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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-22
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1928
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MWk U WMWk M M, Olk n llnik« »sSes. Gesnndtzett von Man« und Frau Ist «in Grundpfeiler für da» Glück der Eh«. Im gesund«« Mrnscheu »ohne» aefunber Gin», »rast und Schasf«n»sreud«, kur,, alle die- sentgen Körper, und Geisteskräfte, die Zufriedenheit tm eheliche« Lede« und eine gesunde Nachkommenschaft ver bürgen. Krankheit de» einen wirkt schädigend auf den andere», «acht tb« vermehrt« Arbeit, druckt auf di« Lebensfreude, bringt Kummer und Sorge in» Hau». Krankheiten können bet dem Zusammenleben tu der Ehe auf den anderen Gatten übertragen werden. Gan» de- sonder» hart aber werden die Kinder von gewissen Krank heiten der Elter« getroffen. Schon wenn Krankheit von Vater »der Mutter m»r ungünstig« wirtschaftliche Verhält- nisfe tu der Ebe zur Folge hat. leiden darunter Gedeihen und Erziehung der Kinder. Noch schlimmer aber ist, bah gewisse Krankheiten ober die Veranlagung hierfür auf die Kinder übergehen und ihre körperliche und geistige Entwick lung schwer schädigen. Auch erzeugen kranke Eltern meist schwächliche, l«icht zur Erkrankung neigende Kinder. Bleibt die Ehe kinderlos, so ist nicht selten elterliche Krankheit daran schuld. Besonder» unheilvoll find sür Elter« wie Kinder die tuberkulöse (Schwindsucht), sowie bi« Geschlecht», und Geisteskrankheit««r nicht minder verderblich wirken Trunk» sucht und Morphiu«, oder Kokainmihbrauch. Deshalb ist es für jeden, der heiraten will, heilige Pflicht — «egen ssch selbst, gegenüber setnem künftigen Ehegatten und den erhofften Kindern, sowie gegenüber de« Baterland, da» dringend einen gesunden Nachwuchs braucht —, daß er sich vorher vergewissert, ob der wich tige Schritt zur Verehelichung mit setnem Gesundheitszustand sich vereinbaren läßt. Die Brautleute müssen ernstlich prüfen, ob nicht nur dbe gegenseitige Liebe und dir wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern auch die beiderseitige Gesundheit Gewähr für ein glückliche» und befriedigendes Ehclrben bieten. Dafür, bah diese Prüfung geschieht, tragen die Verantwortung auch die Eltern der Brautleute, sowie die Vormundschafts personen und sonstige El t e r n v e r t r e t e r, die recht lich und sittlich jederzeit für da- Wohl ihrer Pflegebefoh- lenen zu sorgen verpflichtet sind. Zum Natgeben ist am geeignetsten der Arzt, her ssch artt de« In Frage kommenden wissenschaftliche» Frage« im Spezialstndinm beschäftigt hat. Solche Aerzte finden wir al» Leiter der Ehe, und GexualberatnugSstelle«. Verlobter und Verlobte, jeder von beiden, sollen des halb in die Eheberatungssrelle gehen und den al» Ehe berater tätigen Arzt um sein sachverständiges Gutachten bitten. Frei und offen mutz ihm die volle Wahrheit gesagt werden. Zu Besorgnis liegt kein Anlaß vor, denn der Eheberater muh Verschwiegenheit wahren, setzt sich sogar strafrechtlicher Verfolgung auS, wenn er diele Pflicht ver letzt. Widerrät der Ebeberater angesichts des augenblick lichen Gesundheitszustandes die Ehe, so sollen die Verlobten aus Vernunft und Gewissen Horen und von der Ehe schließung bis aus weitere» Abstand nehmen. Biel größer ist der Schmerz und ungleich bitterer ist die Enttäuschung, wenn sie diesem Rat nicht folgen, mit seligen Erwartungen in dir Ehe eintreten, hinterher aber mit ihren Hoffnungen Schiffbruch leiden. In der Siegel wird übrigens die ärztliche Untersuchung nur die Bestäti gung der HeiralSsähigkeir bringen. Schon oft ist die bange Sorge, untauglich für die Ehe zu sein, durch ärztliche llnwrsuchuna behoben, in vielen Fällen dem Untersuchten daneben wertvoller ärztlicher Rat zur Behebung seine» der Verehelichung nicht weiter hinderlichen Leiben» zuteil ge worden. Aber auch wer tatsächlich in einem z»rr Verheiratung nicht geeigneten Gesundheitszustände befunden werden ollte, wird oft genug vom Eheberater zugleich erfahren, laß er mit ärztlicher Hilfe seine Gcsnnbhctt wieder zu er- langen vermag. Er kann dann einige Zeit später mit mtem Gewissen und mit begründeter Aussicht auf wahre» Kamilienglück die Ehe schließen. Bon dem Ergebnis der Befragung de» Lheberater» sollen sich die Brautleute gegenseitig, bevor sie den endgültigen Ent» ichluß zur Verehelichung fassen, unter richten ober sich durch Vermittlung ihrer Eltern, Vormünder oder sonstigen Eltern oertreter Kenntnis geben. Wer dies unter läßt, begeht schweres Unrecht, da» sich bitter rächen kann. Wer aber weder rein menschlichen Gefühlen noch dem Kufe de» Gewissen» Gehör gibt, der sei darauf aufmerksam gemacht, daß nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (88 1383, iSS4) eine Ehe sür nichtig erklärt werden kann, wenn einer von beiden Teilen bet der Eheschließung nicht ünreichend über di« Persönlichkeit und die entscheidenden Eigenschaften de» anderen unterrichtet war. Wer de» anderen schuldhaft ansteckt, macht sich auch schadenersatz, pflichtig (8 823), ja er setzt sich sogar der Gefahr straf, rechtlicher Verfolgung au». Mögen vorstehende Darlegungen bet allen, di« e» an- «cht, Beachtung und Befolgung finden. Sie stützen ssch auf rrnste, in zahlreichen Fällen durch da» praktische Leben der Vergangenheit und Gegenwart bestätigte Erfahrungen: sie sollen in wohlmeinender Absicht nur verhüte«, daß Heiraten stattfinden, die aller Voraussicht nach ««glückliche Ehepaar« «ich Kinder schaffe« «nd dem Staate einen minderwertige«, ja »«brauchbare» Nachwuchs bringe« würde». U»entgeltliche Beratung findet i« der Ehe- «n» Sprnal, berattrngdstell« des Wohlfahrt», «nd Jugendamtes Riesa i« Nebengebäude des Rathauses Freitag, de« 24. Februar 1W8 »on lSX di» 18X Uhr statt. Die Beratungsstelle steht sowohl de» Einwohner» -er Stadt Riesa, al» auch de, nm« «iegenden Gemeinde« offen. VerMcheS «nd Sächsisches. Ri«sa. den 22 Februar 1928. , —* Wettervorhersage iürbsn 28. Februar. Mitgeteilt do« der Dächs. Landeswetterwarte ,u Dresden. Natt« aut im Flachland« einig, Frostorade. rag,«- temperaturen um Null und örtlich um mittag etwa« bar. über. Wechselnd bewölkt, örtlich, besondir» Im Gebirge, zeitweise nebelig, stellenweise etwa» Schn«,bröckeln nickt ««»»«schlossen. Schwach, Lustbewegung au« östlichen Rtch. lunssen. —* Daten tzür den »8. Februar 1928. Sonnen- aufoang 7,00 Uhr. Sonnenunttraana 17.88 Uhr. Mond« ausgana 8,21 Ubr. Monduntergan» 20,09 Uhr. 1688 r der Komponist Georg Frtedrtch Händel in Halle geb. iaeft. 1759): 1813: der Theologe und Sprachforscher Fran» Delitzsch in Leipzig geb. lgest. 1890> - 1834 r der Reisend, Gustav Nachtigal in Eichstädt geb. lgett- 188k); 1842: der Philosoph Eduard v. Hartmann in Berlin geb. (arft. 1V06); 1858: der Mathematiker und Astronom Karl Friedrich Gantz in Göttingen oeft. (ged. 1777» r 1883: der Maler Fran» v. Stuck in Tettenwtt» geb. 1870: der Generalseldmnrschall Albrecht Graf Roon in Berlin gift. (geb. 1803). —bd. Wo soll der Glb«, Ober-Kanal mün den 7 Dem vernehmen nach sind Bestrebungen tm G.ange, den geplanten Kanal, der da» Niederlausitzer Braunkohlen- gebiet mit der Elb« verbinden soll, in Mühlberg ende« »n lassen, statt, wie «» vom techntsch-wirtschastltchen Standpunkt au» durchaus gerechtfertigt wär« und wie e» auch da» ober elbische Industriegebiet verlangen kann, in Riesa. Riesa ist «in wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und besitzt au»ge- dehnt« Hafenanlagen, die erweiterungsfähig sind. Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz von unterrichteter Sette erfährt, ist die sächsische Regierung beim ReichSverkehrS« Ministerium mit aller Kraft dafür «tngetreten, baß der Kanal seinen Endpunkt an der Elb« tn Riesa ober doch in der Nähe von Riesa erhält. Di« sächsische Regierung hat beim ReichS- verkehrSministerium verlangt, daß die Vorarbeiten, die jetzt vom neu errichteten Kanalbauamt tn Kottbu» burchgesührt werden, auch aus diese Einmündung deSKanalSbei oder tn Riesa ausgedehnt werden. Zweifellos wirb da» RetchSverkehrSministerium diesem Verlangen entspreche». Die Bestrebungen der sächsischen Regierung werden übrigen» unterstützt von der Stabt Rtesa, der AmtShauptmannschaft Großenhain und vor allem von der Dresdner Handelskam mer, bi« ebenfalls die Meinung vertritt, baß die oberelbisch« sächsischen Interessen den Anschluß de» Kanals nach Riesa mit seinen vorzüglichen Eisenbahn- und Wasserstraßenver» btnbungen bedingen. —*JmZetchenbe»Karneval» stand -er gestrig« Fastnachts-Dienstag auch in unserer Stabt. Besonder» waren «S die Kinder, die sich die Gelegenheit nicht entgehen ließen, Fastnacht .richtig" zu feiern. Aber auch ältere Jugend nahm an dem Trubel, der sich während der Nach mittags- und in den zeitigen Abendstunden auf den Straßen abspielte, regen Anteil. Verkleidete und maskierte Typen zogen einzeln oder in Kolonnen daher und belebten die Straßen und Plätze. Zahlreiche Erwachsen« wurden durch da» nicht alltägliche bunte Bild angelockt und erfreuten sich an der harmlosen Ausgelassenheit und an den zum Teil originellen und kleidsamen Kostümen der Kinder. Erfreu licherweise sind keinerlei unliebsame Zwischenfälle vorge- kommen. Die Karnevalöfreuden, die sich die Beteiligten selbst bereitet haben, sind durch nicht» getrübt worden, so daß sie allen eine liebe Erinnerung bleiben werden. Abend» fan den in den verschiedensten Lokalen KastnachtSseter» statt, auf den Sälen wurde fleißig zum Tanze aufgesptelt. ES bot sich also genügend Gelegenheit, sich Unterhaltung nach dieser oder jener Seite hin zu verschaffen. —* Schulgedenkfeiern. Am 6. Avril 1928 werden 400 Jahre feit dem Tode Albrecht Dürer» und am 11. Auauft d. 1.150 Jahre seit der Geburt de« Turnvater» Friedrich Ludwig Jahn verflossen sein. An« Anlaß dieser Gedenktag« soll in sämtlichen dem Ministerium für BoltS- bildung unterstehenden Schulen di« Bedeutung der beiden großen deutschen Männer gewürdigt werden. Di« Jabn» feler ist mit einer Veranstaltung auf dem Gebiet« der Leibesübungen zu verbinden. —* LandeSwohlsahrtSstistnng. Di« Sächsisch« LanbeSwohlfahrtSstiftung beim Sächsischen Arbeit»- nnd Wohlsahrtkministerium konnte au» den bisherigen Erträg nissen der LandeSwohlfahrtSgelblotterte« Beihilfen leisten zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten aus de« Gebiet« der Wohlfahrtspflege, der Ausbildung tn der Wohlfahrts pflege, zur Förderung der vltndenerholuna sowie von Müt ter. und Säuglingsheimen, Alter»- und Wttwenhetme« «nd zur Erholungsfürsorge der Sächsische« Fechtschule. — Die nächst« Ziehung der Lanbe»wohlfahrt»geldlott«rt« findet be stimmt am ö. und ü. März statt. Lose sind «och bet alle» Kollekteuren und einschlägigen Geschäften zu Haven. Haupt vertrieb durchDirektton der Sächsischen WohlfahrtSlotierien, DreSden-A^ WaisenhauSstraß« 28. —»Die erst« Krau imRetchSarbeitSgericht. I» -er Sitzung de» Reichsarbeitsgericht» am 1ö. Februar hat zum ersten Mal eine Krau, die Vorsitzende de» Verba«, de» der weibliche« Handel», und vüroangestellte«, Fran Katharina Müller, al» RetchSarbeitSrtchter mitgewirkt. Eine erwähnenswerte Tatsache auch deshalb, weil bisher tm Be reich de» Reichsgericht» Frauen weder al» Richter, »och al» Verteidiger aufgetreten ssnd. —* »ommunalvollttfche Arbeitstag«», be» D. H. B. am 19. Februar 1928 in Ehem. nttz. Der Deutschnationale HandlungSaehtlf,»-verband hatte für Sonntag, den 19. Februar, seine tm Kreis, gebiet Chemnitz kommunalvolitisch tätig«, Mitglieder zu einer Arbeitstagung «tnaeladen. Dies« Arbeitstagung dürfte besonderes Interesse haben durch di« In Aussicht stehenden Aenderungen der Parlament«. Gaubildungz. ovmann Zteschana-Leipzia macht« m sein«« einleitenden AuSsührungen auf die Notwendigkeit der kommünalpoli- tischen Mitarbeit aufmerksam und betonte, daß solche Tagungen, die in bestimmten Zeiträumen wiederholt wer. den sollen, fick vorwiegend mit Kleinarbeit beschäftigen müssen. Die Tagungen sind also gedacht, Rüstzeug zu geben für die praktisch« Arbeit tn der Kommunalpolitik. — E» referierte dann Herr Böhme-Berlin Über da» Thema „Die Wohnung»- und SiedlungSsrage" und führte etwa au», daß die Beschaffung von gesunden und an», reichenden Wohnungen für unsere Gemeinden da» bren- nendste Problem sei, damit wir tm Laus« der Zeit an der für alle Teile leidigen WohnungSzwangSwirtschast KerauSkonnnen. Er wie» auf die Schwierigkeiten der Bau- ftnanzterung hin, die besonders für diese» Jahr deswegen ein Problem ist, weil viele Gemeinden in Ermangelung anderer Geldmittel aus der MtetzinSsteuer de» lausenden Jahre« und auch schon weiterer Jahre Mittel entnommen haben. Die hohen Baukosten, verteuert durch hohe Bau- srofspretse und noch höhere Zinsen, bringen e» mit sich, daß vorläufig ohne Mittel au» der HauSztnSsteuer der Wohnungsbau nicht gefördert werden könne. Bet Woh- nungSbau sei, wo e» möglich, die Schaffung von Garten heimstätten au» gesundheitlichen Gründen zu bevorzugen. Der Redner gmg einliegend auf die BodenvorratSwirt- schast der Genreinden em, die, wo sie sinn- und maßvoll tn die Wege geleitet wurde, durchaus zur Verbilligung der Wohnungsbauten beiaetragen hat. — An die Re ferate knüpfte sich ein« mehrstündige äußerst lebhafte Aus sprache, tn der besonder» zum Ausdruck kam, daß die Notwendigkeit nach Wiederholung solcher Tagungen vor handen ist. —* BolkSrechtSpartet und Hausbesitzer. Die BolkSrechtSpartet verbreitet folgende Erklärung: Fort, gesetzt wird in der Presse die Behauptung aufgestellt, baß die Regierungsparteien sogar schriftlich ein« Beretnbarung da- hin getroffen haben sollen, dem sächsischen HauSbesitz ab 1. April 1V28 einen weiteren Anteil an der Miete von 48 Prozent zuzubilligen. Die BolkSrechtSpartet stellt hiermit fest, baß sie weder mündlich noch schriftlich je ein« solche ver- cinbaruna «ingegangen ist. —* Aufwertuug-stenerveranlagnng 1928. Da» Finanzministerium gibt bekannt: ES ist infolge gewisser im Landtag aufgctauchter Fragen tn den letzten Tagen un gewiß geworden, ob da» Aufwertungssteuergesetz tn der Fassung vom 15. April 1926 auf die Zett nach dem 1. April 1928 unverändert bleibt. Die von den Grundsteuerbehörben und Hebestellen in Angriff genommenen Vorarbeiten (Listen, anleguna usw.j sür die Veranlagung und Erhebung der Auf. wertungSsteuer für da» Rechnungsjahr 1V28 sind daher bi» auf weitere Anordnung nicht fortzusetzen. Auch läßt sich jetzt noch nicht sagen, ob und inwiefern sich etwa die Vordruck« ändern. In der letzten Zeit vom Finanzministerium oder der Sächsischen Steuerdirektion erteilte gegenteilige Aus künfte werden hierdurch hinfällig. —* Genehmigte Anleihe. Die Mtntsterien be» Innern und -er Finanzen haben genehmigt, baß die Kredit- anstatt sächsischer Gemeinden 5 Millionen Goldmark Kredit, briefe, Reihe 14, verzinslich zu 8 Prozent und 2 Millionen Goldmark Pfandbriefe, Reihe 6, verzinslich zu 8 Prozent nach Maßgabe der Anlethebedingungen auSgibt. —»LerElektrohofaufLerLeipztgerWan. Herausstellung. Ei» Teil der große« Maschinenhalle, die auf der Leipziger Wanderausstellung (5.—19. Juni) ein« unendliche Fülle landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte aufnehmen wird, wirb in gefälliger Weise für die Zwecke deS ElektrohofS umaewanbelt werden, wie solcher auch in den Leiden letzten Wanderausstellungen einen der Haupt. anziehungSpunkte gebildet hat. An die Darstellung der Haushaltsgeräte und der für baS Land besonder» wichtigen elektrischen Kücheneinrichtunge« schließt sich «in Rundgang an mit einem weiten Hof, der Futterküche, Stallungen «nd Milchküche enthält. Im Hintergründe lädt ein geräumige» Kino ein zu geruhsamer Betrachtung belehrender «nd unter, haltender Filme über die immer bedeutsamere Elektrizität». Verwendung in der Landwirtschaft. —* Akademisch« Leqrerbilduag an der Universität Leipzig. Zahlreiche Anfragen an die Direktion deS Pädagogischen Institut» Leipzig lassen er- kennen, daß in weiten Kreisen über die akademische Lehrer- bildung noch große Unklarheit besteht. Um immer wie der austretenden Mißverständnissen zu begegnen, sei auf da» Wesentliche oingewtejen. 1. Der Berns de» Bolts- sthullehrers ist seit 1923 in Sachsen ein akademischer Beruf, wie der des Lehrer» an höheren Schulen, de» Juristen, de» Mediziners usw. 2. Da» Studium (an der Universität Leipzig oder der Technischen Hochschule Dres den) setzt da» Reifezeugnis einer neunstustgen Bollanstalt Vorau» (Gymnasium, Neal-Gymnasium, Ober-Realschule, Deutsche Oberschule, Dtutnenanstalt u. L). ES dauert sechs Semester und schließt sür die tn Leipzig Studieren den mit der Staatsprüfung an der Universität. Die Promotion zum Dr. Phil, ist in Leipzig für die Stu dierenden de- Lehramt» an der Volksschule unter den gleiche« Bedingungen (nach sechs Semestern) wie für alle stud. vhilos. möglich. 3. Die Erfahrung hat gelehrt, daß da» Studium bet ganz bescheidene« Ansprüchen mit ge ringen Mitteln bestritten werden kann — und zwar bei Wohnung im Studentenheim (m»r bei äußerster Vedürs- tmkeit) mit 60 RM. für die gesamte Lebenshaltung tm Monat, in den sieben Studtenmonaten de» Jahre» also mit 420 RM., bei Privatwohnung mit 80 bi» 90 RM. für die gesamte Lebenshaltung im Monat, in den siebe» Studiemnonaten de- Jahre» also mit 860 bi» SSO VM. Dazu sind noch zu rechnen gegen 110 RM. für Kolleg go- WW MttWk. Der IS. Stuhl Mn Stück in 3 Akten von Bayard Beiller au» dem Englischen übertrage« von Rita Mattbla». »Wer ist der Mürber? — Wo ist da» Messer?" — Die Lösung dieser Kragen, mit welcher sich das englische kttml- »alistische Sensationsstück ^Der 18. Stuhl" beschäftigt, vielt zestern die abermals sehr zahlreich erschienenen Theater» »esncher bi» kur» vor Schluß Le» letzten Akte» t« größter Spannung. Wohl niemand wagte e», die furchtbar« Frage: Wer ist der Mörder?" mit Vestimmtbeit zu beantworten, si« amerikanische» Stück der Gesellschaft unserer Tag« rollt ich vor den Augen der Zuschauer ab. Der Wirbel der Spannung wächst von Minute »« Minute: mit ««gestreng, ester Aufmerksamkeit folgt man brr Handlung, bis endlich irr Höhepunkt diese» Detrkttvwerke» erreicht ist. Et« Er- nisch von Rührung, Granen, Humor reiht sich der Erregung, w« der man Unwiderstehlich ergriffen wird, an. Da» Stück, »a» an seelische« Vorgängen seh.- viele» bietet, beginnt mit iner ernft-aste« spiritistischen Sitzung, bi« ein tragischer lluSgang beschließt. Die Frage: »Ser ist der Mörder?", am, welcher »a» Werk -«rchwoben ist. erhält danttt Ihr« Ursprung, und die Tätigkeit de» untersuchende« Polizei- Inspektor» (Reinhold Wolf) nimmt ihren Anfang. Span- «end folgte man de« scheinbar wachsenden Erfolgen deS Polizrtbeamten. Mehrere Szenen, die sich tm wetteren auf der prächtig auSgestatteten, zeitweise völlig in Dunkel ge hüllten Bühn« abspielten, packten die Anwesenden gewaltig. Mit inniger Anteilnahme fühlt« man di« Seelenqual der liebenden Mutter (Franziska Nen4-Hilp«rt), die in der Gestalt des schwindlerischen spiritistischen Medium» um das drohende Schicksal ihre» einzigen Kinde» (Liselotte Runge), da» von ihrem vertrauensselig«« Bräutigam (Erich Schmidt) heldenhaft bebütet wurde, bangte. Die spiritistische Sitzung und die folgende Untersuchung findet tm Hause de» Amerikaner» Mr. SkoScon Lo»by (Emil Janson) und seiner Gemahlin (Martha Hofmann- schadow) statt. An der Sitzung nehmen 18 Damen und Herren teil. Der 18. Stuhl bietrt die Quell« de» Berhäna- ntflrS — dem Aberglauben folgt bte Aufklärung, durch welche gleichzeitig «tn früher an dem Freund« de» Amerikaner» von gleicher Hand begangener Mord seine Sühn« ftndet. Die UntersuchungSmetbod« de» Polizei-Inspektor», der sein«» Erfolge» sicher war, Latte ihn getäuscht. Da» ver- borgen gebliebene verschwinden de» Mordmesser» wird durch die Gestalt de» spiritistischen Medium» entdeckt und durch dessen Beeinflussung schließlich dt- düstere Ange legenheit überraschend geklärt — — Da» Stück gestattet außerdem, einen tiefen vltck in die geheimnisvolle« Sonderlichkeiten de» Spiritismus zu wer- sen. Der Dichter beleuchtet da» Treibe» von der grassesteu Sette, indem er eine Gestalt auf di« vühu« stellt, die sich durch Selbstbekenntnis al» langtährtae Schwindlerin offen bart «nd somit manche» zu ernstem Nachdenken zwingt. Die meisterhaft« Wiedergabe dtefe» »spannungSgelade- neu" Bühnenwerke» ist für die sächsisch« LaubeSbuhne" ei» »euer, starker Erfolg. Donnerstag, Leu 38. Februar Minder »er S»Ufge", Lustspiel von Lea». Die „Poinmersche Tagespost" schreibt über da» aktuelle Stück: Seo Lenz, seit seiner ^Heimlich«, vrantsahrt" auch in Stettin beste«» anaeschrseve», «ar selbst babet, 1» hter die Minder -er Könige" au» ter Taus« gehoben wurden. Er sand, wie auch da» über alle» brkaNNt« »laß hinaus bttfallidfreudiae Publikum, daß man mit Fleiß und Lieb« alle- vorbereitet hatte, setnem neue» Werk ««« herzlich« Aufnahme zu bereiten. Da» Hau», wie gesagt, war bet sallafreudtg wie «och wie. Inszenierung, Sptellettnng ». BWhWWMde MgA»m»3de»i4
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