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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192803237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-23
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1928
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Mär» 1S28. Vertttches «nd TLchfifcheS. Mesa, den S3. Mär» »V28. —* RSettrrvordersaa« »ür den 24.Mär» 1928. Mitgeteilt von der Dächs. Lande»wetterwarte zu Dresden. Wolkig. Nur gertnosügig« »der kein« Nftderftdlöge. TageStemperaturrn wie heut«. Zeit«»»« lebhaft« Winde au» südlichen Nichtunaen. —* Daten für d«n 24. Mär» 1928. Sonnrnouf- «ana 5.85 Uhr. Sonnenuntergana 18.1S Uhr. Mondaus- »an» 7.21 Uhr. Monduntergang >2,08 Uhr. 1880: der Dichter Robert Hamerlina zu Kirchberg am Wald ged. lgett. 188S). 1834: der englische Dichter William Morri» in Loudon geb. (gelt. 18V6). 1864: die Schriftstellerin Agne» Harder in König», der» i. Br. geb. 1905: der französische Schriftsteller Jule» Verne in Amten» gelt. (geb. 1828). Kirchliche». Wir machen unsere Leser daraus aufmerksam, daß — siehe die Bekanntmachung im amtlich,« Leite dieser Nummer — nächsten Sonntag in der Kirch» »emetnde von Altriesa Eraänzungswabl zur Kirchgemeinde vertretung ftattfindet. Die Wahl ist nicht Listen- »der Verhältniswahl wie die politischen Wahle», wie da» von manchen Wählern anarnommen wird. —* Volksbühne Riesa. Man berichtet unS: In ber am 1t). d. M. stattgesundenen erweiterten Vorstands sitzung im Hotel Höpfner, Riesa, wurde bet Erledigung einer reichhaltige» Tagesordnung u. a. eine erfreuliche Mttglte- derzunahme sestgestellt. Besonder» wurde noch gegen die KampseSweise de» „BiihnenvolksbinideS", sich setzt nennend: »Verein Deutsche Bühne, christlich nationale Theaterbewe» guna", Stellung genommen und Beschlich gefaßt, wie in Zu kunft gegen solche unlautere Propaganda vorgegange» wer de» soll. — Der Vorsitzende Herr E. Zeißig mußte sein Amt. da er ab 1. April d. I. sich in den Ruhestand begibt und nach Chemnitz übersiedelt, znr Verfügung stellen. Herr K. Kamp als Stellvertreter übernimmt das Amt alS Vor sitzender biS zur endgültigen Neuwahl. Herr W. Opitz wird alS Stellvertreter gewählt. — Zum Schluß richtet Herr Kamp an Herrn Zeißig, der nun an» dem Vorstand anStritt und sein Amt nicderlcgt, Worte herzlichen Tankes des Vor standes und der Mitglieder und verabschiedet ihn mit den beste» Wünschen für die Zukunft. Herr Zeißig seinerseits dankt für dak Vertrauen, das er seit der Gründung ber Volksbühne als 1. Vorsitzender genossen hat und wünscht der Volksbühne weiteres Wachsen und Gedeihen. Als Abschieds geschenk hat Herr Zeißig der B.-B. einen Stand zum Aus losen der Karten bei den Veranstaltungen ansertigen lassen. — Alle Anschriften usw. sind von jetzt ab zu richten an: Karl Kamp, Riesa, Gutenbergstraße 10, Fernsprecher 401. Protcftversammlung des Verband,« Sächsischer Sändler.Scka» st ellerundMarkt- retsender. Gestern abend fand im Hotel „Kronprinz" ein« von obigem Verbände einberufene Proteftoersammlung statt. — Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung und be- grüßt« im Namen des Verbandes di« Erschienenen. Er legte in kurzen Worten der Versammlung dar. warum e» sich bandele, den Weg des Protestes zu begehen. — Dann ergriff Herr Albinu S-Lhcmnitz da» Wort zu seinem Vor- traa. Er verstand es, den Zuhörern in einem ausführlichen Referat die Gründe darznlegen, die den Verband bewegen, gegen die neue Fassung der ReichSgcwerbeordnung zu pro testieren. Eingangs seines Referate« bemängelte er. daß nicht so viele dem Rufe des Verbandes gefolgt feie» und bedauerte außerordentlich, nicht die Fraktionsführer der einzelnen Parteien anwesend zu finden. Auch war kein Vertreter des seßhaften Handels anwesend. Der Redner ging näher auf die neue Fassung der Reichsgewerbeordnung ein und führte an einer Anzahl von Beispielen der Ver- tammlung vor Augen, wie nötig eS ist, daß auch der ambu lante Händler leben muß Nach einer kurzen Diskussion vurde folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Alle ambulanten Händler in Riesa und im ganzen Deutschen Reich fordern Befreiung von den Latten, die das Wandergewerbe in seiner Gesamtheit den anderen Berussgruppen gegenüber zu tragen hat. lLuftbarkeit». steuer, «mengende Auslegung der Gewerbefreiheit.) Wir fordern weiter: Steuersenkung — Steuerfreiheit — Entschädigung bei Naturkatastrophen (Erlaß der Stand» gelder). Freiheit für den Strabenhandel, Beibehaltung der jetzt bestehenden Jahr- und Wochenmärkt«, Einbe ziehung in di« sozialen Aufwendungen des Reiche». Krantenfürsorge, di« nicht örtlich gebunden ist, sonder» dre für das Hoheitsgebiet des Reiches gilt. Wir rufen alle auf. denen dir Wohlfahrt des Volkes am Herzen liegt: Labt uns nicht sterben i Stirbt der Kleinhändler und der Schausteller, der Erreger der reinen natur wüchsigen Volksfreude, dann sterben wir all« I" ga. —* Ersin dungsschau, zusammeiigestellt vom Patent büro O. Krueger, Dresden-A. Auskünfte an di« Leier, Ab schriften. Arthur Kühn«, Strehla: Verschluß für Krüge, Flaichen u. dgl. (Gm.); Walter Pontatowskt, Oschatz: Einsatz vorrichtung für Backöfen (Gm.): William Otto, Leisnig: Kratzentuch mit Filzauilage und Deckschicht au» Kautschuk (ausgel. Pot.); Rich. Kühne Lommatzsch:Warmwasser«rt«uaer. der von der Feuerung «ine» al« stehender Zylmderkeffel ausgebildeten Dampferzeuger» für landwirtschaftlich« Be trieb« betzrizt wirb (Gm.): Karl Buschmann. Lommatzsch: Vorrichtung zum Dämpien und Quetschen von Kartoffeln o. dgl. (ausgel. Bat.); Rud. Schumann. Leckwitz bet Großen hain: Lrevschalter (Gm.). —* Die Fahr, und Reitschule Lei»»ig durch» zog heut« vormittag unsere Stadt in einer Stärke von u»ge« fahr SO Mann. Es wurde für kurze Zeit im „Wettiner Hof" Quartier genommen, dann ging eS gegen Mittag weiter zum Heimatort. —4 Fretballonfahrt. Ballon „Hindenburg" de» Chemnitzer Vereins für Luftfahrt und Flugwesen startet« am Sonnabend unter Führung von Oberpostinspektor Richter von Nünchritz aus zu einer Vereinsfahrt. Nach 7)4stün diger. prachtvoller Sonnenfahrt wurde bei Gardelegen sehr glatt gelandet. —° Neue Beitragsklassen in der Ange lte l l t «ir v e r s i ch e r u n g Am l. April 1928 treten nach einer Mitteilung der Reicksverftcherungsanstalt für Ange stellte zu den bisherigen Beitragsklassen A—H di« für dre freiwillige Höherversicherung bestimmten BettraaSklassen I Geldbetrag 40 RM.) und K (Geldbetrag 50 RM-) hinzu. Zeder Versicherte ist zur Höherversicherung berechtigt. Die neuen BeitragSNassen geben dem Versicherten die Möglich keit. sich durch höhere Beiträge entsprechend höher« Lei stungen zu sickern. Die neuen Marken werden vom ersten ?lpril ab von der Post verkauft. Sie gleichen in Form und Aussehen des Markenbildes den Marken der bisherigen BeitragSNassen A—H, unterscheiden sich indetz von ihnen durch ihre Ausführung im Zweifarbendruck. —* Skundstenerhauptveranlagung 1928. Nach Mitteilung des Finanzministeriums ist eine Berlänge» rung d«S am 81. März 1928 ablaufende» HauptfeststellungS- zettraames für die EtnhettSbewertung nicht geplant. Al- Grundlage für die Hauptveranlagung für La» Rechnung», jahr 1928 «erden neue nach -em Stichtag« vom 1- Januar lggg festzufetzende Etnheitswerte dienen. Da dtese Werte aber erst in einig« Monate» feststehen werden, sind für da» R«chnung»jahr 1W8 zunächst nur Vorauszahlung«» »ach A» »l. 8 L » »«» G«a8«««el«h«» »x AG«»«». 7^ —* Gturmschllde«. Der Gtur», «o« de« »er Mn- tritt der Lag- und Natgletche beglettet war, hat allerort» »u nicht unerheblich«« Stnrmfchäde» geführt. So wird au» »ottlenb« gemeldet, daß bet de» orkanartige» Sturm, der am Mittwoch Herrschte, da» Lach eine», der Firma Lei». brock-Nerk« gehörigen Holzlaaerschuppen» in einer Länge von 40 Meter« loSgerissen und auf einen danebenstehenden Schuppen geschleudert wurde, dessen Dach dabet durchschlagen wurde. — Auch t» Altenberg Hat der Sturm bedeuten- den Schabe» angertchtet. Alle» wa» nicht üiet- und nagelfest ist, reißt der Stur« fort. Er reißt de» Schnee von den Fel- der« und verursacht Schneeverwehungen auf den Straßen, fo daß der Motorschneepflua nochmal» in Betrieb genom- men werben mußte. — Bo»Bad Schande» wird berich. tet, daß der Sturm an der dortige« Stadtkirche große» Schaben anrtchtete. Er deckt« am Lech der Kirche ungefähr acht bi» zehn Quadratmeter Ziegel ab. bi« mit großem Ge polter auf da» bewohnte Haus de» Molkerettnhader» Hof mann stürzten, dessen Fenster st« an der «inen Sette de» Hause» durchschlugen. Für die nächste Zett werben derartig« Schäden wohl sticht mehr tn ««»sicht stehen, da durch da langsame Fortschreiten der FrühltngStemperatur auch ein langsame» Absließen de» Schnee» gewährleistet ist. —* Di« Mtrag in der kommenden Woche. MS wichtigste Veranstaltungen der Woche vom 25. Mär» bi» 1. April bringt bt« Mirag folgende Darbietungen: Am Sonntag, de» 25. Mär», wird die vper „« baffo Ports" von Ntceolo Spinelli au» dem Neue» Theater zu Leipzig übertragen. Es war ein dankenswertes Unternehmen de» Neuen Theater» zu Leipzig, diese» selten gespielt« Werk de» Italiener» Ntceolo Spinelli, eine» Zeitgenossen Pietro MascagniS, znr Aufführung zu bringen. Die breiartige Over „A basso porto" ist «in ausgesprochen veristische» Werk voll großen Melobtenrelchtum» und stärkster dramatischer Effekte. Ste ist die zweit« Oper des leider früh verstorbenen Komponisten, «nd «» ist bezeichnend, daß ihre Uraufführung in Deutschland <1894 in Kölns staitsand und sie erst von hie« au» ihren Weg auf bi« Heimatbühnen Gpinellt», nach Ita lien, fand und dann schnell berühmt wurde. Die Handlung ist, wie so oft bei den Beristen, voll abenteuerlicher, blutiger Konflikte und bietet dadurch dem Komponisten Gelegenheit zu starken musikdramatische» Effekten. — Ei» Erstlingswerk Spinelli» lgeboren 1865 zu Turin, gestorben 1909 in Roms, die Oper „Labilia". brachte dem Komponisten tn einem groben musikalischen Wettbewerb hinter Mascagni den zweiten Preis, doch wird sie heute nur »och tu Italien ge spielt. — Am Dten Stag, den 27. März, findet zur Feier des 60. Geburtstages des russischen Dichters Maxim Gorki eine „Gorki-Stunde statt, in der der bekannte Sprecher Gustav Herrmann eine Reihe von Skizzen und Kapiteln aus dem dichterischen Schaffen Gorkis vortragen wirb. — Maxim Gorki teigentltch Alexei Pieschkows ist in Deutsch land erst durch die Aufführung seines „Nachtasyl" um di« Jahrhundertwende unter der Direktion Max Reinhardt bekannt geworden. Seine soziale Dichtung ist von stärkster Plastik und Eindringlichkeit. Aus den Darbietungen der „Gorki-Stunde" find besonder» hervorzuheben da» Kapitel „Die Ausfahrt" au» Gorki» autobiagraphischem Werk „Meine Hochschuljahr«", ferner Teile aus feiner sozialen Dichtung ,Äor dem Antlitz der Wirklichkeit" und aus „Märchen der Wirklichkeit", und schließlich di« literarische GroteSve „Der Teufel und der rote Schriftsteller". — An die Gorki-Stunde schließt sich eine Darbietung russischer Volkslieder durch ein Balalaika-Orchester russischer Stu denten. — Am 81. März — als Ueberleitung zu dem omi nösen 1. April — findet ein Lustiger Abend statt. Er bringt zunächst eine Reihe lustiger musikalischer und litera- rischer Darbietungen, an die sich -ein groteskes Spiel an schließt, das durch die Räume der Mirag geistert «nd erst in der Frühstunde de» neuen Monats endet. — Tauwetter melden alle GebtrgSort«. Mit dem Wintersport ist e» damit vorbei, wenigstens tn den sächsischen Mittelgebirgen. Die Temperaturen sind erheblich angestte- gen, wie schon vor Beginn der Woche vorauSgesagt. — Das Auto in Sachsen. Der sächsische Finanz minister entwickelte i» seiner EtatSrebe da» Programm für den Ausbau des Verkehrswesen» in Sachsen. Darau» tnter- essiert den Automobilisten: bt« Straßen sollen immer Vesser werden. Seit 1921 stieg die Zahl -er sächsischen Kraftwagen um 10 (XX) aus 39 060. Wenn die sächsische Regierung die Erbauung von Nur-Autostraßen au» öffentlichen Mitteln zur Zeit noch ablehnt, so sieht sie die Notwendigkeit dieser Straßen dennoch ein, mutz aber den Bau dieser spezielle« Verkehrswege dem Reich überlassen. —* Der sächsische HauSbesitz «nd die Reichstagswahlen. Voraussichtlich am Sonntag nach Ostern unrd sich der LandeSauSschuß im Verband« der Säch sischen Grund- und HauSbesitzerveretne in Dresden ver sammeln, um besonders die Stellungnahme Le» sächsischen Sausbcsitze» zu den Wahlen zu klären. —* Der Schwindel mit Horoskope» vor Gericht. Auf Jahrmärkten, Volksfesten asm. kann man oftmals für 10 oder 20 Pfennig «inen Blick tn dte Zukunft tun. Diese dort und für so geringes Geld erhältlichen Ho roskope Lienen nur dem Scherz. Der 1901 zu Dresden ge borene, wiederholt vorbestrafte Händler Max Johannes Sickelhai« hatte aber auS dieser Angelegenheit et» einträg liches Gewerbe gemacht. Er stellt« sein« Horoskope al» auf wissenschaftlicher Grundlage beruhend bin und bezeichnete sein Unternehmen al» m« „NaturwtsseuschastltcheS Insti tut". Dies brachte ihm eine Anklage wegen Betrugs im Rückfall« und wegen Gewerbevergehens ein. Kickelhatn, der für seine Horoskope 50 Mennig bi» 1 Mark gefordert hatte, wurde vom Gemeinsame» Schöffengericht Dresden Lieser- halb z« vier Monaten Gefängnis verurtetlt. —* «»»wandern»« «ach de« vereinigten Staaten. Wie dem Deutschen SuSlandStnstttut tn Stutt gart ans Newyork geschrieben wird, herrscht tn den USA. zur Zett große Arbeitslosigkeit. Täglich kommen 200 bis 800 Arbeitsuchende in bt« Geschäftsstelle der „Deutsch«, Gesell schaft" in Newyork, «nd dt« Gesellschaft hat, «te kürzlich ans ihrer 145. Jahresversammlung mitgeteilt wurde, tm lüsten Berichtsjahr zur Linderung von Not «nd zur Behanbümg von mittellosen kranken SandSlenten 80 000 Dollar auSge- geben. Daß deutsche Auswanderer drüben schnell «in« gute Stelle bekommen, trifft nur für Angehörig« bestimmter Berufsgruppe« zu, meist gelingt eS den Einaewanberten kaum, sich vor gänzlicher Arbeitslosigkeit durch Annahme be scheidenster Unterkommen zu schützen. Die Auswanderung mutz gut vorberaten werden. Dazu leistet da» Deutsche Auslandsinstitut Beistand. —" Wettere Entschließungen der Hotel besitzer. Der Verband Sächsischer Hotelbesitzer faßte wäh rend seiner Jahreshauptversammlung weiter eine Ä.-ihe von Entschließungen, deren eine schärfsten Einspruch gegen die aus Wiedereinführung der Gemeindegetränkesteuer binzielenden Bestrebungen erhielt, desgleichen gegen die Erhöhung und Neueinführung örtlicher Biersteuern. Ferner ivird Einspruch erhoben gegen die Nichtberück sichtigung der Anträge de» Hotelgewerbes zum Schank- stättengcsehentwurf im Reichstage. Zur Frage der Er holungsheime wurde einstimmig eine Entschließung ange nommen, tn der die ernste Besorgnis gegen den durch daS geltende Steuerrecht geförderten Prozeß der stillen Sozialisierung der Saisonbetrtebe zum Ausdruck kommt. Gegen dte unberechtigt« Inanspruchnahme ves Be griffes Gemeinnützigkeit durch private Erholungsheime wird nachdrücklich Einspruch erhoben. Die Versammlung beschloß weiter, den Namen de» Verbandes abzuändern tn Verband Sächsischer HozM. Restaurant» und ver- waNdter Bel riebe, MR «ne« FEweNd km Uummnune»- palast schlossen die Veranstaltungen. Am DonnerStaa kud ei» gemeinsamer AuSfiug tm Kraftwagen »ach Meißen ..... - - restan ¬ te« der mit « manui ... „ 1000 jährigen Städt Meißen statt. —* Um dt« GrHöHnng da» HautzHesttzsra». teil». Ler IntegraltMnell« «uSkchuß HM LanMag» Hat gestern seine Beratnvaen ützer die Erhöbima PHrHauSbe- sitzerautetle «n ber Miete fortgesetzt. Sieder Lelüniou. Sachsendtenst erfähw, konnte auch tn dies« Sitznna »och ntW» Abschließende» erzielt «erden. Et« »ett^ Sitzung soaam 88. Mär» stattstnde». Wie «an erfährt, droht die Wirtschaft-Partei, fall» ihre Wünsch« nicht erfüllt «erde», mit dem «»»trete« an» der Koalition. —* Gefamtsttzung der Landwirtschaft»- kämmer. Am 27. März vormittag» 1s 10 Uhr findet tm Sitzungssaal der frühere» ersten Kamme« t« Landtag»»«- bäude «tn« Gesamtsitzung der Landwtrtsckast»k«nuuer statt. Ans der Tagesordnung stehen «. a.: Besoldunasordnuug für di« Beamte« und Lehrkräfte ber Landwirtschaft»kammer, Rechenschaftsbericht und HauShaltplau auf da» Rechnung». 1Är 1928 und Wahlen. —* Sein italienischer Lorbeer «eHr »« Trauerkränzen. Der Sächsisch« MUULrvereM Nieder, lvßnitz schreibt: „Wie un» von Kameraden, dt« im Gärtner berns« stehen, mitgeteilt wnrbe, wird da» zu de« Lorbeer kränzen benötigte Laub au» Italien bezog«, denn dte «ent- gen Lorbeerbäume hierzulande würbe» kaum de» kleinsten Bruchteil de» Bedarfs decke«. Mit Rücksicht aus dt« Verge waltigung, der unser« deutsche» Brüder tu Tirol von Ita lien auögesetzt sind, werden wir unseren verstorbene« Lame raden nur noch Kränze ans heimische« deutsche» Blume«, tm Sommer Eichenlaub und im Winter FichtenreiS, an dte Bahre legen. Dies« heimische» deutschen Gewächse find g«. rabe schön genug, unsere Toten zu ehren." —* Tödlich verunglückt. In «ine« Gtetnbrnch tn GerSdors wurde der Stetnbruchbefitzer Stolz vou einer umfallenden Kipplore derartig schwer getroffen, daß dte Schädeldecke zertrümmert und der Tod sofort «tntrat. —* Salzschmuggel a» der böhmische« Grenze. I« WarnSbors wurde eine groß« Paschergesellschaft entdeckt, dte seit längerer Zeit ganz Nordböhme» mit reich-deutschem Salz versorgt hat. Wegen der schlechte« Qualität b«S tsche choslowakischen Salzes ist bekanntlich da» reichsdeutsche Gpeisesalz hier außerordentlich begehrt. Dt« Band« nutzte dies« Konjunktur au» und betrieb den Schmuggel i« großen. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurde nun an der Seifhennersdorfer Grenze et« Wagen augehalte«, der mit 80 Sack retchSdeutschem Gpeisesalz beladen war. Ein Teil ber Schmuggler entfloh, dt« übrigen wurde« verhaktet. —»PostsenbungennachderTschechoslowakei. Die tschechoslowakische Postverwaltuug läßt auf Postsendun gen nach Ler Tschechoslowakei Bezeichnungen wie Czechei, Tschechien, Tschechowien, Tschechenlaad, D.-vü-men, Deutsch mähren, Subeteuland u. L. nicht zu und leitet derart bezeich. nete Sendungen nach den Aufgabeorten zurück. Zur Ber- metdung von Unzuträgltchkeiten empfiehlt «S sich, stets nur die Bezeichnung „Tschechoslowakei" zu gebrauchen. —* Vergleich der Siedluns-kost«« in gro. ßen, mittleren und kleine« Orten. I« Rahmen Ler vom Archiv für Städtebau und (Stedluugsweseu tu Ber lin veranstalteten Fortbildungskurse sprach zu diesem Thema RegieruugSwaumeister Gchlemw-SönigSberg. In einer Reihe von graphischen Darstellungen wurden dte sich für große, mittlere und kleine Städte ergebenden Unter schiede aufgezeigt un- uachgewtrsen, daß vom Standpunkt der Kosten der Herstellung tn den Kleinstädte» wett gün stigere Vorbedingungen für -te Siedlung anzutreffeu sind als in den Städten größeren Umfanges, daß also tu Liese« Punkt« die bevölkerungspolitischen Bestrebungen, die Großstädte Lurch Förderung Ler Kleinstädte »u entlasten, mit de» finanziellen VorauSsetzungeu Hand in Hand gehen. An Gegenüberstellungen wurde Ler Nachweis geführt, daß die für di« Kleinstadt festgestellteu günstigen Vorbedingun gen tn der Kostenfrage durch Erschwernisse bet der Gellcke- schaffung wieder stark in Frage gestellt werden. Diese Er- fchwerntss« sind besonders in der sehr verschiedenen Hand habung bet Ler Bemessung der gering verzinsliche» HauS- ztnSftewer-ypothekeu zu suchen. Dl« Notwendigkeit der Aufnahme hoch verzinslicher 1. Hypotheken tn verhaltuiSmä- big größerem Umfange habe zur Folge, daß der Kleinstädter insgesamt da» für seine Siedlung beschaffte Kapital um etwa 1 v. H. höher verzinsen muß als Ler GroßstäLter, Die für die S Ler Untersuchungen zu GrunL« gelegte« Bei- soiele eine» GiedlerdoppelgrundstUckeS mit und ohne Ein liegerwohnung sowie eines ReibenbauSgrundstückeL er- mittelten Mieten wurde» zu Len Einkommen verschiedener BerufSgruvpen tn Beziehung gesetzt, wobei sich ergab, daß auch -ier dte Kleinstadt al» di« benachteiligte angesehen werden muß, und daß nur durch erhöhte Zuwendungen au» de« SauszinSsteuevertrügen der notwendig« Ausgleich her- betgeftthrt werde« kann. Wird eS zu solchem Ausgleich nicht kommen, so wird die kleinstädtische Siedlung, dte mau vom Standpunkt« der Bevölkerung-Politik dringend wün schen mutz, für di« Zukunft überhaupt tu Frage gestellt. —* Ein alter Landwirt schreibt: Der Städter hat zumeist keine Ahnung, in welche Sorge« die Landwirtschaft heut« geraten ist und mit welchen Entbeh rungen sie zu kämpfen hat. Ma» arbeitet sich direkt arm. man arbeitet nur für dt« Steuer«: Einkommensteuer. Ver mögenssteuer, GruuüstückSfteuer. Mttziusfteuer, Umsatz steuer, Kirchensteuer. Rentenbankziusen, Landwirtschaftliche verufSgeuoffenschast, Brandkafl«. SaudwtrtschaftSkammer, Seuchensteuer, Kadaverftener, FiutzuferunterhaltunaSge. noffenschaft. Dazu kommt noch Hagelversicherung und Haft. Pflichtversicherung. Wen« durch Hund oder Pferd et« Scha- den angertchtet wird, wäre man ohne Haftpflichtversiche rung gleich vollend» erledigt. Dan« die Lohen Kranken- u. NnvalibenkasseubeiirLge. Wie steht «Smitden Einkünfte«? Schweine koste« SO bi» öS Mark. Di« Preise notiere« Lei der heuttgen allgemeinen Teuerung saft unter Frieden». preiS. Für Milch zahlt der Händler 17 bi» 18 Pfa. pro Liter, im Frieden 14 Pm. Nur da» bißchen Getreide ist 40 »iS 50 Prozent teurer. Roch mehr die Gesindelvhne. Bor dem Kriege bekam «tn« Großmagd 200-250 Mark, jetzt beinah« 600 Mark, vorausgesetzt, daß «an überhaupt eine Groß, magd bekommt. Stempeln gehen ist beguemer. Dan« ko«, men di« Röte» mit den Btehkrankbetten. Dte skUecht« Wit terung bringt Mißernte», wte überhaupt der Bau« von de« Launen de» Setter» adhängt. Und «te Ist'» mit der Steuerdeklaration? Gibt «an sei« Einkommen ehrlich nach bestem Dissen an, da kann man sicher sein, daß da» Finanzamt ein paar Hundert Mark «ehr einsetzt. E» tft nicht mehr zu ertrage» und bei» Wunder, »enn dt« Bauern einmal demonstriere». —* BerkeHrrrealsckule «lteadero. Am IS. und 20. Mär» sand an der Deutschen verkrhrSrralschul« zu Altenberg t. Er,geb. unter Borst» de» Herrn Oberregirrung«- rate» Prof. Dr. Roftnmßllrr und in Gegenwart de» Herrn Reichebabnobrrrate« Hoffman«, sowie der Vchnlkommtsffoa die mündlich« Rrtse-PrÜsung von 6 Obersekundaner« »ad 17 Nnterltkundanern Natt. Allen Prüflingen wurd« Ha« Reifezeugnis zuerkannt. Die Obrrsekundaner erhielten tn den Wissenschaften: 2mal llä, Smal ll, 2mal UM. in den Sitten r 4mal O «al ld, l mal N». Di« Untersekundaner erhielten In den Wissenschaften: 4 mal N, »mal üb, -mal Ul». 2mal M, in den Sittenr lümai I, Imäl id, 7 von lHnen treten tn dl, Obersekunda üd«. Dt« Mehrzahl der Nd-
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