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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192805040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-04
- Monat1928-05
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1928
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^5 194. I. vtilege zn» öNtseer Tagthlatt. Frelt««, 4. «ei 1928, abeuvs 81. Jahr« unqartschen Botschafter Graf verchtold und Skis MM mm«. "Bad Nauheim. Der frSder« votschatter de» Deuts»«» «eiche» t» Veter»d«rä, Gras Goartale-, ist in Bad Nauheim im Alter von 74 Jahren qeftorben. Bonr. tale» überreicht« 1914 d>« Krteas-rkläruna an Rußland. Wahrend seiner Amtszeit 1908—1914 ln Rußland, batte er «S verstanden, sich a« russischen Hof« viele Sympathien zu erwerben. * Berlin. Der in Bad Nauheim verftorben« Brak Friedrich Ponrtale« war nach Kürst Lichnoweky der meist genannt« Diplomat de» Kaiserreiche«. Graf Bourtale« wurde «m Jahre 1888 geboren. Ur «ar mit einer Gräfin Kanitz verheiratet, vor der Nebernahme des PeterSbnrger votschasterpokten« war er Gesandter in München. Während der Balkankrist«, di« dem Weltkrieg« voraugina, spielt« Bourtale« die Vermittlerrolle »milchen dem -fterreich. unaorischen Botschafter Graf Berchtold und Jswolski. Ihm ist e« »um Teil »u verdanken, dass der damaliae Streit »wischen Vebrenthal und Iswolski belgelegt «erde» konnte. Gleich nachdem Bourtale« dem russischen Außen minister Sasonow 1Sl4 di« Kriegserklärung überreicht hatte und abgrretft war, wurde da« deutsche Botschaft«- gebäude von de» aufgehrtzten Massen demoliert. Berlin. iFunklpruch.) In einem amtliche« Nachruf für de» yestern verstorbenen ehemaliaen deutsche» Bot- tchaiter in St. Petersburg Gras Bourtale« beißt e« u. a. Mit Graf Bourtale« ist eine« der ältesten früheren Mit- glieder unsere« diplomatischen Dienste« au« dem Leben geschieden Gr bat sich in den verschiedene« wichtigen Stellungen, die er inne hatte, hervorragend bewährt und sich durch besondere« diplomatische« Geschick au«ge»elchnet. KllMMw. au. Berlin. Wie wir erfahre«, ist der Befehl de» Obergeuerals der Besatzungstruppen in Mainz, der alle AutoS zur Parade befohlen hat. keiue Einzelmaßnahme. Sehnliche Bestimmungen werden in de« nächsten Tage« von de« Kommandanten in Aachen. Wiesbaden u. Trier ergehen. Demnach haben sich die sämtltchenBesitzer von Lastkraft, wagen. Privat» und PostautoS sowie von Motorrädern in der Zeit vom 2. bis 14. Mat mit ihren Fahrzeugen an einem näher bezeichneten Ort vorzustellen, damit der Bestand aller Kraftfahrzeuge im besetzte« Gebiet aufgenommen werde« kann. ES handelt sich dabei natürlich um die Vorbereitung von Requisitionen, denn an Hand dieser Listen würden die Krawsosen im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Deutschland genau wissen, wieviel Lastkraftwage«, Pri. vatauto« und Motorräder in jeder Stabt der Rheinlande vorhanden sind. Ein« ähnliche Vorbereitung für einen etwaigen Krieg sind die Manöver, die ständig im besetzten Gebiet veranstaltet werden. Augenblicklich trifft man fieber hafte Vorbereitungen für die Herbstmanöver, die in der Eifel stattsinden sollen. Zweck dieser Uebungen ist» uatür- lich, daß di« französischen Offiziere «nd Soldaten da» Gelände möglichst genau kennen lernen sollen, wa» bet ge- wissen Aufmarschplänen des französischen Generalstabe» eine hervorragende Rolle spielt. A« schönste« ist, daß diese Maßnahme» gegen Deutsch- la«d von Deutschland bezahlt werden müsse«. Bei den Manöver» fahren Tank» rücksichtslos über bestellte Felder, Getreide wird nicdergetrampelt, alles mutz Deutschland be zahlen. Deutschland mutz auch für die Schäden aufkommen, die setzt den Krastwagenbesttzern entstehen und die teilweise sehr erheblich sind. In Andernach kann kein Kalb befördert werben, da die AutoS nach Mainz muhten, puf verschiedenen Strecken ist der Postautoverkehr für mehrer« Tage lahm gelegt. Die Verfügung der französischen Generäle stützt sich auf Rheinland-Ordonnanz aus dem Jahre 1829, die fetzt natür lich ihren Sinn verloren hat. Wenn Brtand Rückschläge in der von ihm angcbahnten Verständigungspolitik vermeiden will, wird er dafür sorgen müssen, batz diese Order baldmög lichst aufgehoben wird. Folgen Ser WkWMWiW. Verfehlte Mitnahmen. Berlin, 8. Mai. Zu diesem Thema veröffentlicht der »Tag* folgende Ausführungen: Die gestern vom Reichs- kohlenrat beschlossene Erhöhung der Kohlenpreise ab 1. Mat, die durchschnittlich 1 Mark pro Tonne des gesamten Ab satzes des rheinisch-westfälische« KohleusynbikatS beträgt, wird sich wirtschaftlich in den nächsten Wochen wahrscheinlich in sehr ernster Weise auswirken. Der Anlaß zu dieser Er höhung der Kohlenpreise ist in dem vom RelchsarbeitS- minister a«S wahltaktischen Gründen für verbindlich er klärten Schiedsspruch für die rheinisch-westfälische Kohlen industrie zu suchen. Auf Grund diese» Schiedssprüche» hatten die Zechen einen direkten Anspruch auf eine Kohlen- preiSerhühung, zumal bereit» vor der Erhöhung der Löhn« mit einer Unterbtlanz nach alle« Gutachterberechnungeu gearbeitet wurde. Zweifelhaft ist auch, ob da» Syndikat ohne weitere» die neuen Preise gegenüber de« inländische« Großverbraucher durchsetzen wird. In Betracht kommt dabei in erster Linie dl« Reichsbahn. Sie gewinnt mit der Kohlenpreiserhöhung einen neuen Grund sür den bereit» vor einiger Zett bekanntlich vom BerwaltungSrat der Reichsbahn gefaßten Beschluß einer Tariferhöhung, so daß e» der RetchSregieruug schwierig sein wird, die wirtschaftlich sehr gefährliche Tariferhöhung der Reichsbahn abzulehnen. Außerdem werden, abgesehen von der Eisenindustrie, eine ganze Reihe großer Unternehmungen der ElektrtzitLtStnbu- ftri«, der Gaswerk«, der Textilindustrie und der Papier industrie, die die Sohlenpreiserhöhung nicht selbst tragen wollen, sondern auf den Verbraucher abzuwälzen versuchen, betroffen. GS zeigt sich jetzt, wie verhängnisvoll die Gut, scheid««« des ReichSarbeitSminifterS z«r BerbindlichkeitS« erklär««« de» Schiedsspr«che» «e«efe» isi. Wen« Preis» erhöhnnge« eintrete«, so «erde« sie von de« Gewerkschaft«« «ach der bekannt«» agitatorisch«« Methode »icht etwa der Erhöh»»« der Löh»e. sonder» sälschlich de. Erhöh««« »er Preis«, die erst aus die Erhöh»»« der Löhn« folgte, ^ge schrieben, so daß nicht einmal di« vielleicht vom Reichs» ardeit»«iuifter erwartete« wahltakttsch«» Erfolge eintret«, MwrM-MlMe. vßz. Berlin. Der Reichsrat erklärte sich in seiner öffentlichen Vollsitzung vom Donnerstag endgültia mit de» Richtlinie« ,«r Rationalisier««« deS landwirtschaftlich»» Ge«osieuschaf»Swese«S und zur Umschuldung der Land- wirtschast nach den Beschlüssen de« ReichStagSauSschnsse« einverstanden. Genehmigt wurde ferner «ine «««« Eike«- babnvrrkedröordnnna. Sie schließt sich an die beiden int», nationalen liedereinkommen üb» Güterverkehr und Personen- verkehr von 1825 an. kommt vielen Wünschen von Handel und Industrie entgegen, und außerdem «ft es aelunaen, »in« saft »Sllige Uebereinftimmu»<Dmit der österreichischen Eisen- bahavsrke-rsorduunll zu erzielen. M KWk MW» ZWkll W WM. Tokio. sFnnksprnch.j Rach amtliche« Telegramm«, a«S Tsi«a«s« hab«, die sttdchi»esischr» T««pp«» h««te früh »m 8 Uhr de» Angriff Meder a»sge«o»me«, i« dem sie i« die japanische» Verteidig,»«»»»»«, «»«»»bringen «rs»chte». Die ««ßerhalb der Stadt wohnende« Japaner ««» «»der«« A«»lä«der soll«, ermordet mord«, sei«. Bei »er «ege«» «Grtige« Lag« ist «» jedoch schmierig, ihr« Zahl a«,«ge»e». De« Kamps d««ert« 8 Stunde« ««» ließ da«« «ach. O O Mm MMWMk MW« WM« ml IWMiM!«»»«III MM«. * Schanghai. tKabeldienst der Teluuion.s I« Dsi«a«s« ist e» ,» ei««« -rüsten Zusammenstoß ,wische« japanischen «nd iüdchtnesischen Truppe« gekommen. ES entwickelte sich ein regelrechte- Gefecht, bei dem e- aus beide« Seite« beträchtliche Bert«ft« gab. Di« Ursache diele» neuen Zwischenfall» iDnoch nicht be- kannt. Bon iapanischer Sette wird behauptet, daß die Süd- truppen in Lkinank« javanisch« Laden geplündert hätten. Di« Chinesen dagegen erklären, di« javanischen Truppen hätten die gewaltsame Besetzung der Bahnhöfe versucht. Die Lag« ist sehr ernst, doch wird hier tiberwiegend der Meinung Ausdruck geaeben, daß eine Beilegung de« Zwischen- lall« möglich sein wird. Allerdings macht sich in ganz Süd china ein« starke Bewegung für eine gewaltsame Vertrei bung der javanischen Truppen auf dem Tchaninnq-Gebiet bemerkbar. Wie weiter aemeldet wird, soll der Vormarich der Südtruppen ersoloretch fortschreiten. Erneute Bombenabwürfe über Schanghai. X London, 4. Mai. Die .Times" berichtet au» Schanghai, dort sei gestern wieder ein Flugzeug der Nord- Streitkräste erschienen und hab« lS Bomben auf da» Kaotschiang-Miao-Arsrnal abarworien. Weitere Bomben fielen in das angrenzende Stadtviertel. Etwa 20 Personen wurde» verletzt r getötet wurde niemand. M siemimlkkiim dkl mrWilMm StkklilMr. X Schanghai. Die nordchinesischen Streitkräfte ziehen sich nun ans allen Fronten zurück mit Einschluß de« Kamplabschniti« in S»anfi und im südwestlichen Lschili. Sie sind an« allen Kräften bemüht, eine neue Front auf- »ubanen, die sich in der Linie Paotingfn, Hokienfu und Tehtschau bi« »nm Gelben Fluß erstreckt, wo da« Zentrum durch «in weit ausgedehnte* Sumpfgebiet gedeckt wird. Der Oberftkommandierende der nationalistischen Truppe« Tschianakaischek ist mit 20000 Mann in Tsinanku ein« getroffrn und bereitet einen Vorstoß gegen »«»>»»»0» von Mm Ml llk rill w M»tW. London. tFnnkspr.) Reuter meldet an» Schanghai. Zwischen Japan «nd dem nationalistischen Ehina scheint sich infolge des Zusammenstoßes fapaniichrr und nationali- ftischer Truppen ein« ernst« Las« ,« entwickeln. Die Ber- luste der fapanischrn Truppen betragrn 5 Lote und 20 Verwundete, außerdem wurden viel favanische Einwohner getötet. Die Verluste der chinesischen Truppen werden auf 800 Mann geschätzt. Di« Japaner habe« SSO« ManU al- Verstärkung »ach Tsingtau entsandt. London. lFunkspr.) Renter meldet au« Osaka: Dii Berichte über das unter den japanischen Bewohnern von Tsinaiisu augerilbtete Blutbad, baden hier Bestürzung heroorgernseu. Nach einer hier eingeoangenen Meldung haben 10000 nationalistische Soldaten Tsinansu aevlünden und hundert javanische Einwohner getötet. Rücktritt des japanischen Ministers des Innern. X London. 4. Ma>. Tie.Times" meldet an? Toikil Der Minister deS Innern Suzuki ist zurückaetreten. Di« Opposition batte ibn beschuldiqt, die ParlomentSwablen ungehörig beeinflußt zu baden. Es wird erwartet, daß dieser Schritt die Unabhängigen befriedigen und daß, wenn sie sich der Abstimmung bei dem MitztraurnSantrage ent halten, di« Reg rrnein- geringe Mehrheit haben wird, - MW »kl MM-WMl W MM. js Leipzig,«. Mat. Am heutigen Freitag begann vor dem vierten Strafsenat des Reichsgerichts unter dem Vor sitz deS Senatspräsidenten Lorenz der seit längerer Zeit mit Spannung erwartete Hochverratsprozeß gegen be» Schriftsteller Otto Brann «ob Gen. Da von der Reich», anwaltschaft außerordentlich viel Material herbetgeschafst ist. und bei sämtlichen Angeklagten zahlreiche Schriftstücke und Dokumente beschlagnahmt worben sind, ist mit einer mehr wöchige« Dauer des Prozesses zu rechnen. Rach der An klage hat sich Brau« bereits ISIS q« de« Rätenurnh«, in München beteiligt. Später fei er i« kommunistischen Rach» richtendienft tätig gewesen «nd h«be auch 1821 bei be« Akten» raub an dem rass. Oberst Kreyberg die Hand im Spiele ge» habt. 1828 24 fet er »»« ber KPD.-Zentrale alS Waffen- leite» etngesetzt worden «nd habe unter dem RetchSwaffen- leite» Pfaff im engeren militärischen Apparat gearbeitet. Zur technischen Vorbereitung VeS bewaffneten Aufstandes habe er militärische AuSbildnngSkurse geleitet. Ebenso soll er nach beschlagnahmtem Material au hervorragender Stelle an ber .Zersetzungsarbeit" beteiligt gewesen sein. Weiter seien bei Braun zahlreiche Akten gefunden wor ben, die beim Reichskommtssar sür das Auswärtig« Amt, sowie bet den Polizeipräsidien in Berlin, München, Nürn berg, Stuttgart und anderen Orten gestohlen wurden. Die Anklage legt Braun weiter zur Last, in den Bürgerkriegs- heften militärpolitische Aussätze geschrieben und den .Spitzelalmanach" mit verfaßt zu habe». Der Schriftleiter Karl Sans aus Münch«, steht unter der Anklage, tm Nachrichten- und Zersetzungsbienst in Mün chen gewesen zu sein. Der Vertreter Georg Semmelmanu in München wird von der Anklage besonders schwer belastet. Er soll Verbindungsmann von Braun gewesen sein. Nach ¬ dem ihm Braun falsche Pässe auf den Name» .Dr. Ftck^ beschosst hatte, sei Semmelmann als Nachrichtenageut ber KPD. in München tätig gewesen. Ihm werden auch zahl- reiche Urkundenfälschungen zur Last gelegt. Unter falschem Name» set er 1818 al» Leutnant in die Reichswehr ausge nommen worden und später in die Sicherheitspolizei. Zur Zeit der obrrschlesischen Kämpf« set er als Oberleutnant beim Selbstschutz gewesen. 1924 wurde er wegen Bestechung eine» RetchSwehroffizler» mit dem er wegen de» verkauf» gestohlener Waffen in Verbindung stand, zu einem Jahr Ge fängnis verurteilt. Der Strafe entzog er sich durch Sie Flucht. Die Stenotypistin Olga Benario wird beschuldigt, Braun bei der Herstellung von illegalen Schriften behilflich gewesen zu sein. Weiter habe sie sich der Begünstigung schuldig ge macht, indem sie Braun, der von der OberreichSanwaltschast gesucht wurde, Unterschlupf verschaffte. Die andern Ange klagten, der Schreiner Wilhelm Müller aus Kaiserslautern, der Nieter Gustav Dalisaa aus Breme« und der Mechaniker Ott» Oldenburg a»S Berlin, haben sich nach ber Anklage zum Teil durch Unterstützung Brauns und SemmelmannS, zum Teil durch eigene Arbeit im Nachrichten- und Zer- fetzungSbienst der Unterstützung einer staatsfeindlichen Ver bindung schuldig gemacht. Da» Verfahren gegen die Angeklagten Otto Braun »nd Olga Benario wird abgetrennt, da sie sich der Verhandlung durch die Flucht auS dem Moabiter Untersuchungsgefängnis entzogen haben. Die Anklage vertritt alS Vertreter der Reichsanwaltschaft Staatsanwalt Weinkauf, während die Angeklagten von den Rechtsanwälten Dr. Samter und Dr. Barbasch, Berlin, und Dr. Fiedler, Leipzig, vertreten wer den. Es sind über 80 Zeugen geladen. Nie SzmWrl «kl in «M. * Newyork. (Telunion.) Die OzeaufNeger sind aeftern i« JunkerSflugzeng von Washington «ach Miller» fiel» znrückgekehrt «nd habe« sich von hort a«S sofort nach Rewyork begeben. )l Newyork, 8. Mai. Z« einer gewaltige» und sehr eindrucksvollen Kundgebung gestaltete sich das Frühstück, da» die Newyorker Merchant-Affociatton zu Ehren ber „Bremen"°Flkeger tm Hotel Astor gab. Es waren über 2890 Gäste anwesend. Nachdem eine Orgel di« National. Hymnen gespielt hatte, eröffnete Willis Booth, der Vor sitzende be» BerwaltungSrat», den Reigen ber Ansprachen. Der Gruubton ber Rede« war di« Würdigung des Fluge» der »Bremen" als Pionierarbeit zur Förderung des kom merziellen TranSozeanflugs und der Völkerverständigung. Eastman, der Präsident der Vereinigung, wieS darauf hin, daß die Entwicklung Les Handels stets von der Pionier arbeit Weniger abtzing und feierte die »Bremen"-Flteger als Mitbürger der ganze« Menschheit, deren trennend« Schranken durch derartig« Friedensfahrten niedergeriffen würden. Unter den Anwesenden befanden sich Basil MileS und Gerhard Riedbrrg von der International«» Handels kammer. der italienische Senator Konti, sowie Vertreter der Bundesarmee und der Marine. Rewyork. sFunkspruch.s Die deutschen Vereine von Newyork bereiteten den »Bremeu"-Fliegern gestern abend eine» begeisterten Empfang in der Metropolitan-Opera. An der Feier, die unter dem Vorsitz Viktor Ridders von der StaatSzeitnng stattfaud, nahmen auch die Herren des deutschen Konsulats und der irische Handelsvertreter teil. Die Bereinsvorstände überreichten den Fliegern Ehren gaben. Ans Sie ntchtendrnwollenden stürmischen Kund gebungen dankten die Gefeierten mit kurzen Worten an die Teilnehmer. Der erhebende Abend endete mit dem Gesang des Deutschlandliede». Sim RileteM 1« Meier ziiegrn «M. XKassel. Wie uns von zuständiger Seite mitgeteilt wird, beruhen di« in den letzten Tagen in einem großen Teil der deutschen Presse erschienenen Meldungen »nd In- formationen über den bevorstehenden Raketenflug de« Kasseler Piloten Raab »nm allergrößten Teil aus reinen Kombinationen der betreffenden Berichterstatter. Wir er- fahren über diele Angelegenheit von Herrn Raab folgende«: In einem vor einigen Tagen zwischen Herrn Fritz v. Opel-Rüsselsheim und Herrn Raab abgr>chloffrn«n Ver trag bat sich letzterer verpflichtet, di« von Fritz v. Opel betrieben« Reise in die Stratosphäre mit einem die Er findung de« Raketrniystem« Valier-Sanders ausnutzenden, von Herrn Raab selbst konstru «rten Leichtflugzeug zu unter nehmen. Für diese« Proveraketenflngzeug hat man at« Typ »KL 9 Grasmücke" grwädlt, da» nur «in Leeraewicht von etwa 250 tg hat. Da» Flugzeug wird durch ein Spanten pstem noch besonder« verstärkt und ervält statt de» Motors «inen Raketenantrieb, der von dem Flieger vom Flugzeug au« bedient wird. E» bandelt sich also nicht, wie vielfach bericht«^ um «inen Schuß in den Weltraum, sondern da« Flugzeug wird mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 50 bi« SO tz« den Erdboden verlassen und dann nach den angefteüten Berechnungen «in« Geichwindigkeit von etwa 400 dm erreichen. Der Versuch hat den Zweck, dir meteorologischen Berbältnisse in einer Höbe von 8—10000 w zu «riorschen, um ans Grund der Ergebnisse di« Aussichten für «inen in dirier Höbe durchzusübrenden regelmäßigen Flugverkehr »wischen Europa und Amerika zu bestimmen. Herr Raab wird sich nach Durchführung der Beobachtuimen mit einem Fallschirm wieder zur Erde niederlasseu. Das Flugzeug wird an einem »weiten Fallschirm ebenfalls zu: Erde »urückkehre». Mit dem Bau de« Flugzeuges hat man bereits gestern bet den Raab-Katzenstein-Werten in Kassel begonnen, und man hofft in etwa 2—S Wochen den ersten Flug ausiühren zu könne». Da« unter Verwertung der bei die em Flug gemachten Erfahrungen dann zu erbauende Flugzeug wird «in« Geschwindigkeit von etwa 1000 dm zu erreichen imstande fein und den Weg Europa—Amerika in S—4 Stunden -urücklegen können. Alle weiteren Nachrichten über eine Fahrt »um Mond« usw. sowie auch die über «in Sntervi-m —«e < Stteaee Raab find nnqntreffend,
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