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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192805198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-19
- Monat1928-05
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1928
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AI IkM KM III Ilk MlllMWMWlkl. M- »<>,I»<I!cht r,ft! Morgen Sonntag, am SV. Mat, soll da» Deuts«-« Volk an bt« Wahlurne trete«, um den neuen Reichstag zu wählen. Jeder, dem da» Schicksal de» Vaterlandes, da» gleichzeitig auch da» Wohl und Wehe jede» einzelnen verbürgt, hat die Pflicht, sein Wahlrecht auSzuüben. Wahlpflicht bebeutet Ausübung de» höchsten staatsbürgerlichen Ehrenrechte», de» Wahlrechte», bedeutet Entscheidung über da» Geschick von Heim und Herd, über di« Zukunft unserer Kinder, die Zu kunft de» deutschen Vaterlandes. Wählen heißt Stellung nehmen zu den großen Fragen, die unser Volk im Inner sten erregen: Krieg oder Frieden, Wohlfahrt oder Elend, Utopie oder Wirklichkeit. — Nicht wühlen aber bedeutet Versäumnis dieser höchsten Pflicht, bedeutet Unmündigkeit und politisch« Unreife. Einmal alle vier Jahre ist da» deutsche Volk berufen, sein Geschick selbst zu entscheiden, darüber zu bestimmen, welche Wege seine politische und soziale Entwickluna gehen soll. Wir stehen vor schwersten Entscheidungen. In. und Ausland warten darauf, ob -aS deutsche Volk den rechten Wog finde« wird, ob e» frei von begreiflicher Wallung de» Gefühle» der Stimme der Vernunft, der ruhigen Ab schätzung unserer Lage Raum geben wird, oder ob eS gewillt ist, sich in Abenteuer von unabsehbaren Folgen stürzen »u taffen. Morgen, am SO. Mai, muß sich jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau der groben Verantwortung bewirbt sein nnd zur Wahlurne gehe». Jeder Nichtwählrr wählt feinen Gegner! Jede Stimme zählt und jede Stimme entscheidet über das Geschick eines jeden einzelnen von un», über baS Geschick de» ganzen Volkes! Darum tue jeder feine Pflicht und wähle! Jeder deutsch« Staatsbürger erhält nach Erreichnng eine» gewissen Lebensalters kraft der Verfassung das Recht, im Wahlakt seine WillenSmeinung über die öffent- lrchen Angelegenheiten abzngcbcn und die Zusammensetzung des den VolkSwillen vertretenden Parlamentes zu be stimmen. Diesem höchsten staatsbürgerlichen Ehrenrccht entspricht aber eine ebenso ernste und verantwortungsvolle staats bürgerliche Ehrenpflicht, dieses Recht nun auch im gegebenen Falle ansznübcn. sich nicht dabet zu beruhigen, dab die eine Stimme ja nicht ins Gewicht falle. Wer also nicht wählt, verzichtet auf sein Mitbcstimmungsrccht, iibcr- läht den anderen das Feld, ohne jedoch nachher erklären zu können, der cingeschlagene Kurs finde seinen Beifall nicht. TS ist ein unbilliges Verlangen, miternten zu wollen, wo man nicht gesät hat: unwürdig ist es. die Verantwortung abzulehnen, «veil man zu beguem oder zu ei »sichts- to» «ar, seinen Teil an der Herbeiführung vernünftiger Verhältnisse betzutragen. Der politisch orientierte Wähler muß und wird sich darüber klar sei«, wem er morgen sein« Stimme zu geben hat. Ma» hüte sich, sein« Stimme einer der au»stcht»l»fe« Nebenlisten »n geben, da die auf sie entfallenden Stimmen der Allgemeinheit verloren gehen. Also, deutsche Männer und Frauen, «» gebt um Euer Wohl und Wehe. Darum nochmal» ein letzter Appell: .WMWMtlMI' M m Mikl zs »Well Al. Nur der amtliche Stimmzettel ist gültig- Stimmberechtigt sind alle reichsdeutschen Män ner und Frauen, d-t« am Wahltag da» 20. Lebensjahr voll endet haben. Ausländer, insbesondere Deutsch-Oesterreicher, sind nicht stimmberechtigt. Jeder Wähler Hai eine Stimme. Wählen darf nur der, der in der Wählerliste steht ober einen Stimmschein besitzt. Eine Stellvertretung gibt eS nicht Schreibunkundige, kranke oder gebrechliche Per sonen können sich der Beihilfe eine» Vertrauens mann» bedienen zum Anbringen de» Abstimmungs vermerks auf dem Stimmzettel, zum Einlegen des Stimm zettels in den Stimmzettelnmichlag und zur Abgabe de» Stimmzettels an den Abstimmungsvorsteher. Anwesend aber müssen sie selbst sein. Die Wahlzeit beginnt 8 Uhr vormittag» und endet 5 Uhr nachmittags. Es empfiehlt sich dringend, in den Vormittagsstunden und nicht erst am späten Nach mittag zur Wahl zu gehen. Jeder tut gut, wenn er einen Ausweis bet sich trägt (Paß, Vas,karte. Militärpapiere jeder Art, Bürgerschein, Geburtsschein, Trauschein, Kon firmationsschein, Impfschein, Krankenkassenbuch, Arbeits und Dienstbuch, MÜitärrentenbuch, Einwohnermeldeschein usw ), damit er vom Abstimmungsvorstand nicht zurückge- wiesen werden kann. Der Stimmzettel wird, wie bei den letzten Wah len, amtlich hergestellt. Er wird im Wahllokal von einem Mitglied des ÄbstimmungSvorstandS ausgegeben. Nur dieser amtlich hergestellte und ausgegebene Stimmzettel ist gültig. Zeitungsausschnitte,Stimm- zettel, die die Parteien zu Provagandazwecken verteilt haben, Stimmzettelausschnitte (Parteistreisen) sind un gültig. Der Wähler mutz bei der Abstimmung seine Ab sicht, welcher Partei er seine Stimme geben will, so deut- l i ck zum Ausdruck bringen, datz der Abstimmungsvorstand darüber nicht im Zweifel sein kann; denn nur der Stimm zettel ist gültig, der in erkennbarer Weise d«n Kreiswahl. Vorschlag bezeichnet, für den gestimmt werden soll. Der Wähler zeichnet am besten in den neben den einzeln«» Wahl vorschlägen vorgesehenen Kreis ein Kreuz ein. Dann Weitz der Abstimmungsvorsteher genau, wen der Wähler hat wählen wollen. Kür Bleistifte in der Wahlzelle wird vom Wahlamte gesorgt werden. Immer wieder sei betont, datz Voraussetzung für die Slbgabe der Stimme Eintrag in der Wählerliste oder Besitz eines S tim m s che ins ist. WMe öi-W L« ölaMeiMiiekkN-KiiWiiM zu M am DienSta«, den 22. Mai 1928 18,30 Uhr in der Aula der Oberrealschule. 1. Bewilligung der Mittel zur Instandsetzung der der Arbcitersamaritcr-Kolvnnc und der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz zu überlassenden Räume vor Verab schiedung des Haushaltplaus. 2. Verkauf von ca. 90 Quadratmeter Land von Flurstück 112 an Schmiedemeister Urban. Berichterstatter: Herr Stadtv. Billing. 8. Verkauf beö Flurstücks S49a an E. Rentzsch. Bericht erstatter: Herr Stadtv. Billing. 4. Wahl eines Bezirksvorstehers und eine» Stellvertreters für den III. Bezirk. 5. Wahl eines Ersatzmanns in den GewerbesteuerauSschutz für den Bezirk der Stadtteile Gröba, Weida und Merz dorf. 8. Wahl eines Ersatzmanns in den SchulauSschutz für einen ausgeschiedenen Elternvertreter. 7. Anderweite Mitteilung d. ElektrizitätSverbande» Gröba, Strompreise betr. 8. Einspruch deS Rates gegen den Beschluß der Stadtver ordneten, die Vertretung der Stadt beim Arbeitgeber, verband Sächsischer Gemeinden betr. 9. Antrag der bürgerlichen Fraktion» Prüfung der Frage wegen Ermäßigung der GaSpretse. !0. Antrag der SPD -Fraktion, Durchführung de» 8 Uhr- Ladenschlusses. 11. Antrag der SPD.-Fraktion, Einschränkung der für den geschäftlichen Verkehr freigegebenen Sonntage. 12. Bericht über eine Revision der Ratsvollzieherkasse und der Stadtsteuerkasse. 13. Neubau eines Verwaltungsgebäudes für den Arbeits nachweis. 1». Mitteilung, die Wahl der Elternvertreter in den Schul- auSschuß. 15. Ausstellung neuer Schuldverschreibungen für den Land» wirtschaftlichen Kreditverein. 16. Annahme eines DarlehnS von 43 000 RM. auS dem staatlichen Wohnungsbaustock. Berichterstatter: Herr Stadtv. Steinbach. 17. Verausgabung von 30 Prozent der Abschnitte 12,2 und 12,8 deS HaushaltplanS vor besten Verabschiedung. Be richterstatter: Herr Stadtv. Horn. 18. Abrechnung über die im Stadtteil Weida errichteten 6 Heimstätten. 19. Annahme eine» DarlehnS zur verstärkten Förderung der Schleusenbauarbeiten in der Lommatzscher Straße. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schinkel. 20. Annahme de» von der Kreditanstalt Sächsischer Gemein den bereitgestellten besonderen Vorschusses auf die Miet- zinSsteuer in Höhe von 150 000 RM. 21. BeitragSletstung zu den Kosten für Umbau der frühere« Zeidlerschen Fabrik durch ÄetriebSamt und Feuerwehr, Festsetzung der Mieten für Turnhalle, Feuerwehrhalle und Autohalle und Einbau von Dampfmessern zur ge nauen Feststellung des Verbrauchs an Hetzdampf. Be richterstatter: Herr Stadtv. Horn. 22. Erweiterung des Schlachthofes und Aufnahme einer Sn- leihe von 110 000 RM. hierzu. 28. Bewilligung der Kosten für Herstellung einer Treppe und eines Weges nach -er Dampfschisfhaltestelle in Promnitz. Nichtöffentliche Sitzung. KMUMMlkll Exaudi: 1. PetruSbrief 4,10: Dienet einander." Derck»t»»rtltch Seb«». Heute Ist Wahltag. Da» must un» ernst stimmen. Warum denn? Weil da» tm tiefst«« Grund« -«ißt: Wir l«h«n verantwortlich für unser Volk. , . Vir leben ja auch sonst nicht nur für un», wir habe« Ein- fluß, gut«« und schlechten, bewußt und unbewußt auf Hau» und Umgebung. Ader hier «ird e» geradezu von un» ver langt, verantwortlich für unser Volk zu leben. Denn haben wir das Wahlrecht, so haben wir auch die Wahlpflicht. Wählen wir nicht, helfen wir den gegnerischen Partei«« in den Sattel. Wahlpflicht schließt aber bi« Pflicht ein, sich eine Meinung zu bilden, damit man nach Ueberzeugung wählen kann. So sind wir eng verflochten mit unserem Volk»- und GtaatSleben. Wir leben also verantwortlich für andere, auch wenn wir keine Neigung dazu habe«. Und wenn wir daran denken, daß «tr Christen sein wollen, dann leben wir erst reckst verantwortlich. Verant wortlich nicht nur für di« Regierungsbildung, sondern für den Geist unseres Volkes. Das Leben legt jedem Christen die große Frage vor: Für oder gegen Sott. Da» ist di« Wahlpflicht im tieferen Sinne. Durch un» Christen soll doch brr Geist de» Christenglauben» da» ganze Volk durch dringen. Dafür l«ben wir verantwortlich. Die Frage ist also nicht: Wollen wir verantwortlich lebey oder nicht? Die Verantwortung liegt auf un», wir mögen wollen ober nicht, sowohl «m StaatSleben al» Iw Shrtstenleben. Die Frage ist nur di«, ob wir unserer Brr- pflichtung gerecht werden oder nicht. Wir wollen eS gerne tun und die Verantwortung nicht ak» ein« schwere Last empfinden. E» ist doch viel schöner' und befriedigender, wenn wir uns sagen können: Unser Leben bedeutct etwas für andere, als wenn wir «n» sagen müßten: e» könnte ebensogut wegfallen. Wir wolle« uns freuen, daß «» auch auf uns ankommt. Oertliches mid Sächsisches. Riesa, den 19. Mai 1928. —'Wettervorhersage "irden 20. Mai 1928. Mitgetetlt von der Tächf. Landeswetterwarte zu Dresden. Wechselnd bewölkt. Nock zur Unbeständigkeit neiaend, jedoch keine größeren Störungen. Im Flachland Tem peraturen tagsüber bis zn gemäßigter Wärme ansteigend, Gebirge aber vorwiegend kühl. Schwach, bl» mäßig« Winde vorwiegend ans westlichen Richtungen. —* 16544 Wähler nnd Wählerinnen sind in der Wahlkartei für die morgige ReichstagSwabl verzeichnet. Auf die einzelnen Wahlbezirke verteilen sich die Wahl- berechtigten wie folgt: Alt-Riesa: 1. Bezirk: »Stern' 1678 Wahlberechtigte. 2. „ »Kronprinz 1530 , S. » „Höpfner" 1470 4. . »Wettiner Hof' 1287 „ 5. » „Elbterraffe" 1554 6. „ .Dampfbad" 142S . 7. . »Sachs. Hof" 1262 Stadtteil Gröba: 8. Bezirk-„Anker" 1036 Wahlberechtigte. 9. „ „Gasth. Große" 1444 , 10. „ »Thür. Hof" 1053 Stadtteil Weida: 11. Bezirk: »Gasthof Walther" 702 Wahlberechtigte. 12. „ .Edelweiß" 1490 „ Stadtteil Merzdorf: 13. Bezirk: »Zum Schwan" 587 Wahlberechtigte. Etadtkrankrnhaus 28 , Zusammen 16544 Wahlberechtigte. —* Bekanntgabe des Wahlergebnisse». Das Ergebnis der Reichstagswahl aus den hiesigen Wahl bezirken und, soweit möglich, auch die Ergebnisse a«S den Orten der näheren und weiteren Umgebung werden wir morgen Sonntag abend möglichst baldigst nach beendeter Stimmenzählung am Schalter unserer Geschäftsstelle, Goethe, straße 59, durch Sonderdrucke bekanntgeben . Die Auszäh lung wird allerdings infolge der Reichhaltigkeit der Wahl vorschläge einige Stunden in Anspruch nehmen, so datz sich die Veröffentlichung des Gesamtergebnisses diesmal etwas verzögern wird. — Um Störungen in -er Aufnahme von Meldungen, die uns durch Fernruf zugesprochen werden, vorzubeugen, richten wir an das Publikum die höflich« Bitte, vorzeitige telefonische Anfragen zu unterlasse». Zur mündlichen Auskunfterteilung sind wir hingegen gern bereit. —' Die Wahlzelt am 20. Mat. Die Wahlzeit dauert von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Nur in Wahlbezirken mit weniger als 1000 Einwohnern kann die Wahlzeit von den zur Abgrenzung der Wahlbe zirke zuständigen Behörden so abgekürzt werden, daß st« spätestens um 10 Uhr vormittags beginnt und um 5 Uhr nachmittags endet. Ohne eine solche Anordnung der zu ständigen Behörde ist kein Wahlvorsteher befugt, die Wahl handlung später zu eröffnen oder früher zu schließen. Lediglich dann, wenn alle in dem Wählerverzeichnis einge tragenen Wähler gewählt haben und anzunehmen ist, daß Inhaber von Stimm-(Wahl-)scheinen nicht mehr kommen, kann der Abstimmungs-iWahl-Morsteher auf einstimmigen Beschluß des Abstimmungs-(Wahl-)Vorstandes die Wahl schon vor dem Schluß der allgemein oder der besonders angeordneten Wahlzeit für geschlossen erklären. «MlW IkS SlltAlW: „Ak MsW" von JosephHavdn. Gestern gelangte in unsrer TrinitatiSkirch«, zugleich al» 10. Kunstabend, Haydn» unsterblich«» Oratorium »Die Schöpfung" durch den hiesigen Chorverein zur Auf- sührung. Obgleich da« Werk schon im Jahr« 1799 in Wie» das erste Mal aufgrfübrt wurde, hat eS auch beute noch nichts von seiner herzerquickenden Frische verloren. Hier zeigt es sich deutlich, welch ein tiefgreifender Seelenmalrr Haydn ist. Welch herrliche Schilderung in den Naturszenen, zuerst in der Musik, dann tm Wort! In de» lech« Tage werken zieden die Bilder an un» vorüber, Wort« de» Dank,« Und Preises gegen den Schöpfer werden angeknvpft. In den ersten beiden Teilen feiern di« Chöre der himmlischen Heerscharen da» Ende jedes Tagewerk« mit Hymnen. Der dritte Teil, den Anhang, gewährt uns «ine» Blick in« Paradies, ins Glück des ersten Menschenpaares. — Da« Werk war vom Leiter des Chorveretn», JwanSchöne- bäum, mit viel Fleib sehr sorgfältig vorbereitet, und so konnte «» nicht fehlen, daß wir ein« glänzende Aufführung «erlebe» dursten. Li« Chöre, reichlich mit Skalen und Fugen versehen, kamen sicher in den Einsätzen, mit gewaltiger Wirkung und Steigerung, namentlich im Schlußchor mit Id« «MÄettiCSK LeöoeUus« zur Durchführung. Auch für die dynamische Ausfeilung verdient der Cbor ein besondere« Lob, Wir denken da, um nur einige Stellen heraus»», greifen, an da« Orseosocko: „Und «ine neu« Welt" — „Stimmt an di« Saiten" rc. und an di« diskret« Begleitung der So- litten durch den Cbor: „Gesegnet sei de« Herren Macht". — Mit einem solchen Cbor zusammen zu wirken, muß dann auch für di« Solisten «in« wahre Freud« fein. Die Partien stellen aber an diese außerordentlich« Anforderungen, wa» man bei der Beurteilung mit in Betracht ziehen muß. Die Sopranpartien (Gabriel und Eva) batte Gudrun Aulhorn, früher in Kopenhagen, übernommen, die sie mit großer musikalischer Sicherheit, auch in den hetklen Koloraturen, durchsührte. Ebenso löst« der Tenorist Jan Trip, ei» Holländer, als Uriel, seine äußerst anstrengende Aufgabe in gewandter Weise. Mut aelangen ihm die Arien: „In vollem Glanz« steiget jetzt die Sonne" und „Mit Würd und Hoheit angetan". Die Baßpartien (Raphael und Adam) führt« Karl Zinnert, der von früher hier noch in guter Erinnerung steht, glänzend durch. Seine edle, wohlklingende, leicht ansprechend« Baßstimme kam diesmal so recht zur Geltung. Auch zeigt« di« Stimme bi« zum Schluß keine Spur von Ermüdung. Es würde zu weit führen, all die Schönheiten feiner Leistung anzuführen. Selten wird män die große Brie mit der herrliche» Tonmalrrei der ver schiedenen Tiere (»Löwe, Tiger, Hirsch. Roß rc.') in dieser i musikalischen Schilderung hören. Das Orchester (Kaufmann- j Orchester au« Dresden und OrpheuS-Orchefter au» Riesa) Sinsoniekonzerte zufammengespielt, gab «S in der Klang wirkung eine schön« einheitliche Harmonie. An der Orgel wirkte vr. msck. Bode mit, der durch sein Spiel wiederum fein« künstlerische musikalische Durchbildung bewies. Er begleitete nicht nur die Rezitatioe, sondern half auch die Orchefterwirkung erhöhen, was ihm an vielen Stellen treff- lich gelang: „Da tobten brausendbeftig« Stürme" — „Den Boden druckt der Tier« Last" rc. Nur möchten wir vor einem Zuviel warnen, da der fortklingende Orgelton sonst den Charakter der Orchestrrlnftrumeiit«, namentlich der Violoncelli« und Bässe nicht zur Wirkung kommen läßt. Zum ersten Male konnte der stark besetzte Chor mit dem großen Orchesterkörprr die Aufstellung auf dem eigent- lichen Cborraume nehmen, der durch die Stiftung eines hiesigen Kunstfreundes umgebaut worden ist, d. b. die Seiten teile sind in gleiche Höh« mit dem mittleren Hauptteil« ge bracht worden. Nach Ansicht de« Berichterstatter« ist das für di« Akustik ein großer Vorteil geworden. Die Wirkung ist so viel mächtiger als vom Altarplatz au«. Auch kann so die Orgel mit dem Orchester rhythmisch genau zusammen- gehen und aroße Steigerungen erzielen. — Die zahlreich er- «diene»»« Zuhörer verließen hochbefrtedigt das Gotteshaus und dank»n dem Leiter und allen Mitwirkendrn herzlichst für die geboten« prächtig« Aufführung des ideal-klasstscheir Werkes- E» bedentet wieder »in Erlebnis für da« Kunst- . — - leben in unsrer Stadt. Der ChorverPn hat hierdurch — und Orpheus-Orchester au» Riesa) seinem Lorbeerkranz« ein neu« Blatt zugefügt- A. verdient kür seine Leistung vollst« Anerkennung. Lorch die^' —- -
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