Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192805292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-29
- Monat1928-05
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt «»»»«M, «nd Aurelaer tLlbedlatt aur Anreiaerj. Dreldru 1SS9. Girokass« «iesa Nie. SL SoohttMsthiisb k«g«blatt Rios«, siernrns Ide. I» voftsoch M. «L and Anzeiger tSlbedlM und Illtzigerj Da» Mesa« Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung d« amtlichen vekanntmachungen d« AmtShauptmannschaft' Eroßeuhatn, de» AmtSgettchtS und d« AmtSanwaltfchaft beim Amtsgericht Riesa, de« Rate» d« Stadt Riesa, de» Finanzamts Ri eia «nd de« HauvtzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmt» Blatt. 128. DieuStsg, 28. Mai 1828, abenvs. 81. Jahrg. «bade. Wir dm Fall de« Eintreten» von ProduktionSverttuerungen, Erhöhung«» der Löhn« und Mattrialienpreis« behalten wir UN« da« Recht d«r Pr»t««rhöhung und Nachfordrrung vor. Anzrtaen für di« Nummer d« »uegabetaa,« sind bi« 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; »ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen werd nicht übernommen. Grundpreis für di« »9 mm breite, 1 nno hohe Grundschttft-Zeil» <S Silben) 2ü Gold-Pfennig«; di« 89 ww breit« Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°, Aufschlag. Fest« Taris«. Bewilligter Naban «lischt, wenn der Betrag »erfällt, durch Klag« «ingezogen »erde« mutz oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungobeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Halle höher« Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher rein«» Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« vezugopreis««. Rotatton«druck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goettzestraste »9 . verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. M dkii TM »er «Mm qu. Alte Erfahrung lehrt, daß nach dem Pfingstfest stet» eine parlamentarisch« und politische Müdigkeit aus. kam. Die Reise- und Ferienzeit nimmt ihren Anfang. Politik tst in solcher Stimmung «in garstige» Geschäft, und Parlamentsberatungen abzuhalten, wenn die Sonne lacht und Familie «nd Freund den Koffer packt, macht verdrießlich. Immer nach Pfingsten wurde die Frage erörtert: Wann beginnen die RetchStagSferten? In dtxsem Jahre ist e» ander». Der neue Reichstag hat erst eine Mehrheit zu bil- de«. ES geht also der Streit um die Koalition. Die Sozial» Demokraten sind Führer geworben, «nd von allen Parteien ist bekundet, sie hätten deshalb die Initiative zu ergreifen, am so schnell wie möglich Klarheit zu schaffen. Vorschläge oo« alle« Seiten, die für die Koalition in Frage kommen, liegen vor, Seußerungen, welche Parteien bereit sind, welche Bedingungen sie an ihr Bereitsetn knüpfen, wie sie in der Regierung vertreten sein wollen. Bon sozialdemokratischer Seite aber ist bisher, unseres Wissens, noch kein Versuch unternommen worden, di« Debatte in geregelte Bahnen »« lenken, und Verhandlungen aufzunehmen, um bet Zusam- mentritt des Reichstages bereits mit dem Erfolg austreten zu können: Mehrheit und Regierung sind vorhanden! ES tst nun zu erwarten, daß sofort nach Pfingsten die erwünschte sozialdemokratische Initiative ergriffen wird. ES geht weiter der Streit um die Negierung. Mit der Bildung der Koalition ist auch die neue Regierung gesichert. Wir werden deshalb in kurzer Zeit endgültig die Namen hören, die dann die Verantwortung derRegterungSg«. schäfte übernehmen wollen. Erst wenn der Reichstag zu» iammengetreten ist, wenn die Erklärung der Regierung bekannt und besprochen hinter uns liegt, wenn dem neuen Reichstag die Arbeiten zugewiesen worden sind, dann wird sich ersehen lassen, wann der Reichstag an seine Sommer ferien denken kann. So viel wir wissen, sind mach viele Vorlagen vom alten Reichstag unerledigt geblieben. In zwischen sind neue ausgcarbeitct, vom RcichswirtschaftSrat geprüft, vom Staatsrat verabschiedet worben. Der Reichs» tag hat bas letzte Wort zu sprechen. Da er gewissermaßen neu erstanden ist, müssen sämtliche Vorlagen und Anträge wieder von vorne beraten werden, wieder eine lange Debatte ergeben. Bisher sind deshalb noch von keiner Seite Betrachtungen über die Dauer der Reichstagstagung an gestellt worden. Und gerade jetzt nach Pfingsten liegt eS so nah, schon ans alter Gewohnheit, den Versuch zu unterneh men, den Beginn der Reichstagsferien zu ergründen. Nicht nur die Abgeordneten, nicht nur die Regierung hat ein In teresse daran, klar zu sehen, sondern viele Berufe, deren Tätigkeit eng mit dem Parlament zusammenhängt, müsse» ihrer Ferienzeit mit den ReichStagSferien zusammenlegen. Deshalb schon ist es erwünscht, eine Frage, die vielleicht im Augenblick von untergeordneter Bedeutung tst, anzuschnei den, obwohl eine Beantwortung erst erfolgen kann, wenn, wie gesagt, der Reichstag selbst klar steht über die Arbeit, die ihm in seiner jungen Tatkraft aufgebürdet wird. So viel läßt sich heute schon übersehen: Wir werben diesmal einen politisch bewegten Sommer haben, denn anders steht, die Koalition, anders die Regierung aus, und die Opposi tion, deren Vorarbeiten fortgesetzt werden sollen, ist außer ordentlich stark. Hinzu kommt, daß neue Männer, und auS solchen wird die neue Regierung bestehen, der Opposition immer wieder Stoss liesern, weshalb heute schon mit gutem Recht von einem bewegten politischen Sommer gesprochen werden kann. Ä. MW W WMMMildW. X Dresden. In den Dresdner Neuesten Nachrichten ergreift der ehemalige Finanzminister Dr. Reinhvld, der bekanntlich am 20. Mai zum RetchStagSabgeordneten ge« Wählt wurde, das Wort zur Regierungsbildung. Er er» klärt: Zwar der Gedanke der Großen Koalition stellt sachlich die am besten fundierte Fassung der Parteien in diesem neuen Reichstag unbegrenzter Möglichkeiten bar, rückt aber dann eine andere Möglichkeit in den Vordergrund. Er ver» weist auf das englische Beispiel der MtnberheitSregierung der Arbeiterpartei, zu der die gegnerischen Parteien in loyaler Opposition standen, und fährt dann fort: Können, müssen wir uns in Deutschland nicht »« ähn licher Einstellung aufraffen? Nicht die Parteien mit ihre» auf Erhaltung und Vergrößerung der Wählermaffen ge» richteten Zielen sind ja letzten Ende» der Gin« de» parla» mentarischen Systems: Wir müssen uns in Deutschland da von sreimachen, baß bet der RegiernngSbtlbung solche Parteierwägungen entscheidend sind. Nach Lag« der Sache scheint e» sür absehbare Zeit ausgeschlossen, baß eine Partei ick Reichstag bte absolute Majorität erwirbt. Deshalb bleibt nur der Ausweg, daß die stärkste Partei oder die stärkst« durch große innere Gemeinsamkeiten wirklich orga- nisch verbunden« Parteigruppe di« Regierung übernimmt, loyal geduldet, kontrolliert, bekämpft, «nd, wenn nötig, ge» stützt durch eine stark bewußte Opposition. sslMillkM-MlM MW! Tokio lTelunion). Nach Meldungen au« Schanghai, d r aber in Tokio noch keine Bestätigung sind«« konnten, tat TsKangtsoNn «tt den Javaner» ei« Abkomme» ab- zrchlossen, »ach dem Java» Vlo «Wünschte« «lsendah». konzessto»«» tu «idma»dsch»rei »»d damit da» M M MW «Iss .MS." Dl« Gorge «« das «chicksal des Polarlusischisses »Italia- ««d seiner tapfer«, Besatz««» ist a«fs Lußerfte ge, stiegen. Am Mittwoch früh 4.46 Nhr war Ge«eral Nobile mit seinem Fahrzeug zu« Flug nach dem Nordpol ansge, stiege», hatte diese« «ach »««»stündiger Fahrt i« der daraus, solgeuden Nacht glücklich erreicht «nd sofort de» Rückslug a«getreten. Bi» Freitag vormittag, als» «ach »4 Klag st»«-«», hatte Nobile in ständiger funktelegraphischer Ber, bindnng mit seinem Hilssschiff „Citta di Milan»- gestanden. Da, 10.90 Uhr, verstummte der Fuukapparat plötzlich. «» »ie wieder etwas von sich höre» zu lasse«. Das Fahrzeug be fand sich »« diese Zeit nach seine« eigene« »«gäbe« höchst««- SSV Kilometer von seiner Operationsbafis Kingsbay entfernt «nd man bereitete sich dort schon ans die Landnug vor. Aber das Luftschiff kam «icht und man hat nicht de« geringste« AnhaltSpu«kt für sei« Schicksal. Ei« Versage« des Funkapparates hat zweisellos die Orientierung erschwert, die infolge schwerer Stürme ohne, dies sch»» äußerste Schwierigkeiten bereitete. Auch wen« die Motor«« »och intakt gewesen sind, so ist am Sonnabend auf alle Fälle der Betriebsstoff zu S«de gegangen. Auch damit ist au sich da» Luftschiff «och nicht verloren, da e» sich dank seines große« Gasgehaltes auch ohne Motorkraft «och wochenlang in der Luft halten kann, freilich ist es dann dem Spiel ber Winde allein ausgesetzt. Mit größter Sorge sieht man allenthalben jeder kam, «ende« Nachricht entgegen, «nd im Norde« bereitet «an sich eingehend ans Hilfsexpeditione« vor, an denen auch der große Nordpolsorscher Amundsen teilnehmen wird, auf die nun die ganze Hoffnung ans Errettung der kühn«« Nord» polfahrer gerichtet tst. )s Kingsbay, 28. Mai. Die hiesige Radiostation steht in ständiger Verbindung mit der „Citta di Bttlano". Bis mittag sind «och keine Nachrichten von der Italia- eins«, troffen. Die „Citta di Milano- befand sich gestern abend 9 Nhr bei der Insel Neu-Amsterdam. Es herrscht sehr starker Nordwestwind. An der Nordküste haben sich große Mengen Treibeises aufgetürmt. )( Oslo, 28. Mai. Der Gouverneur von Spitzbergen hat an das BerteidigungSmtnisterium gestern nachmittag 8 Uhr 20 Min. ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: Der letzte Bericht von der „Italia- stammt von Freitag 1V Uhr SO Min. vormittags. Das Luftschiff befand sich zu der Zeit nordöstlich von Kingsbay zwischen der Insel Massen und -em nordöstlichen Festlande, doch war die Entfernung von KingSbay nicht bekannt. Auf Kingsbay herrschte Nord westwind. Nach der Rückkehr von seiner ersten Fahrt er klärte mir Nobile, daß er im Norden von Spitzbergen freies Meer gesichtet habe, doch seien die EiSverhältnsfse nach Norden zu unbekannt. Nm 7 Uhr 10 Min. nachmittags telegraphierte der Gou verneur, daß die „Citta di Milano" am Vormittag nach Norden abgegangen sei, um sich über die Eisvcrhältniff« zu unterrichten und, wenn möglich, an der Küste entlang nach Norden vorzubringen. )s Oslo, 28. Mai. Es wurde beschlossen, daß Leutnant Lützow Holm heute früh von Horten nach Tromsoe fliegen soll, wo er mit seinem Flugzeug an Bord des Dampfer» „Hobby" sehen wird, der sofort seine Abreise »ach Kingsbay ««trete« wirb. Von Kingsbay aus wird Lützow Holm Er- ktnrdnagsflüge in -aS Gebiet «Srdlich «nd «ordöstlich vo« Spitzbergen unternehmen. Ueber eine zweite HilfSexpedi- tivn sind noch Seine endgültige» Beschlüsse gefaßt worden. Lützow Holm wird seinen Flug mit einem See Eindecker antreten und von einem Mechaniker begleitet sein. Er mirtz,die „Hobby", die ihrerseits die Küsten und das Nach bargebiet von Spitzbergen absnchcn wird, als Stützpunkt benutzen. Der Dampfer „Braganza- hat Befehl erhalten, von Tromsoe nach Kingsbay z« gehe«. Ter Kapitän des Damp- frrS wird sich mit dem Führer der „Citta di Milano" ins Benehmen setzen. Tie „Braganza" soll das Gebiet nördlich von Spitzbergen absuchen. Man wird wahrscheinlich aus ländische Flugzeuge, wenn möglich deutsche oder italienische, für «ine zweit« Hilfsexpedition heranziehen. )i Oslo, 28. Mai. Leutnant Lützow Holm ist heute mittag von Horte« nach Tromsoe abgesloge«. )l San Francisco, 27. Mai. Sowohl die hiesige Rundfunkgesellichast wie verschiedene Radioamaieure haben verstümmelte drahtlose Notsignale ansgesange», die dem In halt nach von der „Italia" stammen müßten. Soweit es sich aus den ausgefangencn Bruchstücken ermittel» ließ, bckand sich die Radiostation St. Paul in Alaska mit dem Luftschiff in Verbindung; eS war jedoch wegen der atmosphärischen Bedingungen zwischen St. Paul und San Francisco nicht möglich, den Sachverhalt einwandfrei festznstellen. )l Paris, 28. Mai. Echo de Paris veröffentlicht Aenßerungen des Leiters des Forschungsschiffes „Pourguoi paS", des Polarforschers Jean Charcot, zu der Expedition», fahrt des Luftschiffs „Italia". Dr. Charcot vertritt die An sicht, daß, selbst wenn das Luftschiff infolge irgendeines Un falls zur Landung gezwungen worden ist, man keinen Grund habe, das Schicksal der Besatzung als hoffnungslos zu betrachten. Er sei übrigens bereit, mir der „Pourguoi paS" nach Ablauf eines Monats, wenn die Wittcrungsver» hältnisse eine solche Reise erlaubten, auszulaufen, um das Luftschiff „Italia" zu suchen. * Mdmllm U die »MM»». Der norwegische Marineflieger Lützow Holm, der nach Spitzbergen unterwegs ist, um von dort ans die anliegenden Teile des PolarmeereS nach dem Verbleib des Luftschiffes mit dem Flugzeug abzusuchen, ist um 6 Uhr 20 Minute« morgens in Boldol eingetrossen. Er wird so rasch als mög lich nach Tromsö weiterfliege«, mo sein Apparat ans dem Dampfer „Hobby- verlade» werde« soll. * Me SllMlwdW ml Milk. ff Gau Francisco. 28. Mai. Die angeblichen Kllnksigwale der „Jtakia", die hier ausgenommen wurde«, find von der hiesigen Radiostatton als Funkrufe von de» Fernöstlichen Universität in Wladiwostok mit dem Kenn zeichen A S A R 08 festgestellt worden, die in vier Sprachen gestern um Hilfeleistung für die „Italia" ersuchten. Di« Meldung wurde hier und ebenfalls in Portland zwischen 5,06 Uhr und 7,40 Uhr ausgenommen und lautete: SOL AS. A R. 03 Lenklustschifi .Ztalia" mit General Nobile au Bord in Not. Lenkluftichisf mir Funkanlage auf 40 bis 4S Metern Wellenlänge ausgerüstet. Bitt« helft sofort! Bon Seattle wird hierzu gemeldet, keine der sechs amerikanische» Fkvttem-Jttmkstationen ans Ak«Sk« habe bis her eine» Fnaksprvch der „Italia- ausgenommen, dagegen wurden Meldungen, die von der „Citta di Milano- gefunkt werden, fortwährend empfangen. SM der MmlilMomMm. XDarrs. Nach einem von der Rrparationskommission au-gegebenen Eommuniqus hat die Rrparationskommission am Sonnabend «ine Sitzung abaebalten, in der der General» agent für die Reparationszahlungen Parker Gilbert und der Kommissar für die deutschen Eisenbahnen Leverve über di» Durchführung de» Sachverständigenplan« bzw. über die Lage der ReichSrisenbahngesrllschaft Bericht erstatteten. Außerdem wurden auf der Tagesordnung stehend« Fragen geprüft. W M SkliilMk U MdE Mplllld U Wlz N SlktMll Mkd. vdz. Der RevistonSprozeß Gaedicke hat in Stetti» zu folgenbem Urteil geführt: Der Angekl. Klapproth wurde wegen Körperverletzung und einer das Leben gefährdenden Behandlung zu einem Jahr GesängniS verurteilt. Diese Strafe wird mit dem Spruch des Landsberger Schwur gerichts vom S. September 1926, der auf 15 Jahre Zuchthaus für Klapproth erkannte, z» IS Jahre« Zuchthaus zusammen» gezogen. Die Angeklagte« Hayn «nd Schulz wurden frei, gesprochen. In der voraufgegangenen Replik und Duplik war der Staatsanwalt der Ausfassung, daß ber Mordversuch durch den Indizienbeweis und das Geständnis dcS Hayn nach gewiesen sei. Klapprvth bekannte sich in seinem Schlußwort zu der Tat, bestritt aber ganz entschieden, daß ihm jemand dazu Beihilfe geleistet habe. Schulz betonte, daß nicht ein einziger Zeuge ihn hätte belasten können und daß er nie mals einen Befehl zum Morde bekommen oder gegeben habe. Mit demselben Recht wie ihn könne man alle Gcneralstabs- osttsier« des Wehrkreise» 9 ans di« Anklaaebank brinaen. Sei« 8M sür »ie klmmr Bemrieiltn. )(PariS. Matin berichtet, daß DensionSminifter Louis Marin In Beantwortung von Wünschen, die am Sonnabend auf dem Kongreß der Frontkämpfer in St. Malo hinsichtlich der Vollstreckung des Urteilsspruch» gegen die elsässischen Autonomiften in Colmar geäußert wurden, folgende Stille au« einem Telegramm de« Ministerpräsidenten Poiuear» verlesen bat: Die Natt»«al»erel«t,n», der Frontkämpfer kan» versichert sei», daß die Regier«»« den elsässische« Geschworene« nicht die »«seidig«», ««tun wir», sie »« deS«vo«ieren. MiAlMllWmillcili M U. Smi. vdz. Berlin. Da, wie jetzt feststeht, das amtliche end gültige Wahlergebnis erst am 12. Juni bekanntgegeben werden kann, wird ber Reichstag nicht früher als am 18. Juni zu seiner ersten Sitzung zusammentreten können. Das Präsidium wird dabei, nachdem inzwischen der bis herige Alterspräsident, der Sozialdemokrat Bock, im Alter von Uber 80 Jahren gestorben ist, der greise Zentrums führer, der Ab«. Herold, zunächst führen, der im Juli 80 Jahre alt wird und der zugleich das älteste Mitglied deS Preußischen Landtags ist. Nach der Geschäftsordnung wird der neue Reichstag sofort sein Präsidium zu wählen lnrbcn. Wie ans parlamentarischen Kreisen verlautet, ist eine Wiederwahl des bisherigen Reichstagspräsidenten, des sozialdemokratischen Abg. Paul Löbe, gewiß. Auch der Preußische Landtag dürfte seinen bisherigen Präsidenten; den Sozialdemokraten Bartels, erneut nominiere».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite