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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-05
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1928
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ISS. 1. vtNegt r«m Ritseer Tagtbl-tt. Dienst««, s. Juni 1828, avrnds. 81. Jahrg. zMi MteMrmMW M Wd«Imi. .«Berlin lT,l.f. wie die .Lägliche Rundschau* be» richtet. beabsichtigt »er Reichspräsident g» Freit«, die Fraktiondfübrrr de* Reichstage* »n empfangen, «m ihr« Auffassung über die parlamentarische Laa« »« büren Die Besprechungen sind ebenso wie di« kürnlich «rfolot« Unter» redung mit dem RetchStagSpröffdentrn üöbe al« insormato- ristb »u betrachten. Der Reichspräsident wünscht ein mög» lichft umfaffendes und vollständige» Bild der Fraktion«. Meinungen zu gewinnen, um einigermaßen übersehen zu können, in welcher Richtung sich die Versuche einer neuen Regierungsbildung bewegen werden. Dementsprechend wird der Reichspräsident dann zu Beginn der kommenden Woche den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen. Wie der -Demokratisch« Zritungsdienst* berichtet, besteht I« demokratischen Kreisen die Auflassung, das» der versuch einer Regierungsbildung im Reich« auf der Grundlage der «rohen Koalition gemacht werden müsse, da ein« Koalition bestehend au« den Sozialdemokraten, dem Zentrum und den Demokraten, selbst unter Hinzuziehung der Deutschen Bauern- Partei, «in absolut unsichere« Gebilde sei. Die Demokratisch« Partei hat ihren Parteioorftand sür kommenden Donner«» tag einberusen. Ar MkllM Mui» M W« Der Gau Oberelbe des Alldeutschen Verbandes hielt am Sonntag in Dresden« einen Gautag ab, in dessen Verlauf der Führer des Verbandes, Justizrat Elah, Berlin, dt« Stel lungnahme des Verbände- zur Aettlage behändeste. Er ging von der Tatsache aus, daß das Ergebnis der letzten Wahlen die Bildung einer brauchbaren Regierung aus den Parteien unmöglich mache. Die Gefahren, in deren Ueber- fülle Deutschland heute schon verstrickt sei, würden «ner- trSgttch gesteigert, wenn eine Linksregierung käme, vor allem für die Reichswehr, die gesamte Wirtschaft, die Land wirtschaft, den Zustand der deutschen Währung und die Verwaltung. Man müsse mit Nachdruck «ine Regierung der fachliche« Arbeit fordern, die ohne Parteibindnngen dem Bolksganzcn diene, wie fa auch der Reichspräsident keiner Partei angehöre. Nur «in unabhängiges Kabinett vermöge Deutschland zu helfen. Dem weiteren Abgleiten zum tief sten Abgrund könne nur entgegengewirkt werden, wenn die Wtllenslähmung über breiten Schichten unseres Volkes be seitigt und . durch eine Kampfesstimmungen abgelöst werbe. Massenherrschast sei ein Wahn, nm so gefährlicher, wenn sie Klaffenherrschaft anstrebe. Der Alldeutsche Verband bekenne sich gerade in der äußersten Not des Vaterlandes zum deut schen Kaisertum. Im Anschluß an diese Ausführungen faßte die Versammlung auf Vorschlag des Gauvorsihendcn Major a. D. Müller eine Entschließung im Sinne der Claßschen Rede. Irr Mr eimMe SimM MMM. * Hannover. lTelunion.1 Die Bereinigung «van- gelischer Frauenverbände Deutschland*, die nicht weniger als 26 große Frauenvrrbände mit über zwei Millionen Mitgliedern umfaßt, hat ihre Vertreterinnen am vierten evangelischen Frauentag Deutschlands in die Löwenftadt Braunschweig geladen, und zahlreich sind au« allen Teilen des Reiches evangelisch« Frauen diesem Rufe gefolgt. In einem Feftgottesdienst im Dome sprach am Sonntag morgen der Braunschweiger Landesbischof D- Bernewitz. Der offiziellen Eröffnung des Frauentages am Sonntag nachmittag folgte «in« Reibe von Begrüßungen; Reichs- Minister von Keudell sprach für die Reichsregierung, Ober» konsistorialrat D. Scholz-Berlin für den deutschen evan gelischen KirchenauSschuß. Besonders eindrucksvoll waren die Begrüßungsworte, die D. Bernewitz im Namen der braunschweigischen Landeskirche an den Frauentag richtete. Er führte aus, die Braunschweiger Landeskirche habe für die evangelische Frauenwelt ein Herz und dieses Her» sei offen, erhoffe man doch von den evangelischen Frauen die tatkräftige Mithilfe an der wichtigsten Ausgabe der Gegen wart. der großen Desinfektion des Lebens und wisse man doch, daß es nur dann ein« innere Erneuerung gäbe, wenn die Frauen führend vorangingeu. Auch der Rat der Stadt Braunschweig und der Stadtkirchenverband begrüßten die Tagung, während man einen Vertreter der braunschweigischen Staatsregierung vermißte. Den öffentlichen Vortrag hielt die Vorsitzende der Vereinigung, die bekannte Parlamen- tarierin Frau D. M. von Tilling über das Thema -Reformatorisches Christentum und die Gemeinschasts- ordnungen der Menschen." MM N Wleiir A. >>. Mrs. X Berlin. Am 3. Juni ist der Wirkliche Geheime Skat Exzellenz Dr. v. Dirksen im 76. Lebensjahre ge storben. Im Jahre 1881 trat er nach bestandenem Affefforexamen in das Auswärtige Amt ein, wurde Ende 1882 dem Generalkonsulat in London überwiesen und im März 1884 in das Auswärtige Amt zurückberufen. Im Juni 1885 wurde ihm hier die Stelle eines ständigen Hilfsarbeiters und im Januar 1886 der Titel als Leaa- ttonsrat verlieben. Im Dezember 1888 erfolgt« seine Er- nennung zum Wirklichen LegationSrat und Vortragenden Rat im Auswärtigen Amt und im April 1882 sein« Be- förderung zum Geheimen LegationSrat. Im Mai 1803 wurde Herr v. Dirksen auf seinen Wunsch aus Gesundheits gründen unter Verleihung des Titel« und Ranges eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers in den dauernden Ruhestand versetzt. Im Januar 1811 wurde ihm der Charakter al« Wirklicher Geheimer Rat mit dem.Prädikat Exzellenz verliehen. Auf allen Poften hat Exzellenz v. Dirksen Vorzügliches geleistet, besonder» auch al» Vortragender Rat in der Rechtsabteilung, wo er vermöae seiner juristischen Befähigung und seiner Kenntnis des Privat» wie, des Staats» und Völkerrecht« «in umfangreiche« Referat vorbildlich ver- waltet«. Ein dauernde« ehrenvolle« Gedenken ist ihm sicher. Amu dkl MMlimmr I« Mslwl MM st östttMl. X Stuttgart. Di« bereit» angekündigt« Tagung de* Verwaltung»««» der Deutschen Reichspoft hat gestern im neuen Oberpoftdirektionsgebäude unter dem Vorsitz des ReichSpoftminister» ftattgefunden. Unter den Beratungs gegenständen nahm di« Vorlage über die Einführung einer Kleingutfendnn« eine bevorzugte Stellung ein. Beschlossen wurde di« Zulassung «tue* Briefpäckchen« bi* »nm Gewicht »o» 1 st», da» in größeren Abmessungen al» WWkllW fkl MIW WM, AM. tsd. Dresden. Mit einer schlichten würdigen Ge- denkfeierfür die gefallenen Kommilitonen begann am Montag mittag die Jahrhundertfeier der Tech- Nischen Hochschule. Nachdem Beethovens Trauermarsch aus Leonore verklungen war, hielten Rektor und Senat, Pro- sessoren und Ehrensenatoren den Einzug in die restlich ge schmückte Aula, von deren Tribüne die Fahnen der Korpora tionen grüßten. In seiner Begrüßungsrede führte Ker Rektor der.Hoch schule, Professor Dr. In g. Nägel, folgendes aus: Nicht Trauer um unsere gefallenen Kameraden soll uns da« Herz beschweren, sondern stolze Dankbarkeit soll uns erfüllen. Wie sollen wir unseren Toten danken? Der Redner zitierte das Wort des Heidelberger Historikers Frie drich Christoph Schlosser: „Wo der Sieg unmöglich ist, niüssen einzelne Scharen durch ihren ruhmvollen Untergang die Seelen der Ueberlebenden stärken". Wäre eine Dank barkeit höher zu bewerten, al» wenn sie sich dazu auf- schwingt, im hehren Vorbilde der Kameraden, denen wir Dank schulden, die Quelle der eigenen Teelenstärknng zu finden? Lassen Sie daher, Kommilitonen, sich die Stunde, in der sie au» hohem Anlaß mit ihren Lehrern vereint sind, dazu dienen, in ihrem Bewußtsein eine ewig lebendige Erinnerung zu begründen, die sich an diese Feier anschließt und die Brücke bildet zu dem Denkmal, in dessen steinernen Linien die Seelen unserer Toten zu uns reden und uns ermahnen, so oft wir an der geheiligten Stätte vorüber- eilen, der Pflicht bewußt zu sein, für deren Erfüllung wir zu leben bestimmt sind und auch zu sterben bereit sein müssen. Die Sprache, die aus totem Gestein sür die empfängliche Seele lebendige Macht gewinnt, mahne zu männlicher Kraft, die kleinliche Eitelkeit verabscheut, zu edler Kameradschaft und zur unerbittlichen Strenge gegen sich selbst. Erhaben über allem Hader und allem Streit, der über Krieg, KricgSursacl cn oder Kriegsfolgen in unte rem Volke entbrannt ist und seine Geschlossenheit immer von neuem bedroht, stehen unsere gefallenen Helden rein«n Ge wissens in unserer Erinnerung. Ihr Denkmal soll uns Achtung eingebcn vor jedweder Ueberzeugung, wenn diese Ueberzeugung nur echt und rein und auf ein seelisches Ringen um das Wohl des ganzen Volkes gegründet ist. Das Ehrenmal unserer teuren Gefallenen werde zum Altar unserer Hochschulgemeinde, an dem keiner Vorbeigehen möge, ohne innezuhalten mit seinen Gedanken und sich Rechenschaft über sich selbst zu geben. Es werde von dieser Stunde an für uns ein in Ehren zu haltender Brauch, dem Ehrenmal den Gruß zu entbieten im Gedächtnis der aus unserer Mitte gerissenen Jugend, die uns die Treue hielt bis in den Tob. Unter den Klangen des Largos von Händel legten sodann Rektor und Senat und die Korporationen Kränze an dem Ehrenmal für die Gefallenen vor dem Portal der Hochschule nieder. Nack der Gedächtnisfeier in der Aula der Hochschule fand die Einweihung des Erweiterungsbaues des Dresdner Studentenhaujes in der Mommsenstraße, auf Kem Gelände der Neuen Technischen Hochschule mit einer eindrucksvollen Feier statt. Als Auftakt der offiziellen Veranstaltungen aus An laß der Hundertjahrfeier der Technischen Hochschule fand gestern abend 6 Uhr in Gegenwart zahlreicher geladener Ehrengäste eine glänzende F e st v o r st e l l u u g im Staatlichen Over n Hause statt. Gegeben wurde den dritte Akt der Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner. Bereits am Nachmittag hatten Rektor und Senat der Hochschule in einem Festatt in der Aula eine große Zahl von Ehrungen, Glückwunschadrcssen, Spenden und Ehrengeschenken aus Anlaß des Jubiläums entaegennebmen können Sa übersandten die Sächsischen Handelskammern 50000 Mark, die sächsischen Gemeinden iiOOOO, der Deutsche Maschänenbauverband 10000 Mark als Ehrengabe. Die Universität Leipzig ließ durch ihren Rektor eine Ehren- Plakette aus Bronze überreichen. Der Rektor Dr Nägel dankte sür die zahlreichen Ehrungen mit bewegten Worten. Um 8 Uhr abends fand großer Empfang durch die städtischen Körperschaften im Großen Fest saal des Neuen Rathauses statt. Unter den zahlreichen Ehrengästen bemerkte man u. a Ministerpräsident Helot, die Staatsminister Tr. Kaiser, Krug v. Nidda und Weber, den gesamten Lehrkörper der Technischen Hochschule mit sämtlichen Ehrendoktoren und Ehrensenatoren, die Rek- toren Ker übrigen deutschen Universitäten und Hochschulen sowie der deutschsprachlichen Auslandsuniversitäten Wien, Prag, Brünn und Zürich, ferner von Stockholm, Ver treter der großen technischen Tvißenverbände, darunter der Kaiser-Wilhelms-Gesellschaft sowie der Studentenschaft. Oberbürgermeister Dr. Blüher hieß die Gäste namens der Stadt Dresden in einer Ansprache herzlich willkom men, in der er betonte, daß die heutige Feier ein "Aus druck des Tantes der deutschen Städte an die deutschen Hochschulen sein solle, denn in dem Kamme um den Wie deraufstieg hätten sie dem deutschen Volke und seiner Wirtschaft das winenichaitliche Rnüzeug zu liefern und die technischen Waffen zu schmieden, mit denen es sür das Deutschtum zu streiten gelte Dem deutschen Volke rufe er zu ,^fn hoc signo vinccs". Ten deutschen Hochschulen ein „Vivant, Erescant, Floreant". Ter Rektor, Proteisor Tr Nägel, dankte mit Herzlicken Worten sür d e ehrenden Legrnßungsworte und den Empfang der Stadt Dresden. Tie Veranstaltung fand ihren Abschluß mit dem großen Fackelzug, den die Studentenschaft am Abend durch oie Hauptstraßen der Stndr veranstaltete Unter Voranrrirt von fünf Fanfarenbläsern zu Vierde, denen die Wagen der Dresdner, Freiberger und Tha randter Studentenschaft folgten, bewegte sich der impo sante Festzug unter Mitwirkung zweier Reichswcdrkavellen nach dem Rarbauie. Hier überreichte der Rektor oem Vorstand der Studentenschaft neue Fahnen mit einer kurzen Ansprache, auf die ein Vertreter der Studenten schaft erwiderte. Ter Fackelzug bewegte sich hierauf wei ter über den Georgsplatz durch die Lütkichaustraße nach dem Wienerplaö, wo die Fackeln zusammengewor:«:: wurden. In der Stadt tragen aus Anlaß des Hochschuljubt- läums zahlreiche öffentliche und private Gebäude Flaggenschmuck. Tie Zeitungen bringen reich illustrierte Festartikcl. M Ukl UWlllWMW III M. vdz. Genf. Die Tagung des Völkerbundsrats, die soeben in Genf begonnen hat, scheint doch etwas größere Bedeutung zu erhalten, als man zunächst annahm. Am Montag aller dings fand vormittags nur eine geschloffene Sitzung zur Feststellung der Tagesordnung statt. Daran anschließend begann dann die öffentliche Sitzung, in der zunächst Finanz- und Verwaltungssragen, die Ernennung von Beamten und Fragen des internationalen Rechts behandelt werden sollen. Wichtigere Kragen stehen jedoch »och im Hintergrund. So wird von einer Seite in Genf verbreitet, man hätte doch «och mit Sensationen z« rechnen, denn Frankreich werde ein« scharfe Erklärung zur St. Gotthard-Angelegenheit abgebe« und vielleicht werde auch Pole» die Erhebung Wilnas znr Hauptstadt Litauens znm Gegenstand einer Auseinander setzung machen. Bedeutung gewinnt die Ratstagung auch dadurch, baß noch einige Länder, ihre Hauptdelegierten nach Genf geschickt haben. Wenn z. B. Chamberlain und Zaleski aus der Tagung erscheinen, so müssen sie doch wohl bedeu tungsvolle Fragen besprechen wollen. Darunter können sich auch Angelegenheiten befinden, die Deutschland nahe an gehen, z. B. die oberschlesische Frage. Allerdings wird die Wichtigkeit der Tagung beeinträchtigt durch die Abwesenheit von Brtand und Streseman». Am Montag nachmittag versammelte sich auch das Min derheitendreierkomitee. Es handelt sich aber nicht um das Normalkomitee, das auch die Frage der deutschen Minder heiten z» behandeln hat, sondern nur um das Spezial komitee, bas sich mit den Frage» von Griechenland, der Türkei usw. beschäftigt. Bon der Hamburger Phosgen-Angelegenheit hat bisher in Gens niemand gesprochen, auch nicht hinter den Kulissen. Es ist deshalb kaum anzunehmen, daß diese Angelegenheit noch zum Gegenstand von Angriffen aus Deutschland ge macht wirb. SIMM«». MMl bei AiMekeM WmberlM. X Genf. Der gestrige Nachmittag brachte verschiedene Eiuzelbesprechungeu der Delegationsführer. So stattete Staatssekretär Dr. «. Schubert dem englischen Staatssekre tär de» Aeußern Sir Austen Chamberlain eine« halbstün digen Besuch ab, bei dem die politischen Punkte der Tages ordnung einschließlich der oberschlesischen Minderheitsfragen kurz erörtert - wurden. Außerhalb der Tagesordnung stehende Fragen wurden nicht berührt. Gegen Abend begab sich der litauische Ministerpräsident Woldemaras znr dentschen Delegation und hatte mit Staats sekretär von Schubert eine Inständige Unterredung. Bei dieser Besprechung, von der, wie verlautet, sich der litauische Ministerpräsident sehr befriedigt zeigte, wurden auch die schwebend«» dentsch-litanifchen Verhandlungen über die Memclfrage gestreift. Woldemaras gab der Preffe gegen über der Meinung Ausdruck, daß die Entwicklung dicker Frage in dem in Berlin zwischen Reichs-Minister Tr. Sireie- mann und ihm besprochenen Sinne weiter gute Fortschritte mache und die kleinen Schwierigkeiten beseitigt würden. Des weitern erklärte er aus Befragen, daß er nicht die Ab sicht habe, in der gegenwärtigen Ratstagung auf die polnische Rote wegen Wilna, die heute in Abschrift den Rarsmil- gjliedern überreicht wurde, zu antworten. In Bezug aus den Bericht über die Szent Gotthard- Angelegenheit, der heute in einer Geheimsiyung vom Rai erstmals besprochen werden wird, erfährt man, daß von den Vertretern der kleinen Entente eine gemeinsame Stellung nahme geplant ist. Rumänien, die Tschechoslowakei und Jugoslawien halten den Bericht des Dreierausschnffes für unbefriedigend, weil er, wie in ihrem Lager erklärt wird, keine Garantien für die Zukunft biete. Von französischer Seite werde dieser Auffassung beigepflichici. * X Genf, t. Juni. Der Völkerbundsrat beschloß in seiner vertraulichen Sioung auf Antrag Scialvjas, an die regelmäßigen Vertreter Deutschlands nud Frankreichs im Völkcrbundsrat, Dr. Ltresemann und Briaud, Telegramme abznsendeu, in denen das Bedauern der Ratsmitglieder über die Abwesenheit der beiden Staatsmänner und zugleich die lebhafte Genugtuung über ihre Wiedcrberstellung von lan ger Krankheit zum Ausdruck gebracht wird. Tie anschließende öffentliche Sitzung wurde von dem neuen Ratspräsidenten Bethancvurt mit einer kurzen An sprache cingeleitet, in der er anläßlich des Beginns der 50. Ratstagung au die Anfänge der Tätigkeit deS Völkerbunds rats erinnerte und einige besonders namhafte Mitglieder, darunter Scialoja als Mitverfasser des Bölkerbundspakteö und Lson Bourgeois als Präsidenten der ersten Tagung des Rates am 16. Januar EO in Paris besonders erwähnte. Desgleichen gedachte er des langjährigen spanischen Rats- mitgliebeS Quinoncs de Leon und gab der Zuversicht Aus druck, daß Ouinones bald wieder im Rat Mitwirken werde. Spanien und seine Regierung haben, so erklärte der Rats präsident, durch Wiederausnahme ihrer Mitarbeit im Völker bund ein großes Beispiel gegeben und der Welt ihre uner schütterliche Treue gegenüber dem Ideal des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit bewiesen. Das An wachsen der Arbeite« deS Rat« und der Versammln««, die in den 8N Jahre« ihrer Tätigkeit insgesamt 11- Jahre tätige Zusammenarbeit von ungezählten Delegierten ge bracht habe, sei der beste Beweis für die Erstarkung des neue« internationale« Ledens. Bedenke man, daß früher die Persönlichkeiten, die das Schicksal der Völker in Händen hatten, sich kaum kannten, oder nur bei offiziellen Zusam menkünften begegneten, so sei der gewaltige Fortschritt mit aller Deutlichkeit z« erkennen, der auf dem Felde praktischer Tätigkeit für gutes Einvernehmen unter den Völkern be reits erreicht worden sei. da» bisherige »Päckchen* gegen eine GinheitSgebühr von 60 Pfennig mit der Briespost befördert werden soll, und ferner al» neuen VersendungSgeaeuttand die Schaffung eines mit der Paketpoft zu befördernden Päckchen» im Wetvichte bi» ,« L st» und mit Abmessungen von KOxitzVxIV «m oder 40x25x10 «m gegen eine Ein- beitSgrbvbr von 60 Mennigen. Beide Gebührensätze gelten für all« Entfernungen. Die Neuerungen fanden großen Anklang bei allen Beteiligten, insbesondere auch bet den Vertretern der Wirtschaft, wenn auch diese in einzelnen Punkten ihr Bedauern über die Unmöglichkeit der Berück sichtigung weitergehender Wünsche zum Ausdruck brachten. Nach Abschluß der Verhandlungen fand ein Empfang de» VerwaltungsratS durch den Staatspräsidenten Dri Bazille und die württembergische Staatsregierung im Neuen Schloß statt . Am Abend fand ein Empfang des VerwaltungSrati durch die Stuttgarter Stadtverwaltuno statt»
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