mit Burgruinen geschmückte Bergkuppen der waldreichen Ceske stredohori (Böhmisches Mittelgebirge) zeichnen sich am Horizont ab, ebenso wie im Südwesten die Tafelberge des Elbsandstein- gebirges hervortreten und sich die Höhenzüge des Osterzgebirges andeuten. Nach Südosten zu türmen sich die Berge immer höher. Selbst die schneereiche Krkonose (Riesengebirge) mit der Snezka (Schneekoppe, 1603 m) wird an klaren Herbst- und Wintertagen sichtbar. Und hinter dieser, oft von Künstlerhand gezeichneten und gemalten „böhmischen Landschaft“ erblickt man weit im Süden an Tagen mit sehr guter Fernsicht die Gegend um das „goldene“ Prag, das zu allen Zeiten mit dem Zittauer Land eng verbunden gewesen ist. Welch eine Fülle von Eindrücken und Naturschönheiten! Das Freie und Erhebende auf Bergeshöhen, der Blick in die weite Welt! Und dann wieder unter uns, in nächster Nähe, Täler im Schmucke der Siedlungen und Wälder, oft eingeengt von steil aufragenden Felswänden und Steinen, die in tiefe, düstere Schluchten überleiten. Das Gebirge ist gleichsam in seinem Inne ren aufgerissen und überrascht durch die Wildheit der Gehänge und durch das Groteske und Malerische der Felspartien. Große Felsblöcke, die sich aus den Wänden gelöst haben, liegen, wie von einer Riesenhand hin und her geworfen, herum und hemmen den Schritt des Wanderers. Es nimmt daher nicht wunder, wenn im ausgehenden 16. Jahr hundert (1586) zwei Studenten, die aus dem Flachland stammten und auf ihrer Wanderung nach Prag beim Überschreiten des Zit tauer Gebirges zum ersten Male eine Gebirgslandschaft kennen lernten, von einer wüsten und unheimlichen Bergwelt berichteten: „Da sind wir hinübergezogen, ist ein dicker und finsterer Ort und der Weg voll Tannen, Fichten, Kiefern, Pappeln und großem Buchenholz, wie denn auch Erlenholz darinnen wächst. Ist oft in die Klüften und Klunsen tief wie in die Keller zu sehen gewe sen; denn es war von großen Steinfelsen und Klippen voll ge wesen, als wir noch zu der Zeit nicht gesehen, so daß wir nicht lange säumten, sondern schleunig hindurcheilten!“ Welche Gegensätze zwischen damals und heute in der Auffassung von der Schönheit der Natur! Dje Berg- und Felsenwelt, die