überdeckte den Granodiorit und wurde landfest, als sich der Meeresboden hob. Heute noch finden wir darin häufig zu Stein gewordene Muscheln. Die berühmtesten Versteinerungen sind darunter die Inoceramen, die durch eine exzentrisch verlaufende Faltung der Muschelschale gekennzeichnet sind. Wir nennen diesen Abschnitt der Erdgeschichte, der noch dem geologischen Mittelalter angehört, die Kreidezeit, in der sich in Norddeutschland (Rügen) die Kreideschichten bildeten, die heute als Felsen aus dem Meer aufragen. Noch in der Ober kreide (daher die wissenschaftliche Bezeichnung Oberkreide- Sandstein) wichen die, Wassermassen zurück, so daß die Ober lausitz zu Beginn der geologischen Neuzeit wieder Festland war. Damals lag die durchschnittliche Jahrestemperatur wesentlich höher als heute, unter den damaligen tropischen Verhältnissen wurde eine tiefgründige Verwitterung eingeleitet. Seitdem sind aus der Sandsteindecke, die sich in vorwiegend senkrechte Klüfte aufgespaltet hatte (Quadersandstein), durch die Zerstörungskräfte ähnlich wie im Elbsandsteingebirge je nach Härte, Wasserdurch lässigkeit und Schichtung des Steines mannigfache Formen und Gebilde herausgearbeitet worden, so das tafelförmige Massiv des Töpfers und des Ameisenberges, ebenso die Glockenform des Oybins und die vielen seltsamen Felsgestalten, die uns auf unseren Wanderungen um den Oybin und in der „Felsenstadt“ von Kurort Jonsdorf in so reichem Maße begegnen. Sie sind es gewesen, die bereits die Romantiker vor mehr als hundert Jahren zu schwärmerischen Aussprüchen und Gedichten begeisterten. Im Verlauf der geologischen Vorgänge brach unter dem Druck infolge der Entstehung der Alpen die längst starr gewordene Masse des Lausitzer Granodiorits und mit ihr der daraufgela gerte Sandstein auseinander. Es entstand eine Bruchlinie, die sich etwas nördlich des Kammes des heutigen Zittauer Gebirges hinzieht und weiter nach Osten und Westen verläuft. Diese Lau sitzer Hauptverwerfung, die sich seit der Oberkreide bis in das Tertiär vollzog, wird von der Wissenschaft auch Überschiebung genannt, weil die nördliche Scholle auf die südliche aufgeschoben wurde. Unter den Verhältnissen eines subtropischen Klimas waren in