in der Sommerzeit auch während der Nacht nicht völlig auf hörte. Selbst die „Schutzpolizei“ im Walde, neben den Vögeln die verschiedenen Schlupfwespen und die Waldameise, wurde daran gehindert, den Wald von seinen Schädlingen zu säubern. Ameisenhaufen wurden von unverständigen Feriengästen zer stört, anstatt mit Interesse zu beobachten, was alles an Raupen, Käfern, Schmetterlingen, Larven, Fliegen von den Ameisen in ihren Bau geschleppt und vertilgt wird. Diese Entwicklung rächte sich furchtbar, als vor wenigen Jahr zehnten die Nonnenspinner über unsere Fichtenwaldungen her fielen und ihre Raupen große Teile vernichteten. Fast schutzlos war der Wald dem Zerstörungswerk ausgeliefert. Jetzt war guter Rat teuer. Die kapitalistische Wirtschaftsweise hatte die Waldbestände heruntergewirtschaftet. Heute steht die Forstwirtschaft vor einer großen, schönen Auf gabe. Es gilt, aus den Erfahrungen zu lernen und einen gesun den Mischwald mit gesundem Unterwuchs nach und nach wieder aufwachsen zu lassen. Eine neue Generation ist in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit bereits am Werk: Die natürlichen Waldge sellschaften sollen wieder angenähert entstehen, um auch der eingetretenen Verarmung der Waldböden entgegenzuwirken. Das schlagreife Holz wird jetzt ohne Schäden für die Bestände herausgeschlagen. Vor allem soll weit mehr Laubholz zur Ver fügung stehen. Diese Erneuerung des Waldes wird auch der Tierwelt zugute kommen, dem grazilen Reh und dem stolzen Rothirsch, dem der Wanderer im Gebirge bei etwas Glück be gegnen kann. Auch der Fuchs und der Dachs fehlen nicht. In den Wäldern hören wir das Klopfen des Spechtes, und mancher Vogel singt, wenn auch leider gerade die Vogelwelt als Be schützerin des Waldes nicht mehr so zahlreich wie früher zu finden ist. Die großen Waldhühner, das Birkhuhn und der Auer hahn und ebenso die Greifvögel, sind so selten geworden, daß man nicht weiß, ob sie noch im Zittauer Gebirge brüten. Auch Schlangen gibt es an steinigen Abhängen. Meist ist es die harm lose Ringelnatter, die an den gelben Flecken hinter dem Kopf kenntlich ist. Die giftige Kreuzotter kommt ebenfalls vor. Sie ist jedoch scheu und nicht angriffslustig. Da sie sich hauptsäch- 2 Zittauer Gebirge 17