96 Die revidierten Exerzierreglements. sogleich einen Ersatzmann stellen konnten, zur Entlassung bestimmt werden. Es wurde bei der Revision auch ganz nach diesen Vor schlägen verfahren, wie der Vortrag des Generalleutnants Graf zu Solms d. d. 26. Oktober 1778 1 ) zeigt. Alle Regi menter waren der neuen Formierung gemäfs 2 ) in guter Ver fassung. Sämtliche Kapitulanten, Ansässige, Unentbehrliche und Halbinvaliden wurden wegen ihrer Verabschiedung auf die nächste Musterung vertröstet. Die Ganzinvaliden (104 Mann) wurden dem G. K. R. C. zur „Provision“ angezeigt. Die Garde du Korps, die Leibgrenadiergarde und die Adelige Kompagnie Kadetten wurden besonders, meist durch den Kurfürsten persönlich, gemustert. Diese Musterungen, sowie die Exercitien und kleineren Manöver der Dresdener Garnison 3 ) fanden meistens auf den Wiesen „hinter der Schäferei“ 4 ) statt. Paraden der Garnison wurden „vor dem sogenannten Japanischen Palais“ und auf dem „Jüdenhofe“ 5 ) abgehalten. Die revidierten Exerzierreglements für die Infanterie und Kavallerie. Am 22. Januar 1775 reichte der Generalinspekteur v. Klingenberg dem Kurfürsten einen Vortrag 6 ) ein, dafs „das Exercice, die Dressirung und Evolutiones bey denen Infanterieregimentern nicht mit erforderlicher Gleichheit be trieben wird, und willkürliche Einführungen dadurch geschehen, solches aber der nötigen Ordnung im Militärdienst ganz ent gegen ist.“ Dieser „Inconvenienz“ solle in Zukunft abge holfen, und einige „in denen Principiis des Exercirens fähige Staabs- und Oberofficiers“ beordert werden, einen Entwurf J ) Loc. 1159, vol. VII. 2 ) Siehe das Kapitel: „Die neue Formierung der Armee 1778.“ 3 ) Im historischen Kern und in der Monatlichen Sammlung Dresd- nisßher Merkwürdigkeiten sind alle diese kleinen Musterungen sorgfältig aufgezeichnet. 4 ) Das jetzige Ostragehege. 6 ) Der jetzige Georgplatz. •) Loc. 1170, vol. I.