Nach dem Tode des Chevalier de Saxe mufs ein strengeres Regiment 1 ) eingesetzt haben. Aus einer Vergleichung der Konduitenlisten von 1773 und 1775 wird das ohne weiteres klar. So wird von den 10 dem Trünke ergebenen Offizieren im Infanterieregiment Kurfürst berichtet, dafs ihre Konduite sich gebessert hatte, obwohl die Offiziere dieselben geblieben waren. Überhaupt findet man 1775 und die folgenden Jahre nur noch ganz selten einen dem Trünke ergebenen Offizier, dagegen wieder öfters einen, den das Spiel „etwas derangiret“. Oft findet man auch die tadelnde Bemerkung: „Ist kein guter Wirth“ 2 ) oder „kein grofses Genie“. Die Offiziere „von guter Application“ überwogen aber damals. Auch die stark ver schuldeten Offiziere wurden immer seltener 3 ). Der gröfste Teil der Offiziere waren Landeskinder 4 * ). Auch aus den Gerichtsakten läfst sich manches Inter essante über den sächsischen Offizier von damals in Erfahrung bringen. Um die Finanzlage des Offizierkorps war es bekanntlich am schlechtesten bestellt. Es ist daher kein Wunder, dafs oft nicht ganz einwandfreie Geldgeschäfte der Offiziere mit Juden an der Tagesordnung waren. Zwei Beispiele 6 ) aus dem Jahre 1771 sollen hier angeführt werden. Der Schutzjude Joseph Moses Nathan hatte erfahren, dafs der Leutnant Ignatius Wallowiez um seinen Abschied gebeten hatte. Diesem hatte er 350 Thlr. in Kammerkreditkassen scheinen geliehen gegen Rückzahlung von 170 Thlr. in Convent- 0 Vor allem war der Generalinspekteur Generalmajor v. Pfeilitzer nomme Frank ein durchgreifender Vorgesetzter. 2 ) D. h.: er kann nicht wirtschaften, vor allem bei Capitaines häufig angewandt. Es gab Capitaines, die 40 Jahre dem Kurhaus Sachsen dienten. Daher war ein 60 Jahre alter Capitaine eine gar nicht so grofse Seltenheit. 3 ) Allerdings 1777 war beim Infanterieregiment Carlsburg ein Sous leutnant Maximilian Ignatius Hortig, der „hat im Regiment einen üblen Ruf, ist nicht brauchbar und voller Schulden, sodafs er sich nicht mainte- niren kann“. 4 ) Loc. 1051, vol. XX findet sich eine Liste vom 23. Juli 1775 der Offiziere, die von Geburt schwedische Untertanen waren: 23 Offiziere bei den Linienregimentern 4 „ „ „ Garden 27 SSa. 6 ) Aus: Loc. 4985, Gerichtsakten K. S. K. Bibi. d. sä chs. G e seh. IV, 3. Hofmann. 8