8 Die Folgen der Geldnot und Teuerung für die Armee. Punkt 10 behandelt die Frage, ob nicht überhaupt statt der Ersparnis unter Punkt 9 die für die Kavallerie erforderlichen „Portiones und Rationes“ nach der wahren Anzahl der vor handenen Unteroffiziere und Gemeinen und ihrer Dienstpferde ins Land auszuschreiben, und das für jede tägliche Portion und Ration zu bezahlende Geldquantum nach der gegen wärtigen Beschaffenheit der Zeit und der Umstände zu „determinieren“ 1 ) sei. Punkt 11 befafst sich mit der Frage, ob nicht zur künf tigen Vermeidung aller Werbebeschwerden es am geratsam- sten sei, die ordinäre Rekrutierung des Mannschaftsabganges bei der Armee durch das Land besorgen zu lassen und den Chefs der Infanteriekompagnien allein die Anwerbung der nötigen Ausländer zu überlassen. Dieser Punkt soll den Ständen bei bevorstehendem Landtage mittels Dekrets zu gefertigt und ihr Gutachten darüber eingeholt werden. Punkt 12 schliefslich lautet: „Ob nicht überhaupt eine durchgängige Revision derer Wirtschafts- und Verpflegungs-Reglements, mit Rück sicht auf die gegenwärtigen Umstände durch Vergleich ung der bei anderen Armeen, sonderlich der Österreichi schen, Preufsischen und Chur-Braunschweigischen neuer lich eingeführten Wirtschaft, nötig und diensam sey?“ Am 11. September 1769 2 ) kam die Kommission zum ersten Male in dem im Zeughofe gelegenen Palais des Gene ralfeldmarschalls zusammen. Es waren alle Herren anwesend, die der Kurfürst zu Mitgliedern der Kommission ernannt hatte. Man schritt sofort zur Erörterung der zur „Delibe- ration“ angesetzten Punkte. Uns kann nur das Resultat sämtlicher Sitzungen 3 ) der Kommission interessieren. Am besten unterrichtet hierüber eine Zusammenstellung 4 ) der eventuellen Ersparnisse bei dem Militäretat, die sich bei dem Protokoll der Sitzung vom 18. Sept, findet: ’) Statt des augenblicklichen Quantums von 6 gr. 6 Pfg. nur 6 gr. 2 ) Loc. 1006, vol. I. 3 ) Protokolle sind uns erhalten vom 11., 12, 13., 18. September 1769. Der Versammlungsort war immer im Hause des Generalfeldmarschalls, dem jetzigen Kurländer lalais (loc. 1006, vol. I). 4 ) Loc. 1006, vol. I.