18 Die Folgen der Geldnot und Teuerung für die Armee. Als im Jahre 1771 die finanzielle Bedrängnis in Sachsen durch die ausgebrochene Teuerung 1 ) noch vergröfsert wurde, sah man sich zu weiteren „Vakanthaltungen“ gezwungen. Am 25. Juli 1771 2 ) verordnete der Kurfürst folgendes: Ab. 1. Sept. 1771 sind vakant zu führen: Sa. 4764 Mann 960 Pferde bei den Grenadierkompagnien je 8 Mann 3 ) bei den Musketierkompagnien 192 Mann je 20 Mann 3 ) bei der Leibgrenadiergarde ä 2880 Kompagnie 20 Mann 4 5 ) 200 n bei der Garde du Corps per Es kadron 20 Mann, 20 Pferde 4 ) bei der Kavallerie per Eskadron 80 „ 80 Pferde 28 Mann, 20 Pferde 3 ) 1232 „ 880 „ bei dem Feldartilleriekorps 6 ) 180 Im Jahre 1771 betrugen also die Vakanzen (abzüglich der 9 Mann bei der Mineurkompagnie, die aufgelöst worden war) im ganzen 7704 Mann und 2304 Pferde. Der effektive Bestand des Heeres betrug demnach Ende des Jahres 1771 etwas über 23000 Mann und ungefähr 4500 Pferde. Da aber schon im Jahre 1771 weniger als 1 / 3 der zur Vakanthaltung bestimmten Mannschaften mit einjährigen Ur laubspässen „obligat“ behalten und mehr als 2 / g der Vakant mannschaft gänzlich verabschiedet 7 ) wurde, und auch die ') Später wird darüber noch ausführlich zu handeln sein. 2 ) Spezialreskript d. d. 25. Juli 1771 (loc. 431, vol. I u. II). 3 ) Loc. 431, vol. II, p. 99. 4 ) Loc. 431, vol. I, p. 409 und p. 145. 5 ) Loc. 431, vol. I, p. 234 (8 Pferde waren schon im Nov. 1770 zur Vakanthaltung bestimmt worden [loc. 431, vol. I, p. 233]). 6 ) Loc. 431, vol. I, p. 457. — Durch Reskript d. d. 28. Febr. 1771 war die Mineurkompagnie aufgelöst worden und deren Offiziere, Unter offiziere und Mineurs zur Artillerie übergetreten (loc. 1083, vol. VII). 7 ) Loc. 1158, vol. V: Extractstabella über die bey denen 11 Cavallerie- und 12 Infanterie regimentern, in gleichen bey dem Feldartilleriecorps ä Imo Sept. 1771 an, auf höchste Anordnung vacant zu haltende Mannschaft, nebst Art