Vorbericht. Die Geschichte des sächsischen Heerwesens entbehrt heute noch einer auf das ursprüngliche Quellenmaterial gegründeten, zuverlässigen Darstellung. Unter den zusammenfassendem Darstellungen darf Gretschel-Bülaus „Geschichte des säch- sichen Volkes und Staates“ in den auf die Heeresgeschichte bezüglichen Mitteilungen einen gewissen Wert beanspruchen; aber den jetzigen Anforderungen an die Bearbeitung dieser Probleme genügt dies vor zwei Menschenaltern geschriebene Werk natürlich nicht mehr; und gerade für die Zeit der Anfänge Kurfürst Friedrich Augusts des Gerechten sind ihre Quellen teilweise nicht ganz einwandfrei. Als ganz unzu länglich zeigte sich, soweit sie hier in Betracht kommt, Flathes „Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen“. Auch von militärischer Seite gibt es keine einwandfreie,, zusammenfassende Geschichte der sächsischen Armee, denn die „Geschichte der sächsischen Armee“ von Schuster und Francke erweist sich als zu oberflächlich unterrichtet. Einzeldarstellungen bieten zuerst die Regimentsgeschich ten, bei denen aber das Interesse für das eine Regiment zu sehr im Vordergrund steht, und die gröfstenteils keinen An spruch auf strengste Wissenschaftlichkeit erheben können. Erst in neuerer Zeit ist der Anfang mit Einzelunter suchungen von historischer Seite gemacht worden. Etwas weiter zurück liegt der Abfassung nach nur die Arbeit von Bernhard Wolf: Skizzen von der ehemaligen kursächsichen Armee (Archiv für Kulturgeschichte, IV, V). Hier überwiegt das kulturgeschichtliche Interesse. Die neueren Arbeiten wurden vor allem angeregt von Herrn Archivrat Dr. Brabant in Dresden und befassen sich fast alle mit dem 18. Jahr-