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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-18
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1928
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Dar In alle« seinen Teilen bestens gelungene Jubi- läumSfest be» Tvang.-nat. Arbeiter-Verein» Riesa wurde am Sonntag abend mit einem ebenfalls gut besuchten Fest» ball beschlossen. Z. AM NIMM MelMllI II Ml ^II» « mM »I «MW MW »I «W»»wa> M«MM «t Nicht nur Freuden-, sondern auch Ehrentag« waren «S, die dem Evangel.-nattonalen Arbeitervereine Riesa anläß lich seine» 25jährigen Bestehen» beschteben waren. Konnte er doch sein Jubiläum unter regster Anteilnahme sehr vieler Freunde und Gönner setern. Aus Anlab dieser Jubiläums feier hatte der Landesverband Evangelischer Arbeitervereine in Sachsen den Dritten Sächsischen Evangeltschen Arbeiter tag nach unserer Stadt Ntcsa etnberufen. Und so waren sehr viele Glauben»- und Gesinnungsgenossen aus allen Teilen unsere» Sachsenlanbe» gekommen, um an den Be- ratungen sowohl, wie an den festlichen Veranstaltungen teil zunehmen. Nach herzlicher Begrüßung auf hiesigem Bahn hofe wurden am Sonnabend nachmittag die auswärtigen Gäste unter Marschmusik durch die geschmückten Hauvtstraben nach dem Tagung»-.und Festlokal Hotel zum Stern geleitet, woselbst zunächst die öWMlWÄM I« LMMHM« stattfand. Der BerbandSvorsitzende Herr Pfarrer Reuter, Dresden, gab einen ausführlichen Jahresbericht, dem zu entnehmen war, dab dem Verbände zur Zeit 51 Vereine mit ungefähr 8000 Mitgliedern angehören und dab der Anschluß einer Reihe heute noch abseits stehender Evangelischer Arbeitervereine mit mehreren lausend Mitgliedern un mittelbar bevorsteht. Der Stärkung des inneren BereinS- leben» bienten im verflossenen Jahre Führertagungen tn Chemnitz und Bautzen und Arbeitersreizciten in Krummen hennersdorf und Bad Lausick. Den seit Jahren in Leipzig und Dresden bestehenden Evangelischen Arbeitersekreta- riaten konnte in den lebten Monaten ein neues in Zwickau angegliedert werden. Diese Sekretariate dienen nicht aus schließlich Len evangelischen Arbeitervereinen, sie gewähren Rechtsschutz und Beratung in sozialpolitischen Angelegen heiten, wirtschaftlichen und anderen Angelegenheiten, allen Arbeitern, die innerhalb der evangelischen Landeskirche Heimatberechtigung haben und sich zu ihr bekennen. In er freulicher Einmütigkeit beschlossen die Delegierten auf Grund eines aus der Mitte der Versammlung heraus ge stellten Antrages, dem Landesverband zur finanziellen Unterstützung seiner Arbeit im Lause dieses Jahres ein Werbeopfcr zu bewilligen. Die Vorstandswahlen ergaben die Wiederwahl der Herren Pfarrer Reuter als ersten, KrankenkassengcschäftSführcr Polster, Waldheim, al» zweiten Vorsitzenden und Sekretär Gey, Dresden, als Kassierer. Am Abend schloß sich im großen „Stcrn"-Taale die Feier des 25. Stiftungssestes des Riesaer Evangelischen Arbeitervereins, verbunden mit einem MMllNWlMv an. Dieser Festabend, der sich zu einer machtvollen Kund gebung für die evangelisch-nationale Arbeiterbewegung ge staltete, hatte sich besonders guten Zuspruchs zu erfreuen. Der sinnig geschmückte Fcstraum war voll besetzt. Eine stattliche Anzahl Ehrengäste war der Einladung gefolgt. Dem Ehrenausschuß gehörten an die Herren Erster Bürger, meister Dr. Scheider, Direktor Tr. Jng. h. c. Koppenberg, Oberkirchenrat Scherffig, RegicrungSvberbaurat Hennig, Sandrat Sende, Amtmann Rcntsch, Stadtverordneter Schinkel, Oberlehrer Janke, Buchdruckereibesitzer Langer, Lehrer Haase, Direktor Dr. Tress und Fabrikbesitzer Ein horn. Die vaterländischen Verbände RiesaS waren durch starke Abordnungen vertreten, außerdem wohnten zahl reiche Festgäste aus allen Kreisen der Einwohnerschaft der Feier bei. Sie alle erlebten mit den Angehörigen der Evangelischen Arbeitervereine erbauliche Stunden. Der Abend war mit viel Sorgfalt und Hingebung vorbereitet worden; er nahm einen schönen, würdigen Verlauf. Mit der Durchführung des Festkonzertes war die Stadt- kapelle Oschatz beauftragt worden. Unter der Leitung de» Musikdirektors Herrn Beier eröffnete sie di« sehr bei- fällig aufgenommenen musikalischen Borträge mit dem Krönungsmarsch a. d. Op. „Der Prophet" von Meycrbeer. Anschließend wurden in feierlichem Aufzuge die Fahnen und Banner — etwa 20 an der Zahl — in den Saal getragen; sie bildeten während der Dauer de» Festabends ein« prächtige Umrahmung des PodiumS. Einem von Frau Händler gesprochenen Festgedicht schloß sich die Begrüßungsansprache de» ersten Vorsitzenden des Jubelvcreins Herrn Otto Bräunt« an. Er hieß all« Festteilnehmer herzlichst will kommen und bankte insbesondere den Herren des Ehren- auSschusseS für die bekundete Anteilnahme an der festlichen Veranstaltung, sowie allen übrigen Damen und Herren für da» dem Vereine erwiesene Entgegenkommen. Sein be sonderer Gruß galt dem LanbeSverbandsvorsitzenben, Herrn Pfarrer Reuter, sowie den von auSwärt» erschienenen Ver tretern der Brudervereine. Er beendete seine Ansprache, in welcher er auch einen kurzen vereinSgeschichtlichen Rückblick gab, mit den Dichterworten: „Du sollst an Deutschland» Zu- kunft glauben, an deines Volke» Auferstehn!" Nach erfolgter Begrüßung nahmen die Damen und Herren de» Chor- Vereins Riesa mit ihrem verehrten Chormeister Herrn Stubienrat JwanSchünebaum auf dem Konzert podium Aufstellung, und alsbald tönten au» Joseph Haydn» Oratorium „DieSchvpfung"die beiden Sätze „Stimmt an die Satten" und „Vollendet ist da» große Werk" (Klavier, begleitung Herr Dr. mcd. Bode) wuchtig durch den Raum. Der Chorverein Riesa hatte sich in uneigennütziger Weise der guten Sache zur Verfügung gestellt. Alsdann hielt Herr Pfarrer Reuter, Dresden, eine von hoher vaterländischer und christlich-deutscher Glaubens treue getragene Festrede, in welcher er sich au die Worte von Ernst Moritz Arndt anlehnte: „Deutsche Freiheit, deutscher Gott, Deutscher Glaube ohne Spott, Deutsche» Herz und deutscher Stahl Lind vier Helden allzumal!" Mittag» 2 Uhr nahm die Hauptverfamml»«» de» Sa» deSverbande» mit Beratung t«t«r««r BereinSangrlegen. heilen ihren Fortgang. Um s Uhr nahm tn Gegenwart zahlreicher Ehrengäste der z. eiMchk SimeM Mkltküii seinen Anfang. Die Tagung eröffnete der hiesige Mts. fionsposaunenchor mit 2 Posaunenvorträge«. Li« sehr guten Anklang fanden. Nach Einleitungsworten des LandeSverbanbSvorsitzenden Herrn Pfarrer Reuter, Dresden, und Begrüßung», ansprachen be» Vertreter» de» LandeSkonststorium», Herrn Geheimrat Glänzel, des Ersten Bürgermeister», Herrn Dr. Scheider und einer Reih« anderer Ehrengäste sprach Ge- werkschaftSsekretär Dudey, Duisburg, über da, Thema: Die soziale« Verpflichtungen des Staates und der Kirche. Er ging au» von Kämpfen um die sozial« vess«rg«staltung die es bei allen Völkern gegeben hat und noch gebe« wird und befaßte sich eingehender mit der soziale» Frag«. Di« soziale Frage ist «ine ZukunftSfrage der ganzen Menschheit, aber besonders für die Deutschen. Ist e» doch der Deutsche gewesen, der, anderen zum Vorbild, sozial« Einrichtungen, wie Sozial-Bersicherungswesen, AlterSfürsorge usw. ge- schaffen hat. Diese Einrichtungen zu sHitzen und zu för. dern, muß Aufgabe der evangelischen Arbeiter sein. Die soziale Idee wird vom Redner sehr gründlich behandelt. Mit scharfen Worten wendet er sich gegen den Luxu», der sich in Deutschland auf wirtschaftlichem Gebiete immer mehr auSbreitet und tritt ein für die Sonntagsruhe im Handel»- gewerbe, Schutz des gesamten Tarifwesen» und vor allen Dingen Regelung der ArbeitSlosew-Frage. Dann »ahm Redner Stellung zu der Frag« „Was hat die Kirche mit diesen Sachen zu tun?" und behandelt« diese Frage unter dem Spruch: Suche Jesum und sein Licht, alle» andere hilft Dir nicht! — Wir befinden un» in der irdischen Wirklichkeit, in der wir «n» um alle» zu kümmern haben», wa» da» irdische Leben betrifft. In der Zelt, wo MammontSmu» und Materialismus herrschen, hat die Kirche die Pflicht, da» Leben im Lichte der Wahrheit de» Evangelium» zu prüfen. Wir wollen, daß unser christlicher Glaube nicht in den Meli. quien-Schrein gestellt wird, sondern daß sich der Glaube lebendig auSwtrke. Jeder soll in seinem Nächsten den Bruder oder di« Schwester erkennen, ob arm oder reich, hoch oder niedrig. Der Materialismus ist unser Verderben, di« Sucht nach allem muß auSgerottet werden. Wir fordern mit der Kirche die soziale AuSgestaktung de» Staate». — Mit den besten Wünschen für di« Erfüllung der Forde rungen der evangel. Arbeiter in der Sozialpolitik schloß Herr Dudey seinen sehr interessanten Vortrag. Di« Ausführungen be» Redner» fanden ihren Nieder schlag tn folgender Entschließung: „Mehrere hundert evangelische Männer und Frauen au» dem Arbeiterstunde, die al» Vertreter der Evangelischen Rrbeitcr-Bereine Sachsens und aller treu kirchlich gesinnten Arbeiter de» Lande» zum 8. Dächs. Evangeltschen Arbeitertag versammelt sind, erheben den warnenden Ruf an die maß gebenden Stellens der Arbeiterschaft den gegenwärtigen Schutz durch die sozial« Gesetzgebung nicht durch «inen söge- nannten Abbau der sozialen Lasten zu gefährden. Sie for dern bringend, der Wohnungsnot mehr al» bisher durch öffentlich« Mittel zu steuern und dafür solchen Beranstal- tun« en öffentliche Mittel zu versagen, deren Häufigkeit der gegenwärtigen wirtschaftlich«» Lage unsere» Volke» nicht entspricht, wie Ausstellungen, Empfänge und bergl. Sie wenden sich an di« Kirche mit ber dringenden Bitte, auf der beschrittenen Bahn fortzuschretten und von den Be- sprechungen über die sozialen Fragen zu Taten zu kommen, bi« e» beweisen, baß die Kirche e» al» ihre Pflicht erkennt, den besonderen Nöten ber Arbeiterschaft durch ihr« Mittel und Mitwirkung nach Kräften abzuhelfen. Sie erwarten vor allem die Unterstützung ber Kirche in der Einrichtung von evangelischen Arbeitersekretariaten tn den einzelnen BezirkSverbänden. Der 4. Sächsische Evangelische Arbeitertag findet iy Zwickau statt. Predigt la« der Bibelspruch au» de« Römerbries, zugrunde, de, vom Sietch« Gotte» handelt, da« un» Sinne »gemeinschast, Herzenssache, Gerechtigkeit, Freud« und Friede >« heiligen Geiste sein müsse, alle» da», wa» «tr in unsere« «neren Menschen erstreben sollten. Da» Reich Gotte» »u »auen, sei Sache der Kirche, an der auch di« evangelisch«« Arbeiter, vereine mttwirkte«. Di« Kirch« müsse zur volkbktrche wer. den; Gewissen», und Glaubensfreiheit, diese Gabe« der Reformation, müssen un» erhalten bleiben und tn bi« Herzen aller Volksgenossen htnetngetrage» «erde«. Freilich sei da» Häuflein klein und hab« «ine» harte« Kampf zu führen. Er «erde aber mit Gotte» Hilfe »och »um Siege führen und da» Reich Gotte» müsse un» bleiben, wie Luther einst gelehrt. — An bi« Predigt schloß sich der Gesang der 4. Strophe be» Lutherliede». Nach Gebet, Segen und Schlußgefang leerte sich da« Gotteshaus. Mit Marsch, klängen bewegte sich ber Festzug wieder zurück na- dem Hotel zum Stern. wenig schätzen, ja viel zu wenig überhaupt kennen — trotz einer 700jährigen Vergangenheit dieser Anstalten. In Nr. 8 de» Deutschen Philologenblatte» fordert Ober- studiendtrektor Dr. P. Hartmann, Berlin-Charlottenburg für Preußen die Schaffung eine» Mustk-Gymna» stumS nach dem Vorbild der Leipziger Thoma», und der Dresdner Kreuzschule. Seit Jahrhunderten hat Sachsen hier das Vorbild einer sozialen Einrichtung, die, lange bevor da» Schlagwort von der freien Bahn für den Tüchtigen aufkam, e» schon musikalisch begabten Knaben ermöglichte, da» Gold ihrer Kehle umzumünzen in eine freie, humanistische Ausbildung bis zur Universitätsreife. Wieviele bescheidene und einfache VolkSschüler danken den Alumnaten dieser beiden sächsischen Gymnasien, daß fie in hohe und höchste akademische Aemter aufgestiegen sind; davon könnten die Chroniken und Akten dieser Schulen viel Interessante» berichten. Welch stolze» Bewußtsein schon für solch einen Zehnjährigen, sich durch sein Mit- wirken in einem dieser berühmten Chöre, die auf er- hebenden Konzertfahrten ihren Ruf weit ins Ausland htnauSgetragen haben, eine neunjährige Lernzeit selbst au Verdi«»«. UeberaU wo die Lol-omninina einer her- Oertliches ««d Siichfisches. Riesa, den 18. Juni 1V28. —' Wettervorhersage für den IS. Juni 1S28. Ritgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. ,'ieitweiie auffrischend« Wind«, vorüberaehend au» west- ltchrn Richtungen. TemperaturverhSltnisse wenig geändert. Wechselnde Bewölkung. Vorübergehend meist leichte Niederschläge, teilweise iu Verbindung von Gewittern. —* Daten für den IS. Juni 1928. Sonnen- aufgang 3,43 Uhr. Sonnenuntergang 20,19 Uhr. Mond- änsgang 4,88 Ubr. Monduntergang 22,23 Ubr. 1823: Der Philosoph Blaile PaSeal tn Clermont- Ferrand g«b. (gest. 1662). 1680: Der Kupferstecher Matthäus Merian d. Aeltere in Schmalbach arst. <geb. 1893). 1792: Der Dichter Gustav Schwab in Stuttgart geb. (aest. 1880). 1861: Der Bildhauer Karl Seffner in Leipzig geb. , tS84: Der Maler Ludwig Richter tn Dresden oekt. —* Fernsprechverkehr. ANe an die Fernsprech- Vermittelungsstellen Riesa und Heyda (AmtSH. Gro ßenhain) angeschlossenen Teilnehmer und öffentlichen Sprechstellen sind zum Fernsprechverkehr mit Polen zugelassen. —* Zur Frage der Berufswahl und Wei terbildung. „Aufstieg der Begabten" und „freie Bahn dem Tüchtigen" — da» sind vielgebrauchte Worte, denen — sagen wir es doch ganz offen — in unsrer Zeit mehr als einmal die Erfüllung versagt blieb. Gewiß, ein Genie setzt sich überall und immer durch, wenn auch oft nach Entbehrungen, Irrwegen und Sorgen. Wievielen be gabten Kindern unsere- Volkes aber blieb ein Aufstieg unmöglich, wett Parlament und Staat vielfach nicht in der Lage sind, die nötigen Mittel berettzustellen. Auch gibt e» Eltern, denen e» widerstrebt, eine Ausbildung ihrer Kinder als Almosen anzunehmen. Die Seminare alten Stils, in denen mancher die Grundlage keiner gehobenen Ausbildung empfing, sind umgestaltet und in diesem Zu sammenhang nicht mehr zu nennen. Da mutzte erst Preu ßen kommen, um uns aufmerksam zu machen, daß an üim tu SaMerr etwa» voraus hat. hab wir vtcl »u Diese« 4 „Festeästen" öfsnete« der Redner, sowie die de- geisterten Hörer ihr« Herzen. Der mit ranschendem »etfall ausgenommen«« Rede, die mit den besten Wünschen für den Jubelvrretn endete, schloß sich der gemeinsame Gesang „Einigkeit und Recht und Frei heit" an. Ghruuge«. Nachdem die herrlichen Gesänge verklungen waren, er folgte die Ehrung treuverbienter Mitglieder. — Der Verein-Vorsitzende gab in herzlicher Ansprache bekannt, daß der Gesamt-Vorstand beschlossen habe, in dankbarer Aner kennung ber hohen Verdienste um den Verein folgend« Herren, die al» Mitbegründer noch heute dem Ev. Arbeiter- verein Riesa angehören, zu Ehrenmitgliedern zu erueuneor Pfarrer Friedrich Pfarrer Seck Pensionär Hermann Peschek Pensionär Robert Seifert Malermeister Max Plänttz. Den vorgenannten Herren wurde je eine Ehrenurkunde «nb die Ehrennadel für 25jährige BereinSzugehörigkeit au», gehändigt. — Anschließend erhielten folgende Herren da» Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft: Bäckermeister Otto Berg, Schmied Karl Bräuer, Fri- seur Richard Goldttz, Pensionär Fran» Schirmer, Kirchner Reinh. Hammitzsch, Pfarrer Dr. Benz, Fabrikbesitzer Franz Hynek, Schuhmachermstr. Friedr. Sieler, Kommerzienrat Robert Schönherr, Kohlen händler und Schiffseigner OSkar Han tu sch. Schneider meister Franz Heinze, Pensionär Oswald Ne übert, Arbeiter Louis Hergt, Prtvatus Max Stelzer, Kauf mann OSwald RaffS. Eisenbahnsckretär Robert Spte- aelhauer, ZtgarrengeschästSinhaber Wild. Mauks-, Malermstr. Albtn Plänttz, Kaufmann H. Scurig und Frau Anna verw. Eleser. — Für die mit Auszeichnungen Bedachten dankte Herr Pfarrer Friedrich. Di« Frauengruppe be» Verein» überreichte sodann eine prächtige Fahnenschleife al» JubiläumSgeschenk. An schließend überbrachten die zahlreichen Vertreter der aus wärtigen Brudervereine, sowie die hiesigen vaterländischen Vereine und Ortsgruppen unter dem Losungsworte „Treue nm Treue" d«m Jubelvereine herzlichste Glückwünsche und Grübe, zum Teil unter Ueberreichnng von Jubiläums spenden, wofür Herr Vorsitzender Bräunig von Herzen dankte. Verschiedene Gönner und Vereine batten schriftlich Grüß« und Glückwünsche übermittelt. Nach dem erhebenden Akte nahm der unterhaltende Teil seinen Fortgang. Außer weiteren Konzertstücken wurde von Damen und Herren des Vereins das Bolksstück in 2 Auf zügen „Der wilde Matthias" aufgeführt. Die Dar steller, dt« das kleine Bühnemverk wirkungsvoll wieder gegeben haben, wurden mit reichem Beifall belohnt. Nach kurzem Schlußwort des Herrn Pfarrer Fried rich beendete nach erfolgtem Fahnenausmarsch der Marsch „Schneidig voran" den Festabend. ES war bereit» Mitter nacht angebrochen, als die Festtcilnehmer di« gastliche Stätte verließen. SrMoWer md MMMM. Am Sonntag früh begaben sich der Riesaer Verein mit einer Anzahl Gäste nach dem Friedhof, wo eine kurze Ge dächtnisfeier mit Kranzniederlegung zu Ehren der verstorben«« Mitglieder am Ehrenkreuz abgehalten wurde. Nach Rückkehr gruppierten sich bt« evangelischen Frauen und Männer auf dem Altmarkt zum Kirchgang. Unter Borantrttt der Musikkapelle und mehrerer FestjuMfrauen b«gab sich der F «stzug, der an der Elbterrasse durch An schluß ber Militärverein« noch verstärkt wurde, nach der TrinitatiSkirche. Vom Turm ertönte Glockengeläut. An der Hohen Straße blieb die Musikkapelle stehen und ließ den Zug unter Choralklängen vorüberziehen. Die vielen Teil nehmer füllten das Schiff deS geräumigen Gotte-Hause», und die mttgeführtew 16 Fahnen nahmen auf dem Attarplatze Aufstellung. Den FestgotteSdienst leitete der Mis- sionSposaunenchor unter Sielmann» Leitung ein mit dem erhebenden „Dein ist die Kraft und die Herrlichkeit". AIS EingangSlted sang die Gemeinde „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut". Den liturgischen Teil und die Schrift vorlesungen erledigte Herr Pfarrer Friedrich. Au» ber Schöpfung von Haydn sang ber Chorverein unter Leitung de» Herrn Studienrat Schönebaum „Die Himmel erzählen di« Ehre Gottes. Nach dem Hauptltede „Rüstet euch, ihr Christenleut«!" hielt Herr Pfarrer Friedrich au» Zwickau die Festpredigt, der er di« Bibelworte Röm. 14, Ver» 17 und 18, zugrunde legte und die in dem Gedanken gipfelt«: Sv. Arbeitervereinssache ist Sache d«S Reiche» Gottes. In Gotte» Reich wurzelt unsere Gesinnungs gemeinschaft; Gottes Reich gestaltet sie zur Tatgemetnschast. Einleitend gedachte der Festprebiger des 2öjährtgen Jubt- läum» d«S Evangeltschen Arbeitervereins von Riesa. Der Verein sei zu Preis und Dank für Gott verpflichtet. Vieles habe er durchlebt seit seiner Gründung, der ein Blühen und Dachsen des Vereins folgte. Zwischen damals und beute liege «ine große Kluft. Erschütternde Ereignisse haben sich abgespielt. Die politische Umgestaltung unsere» Vaterlandes, der jähe Sturz unsere» Volke» von seiner Höhe und die Irrungen in wetten Kreisen deS deutschen Volke», da» sich vom GotteSglauben abwandt«, haben thr« Einflüsse auf die evangelische Arbeit auSgeübt. Die evangelische« Arbeiter vereine befinden sich heut« in schwerem Kampfe um die Er- Haltung ihrer Gesinnung. Sie seien nicht nach Riesa ge kommen, um Feste zu feiern, sondern um neu« Kraft zu ge winnen für ihre im Dienste de» Reiches Gotte» stehende Arbeit, die durch di« Tagung d«S Landesverbandes gestützt werden soll«. Den wetteren Ausführungen ber trefflichen
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