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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-19
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1928
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kehrt zurück Baar seinen In der vor tx (n einem kühle« Heimat, und « ihm, dal ist, den Gral de» deutschen Liedes zu 1,2-- kchöner Form wird geschildert, wie Walter ihrer Liebe entsagen, und wie Walter mit d in die Welt Go AkSMMkM Setzt man sich in der Heide« Sommerzeit de« strahlen- »en Sonnenschein« aus, so tritt die Erscheinung de» Son nenbrände» von selbst ein, bei dem «ine« mehr, bei dem andere« weniger. Bei denen, die viel im Freien zu tun haben, zeigt sich diese Sonnenbräune al» BerufSerscheinung. Militär, Häger, Gärtner und Feldarbeiter haben all« eine Haut, di« von der der Städter merkwürdig absticht. Di« Stellen de» Körper», di« von der Sonn« am meiste» bescht«. nen. also zunächst befalle« werden, sind Gesicht. Nacke« und Arme. Die Grenze zur nichtverbrannten Haut ist gewöhn- lich eine scharf« Linie, di« durch die Kopfbedeckung, de« «ragen, di« Aermel bezeichnet wirb. Gewöhnlich pflegt diese Wirkung der Sonnenstrahlen ohne erhebliche unangenehme Nebenerscheinungen vor sich zu gehen, kann aber auch recht heftig« Beschwerden verur sachen. In der Regel fehlt eine beginnend« Entzündung der Haut oder ist kaum merklich; nur hier und da, besonder» bei Blonden, dir die empfindlichere Haut haben, tritt «in Gefühl der Spannung, ein Brenne« zeutage, und e» folgt eine mehr oder weniger starke Abschuppung der Haut. E» kommen aber auch anftell« dieser allmähltgen Einwirkung der Sonnenstrahlen ganz «rhebltche Erscheinungen vor, die al» Verbrennung«» bezeichnet werden müssen. Bor allem be treffen sie Personen, die nicht gewohnt sind, überhaupt in der strahleirden Sonne zu verweilen, oder die Wirkung äußert sich dar an Körperstellen, bi« sonst -er freien Lust oder de« Sonnenstrahlen nicht unmittelbar au»g«s«tzt sind. Zunächst tritt eine empfindliche Rötung der Haut ein, die nicht selten mit starkem Brennen und Hucken verbunden ist. Dan» kommt e» zu Schwellungen und zur Abhebung kleiner Oberhautteile in Form zahlreicher Bläschen. Das ist meist von einer nicht unerheblichen Störung des Allgemeinbefin den», da» sich in Unbehagen, .Kopfschmerz, Fieber, Schlaf losigkeit äußert, begleitet. Ein höherer Grad der Verbren nung pflegt in der Regel nicht einzutreten. Vielmehr gehen die Entzündungserscheinungen bald zurück, und eS zeigt sich eine starke Abhäutung, die zuweilen so heftig sein kann, daß große Fetzen von der Haut abgezogen werden können. Ist das überwunden, so erträgt gewöhnlich die Haut eine neue Sonnenbestrahlung, ohne daß sich Beschwerden zeigen oder sich die Entzündung wiederholt. AIS Schutz gegen den Son nenbrand kann man indifferente Decksalben, zum Beispiel Rivalin, benutzen. Ist die Verbrennung da, so empfiehlt e» sich, von vielen unnützen Manipulationen abzufeben und die verbrannten Stellen lediglich mit Talkum oder Vasenol einzupudern. Man hüte sich aber, da» mutz immer wieder betont werden, mit Wasser die verbrannte» Stellen kühlen zu wollen, e» wird dadurch nicht etwa besser, sondern brennt im Gegenteil immer heftiger. Da besonders die zarte Haut der Kinder dem Sonnen brand sehr leicht verfällt, sei man etwa» vorsichtig mit der Kleidung, lass« nicht zu große Stellen de» Körper» frei; denn die heftigen Störungen de» Allgemeinbefinden» machen sich bei Kindern im besonderen Maße geltend und sind, wenn sie auch an sich harmlos und ungefährlich sind, doch in jedem Falle besser zu vermeiden. Predi. r S. Zn weiterer Verfolgung der Angelegenheit dem Knaben de Wee begangenen Mordes gelang ' »ertvolle Zeugenaussagen, den wegen Mord- festgenommenen Heizer Bischoff au» Düssel- lt soweit in die Eng« zu treiben, daß er sich nach anfänglichem weiteren hartnäckigen Leugnen schließ lich in eine Unterredung unter vier Augen zu einem Geständnis bequemte. Er erklärte, er habe mit dem Knaben homosexuelle Handlungen vorgenommen. Da der Junge, den er mit auf sein Zimmer genommen hatte, schrie, habe er ihn erwürgt und die Leiche in einem Schrank versteckt. Am folgenden Morgen habe er die Leiche in eine« Sack gesteckt und zur Fundstelle geschafft. les dm» der ZeÜxrschen Liedertafel Lichtungen de» Deutschen Sänge» » von den bisherigen BundeSfesten eile von dem 1SS4 in Hannover Vermischtes. Kälte und Schneefall in Böhmen. In den böhmischen Randgebieten fiel gestern in der Höhe von 1000 Metern überall Schnee, der auch stellenweise liegen blieb. Die Temperatur bewegt sich größtenteils unter dem Gefrierpunkt. Auf der Schneekoppe schneite es gestern bei einer Temperatur von minus 6 Grad Celsius, auf dem Fichtelberg schneite es bei minus 1 Grad und auf der Schwarzkoppe im Böhmer Wald schneite es bei minus 2 Grad. In den mittelböhmischen Niederungen blieb zwar die Tagestemperakur erträglich, sank jedoch während des Morgens bis auf 5 Grad Celsius. Unwetter in Rumänien. Heftige Gewitter haben die Umgebung von Sinaia heimgesucht. Strömende Regengüsse und eiergrotze Hagelschloßen haben in Wein bergen und Getreidefeldern enorme Schäden verursacht, die auf mehr als 10 Millionen geschätzt werden. Seit zwei Tagen schneit es auf den Karpathen oberhalb Sinaia. Gletscherbeobachrungen in der Schweiz. Die von Professor Mercanton in Lausanne und seinen Mitarbeitern angestellten Gletscherbeobachtungen in der Schweiz zeigen, daß im Jahre 1927 von 96 beobachteten Gletschern 22 im Wachsen, 6 stationär und 68 im Rück setzen begriffen gewesen sind. Der Befund ist ungefähr der gleiche wie im Jahre 1925. Im Jahre 1926 waren 52 Gletscher im Zunehmen, 40 im Abnehmen begriffen, während 8 stationär blieben. deutschen Männeraes! an, und weiter die ( bundes. S» ziehen v vorüber, wobei auch ... aufgenommenen Film verwendet werden. ES werden auch Bilder von neuzeitlichen Komponist« »md von Sängerfüh- rer» gezeigt. die Menschen durch das ganz« Leben begleitet. Die durch drei Generationen geführte Handlung ist unpersönlich, ist eigentlich nur noch lebendes Bild, Illustration zu de« angeführten Liederzeilen, die zum Teil von der Musik go- spielt, zum Teil gesungen werben sollen. Die Darslellunabeginnt mit dem Liebeslied. »Rosen stock, Hölderblüt", „Wenn ich em Vöglein wär", „Du, du liegst mir im Herzen"' und «Ach wie ist'- möglich dann"" sind als Beispiele gewählt. DaS nächste Bild zeigt daS Mädchen als Braut („Wir winden dir den Jungfernkranz""), und das folgere bringt die Trauung in der Kirche („So nimm denn meine Hände""). Die folgenden Bilder „Storch nest auf dem Hause"" und „Kinderschlafstube"" führen die Handlung sinnvoll weiter. Dam» kommen hübsche Kinder lieder nnt Bildern von der Spielwiese, vom Weihnachts abend und aus dem Schulleben. Und das Lied begleitet den Heranwachsenden Knaben, de» ersten Paare» Kind, Wetter, wenn er den Abschied nimmt vom Elternhaus« und von der Gespielin („Morgen mutz ich. fort von hier"", „So leb denn wohl, du stilles Hau»"", „Mutz t denn zum StÄtle hinaus^). Es zieht die Burschen nach Worms an den Rhein („Es liegt eine Krone"") und weiter rheinabwärt» nach Taub („Elslein von Laub"", „Ich Weitz nicht, wa» soll «S bedeuten""). In einem Wirtshaus am Rhein erklingt «Im Krug zum grünen Kranze"". Eingefügt sind dann Soldetenlieder: „Steh ich in finstrer Mitternacht"", „Wem» die Soldaten"", halt' einen Kameraden"". Dann kommen die Burschen nach Heidewerg. , Alte^, SWentelsttchxr steigen: „Gaudeamus die Sehnsucht nach rnde""): Der Bursche beginnt das zweite folgen Bilder au» kommen das Alter StzNbzeit"), bis der bestimmt in GotteS ! und hat noch ihre ltzmütteüein"" klingt Die durch schöne» Wetter begünstigte« Freilichtaufnahmen sind wohlgelungen, und man kann heute schon sagen, daß die Filmleute mit ihrer Arbeit zufrieden sein dürfen. Der Inhalt des ersten Filmteils kann nur kurz ange deutet werden. Man hat sich zu einer symbolischen Da» stellung entschließen müssen, weil sichere historische Quelle»» über den Ursprung des deutschen Liede» nicht vorhanden sind. Es war aber sicher ein guter Gedanke, die Handlung auf Walter von der Bogelweide »urückzuführen und diese« al» Künder des deutschen Liede» in den Mittelpunkt zu stellen. „Dort wo der Eisack rauscht, unweit von Bozen, lebte der alte KriegSrecke Heinrtch auf dem Doaelweidhof et« kärgliches Dasein als Lehnsmann deS Grasen Kuno von Eisack."" So beginnt der Film, in dem dann in dramatisch bewegten Szenen der uralte Kampf zwischen Haß und Liebe vorüberzieht. Heinrich von der Bogelweide kann den Ziu» nicht zahlen, sein Sohn Walter erbietet sich daher, dem Grafen Kuno dafür zu dienen. So kommt Walter auf die Burg de» Grafen und lernt dort dessen liebliche Tochter Irmgard kennen, die aber dem verhaßten Grafe« Otto von Meran versprochen ist. Walter rettet Irmgard au» Lebensgefahr, wofür ihm deren Vater jeden Wunsch gewähren will. Er entsagt aber nach schwerem inneren Kampfe seiner Liebe und erbittet für seine Eltern die LehnSsrei^it. Bet «iE Begegnung mit dem verhaßten Grafen Otto, der de» Bogelweidhof auSgeplündert und Walter alle» genommen hat, kommt e» bann zum Kampf, in dem der Graf fällt, während Walter schwer verwundet wird. Einsam liegt er draußen in der WilvniS, wo ihn der Spielman« Rein mar von Hagenau findet. Im Traum erscheint ihm die Muke de» Gesanges und verkündet ihm, daß er bestimmt ist, den Gral de» deutschen Liedes zu hüten. In poetisch schöner Form wird geschildert, wie Walter und Irmgard »hier Liebe entsagen, und wie Walter mit dem Spielman« in die Welt zieht als Künder des deutschen Liedes. Die Hauptdarsteller in diesem Spielfilm sind: Harry Gondi als Walter, Gritta Ley als Irmgard, Theodor Becker als Graf Otto von Meran, Max Rudolphh al» Graf Kuno von Eisack, Friedrich Berger als Spielmann und Wilhelm Diegelmann als Burgvogt. Der zweite Teil deS Film» knüpft »war an de« ersten Teil an, aber er führt die symbolische Handlung nicht weiter. Am Anfang erscheint Walter von der Bogelweide mit der Harfe und singt ein „LebenSlied"' das William Torge in Verse gegossen hat, die von Professor Buck ver tont sind. In den FÜmbtwern wird gezeigt wie da» Lied Regen,KN« ««d »e»ersch»«m««»,e« k« Lettland. Andauernde Regengüsse haben in verschie- denen Gegenden Lettland», insbesondere im Stromgebiet der kurländischen Aa die Landwirtschaft auf» schwerste geschädigt Felder und Wiesen sind überschwemmt. In 40 Gemeinden der Mttauer Gegend ist nirgend» mehr al» die Hälfte der Aecker bestellt Kartoffeln und Sommer getreide sind verfault Die Weiden sind verschlammt, wo durch die Lage der Viehbestände katastrophal- geworden ist Die Regierung ergreitt Hilfsmaßnahmen Sine englische Jacht bei Cuxhaven ge- funken Wie erst jetzt bekannt wirb, kollidierte am Freitag morgen die englische Jacht „Sanssouet " de» Ad miral» Sir Edward Heaton-Ellt«, die sich auf der Fahrt von Boulogne nach der Ostsee befand, in der Elbmün- dung mit bem Feuerschiff „Elbe 3"". DaS Boot sank sofort Die Besatzung von fünf Mann konnte mit Mühe gerettet und nach Cuxhaven an Land gebracht werden Einer der Geretteten wurde mit einer BeinverlHung in eine Privatklinik gebracht. Die Bergung der gesunkenen Jacht war wegen de» schlechten Detter» noch nicht möglich. ' Eine Möbelfabrik abgebrannt. Au» War schau wird gemeldet: Gestern abend ist in Radom in der Möbelfabrik Kohn au» unbekannter Ursache ein Groß- feuer ausgebrochen. Die ganze Fabrik wie auch das Möbel, lager sind vollständig niedergebrannt Der Gesamt schaden wird auf fast 4 Millionen Mark geschätzt. 560 Arbeiter verlieren ihr Brot. Ruhrepidemie in Ostoberschlesie«. Im Kreise Rvbnik sind zahlreiche Fälle von Ruhrerkrankungen festgestellt worden. Schwere Bluttat auf einem mecklenburgi schen Rittergut. In der Nacht zum Montag ist auk dem mecklenburgischen Rittergute Groß-Brütz der Schrill- ter Franz Tomalack, der seine Braut besuchen wollte, von Schnittern und Schweizern durch Messerstiche in den Kovf und in die Brust umgebracht worden. Sieben Schnit ter und Schweizer sind verhaftet Word*«, da bisher nicht festzustellen war, wer die tödlichen Messerstiche auSge- fützrt hat. Sämtliche Verhafteten leugnen hartnäckig ihre Schuld. Mit den Haaren in eine Transmission geraten. In einer Rybniker Kohlensäurefabrik geriet eine 16 jährige Arbeiterin bei AufräumungSarbeiten mit den Haaren in eine Transmission Da» Mädchen wurde tzerumgeschleudert und gegen die Wand geschlagen. DaS Haar wurde ihr samt der Kopfhaut abgerissen. Die Der- unglückte wurde in hoffnungslosem Zustande in» Kran kenhaus geschafft. Eigenartiger Unfall auf einem Bahnhof. Ein eigenartiger Unfall ereignet« sich auf dem Bahn- Hof in Oberhausen. Ein einfahrender Personenzug er faßte eine auf dem Bahnsteig der Rampe zu nahestehende Gcpäckkarre und schleuderte sie mit Wucht zur Seite. Der Führer der Karre wurde schwer verletzt. 15 andere Personen erlitten leichtere Verletzungen. Einem Fluchtversuch »um Opfer gefallen- Dor einigen Tagen wurde in Hamburg der 16 jährige Fürsorgezögling Walter Große, der au» einer Erziehungs anstalt im Hannoverschen entwichen war, bei der Fest nahme, der er sich wieder durch Flucht entziehen wollte, von Polizeibeamten angeschossen. Der Zögling wurde dar auf einem Krankenhause zugesührt und erlag dort seiner Schutzverletzung. Mord auf belebter Straße in Newyork. Ein der Polizei bekannter Verbrecher, der gestern nach mittag in seinem Automobil mit einem jungen Mädchen am Herald Square spazieren fuhr, wurde von vier an- deren Verbrechern vor der Volksmenge erschossen. Die Mörder entkamen, ebenso da» Mädchen, bas sich in einem nahe gelegenen Restaurant die Blutspuren abwusch und dann im Gedränge entschlüpfte. Geständnis deS Düsseldorfer,,Knaben- mörde - - ' des an l. es durch wertvolle verdachtes s " dorf-Oberbil! s« äeukede Lied. DH Ter M al» Ucbmitttl »er veiitWa SSimlWWiia. SBK. Seit Wochen raunt es im deutschen Sänge» Wald geheimnisvoll von einem im Entstehen begriffenen Film, der das deutsche Lied verherrlichen, der werben soll sür die Ausbreitung der idealen Gedanken, von denen die Sängerbewegung getragen wird. Die Sänger selbst wissen, was sie am deutschen Liede haben. Der Deutsche Sängerbund kann seine Aufgabe aber erst dann als erfüllt ansehen, wenn das deutsche Lied die Seele deS ganze» Volkes gewonnen hat. Darum kann man es nur freudig begrüßen, daß auch der Film als modernes Werbemittel in den Dienst dieser hohen Aufgabe gestellt werben soll. Den Anstoß dazu hat das kommende 10. Deutsche Sängerbundesfest in Wien gegeben- Wie vor vier Jahre« in Hannover, sollten auch Bilder von dem Fest in Wien hinterher im Film gezeigt werden, um auf diese Weise auch denen, die nicht daran teilnehmen können, einen Ein druck von dem Erlebnis dieser gewaltigen Kundgebung zu vermitteln. Auf Anregung von BundeSschatzmeister Redl in ist der Plan dann aber erweitert worden, und allmählich ist man dazu gekommen, ein großes Filmwerk zu schaffen, das in drei Tellen die Entstehung und Ent wicklung des deutschen Volksliedes zur Darstellung bringt, und das dann ausklingen soll mit der großen Kundgebung in Wien. Um den Film für da» motze Publikum Interessant und anziehend zu mache«, durfte man sich aber nicht darauf beschränken, nur Schaubilder z« bieten, sondern mutzte dazu auch eine Handlung, eine« Spielfilm schaffen. Die Idee zu der symbolischen Handlung, die den ersten Teil de» Filmwerkes ausfüllt, stammt von Ferdinand Schnei der, Hannover, der in Gemeinschaft mit William Torge, Hannover, das Manuskript für die drei Teile de» Film« geschrieben hat. Die musikalische Leitung übernahm Prof. Buck, Tübingen, und als künstlerischer Beirat war Georg Sermanus tätig. Die Herstellung de» Films übe» Nahmen die DöringHfilmwerke, Hannover, die Regie Karl Pindl, dem als Produktionsleiter Eberhard Fang- g«f-Bush zur Seite stand. Dohlaerüstet ging man an die Arbeit, und nach trat»»«,Vektor Stott- ygrurtett.L andlung gegen den MagistratSlnspektor Stott, .. .randenburger Schöffengericht, der angeklaat wor, in den Jahren 1924—1927 in Brandenburg a. H. alS Beamter der städtischen Steuerkasse Gelder unter- schlagen zu haben, wurde gestern abend da» Urteil -e- fällt. Der Angeklagte wurde wegen fortgesetzter Amis- Unterschlagung und Urkundenfälschung M 2V, Jahren Ge fängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung erkennt der Vorsitzende ein schwere» verschulden de» Magistrat« an. Dem Angeklagten seien deshalb mildernde Umstände nicht zu versagen Die von Stolle unterschlagenen Summe» betragen 184000 Mark. Der Terrainschleber Dr. Grüner. Der frü here stellvertretende Landeshauptmann von Tirol, Bun desrat Dr Franz Grüner, ist nach der „Voss. Zeitung"" am Sonnabend in einem Berliner Hotel auf Grund eine» Haftbefehls von Beamten der Berliner Kriminalpolizei sestgenommen und in» Berliner Polizeipräsidium einge liefert worden, von wo er am Montag vormittag wieder entlassen wurde Der Haftbefehl de» Amtsgericht» Berlin- Mitte war wegen de» verdacht» wissentlich falscher eides stattlicher Erklärungen erlassen. Dr Grüner, der Führer der Sozialdemokraten Tirol», hatte im Dezember 1926 sein Amt al» Landeshauptmann-Stellvertreter nieder legen müssen, nachdem «in Brief von ihm an einen faschistischen Rittmeister in Meran bekannt geworden war, worin es u. a. hieß: ,An Neu-Italien sollen jetzt deutsche Besitzungen verkauft werden. Wi« bereiP be- sprachen, plane ich, nach dort überzusiedeln, und seiner zeit die italienische Staatsbürgerschaft zu erwerben Ick möchte daher schon jetzt für mich oder auf be« Namen meine» italienischen Bruder» einen Ansitz erwerben Be sonder» interessieren würde mich di« Burg Karneid bei Bozen, der bayerischen Herrn v. Miller, die verkauft werden soll. Ich würde Ihnen sehr zu Dank verpflichtet sein, wenn Sie erheben würden, auf welche maßgebenden Persönlichkeiten es ankommt und mir behilflich wären."" Dr. Grüner besitzt das Schloß Itter in Nordtirol und hat auch in Berlin umfangreiche Häuserspekulationen gemacht. Er wird jetzt beschuldigt, Steuerhinterziehungen aus seinen Berliner Grundstücksspekulationen begangen zu haben. Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft we» de« ergeben, wie weit diese Beschuldigungen begründet sind. ' Sine seltsame Gerichtssitzung. In dem kleinen englischen Dorf Dunnow in der Grafschaft Essex besteht von alterSher ein eigenartiger Brauch, der da» kleine Dorf in ganz England »um Tagesgespräch macht» — an dem Tage nämlich, einmal im Jahre, an denk in einer Gerichtssitzung festgestellt wird, welches Ehepaar sich rühmen kann, ein Jahr und einen Tag nach der Hochzeit am glücklichsten gelebt zu haben. An diesem Tag« können alle Ehepaare, die auf ein Jahr und einen Tag Eheleben zurückblicken .vor die Schranken des Gerichts treten, dieses einzigartigen Gerichts, dessen Urteilsspruch keine Bestrafung, sondern eine Belohnung bedeutet Die Belohnung besteht nach altem Brauch in zwei Schweins hälften, die an einem Gerüst neben dem Richterstuhl hängen. DaS hohe Äichteramt bekleidete in diesem Jahre der bekannte Schauspieler Charles Austin. Der Richter steht vor einer schweren Aufgabe. Denn vor diesem son derbaren Gericht werden manchmal die fürchterlichste« Meineide geleistet, nur um die Speckseiten zu kriegen. Da fallen sich Eheleute in die Arme und dichten ihrem sonst stets bewölkten Ehehimmel die rosigsten Farben, die hellsten Sterne an, und zu Hause prügeln sie sich! Die Beweisführung ist also schwer. In diesem Jahre konnte das Ehepaar Cook den Richter überzeugen, daß es das glücklichste Ehepaar von ganz England fei. Es wurde also zu den beiden Speckseiten „verurteilt"". So wird ehe licher Frieden gekrönt. Ein Ansporn für alle Elieleue, die im nächsten Jahre vor die Schranken dieses seltsame« Gerichts zu treten gedenken. . . » > „lieber den Löffel barbieren". Die Redens art hat mit den Ohren, die man mitunter auch als Löffel bezeichnen hört, nichts zu tun. Die Redensart versetzt vielmehr in die Zeit zurück, wo die Barbiere noch Bart putzer, Putzbeutel usw. genannt wurden. Bei Bauern und „gemeinen Leuten"" suchten sie sich die Arbeit des Bart putzens dadurch zu erleichtern, daß sie dem Kunden eine« Löffel „ins Maul schoben"", dessen Rundung innen gegen die Backe drückten, die dadurch faltenlos wurde, und auf diese Weise bequem rasierten, vielleicht auch den Bart scherten. Diese unfeine Behandlung ließen sich freilich nur die bieten, mit denen man grob umgehen durfte Und so meint die Redensart heute diejenigen, die sich eines Rücksichtslosigkeit oder gar einen Betrug gefallen lassen.
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