Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-20
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMk MW M UMlMW Msnta», de» 18. J«»i 1918. »orwiiiagS 10 Uhr i« SitzuugSsaale der AmiShauptma««schckfi Großeuhai». Entschuldigt fehlte aus Berufsgründen Herr Geschäfts führer Schasfrath. Der Bezirksausschuß nahm zunächst von Mittetlnuge» über aj Verteilung von Preise« a« Geudarm« anläßlich de» Genbarmerkschiebens, b) Baudarlehe» »um Wiederaus, da« baufälliger Wirtfchaftsheimftätie». ei vorläuflg« ver, teiluu« der Kraftfahrzeugsteuer für das RechnungSfahr 1028 und d> «eihilse der Braudoerficheruugskammer a« die «e, «rinde Bärmald« für di« Anschaffung einer Feuerspritze usw. Kenntnis. ES wurde darauf in di« Erledigung der umfangreichen Tagesordnung etngetreten. Einen einstimmigen adlehnende« Beschluß fatzte der Be zirksausschuß zum Gesuch des Stadtrates zu Riesa um Bei, Hilfe zur Anlegung einer zweite« Dampfschiss-Haltestell« durch die Sächs.-Böhmische Dampfschiffahrts-A.-G. in Flur Promnitz, weiter zum Gesuch des Stadtrates zu Kamenz um Vewilltgung eines Beitrages für das Lessinghaus ,« Sa, menz, desgleichen, um konsequent zu sein, zum Gesuch der Gemeinde NieSka um Erlaß des Gemeiudedrittels an Kür, sorge-Uuterftützuuge» und ferner, da der Durchgangsver kehr in Adelsdorf als klein zu bezeichnen sei, mr Be,«schuf, sang der Kleiupflasteruug der Dorfstrahe in Adelsdorf an- stelle der genehmigten Beschotterung. Ueber letzteren Punkt wurde eine längere Aussprache gepflogen, an der sich außer dem Herrn AmtShauptmann die Herren Baron von Rachow und Stadtrat Heinz« beteiligten. Auch betresf» Beteiligung an der Herausgabe des Sonderheftes »Sachs««*, der Zeit schrift für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik, wo für sich Herr Erster Bürgermeister Hotop einsetzte, beschloß man auf Vorschlag des Herrn Amtshauptmanns. Abstand zu nehmen, da nach dessen Ausführung die hierzu erforder- lichen Ausgaben für den Bezirk in keinem Verhältnis stän den. Schließlich erfuhr noch auö prinzipiellen Gründen das Gesuch der Gemeinde Mergendors um Ucbernahme der selbstschuldnerisch«« Bürgschaft für ei» durch die Siedlung Pletz und Schietzel bei der Laudesverficheruugsanstalt Sach, se« in Dresden aufz»nehmendes Darlehen bis z« je 85M Mk. eine einstimmig« Ablehnung. Zum Gesuch des Samariter-Vereins Großenhain «nd Umgebung um Gewährung einer jährliche» Beihilfe bat der Herr AmtShauptmann, die Beschlußfassung auszusetzen, um eine geregeltere Verteilung zu ermöglichen. Der Be zirksausschuß gab hierzu seine Zustimmung. Einstimmige Genehmigung fand die Satzung für de« Hebammenbezirk Riesa und die Gemeinde« Forberge, Mer, geudorf, Pochra und Poppitz, da nach den Ausführungen de» Berichterstatters, Herrn RegierungSrat Glaser, Bedenken dagegen nicht bestehen und alle erforderlichen Formalitäten erfüllt sind, desgleichen das Gesuch des Lchmiedemeisters Max Bauer in Schönfeld. Qrtslisten-Nr. 10, um nachträg liche Genehmigung zur Aufstellung eines Kraftfederham mers in seinem Grundstück, da Einsprüche nicht gestellt wor den sind, weiter das Gesuch der Gemeinde Glaubitz um Ucbcruahme der selbstschuldnerische« Bürgschaft für ei« »o« sechs Siedler« bei der Sparkasse Glaubitz auszuuchmeude» Darleheu von je bis zu 1000 RM.. ferner die infolge eines FlußlaufeS bedingte Acnderuug der Gemeiudebezirke oo» Prausitz und Pahrenz. Es kommt für Prausitz eine Land abtrennung von 3 Ar in Frage, die der politischen Gemeinde Pahrenz zugeschlagen wird. Beide Gemeinden hatten hier zu ihr Einverständnis erklärt. Desgleichen das Gesuch der Gemeinde Ticfenan um Einziehung des sogenannte«» Mühl« bergcr Weges als öffentlicher Weg und Umwandlung i« einen Wirtschaftsweg, scrncr das Gesuch um Gewährung einer Beihilfe znm Ban der Teichbrücke in Merschwitz. Auf Vorschlag des Herrn AmtShauptmann soll di« Hälfte der bei der Abrechnung nachgewiesenen Unkosten aus Wegebaumit teln bewilligt werden, wozu der Bezirksausschuß seine Zu stimmung gab. Die Rechen und Schützen sollen aber auf eigene Kosten der Rittergutsverwaltung hergestellt werde«. Einstimmige Genehmigung fand auch das Gesuch beS Stadt» ratS zu Radeburg um Gewähr««« einer Beihilfe z» de« Koste» der Wanderersürsorge. Setten» de» Referenten. Herrn Regierungsamtmann Knoth. wurden 800 Mk. zu be willigen vorgeschlagrn und angenommen. Weiter da» Ge such der Gemeinde Sacka um eine Hypothekeu-Rauglkude, rung, ferner die Satzung über die AnftellnngS«, Recht», »nd Besoldungsverhältnisse der Beamte«, Beamtenanwärter ««» Dauerangestellt«« der GemeindeoerbandSsparkafs« Gröditz, und schließlich das Gesuch der Gemeinde Rümtz^tz um Auf» «ahme eines Austausch«Darlehus bei der Stadtfparkafse Großenhain. Betreffs Weiterbetrieb der staatliche« Sraftwagenlinie Meißen—Riesa erstattete Herr RegierungSrat Glaser aus führlichen Bericht. Kür die Zett vom 17. Dezember bi» Ende Mat liegt ein Minus von 4800 Mk. vor. Trotzdem wolle man es noch «in Vierteljahr versuchen. GS würden von den beteiligten BezirkSverbänden Großenhain, Oschatz und Meißen, der Stadt Riesa, sowie den Landgemeinden Prausitz, Mehltheuer und Jahnishausen über 075 Mk. auf zubringen sein. Hegen die drei Stimme» der Linken be schloß der Bezirksausschuß, den auf ihn entfallenden Betrag von 275 Mk. nochmals zu übernehmen. Neuausstelluug eine» Verzeichnisses der «irter ss 99 A», katz 1 des Allgemeine« vaugesetzeS fallende» Ortschaft«» be» treffend. Hierüber wurde feiten» de» Referenten ausführ lich berichtet. Diese Maßnahme bedeutet «tne weitgehende Ausnahmebefugni» kleinerer Gemeinde». Der Vorschlag de» Herrn AmtShauptmann-, der KretShauptmannschaft «in Verzeichnis vorzulegen, das nur di« vier Gemeinden Grö- ditz, Nünchritz, Röberau und Reppi» enthalte, fänb einstim mige Annahme. Ueber die Bestenerpug von Juugbier berichtete Herr RegierungSrat Härtel. Auch der BezirkSverband Meißen fei der Auffassung, Lab Jungbier nicht unter den Begriff der Biersteuer falle. Von feiten der Gastwirte sei die Besteue rung empfohlen worben. Der Apparat, der sich aber dadurch nötig mache, werbe teurer sein al» die «rztelt« Einnahme. Auf Borschlag be» Herrn Baron rum Rochow erklärt« sich der Bezirksausschuß einstimmig dafür, da» Jungbter ohne Besteuerung zu belassen. Zusammensetzung der verwaltnuoSanSschüsse der Ar, beltSLmter. Nach dem Referat be» Herrn RegierungSrat Graf von Wedel gehören jetzt außer Arbeitnehmern und -gebern auch Vertreter der öffentlichen Körperschaften in die VerwaltungsauSfchüffe. Er schlage für das Riesaer Arbeits amt die Herren AmtShauptmann Kellisch und Ersten Bür- germeifter Hotop, und al» Stellvertreter di« Herren Regie- tungSrat Glaser und Stadtrat Augnfti« vor? für da» Dresdner Arbeitsamt, wozu Madeburg gehört, den Herrn Bürgermeister Hartwig «nd al» Stellvertreter Herrn Ober- sekretär Kawbtfch. Einstimmig erklärt« sich damit der Be zirksausschuß einverstanden. Beschwerde gege» di« vergeh««» der «eubauwohuuugex in» SemeindehMt» Na««dorf b. Gr. durch die Gemeinde, verordnete«. Da die Zuteilung selten» der Gemeinde mit großer Mehrheit ersolgt sei «nd sie sich im Rahmen der ge- etzlichen Bestimmungen Halt«, so beschloß der BeztrkSauS- chuß al» Beschluß-« Hörde einstimmig, dem nicht» entgegen, etzen zu können. Den Mitgli-dSh-itrag für 1998 für de« B«rei« 8a«d, «kfeuthalt für Stadtkinder, e. B„ Berlin, in der bisherigen belassen, Emnttge ZUSL.8 von be« auf Blatt 12 be» Grundbuch» für Ab«l»»»rs einge- tragen,« Grundstück«, Besitzer Gutsbesitzer Alfred Paul Geißler, desgleichen auch die Abtrennung de» Trennstücke» 115« von dem auf Blatt 8S de» Grundbuchs für Rödera« eingetragenen Grundstücke, Besitzer Krau August« Gertrud Lippold geb. Hentzschel. Zu den Aeuderuuge« i« de« Beihilsebescheide« n«d Darlehnsbedtngnnse» bet Gewähr»»^ »o« Mittel« ««» der A«swertu»g»fte«er beschloß man, nachdem die Herren Dr. Trott, AmtShauptmann Kellisch und Regierung», rat Härtel hierzu gesprochen hatten, einstimmig, «S bet dem bisherige» Wortlaut zu belassen und nur den Prozent- satz von 10 aus 5 Prozent abzuändern. Eine länger« Aussprache hatte der Punkt Richtlinie« über di« Verwend»«« der für Wohnnngsba« vor,«seh«»«« Bezirksmittel zur Folge. ES beteiligten sich an der Debatte die Herren Dr. Trott, Abg. Men de. Erster Bürger meister Hotop, Gutsbesitzer Pretzschel, Gtadtrat Heinze und Bürgermeister Gram bauer. Sie führt« zu dem einstimmigen Ergebnis, daß al» Sicherstellung der Hypotheken der Brandkassenbetrag plu» jeweiligem Teue rungswert innerhalb 8ü Prozent der festgesetzten Summ« al» Norm gelten soll. Betreffend Abrech««ug mit de« Wohlfahrt»««» »er Stadt Großenhain ist zwischen der Amtshauptmannfchast und der Stabt Großenhain eine Meinungsverschiedenheit zutage getreten. ES ist eine prinzipielle Krage der Zuständigkeit, worüber auf Borschlag de» Herrn Dr. Trott die Entschei dung der Oberverwaltungsbehörde herbeigeführt «erben soll. Einstimmig erklärte sich der Bezirksausschuß damit einverstanden. Wahl ei«e» »«ständige« Beisitzer» für daS Schied», gericht für vemeiudebeamtenstreitigkeite«. Hierzu wurde von Herrn Dr. Trott Herr Geschäftsführer Schasfrath vorgeschlagen und dieser gegen die drei Stimmen der Linken gewählt» deren Borschlag Herrn Weinhold galt. Nachträgliches Einverständnis bezw. Zustimmung wurde ferner zum Berkaus von Gemeindeland in Ntckritz erteilt, der schon vor 8)4 Jahren erfolgt war, ohne baß die Gemeinde au» Unkenntnis die erforderliche Genehmigung der Amt», hauptmannschaft etngeholt hatte. Zur Neufestsetzung der Wegebaubeibilfe für die Stadt Großeuhaiu erklärte der Bezirksausschuß sein einstimmige» Einverständnis. Ueber die Landabgabe z«m A«öba« der Straße Große«, Hai«—Riefa berichtete der Herr AmtShauptmann ausführ, ltch. Mit den Gemeinde« Wtldenhatn «nd Roda hätten Be sprechungen stattgefunüen, die aber zu keinem positiven Er gebnis geführt hätten. Nach einer längeren Aussprache, an der sich die Herren AmtShauptmann Kellisch, Baron von Rochow, RegierungSrat Graf v. Webel und Gutsbesitzer Teichert beteiligten, beschloß der Bezirksausschuß einstimmig, daß Wildenhain seine eingegangenen Verpflichtungen restlos erfüllen muß und von Roda außer der Landabgave «och ein« Bausumme, deren Hvhefestsetzung der AmtShauptmannschaft überlassen bleibt, gefordert werden soll. Ungeachtet der strittigen Punkte soll aber der Straßenbau nicht aufgehqlten werben. An alle Landkreise ist, wie der Herr AmtShauptmann al» Berichterstatter auSführte, da» Ersuchen um einen Bet, trag zur Deutsche« L«stspe«de gerichtet worben. Er schlägt -er Konsequenzen wegen Ablehnung vor. Nachdem die Herren Baron v. Rochow und Gtadtrat Heinze da» Für und Wider erwogen hatten, stimmt« der Bezirksausschuß dem Antrag Rochow, V0 Mark für diesen Zweck zu bewilligen, gegen die drei Stimme» der Linken zu. Ueber die Ne«feftfetz»ug der Gebühre« für Prüfe« der vierdr«ck,Apparate referiert« Herr RegierungSrat Glaser. Die noch bestehenden Sätze seien im Mai 1024 festgesetzt wor ben, so daß eine Revision am Platze sei. Der Bezirksaus schuß stimmte dem Vorschläge der AmtShauptmannschaft einstimmig zu, die Gebühren künftig in folgender Höhe zu erheben, die von der Gemeinbekasse zu tragen sind: 1,75 M. für jede Abnahme und jede Revision an Pneumatik-Appa- raten mit ein btS zwei Leitungen und «inen Handdruck apparat <statt bisher 1 Goldmarkf, für jede wettere Leitung und jeden wetteren Apparat 50 Pfg. mehr, sowie für jede Nachrevifion die gleiche Gebühr. Weiterbetrieb der Staatliche« KrEwagmettni« Große» Hai«—Radeburg. Hierzu führte Herr RegierungSrat Glaser als Berichterstatter au», daß mit der Kraftverkehrsgesell schaft über die wetteren Bestimmungen beraten worden so«, da der frühere Vertrag abgelause» ist. DaS Ergebnis dies« Linie sei «tu Minus von 8000 Mark, diese Linie sei aber un- bedingt nötig, wa» die Aufzeichnungen ergebe« hätten. Bis her hätten zu den Unkosten betgetragen der veztrk 900 Mark, die Stabt Großenhain »SO Mark, di« Stabt Radeburg ISO M. und die Landgemeinden 480 Mark, zusammen 1000 Mark. Die Kraftverkehrsgesellschaft wolle r» entgegenkommender Weise auch für ein weitere» halbe» Jahr bet dieser Summ« bewenden lassen, obwohl da» Minu» et« größeres geworden fei. Durch die Schaffung von Rllckfahrtkarten ab 1. Juli soll ein gewisser Ausgleich gefunden werben. Er schlage vor, wiederum die auf den Bezirk entfallenben SOS Mark zu be willigen. Der Herr AmtShauptmann trat sehr warm dafür et«, da die Kraftverkehrsgesellschaft ihr weitgehendste» Ent- gegenkommen gezeigt habe und bestrebt sei, die Linie immer mehr zu erweitern und damit Großenhain an die größere« Verkehr-Plätze angeschlossen würde. Die vereinigten Bürger, meister hatten sich einstimmig dafür eingesetzt, nur mit der Stadt Großenhain bereite e» noch Schwierigkeiten. Herr Erster Bürgermeister Hotop gab hierauf seiner Freude darüber Ausdruck, daß auch die Gemeinde Naundorf ihren Standpunkt umgestellt habe und er wolle sein Möglichste» versuchen. Herr Stadtrat Heinze brachte den Verspre chungen der maßgebenden Stellen etwa» Mißtrauen entgegen und vertrat den Standpunkt, man solle die Kraftverkehrs gesellschaft zwingen, auch die weniger rentablen Stellen ohne BeztrkSzuschüsse fahren zu lassen. Nachdem der Herr Amts- Hauptmann feinen Standpunkt hierzu geäußert, beschloß der Bezirksausschuß gegen bi« drei Stimmen der Linken den vorgeschlagenen Betrag von 000 Mark au» Bezirk-Mitteln wiederum zu bewilligen. Laubwirtschaftlich« Fachvermittler bei be« Arbeitsnach weise« betr. Wie Herr RegierungSrat Graf v. Webel al» Berichterstatter ausführte, hab« da» LandeSarbettSamt nach Riesa eine Aushilfskraft beordert, bi« aber vorher auf acht Tag« nach Bautzen zur Ausbildung entsandt werb«. Dieser «uShilfSmann solle in der Besoldungsgruppe Vl geführt werben, während bi« bisherigen Beamten nur den Gruppen Hl und IV angehörten. Dies« Maßnahme habe natürlich eine groß« Erregung hervorgerufen. In Riesa sei aber eine Vermehrung der Personalien nicht möglich, da schon jetzt infolge ungenügender Räumlichkeiten in zwei Schichten ge arbeitet werden müsse. DaS Arbeitsamt Riesa sage auch, e» brauch« niemand, sie sollten aber diese Aushilfskraft nehmen. Herr Baron v. Rochow bemerkte hierzu, baß man gegeb«. nenfall» «inen fertigen Landwirt nehmen solle, «S gäbe genng Hierauf entgegnete Herr Graf v. Webel, daß schon Seim Riesaer Personal ein geeigneter Landwirt vorhanden sei. Herr Dr. Trott schlug schließlich vor, gegen die Einstellung dieser Hilfskraft Protest zu erheben und zu verlangen, daß, wenn eine landwirtschaftliche Hilfskraft nötig sei, bann «in wirklicher Fachmann eingestellt werde. Einstimmig beschloß der Bezirksausschuß demgemäß. ES wurde noch über 11 Punkte in nichtöffentlicher Sitzung vefchluß gefaßt. SMSMI» SkiMm. Die am SO. Junt in Heidelberg stattfindende 8. Tagung be» BaarvereinS wird unter hem Motto stehen: »Vaterlands Saardeutschland ruft btth!" Zu der Aussprache über dk« politische und wirtschaftliche Lag« de» GaargebieteS haben bereit» prominente Redner Referate »«gesagt. Mit der Tagung wird eiste Beleuchtung de» Heidelberger Schlosse» verbunden sein. Eine besondere bedeutsame Note wird aber bi« Heidelberger Tagung durch die Teilnahm« »ou 1100 Säuger« de» Gaarsäugerbuude» erhalten. Gleich am Sams tag abend werden die Saarsänger durch Veranstaltung eine» Festkonzerte» und Liederabend» den festlichen Auftakt gebe«. Di« erste Gruppe singt unter Chormeister Gust. BallhauS- Bou», die zweite unter dem BunoeSchormeister O. Schrimpf. Saarbrücken. Dieser Liederabend wird durch höchstes künstlerisches. Niveau sowohl durch die teilnehmenden Vereine (MGB. Wadgassen, Sängerbund Dtllingen, Con cordia BouS, Liedertafel Saarbrücken, Lyra Rohrbach, Post- gekangverein Saarbrücken, Sänaervereinigung Homburg, Flora Fischbach, Concordia Gulzbach, SangeSlust-Flora Völklingen, Männerchor Saarbrücken und St. Johanner- sänaerbundf, al» auch durch da» erlesen« Programm ausge zeichnet. Wir nennen nur: „Gaarhymne", von Schwartz, Gilcher» „Hab oft im Kreise der Lieben*. Spohr» „DK ein stolzer Adler* Mendelssohn „Rheinlieb* und ,Lvem Gott will rechte Gunst erweisen, StrieglerS „Weihelieb", Marsch- ner» „Und hörst du da» mächtige Klingen*, da» „Deutsch« BolkSgebet*, von JanoSk«, und al» gewaltigen Abschluß Wohlgemuth» „Vaterland". Bet der SmrulagSkundgebuug nachmittag» im Schloß Hof werden unter de« BunbeSchor- meister sämtliche Saarsästtzer zu einem gewaltigen Masse» chor zusammeng«faßt sein. E» ist mit Sicherheit starke va- teiligung nicht nur an» Heidelberg und de« gesamte«! Vaterland, sonder« auch au» de« Saargebiet zu erwarte» zumal bi« BerkehrSschwierigkeite« durch Ein lege» vo» Grtrazügen behoben werde«. GtAveih««- eixeS Besetztt«gS»e«kmalS. vl» Berlin. Sn Kelle« bei Tlev« wurde du» erste deutsche BesetzuugSdeukmal enthüllt. Da« Denkmal liegt auf der Krone eine» hohen Damme» am alten Rhein an der Landstraße Tleve-Gmmerich. -« «ft von dem Bild hauer Breker in Düsseldorf geschaffen worden. Auf,dem Denkmal find di« Namen einer Frau und «ine» Manne» verzeichnet, di« »an «elatzunaSanaebüeia«» erschossest wu»d«n, ömmMMnair. 91. Juui. Leiber schwinden alte Sitten und Gebräuche von Jahr zu Jahr immer mehr. Mit merkwürdiger Zähigkeit aber halt da» deutfch« Volk an den Bräuchen fest, die sich in de» verschiedenste« Jahreszeiten an di« Sonn« knüpfen, oder hat sie in den letzten Jahrzehnten neu belebt. Da» sind die Feuer, dt« auf den Höhen angezündet »erden. Vielleicht er- klärt sich da» daraus, daß das Feuer nach altgermantschem Glauben reinigende und Dämonen abwehrende Kraft hat. Wo die Sonn« strahlt, wohnen Freude und Glück. Äon jeher haben da» Feuer und dt« Sonne auf die Menschen «inen eigenartigen Zauber au-geübt, besonder» auch auf unser« heidnischen Vorfahre». So können wir die Feuer al» Abwehrmtttel zu den verschiedensten Zeiten und bei den verschiedensten Gelegen- heiter» beobachten. Aber nie spielen ste «in« so bervor- ragende Rolle in der Bolk-sitte wie zur Zett der Sommer sonnenwende, zu der wir die Not-, Hagel, oder Johanni», feuer in fast allen germanischen Ländern sinder». Bei den stebenbürgtschen Sachsen wurde da» Sonnenwenbsest noch mit Feuern auf den Höhen gesetert. al» e« in dem Mutter lande vielerorts nahezu vergessen war. Althergebracht be- steht der Brauch noch überall in den Nordländern. Am 21. Juni rrretcht bi« Sonne auf ihrer ewige» Bahn ihren höchsten Stand am Himmel; nach der Bolksauffassung allerdings erst am Johannistage <24. Junt), und wir haben dann dt« Zett der kurzen Nächte und langen Tag«. Kaum versinkt um Mitternacht die Sonn« unter dem Horizont, und selbst daun deckt nicht völlig« Finsternis dt« SÄe, bald macht sich wieder der goldenfingrtge Eo», wie Homer sagt, am östlichen Himmel bemerkbar. In der Nacht der Som. mersonnenwende kann man heute in vielen deutschen Gauen auf den Höhen wieder Holzstöße aufflammen sehen, fröhliche Menschen tanzen in einer Kette unter Absingen alter Lieber um daS Feuer. Sinnlose, nichtssagende Spielereien sind diese Feuer nicht. Der Deutsche hat «inen viel zu praktischen Sinn, al» daß er solche unter sich hätte aufkommen lassen. ES mag sein, daß eS sich hierbei ursprünglich um altheidnische Ueber- lieferungen gehandelt hat, aber die Menschheit, die heute bis Gonnenwendseuer anzündet, ist nicht mehr heidnisch. Wenn man sich unter dem Jubelrufe: Flamme empor! um daS Feuer schart, so will man mit diesem nächtlichen geister haften Treiben zweierlei zum Ausdruck bringen: einmal! Dank dem gütigen altväterlichen Walten de» großen TageS- gesttrne», und dann sind e« andere Gedanke«, die der Feier zugrunde liegen, der deutsche Gedanke, der Gedanke der Bölkerversöhnung und ähnliche. Wie e» der Dichter zum Ausdruck ««bracht hat, wenn «r singt: „Auf Berge« wohnt die Freiheit! Da blüht Leben und Lebenslust voll auf! Wo Berge sind, ist Gott, und Engel heben die Seel« htmmelauf!" Ae Asm der NsmslMi'MM. * Dresden. Bon allgemeinem Interesse waren «vH die Au»führungen. die Knoth.Mtoua über Tabaksteuer »mb Zigarreupreise im allgemeinen «nd über die Erhöhung des Zigarrenpreise infolge der ISprozenttgen Lohnerhöhung in der Zigärrenfabrikation ab 1. März 1928 im besonderer« machte. Diese Mehrkosten in der Herstellung trage der Fabrikant nicht, er wälze sie vielmehr auf den Raucher ab. Der Referent machte den Borschlag, sogenannte Zwischen- pretSlagen einzuführen, durch die der Raucher Geld sparen! könne. Ein wirtschaftliches Problem von größter Bedeutung sei die Forderung der Raucher nach Hellen und grauen Farben bet den Zigarren; die Bevorzugung der hellew Farben machte den Genuß de» Zigarrenrauch«»» teurer, al» es notwendig ist. In feder Tabakernte gäbe e» nur einen! beschränkten Teil grauer Decktabake; da aber die Nachfrage nach diesen Hellen Tabaken so groß sei, würden auch bis Preise dafür mehrfach so hoch gesteigert «»erben, wie für bi« braunen und rötliche» Tabake von absolut gleicher Qualität. W«m die Staucher nicht mehr so unbeugsam Helle Farben! verlangten, sondern sich auch mit dunkleren zufrieden gäben, dann würden sie «bersso gut« «nd ebenso bekömmliche ZK garre» rauchen können und außerdem billiger, al» wenn ft« Vetter der Farbensucht fröne». Zum Schluß »rächte des Redner «och Angaben über di« Absicht der VerbanbSleitung, im Herbst diese» Jahre« zunächst einmal versuchsweise ttn Norden Deutschland» eine ausgedehnte Werbung für da» Rauchen von Zigarre» zu veranftalten, di« dann später auf da» ganz« Reich anSgebrhnt werden soll. Ein« Reihe von Anträgen wnrbe dem Vorstand «ckS Material Überwiesen. Mit ganz besonderer Schärfe wandttz sich die Versammlung gegen da» Zugabeunwesen «nd ver langt« ei« im Rahmen der Bekämpfung de» unlauterer» Wettbewerb» zu schaffende» entsprechende» Gesetz.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite