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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-03
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1928
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Riesaer A Tageblatt nnb n 1 et lEl-r-lätt ünö ^lülckani. V»Itsch«No»t»c LienSteg, S. Juli ISS8» adenvs Postscheckkonto: Dresden lVSO. Eirokaße: Riesa Re. SL Dra-tauschriftr Dageblatt Ries». Fernruf Nr. »0. Postfach Nr. «». and Anfeiger (LlbedlM nur Au-eigerj. Da» Riesaer Tagcklatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen der Amtrhauptmannschast Vroßenhain,' de» Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt« Riesa und de» HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. F? ISS. Dienstag, s. Juli IS28, adenvs. 81.Jahrg. lba« Niela« Daaeblatt ers^esm jede« Ra, adend« v,s Uh» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vemg-Pret«, gegen Vorauszahlung, slir »inen Monat S Mark 2S Pfennig ohne Zustell, «btihe. Für den Fall de« Eintreten« von ProduktiMwoerteuerm»»««, Erhöhung«« der Löhn« und M-terialienprets« behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. 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Geschäftsstelle: Geethestratzr »9 * «erantwortlich für Redattion: Hetnrich Uhlemann, Riesa: für An».i-ient.il: Wildelm Dittrich, Riesa. Nobile! Gr ist gerettet der Mann, der «inst auAog, den Nord- pol zu erobern, -em -war die Tat nicht gelang, aber zum mindesten da» Eine: daß eine ganze Welt sich monatelang mit ihm, besser gesagt mit dem, wa» er «nrtchtet«, beschäf tigte. Solange der italienische General in der Eiswüste de» Polarmeer» verschollen blieb, solange er in der bitteren Kälte der Arktis in Not und Ungewißheit über Schicksal und Rettung-Möglichkeit an der Seite der Unglücklichen, die ihm Gefolgschaft geleistet habe«, verbarrte. solange sei nem persönlichen Pech bas Tragische noch nicht abgesprochen werden konnte, — solange schwieg man auch, schonte man seinen Namen, verzichtet« man aus Kritik. Weil eben Nobile noch dämpfte, um sein nackte» Leben und vielleicht auch um da» Leben der Treuen, die um ihn waren. Der Italienische General Nobile ist gerettet worben. Gr, nur er allein. Er allein von einer Mannschaft, die auSzog, ben Nordpol zu erobern. In der Arktis auf einer Eisscholle treibt noch heute da» Wenige, wa» übrig blieb von be» Hoffnungen und Erwartungen, die ganz Italien am Tage des Starts der „Italia" hegte. Auf einer kleinen Eisscholle das Wrack einer zerborstenen Motorengondel, fünf bis sechs Menschen einer einst stattlichen Mannschaft und der Mann, der ihn, General Nobile, rettete, um dann feinen Platz als Schiffbrüchiger auf der Eisscholle einzu- nehmen. Das sind einige nackte Tatsachen. Sie finden sich, ohne daß man viel hinzuzusetzen braucht, zu einer Helden mär. Die Mär trägt nicht den Namen Nobile. Es sind rund vierzehn Tage her, da startete Norwegen» erfolgreich ster, kühnster, vergöttertster Forscher »n einem Versuch, Nobile zu retten. Von ihm und seinen Helfern hat man nichts mehr gehört. Aber Nobile ist gerettet. Auch dies einig« nackte Tatsachen, die sich zu einer Helbenmär finden. Aber sie heißt Amundsen. Auf dem italienischen Schiffe „Eittä di Milano" sitzt wohlgeborgen ein Mann, der schöne und wohlgebrechselt« Telegramme zu verfertigen versteht und mit dithyrambischen Schwung« derer gedenkt, die er verließ, weil er eben der — Führer war. Gleichfalls Tatsachen, die eine Mär kün den. Eine solche Mär nennt man Nobile. Genug von dieser Mär! Sie ist die persönliche Ange legenheit des Mannes, der monatelang eine ganze Welt be schäftigte. ES gibt mutige Menschen, eS gibt Menschen mit Verantwortungsgefühl und Pflichtempfinben. Wie es eben Menschen gibt, die solche Eigenschaften nur wenig oder über haupt nicht besitzen. IM Grunde genommen ist eS ja auch für die Tragödie der »Italia" ganz gleichgültig, wie sich der Mann, der al» einziger bi» jetzt au» der Katastrophe sich retten konnte, verhält. Charaktereigenschaften sind Privat fache. Aber die Strandung der „Italia", der jetzt zur Gewiß heit gewordene Verlnst einiger Menschenleben, das Wer- schollensetn eines Amundsen, die täglichen Gefahren der vielen Tapferen, die heute noch retten wollen, alle» Ereig nisse, die in einem einzelnen Zusammenhang stehen, sind zu sammengenommen eine Katastrophe. Wenn ein Unglück passiert, so forscht man nach der Schuld ober nach dem Schuldigen. Wo liegt die Schuld, «er ist der Schuldige der .Jtalia^-Tragödie? Als Amundsen, über dessen Schicksal eine ganze Welt bangt, noch nicht das Flugzeug betreten hatte, das ihn in» Unbekannte trng, da hat er sich ver- pflichtet gefühlt, einige» über die Eignung, Fähigkeiten, Methoden Nobile» zu sagen, den er ja schließlich genau kennen mußte, da er ihm Begleiter auf einer früheren Expedition war. Da» Urteil AmuudseuS über de» ita» lienische« General «ar vernichtend, so v«r»icht«ud, daß «an e» fast bedauerte, von diesem Werturteil ttr einem Augen» blick SenntniS nehme« zu «üffe«, «o der Gerichtete «och -wische« Tod und Lebe« baugte. Aber da» Urteil bleibt bestehen. Ebenso wie manches andere, «as man von der Unzweckmäßigkeit und dem Dilettanti»mu« der ganzen Nobile-Ervedition weiß. Ma« »ußte e» «och bevor die „Italia" startete, daß hier ein Luftlchiff «t«a» vollbringe» sollte, zu dem eS nicht geeignet «ar. Ma« umßte. Laß der Führer dieses StreifznaS i«S Polarmeer vielleicht im Rah» me» der italienische« Armee ei«e »»eckeutsprecheude Kraft «ar. daß er aber al» ArktiSsorscher weder die »otweudige Fachbildung «och die Erfahrung a»sz«iveise« «erwachte. Man ««ßte, daß die Expedition Nobiles «ebe« de« metallene« Kreuz de» Papste» und einer Anzahl großer «nd leuchtender italienisch«» Fahne« nur eine so geringe Ausrüstung an «iffenschaftliche« Jnstrnmente» urit sich führte, daß vo« «tue« große« praktische« Nutz«, der Wirk samkeit Liese» Streifzug» in» Eismeer von vornherein nicht gesprochen «erde« kvuute. Das wußte man alles. Aber man ersparte sich die Antwort auf die Frage, warum denn dieser ziemlich aussichtslos« unfachmännisch vorbereitete Zug zum Nordpol angetreten wurde. Die Antwort braucht heute nicht mehr gegeben z« werben. Ehrgeiz ist eine schöne Sache. Aber nur dann, wenn da» Ziel diese» Ehrgeize» und die Mittel, die'zu seinem Er- reichen vorhanden sind, in eine« gewissen Einklang zu btin- gen sind. Wenn diese Mittel zu diesem Ziel untauglich sind, so ist der aus eine schöne Tat gerichtete Ehrgeiz eine Lächer lichkeit. Wenn er anstelle der Tat die Katastrophe herbei, führt, ein Verbrecht«. Nobile ist der ehrgeizige Sohn eine» nach dem Weltkrieg sehr ehrgeizig gewordenen Staates. Wa» vielleicht als Entschuldigung für den Ge neral auf der „Citta di Milano" besagen kann, daß er, Nobile, sein Tun und Handeln nur ein Produkt seine» Milieu» find. Womit letzte« Ende» La» Milieu selbst seinen furchtbaren Urteilsspruch erhält. Ile« Mi« vdz. Berlin. Heute Dienstag, 8 Uhr nachmittag», hat Reichskanzler Müller sei« »eues Kabiuett de« Reichstag mit einer programmatische« Erklär««« vorgeftellt. Die Regierungserklärung nahm fast eine Stunde in Anspruch. Sie berührte fast alle jene politischen Fragen, die schon bei ben interfraktionellen Besprechungen über die RegierungS- bilbung eine Rolle gespielt haben. Am Mittwoch wird dann die große politische Aussprache über die Regierungserklärung beginnen, um vielleicht erst am Freitag geschloßen zu werden. Nach der Fraktionsstärke würde die Sozialdemokratie in dem Abg. Dr. Breitscheid den ersten Redner stellen; im Aeltestenrat, der atn Dienstag mittag zusammentritt, wird aber darüber verhandelt wer den. ob nicht zweckmäßigerwcise als erster Redner aus dem Hause ein Deutschnationaler für die stärkste Oppositions partei de» Reichstag» da» Wort nehmen soll. Nach der großen politischen Programmbebatte wird zu nächst eine kurze Pause in den Bollsitzuuge» eintrctcn, aber vor den großen Sommerfericn hat der Reichstag noch einige dringliche Ausgabe« zu erledigen. Mit den Amnestie anträgen wird sich schon am Mittwoch vormittag der RechtS- auSschuß beschäftigen. Die Amnestievorlage dürfte als erstes Gesetzgebungswerk nach der politischen Aussprache verabschiedet werde». Die neue Rcichsregierung will aber auch alsbald die Vorlage vor den Reichstag bringen, durch die im Sinne der Beschlüße des ReichSrat» der Tag der Weimarer Bersafsmrg, der 11. August zum Nationalfeiertag gemacht werden soll. Eine weitere gesetzgeberische Ausgabe, die die Regierung noch vor ben Sommerferien erfüllt sehe» will. Ist die Sen- kuug der Lohnsteuer. Die Notwendigkeit dafür ist gegeben durch die vor drei Jahren im Reichstag auf Antrag de» Zentrumsabgeordneten Dr. Brüning beschloßene soaen. lex Brüning, die besagt, daß die Lohnsteuer gesenkt werden muß, wenn ihr Ertrag in einem Jahr 1300 Millionen Mark übersteigt. Die Erklärung der neuen ReichSregterung wird zu dem Verlangen der Parteien nach Senkung -er Steuern Stellung nehmen. Die Frage der Lohnsteuer dürfte dabei al» vordringlich anerkannt werden. Die sozialdemokratische Fraktion hatte bekanntlich in den Verhandlungen über di« Regierungsbildung die sofortige Senkung der Lohnsteuer verlangt. Ob und in welchem Umfange diesem Verlangen Rechnung getragen wird, hängt zu einem großen Teil von der Stellung der übrigen Regierungsparteien und de» ReichSrat» ab. Die Prüfung be» Ertrages der Lohnsteuer im Reichsfinanzministerium, die in den interfraktionellen Verhandlungen versprochen wurde, hat ergeben, daß mit nicht unerheblichen Mehreingängen gerechnet werden kann. Jnsolgedeßen kann man annehmen, daß die Reichsregierung zu dieser Senkung der Lohnsteuer bereit ist. Dagegen dürfte der ReichSrat Bedenken erheben, wie da» schon bet der letzten Senkung der Lohnsteuer im Dezember 1027 der Fall war; diese Bedenken gehen au» der Tatsache hervor, daß 73 Prozent der Einkommensteuer Ländern und Gemeinden zu fließen. MMkMWMkMI. Der „vorwärts" gibt einer längeren Mitteilung LeS Sozialdemokratische« PressedieusteS über die Regierungs erklärung Raum. Es wird darin u. a. gesagt: Die Fragen -er auswärtigen Politik der Sozialpolitik, der Landwirt schaft, de» Mittelstände», der Finanzen und Steuern werben eine recht ausführliche Behandlung finden. E» wird ge- sprochen werden von der Reform der Staatsverwaltung, der Abänderung deS Wahlsystems im Sinne einer Verkleinerung der -kreise unter Aufrechterhaltung des Verhältniswahl recht». Die Vorlegung de» vom ReichSrat verabschiedeten Gesetzentwurfs über ben Nationalfeiertag wird angekündigt. Der Wunsch nach Abschaffung der Todesstrafe wird zum Ausdruck gebracht. Schließlich wird auch mit der durch die Verhältnisse gebotene» Rücksicht ein mit den Grundsätzen der Verfassung im Einklang stehende» Schulgesetz in Aussicht gestellt, wobei sich freilich wohl alle Beteiligte« darüber im klaren sind» daß es gute Weile haben wird, bi» eine solche Vorlage an das Parlament gelangt. Die Regierung be trachtet sich «icht al» ei« Provisorium oder als ei« Kabiuett aus Abbruch, sie ist entschlöße« zu lebe» u«d lauge zu lebe«. Sie setzt sich Ziele, die nur erreicht werden, wenn ihrem Dasein eine verhältnismäßig lange Frist gegeben wirb. Da» hindert natürlich vkicht, baß sie an der Absicht festhält, zu ge gebener Zeit ihre Grundlage durch eine festere und nach außen in die Erscheinung tretende Verpflichtung derjenigen Parteien zu verstärken, die sich heute noch nicht als eigent lich „gebunden" betrachten. Die Regierung muß da» Ver- trauen de» Reichstages haben; ob sie dabei auf dem Wort „Vertrauen" besteht oder ob sie sich mit einer Billigung ihrer Erklärung zufrieden gibt, ist für die Praxis von ver hältnismäßig untergeordnetem Belange, Billigung wie Vertrauen öffnet den Weg zur Aufnahme der eigentlichen RegierungStätigkeit. MrSbecMm dM kn MmvM d» Zmm. verlin. sFunksptuch.j Reichsminister Severing ließ sich heut« die Beamten und Angestellten des Reichsministe- rtum» de» Innern, sowie die Letter -er Nachgeordnete» Be- U »kkl MM. Hörden vorstellen. Nach einer Begrüßungsansprache des Staatssekretärs Zweigert wies der Minister in seiner Ant wort auf die besondere Redeutung des Reichsministeriums -es Innern als Hüter der Weimarer Verfassung hin und gab der Erwartung Ausdruck, hierbei die Unterstützung de» gesamten Beamtenschaft des Ministerium» zu finden. * I« MrllcM »er MM» hielt heute mittag eine Sitzung ab. Ueber -en vorsiUag des Reichspräsidenten, die Reihensolge aus der Rednerlist« nicht mehr nach der Fraktionsstärke, sondern nach der Stel, lungnahme der Fraktionen zu bestimmen, wurde noch kein« Uebereinftimmung erzielt Es bleibt also zunächst bei der bisherige« Hebung. Es wird damit gerechnet, daß di« am Mittwoch beginnende Aussprache über bas Regierungs programm, für die 2 Rrdnerrcihcn bestimmt sind, schon am Donnerstag abend beendet sein kann. Dann würde eine Pause in den Vollsitzungen bis zum Dienstag eintreten. I» der nächsten Woche sollen dann in 5 Sitzungstagen Amnestie- fragen und die sonstigen vordringlichen gesetzgeberischen Aufgaben erledigt werden. )l Berlin. Im Reichrministerinm für Ernährung und Landwirtschaft verabschiedete sich gestern Reich»- Minister Schiele von seinen Beamten mit warmen Worten de» Dankes für die trene nnd vertrauensvolle Mitarbeit. Gleichzeitig trat der neue Reich-Minister Dietrich sein Amt an nnd führte sich ein mit einer kurzen Ansprache, in der er die Bedeutung der Landwirtschaft für unsere Volkswirt- schäft, ÄolkSernährnng und unser Volkstum Hervorbob und darauf hinwie», daß er als mehrjähriger parlamentarischer Berichterstatter für den Etat des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft mit der hier in Frage stehenden Materie weitaehendst vertraut und daß ihm nach 20jähriger Tätigkeit als Staats- und Kommunalbeamter auch die formelle Abwicklung der Geschäfte keineswegs fremd sei. Er werde auf der von seinem AmtSvorgänger ge schaffenen Grundlage aufbauen. Die Beamtenschaft des Ministeriums bitte er um ihre vertrauensvolle Unterstützung und Mitarbeit. Staatssekretär Dr. Hoffmann hob die Der- dienfte des scheidenden Ministers Schiele um die deutsch« Landwirtschaft hervor und begrüßte den neuen Minister im Namen der Beamtenschaft. » Ste«ersenku»fisantrag der deutsche« Volkspartei. vd». Berlin. Die ReichStagSfraktion der Deutschen DolkSpartei bat dem Reichstag bekanntlich «inen Antrag -«gehen lassen, der einen neuen Einkommenfteuertarif ver langt, in dem folgende Gesichtspunkte berücksichtigt werden fallen: 1) bei Lohnfteuerpflichtigen und bei den -u ver anlagenden Steuerpflichtigen mit einem 8000 Mark nicht übersteigendem Einkommen soll eine durchschnittlich 20 °,.ige Senkungdes Steuerbetrages eintreten. 2)Be! Steuerpflichtigen mit einem zwischen 8000 und 40000 Mark liegendem Ein- kommen soll eine Senkung von 15—20°/« rintreten. 3) Bei den höhere« Einkommen soll die Grenz« der Belastung 33 V,'. nicht übersteigen. 4) Der EingangSfteuersatz von 10°,', ist beizubehalten. » SiMMWUIMAMMkMkktMki. vd». Berlin. Bon der Deutschnationalen BolkSpartei wird folgendes Communiqu« auSgegeben: Di« Reichstagsfraktion der DNVP. hielt am Montag, den 2. Juli, vormittag» «ine Sitzung ab, di« bi« in den späten Nachmittag wahrte. Gegenstand der Erörterung im verlaus der politischen Aussprache war der in der „Politischen Wochenschrift" veröffentlichte Aussatz „Mouar- chiSmutz" de» Abg. Lambach, sowie die Neuwahl des FraktionSvorftaudes. In der Angelegenheit Lambach wurde folgende Ent- schließ««» angenommen: „Die deutschnationale ReichStagSfraktion behandelt« in der heutigen Sitzung u. a. den Artikel „Monarchismus", den der Abg. Lambach in der „Politischen Wochenschrift" veröffentlicht hat. ES lag «ine Erklärung des Abg. Lam- dach vor, wonach er mit seinem Artikel di« Absicht verfolgt habe, al» überzeugter Monarchist «nd in vollom Einklang mit dem deutichnationalen Parteiprogramm di« Werbung für den deutschnationalen Gedanken zu fördern. Die Fraktion ist der Ueber-eugung, daß der fraglich« Artikel für diesen Zweck ungeeignet in, und mißbilligt ihn nach Form und Inhalt." Das Ergebnis der Wahl des FraktionSvorftandeS war folgendes: Zum Vorsitzenden der Fraktion wurde »ras Westarp wirdrrgrwädlt. Bl» stellvertretende Vorsitzende wurden die Abgg. Dr. Odersohre« und d. Lindeiuer-Wildau ge- wählt. Die Führung der inneren Geschäft« der Fraktion wurde, wir bisher, Geheimrat Schultz-Vromberg übertragen. Graf Westarp «nd die Stellvertreter nahmen die Wahl unter lebhaftem Beifall der Fraktion an»
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