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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-05
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1928
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SlMMlMW. Seit ein Paar Tagen meint e» di« Sonne, wenn sie »nch nicht selten stundenweise ihr Gesicht verhüllt, manch mal »u gut, so gut mit un». daß sie un», obgleich wir uns so lange vergeblich nach ihrer Wärme gesehnt haben, saft lästig wird. Solchen Beschwerden können wir durch eine zweckmäßige Kleidung in hohem Maße entgegen wirken. Eine zweckmäßige Kleidung besördert nicht nur unser Wohlbefinden, sondern trägt auch zur Hebung unserer Gesundheit bei. Wie ost durch ein Zuviel der Kleidung überhaupt gefehlt wird, so darf besonder» unsere Hoch- sommerkleiduna ausnahmslos als überwarm bezeichnet werden. Eine übermäßig warme Kleidung drängt zu starker Schweißabsonderung, und bei plötzlich eintretender Ab kühlung oder bei Zugluft wird sie ost die Ursache von Er kältungen. Bekanntlich ist die Männer- und Frauenkleidung auch hinsichtlich ihrer Schwere sehr verschieden. Ein Gelehr ter hat einmal festgestellt, daß das Gewicht der Klei dung eines ihm befreundeten Ehepaare» bei dem Manne etwa 6 Pfund, bei der Frau dagegen nur etwa» über ein Pfund betrug. Er zieht daraus mit Recht den Schluß, daß die Männerkleidung wenigstens für die heiße Jahres zeit viel zu schwer und unzweckmäßig ist. Aber auch im Sommer braucht der Körper einen Wärmeschutz durch die Kleidung. Denn um uns in unbekleidetem Zustande behag lich zu sühlen, müßte die uns umgebende Lust dauernd eine Temperatur von mehr als 30 Grad Eelsiu» haben. Unser« Sommerkleidung muß vor allem die Eigenschaft haben, daß sie gut und leicht durchlüstbar ist. Diesem Erfordernis entsprechen jedoch nur weite Kleidungsstücke, Und enge Kragen, Gürtel, Korsette usw. sind daher un zweckmäßig. Das immer mehr auf das Sportliche zuge- ichnittene Leben der Allgemeinheit hat ja gerade auf diesem Gebiet schon unendlich viel GuteS und Zweck mäßige» geschaffen. Da« merkt man besonder», wenn man di« jetzige Kleidung mit der von früher vergleicht. Don großer Dichtigkeit ist dabei der Stoff der unseren Körper unmittelbar bedeckenden Kleidungsschicht. Ist hier für Leinen, Wolle oder Baumwolle zu wählen? Mit Leinen allein läßt sich eine allen Ansprüchen genügende Sommerkleidung nicht Herstellen, zumal bei Neigung zu Schweißabsonderung. Bei körperlicher Anstrengung ist von LeinenNetdung abzuraten, und bei weitem ein dünne» Dollhemd vorzuztehen. Denn in Wollstoffen wird der schweiß am wenigsten unbequem. Die vielfach verbreitete Ansicht, daß Wolle die Unreinlichkeit besördert, ist un richtig. Gewisse Dorzüge vor der Wolle hat für den Sommer der Baumwolltrikot, weil er sich in dünneren Lagen Herstellen läßt als Wolle- Daß Helle Kleidung die Wärme weniger aufsaugt und in sich behält als dunkle, ist allgemein bekannt. Predi. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 5. Juli 1928. —'Wettervorhersage kür den 6. Juli 1928. Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Heiter bi» wolkig. Zeitweise auffrischende Winde au» west lichen Richtungen. Temperatnrverhältnissr wenig geändert. Gewitterneigung noch vorhanden, sonst keine erheblichen Niederschläge. —* Ter Privatdi» kont wurde für lang« Sichten um ans 6'/,'/. ermäßigt und für kurze Sicht blieb er unverändert 6'«'„ —«Kirchliches. Die Sekte der Adventisten schickt jetzt Boten mit Schriften in der Stabt umher, die auch Gaben für die „Misston" annehmen. Gemeint ist die sog. „Adventmission". Wir werden gebeten, die Glieder der ev.-luth. Kirchgemeinde darauf hinzuweisen, daß damit die in diesen Tagen stattfindendc Sammlung für die »Innere Mission" der ev.-luth. Landeskirche nicht verwechselt werde, die bet dieser Gelegenheit angelegentlich empfohlen wird. —' DankeStag de» „Christ!. Frauendien- ste» der Gemeinnützigen Koch Hilfe". Ein er bauliches Stündktzen berettete gestern abend der „Christi. Frauendienst der Gemeinnützigen Kochhilfe" den treuen Helferinnen und all den lieben Gebern, die in großer Anzahl der Einladung zu einem Dankestage gefolgt waren und den mit Nelken und sonstigem Blumenschmuck gast lich hergerichteten Saal der „Elbterrasse" füllten. Aber nicht nur ein Stündchen der Erbauung war e», sondern auch ein Beisammensein, daS die Herzen gleichgesinnter Menschen Höher schlagen lieb und so recht geeignet war, die Opserfreudrgteit von neuem zu wecken und zu för dern. Die schlichte und doch so köstliche Feier kennzeich nete in beredter Weise daS Losungswort der jederzeit hilfsbereiten Gemeinde: „Dienet einander. Gern lauscht« man den herzandrmgenden Begrüßungsworten der Unermüdlichen Gründerin und Leiterin der Gemeinnützigen Kochhils« und vernahm mit freudigster Genugtuung, daß sich der Kreis der Wohltäterinnen zu immer werterem Umfangs auswächst und sich immer mehr Hausfrauen bereit finden lassen, auf dem Gebiete der Wohltätigkeit mttzuhelsen, — um dadurch hilfsbedürftigen Mitmenschen ihr Los zu erleichtern und somit unserem armen Vater land« zu helfen. Man habe, so bemerkte die geschätzt« Rednerin, den Tag veranstaltet, um allen, die der Ge meinnützigen Kochhilfe Herz und Hand geöffnet haben, den herzlichsten Dank für die bisher erwiesene Unter stützung abzustatten. Mit Worten herzlichsten Dankes ge dachte sie sodann deS Herrn Pfarrer Beck, d«S Herrn Studienrat Schönebaum und de» Oberrealschulchore», so wie de» MissionSposaunenchore» und seine» Dirigenten Herrn Sielmann, sowie all der Mttwirkenden an den Vorträgen und Ausführungen. Wenn wir hier die Aus führungen der Frau Leiterin in großen Zügen wieder geben, so wolle man uns anschließend gestatten, daß wir hiermit all den Damen, die da» hochherzig« LiebeS- werk leiten, namens der vielen betagten Mütterchen und Väterchen und der sonstigen Bedürftigen, die mit Liebe-- spenden bedacht werden, herzlichst danken. — Und nun sei in Kürze der schönen Darbietungen gedacht, durch die wohl alle Besucher de» Abend» so sehr erfreut wur den. In dankenswerter Weise war Herr Studi«nrat Schönebaum der Bitte gefolgt, mit dem Oberreal schulchor den musikalischen Teil zu übernehmen. Mit sicherem Strich entlockten die musikbegabten Schüler mit Unterstützung ihre» Leiter» den Instrumenten Werte von Lorelli, Händel, Mendelssohn und Wagner. Reicher Bei fall folgte als wohlverdienter Dank. Auf der.BÜHne er- standen entzückende Bilder. Liebe Kinderchen, kleine und kleinste Mädchen, einheitlich in blendend weißen, korn blumengeschmückten Kleidchen, führten zunächst einen wir-, kungSvollen Reigen auf, der sehr viel Freude au»- löste. Muntere Jungen» überreichten mit eleganter Ver beugung den kleinen Freundinnen mit Kornblumen ge füllte Körbchen. Die Blumen wurden sodann durch die Kinderchen an die anwesenden Damen und Herren ver teilt, so daß alsbald der Abend im Zeichen eine» „Korn- blumentageS" stand. Als Schlutzbtld wurde das Märchen „Sandmännchen" aufaeführt, von zwei jüngeren Schülern tKlavier Violine) begleitet. Ein reizende», farben freudige» Bühnenbild! Die vielen, keinen Darsteller ent- ledtgten sich ihrer Aufgabe mit gutem Geschick. Al» sich der Vorhang nach einer Wiederholung der Ausfüh rung geschlossen hatte, wurden die begeisterten Hörer noch ang«n«hm überrascht. Herr Studienrat Schöne baum begleitete am Klavier den vierstimmigen Gesang de» unvergänglichen Liede» «Die Nacht" von Abt, stim mungsvoll von einem Quartett de» Obe'rreal- schulchore» vorgetraaen. Freudigst regten sich die Hände zu stürmischem Veifalf Ein kurze» Schlußwort beendet, gegen 10 Uhr den festlichen Abend. —* Da» Konzert ö«» Lhorvereins »um Vesten der Pfleglinge be» Frauenveretns, da» auf den 7. b. M. ang«setzt war, muß bk» auf weitere» verschoben werben. — Wir werde» ««bete», darauf htnzuwetsen, baß bi« heutige Prob, de» Cborverein» au»fällt und -er Weder, beginn der Proben ans den M. August festgesetzt worbe« ist. 15. VereinSnachrtchten!) —* WobltätigkeitSkonzert. Zu« Vesten ber Ortsgruppe Mesa der Kriegsbeschädigten und Krieger- htnterbltebenen de» Sächs. MtlttärveretnSbundr» ver- anstaltet die Orpheuskapell« morgen yrettag abend «in K«n»«rt t« Stabtpark«; bet ungünstiger Witte- rung findet dasselbe i« „Dtern'^aale statt. —* Unbegründete» Gerücht. Im Lauf« de» heutigen vormittag» kursierte in der Stadt et» Gerücht von einem angeblichen Eisenbahnunfall auf ober in ber Nähe der hiestgen Eisenbahnelbbrücke. Da» Gerücht ent behrt aber jeder vearündungr vermutlich bat da» Gerede seine Ursache darin, daß gestern abend an genannter Stell« et» schadhafter Schtenenteil ausgewechselt worbe» ist. Die» ist aber geschehen, ohne baß irgend ein Unfall die Ver anlassung dazu gegeben hätte. —* Geldlotterie be» Sächsischen Roten Kreuze». Wie schon au» dem Inseratenteil ersichtlich ist, findet die Ziehung dieser Votierte bestimmt am 14. und 16. Juli statt. Da» Einzello» kostet 1 RM., doch sind bet dieser Lotterie auch Doppellose zu 2 RM. erhältlich, die beu Vorteil haben, daß auf sie doppelte Gewinne zur Auszah lung gelangen. Der Höchst««winn beträgt im günstigste,: Falle 20 000 RM. Lose sind bei allen durch Plakate kennt lichen Geschäften und beim Hauptverttßeb, Jnvalidendank, Dresden, Johannstraße 8, zu haben. —DK. Sozialrenten und Fürsorge leistungen. Erhöhung der Invalidenrenten ab 1. Juli dS. I» Mit dem 1. Juli d». IS. werden auf Grund des Gesetzes über Leistungen der Invaliden- und Angestellten versicherung vom 29. März dS. IS. eine Anzahl in Für sorge befindlicher Rentenempfänger aus der Invaliden versicherung erhöhte Rentenbezüge erhalten. Im Hinblick darauf macht der Preutz. Minister für BolkSwohlfahrt in einem Erlaß darauf aufmerksam, daß dem Zwecke deS Gesetze» eine dieser Erhöhung gleichkommende Kürzung der Fürsorgeleistungen nicht entsprechen würde- Vielmehr mutz jeder Anschein vermieden werden, al- ob die Für- sorgeverbände die Gelegenheit benutzten, um auf Kosten der Sozialrentner Ersparnisse zu machen. Die Fürsorge« verbände werden ihr Rrchtlatzshstem zweckmä'igerweise n. ch- zuprüfsn haben uno, ebenfalls der Teuerung Rechnung tragend, d,e Richtsätze erhöhen. Da hierdurch eine allge meine Erhöhung der Unterstützungsleistungen eintritt, so wird erreicht, daß den Sozialrentnern mit erhöhten Ren tenbezügen die Kürsorgeleistungen nicht gekürzt werden. Daneben wird außerdem in jedem Einzelfalle zu prüfen sein, ob nicht die besonoere Lage deS einzelnen Sozial rentner» eine Ueberschreituna de» Bedarfsrichtsatzes für die Fürsorgeleistungen rechtfertigt, sodaß eine Kürzung seiner Bezüge überhaupt nicht emrritt. —* ReichSarbeitSminister Wissell über KriegSbeschädigtenfürsorg«. Der ReichSarbeitS minister Wissell hat alsbald nach seinem Amtsantritt seinen unterstellten Behörden seine Auffassung von dem sozialen Empfinden kundgegeben, da» sie den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen gegenüber in die Tat «mzusetzen haben. Gr hat den seinerzeit von der Oefsentltchkeit sehr lebhaft begrüßten Erlaß seine» AmtSvorgänger» über den Verkehr zwischen BersorgungSdienststellen und Versor- aungsberechtigten eindringlich in Erinnerung gebracht und die Erwartung ausgesprochen, daß die Arbeit der Behörden und Beamten von dem Bewußtsein ihrer hohen soziale« Aufgabe getragen werbe. Grundlegend für die gesamte BersorgungStätigkeit müsse die Auffassung sein, daß die Be schädigten und bi« Hinterbliebenen über förmliche und ge setzliche Ansprüche hinaus ein Recht auf werktätig« Hilfe hätten. Richtschnur für den gesamten Dienswerkehr sei dem nach: Stete Sorg« für da» Wohl der BersorgungSbegeh- venden und unermüdliche Hilfsbereitschaft auch in den kleinsten Dingen. Die Ausführungen de» Minister bringen be» weiteren beachtliche Fingerzeige über die ver trauensvolle Gestaltung ber Beziehungen »wischen den Der- sorgungSbienststellen und de« Organisationen der Dersor- gungSberechtigten. Wertvolle Ergebnisse ließen sich insbe sondere durch mündliche Aussprachen und gegenseitigen Er fahrungsaustausch gewinne». —g. Chronik ber täglichen Unfälle. Am Diens tag, in den Abendstunden, ertrank bei HerrnSkretschen beim Vaden in der Elbe ein junger Kaufmann au» Görlitz, der seit einige« Tagen im dortigen Hotel zur Kron« al» Som merfrischler wohnhaft gewesen. Der Leichnam des etwa SO Jahr« alten Ertrunkenen konnte noch nicht geborgen wer. den. Der tm Hotel befindliche Koffer und dessen am Elvufer liegende Kleidungsstücke wurden von der Gendarmerie be- schlaanahmt resp. gesichert. — Wie berichtet, stürzte am 28. Juni bei Königstein ber erst 18 Jahr« alte Bootsmann KubeS von einem auf der Bergfahrt begriffenen Kahn. Der Leichnam de» Verunglückten wurde bet Pötzscha geborgen. — Beim Baben in der Elbe ertranken ferner in Bodenbach die Bahninspektor-ehesrau Eleonora Prnnar und am Gchreckenstei« der im Anfang« der zwanziger Jahre stehende Handlungsgehilfe Alfred Nttzsch«, deren Leiche» im Strome mit abgetrieben worben sind. —' Di« BundeSerholungSheime de» Sächs. Militär-VeretnS-BundeS sind in die sem Jahre außerordentlich stark besetzt. Sowohl für da» WiniüschhauS in Dippoldiswalde und da» Dr. Krug von Nidda-Hau» in Lauter im oberen Erzgebirge, fowre für da» Hinvenburg-HauS im Kurort Bad Walv-OvpelSdorf ist bis Ende August alle» besetzt. Fast die ganze Innen einrichtung de» neuen Hindenourg-HauseS ist durch die opferbereite Teilnahme von Bezirken und Gönnern des Bunde» gestiftet worden. Kaiser Wilhelm stiftet« ein Zim mer. Die Bundesbezirke Chemnitz, Dresden, Kamenz, Leipzig, Stollberg und Zwickau stifteten ebenfalls Zimmer, während der frühere König Friedrich August und die Bundesbezirke Grimma, Löbau und Zittau größere Be träge zur weiteren Ausschmückung de» Heim» überwiesen haben. Die soziale Arbeit de» Bunde» hat durch die In betriebnahme de» neuesten Bundeserholungshetm» Hin- denburg-Hau» eine wesentliche Erweiterung erfahren. —* Ein« merkwürdige Anordnung de» Landtag-Präsidenten Schwarz. Wie au» par lamentarischen Kreisen berichtet wird, wird aus Anord« ordnung de» Landtag-Präsidenten Schwarz im sächsischen Landtag «ine genaue Registratur geführt über da» Ein treffen der Abgeordneten tm Landtag, über ihre Tätig- kett dort und Über ihre Beteiligung an den Verhand lungen. Man ist in parlamentarischen Kreisen über dies« Schwarze Liste, die gegen den Willen d^S Landtag »Vor stand«» geführt wird, darin einig, daß st« nur dem agitatorisch« Bedürfnis der linken Härteten dient, die damit beabsichtigen, hie Tätigkeit derjenigen Abgeorvneren, die bet langatmigen und unsachlichen Ausführungen der Redner der Linken den Sitzungssaal verlassen, der Oeffent- ltchkett gegenüber bloß,«stellen. —* Di« Quartiere der Sängergäke in und bei Wien. Die Quarttereinteilung für da» Ist. Deutsch« SängerbundeSfest in Wien ist beendet und hat ergeben, daß in Wien selbst so viele Schlafstellen aufgebracht wur- den, daß man auf die meisten außerhalb Wien» gelegenen Quartier« verzichten konnte. In Wien und in der Um gebung wurden gegen 600ÜV Privatquartier«, rund 6 000 Hotelbetten zur Verfügung gestellt, sodaß noch für bei läufig 30000 Teilnehmer Sängerguartiere in Schulen ein- gerichtet werden mußten. Etwa 20000 Sä,wer haben sich ihr« Quartiere bet Wiener Freunden oder verwandten selbst besorgt. —* Der Empfang der v»ea«slie«er in Dresden. Di« Flieger Köhl und v. Hünrfelb, die am 20. Juli in Dresden sprechen werden, «erben im Zirku» Sarrasant von den al» Ehrengäste anwesenden Vertretern ber sächsischen Regierung durch WtrtschaftSmtntfter Dr. Krug v. Nidda und v. Falkenstetn tm Namen be» Freistaates Sachs,» empfangen und begrüßt werben. Di« Begrüßung durch die Stabt Dresden geschieht vorau»stchtltch bei dem Frühstück, da» die JahreSschau Deutscher Arbeit den Flie gern am Tage de». Dortrage» gibt. . —*Da» kaufmännische Zurückbehaltungs recht. DaS kaufmännische Zurückbehaltungsrecht dient dem Gläubiger nicht nur zur Sicherung, sondern ähnlich dem Pfand auch zur Befriedigung. ES besteht nur »wischen Kaufleuten, und zwar wegen aller fälligen Forderungen, die au» beiderseitigen Handelsgeschäften ent standen sind. DaS Zurückbehaltungsrecht erstreckt sich auf all« beweglichen Sachen und Wertpapiere deS Schuldner», die mit dem Dillen de» Schuldner» auf Grund von Han delsgeschäften in den Besitz de» Gläubiger» gelangt sind und sich noch in seinem Besitz befinden. Ausgeschlossen ist das Zurückbehaltungsrecht, wenn der Schuldner vor oder bei Uebergabe der Sachen ein« Anweisung erteilt hat oder der Gläubiger eine Verpflichtung übernommen hat, mit dem Gegenstand in bestimmter Weise zu Verfahren. — Der Gläubiger kann sich auS den zurückbehaltenen Gegen ständen befriedigen. Maßgebend für die Geltendmachung deS kaufmännischen Zurückbehaltungsrechtes sind die Vor schriften über den Pfandverkauf. Der verkauf darf erst erfolgen nach einer Woche der Androhung deS Verkaufes. Wenn der Gläubiger einen vollstreckbaren Titel nicht be ¬ schriften über den Pfandverkauf. Der verkauf darf erst Woche der Androhung deS Verkaufes. ger einen vollstreckbaren Titel nicht be sitzt, so muß er erst auf Gestattung der Befriedigung klagen. Im Konkurs deS Schuldner» steht das kaufmän nisch« Zurückbehaltungsrecht emem Pfandrecht gleich. —' Anfragen undBeschwerdenübervor- komm ntsse des laufenden Post-, Postscheck-, Telegraphen- und Fernsprechdienstes sind, wie die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion mitieilt, zweckmäßig nicht an die Oberpostdirektron, sondern an die beteiligte Post- oder Telegraphenanstalt zu richten, und zwar find Eingaben und Beschwerden, die ein gelie ferte Postsendungen und Telegramme betreffen (z. B. Verzögerungen in der Beförderung, unrichtige Aushändi gung und Gebührenerhebung, Berlustfälle), an die Post oder Telegraphenanstalt zu richten, bei der die Gegenstände aufgeliefert worden sind. Dagegen sind Anträge wegen Abholung und Nachsendung von Postsendungen, Anzeigen von Wohnungsveränderungen, Beschwerden über Unregelmäßigkeiten bei angekommenen Postsendungen und Telegrammen bei der Post- oder Telegraphenanstalt anzu bringen, in deren Zustellbezirk der Antragsteller wohnt oder bei der er sie abholt. —vdz. ErztehungSbeihilfen für Krieger waisen. Wie der Reichsbund der Kriegsbeschädigten mit teil t, kann Anträgen auf Erziehungsbeihilfen für Krieger- waisen rückwirkeno vom 1. Oktober 1927 ab noch ent sprochen werden, wenn der Antrag sofort, spätestens bis zum 31. Juli 1928, gestellt wird. Es können auch Waisen, die nur die Volksschule besuchen, eine Erziehungsbeihilfe von 10 Reichsmark monatlich erhalten, sofern diese Waiien ausschließlich auf. die Rente und Zusatzrente nach dem Reichsversorgungsgesetz angewiesen sind und wenn die mit dem Schulbesuch tm Zusammenhang stehenden Kosten aus dem Einkommen der Waisen und der unterhaltungspflich- ttgen Angehörigen nicht bestritten werden können. Eine ErziehungSbeihtlse von mehr als 15 Reichsmark monatlich konnte erst vom vollendeten 15. Lebensjahre ab gewährt werden. DaS wurde als Härte empfunden. Absatz 3 des Erlasses wird deshalb mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 ab dahin ergänzt, daß der Vollendung deS 1b. Lebens- ahreS auch dec Uebertritt von der Volks- in eine Mittel- chul« usw. gleichzuachten ist. — Zu weiteren Auskünften ind die Ortsgruppen des Reichsbundes gern bereit. —* Zum Beginn der Entenjagd. Ami. Juli geht die Entenjagd an. Ader viele Jungenten sind noch nicht „beflogen".. Man sollte daher 14 Tage lang noch die Tiere schonen. Man schieße auS den „Schosen" keine Mutberenten heraus, sie sind leicht an dem hxlleven Ge fieder zu erkennen; die Mutterenten sollen rm nächsten Sommer wieder brüten! Man kann sich an die reichlich vorhandenen Erpel halten, die sehr leicht zu erkennen sind. Sie treten binnen kurzem in die Mauser und sind dann überhaupt weniger flugfähig, so daß sie leicht er legt werden können. —* Der Brtefpostverkehr mit Schulkreu zer Berlin. Die Briefpost für den Schullreuzer Berlin wird im Monat Juli an folgenden Tagen vom Marine- Postbüro Berlin L 2 abgesandt: am 3. Juli nach Amboina (Molukken), am 17., 18., 23., 24., 26. und 31. Juli nach Fremantle (Australien). —' Ein Möortag im Erzgebirge. Wie die Pressestelle der LandwtrtschaftSkammer mitteilt, findet am 8. ds. Mt». an der MoorverjuchSstatton Sebastiansberg der deutschen Sektion de» LandeSkulturrateS für Böhmen ein Moortag statt, an dem da» Urmoor, die Moorkul turen, die Torfstreufabrtk, die Brenntorfgewinnung sowie da» Moormuseum gezeigt und erläutert werden. Der Besuch ist kostenlos. —' AuSscheidende Soldaten kn der Land wirtschaft. Etwa 10 Proz. der RetchSwehrangehörigen sind Landwirte von Beruf, die nach ihrem Ausscheiden au» dem Heere wieder in die Landwirtschaft zurücklehren mochten. Während ihrer Dienstzeit werden sie von den landwirtschaftlichen HeereSfachfchulen in ihren Kenntnissen theoretisch und praktisch wirtschaftlich so gefördert, daß sie später als selbständige praktische Landwirte, vor allem als Siedler, ins Berufsleben übertreten können. In Son derkursen werben daneben besonder- federgewandte Sol daten zu landwirtschaftlichen RechnungSsührern, Buchfüh- rungs- oder GenossenfchaftSbeamten ausgebildet. Die finanziellen Erfordernisse zum Uedergang in die Land wirtschaft werden den zur Entlassung kommenden Reichs- wehrangehörigen durch die Kapitalisierung der ihnen zu stehenden UebergangS- und AbstndungSgebuhrntsse gewähr leistet. —* Die Schnakenplage steht bev^r. Die Brutstellen zeigen jetzt überall eine starke Vermehrung von Larven und Puppen, so daß in spätesten» 14 Tagen diese Plage zu erwarten ist. Stillstehende Wasser sollte man jetzt mit Saprol bespritzen. Auch kann Petroleum genommen werden. Ebenso behandle man Abwässergruben, Jauchegruben, Ttefwasserbehälter, und zwar derart, daß man,durch Ueberdecken mit Sackleinen das Eindringen der
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