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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-11
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1928
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ma den «li^ diese Vorsichtsmaßregel. Manche Leute belieben »u lcher»en, aber ganz zu unrecht. Die Statistik I kchäden hat nämnch die auffallende Tatsache t« daß auf 1000 rauchende Fabrikschornstetne nur i c, während diese Sck onvrtrn »)v„r» vvrvuuvrn, Kirchtürmen usw., Vic Nllyr rauchten, 63 vom Tausend betrugen. Der Volksglaube ' - - - - ^sen gemacht, bereit !. Da« Neuer, dc« allS die elektrische Slttz auf bestimmte he also ruhig ein her rascher anbrennt als der bare Wärmeausnutzung ist bei von ungefähr gleicher Stückgröße sowohl im gußeisernen wie im schmiedeeisernen Kessel praktisch gleich. Zusam- menfaskend kann gesagt werden, daß der GaSkok» sich »ur Verhetzung in Zentralheizungskeskeln sehr gut eignet. Lieder in schlichter weise, ohne zu trrmolieren, zu großer Wirkung, so daß sie einen liefen Eindruck hinterließen. — Auch di« bekannten Miinnrrchörr, namentlich.Dir Nacht" von Fran» Schubert und Adam» volkstümliches -Abendlied" trugen viel »ur Erbauung bei. — Gotte« Wort in Vorlesung (Msalm 8>, Gebet und Segen durch Pfarrer Schroeter, verliehen dem Ganzen di« recht« Weihe. — Obgleich di« Veranstaltung ohne Eintrittsgeld geboten wurde, war da« Schiff der Kirche sehr spärlich de- setzt, so daß darunter auch dir Scbailwirkung litt. F. MMMkMU Somier UWeler I« der AMstllM. Auch i» diesem Jahre, kur» vor Beginn der Sommer- erieu, veranstaltete Studleurat Iwan Gchänebaum ein« wohlaelungene Sociimer-Vbendfeier in der Lriiiitatistircbe. In erster Linie kam diesmal unser schöne« Jebmlichsche« Ora« lwerk »ur Veltung. Richard st o ft, Oberlehrer für Musik an der Oberschule zu Oschatz, vot virtuos« Stücke seine» Lehrer« Han» Fährmann, sowie von Mar Reger (oo. 59) und ein Thema mit Variationen vo» Horst Schneider, Dom-Organift in Bautzen iUraufführung). Sämtlich« Wert« oertangen zu« nächu ei» grob«» technische» Können. Rost »eigte sich hier- bei vollständig al» Beherrscher der Orgel, der Königin der Instrument«, ohne di, adwechselungSreiche Rtgiftrterkunft zu vergeßen. Während un» die Schneid,rsch« Komposition nicht gan» wegen der mangelnden Klarheit im Ausbau de« iriedigte, kam Ha »«Fährmanns o«waltia« Indro - ouktto » mit Triumphs»«« lop. 1b> al« Schlußsatz zu gewaltiger Steigerung in der Wirkung. Eine willkommen« Abwechselung boten di« Sologesänge und die Män- uetchorlteder. Lott« Matthäus, ebenfalls au» unserer Nachbarftadt Oschatz, bot selten« geiftliche Lieder oon Ayton Dvorak und Han» Fährmann», di, Anforderungen stellen. Di« Sängerin, im Besitz einer «rueuuuuge» an der Universität Leitzzt«. Di« Pri- vatdoirnten in der Medizinischen Fakultät der Untvrrsttät Leipzig Dr. Walter Weigelt, Dr- Fritz Kleinknecht, Dr. Curt Kabrenhotz und Dr. Alow Esch, sind zu utchtplan- mäßige» außerordentlich«» Prosefforen in dieser Fakultät ernannt worbe». Ehreuboktor der Univerfität Innsbruck. Die Recht», und DtaatSwissenschaftltche Fakultät der Universität JnnS- druck ernannte den österreichischen Bundespräsidenten Hat- ntsch, den bayrischen Ministerpräsidenten Held und de» deutschen Generalkonsul in Innsbruck, Geheimrat Sailer, zu Ehrendoktoren. Liebi»,De»k«ii«ze. Auf -er Generalversammlung der Gesellschaft Ltebig.Museum in Gießen wurde u. a. beschlos sen, «ine Liebig-Gedenkmünz« an Personen oder Firme» »u verleihen, die in hervorragender Weise »ur FSrdernng de» —« Gchornsteinrauck» al» Gewitterschutz. Wir haben in dies«« Jahre da und dort schon lehr viele Gewitter gehabt: natürlich ist «an bemüht, sich gegen etwaig« Vlihgefahren zu schütze», und «S laute« auch mancherlei abergläubische Anschauungen mitunter. In vielen Gegenheu zünden die Landleut« bet drohendem Gewitter et« Yener im Ofen an, legen auch wohl feuchte« Laub KL LL'WK KLS- ?.L el. Manche Leut« belieben darüber »en, aber ganz zu unrecht. Die Statistik der Blitz- hatnämnch die auffallmde Tatsache festaestellt, 1000 rauchende Fabrikschornstetne nur 0Ä Blitz- schöben zu bezeichnen waren, während dies« Schaden bet anderen hohen Gebäuden, s" rauchten, 63 vom Tausend betrüge bat also hier unbewußt Beobacht»! Richtigkeit nicht mehr anzuzweifeln aufsteigende Wärme, vermindert jed, Spannung, welche nötig ist, um de» Gegenstände herabzuztehen. Man mach« also ruhig ein kräftig qualmendes Feuer im Ofen, wenn ein Gewitter saht, und lass« sich ob seiner Sorgsamkeit von niemand auSlachen. WK. Polizeiliche Zuführung von Schul kindern. Die Polizeibehörden sind nach dem Allge meinen Lanbrecht zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Staat« in erster Linie berufen. Sie sind daher auch berechtigt, auf Ersuchen der zuständigen Schulbehörde Schüler, die die Sckule unberechtigt versäumen, — wenn Strafandrohungen und Strasiestsetzunaen gegen die Eltern und Vormünder keinen Erfolg haben — der Schule zu- zusühren, also unmittelbaren Zwang anzuwenden. Die neuere Schulgesetzgebung hat hier keine Aenderung herbei geführt. Berechtigt, da» Ersuche» an die Polizei zu stellen, ist der Leiter der Schule, unter Umständen auch schon der Klassenlehrer. Die Polizei bat nur »u prüfen, ob da» Ersuchen um Zuführung von einem ordentlichen Lehrer ausgeht. Auch die Eltern und Vormünder können, wenn ihre Autorität nicht mehr den Kindern gegenüber au»- reicht, die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen und er wirken. —* Wiener Sängerbünde»?« st. Kellner streik und Postanaestelltenstreik. Kurz vor den Festtagen de» Wiener SängerbundeSfesteS droht in Wien ein Kellnerstretk auSzubrechen. Die Verhandlungen zwi schen der Genossenschaft der Gastwirte und KaffeehauS- besitzer und der Kellnerverbände, die seit einigen Lagen geführt werden, gestalten sich sehr schwierig. Die Ge nossenschaft der KaffeehauSbesitzer will während der Fest tage de» SängerbundeSfefteS die Betriebe länger offen halten, und die Kellner für die geleistet« Ueberstunden- arbeit besonder» entlohnen. Hierüber ist e» zu Meinungs verschiedenheiten gekommen. Die beiden Verhandlungspar teien haben sich bisher über die strittigen Punkte nicht einigen können. Die Verhandlungen scheinen sich immer schwieriger zu gestalten. Nach Mitteilungen aus Kellner kreisen soll heute die Entscheidung darüber fallen, ob dis Kellner Wien» in den Streik treten oder nicht, um ihr« Forderungen durchzusetzen. Nach einem Wiener Abend blatt steht für die Festtage deS SängerbundeSfesteS auch ein Streik der Postangestellten bevor, die deswegen ver stimmt lind, weil sie für Urlauber keine Ersatzkräfte bekommen und sie daS fehlende Personal durch Ueber- stundenleistung ersetzen sollen. ES finden Verhandlungen zwischen der Generalpostdirektion und dem Betriebsrat der Angestelltenschaft statt. —* Verkehrstagung. Die Sächsische Verkehrs wacht hatte die örtlichen Verkehrswachten zu einer Ver sammlung nach DreSden einberufen, um über verschie dene wichtige verkehrsfragen gemeinsam zu beraten. Gegenstand der Erörterungen waren die Verkehrszeichen! und Warnungstafeln, Wegweiser und Ortstafeln, die Be-i leuchtung der Fuhrwerke und die Einrichtung von Rad- fahrstreifen auf den Straßen. Die Sächsische BerkehrSwacht fordert die Einrichtung von Spezialabteilungen für Ver kehrssachen bei den Gerichten und erblickt eine Hauptauf gabe darin, die Kinder »um richtigen Verhalten im Groß stadtverkehr zu erziehen durch verkehrskundlichen Unter-! richt in den Schulen. § —* Deutscher Tischlertag. In Neustadt a. d. Hardt fand die Hauptversammlung des Reichsverbandes der deutschen Tischler statt. ES wurden 2 Entschließungen gefaßt. Die eine fordert eine gesetzliche Verordnung gegen die Einrichtung von Tischlerwerkstätten in Erziehungs und Gefangenenanstalten. In der zweiten Entschließung wird mit Bedauern festgestellt, daß eine fühlbare Besserung im DerdingungSwesen auch im zweiten Jahve der Ver dingungsordnung für Bauleistungen nicht eingetreten sei. ES sei erneut die Durchführung aller Bestimmungen sicher zu stellen, nötigenfalls durch Verordnung. —* Eine neue'Wegemar^kierung Nordböh- men-Sachsen. Dutck eine eben 'fertiggestellte Weg- Markierung ist ein herrliche- Stück norbböhmisch-sächsischer Landschaft dem Verkehre erschlossen. Anschließend an die WarnSdorser Markierung bis Spitzberg wurde durch das sächsische Leutersdorf die Markierung des Bolzenweges bis zum Oderwitzer Spitzberge fortgesetzt. —* Landgemeindetagung. In Gegenwart von Vertretern der Staatsbehörden, des sächsischen Gemeinde, tags und der Bezirksverbände hielt die Vereinigung der kleineren sächsischen Landgemeinden in Dresden unter dem Vorsitz de» BürgermellterS Stohn-Ottendorf ihre Hauptversammlung ab. Der Vereinigung gehören »ur Zeit etwa 2100 Gemeinden mit zusammen 770 000 Einwohnern an. Nach Erstattung des Jahresbericht» hielt der Geschäfts- führer de» Sächsischen Gemeindetages Dr. Naumann einen Vortrag über die Neuregelung d«S WegerechtS. Ts wurde eine Entschließung angenommen, m-ver Vie Beveikstellung größerer Mittel zum Unterhalt der DürchgangSstraßen und eia neues Wegebaugesed gefordert werden. —" Au» dem Konsulatsdienst. Walter L- Dement ist zum vi-ekonsul der vereinigten Staaten vo» Amerika in Leipzig ernannt worden. Er wurde in dieser Eigenschaft für da» sächsische Staatsgebiet vor läufig anerkannt und zugelassen. —" Arbeitnehmerzählung. Die bereits an gekündigt, findet am 1. August dS. Js. eine Arbeitnehmer zählung einschließlich Heimarbeiterzählung statt. Bei Be trieben, die an diesem Tag« vorübergehend ruhen sollten, sind die Arbeitnehmerzahlen vom Vortage, gegebenenfalls vo« der Vorwoche anzugeben. —* vorteilhafte Adressierung Berliner Brief«. Das Reichspostministertum weist darauf hin, daß Briefsendungen nach Berlin, die in der Aufschrift die Angabe des Zustellpostamts tragen, ». B. »Berlin W. 8", oder »Berlin N. 58", schon wahrend der Fahrt in den Bahnposten einzelner Rachtzüge nach den Berliner Zustell ämtern verteilt und diesen von den Bahnhöfen aus un mittelbar zugeführt werden. Hierdurch wird erreicht, daß diese Sendungen in eine frühere Zustellung kommen, was für die Empfänger von wesentlichem Vorteil ist. Brick- sendungen, die in der Aufschrift die Angabe des Berliner ZustellamteS nicht tragen, müssen dagegen nach wie vor erst dem Berliner Briefpostamt »»geführt und dort be arbeitet werden, wodurch eine Verzögerung in der Zu stellung entsteht. Auch sonst werden Sendungen mit Zu- um diese Leit in den Jagdrevieren befunden. E» handelt sich mithin um eine ruchlose Tat von verbrecherischer Hand, von der Person de» Täter» fehlt bi» letzt jede Spur. —* Losaunenmustk auf dem Rosenplatze. Die bereit» gestern mitgeteilt, veranstaltet morgen Don nerstag von 7.80 Uhr ab der MtsstonSpofaun-nchor Mesa auf dem obere» Teile de» Rosenplatze» «in Abendblaken, «u» der untenstehenden Vortragsfolge ist zu ersetzen, daß außer einigen Kirchenliedern au« mehrere Volksweisen zu« Vortrag gelangen werden. Unser Rosenvlatz prangt jetzt in üppiger Vlütenpracht, so daß sich ein Gvazter- aang dorthin wirklich lohnt, umsomehr, al» außerdem Gelegenheit geboten wird, Klänge» »u lauschen, mit denen der Posaunenchor morgen abend die Besucher erfreuen wird. „ . Vortragsfokge. , 1. .Meinen Iekum laß ich nicht." Hammerschmtdt. Tons: I. S. Vach. r. .Dein ist die Kratt und die Herrlichkeit." Aus ^Tröstungen", Relig. Stimmungsbilder- Sigfrid Karg-Elert. 8. »Erhalt »ns. Herr, bet deinem Wort." Weiser Witten dera 1548. Toni. I. V. Vach. 4. »Der Gott^ ber^ilen wachsen ließ." A.Methfeffel. b. .Von meinen Bergen muß ich scheiden." Volksweise. Lons. I. Kuhlo. 6. .Seht ihr drei Rosse vor dem Wagen." Volksweise. Tons. I. Kuhlo. 7. .Heimweh." (Ich weiß, wie weh' tut Scheidens Volksweise. Lons. A. Müller. 8. .Heimatland, sei mir gegrüßt' Mel. Zillertal, du bist mei Freud. Lons. I. Kublo. 9. .Tchlfferlied." (Wo di, Woge braust, wo der Sturm ¬ wind sauft.» Eckert. 10 .Matrosenlied von der Ireu im Brautstand»." (lieber» Jahr. «I ja, über« Jahr, wenn die Rose» blühn im Gqrten.) Lons. I. Kuhlo. 11. ») Im Wald und auf der Heide, b) Ein Jäger au» Kurvfal», «) Da» Waldhorn. Volksweisen. Tons. I Kuhlo. 12. .Di, Nacht." (Wie schön bist du. freundliche Stille, himmlische Ruh.) Fran, Scbubert. 13. ») .Abendlied auf dem Waffer." (Freunde, 1« Abend ¬ rot schimmern di« Wogen.) Mel. Santa lueia. Tons I Kuhlo. b) .Abendglöcklein." Volksweise (Gebt, wie die Sonne dort sinket.) Lons. I. Kuhlo. ch .Goldne Abendsonne, wie bist du so schön." Dr. phil. Näaeli. Tons. I. Kuhlo- 14. .Harr« mein« Keele, harr« de» Herrn." -77" Arbeitslose müssen ein Jahr auf Un terstützung warten — Säumige Behandlung von Streitfällen. In gewissen Streitfällen, ob Ar beitslosen Unterstützung zu gewähren ist oder nicht, muß der Spruchsenat des Reichsversicherungsamtes als dritte Instanz die Entscheidung treffen. Ueber die säumige Er ledigung solcher Streitfälle wird vom Deutschen Gewerk- schaftsring in einer Eingabe an den Reichsarbeitsnnnister lebhafte Klage geführt. Es wird ein Vorfall darin wieoer- gegeben, der folgende Geschichte hat: Die betreffende Klage wurde zunächst beim Svruchausschuß des Arbeitsamtes in Frankfurt a. M. eingereicht, dessen Entscheidung am 1. Februar ds. Js. erfolgte- In der Berufungsinstanz entschied das Lanbesarbeitsamt Hessen durch einen Be schluß keiner Spruchkammer am 19. 5. Da es sich um eine Angelegenheit von grundsätzlicher Bedeutung handelte, wurde die Sach« gemäß 8182 des Arbeitslosenversicherungs gesetzes an das Reichsversicherungsamt weitergeleitet. Auf eine Anfrage des Klägers, wann mit der Anberaumung eines Termins vor dem Spruchsenat des Reichsversicherungs amtes gerechnet werden könnte, wurde mitgeteilt, daß unge fähr noch 200 Sachen zur Behandlung bezw. Entscheidung ständen. Nach eingezogenen Informationen dürfte von dem Spruchsenat des R. D. A. kaum mehr als etwa 30 Sachen im Monat zur Entscheidung kommen. Es würden also noch 6 Monate vergehen können, ehe der betreffende Arbeitslose Bescheid erhält, ob er auf eine Unterstützung rechnen kann oder nickt. Insgesamt wären dann 12 Mo nate verstrichen, ehe die Angelegenheit klargestellt ist. Der Gewerkschaftsring kuckt b?im Reichsarbeitsminister deshalb nach, daß auch die Streitigkeiten aus dem A. Ä. G- in der dritten Instanz in angemessener Frist erledigt werden, um so mehr, als diese Streitigkeiten Arbeitnehmer rn trauriger Lage betrefsen, für die die Rechtsverzögerung sich besonders hart und grausam auswtrke» muß. —* Ist der Gaskoks dem Zechenkoks gleich wertig? Vom städtischen Betriebsamt geht uns nach stehender Bericht zu: Der, Bayerische RevisionS-Derein gibt auf Grund der in Fürth erzielten BersuchSeraebnisse folgendes Gutachten ab: Der in den Retortenüfen des Gaswerks hergestellte GaSkoks ist dem Heizwert und dem geringen Schlackengehalt nack einem guten Hüttenkoks gleich wertig, vorausgesetzt, daß beide Brennstoffe sich in troc kenem ZMande befinden. Hinsichtlich der Schlackenbil dung im Feuer und der zur Entfernung der Schlacke vom Rost aufzuwendenden Arbeit verhält sich der GaSkoks nicht ungünstiger als der Hüttenkoks. Mit Gas koks läßt sich die gleiche Wärmeleistung erzie len wie mit Hüttenkoks. Der Zugbedarf ist bei GaskokS sogar etwa» geringer. Der GaSkoks hat noch den Vorteil, daß «c sich leichter entzündet und da- Hüttenkoks. Die erreick- i GaskokS und Hüttenkoks fernen rieMwStti«. . Ungeduldig warteten bl« Kinder heute in der Schule Ws da» letzt» Klingelzeichen, welche» den Auftakt zum Beginn der Ferien, geben sollte. Der Schulranzen wurde so weit wie möalick, fort«,legt, um für einige Leit nicht medr tu di« Augen zu fallen. Und dann geht'« ohne Schularbeit-Sora« mlt den anderen Kameraden oder Kameradinnen mit vereint«, Kräften an« fröhlich« Spiel. Di« Mutter nimmt «s auch nicht fa genau, wenn di« Kinder fpäter al» sonst da» Bett aussuchen, denn »S find jetzt «den die .großen" Serien und da haben die Kinder Zeit zu Spiel und Schlaf genug. Die letzte Schulstunde — Serien, anfang — war von den meisten Kindern »eit Wochen schon mit Unaeduld herbeiaesehnt worden. Wenn da« Wort Ferien Erwartung und Spannung bedeutet, io liegt doch in dem Wort .große" Ferien «in besonderer Klana. Das Kind ist «un für lang« Zeit los von der ewig gleich»«, stellten Ubr und «S aebt mit Vater und Mutter an die See, in» Gebirge zu On'el und Tante oder sonstwohin, um Licht und Luft an den Quellen der Gesundheit zu schöpfen. ES soll unseren Kindern diele sorgenlos« Zeit von Herzen gegönnt werden. 4 bezw. 5 Wocke» der Freiheit l — Wie bald wird die schön« Zeit vordet sein l Da» Kind soll aber mit lrohem Herzen di« Freuden der Ferien aenießen und ledig von dem Zwang der Sckule sich auStummeln, und dabei sollen nach Möglichkeit di« Eltern behilflich fein. Sie sollen sich ihrer Kinder ««nehme« und N« hinan» in di« Natur führen, damit diesen schon van früher Jugend auf die Liebe zum schönen deutschen Vater- land emgevrägt wird. Mit jugendsriscdem Eiker wird draußen alle» von den Kinder« bis in» kleinst« beobachtet nnd bewundert. Es gibt kaum etwa», wa« nicht ihr« Auf. «erkkamkeit findet. Hoffen wir, daß die Sonne den Ferien-Genießenden aünftiger siebt, al« in den Vormonaten, denn gerade unser« Kinder brauchen die Sonne, di« auf Leib und Seele wirkt, fo dringend. Leider nur zu schnell verrinnt die blühende, goldene Zeit und dann gebt » wieder den altgewohnten Gang »ur Schule. Die Kinder sind aber noch Monate hindurch in freudiger Erinnerung: Gedanken nnd Erlebnisse werden auSgrtaukcht, vieles qibt'S zu erzählen — nnd im Stillen «artet man schon wieder auf die nächsten Ferien .... — ga — Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 11. Juli 1928. —"Wettervorhersage 'ürden 12. Juli 1928. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden Meist heiteres bis wolkiges, warmes Wetter bei wechselnden Winden. Störungen nicht ausgeschlossen. —* Daten für den 12. Juli 1928. Sonnenauf gang 3,57 Ubr. Sonnenuntergang 20,14 Uhr. Mond» aufgang 0,10 Ubr. Monduntergang 14,58 Uhr- 100v.Chr.: Ter römische Feldherr und Staatsmann Gaju» Julius Cäsar geb. (gest. 44 v. Chr ): 1694: Eröffnung der Universität Halle; 1806: Errichtung des Rheinbundes: 1877: Die Schriftstellerin Ottilie Wildermuth in Tü bingen gest. (geb. 1817,; 1919: Aushebung der Blockade gegen Deutschland: 1920: Abstimmungssieg der Deutsche» in Ost- und Westpreußen. * —* Antozusammenstoß in Seerhausen. In- folge widerrechilichen UeberholenS eines Pferdegeschirr» ve» einen Personenkraftwagens stießen am Montag an der Kurve vor dem Gasthofe Seerhausen zwei Personenautos von auswärts zusammen, wodurch diese erheblich beschädigt und abtrauSportiert werden mußten. Die Insassen wurden nicht verlebt, sie kamen mit dem Schrecken davon. —g. Freigesprochen. Am 10. Mär» ereignete sich im Stadtteil Riesa-Gröba ein Zusammenstoß zwischen einem Kraftwagen nnd einem Motorfahrer, wobei lebterer einen Knöchelbruch erlitt. Der Kraftwagenführer Paul Niemann an« Müdlberg, der jene» Anto gesteuert erhielt wegen sahrliilsiger Körperverletzung und Uebrrtretung der KrastverkehrSbrftimmungrn einen auf 50 Mark lautenden Straibetehl, erhob aber dagegen erfolgreich Einspruch. DaS Amtsgericht Riesa sevte die Strafe auf 30 Mark berad. Aus seine Brruiung hin wurde er jetzt von der vierten Straskammrr gänzlich freigesprochen. —"Das Kochen mitGaS. Das Stadt. Gaswerk Riesa veraustattet morgen Donnerstag im Saal« des Gast- Hin» »Zum Schwan" in Riesa-Merzdors einen Vor» sühru »grabend mit Koftprobenverteilung. Man be acht« die Einladung im Anzeigenteile. —" Tiefer Was, erstand der Elbe. Der Was- »erstand der Elbe fällt von Tag zu Tag und die Schwie rigkeiten für die Elbeschifsahrt werden damit immer größer. Es ist zu vermuten, daß bei weiterem -sinken des Wasser standes die Hungecsteme aus dem Wasserspiegel der Elbe hervortretcn werden. Bei Nünchritz lief ein Schleppdamp fer aus Grund. Erst nach mehreren Stunden gelang es, den Dampfer wieder flott zu machen. —" Der D-Zug Leipzig—DreSden be schossen. Am 6. Juli ist an der Flurgrenze Dahlen- Knatewitz in der Nähe des Blockhauses Knatewitz aus den 18.55 Uhr vorübersahrenden D-Zug Leipzig—Dresden ge schossen worden. Personen wurden nicht verletzt, sondern nur zwei Fensterscheiben im Gepäckwagen durchschlagen. Der ansangs bestehende Verdacht, eS könne sich um eine verirrte Jägerkugel handeln, hat sich nicht bestätigt. Weder von Knatewitz noch Meltewitz oder Luppa haben srch Jäger
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