Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-16
- Monat1928-07
- Jahr1928
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1928
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««d A«rer-^ (Llbedlatt und ÄnMgerj. de» Finanzamt« Mesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlich«sett» bestimmte Blatt. DraZtanfchttst: Tageblatt Nies«. Fernruf Nr. llll. Höfts«» «L «. Poftsch^kkonl« Dreed«, 15«». Etrokaff« «ies, Nr. LL J?164.«»Mag, 1«. Jul» 1928, adendS.81. Jahr«. gedödr. Mir den Fall de» Eintreten« »an 'ProduttstmSoerNnerlmg«», Erhöhung«» der Löhne und Materialtenpreis« behalte» wir uns dai Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» fnr de» Ntänn« des nusgadetoge« sind di» 9 Ude vormittag« «ufzngeben und im voraus zu bezahlen; «in« GewShr für das Erschein«» an b«ftimmt«n Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für oft »9 ww breit», s »« hohe Geumdschrttt-geift (6 Siche») 95 Gold-Pfennig«; di« 89 »uv breit« ReNamezetft 100 Gold-Pfermtg«; zettraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabon erlischt wen» der Betrag verfällt, durch Mag« «ingezogen w«rd«n muß od«r drr Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Kall« höher« Eewall — Kri«g oder sonstig« irgendwelcher Störung«» de« Betrieb«» d«r Druckerei, d«r Lieferanten oder d«r Beförderungsetnrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung d« Zeitung od«r auf Rückzahlung d«s Bezugspreis««. Rotationsdruck und Verlag: Langer li Winterlich, Ri«sa. Geschäftsstelle: Geettzestratz« SO. Berantworttich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: iür Anzei«enteil: Wilh«Im Dittrich, Riesa. MWttWWW. ou. Erst vor wenigen Tagen hat der französische Mini ster Loucheur bei der Verkündung des französischen Bau- programms die Redewendung gebraucht, selbstverständlich könne das arme Frankreich mit dem reichen Deutschland nicht konkurrieren. Hier müßten di« «ermsten ebenso wie die Minister durch persönliche Opfer dazu beitrage«, die Wohnungsnot beseitigen zu helfen. Wir wollen nitA den wahrscheinlich absichtlichen Fehler Loucheur» kennzeichnen. Er weiß ganz genau, daß das deutsche Volk di« HauSzinS- steuer zahlen mutz und somit in seiner Gesamtheit zur Er füllung des deutschen Bauprogramms beizutragen hat. Wir möchten vielmehr uns «ntschteden dagegen verwahre«, als das «ich« Deutschland einem armen Frankreich gegenüber, gestellt zu werden. Leiber gibt es auch in Deutschland noch Personen, die von einem wachsenden Reichtum faseln, die vielleicht angesichts der steigenden Spareinlagen bei den Sparkassen sogar beS Glaubens find, wir würden in aller- kürzester Zeit wieder den Wohlstand de» Jahre» 1914 er- reichen. Loucheur weiß selbstverständlich ganz genau, wie arm Deutschland im Grunde ist. Denn er ist Wirtschafts politiker anerkannter Kapazität und über die Verschuldung Deutschlands hinlänglich unterrichtet. Deutschland ist arm. Was wir al» Reichtum, al» «ach- sende Wohlhabenheit ansehen, ist eine Scheinblüte, gestützt von ausländischem Geld. Während noch im letzten Jahre in der Hauptsache die deutsche Industrie besonders in Ame rika nach Anleihen suchte «ud nach und nach so verschuldet wurde, daß heut« bereit», nachdem auch di« zahlreichen Aktienpakete im Börsenhandel in ausländische — amerika nische — Hände übergegangen sind, mehr als die Hälfte unserer Jndustriewerte, besonders von Amerika, kontrol liert werden. Einerseits könnte es UN» gleichgttltig fein, wer Inhaber unserer Fabriken ist, wer unserem Volk« Arbeit gibt und wer dem Reich die Steuern zahlt. Aber es ist verlorenes Volksvermögen, das niemals wieder eingebracht werden kann. Denn der Gewinn aus der Produktion fließt nicht in deutsche Kaffen, sondern in ausländische Hände. Er kann also niemals mehr dazu verwandt werden, einen Rückkauf der verlorenen Werte vorzunehmen. Wir haben infolgedessen auch nur insofern einen tatsächlichen Gewinn an einem guten Auslandgeschäft der deutschen Produktion, wenn gut beschäftigte Unternehmungen die Arbeitslosigkeit mindern und gut bezahlte Arbeiter uud Beamte beschäftigen können. Von dem tatsächlichen Verdienst an den Auslands märkten aber bleibt ein großer Teil bereits im Auslände, und daher kommt es auch, daß trotz unserer gesteigerten Ausfuhr immer noch ein« passive Handelsbilanz vorhanden ist. Leider ist bisher der Berdienstabgang, der zumeist für die ausländischen Kapitalien sofort im Auslände deponiert wird, so wenig beachtet. Ein weiterer Widerspruch liegt in der begreiflichen Erscheinung, -aß deutsche Industrie« und besonders solche, die »um größten Teil in ausländischen Händen sind, sich außerordentlich national gebärden und der ausländischen Konkurrenz den Eingang »um deutschen Markte versperren wollen. Ja es ist sogar festgestellt, daß dieser eigenartig« Konkurrenzkampf zwischen deutschen und ausländischen Gruppen ausgefochten wird, deren Aktien mehrheit in der gleichen ausländischen Hand liegt. Das soll jedoch nur eine Feststellung fein, die zu denken geben muß und aus der wir Schlußfolgerungen heute nicht zu ziehen beabsichtigen. ES gehört nur zu dem Kapitel der Verarmung Deutschlands, zw? der Feststellung, daß die deutsche Industrie nach der Aktieulage gerechnet keine deutfche Industrie mehr ist, und daß wir auch gar keiqe Möglichkeit sehen, die Jndustrteverluste wieder einmal »«rückzugewinnen. Wär« «S bei dieser Berschuldimg der Industrie allein geblieben. Das Kapital ist schließlich international, und die Konzern- und Trustbildungen ginge« schon vor dem Kriege dahinaus, für die Industrie di« Grenz«» zu besei- tigen. Wichtiger und beachtenswerter find die neuen Zahlen, di« über deutsche Anleihen für öffentliche Unter nehmungen, für Kommunen, für öffentlich-rechtliche Kör- perschaften und sogar für Kirchen bekannt gegeben »erden. I» Mat diese» Jahre» allein betrage» »ft Anllkatch». a» leihe» nicht n«tig-r al» 414HS Milli»»«» Mark liegt ei»e Verschuld»»« vor, die jede» ei«M«e» »er den« di« Ausländsanleihe» der Komm«»«», »er Unternehm»«»«» «ft», «llffe« schließlich pme »er breite» Malle verzinst »«d amortisiert werd««. Mehr ««d mehr gehen namentlich di« Städte da»« über, im Auttanbe flüs sige Mittel »« werbe« und alle Einstriche bleiben erfolglos. Es heißt »war, diese Anleihen für städtische und öffentliche Zwecke seien für werbende Anlage« gedacht, würde« von diesen Anlagen v«r»tnst u«d amvrttstert. Gewiß! Aber diese Amortisation und Verzins«»«, ist doch nur möglich, wenn der Bürger für die Produktton dieser Anlagen höher« Ausgaben aufwenden muß. An ei«e Preisreduzierung können infolge dieser Safte« weder Gasanstalten noch Elektrizitätswerk« denke«. Zweifelt «um angesicht» dieser neuen Anleihen öffentlicher Körperschaften noch an der deutschen Armut? U- »««tfche Vkside ist Schein, diefe Zahlen — abgesehen von der Jndustrieverschuldung — be weisen das deutlich genug. Eifeirbahittnrslück vt EtziMse«. VSan Sebastian. Sin Bersanritzyg stieß ft, der Mibe von Reuterla mit einem Glltekanft zusammen and ent- gleiste. Acht Person«« »urde» fchAma imrlatzt. WM MkilWVM Ist »W WIWM wtb. München, IS. Juli. I« Ha»pthah«h»f in Münch«« ereignete sich a« S»««tag kurz »ach 9^ Uhr abends ei» schweres Eis««bahuu»glück, indem der Nllrn. berger Sport»«», Stamm»«» Nr. SS 841. a»f d«« Vorläufer des Nürnberger Sportzsges k»r» außerhalb »er Hacker» brücke anffnhr. Geg« Mitternacht w«rd« a» der U«fall» stelle bekannt, daß bisher acht Tote uud 7 verletzte »« be» klage« fi»d. I« Borläxser »ar ans bisher ««bekannte» Grü«de» di« Notbremse ge»»ge» worbe« »»d dieser Z»g zum Halte« gebracht worbe». Etwa A Stünde «ach dem Unfall finge» bi« beiden ineinaudergeschoben«« Wage« »« brenne« an. Die Bekämpf«»« des Fe«erS, das sich sehr rasch ausdehnte, »ar ilnßerft schwierig. Durch das «ege« langer Schla»chleit««ge« »ar ei«e Reihe von Aus, »«d Ei«fahrte« für a»dere Züge gesperrt. Die Hilfsaktion znr Rettung der Verunglückt«» setzt« sofort tatkräftig ei». )s München, 16. Juli. Die Unfallstell«, die weaig« hundert Meter vor der Einfahrt zum Hauptbahnhof »wi schen der Hackerbrücke und Donnersberger Brücke liegt, wurde bald nach dem Unfall durch Landespolizei abgesperrt. Auf den beiden Brücken und seitlich der Bahnaulag« sam melten sich tröb der späten Abendstunde zahlreiche Neu gierige an. Das Rettungswerk wurde besonders dadurch erschwert, daß die Feuerwehr den Brand mit Schlauch leitungen von über 100 Meter Länge über die zahlreichen Gleisanlage« hinweg bekämpfen mußte. Gegen 12M Uhr nachts konnte die Berufsfcuerwehr. die mit allen verfüg baren Kräften an der Unglücksstell« erschienen «ar, wieder abrücken. Das Rettungswerk und die Aufräumungs arbeiten an den um diese Zeit noch immer weiter glim menden Wagen wurden von der freiwillige» Feuerwehr fortgesetzt. Die freiwillige SanitStskolonne war bereits um 10,10 Uhr alarmiert und kurz darauf mit zahlreichen Aerzten an der Unfallstelle erschienen. Nach Mitternacht traf auch die Staatsanwaltschaft ein. Um die 2. Morgen stunde waren die AufräumungSarbetten noch nicht abge schlossen. Die Gleise waren noch gesperrt. Als Glück im Unglück muß es bezeichnet werden, daß -er Hauptzug, der eben erst in der Ausfahrt begriffen war, mit mäßiger Ge schwindigkeit fuhr, und baß der letzte Wagen des Vorzugs nur sehr schwach besetzt war. Ein Teil der Reisenden des vorletzten Wagens des Vorzugs konnte sich durch Ab springen von dem haltenden Zuge retten. )( München, 16. Juli. Zu dem Eisenbahnunglück im Münchner Hauptbahnhof berichtet der sofort an die Un fallstelle geeilte Sonderberichterstatter des Süddeutschen Korrespondeuzbüros noch, daß der Lokomotivführer des Vorzugs mii -em Zugsiihrer die Ursache des Ziehens der Noibremse feststellen wollte, als der Stammzug S2841 sich näherte und auf den Vorzug aufstieb, wodurch die beide« letzten Wagen des Vorzugs ineinandergeschoben wurden. Wie eS möglich war. daß der Stammzug abgelaffen wurde, während der Vorzug noch nicht das nächst« Blockstgnal er reicht hatte, ist bisher noch nicht aufgeklärt worden. Durch di« eindringenden Heizgase aus der Lokomotive des Stamm zuges entstand im letzten Abteil 1. Klaffe des Vorzugs ein Brand, der sich rasch auf die beiden letzten Wagen des Vor zugs ausbreitete und auch auf benachbarte Zuggarnituren übergrift. Die Bemühungen deS bald eingetroffenen Hilfs- zuges richteten fich darauf, di« seitlichen Blechwänbe der tnetnandergeschobenen Wagen zu öffnen und die Berletzten! herauszubringen. Besonders aus dem mittleren Teil der beiden beschädigt«» Wagen wurden Hilferufe hörbar. Es gelang nach 11 Uhr, des Feuers so wett Herr zu werde«, daß der erst« Fahrgast noch lebend, aber mit schwere» Quetschungen geborgen werden konnte. Bald danach wur den zwei tödlich verunglückte Reisende aus den Wageu- trümmeru herausgeholt. An der Bekämpfung des Kener» wurde nach Mitternacht «och immer gearbeitet. WzrWlk» »m »er siMWe. München, 16. Juli. Wie der Sonderberichterstatter des Süddeutschen Korrespondenzbüros um di« 1. Nacht stunde weiter meldet, hat das Eisenbahnunglück im Münch ner Hauptbahnhof zwei »eitere Todesopfer gefordert. Ein schwer verletzt geborgener Passagier starb noch vor -em Abtransport, so baß an der Unfallftelle z»sa«m«« 9 Tote anfgebahrt sind. Ein weiterer schwer Verletzter erlag feinen Verletzungen in der Chirurgischen Klinik. Die Zahl der TR«» hat sich damit ans 1» erhöht. Al» »erletzt wurden um di« 1. Nachtstunde rnnd iS Perfone« angegeben, von denen der »eitanS größere Teil allerdings «nr ganz leichte Verletzung«, erlitte« hat, und die zum Hauptbahnhof zu rückgebracht wurden und von dort aus größtenteils ihre Wohnungen anffuchen konnten. Zwei weftere Personen von der RettungSabteilung erlitten Verletzungen dadurch, daß sie bet den Schwetßarbeft«n an dem Unglückszuge sich eine Rauchvergiftung »»zogen. An der Uufällstelle waren «ingetroffen Reichsbahnbirckiionsprästdent von Bölckrr und Vizepräsident Trumm, sowie Polizeipräsident Mantel. Die Unfall stelle bietet et« gra»e»»»lles Bild der verwüst»»«. Auf der Lokomotive de» aNfgefahrenen Zuges hängen Wagcntetle von dem lebten Wagen des Unalückszuges. Die beiden letzten Wagen des Vorzugs sind fast zur Hälfte ineinandergcschobc». Die Wagen waren derart ineinander «erteilt, daß es erst nach Mitternacht gelang, die letzte« Tote» z» berge«. Die Leiche» si»d teils bis z»r U»ke»nt, lichkeit verstümmelt, teils »erdra«»t. so daß die Identifi zierung um die 2. Morgenstunde noch nicht abgeschlossen werden konnte. Bisher steht lediglich feit, daß 7 Männer «nd 8 Ara»«» Todesopfer bei der Katastrophe wurden. Noch um die 1. Morgenstunde war die Berufsfeuerwehr da mit beschäftigt, die mittleren Abteile der ineinander gekeilten Wagen zu öffnen. Glücklicherweise erwies fich^ daß diese Abteile leer waren. AuS dem amtliche« Bericht. f( München, 10. Juli. In dem amtlichen Bericht der Reichsbahndirektion München heißt eS: Von den v Leiche« konnten bisher feftgeftellt werden: Niedermaier, Ma?» Hauptmann bei der LandeSpolizei Augsburg, Deifmger, Rudolf, Oberleutnant bei der Landespolizei Augsburg, Deißler, Joseph, Friseur, Alpenstraße, Wohnort unbekannt. UnbÄannte Leichen: ein« weibliche Person (Leiche trägt wetße» Kettchen «nd Fingerring mit rotem Steins eine männliche Person SO—40 Jahre alt. verkohlt, eine männliche Person 20—SO Jahre alt (trägt Siegelrings, eine weibliche Person etwa 20 Jahre alt, verheiratet, trägt Ebering, eine weibliche Person, etwa SO Jahre alt. Der aus dem Wagen gerettete Wäschereibefitzer Gottfried Rebele aus Augsburg ist sofort nach Ueberführnng in die Klinik dort gestorben. Als »erletzt wurden nach den bisherigen Feststellungen 16 Personen angegeben. Ein Verletzter Hai eine Gehirn erschütterung erlitten, die übrige» weisen weniger schwere Verletzungen, Prellungen und Kopfverletzungen auf. Außer dem haben sich eine Anzahl von Reisenden wegen leichterer äußerlich nicht feststellbarer Verletzungen bei der Bahn station München gemeldet. Auch einige bei den Rcttungs- arbeiten beteiligte Angehörige der Eisenbahn und wohl auch der Feuerwehr und der Sanitätsmannschatten haben durch die Rauchwirkung Schaden genommen. Heber die Ursache des Unglücks konnten die im Gange befindlichen Unter» fuchungen bisher keine Klarheit schassen. Die AikfrLirmAAsSarbette« beeidet. München. (Funlsvruch mittags 42 Ubr. Die den Landesdienst des Süddeutschen Korresvondenzbüros hört, sind die Wiederaufräumungsarbeiten an der- Stätte deS Eisenbahnunglücks fast beendet» so daß damit gerechnet werden kann, daß die zur Zeit noch gesperrten Gleiie vor den ersten Nach- Mittagsstunden wieder freigegebeu werde» könne» In der Bilgorischen Minik befinden sich in den Mor genstunden noch sechs Verletzte, deren Befinden zu Bedenken keinen Anlaß gibt. Ein Verlebter mit Rauchvergisiun« liegt in d«r inedizinischen Abteilung, ein weiterer, der einen Nervenschock erlitten hat, in der Ncrvenklinik. Die Schulvsrage. )( München, 16. Juli. Ueber die mögliche Ursache de» Eisenbahnunglücks im Münchener Hauptüahnhos meldet der Sonderberichterstatter des Süddeutsch. Rorrespoudenzbüros: Kurz nach der Ausfahrt des Vorzuges wurde feftgeftellt, daß die Plombe der Notbremse in de« dritten Abteil des dritten Wagens des Vorzuges verletzt war. Die Poltzetdirektion München sucht feftzustellen, wie der Hauptzug Ausfahrt er halten konnte, obwohl die Rückmeldung des Vorzuges und damit die Freigabe der Strecke für den Hauptzug von der nächsten Blockstelle noch nicht vorliegen konnte, weil der Vorzug den Block noch gar nicht durchfahre« hatte. * Aesta«hme« Wege« des Wü»ch«er Eisenbahnunglücks. München. fKunkspruch.) Auf Autrag der Staats anwaltschaft München wurden im Verlause der Unter suchung über die Ursachen des Münchener Eisenbahn unglücks znr Klärung der Krage, wie der 2. Zug freie Fahrt bekommen konnte, obwohl das Blockstgnal gesperrt gestellt war, der Otzerftellmerksmeister Sch»ellrietzer. der Bah»artzeiter Joseph Hechtl und der Obermeiche«»Srter Johan« Schall »orlänfig seftgenmnm«« »nd zugleich »ach der vernehm»«« durch de» Ermittlungsrichter l« h«s Gc- richtSgefäng»is am Ne»deck eingeliefert. Bon dem Toten konnte der 37jährige Landespelizei- peterinä, D«. »irchleituer ans «ng»b»ra identifiziert »er de«. Da man Ausweispapiere auf den Namen Hans Port, 48 Jahr« alt. au» Augsburg, gefunden hat, vermutet man, -atz auch dteser sich unter den Toten befindet. Bet der Münchener Polizeidirektion ist bereits eine Reihe von Ber- mtßienmeldungen eingelaufcn. Die Polizei ist mit der Nachprüfung beschäftigt, ob sich di« Vermißten unter den Opfern befinden. Di« Identifizierung begegnet gewaltigen Schwierigkeit«», da hi« Leiche» keinerlei «rkeminngsmerk- male a»f»iese». Wie feftgeftellt werden konnte, stammt der Artsenr Jpses Deißler aus Augsburg. Er war am Sonn tag mit seiner Krau und seinem 8jährigen Töchterchen nach München gefahren. Während Deißler aus einem der ver unglückten Wagen nur als Leiche geborgen werden konnte, konnte sein Töchterchen gerettet worben. Von feiner Frau fehlt bisher jede Nachricht.
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