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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-26
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1928
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MinisterPriifttzeut Held z»r Ech«ldfr«te* München. (Teluntou.) Im bayrische« Laudtas vurdc Mittwoch nachmittag die Iuternenafiou Aker tzs» Eilenbahnnnglück im Münch««» H«upt»ah«ss»f beratt«. Schon bei Eröffnung -er Sitzung hatte ber ErÜsidest Dr. Königsbauer der Trauer de» Landtage» ««»druck ge»> geben und hinzugefügt, die bavrtsche Volksvertretung müsse verlangen, daß die Ursachen der vielen Eisenbaynunfäll« rückhaltlos aufgeklärt und di« Sicherheit des Reiseverkehr» auf bayrischem Boden mit all«» nur mögliche« Mittel» gewährleistet werde. Die Interpellation der Bayrischen Volkspartei wnrbe von dem «b«. Breitenbach begründet, der sich namentlich gegen die Pcrsonaleinsparungüpolittk der Reichsbahugesell- schaft wandte und forderte, dass gegenüber der Sicherstellung des Verkehr» alle anderen Rücksichten zurücktreten müssten, auch die Reparationsverpflichtungen. Ministerpräsident Dr. Held antwortete, die bayrische Negierung werde dahin wirken, dah nicht nur di« Schuld frage des Etnzelfallcs geklärt werde, sondern daß darüber hinaus eine umfassende Untersuchung und Aufklärung stattfinde, di« sich auf alle Verhältnisse erstrecke, durch die die Unfälle ermöglicht wotden sein könnten und dass in Verfolg dieser Untersuchung alSbalb all« Mahnahmen er örtert und durchgcführt werden, die die Unfälle, soweit e» überhaupt im menschlichen Vermögen stehe,, in Zukunft vermeiden liehen. Es herrsche stark der Eindruck vor, dah cs die Deutsche Neichsbahngesellschaft an einer umfassen den Klarstellung der Verhältnisse hinsichtlich der Betrieb», sicherheit trotz der auffallenden Häufung der Unfälle habe fehlen lasten. Die dsanrische SIkaatAregirnnig igche >n»it allen Anträgen deS Landtages einig, die darauf abzielten, dah eine weitgehende Untersuchung und Klarstellung statt finde. Die Untersuchung müsse sich auch auf die Mängel erstrecken, die bei den letzten llngliicksfällcn in Bayern be sonders offenkundig geworden seien, wie die Frage der Pcrsonaleinsparung, der Dienst und Ruhezeit des Perso nals, insbesondere aber auch die Krage, ob in der Nach kriegszeit die Instandhaltung, Verbesserungen, Erneue rungen, Um- und Neubauten in einem Umfange erfolgt seien, dah nicht nur die grohen Schäden der KricgSzeit wieder gutgemacht, sondern auch dem gesteigerten Verkehr, den Erfordernissen der modernen Zett nnd der fortgeschrit- denen Technik Genüg« getan word«n seien. Es werde auch an der Frage nickt vorübergegangcu werden können, ob die gröheren Reparationslasten, die der Reichsbahn aufgc- bürdet seien, es nicht erschwert hätten, dah notwendige Bau ten, wie der Um- nnd Neubau des Münchner Hauptbahn hofs, ausgeftthrt werden könnten. Es sei auch der Zwei fel berechtigt, ob nickt die strafte Zentralisation des gesam ten Eisenbahnwesens, wie sic in der Hauptverwaltung der RcichSbahngesellschaft einerseits nnd dem ReickSverkehrS- ministerium andererseits dnrchgefübrt worden sei, zu einer Schwächung und Vernachlässigung des entlegenercn Teiles des RcichsdahnnetzkS führ«. Je nach der Untersuchung des RcickSverkchrSministerinmS werde sich die banriski»c Regie rung ihre weitere Stellungnahme und die weiteren Schritte Vorbehalten. - zm AUlkWhkit MW. * Berlin. iTelunion.i Der deutschnationale „Deutsche SchneNdienst, täalicher Dienst nationaler Zeitungen" schreibt zur Angelegenheit Lambach unter der Urberschrist: »Der Mann — die Sache" n. a.: Dah der Aba. Lambach so viele Sekundanten bei den schwarz-rot-goldenen Parteien und den Freunden des Herrn Streiemann aefnuden bat. spricht nicht gerade isir ibn nnd den Wert seiner Sache. Herr Lambach ist Vertreter einer Organisation, die nickt nutz Weltanschanungsarsinden, sondern von Berussinteressen znsammengebalten wird. Ge rade er musste sich sagen, dah er nickt der richtig« Mann sein könnte, um mit anSgesprochenrn Selbstanschannngs- fragen der Partei den Kampfruf in die Oeffentlickkeit ,u schlendern. Tat er es dennoch, so muhte der Eindruck ent stehen. dah er nicht als Führer der von ihm vertretenen Schickten bandelte, sondern dah er sich fübren lieh und auch in einer Frage al» Funktionär auftrat, deren Behandlung in keiner Weile »« den Aufgaben einer VernsSorganisatlon gehört, dir Mitglieder in die verschiedensten Parteien schickt. Bei dem MeinnngSkamvf, der in der Deutschnationalen Partei entbrannt ist, bandelt es sich doch aber gerade darum, ob die Partei Berussinteressen und Maffeninftmkten folgen soll oder ob sie ein übergeordnetes Ideal aufreckt erhält nnd verteidigt. Vergessen wir dock nickt, dah die dentscknational« Wählerschaft von der Partei etwa» ganz anderes verlangt als di« anderen Parteien geben und geben können. Der Arbeiter, der Angestellte, der der deutsch nationalen Parole folgt, folgt ihr au» innerster brennendster Ueberzengnng und nickt, weil er von der ReickStagSürbeit der Partei eine Zweipfennig-Lobnerböhung oder sonst einen materiellen Borteil in seinem Berus« erhofft. Diesentgen, die bereit sind, um ihrer egoistischen Interessen, um der Inter- essen für den Beruf oder ihrer Kasten willen di« Id«« auf- »ngrbcn, sie zu beschränken oder im kleinen oder grohen Verrat an ihr zu üben, sür dies« ist kein Platz in der Deutschnationalen Partei. Sie sind «in Element der Zer setzung und sie sind der Vortrupp marxistischer Anschauung, der die Partei von innen heraus auSzuböhlen versucht. Wir sind nickt der Meinung, dah der ReichStagSabgeordnet« Lambach sick der ganzen Tragweite seines Vorgehen» be- muht gewesen ist. Wir halten dafür, dah seine Vorstellungs kraft nickt umfassend genug ist, di« ganze Tief« der Probleme, um die unsere Zeit ringt, zu erkennen und wir glaube» unbedingt, daß er Gute« wollte, al« er Disziplinwidrige« beging. Aber so, wie e« Lambach gemacht bat, so geht e« nickt. — Da« wäre di« Diktatur einer Jntereffenmeinung gegen die Idee. Der Spruch mag vom obersten Partei gericht bestätigt oder gemildert «erden — für den deutsch nationalen Menschen, der in den letzten Wahlen der Deutsch nationalen Partei sein« Stimme gab, ist da» ohne Belang, denn keine Ueberzeugun« kann doch keine Aenderung er- fahren, weil Disziplinwidrigkeiten Folgen für de» Mann herbeiführten, der sie beging. SS bandelt sich nicht um den Mann, e» bandelt sick um dl« Sach« und nur darum, weil «S sick um di« Sacke handelt und weil wir glauben, dah di« Sack« nur gewinnen kann, wenn di« Freiheit de» Meinungskampfe» innerhalb der Partei auck vom Gegner nickt mit mihgünftig gesuckten Gründen bezweifelt zu werden vermag, begrüben wir e«, dah der formal-iuriftisck« Spruck der Landesverband«» Potsdam H noch einer Nachprüfung unterliegt, bei der auck die politisch« Ueberlegung bet dem Finden der Entscheidung mttsvrickt. Wir glauben, daß, wenn «in« Milderung möglich ist, diese Milderung erziehe rischen Wert hat, nickt nur für den Betroffenen selbst, sondern für di« gesamte nationale WillenSbiidung. * Die Hamburger Nachrichten ,«« Fall Lambach. * Hamburg. (Telunion.) Die Hamburger Nach- richten nehmen am Mittwoch abend in einem Leitartikel zu dem AuSschluh Lambach« au« der Deutschnationalen Volk«- Partei Stellung uud schreibe» u. a.: Wir hoffen, dah da« Urteil de« Potrdamer Landesverband«» von der Berufuna«- iustan» revidiert «erden wird. Dl« Deutschnattonal« Volts- »artet ist unsere« Erachten» nicht fest genug gefüat, um schwer« inner« Erschütterungen zu ertragen. Die Un zufriedenheit »eiter Wählerkretl« der Partei, di« dock -um aröhten »eil, nur vmi denen lebt,, di« ft« td, da» kleütste »edel halten, ist stündig im Wachse« begriffen. Pg« «rbettsuwt der denttchnckttonalen Uludentenfchaft »nm >«U Lambach. Berkin. kTelunion.f Wie di« Pressestelle der deutsch nationalen Volkspattei mitte lt, missbilligt da» Arbeits amt der deutschnationalen Studentenschaft in einer Er klärung die zustimmend« GteUnnanadm« »er »ret deutsch- nationalen Etudentengrudden Gltttugen. Kiel nnd Leid et» zu dem in der „Politischen Wochenschrift" vom Reichs» taasabgeordneten Waltber Lambach veröffentlichten Aufsatz „Monarchie", da diese Stellunanahm» «in eigenmächtige» nnd satzunaewidrtge« Vorgehen bedeut« und dadurch in der Oeffentlickkeit der Eindruck entstehen könnte, al» ob di« überwiegend« Mehrheit der massgebenden Vertreter der denticknationalen Studentensckaft in dieser Frage uneins wäre oder sick aar mit den A,i«fiibrung»n de« Abg. Lambach identifiziere. Gerade weil hie Erklärungen in mehreren gegnerischen Zeitungen dtr Fglandsoresse — selbst Aus- landezeitungen, wie der Temp«. hätten davon Noti, genommen — veröffentlicht worden feie«, nehme da« Arbeit«, amt Veranlassung, darauf binzuwelfen, dah die deuticknatio- nale Studentenschaft mit der dem Abg. Lambach von der Patteivertretung ausgesprochenen Mißbilligung anstiebe NM» 'WSW« AMkkMMlWkll * Landan. lTel 1 Auf Grund de« Art. 4 de» Rbein- landabkommen nnd der Ordonanz U bat di« französisch« VefatznugSbekörde an die deutsche Reaierung da» ver- tanae« gestellt, die am t t. Juli d. I. vom französischen Kriegsgericht in Landau, unter der Anschuldigung, di« französisch« Fahne von dem OisizierSkasino in Zweibrücken herabg,rissen zu baden, in Abwesenheit zu fünf Jahren Znchtban« verurteilten drei deutschen StaatSanaebörige» Bäcker Weiss «nd die Arbeiter Schimmel und Lutz auS^ »«liefern. Die drei AngefchUldigtrn batten sick der ihnen drohenden Verhaftung dadurch entzogen, dah sie sich auf unbesetzte« Gebiet begaben. Weiterhin ist von der fran zösischen BeiatzungSbehörde die Auslieferung de« vom fran zösischen Kriegsgericht in Landau am 16. Juli ebenfalls im AbwrsenheltSversabren wegen de« sogen. Maximiliansauer Zwischenfall am S. Juni nnter der Anklage der Gewalt tätigkeit gegenüber einem französischen Offizier zu zwei Jahren Gefängnis nnd 200 Franken Geldstrafe verurteilte» Arbeiter Merz ans Neupfotz verlangt worden. Nach Art. 4 de« RbeinlandabkommenS haben die dent- schen Behörden auf Verlangen eine« hierzu ermächtigten Offizier« der BesatzungStruppen sede Person, die eines Per» brecken« oder Vergehen« gegen Angehörige oder da« Eigen tum der bewaffneten Streitkräfte der Alliierten angeklaat und der Gerichtsbarkeit der alliierten Truppen unterstellt ist, zu verhakten und dem nächsten BefeblSbabrr der alliierten Arme« zu übergeben. Gegen diese Bestimmung bat die deutsche Abordnung schon nach Abschluss de« Rheinlandab- kommen« bei den Alliierten Einwendungen erhoben, di« aber von den BrsatznngSbebörden abgrlehnt wurden. So müssen also nach der Auslegung de« RbeinlandabkommenS die vier angeschuldigten Deutschen, deren Aburteilung in Abwesenheit erfolgte, auSgelie'ert werden. Ihre Verur teilung erfolgt« ohne genügende Beweismittel. Schimmel, Lutz und Weih bestreiten nach wie vor jede Schuld. ES wäre von katastrophaler Wirkung für die Bevölkerung des desebtrn Gebietes, wenn dem AnSliefernngSverlangen der französischen Behörden stattgegeben würde. * An wahgebender Berliner Stelle ist von einem der artigen französischen Ansinnen noch nichts bekannt. WmbkiM M lik NM der zmWkliM der MW» WMiMmvea. )s London. In Beantwortung einer Frage de« Arbeiterführer« Wedgwood erklärte Chamberlain 1« Unterbau« r Die gesamten JabreSkoften de» britische« Besatzungsheere« in Deutschland betragen 1299 700 Pfund Sterling, und der Betrag, den England zur Begleichung dieser Kosten aus der DaweS-Annuität erhält, beläuft sich auf 950 000 Pfund Sterling. Wenn die britischen Truppen zurückgezogen würden, so werde England dies« 950000 Pfund Sterling nickt weiter erhalten. Hierauf ersuchte Wedgwood den Staatssekretär des Aeuheren, festzustellen, was England in bar profitieren würde, fall« e» seine Truppen zurückztehe. Ehamberlatn erwidert«: Wenn man von der Annahme auSgebt, dah dir durch eine Zurückziehung der britischen Truppe« verursachte Verminderung der von Deutschland zu zahlenden BrsatzungSkoften nicht von anderer Seite durch ein« dementsprechend« Verstärkung de« Besatzungs heere« ausgeglichen würde, so könnte England 22 Prozent de« Betrage«, den e» zurzeit an Besatzung«koften erhält, für Reparationsrechnung beanspruchen- E« ist jedoch keine«- weg« sicher, und e« ist vielleicht sogar wahrscheinlich, dah di« Truppen, di, England ohne Vereinbarung zurückjirben würde, nickt durch Truppen einer anderen Macht ersetzt würden. In diesem Falle würde England durch die Zurück ziehung seiner Truppen nicht« profitieren. M KMWWmMmm der mecilmWn ÄkSMkll. X Washington. Die bisher auf Grund de« Frei- gabegesetze« erfolgten Zahlungen betragen 8983908 Dollar. E« wurden 34 Ansprüche erledigt; bei 28 von diesen han delt« e« sich um Beträge von weniger al« 2000 Dollar, di« voll auSgezahlt wurden. Bon den Beträgen, die zur Er ledigung der übrigen 6 Ansprüche zur Auszahlung kamen, wurden gemäss der Bestimmungen de» FrrigabraesetzrS 20zur Deckung etwaiger Forderungen der Steuerbehörde »urückbehalten. Der Gesamtwert des beschlagnahmten aus- ländischen Privateigentums, da« nunmehr freigegeben werden soll, wird auf 850 Millionen Dollar geschätzt, auf dl« 40000 Ausländer, meist Deutsch«, Anspruch haben. Der Treuhänder de« beschlagnahmten Privateigentum«, Suther land, hofft, diese Ansprüche innerhalb von drei Jahren er ledigen zu können. Die erste grosse Zahlung, die, wie de- reit« gemeldet, an die Firma Auren Hirsch L Sohn, Halberstadt-Berlin, geleistet wurde, betrug 2804074 Dollar. Rücktritt Titnlescus. )l Pari«. Nach einer Meldung der „Information" au« Bukarest soll der Rücktritt de« rumänischen Minister« de« Aenssern Titulescu beschlossene Sache sein. Litule«eu soll am Sonnabend Rumänien verlassen, um in London sein Beglaubigungsschreiben al« rumänischer Gesandter zu übergeben, ein Poften, den er auch nach Uebrrnahm, de« Ministerium» de« Aeuhern nicht anfgegeben hatte. Die Leitung de« Ministerium« de« Aeuhern soll Argentoiano «uttrtraut »«den. Politische Tagesssbrrficht. bass infolge «ine» gestern gefällte« zweitinstanzlichen Utteil», da» bt« gegen seinen »-schäft»führer erlassene «traf« «ege« Aufreizung von Mtlttärverfoneu zu« Un- sWvtta« und «uarchiftifcher Propagauba durch Leitung«. «attttak bestätigt, »er GeschWsführer jetzt in Abwesenheit zu tn»gesamt 14 Jahren 10 Monaten Gefängnt» und 14 so« Frone Geldstrafe verurteilt worbe» ist. Konflikt t» »er französische» Echiffahtt. In den ftan- »ösische« Seehäfen ist »wische« den Reeder« und den Ma- trafen wegen der Frage der Erhöhung de» BeköstiaungS- zuschuffe» et» Konflikt ausgebrochen. In Dünkirchen ist »er Streik bereit» für morgen früh beschlösse«. In anderen Häfen, z. v. tn S« Havre, wo die Berhandlungen noch schwebe«, ist e» teilweise zur Arbeitseinstellung gekommen, durch die «in Druck auf die Arbeitgeber auSgeübt wer den soll. Beendig«»» der Regier« «gökrise t, Boyer«. Gestern nachmittag traten dte Vorsitzenden der bisherig«« 8 Regie. rungSparteie» zu einer Sitzung zusammen, in der endgül tig von allen Setten die letzten Vorschläge der Bayerischen BolkSpartet angenommen wurde«. Damit ist die frühere bayerisch« Koalition nunmehr wieberhergeftellt worben. View Erklär««« be» Königs Amannlah. Nach dem Kabuler Blatt „Amant asghan" kündigte König Amanullah In einer Versammlung von hohen afghanischen Beamten den demnächst bevorstehenden Zusammentritt eines NateS der Vertreter de» Volke» an, an dem die Regterungöbeam- ten nickt tetlnehmen werben. Der König verurteilte die Polygamie, die, wie er sagte, die Hauptursache der Korrup tion im Lande sei. Künftig werbe jeder Staatsbeamte, der eine zweite Frau heirate, sein Amt anfgeben müssen. Hin sichtlich brr Beamten, die bereits mehrere Frauen haben, werde später eine Erklärung abgegeben werden. Der König forderte seine Beamten und sein Volk auf, Sport zu trei ben, wa» der Gesundheit förderlich sei. Verbrüdern« gSscier der deutsch«« «nb französische« Kommunist««. Wie aus Moskau gemeldet wird, veranstal tete der deutsche Rotfrontkämpferbund eine Verbrüderungs feier mit den französischen Kommunisten. Der deutsche Kommunist Olbricht und der Franzose Eachin schwuren, -en Kampf gegen die deutsche und französische Bourgeoisie ge meinsam zu fübren. Eachin kritisierte scharf die Politik StresemannS und BriandS. Während der Sitzung der In ternationale ist «in Telegramm von Hölz eingetroffen, in dem er der 8. Internationale für die Bemühungen zu sei ner Befreiung dankt. Neue französische Provokation«« la» Rheinland. Am französischen Nationalfeiertag, am 14. Juli, sand am Weisen Turm bei Koblenz in Anwesenheit des Generals Guillau- mat und deS französischen OberkommissarS eine militärische Feier statt. Das Denkmal, das 17V8 zu Ehren des franzö sischen RcvokutionSgeneralS Hoche errichtet wurde, sollte im Jahre 1800 einen plastischen Schmuck erhalten, der Szenen aus dem Einzug der Franzosen in Deutschland darstelltc. Mit Rücksicht auf den politischen Umschwung in Frankreich sah man damals davon ab, diese Plastik anznbringcn, die sich seither In einem Pariser Museum befand. Nunmehr Hai die Besatzung Bronzeabgüffe dieser'Plastik Herstellen lassen und diese bei -er Feier am 14. Juli an dem Denkmal angebracht. Sin seltsamer Beweis des Verständigungs willens. Erneute Misshandlungen eines Deutsche« bnrch polnisch« Aufständische. Ans Eintrachtshiitte wird ein neuer Ucbci- griff von Mitgliedern des Aufständischen Verbandes, dessen Protektor der schlesische Woiwode, Dr. GarczynSki, ist, ge meldet. Am letzten Sonnabend überfielen dort fünf Auf ständische einen Bürobeamten, rissen ihn zu Boden und mißhandelten ihn mit Fußtritten. Erst als der Ucbersal- lene rief : „Mein Auge ist auSgeflosscn!" ließen die Auf ständischen von ihrem Opfer ab und zogen singend von bannen. Zusammenschluß in der Fürsorge für Lie vaterländisch gesinnte« politische« Gefangene». Die Vaterländische Ge- fangenenzHilfe teilt mit: „Dte Vaterländische Gefangenen- Htlfe, die sich seit Herbst v. IS. der Fürsorge für die vater ländischen Gefangenen und ihre Familien widmet, und di« Nationale Nothtlfe, die die gleichen Ziele verfolgt, haben sich zur „Arbeitsgemeinschaft Nationale Nothtlfe und Vater ländische Gefangenen-Hilf« zusammengeschlvssen. Zu Be ginn de» neuen Jahres soll den Generalversammlungen ber Antrag auf völlig« Verschmelzung beider Organisatio- ne« vorgelegt werde«. . Z«w 8». Geburtstag Lord BalfonrS. Der Londoner „Daily Telegraph" widmete am Mittwoch Lord Balfour anlässlich seine» achtzigste« Geburtstages einen Leit artikel. Das Blatt erklärt, -ass kein englischer Staatsmann der Gegenwart und nicht viele Staatsmänner jemals sich auf so vielen Gebieten verdient gemacht haben als Lor- Balfour. Keiner verfüge über eine solche Exfahrung tn ber Nustenpolittk wie Lord Balfour, der bereits als Sekretär seines Onkel», Lord BeanconSsteld, an der Berliner Kon ferenz im Jahre 1878 tellgenommen hab«. Ei«p Lösung der Löwener Inschriftsfrage? Dte „Na tion Beige" schreibt heul« nichtamtlich, daß tn der vielum strittenen JnschriftSangelegenhett an der Löwener Univer sität die Möglichkeit für eine Einigung zwischen dem ameri kanische« Architekten Warr«, «nd dem Bürgermeister ge- fuuden fein soll. Danach würbe Darren eine neu« Balu strade ohne Inschrift anfertigen lassen, die Inschrift würde in kleine« Buchstaben seitlich angebracht werden. Warre« soll sich mtt einer solchen Lösung einverstanden erklärt Hoche«, doch sieht dte Stellungnahme des Bürgermeister vorläufig noch aus. Der D. v. v. »vr Anueefttefrage. Der Deutsche Ofst« »ierSbund teilt mit: „Die vou den gesetzgebenden Faktoren letzthin bewilligte Svmeftte konnte, wa» bi« Behandlung ber Frage ber Begnadigung ber z« Unrecht geflissentlich mtt „Fememörder" bezeichnete« vaterlandsliebende« Männer antzeht, in keiner Wtise rechtlich denkende Kreise unseres Volkes zufrieden stellen. Weiterhin müssen eine erhebliche Anzahl Liefer Männer jahrelange Kerkerhaft erleide«, di« sich, wie von hoher militärischer Stelle bestätigt, befugt halte« konnte«, den Erfordernisse« ber Stunde gemäss ihre vaterländische Arbeit gegen «meine« verrat »fit bea äatzev- fte« Mittel« zu schützen. Der Deutsche OffizterSbunb er wartet, bass auf Grund der verantwortlichen Aeußerang de» damalige« Chef» der HeereSlettnng ««ter alle« Umstän de« «unulehr Schluss gemacht wird mtt be« sogerramfient Femeprozeffen «nb bass auch bezüglich »er Verurteilte« durch die Totlawueftie nicht da» letzt« Wort gesprochen wurde. Der Präsiden« Anerkennungsschreiben »es Reichspräsidenten «, be« Präsideut«, de» Reich»««rtfchfit»aer»cht». be» RetchSwirtschaftSgericht», Dr. Georg LucaS, tft anläßlich seine» 40jährtge« DienstfubilLmv» durch et« «uerkemruugSü schreiben be» Reichspräsidenten ausgezeichnet worben. Aus der Diplomatie. Der Königlich Schwedische sandte af Wtrssn hat Berlin verlassen. WÄhverck fei«« Abwesenheit führt LegafiouSvat grethe« M, KkisbrR DG
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