Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-26
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-1- 178. I. veile,e r«> »lrseer r«,e»l«tt. Lomirrsr«», S«. -ul« 1 »W, xi. -«hr„. 75 7a/ue /kMPasLa>« M«a Ak MO I» Mil S» MOMMvu » W 18S3-18S1. Die Stadtsparkasse Rtesa begeht am 27. Juli 1V28 ihr 75jährigcS Bestehen. Wetten Kreisen'ihrer Freunde, aber auch allen, die an der Entwicklung der Anstalt interessiert sind, soll aus diesem Anlaß eine Ucbersicht über ihr bisheriges Wirken gegeben werden. Es war in Len ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts, als man aller Orten die damaligen großen sozialen Notstände des deutschen Volkes zu be heben oder doch wenigstens zp lindern suchte. Ver ursacht war die große Volksnot durch den endgültigen Niedergang mittelalterlicher Wirtschaftsformen, durch das Erliegen des Jnnnngswesens, das ganze Volks klassen mit Arbeit und Brot versorgte, und durch die alle deutschen Gaue verheerenden Kriegswirren, die 1818 endlich ihren Abschluß fanden. Hilfsmaßnahmen einzelner Ländcrregiernngen und die von den seiner zeit zahlreich gegründeten Armenhilfsvereinen aus gehende private Wohltätigkeit konnten die allgemeine große Verarmung weitester Kreise des deutschen Vol kes nur unwesentlich mildern. In dieser harten Zeit, die nicht die überragenden sozialen Einrichtungen der Gegenwart kannte, setzte sich mehr und mehr das Be streben durch, -em arbeitenden Volke einen Weg zu weisen, der bet beharrlicher Begehung, sicherer als alle äußere Hilfe, einen starken Halt für Zeiten der Not zn schaffen vermochte. Man wollte dem werktätig Schaffenden die Möglichkeit geben, Pfennige und Taler, die er zur Lebenshaltung augenblicklich und für die allernächste Zukunft nicht benötigte, in sichere und vertrauenswürdige Hände zu legen, und so den Ge danken zur Sparsamkeit ins Volk tragen. In der Aufnahme dieses Gedankens und in der wachsenden Erkenntnis des wirtschaftlichen und sittlichen Nutzens von Arbeit und Sparsamkeit liegt das Erwachen des sozialen Gewissens des deutschen Volkes; mit ihm be ginnt die Geschichte der deutschen Sparkassen. Ein Antrag der Stände des Sächsischen Landtages vom 8. Juni 1821, die Sparkaffen im Lande allgemein ein- zuführeu, bezeugt die Bedeutung, die schon damals dem Sparkassengedanken beigelegt wurde. Die Schwie rigkeiten jedoch, die sich aus mancherlei Gründen -er Errichtung von Sparkaffen.entgegenstellten, ließen einer allgemeinen Ausbreitung des SparkaffenwesenS nur wenig Raum. Erst in -en Jahren 1850—SS, in welchen nach unruhvollen Jahren politischer Be wegungen unter gesicherten Verhältnissen ein großer wirtschaftlicher Aufschwung stattfand, der -em werk tätigen Volke größere Ersparnisse ermöglichte und das Bedürfnis nach diesen gemeinnützigen Anstalten über all geradezu wachrief, entstanden in größerer Zahl die Sparkassen Sachsens. Sah man -och anderseits auch, daß die ersten Sparkassen -en Gemeinden geldliche Vorteile brachten, -aß sie die Kosten der Armenpflege verminderten, die Sparer seßhaft und zufrieden mach ten und -aß sie zu Gedeih aller ihnen innerlich ver bundenen Gemeindemitglieder beitrugen. Im Jahre 1850 regte der Gewerbeverein zu Rtesa die Gründung einer Sparkasse für Rtesa und Umg. an. Mit seiner besonderen Förderung haben sich am 23. April 1853 21 Männer der Riesaer Bürgerschaft, deren Werke und Namen zum Teil noch heute fort leben, die Hände zu gemeinsamer, nutzbringender Tat gereicht und -en Sparkaffenverein zu Riesa gegründet. An diesem Tage wurden die Statuten über die Grün dung einer Sparkaffe für Riesa und Umgegend unter- schriftlich vollzogen. Ehrenden und dankbaren Erinnerns seien Name« und Handzeichen der Gründer der Sparkasse -er Öffentlichkeit nachstehend mttgeteilt. Es war, wie in vielen anderen Orten, in -en Kreisen der Bürgerschaft aus Wohlwollen und sozia lem Empfinden heraus die unabwendbare Notwendig keit erkannt worden, die unbegüterten Kreise der Ein wohner zur Sparsamkeit anzuregen und ihnen die Möglichkeit zu geben, diese auch nutzbringend zu be tätigen. Wille und Absichten der Gründer des Spar kaffenvereins zu Riesa sprechen am besten aus ihren Statuten, die in einer aus Anlaß des Jubiläums herausgegebenen Festschrift abgedruckt worden sind. Der Geschäftsraum der Sparkaffe war bis 1874 in Ludwigs Restauration lheute Hotel Kronprinz) unter gebracht. Die Statute» sind am S. Juni 1868 von der Säch sische» Regierung bestätigt worben und am Mittwoch, den L7. Jult 1858, öffnete die Sparkasse erstmalig ihre Pforten. Die hierüber im damaligen Elbeblatt er gangene Bekanntmachung lautet wie folgt: Bekanntmachung. Nach dem Beispiele und Muster anderer Schwester städte hat sich in Rtesa ein Verein von 21 Privat personen zu Errichtung einer Dparcasse für Riesa und Umg. gebildet und bereits die Allerhöchste Genehmigung Sr. Maj. des Königs erlangt. Ein Garantie-Capital von 1000.— Thalcrn ist durch den Verein gesichert und wird von solchem als Neservefond stet» fließend erhalten, eine zweite gleich hohe Summe wird zur größeren Sicherheit aus dem zu erhaltenden Reingewinn gebildet, außerdem haften sämtliche Mitglieder für die Erfüllung -er statuten mäßigen Verbindlichkeiten und endlich leistet die Stadt-Commun Riesa subsidiarische Gewähr. Zum Borstande wurde -er Unterzeichnete, als Stellvertreter -esselben: Herr Kaufmann Seide- mann, zum Cassirer: Herr Tuchhändler Adler gewählt Die Eröffnung der Sparkasse selbst erfolgt nächsten Mittwoch, dcn 27. Iu li 1853, Vormittags 10 Uhr, in dem E?peditionSlocale: Ludwigs Restauration, 1 Treppe. ES können zwar auch an anderen Tagen der Woche Einlagen in der Wohnung -es Cassirer» gegen Jn- terimsquittung abgegeben, die Einlagebttcher jedoch nur an dem nächsten Cassentage verabreicht werden. Die Einlagen werden mit 3>L pr. Ct. oder 1 Neu groschen pr. Thaler aufs Jahr verzinst und können von 5 Neugroschen an bis zn 25 Thalcrn, sowie auch nach Befinden in größeren Posten erfolgen. Die näheren Bestimmungen sind in den Spar- caffenbnchern vorgedrnckt und werden letztere pr. Stück für 2 Neugroschen bei jeder ersten Einzahlung an -er Lasse verabreicht. Einer recht zahlreichen Benutzung dieses so wohl- thätigen Institutes steht entgegen der Sparkassen- verein. Riesa, -en 20. Juli 1853. CarlMüller.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder