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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-31
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1928
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Riesaer H Tageblatt —und siMeblav m» Zür-ti-af. «.»««».« T-gGla« Ries«. ° Lrwwn 1U0 Fernruf N« A». Da» Riesaer Tageblatt Ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen der Amtshauptmannschast Gtrokass« Hostfach Nr. »L Großen ha in. de» Amtsgericht« und der vmtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, Ries, Nr. öll de» Mnan^imt» Mesa und, de« Hauptzollamt» Meißen dehördltchersett» bestimmte Via«. 177. Dienst«,, 31. J«It 1928. ,»ee»S. 81. Jahr«. Da» Mesa« ßia^blMt erscheNtt «ed« Atz- abend« 1,» VH« mit »««nahm« der Son», und Festtage. Veum»prtt», «eg« Vorauszahlung für ein«, Monat S Mark 2Ü Pfennig ohne Zustet, oedllhr. Für den Fall de« Eintreten« von Produktion«»«rteuerung«, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalten wir un« da« «echt der PreiterhLhuno und Nachforderung vor. A»z«»,e» «r du Nmmner dm nurgadetaaM find bi« S llhr vormittag« aufzugeben und im voran« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätz«, »ird nicht übernommen. Grundpmi« für dte »g mm breit». « mm hohe «rundschrtst-geile (ü Silben» «Gold-Pfennig«; di« W mm breit« ReNamezeil, 100 «old-Pfenntg«; zeitraubender und tabellarischer Satz SO*/, Aufschlag. Fest« Larrf«. Bewilligt« Nabarr «lischt, »erm der Betrag verfällt, dura Mag« «tngezoaeu werden mutz oder d« Auftraggeber in Sonkur« gerbt. Zahlung«- und Erfüllung«»«: Riesa. Achttägig« anterhaltung«beilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höher« Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSetnrichtungen — ha« der Bezieher keine» Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung »der aus Rückzahlung'de« Bezugapreisw. Rotationsdruck und ««lag: Langer - Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goelheftratze -» verarrUoörtlich für Redütton: Heinrich Uhlemann, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. MdnMWmttmMMIle. V.R. Di« italienischen Norbpoffahrer sind heimaekehrt. Eeugftlich vom Verkehr mit der Außenwelt abgeschlossen, haBen sie die Trümmer ihre» Flugzeuge» und ihres Ruhme» tur ewigen Eise zurück««lassen, haben sie im Schnellzug die europäischen Staate» durcheilt und werben nun vor einer italienischen Untersuchungskommission hinter verschlossenen Türen aussagen, was st« aussagen könne« ober — wollen. Stolz erklärt Mussolini, daß nur Italiener die Taten der italienischen Nordpolfahrer beurteilen dürften. E» wär« aber noch stolzer gewesen, wenn ir bas Urteil eine» unpar- teiischen Gerichte» angerufen hätte. Denn die Italiener sind nun einmal dem Unternehme« Nobile» gegenüber Partei, umsomehr, al» der General selbst sei« Unternehmen immer wieder in engste Verbindung mit der Presttgepolttik Italiens brachte. Nicht auf di« wissenschaftlich« Leistung sondern auf die Erhöhung des Ruhmes des saschistischen Malte»» kam e» ihm au. Al» Beweis hierfür genügt schon allein di« Tatsache, daß er bi« italienische Jahn« um jeden Preis an dem Tag« am Nordpol aufpflanzen wollte, der seinerzeit Italiens Eintritt in den Krieg erlebte. Nun ist der Preis für dieses nationalistische Bravourstück sehr hoch »eworden und au» dem Bravourstück ist bald danach eine sämmerltche Tragödie geworden. Ei« unparteiische» Ge richt müßte gerade au» Nichtitalienern bestehen, wen» bi« Welt zu seinem Spruch Vertrauen haben sollt«. Auch Mussolini müßt«, gerade wenn er von der Größe und Rein heit der Heldentat Nobiles überzeugt wäre, den Stolz haben, sich mit seinem Volke einem solche» unparteiischen Gericht zu stellen. Wenn er diesen Stolz nicht hat, spricht das außerhalb der italienischen Grenzen gerade nicht zu Gunsten Italiens. Die Schlutzbilanz der Nobileschen Unternehmung wirb früher oder später doch «inmal international gezogen wer- de«. Die Stimme eines italienischen Gerichtshofes wird dabet eine verhältnismäßig untergeordnete Rolle spielen. Zu angesehene Persönlichketten verschiedener Nationen waren von vornherein an Nobiles Norbpolfahrt beteiligt; zu groß ist dann auch der Anteil verschiedener Nationen. an der Rettungsarbeit gewesen, als daß man über diesen Anteil mit Geringschätzung Hinweggehen dürfte. Und alle diese beteiligten Nationen haben deshalb auch ein gutes Recht darauf, bei der Aufstellung der Schlußbilanz gehört zu werden. Und kein Zweifel: di« Welt wird auf ihr« Stimm« hören. Di« Welt hörte heut« schon darauf. Und wenn wir uns heute noch «in abschließendes Urteil versa gen, so tun wir e» nur deshalb, weil noch nicht alle Tat sachen un- Zusammenhänge klar vor Augen liegen. Wir sind bereit, auch noch abzuwarten, wa» Mali«» »« feiner Verteidigung zu sagen haben wird. Zu einiger Bescheiden heit haben aber die Italiener auch heut« schon Anlaß genug. Und die Wett hat Anlaß genug, um von vornherein der ita- lienischen Darstellung gegenüber einigermaßen kritisch zu sein. Es steht auch heute schon zu viel fest, al» das man ein großes positive» Ergebnis der Nobileschen Leistung er warten dürfte. Die überlaute Propaganda, mit -er Nobile seine Reise begann, mag man -em italienischen Temperament zugute batten. Aber dann kamen sogleich die ersten Mißerfolge. DaS Luftschiff verflog sich über der» schlesischen Industrie gebiet, wo man doch immerhin nicht mit elementaren Ge- walten wie in den arktischen Regionen zu rechnen hatte. ES verflog sich dann wiederum anf der -weiten Etappe über Finnland. Das waren keine günstigen Vorzeichen. Nur die dritte und letzte Etappe bi» Spitzbergen glückte. Die Fahrt zum Pol wurde trotz de» enetgtschsten Widerspruchs, den «in Kenner der Arktis, wie Malmgreen, erhob, ange- treten. Ein unverantwortlicher Leichtsinn! Und von den Vorgängen nach dem Schiffbruch sind auch verschiedene heute al» unverantwortlich zu erkenne«. Die Reste de» Luftschiff» haben sich leider mit einem Teil der Mannschaft verflogen. Die Gelandeten aber waren im Zweifel, ob sie bleibe» oder de« Marsch zum Zweck der Lanbsnche wagen sollten. Nach Angaben de» tschechischen Gelehrten vehunek wollte Nobile damals schon bi« beiden verletzte«, lkecetont und Malm green, -urücklaffe«, also aufopsern, und abmarschtmen. Man begnügte sich dann damit, weil die Mehrheit gegett Nobile war. Zappt und Mariano auSzuschicken, denen sich Malm green freiwillig ««schloß. Dieser Gruppe gab man weder genügend Lebensmittel, «och Waffen mit. Al» dann dte Nobtlegruppe aufgefunden wurde, ließ sich Nobile durch den schwedischen Flieger Lundborg al» erster retten. Lundvorg selbst geilet dabet auf seiner zweiten Fahrt unter die ver unglückten, bi» dann -er russtsche Eisbrecher -Krassin* die ganze Gruppe sozusagen ft, letzter Stunde noch in Sicher- hott bringen konnte. Ast bet dieser Gruppe da» Verhalten Nobile» auffallend, so sind auch Rätsel wegen der Malmgreengruppe zu löse«. Sie wnrde von dem russtsche» Flieger Tschuchnowski ent- deckt, der übrigen» bei einem »wetten ErkunbungSflug auch mit beschädigtem Flugzeug auf -em Eise sitzen blieb. Er ließ aber erst die Mnliener rette», eh« er sich selbst in Sicher- hett bringen ließ. Bet der Entdeckung her Gropp« nahm er ein photographische» Bild anf, welches zwei aufrecht stehende Menschen und einen liegenden zeigt. Der liegende Mensch auf dem Bilde müßte demnach der tote Malmgreen sein. Bon ihm wurde aber bet der Rettung keine Spur mehr gesunden, und auf di« Frage nach ihm verwickelten sich die beiden Italiener in all«rhand Widersprüche. Zappi hatte di« Kleider von Malmgreen an. Sollt«« sie also den jungen schwedischen Gelehrte« ohne Kleidung und Leben», mittel zurückgelaffen habe»? St« behaupteten ferner, fett vierzehn Tagen obne Nahrung zu sem. Der ärztliche ve- M KIMW SUMM M Wil. )l Berlin, so. Juli. Wie verlautet, hat der franz»« fische Botschafter h««t« i« AuSwärttge« Amt die forme« Einladung Dr. VtresemannS znr Unterzeichnung de» Kel- logg-PakteS tu Pari» überbracht. Es ist ««-«nehmen, daß bin Sinladnng nnn -»nächst Herrn Dr. Streseman« znr Entscheid»«« übermittelt wird. Doch rechnet man in »oll« tisch« Kreise» damit, daß der Reichs au ßenminifter der E>n- ladnng Folge leiste« wird. Dr. Streseman« wird r« etwa gut 14 Tage» wieder in Berlin er »artet. Wen« in Berliner Abendblätter» von einer beoorftehen» de« Kabinettssitznng die Rede ist, so muß daran? hiugeivie, fe» »erde», daß angenblicklich fast aste Mitglieder des «eichskabinett» »,« Berlin a-weseud sind und daß di- anßenpolittsche» Frage« im Kabinett entscheidend erst nach der Rückkehr Dr. StresemannS besprochen »erde» könne«. f«nd deutet auf eine viel kürzer« Zett. Sie behaupte», Malmgreen selbst habe sie gebeten, ihn allein znrückznlas- s«n, damit sie sich noch retten könnten. Das läßt sich natür lich nicht mehr nachprüfen. Die Angaben über de« Ort, wo Malmgreen sich sei« eigenes Grab hätte grab«« lasse», sind unklar. Nicht zu verstehen ist auch, warum «ran Malm green den Marsch mitmachen ließ, trotzdem er selbst schon beim Schiffbruch an Hand und Fuß verletzt worden war. Mariano hat durch Erfrier«« «in Bein verloren, Zappi soll schwer krank sein. Wird man von ihnen noch di« Wahrheit erfahren können? Schlimm genug ist auf alle Fälle schon da», wa» man bi» jetzt weiß. Es habe» sich viele tapfere Männer bet Nobiles Nordpolfahrt und bei den Rettungs arbeiten ohne Zweifel unvergänglichen Ruhm erworben. Der Anteil der Italiener an diesem Ruhm dürste aber ziemlich gering sein. Ae SIMlilM dkl MUMM. Berlin. (Lelunion.) Di« Ermittlungen de» Sonder- dezernatS ,ur Aufklärung der Anleibeschiebungen erstrecken sich u. a. auch darauf, ob di» aufgetanchte Vermutung zu- ttsifft, daß der frühere Stinnes-Angestellt« v. Waldow etwa auch für seinen früheren Ebef oder die Konzerngesellschaften den Versuch gemacht baL Neubesitz für Altbesitz auSzugeben. Es händelt sich allerdings noch nm keinen Verdacht, dem Tatsachen zu «runde liegen. sondern lediglich um «In« Ver mutung, der aber au» Gründen der restlosen Aufklärung dfr Angelegenheit feiten« der UntersuchungSbebörden nach- btt* ReichSschuidrnvrrwaltuna, auf deren Veran lassung die Angelegenheit in« Rollen gekommen ist, mit- teilt, hatte man bei Erlaß der AufwertungSbeftimmungen damit gerechnet, daß etwa 20 Milliarden Vapiermqrk al» Altbesitz für di« höhere Aufwertung in Frag« kommen könnten. Tatsächlich seien dann aber für etwa 42 Milliarden Dapiermark Forderungen dieser Art augeiueldet worden. Hieraus dürfe mau aber nicht den Schluß ziehen, daß die restlichen 22 Milliarden Neubesiß darstellte», der unter be- trügerischen Machenschaften al« Altbesitz angewendrt worden fei. La« Reich hab, virlmehr ein« ganze Reibe von An leihen. die von den früheren Bundesstaaten au-gegeben worden seien, al» sogenannt« Rtichsattlei-ett anerkettntn --- WMW UW illkl lDWIWk FllM U L onbon, 80. Juli. Der Staatssekretär de» Ae«ßer« Chamberlai» befaßte sich heute im Unterhause in längerer Rede mit den in der Debatte angeschnittenen außenpolitische» Frage« und erklärte u. a. zur Lage in China: Ich hoffe, die Nanking-Regierung wird mit dem ihr freundlich gesinnte« England eine ebenso freundschaftliche Regelung treffe«, wie sie e» bereit- mit der amerikanischen Regierung getan hat. Wenn dies geschehen ist. dann können wir die Frage der BertragSrevtston in Angriff nehmen. Wir find z. B. bereit, einen neuen Handelsvertrag ,u vereinbaren. Wa» di« Frage der Truppen in China betrifft, so wird wahrscheinlich in absehbarer Zett eine weitere Verminderung eintreten. In der Mandschurei erblickt Großbritannien nicht» w«jter al» einen Teil China». Wir erkennen an, daß Japan ein großes Interesse an der Mandschurei basttzt und bezügvch be» Schutzes der dortigen Japaner zu einer gewissen Be sorgnis berechtigt ist. Aber Großbritannien hat ein In teresse an einem geeinten China und an einer einzigen Re gierung, die im Namen China- Verpflichtungen etngehen und einhalte« kann. Bezüglich Aegypten» betonte Cham berlain, jede ägyptische Regierung müsse dte britische Er klärung von 1921 mit ihren Vorbehalten in Rechnung stelle«. Er glaube nicht, baß die gegenwärtige Zeit für neue 8er- tragSverhandlungen geeignet sei. Hierauf ging Chamberlain zum Hauptgegenstand« der» Debatte, der Abrüstungsfrage, über und erklärte: Gegenwärtig tagt die AbrüstungSkommtssion nicht; aber e» sind Besprechungen zwischen un» selbst und der franzö sischen Regierung im Gange gewesen, die darauf abzielte«, die zwischen uns bestehenden Meinungsverschiedenheiten zu vermindern. Diese Besprechungen find erfolgreich gewesen, und ich bin im Begriff, den andern wichtigsten Seemächten daS erreichte Kompromiß mitzuteilen in der Hoffnung, daß e» auch für sie annehmbar sein und daß ans diese Weise ein große» Hinderat» beseitigt und ein Fortschritt in der Frag«, der Rüstungsbeschränkungen erzielt werden möge. Im weiteren Verlauf seiner Rede im Unterhanse kam Chamberlain axf de» Kells,--Patt zu sprechen «nd verteidigte di« britisch« Regierung gege» de« Vorwurf einer Politik de» Zandern» mit dem Hinweise, daß dte Vorschläge Kellogg» in ihrer Wirkung aus die allgemeine Weltlage «nd besonder» a«f dte bereit» et«gegangene« Ber- pfltchtungen sorgfältig geprüft werden maßten. Groß- britannien habe sich davon überzeugt, bäß zwischen dem Kellogg-Pakt, der VölkerbundSfatzung und de» Locarno- Verträgen kein irgendwie gearteter Widerspruch bestehe. Lhamberlata erhob Einspruch gegen die Behauptung, daß ei« Gegensatz zwischen der britischen und -er amerikanischen Auffassung de» Begriffs „Selbstverteidigu«g" bestehe, un erklärte ferner, die britische Doktrin, die der amerikanische» Monroe-Doktrin durchaus vergleichbar sei, sei kein« Doktrin de» Angriff» und beruhe aus ket«e« Wunsch »ach terrttoria- ler SuSdehnuug, sondern stelle aur eine reine Verteidigungs maßnahme dar, die durch die geographischen Verhältnisse deS britischen Reiche» notwendig gemacht werd«. Niemand köeuw a«w» sage», so schloß der Staatssekretär, welche Ve» dmrttulg der Kellogg-Pakt für die Znknnst habe« »erd«. Wen« die amerikanische öffentliche Meinnng sich hinter de« Vertrag stelle, da»» »erd« sei»« U»terzeich«r»g eine »eitere ,nnd sehr wertnolle Sichen»» des Friede«» sei«. Da» er- 'hoffe die britische Regierung, «nd tu diesem Geiste freue sie sich, mit -er amerikautsche« Regierung zusammeuzuwirken. Nach Chamberlain ergriff Lloyd George da» Wort an sprach sei» Bedauern au», daß die Krage der Selbstver teidigung nicht auch zu den Fragen gehören solle, die vom Völkerbunde oder durch Schiedsgericht zu regeln seien. SS sei zu beklagen, daß Kellogg aus seiner ersten Stellung, als er den Krieg vorbehaltlos für gesetzwidrig erklärte, ver. drängt worden sei. müsse«, so daß auch auf sie die vom Reich erlassenen Auf- wertungtzbestimmungen zur Anwendung kommen müßten Während der Frist, in der der sogenannte Altbesitz habe angemeldet werden müssen, hätte sich bald gezeigt, daß man hauptsächlich vom Auslande ber. besonders aus Portugal und Italien den Versuch machte ««»erworbene Anleihe- stücke als Altbesitz anzumelden. Der .Reichskommissar sür die Aufwertung der Markanleihen alten Besitzes- hätte aber bet diesen Versuchen in allen Fällen di« Anerkennung de« Altbefitze» abaelehnt. Während es sich zum Teil darum gehandelt hätte, daß man im Ausland« nicht den Begriff Neubefltz und Altbesitz unterscheiden konnte und gutgläubig handelte, hätte in anderen Fällen offenkundiger vetrugS- versuch Vorgelegen. Auch von Anleibebesitzera in Rumänien und Italien sei versucht worden, de« Unterschied -wischest Altbesitz und Neubesitz zu verwischen. Der Reichskommissar ebenso wie di« Reichsschuldenverwaltung, die als Be- fchwerdeinstanz über di« abgelehnten Anerkennungen zu entscheiden hatte, hätten aber diese Versuche verhindert, so haß in keinem Falle ein Schaden für da» Reich entstanden sei. Die Meldung, daß zahlreiche bekannt« Persönlichkeiten der Finanz- und Börsrnwelt no» in die AnlrihebetrugS- affäre verwickelt worden seien, treff« keineswegs zu. MiMrMwl Zr. Setz MerzMIt. )( München. Da» Plenum des bayerischen Land tage» stimmte gestern in namentlicher Abstimmung mit SS gegen b2 Stimmen bei einer Enthaltung dem Antrag de» StaatShauSbaltsauSschuffe» ayf Genehmigung der Verordnung über di« Reusormation »er Staatsministerien »u, dmkch di« da» Handelsministerium mit dem Ministerium de« Aeußereu »«reinigt wird und di« beiden anderen Ministerien, für Landwirtschaft «nd Sozialer, in das Ministerium für Landwirtschaft und Arbeit zusammen- gelegt «erden. In der anschließenden Wahl de» Ministerpräsidenten wurden insgesamt 122 Stimmen abgegeben, wovon aui Ministerpräsident Dr. Held 72 Stimmen entfielen. 46 Ab- geordnet« batten sich der Stimme enthalten Damit ist Dr. Hel» wieder zum Ministerpräsident«« gewählt. Die Bestellung der weiteren KadmettSmitgliedrr und die Regi«runo»«rkläruno wurden auf Dienstag uachurittao vertaat. ,
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