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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192807318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-31
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1928
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rie Mm «nWMie vmt. Bon einem erheblichen Schadenfeuer ist gestern abend bt« Ziegersche Graupenmühle im Stadtteil Grüba, Jndustrtestratze, hetmgesucht worden. Nachdem bereit» am Bormittag die Sirene de» hteflge« Lauchhammerwerke» die Feuerwehr zur Hilfeleistung alarmiert hatte, ertbnt« abeud» iurz nach 10 Uhr erneut die Alarmsiren« und verkündete Grotzfeuer im Stadtbcretch« Grotz-Riesa», Unmittelbar danach wurde bekannt, bah die Graupenmühle im Stadtteil Gröba brennt. Wie immer bet derartige« In» lösten wurde die abendliche Stille sehr bald durchbrochen. Auf den Strabcn setzte lebhafter Verkehr ein. Schaulustig« eilten scharenweise dem Brandplatze zu, so daß sich daselbst in kurzer Zett eine starke Menschenmenge angrsammelt hatte. — Der Ausbruch des Feuers war gegen 10 Uhr be» merkt morden. Sofort wurden die zuständigen Stellen be nachrichtigt und die Feuerwehren alarmiert, die in kürzester Zeit nach der Brandstätte fuhren. ES waren sämtliche Riesaer Wehren, ctnschlietzlich der Lauchhammer-WerkS- feuerwehr, sowie der BetrtebSfruerwehr Heine u. So., außerdem die Nöderauer Wehr erschienen. Da» sofort in Angriff genommene Hilfswerk gestaltete sich in Anbetracht der Verhältnisse ziemlich schwierig, da ein Eindringen in den trennenden Raum zunächst nicht möglich war. Erst, nachdem durch Einschlagen eines Teile» des Dache« Luftzufuhr ge- ichasfen war. sanden die Flammen und die starke Qualm entwicklung einen AnSweg nach oben, w-",ach den Feuer wehrleuten eine Orientierung über die Räumlichkeiten und über die Ausdehnung des Bre -d s ermöglicht wurde. Ans bisher noch unaufgeklärte Wei"' war in dem Mühlen» gcbändc eine Anzahl der in dem Lag""7au!"e anfgespeicherten gefüllten Säcke in Brand geraten. Zwar konnte da» Feuer nach mehrstündiger Tätigkeit lokalisiert werben: ein völlige» Unterdrücken konnte aber nicht erzielt werden, da baS Feuer in den anfgestapelten Vorräten immer neu« Nahrung fand. Es glimmt in den Warenbeständen weiter. Bon Zett zu Zeit züngeln erneut kleine Flammen empor, so baß ble am Brandplatz znrückgelastene Brandwache immer noch löschend cingreisen muss. Ta auch in den NachmittagSstnn- den die Gefahr des Weitergreisens deS Feuers noch nicht mit Sicherheit behoben ist, steht zur Stunde noch nicht fest, in welchem Umfange sich das Brandungliick anSwirken wird. — Leider hat der Ansbrnch deS BrandeS auch Veranlassung zu einigen Unfällen gegeben. Der Obersteiger des Frciw. RettnngskvrpS Malermeister Bernhard Künzel, der dem «orps bereits über 80 Jahre angehört, erlitt am Brandplatze einen bedauerlichen Unfall dadurch, daß ihm die Näder der fahrbaren groben Leiter über die Füße hinweg gingen, so dab seine Ucberführnng nach dem städtischen ttrankeuhause notwendig wurde. — Beim AuSrttcken der Lauchhammer-WerkSfeuerwchr löste sich plötzlich die Bord wand des Transportwagens, wodurch zwei Feuerwehrleute hcrnntcrsielcn und einige Verletzungen, die glücklicherweise nicht ernster Natur sind, davontrugcn. Einer der Bernn- alückten wnrde ebenfalls dem Krankenhanse zugeführt. ES ist aber fcstgestcllt worden, dass auch dessen Allgemeinbefin den ein durchaus befriedigendes ist. Al MUWMMll Ili M. Bei dem am Eonntaa. den st. 8. 1828, nachmittag« ",4 Ulir in Nieia ans e nein provisorischen Fluoolatz bei dem Rittergut Riela-Göhlis stattfindenden Kunststugwett bewerb werden folgende Iknnststieger am Start erscheinen: Tr. Gnllmann, Inn. Hempel, Bank Roth», Martin Bodenst'ein. Reben dem Knnktstnnwettbewerb findet ausserdem noch ein FallichirmUeliurinaen statt, für da« die Damen Erna Kröbl, Tre den, und Lala Vn>e?kon, München, ve pflichtet wurden. Ter Knustflnnwettbemcrb zerfällt in zwei Teile. Im ersten Te l bat der Teilnehmer ein von der Jury feit'um» risteoes Pflichtprogramm in möglichst kurzer Zeit au«zu- fübren. Für das Pflichtprogramm sind folgend« Kunstflug- sianren vorgcschriedeu morden, die fehlerfrei geflogen werden müssen, nm voll bewertet zu werden. 3 Loopings tUeberschlaa nach oben) je 3 Punkte 1 Rolle, gesteuert (seitlich) 8 , Abrutschen seitlich S , Rückenflug, mind. 18. 7 . ' .Rolle au» Rückenlage links ».recht« je 4 . Jmmelmanu-Turn . . . , 3 . BollgaSkuroe . . » »8 Die Teilnehmer müssen die angegebenen Figuren in der angeführten Reihenfolge auSsührrn. Im anschliessenden Kttrstiegen kann sich jeder Konkurrent seine Figuren selbst wählen und kombinieren. Dies« werden von der Jury je nach Art und Schwierigkeit und der er forderlichen Zeit für die Au«fübruna bewertet. Sieger ist derjenige, der die meisten Punkzahlen erhält. Nach den oben aufgeführten Punktzahlen und der Bestimmung, daß die Figuren in der angegebenen Reihenfolge auszufübren sind, ist es dem Publikum ein Leichte«, den Wettbewerb in allen seinen Phasen genau verfolgen zu können und di« Verteilung der Punktzahlen mit vorzunehme». Da« Schieds gericht besteht au» den Herren o. Brgueli», Vertreter der JunkerSwerke, Leipzig, Polizeihauptmann Paukisch, Dresden, Knnlistieger Lange. Sieger ans dem Fallschirmzielspringen ist diejenige, die am nächsten dem sich aus dem Flugplatz befindlichen Lande- reu» aufsetzt. Der Absprung muß an» einer Höbe von 500 m erfolgen, zu dessen Prüfung das Flugzeug einen Vöhenschrriber mttführen wird. Lertliches und Sächsisches. Riesa, den 31. Juli 1828. —'Wettervorhersage kür den 1. August. Mitgetetlt von der SLchs. Landeswetterwarte zu Dresden. Vorerst noch warm. Wolkig bt« heiter, späterhin vorüber» gehende Bewölkungszunahme, wobei gertngrr« Niederschläge austretrn können. —* Städtischer Kraftverkehr. Wi, nn« vom städtische» Betriebsamt mitgetetlt wird verkehrt der Omnibus bei Fahrt Nr. 3 ab 1. August ,928 wie folgt: ab MathauSplatz 5,40 Ubr an Friedrich Ebertplatz 5 »o , , Hamburger Straß» b.ö» , » Merzdorf 8 88 - Der Kalender sagt'«, man steht es aber auch, wohin man schaut, haß der August in» Land gekommen ist. Der Sommer in seiner Höhe ist vorüber. E» reift aut den Feldern, an den Bäumen .... die Ernt« beginnt. August ist der Monat der Ernte. Ist man dankbar für die Svend», di« er in Sau» und Scheuer liefert, so beschleicht doch «ine leise Wehmut den Menschen. Wenn die Senfe klingt, die Garben sieben, wenn noch der Schnitter Tana erschallt und muntere- Leben auf den Feldern herrscht, blickt man über die Leere hinweg, sw sällferst aus, sobald die Ernte wagen die letzte Garbe sortgeschafst, wette Flächen kahl stehen, Stoppelfelder ringsum von den Sonnenstrahlen der klaren Auguftsonne beschienen werden. Da« weckt im Menschen eine stille Trauer, zwingt ihn nachzudenken, sich an da» Aus und Ab de« Leben» zu erinnern. Wie in der Natur «ibt e» ja auch tm Menschenleben einen August, einen Äonat der Ernte. E« ist die Zeit de« Rück» schauen» auf Arbeit und Erfolg, es ist der Monat, da der Abstieg von der Hübe de» Leben« beginnt. . Doch nicht nur Wehmut, nicht nur Stoppelfelder, noch immer wird der August mit al» Retsemonat angesehen. Zwar die Ferien der Schulen sind vorüber, aber vielen gibt dieser Monat noch die Möglichkeit »um Ausspannen, zum Wandern, die Welt »u schauen, Bader und Sommerfrischen zu besuchen. E» ist der Monat der sogenannten Nach saison. Früher eigentlich für Wohlhabende bestimmt, die e« vorzogen, dann ihre Reise zu machen, wenn sich der Schwarm verlausen hatte. Jetzt wird Arbeitern und An gestellten, Beamten u. anderen tätigen Personen die Ferien einteilung so gegeben, daß vom Mai bi» zum Spätherbst immer ein Wechsel erfolgt. Einer kehrt an seinen Platz zurück, der andere fährt fröhlich davon. Und glücklich die, deren Ferien in den August fallen. Weih man dock» au» Erfahrung der letzten Jahre, daß der Monat August e» mit dem Wetter immer gnädig hält, datz er ein be- ständigere» Gesicht zeigt- Freilich, man wird durch kahle Felder schreiten, wird nicht die Naturschönbeit mehr tu üvviger Sommerfülle genießen können. Dafür aber das Reifen schauen, Obst in den Gärten, Wein an den Bergen. Die eingefleischten Bergsteiger meinen sogar, daß gerade im August sich die lohnendsten Aufstiege machen lassen. Aber auch an der See wollen so viele gerade im August den Tag verträumen, denn die See wäre ruhiger, da» Wasser durchwärmt Vielleicht hat die Bewegung, die Sommerferien der Schulen weit später zu legen, etwa» für sich, denn leider stimmt die Jahreszeit in dem letzten Jahrzehnt mit dem Kalender so gar nicht mehr überein. Der Frühling kommt später, der Sommer auch. Aber er ist kürzer als früher, eine kurze Spanne nur. Da» zeigen die reifen Sichren, das zeigen die Stoppelfelder deS August. Ein langer Herbst folgt zumeist. Schon im August fallen die ersten Blätter und die Tage kürzen sich. Erinnern wir unS Jahrzehnte zurück: es war anders. Auch in den Jahreszeiten, in der Natur ist ein Wandel vor sich ge- gangcn, den die Gelehrten uns noch nicht erslärt haben. —* Goldene« Meifterjubiläum. Morgen, am 1. August, feiert Herr Schubmachermeister Ferdinand Müller, Riesa, Felgrnhauerttrasse, kein goldene« Meister jubiläum im Kreise feiner Kinder bei bester Gesundheit. Herr Müller gehört« der hiesigen Schuhmach«r-Zwang- Innung ununterbrochen 80 Jahre al« Mitglied a», langer« Zeit al« stellvrrtr. Obermeister, sowie ah« Mitglied be» L>brungSau»schusseS und derMeistervrüsungSwmmmion. Möge r« den biederen Handwerksmeister vergönnt sein, noch recht lange feinem Berufe bei bester Gesundheit nach» gehen zu können. In diesem Sinne gratulieren wir herzlichst, —* Personenschiffahrt. Die Sächsisch-Böh mische Dampsschifsahrt teilt uns mit, daß sie ihren Betrieb auf der Strecke Bodenbach — Aussig wieder ausgenommen hat. —* Sportabzeichen betr. Wie unter BereinS- nachrichten ersichtlich, findet beim RSB. morgen Mittwoch Abnahme der Schwimmprüfungen zum Sportabzeichen statt. —* Die AcbeitSmarktlage des Riesaer Bezirks zeigt kein einheitliches Bild. Während einige Industriezweige, wie Hütten-, Metall- und Holzindustrie in der letzten Woche teilweise immer noch für Arbeitskräfte aufnahmefähig waren, führte in verschiedenen Betrieben der genannten Industrien sowie anderer Berufsgruppen der Rückgang von Austrägen zu Arbeiterentlassunaen. ES meldeten sich beim öffentlichen Arbeitsnachweis Riesa und Umgegend in der verflossenen Woche 166 männliche und 55 weibliche Personen arbeitslos. Darunter befinden sich 3h Hütten- und Metallarbeiter, 26 BauhilfS- und Tief bauarbeiter. 16 Holzarbeiter, 25 Transportarbeiter. Der Rest verteilt sich auf sonstige Berufsgrupven. Maurer find im allgemeinen noch gut beschäftigt. Weniger gün stig ist die Lage für Zimmerer, Maler und Dachdecker. Die VermittlungStätigkett war trotz deS teilweisen Sin ken« des Beschäftigungsgrade« eine rege. Es konnten eine größere Anzahl Schlosser, Hüttenarbeiter, Tischler sowie einzelne Zimmerer, Kraftfahrer, Ofensetzen, Kutscher und un gelernte Arbeiter vermittelt werden. In AuShilfsbeschäf- tigung wurde eine größere Zahl Fabrikarbeiterinnen untergebracht, ferner Crntearbeiterinnen. Auch einzelne Näherinnen und Hausmädchen fanden Beschäftigung. Im ganzen betrug der Abgang an Arbeitsuchenden 106 männ liche und 93 weibliche, der Gefamtbestand 564 männliche und 854 weibliche Personen. Davon sind 430 Unter stützungsempfänger. Ausserdem erhalten 41 Arbeiter Kurz- arbeiterunterstützung. Bei Notstandsarbeiten werden zur Zeit etwa 30 Mann beschäftigt. Unbesetzt blieben Stellen für Umwalzer, Laufburschen und junge Mädchen zum An» lernen (14—15 Jahr), männliche« und weibliche« Per sonal für die Landwtrtfchafr. —* Invalidenversicherung. Am 1. Juli 1828 liefen im Bereiche der sächsisches LandeSvrrsicherunaSanftalt 248 282 Renten und zwar: 17162S Invaliden-, Kranken- unb «lterSrenten, 88 861 Witwenrenten und 41182 Waisen- stammrenten lmit rund SS 000 Waisen). Gegenüber den ve- standSzahlen vom 1. April 1828 ergibt sich somit eine Zu nahme von 8Y1 laufenden Invalidenrente» und 784 Witwen renten, während sich die Waisenrenten um 820 Waisen» stämme und 1700 Waisen vermindert haben. Ueber da» Heilverfahren ist zu berichten, datz bi« Zahl der Gesuch« um Heilbehandlung auch tm zweiteü Vierteljahr 1ÜS8 ein« Zunahme erfahren hat. Im »weiten Vierteljahr sind ins gesamt 8186 Heilbehandlung«» (gegen 8184 tm ersten Vier teljahr 1828) abgeschlossen worben und 66S für vungentubrr. kulöse und 2 471 für ander« Kranke. Ende Juni 1928 befan den sich tn»gesamt 18S1 Krank« in Heilbehandlung, davon 1118 in den eigenen Heilstätten Hohrvalb, Lindenhof, Gott leuba und Waldbof. —* Verteilung de» Beztrksanteil» an der Einkommen»- und Kraftfahrzeugsteuer. Tie Sächsische Staatszeitung vom 80. 7. veröffentlicht die Aus führungsverordnungen de» Finanzministeriums zur 4. Ver teilung des Bezirksanteils an der Einkommensteuer und an der KörperschaftSsteuer, sowie zur 3. Verteilung des BeztrkSanteil» an der Kraftfahrzeugsteuer je für das Rech nungsjahr 1988. —' Auszeichnungen auf Ausstellungen. Für einen gemeinsamen Bericht der sächsischen Handels kammern^ an da» Wirtschaft-Ministerium äußerte sich die Kammer dahin, daß über eia Ueberbandnebmen von kleinen Ausstellungen und über da» Unwesen Irr auf solchen Ausstellungen verliehenen Au»»eich«u«»en »erde. Die Selbsthilfe de, Sinnen, die zu diesem AweN Zurück. Haltung gegenüber fragwürdigen Veranstaltungen beob- achteten, möchte au» von den «»Hürden durch Ntchtgeneh- miaung solcher Ausstellungen und durch Ablehnung der Uebernahme von Ehrenämter« bei ihnen uwteMtzt wer- den. Di« Frage der Auszeichnungen au» «ussteNungen ww all« sonstigen AuSstellungSangelegenhkiken möchten durchweg im engsten Einvernehmen mit dein Deutschen «w»stellu»g»- und Messeamt, insbesondere auch in An- lehnuna an seine PretsperichtSordnung, behandelt werden. —* Tagung der deutschen Philosophi schen Gesellschaft in Leipzig. In den Tagen vom 1.-4. Oktober findet in der Untvevsttät Leipzig die Tagung der Deutschen Philosophischen Gesellschaft statt. Die Gesellschaft zählt zu ihrem engeren Kreis» neben be- kannten Hochschullehrern der Phtjosoplfie und der Kultur- > Wissenschaften Männe, deS praktischen, vornehmlich des SrztehungSleben» und jüngere Kräfie, Vie an der Vestal- tuns de» neuen Weltbilde» Mitarbeiten. Die Leipziger Laguna soll der Klärung de» Problem« der Gemetnschaii dienen. Acht bewährte Forscher und Redner werden dazu sprechen —" Deutsche Flaggen in de, Tschecho slowakei Wer als TonntagSau» lügler mit dem Damv- ser in die Lschechei fährt, steht zu einein Erstaunen, daß, sobald da» Schiff bei Schöna die Lande», und ilteichS- grenze überschreitet, aus demselben sämtliche Flaggen ein- geholt werden. Nicht nur die weitzgrüne Heckflaage ver schwindet plötzlich, sobald man sich SerrnSkretscyen und dem tschechischen Hoheitsgebiet nähert, auch die Gesell- schastSflagge mit dem blauen Anker im Meissen Rhombus de» grünen Flaaaentuche« sinkt vom Maske und sogar der Bugwimpel mit dem Namen de» Schisse» wird einge holt. Umgekehrt setzen alle Dampfer, die von der böh mischen Elostrecke ohne Flaggen die Reichsgrenze passieren, sie wieder nach lieber chrnten derselben. Die Dampf- schiffahrt«-A.-G. bezw. deren SchiffSlührer müssen natür lich in dem Moment, in dem sw auf tschechische» Gebiet übergehen, den dortigen Bestimmungen Folge leisten, wollen sie sich nicht einer Menge Scherereien auSsetzen. Der SchtffSgast aber schüttelt den Kopf über derartig schikanöse, kleinliche Vorschriften unserer liebwerten Nach barn jenseit« de» Erzgebirge». ... —'Seine Reise de« früheren Kaiser» nach Schlesien. Dem Telunion^achsendienst wird aus An- frage au» Berlin mitaetellt: Wie die Generalverwaltung de» ehemals preussischen Königshauses mitteilt, trifft die Meldung der Dresdner kommunistischen „Arbeiterstimme", daß sich der frühere Kaiser mit seiner Gemahlin im Schlosse Gröditzbera in Schlesien aufhalte und nach OelS zum Kronprinzen fahren wolle, nicht zu. —' Vorsicht bei dem Genuß von Gurken! Neben vielem anderen bereichert der Sommer unseren Tisch auch mit den feinsäuerlichen, für die heißen Lage äusserst schmackhaften Gurken. Bet Genuß derselben wird trotz aller Warnungen auch heute noch gesundheitlich sehr viel gesündigt, indem unmittelbar darauf Wasser getrunken wird. ES stellen sich alsbald ähnlich wie bei Kirschen er hebliche, nicht ungefährlrche Bauchschmerzen ein, die die schlimmsten Folgen nach sich riehen können. Besonders Kinder sollen in lneser Beziehung nachdrücklichst gemahnt werden, da sie sich bei Einstellung des Durstgefühls nach Genuß von Gurken keinen Zwang im Wassertrinken antun, wodurch schon des öftere» Todesfälle verursacht worden sind. Nach dem Genuß von Gurken soll man, genau wie bei den Kirschen, mindesten» 2—3 Stunden vergehen lassen, bevor man Wasser trinkt. —' Dresdner Jahrmärkte betr. Die städ tischen Körperschaften in Dresden haben die Aufhebung der daselbst in jedem Mär», Juli und Oktober stattfinden, den Jahrmärkte beschlossen und um die dazu erforderliche Genehmigung beim Ministerium de« Innern al» der zu ständigen Marktbehörde nachaesucht. Einige als Marktbv- schicker Beteiligte, zumeist Fierantenverbände, beschwerten sich bei den Ministerien über diesen Beschluß und beriefen sich unter anderem auf die wirtschaftliche Bedeutung der Dresdner Jahrmärkte, auf ein gewisse» Interesse der säch sischen Industrie an ihnen und auf die von ihnen behauptet« Möglichkeit, diese Veranstaltungen auch ohne Verkehrsge fährdung stattfinden »u lassen. Die Handelskammer konnte aber in ihrem von der Kreishauptmannschaft Dresden ein geforderten Gutachten die behauptete Bedeutung der Jahr- Märkte für die Bevölkerung inü» die Industrie ihres Be zirke» nicht bestätigen, erblickte vielmehr den entscheidenden Gesichtspunkt in den allgemeinen Berkehrstnteresfen. Diese erheischen sowohl au» Gründen der Verkehrssicherheit wie solchen der Hebung des Ansehens Dresdens und seine» Fremdenverkehrs unabweiSltch die Entfernung der Jahr märkte von den derzeit benutzten Stellen de» Stadttnneren, die al» ausgesprochene Verkehr», und Glanzpunkte Dres den» zu betrachten seien. In dieser Zweckbestimmung haben Neumarks Neustädter Markt, Hauptstraße und Ring so vollständig aufzugehen, daß sie nicht noch al» Jahrmarkts stätten verwendet werden können. Zu VerkehrSzwecken ins besondere seien sie jederzeit unentbehrlich angesichts der ungünstigen, weil zu engen und winkligen Bebauung dr an sie anstoßenden Stadtkerns. ES bedeute darum einen ganz ungewöhnlichen Zustand, wie er kaum In einer anderen vergleichbaren Großstadt zu verzeichnen sei, dab die Jahr- Märkte seither auf diesen noch zum Stadttnnern gehörigen Stellen belassen worden seien, wo sie schon wegen der VerkehrSgefahren und der vielen vorgekommenen Verkehrs- Unfälle nicht länger verbleiben könnten. —* AuSnahmeverkaufSzetten tm Einzel- handel. Der Kreishauptmannschaft Dresden berichtete die Handelskammer zu Dresden auf deren Anfrage, daß der zurzeit wenig günstig« Geschäftsgang im Einzelhandel eine Folge der verminderten Kaufkraft weiter Kreise sei. Eine Verkürzung der derzeitigen Verkaufszeiten werde den Umsatz weiter schmälern. Daher sei der zeitweilige spätere Ladenschluß an den Wochentagen und die Oeffnung der Läden an den Sonntage« der AdventSzeit auch weiterhin nötig. Dagegen bestehe für da» Offenhalten der Läden am Sonntag vor Patmarum zur Anschaffung von Konsir- mandensachen kein zwingende» Bedürfnis. —* Sonntagsruhe im Mtlchhandel. Dem Gewerbeamt Dresden berichtete dis Handelskammer auf Befragen, daß von der Sonntagsruhe im Mtlchhandel keine weiteren als die bisher geltenden Ausnahmen de- willigt und dahingehende Anträge abgelehnt werden möchten, mit denen einzelne Lieferer die Gestattung der jufyhr von Milch, Schlagsahne und Kaffeesahne an Wirt- chaften während der Sonn- und FesttagSnachmtttage er treben. Ein Bedürfnis hierfür sei nicht gegeben, während >aS Zugeständnis einer solchen Ausnahme nicht nur Be rufungen au» dem ganzen Milchhandel, sondern noch darüber htnau» in bezug aus den sonstigen Bedarf der Wirtschaften auSlösen und die Sonntagsruhe weitgehend in Frage stellen wurde. —* Die Textilarbeiter lehnen deü ArbettS- zettschiebSspruch ab. Der neue IrbeltSzettschtebS- svruch für di« mittel- und westsächsisch« Textilindustrie, der am 24. Juli von dem vom ReichSarbeitSminister bestellten Sonderschfichter gefällt wurde, ist nunmehr von -er Arbeit- nehmrrseiw «gelehnt worben. Die Arbeitgeber hatten be- kanntltch den Schiedsspruch sofort angenommen und seine ArbAblicÜHSerklärungboantraat. Die Gntschetbung liegt setzt beim SreichSarbttt»miniskeL
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