Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192808034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-03
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oertllches nnd Sächsisches. Riesa, den S. Nuguft 1828. —'wettervoeberkgqe »Nr den 4. Vugnst. Mitgeteilt van der Eächs. LanoeSwetterwart« zu Dresden Welter« stark« Lrmvrraturzunabm« b«l schmacben Wind«n au« wechselnden Richtungen. Heiter di« örtlich d«w-lkt. Späterhin können Gewitterstörungen «intrrten —* Dat«n kür d«n 4. Auguk» 1828. Gonneneuf- aan« 4,28 Ubr. Sonnenunteraan« 18,48 Uhr. Mandans» gang 2l,2ö Ubr. Mondunt«raana 7,2 l Udr. 1792: Geboren der Lichter Percy Shelley in Mildplace laeit. 1822). 1848: Geboren General Otto von Emmich, Eroberer von Lüttich <7. Aua 1814) «gestorben ISIS). 1870: Eiegder Preußen und Bayern über di« Franzos,» bei Weißenburg. ivik- Di, Ortterr«icher erobern Iwangorod» * MIWMkl RIM SLM SM M» M LilU. Nachsolaende« StimmnnoSbild, da« wir nnsere» «er» ehrten Lesern nicht vorentbalten wollen, wurde un« vom Sanae«brnder Dani Richter, Riesa-Gröba, mit einer herrlichen Aufnahme freundlichst gewidmet: .Ein bunter Blumenstrauß, so weit da« Auae reicht, vom Gilbrrband der Donau ring« umwunden . . . Du unveraleichlich schöne« Land! — Deutsch« Sänger ziehen, geteilt in Gruppen, nach des schönsten Feite« End« in der goldenen Etadt der L «der den Strom hinauf bis Lin». 21 Stunden vertrauen wir uns auf dieser unvergeßlich schönen Fahrt dem eleganten, groben Schnelldampfer an, auf dem nun di« erbebenden Eindrücke de« Feste« mit der Melodie de« Strome« sich vermählen Im goldenen Tonnen» schein erglüht da« schöne Land und in den Flute» spiegelt e« wider. Burgen, Schlosser und Klöster grüßen von gewaltigen Höhrn, von dunklem Laubwald ring« umgeben, schmucke weiße Häuser zieren di« schattigen User. Reiher ziehen auf der breiten, glitzernden Fläche bin und schauen nach Beute an«, braune Burschen und Mädchen in ihren leichten Booten eilen ans schaukelnden Wellen an un« vor- über, lachender Sonnenschein ans ihren Gelichtern. Wir begrüßen sie mit kräitigem .Heil, braune Nix»»!" Vorüber an den wrchielvollen Bildern eilt der Strom und mit ihm die Zeit; der Abend senkt sich nieder und breitet sanft seinen Schleier über die weiten Gefilde. Nebel schleier ziehen an de» Ufern hin nnd beleben, spielenden Nymphen gleich, die vom Mond nun magisch beleuchteten User der Donau. Plötzlich unterbricht das Heulen der Sirene das träum» bafte Bild und verkündet da« Nahe» einer Station. Schein- werler blitzen auf nach beiden Seiten. Da bricht an« dem dunklen Rabmen der Nacht da« leuchtende Bild de« prächtigen Schlosses Persenburg hervor. Lichter flackern auf am dunklen Saum der User, Heilruse der fahrenden Sänger von Wie» werden vom Echo getragen, vom belebenden User erwidert, und Böllerschüsse begleiten unsere Weiteriahrt, bis wir nach 21 Stunden genußreicher Fahrt nachts 3 Uhr in Linz landen. Aber weiter geht die Fahrt, diesmal von Linz per Bahn nach Salzburg. Hier augekommcn, lösen schönere Bilder schönste Bilder ab. bis wir hier im Strudel der Schönheit dieser herrlichsten Stadt unsere Sinne weiter berausche». Ort der Schönheit, Tor der Alpen: Salzburg, mag di' Gott erhalten! Aus der Elbe geborgen wurde heute vor mittag gegen s-10 Uhr in der Nähe der Jahna-Mündung der Leichnam des Arbeiters Max Töpfer von hier. Es liegt selbstverschuldeter Unfall vor. Wie verlautet, soll T. am Abend des 1. August auf Grübelei Flur versucht haben, auf einem Pferde reitend die Elbe zu durchquere». Er soll durch die Strömung vom Pferde gerissen und abgetrieben morden sein, während das Pferd an das Ufer zurück gelehrt ist. —* Straßensperrung anläßlich de« Flug- tageS in Riesa. Die AmtShauptmannschaft Großen- Hain und der Rat der Stadt Riesa erlassen im vorliegenden amtlichen Teile eine Bekanntmachung, wonach am Sonntag, den 5. August, nachm. verschiedene Wege in der Nähe de» provisorischen Flugplätze» für allen öffentlichen Verkehr gesperrt werden. Auch der Betrieb de» städtischen Frei- badeS an der Rüster bleibt auf die Zeit von nachm. 1.80 bi» ö.R) Uhr geschlossen. —* Vom Gewerbeverein. In einer gestern ab- gehaltenen Vorstandssitzung wurde beschlossen, die in Sub sicht genommene Partie nach dem Dpreewald« in diesem Jahre aussallen zu lasten. Die Wafferverhältniffe sind dort zurzeit derart ungünstig, baß die Kahnfahrten ohne Unter brechungen nicht durchzusühren sind. Such die Bahnanschlüsse bereiten Schwierigkeiten. Dafür wirb ein Ausflug nach Mittweida-Waldheim, jedoch erst am 26. August stattsinden. —* Die Feier seine» 65jährigen Bestehen begeht am Sonntag, den 5. August der Allgemeine Turnverein Riesa im Hotel Höpsner. Die für diesen Abend festgesetzte VortragSfolae weist eine reiche Abwechs lung auf. eS stehen somit den Besuchern dieser 65. Stiftung», festfeier einige angenehme Stunden tu Aussicht. sSiehe auch Anzeige in dieser Nummer.) —* Milchprei». Steigerung. Au» den Kreisen der Landwirtschaft, ebenso der Milchyänbler und Molke- reien hören wir, daß infolge der lange anhaltende» großen Hitze die Futterverhältnist« recht schlechte geworben sind und daß infolgedessen die Milchproduktion sehr stark zurück geht. Der Mangel an selbsterbauten Futter muß durch Zukauf von sehr teurem Kraftfutter ersetzt werden und dadurch steigern sich die Gestehungskosten ganz bedeutend. Diese Steigerung muß sich leider wieder in der Steigerung de» Milchpreises auSwirken. —* Zeitlich beschränkt« Kirchensteuer- pflicht. Nach einer Dienstanweisung der LandeSfinanz- ämter Dresden und Leipzig für die Erhebung der ev.-luth. »sw. Kirchensteuern aus das kirchliche Rechnungsjahr 1928 sind die Kirchensteuern in vier Terminen am 15. Mat, Juli, 15. Oktober 1928 und 15. Februar 1929 zu ent richten. Wird der Steuerbescheid erst nach dem 15. Mai 1928 zugestellt, so sind die bi» dahin fällig gewordenen Steuer beträge spätestens zwei Wochen nach Zustellung de» Steuer, bcscheibs abzuführen. Die geleisteten Abschlagszahlungen sind anzurechnen. Ferner gilt folgend« Bestimmung: Ist ein Steuerpflichtiger im Saufe des Rechnungsjahres 1928 gestorben oder >au» der ReltgionSgesellschaft «uSgetreten oder hat er seine Zugehörigkeit zu der ReligionSgesellschaft durch Verlegung seine- Wohnsitzes au» dem Freistaat Sachsen aufgegeben, so ist er zur Kirchensteuer nur bi» zum Slblauf de» Monat», in den das Ereiani» gefallen ist, heran- zuziehen. ES ist also der Steuerbetrag, der zu fordern wäre, wenn die Steuerpflicht während de» ganzen Rech- nung»jahre» bestanden hätte, durch zwölf zu teilen und danach mit der Zahl der Monat« zu vervielfachen, für die bG MmmiMM »«Am»« haL. KEweche»da« otk wen» ein Steuerpflichtiger erst währen» de» RechnunqSfahre» 1928 dem evangelisch-lutherische» vekenntniste heigetrete« ist oder Pnen WobHtz in den Fretstaat Sachseu verlegt bat. — Trüber Borherbft 1» Gtcyt! Fn cnefem Jahre batte bisher jeder Monat einen Ueberschuß an Sonnenschein zu verzeichnen, wa» seit 1806 in keinem Jahre vorgekommen ist, nicht einmal 1811, dem heißesten Jahre der letzten 200 Jahre. Wir baden seit Beginn dieses Jahres btS jetzt eine» Ueberschuß an Sonnenschein gegenüber normalen Jahren von nicht weniger al» 264 Stunden zu buchen. Dieser außergewöhnliche, Umstand legt die große Wahrscheinlichkeit nah«, daß wir in der Folgezeit, und zwar bi» JahrrSschluß, ein paar Mo nate mit einer ausgesprochenen Sonnenfchetnannut zu rech nen haben dürften. Ein Ausfall an Sonnenschein gebt aber Hand in Hand mit einer Herabsetzung der Luft temperatur, ko daß di« betroffenen Monat« auch zu kalt ausfallen müssen. Ob nun diese Zett nahe bevorsteht oder sich mehr aus die lebten Monate erstrecken wirk läßt sich mit Bestimmtheit natürlich nicht sagen. Wir vermuten jedoch auf Grund gewisser Anhaltspunkte, daß bereits die »weit« August halste, namentlich aber der Sep tember, in Frage kommt. —* «a» ist «in« alt« Silbermark wert? Nur 85 Pfennig! Daran läßt sich nichts ändern, die ReichSbank jedenfalls gibt nicht mehr für «in« alte Silber- urark, auch dann nicht, wenn man diese» Geldstück tn etner Geldrolle vertrauensselig von irgendeiner Bank in Emp fang genommen hat. Man fei also vorsichtig bet Entgegen, nähme von Markstücken, man kann sonst für dies« Unacht, famkett böS bestraft werden, mit dem Verlust nämlich von 65 Pfg. für jede Mark. —* Der Oschatzer Co Um soll ein« Erdbeben- «art« erhalten. Professor Weifmann, der «ine Berufung an bi« Hamburger Seewarte erhielt, machte sein Bleiben in Leipzig von der Errichtung einer ungestört liegenden Erb- bebenwarte abhängig. Sein Wunsch wird erfüllt werben. An dem über 890 Meter hohen Berge wird tn nicht allzu langer Zeit die neue Leipziger Erdbebenwarte erstehen. Bereit» im Frühjahr soll der Bau in Angriff genommen werden. Die notwendigen Bodenuntersuchungen und Der» Messungen sind schon durchgeführt worben. —4 Sächsischer Mannergesangverein auf Grammophonplatten. Auf Einladung der deutschen Grammophongeselljchaft wellte vor einiger Zeit da» Solo, quartett de» Oberlausttzer MLnnerchore» iNeugrrSborfl unter der Leitung von Erich Hülle in Berlin, wo sechs Chöre phonographisch ausgenommen wur- den. Die sehr gut gelungenen Platten sind soeben im Sandel erschienen. Bemerkenswert ist vor allem die her vorragend« Wiedergabe de» blühenden Wohlklang», aller Feinheiten der Dynamik und der guten Aussprache. ES ist zweifellos ein großer Erfolg de» Sächsischen SangeS- wesen», wenn eine nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt bekannte große Grammophongesellschast sich dazu entschlossen hat, ein bisher der breiten Oeffentlichkrit unbekanntes Quartett tn die Reihe internationaler Be- rühmthetten aufznnehmen, nnd man wird tn Sachsen diese Nachricht mit berechtigter Freude verzeichnen. Wie wir weiter erfahren, »st da» Quartett auch vom Berliner Rund- funk zum Dortrage mehrerer Chöre verpflichtet worden. Die Sänger, die im Frühjahr schon tm Dresdner Rundfunk gesungen haben, werden voraussichtlich demnächst bet einem Konzert in der Landeshauptstadt, wo der Gesamtchor bereits einmal mit großem Erfolg aufgetreten ist, Mitwirken. —* Tagung de» R et chSstä btebunbeS. Am 6. und 7. September findet in Heidelberg die diesjährige Tagung des ReichSstädtevunbeS statt, auf der u. a. über baS Thema „VerfassungS. und Verwaltungsreform in Reich, Ländern und Gemeinden" RetchSinnenmtnister Severing, der frühere ReichSinnenmintster Dr. Külz und Oberbürger- meister Dr. Renner-Rastadt sprechen werben. Da» Referat über Steuervereinheitlichung und Finanzreform haben Staatsminister Dr. Söpker-Aschosf, ReichStagSaVg. Dr. Brüning und der Präsident de» ReichSstädtebunbe» Dr. Haekek übernommen. —* Der Zentralverein für deutsche Bin- nenschisfahrt hält seine diesjährige Hauptversammlung am 31. August in Königsberg ab. —* Der deutsche Landkreistag hat znm 6. Sep tember seine satzungvgemäße Hauptversammlung nach Rostock einberufen. Er wird sich insbesondere mit der Frage der Straßenunterhaltung zu beschäftigen haben. —* Um den Schiedsspruch tn der westsächsk» schen Textilindustrie. Wie wir erfahren, ist eine Entscheidung des ReichSarbeitSminister» zu dem Schieds spruch tn der westsächsischen Textilindustrie wahrscheinlich erst am Sonnabend zu erwarten. —* NuS dem Ministerialblatt für die Säch sische innere Verwaltung. DaS Ministerialblatt für die Sächsische innere Verwaltung Ausgabe A, vom 1. August 1028 regelt u. a. die LeichentranSporte in Luftfahrzeugen. Für die Beförderung von Leichen in solchen bestehen noch keine besonderen Vorschriften. Für derartige Transporte sind daher neben den Beförde rungsbedingungen der Luftverkehrsunternehmen die all gemeinen, insbesondere die gesundheitspolizeilichen Be stimmungen über die Beföroerung von Leichen maßgebend. Danach ist eine Beförderung von Leichen in Luftfahrzeugen de» planmäßigen, öffentlichen Verkehrs, die gleichzeitig der Personenbeförderung otenen, grundsätzlich unzulässig. Jedoch bestehen, wie wir dem Ministerialblatt für sie Sächsische innere Verwaltung entnehmen, gegen eine Beförderung von Leichen in solchen Räumen von Sonder flugzeugen, die nicht der Personenbeföroerung dienen, keine Bedenken, wenn sie unter entsprechender Beachtung der gesundheitspolizeilichen Maßnahmen geschieht. —* Briefpost sür den Kreuzer Berlin. Di« Absendung von Briespoft für den Kreuzer Berlin erfolgt im Monat August an folgende« Tagen: am 1., 7., 8., 14. nnd 15. August nach Fremantle (Australien), am 21., 22. 27. und 28. August nach Banjoewang sJava). —* Auftreten von KohlweißlingSfaltern. An den ohnehin schon durch die Raupen der Kohlschabe schwer geschädigten Kraut- und Kohlpflanzen läßt ein Maffenauftreten von KohlweißlingSfaltern starken Raupen fraß erwarten. ES wird empfohlen, die befallenen Pflanze« mit Nikotin- oder Quassiaseifenlvsung, 2prozenttger Chlor- bariunilösung zu behandeln. Gebrauchsfertige Packungen sind in den vertrauensstellen de» Staatlichen Pflanzenschutz dienste» erhältlich. Auch wird hier kostenlos Auskunft er teilt. Die staatliche Hauptstelle für Pflanzenschutz befindet sich in DreSben-A. 16, Stttbelallee 2. —* Tierschauen in Sachsen. Am 12. Angust fin- bet in Crottendorf, AmtShauptmannschaft Annaberg, eine OrtStterschan der Landwirtschaftskammer statt, wobei eine Anzahl Zuchtpferde und etwa 800 Rinder be» erzgebir- gischen Fleckmehschlages zur Schau stehen. Auch eine An- zahl Geflügel und Kaninchen sind ausgestellt, gleichzeitig landwirtschaftlich« Maschinen und Geräte. Die erzgebirgische Landwirtschaft sei auf die Schau besonder« aufmerksam ge macht. — In Annaberg findet Donnerstag, den 16. Aug., ein Zuchtvieh- und Zugochsenmarkt statt, mit Prämiierung der Tiere. —* Sein Pilzfahr? Di« absonderliche Witterung diese» Jahre» hat auch die Ptlzsreund« enttäuscht. Bi» jetzt gab e» infolge der Trockenheit io gut wie gar kein« Pilz«. Doch sei zum Trost gleich angrfügt, daß sie nach dem Urteil, erfahrener Pilzkenner „noch kommen werben", b. h. nur bi« späteren Sorten. All« Hoffnung brauche« deshalb di« Vilz- keiuschmecher uv» nicht fahren zu lasse». —» Konfularwesen. Zum Generalkonsul von Uruguay tn Hamburg ist Florencio Riva» ernannt worden. Der Genannt«, de« «amen» des Reiche» da» Exequatur erteilt worden ist, ist für da» sächsische Staatsgebiet aner kannt und ,»gelassen worbe«. « » . —* Rösten de» Flachse». Die Pressestelle der vandwirtschaftSkammer «acht auf die Vorteile ansmerksam, di« die Tauröft« be» Flachse» für den Landwirt wie für die Scbwinganstalten bringt. Da der Preis für RöstflachS unter Anrechnung de» entstehender» RöftverlufteS und der Rüst kosten «ngefähr SO Prozent höher ist al» der Strohslachs- preis, so ergibt sich daraus für de« Anbaurr ohne «eitere» «in höherer Gewinn, während der Vorteil für de« Ans- arbeiter darin bestem, daß er den angelieferten Rüstflach» sofort verarbeiten und an bi« Spinnereien abliefer« kann. Die Rüstdauer bet der Rasenrüste schwankt je nach den Feuchtigkeit-Verhältnissen zwischen 18 und 25 Tagen, von den Spinnern wirb der au» der Rasenrüste gewonnen« Flach» stark begehrt, weil die Faser an» Rasenröste glatter und geschmeidiger ist. Weiterhin wird aufmerksam gemacht, daß «» sich nach der Marktlage empfiehlt, de« RöstflachS möglichst zeitig tm Herbst zur Ablieferung »n bringen, und zwar vor Beginn der russischen Zufuhren. —* Vorsicht bet den elektrischen Leit««- gen! Die Pressestelle der LandwirtschaftSkammer bringt bet der Ernte erneut in Erinnerung, daß e» gefährlich ist, auch scheinbar isolierte elektrisch« Kraftlettunge« mutwillig oder fahrlässig zu berühren. Ein« Berührung dieser Art ist besonder» leicht möglich, wenn sich Leute auf hochae- labenen Ernteivagen aufhalten und dann den oftmals tiefer al» 6 Meter liegenden LettungSdrähten zunahe kommen. —* LanbwirtschaftSfunk im August. Wie die Pressestelle der LanbwtctschaftSkammer mittet», finden auch im August regelmäßig am Montag und Donnerstag feder Woche tn der Zett von 18H5 dt» 19L0 UVr Vorträge statt belehrenden Inhalts und mit praktischen Anregungen sür den Landwirt. Die Vorträge werde« gegeben tm Lanb- wirtschaftSfunk der Deutsche» Well«, die über de« Sender KüntgSwufterhausen (Welle 1250) geht. Für den August sind Borträge vorgesehen über ordnungsmäßige Buchfüh rung, Grünlandfragen, über dt« Bedeutung de» Handels teil» einer Tageszeitung für den Landwirt, über Kartoffel ernte und Verwertung, über Notproqramme auf dem Vieh- und Fleischgebtet« und der zukünftigen Kartoffelverwer tung, über Eutererkrankungen des Rinde» «nb ibr« Be kämpfung usw. Auch der HauSfrauenfunk gibt Montag» von 15 bi» 15M Uhr eine eigene Stunde der Hausfrau und Mutter, tn der im August gesprochen wirb über Haltbar machung von Gemüse und Obst, über neuzeitliche Ernäh rungslehre im Haushalt und über Früchteverwertuna. —* Der falsche Kriminalbeamte — Helfer in der Not — aber verurteilt. Eine interessante Etn- svrukhsacke hatte das Amtsgericht Dresden zu verhandeln. Der Sachverhalt war folgender: Am 13. April zur Mit- ternachtSstunde war dec im Anfang« der 20 er Jahr« stehende Bankbeamte Hauvt hinzugekommen, wie ein Fahr gast einer Autodroschke sich weigerte, die aufgelaufene Taxe zu entrichten. Der Bankbeamte, der zufällig tm Besitze eine» Gummiknüppel» war, griff helfend ein, bezeichnet« sich al» Kriminalbeamter und nahm den zabkungSunwtl- ligen Fahrgast fest. Diese Handlungsweise brachte Haupt jedoch zwei Strafen ein. Einmal wurde ihm durch Strafbefehl eine Geldstrafe von 10 Mark wegen unbe fugten Waffenbesitze» auferlegr, weiter sollte er 50 Mark Strafe wegen unbefugter Ausübung eine» öffentlichen Amte» zahlen. Hiergegen erhob Haupt Einspruch und beantragte eine gerichtliche Entscheidung. — In der Ge richtsverhandlung berief er sich auf 8 127 deS StPO., der wie folgt lautet: „Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht ver dächtig ist oder seine Persönlichkeit nicht sofort festge stellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne rich terlichen Befehl vorläufig festzunehmen." Er führte hier zu weiter auS, e» habe keine andere Möglichkeit bestan den, als ganz energisch aufzutreten, um dem Kraftwagen führer zu seiner berechtigten Forderung zu verhelfen. Und so will sich Haupt für befugt gehalten haben, nach dem angezogenen Paragraphen in der Rolle eine» Kri minalbeamten aufzutreten und die Festnahme vorzuneh men. Mit diesen Einwendungen kam er aber nicht durch. Gewiß kann jedermann Täter auf frischer Tat festnehmen. Niemanden gibt aber der betreffende Paragraph deS Recht und die Befugnis, in solchen Fällen als Polizei-, oder, wie hier geschehen, al» Kriminalbeamter aufzutreten. Und so beließ eS da» Gericht bet der bereit» durch Strafbe fehl erkannten Geldstrafe von 50 Mark. In der Urtetl- begründuna wurde betont, daß eine Amtsanmaßung hier ganz zweifellos vorliege. Der Angeklagte habe, wie die Dinge lagen, wohl da» Recht gehabt, zu etner vorläu figen Festnahme zu schreiten, nicht aber habe er sich da bei al» Kriminalbeamter bezeichnen dürfen. Wenn da» Gericht eine so geringe Geldstrafe auSgeworfen habe, dann sei die» nur geschehen, weil unedle Motive bei Be gehung der Uebertretung nicht vorgelegen hätten, denn sonst hätte man auf eine Freiheitsstrafe erkenne« müssen. —* Wascht da» Obst. Eigentlich sollte sich diese Mahnung erübrigen: denn für viele wird eS eine Selbst verständlichkeit bedeuten, Obst, besonder» das was man nicht selbst ernten kann, sondern erst kaufen muß, vor bem Genuß zu säubern. Dennoch kann man eS in der Hochsaison der Kirschen oft genug sehen, daß Leute mit einer frischerstandenen Tute durch die Straßen schlen- dern, eine Kirsche nach der anderen daraus verzehren, eS also nicht abwarten können, bis sie die Möglichkeit haben, die Früchte zu waschen. Ganz abgesehen davon ist auch mit dem sofortigen Bekehren de» Obstes auf der Straße die Umnanier verbunden, Obstreste auf die Straße zu werfen, so daß da» eilige Verzehren nicht nur den Genießenden, sondern auch für die Mitmenschen eine Gefahr in sich birgt. Bakteriologische Untersuchungen an verschiedenen Obstsorten, wie diese an den Verkaufs ständen und in an der Straße stehenden Körben feilgeboten werden, haben ergeben, daß daS sterilisierte Wasser, mit dem die Früchte aogewaschen wurden, eine hübsche Blüten lese von Bakterien enthielt, unter denen sich einige recht gefährliche befanden. Die Zahl schwankte nach dem Rein- lichkeitSgrad der Früchte »wischen 68000 und 3200000 Keimen in Kubikzentimetern. Beim zweiten Waschen er gaben sich noch 7000 und 120000 und nach dem dritten Waschen immer noch zwischen 3000 und 28000 Keime. Diese Zahlen dürften deutlich genug zeigen, wie not wendig e» ist, das Obst vor dem Genuß gründlich mit Wasser zu behandeln. . . —* BolkSbr Luche bet der Ernte. Mit der Ernte, besonders mit dem Beginn der Ernte hängen in fast allen Gegenden noch sehr viele alt« Bräuche zusammen. Vielfach ist eS alter Brauch, daß an einem bestimmten Tage der Woche mit dem ersten Getreideschnitt begonnen werden .muß., In anderen Legenden wird vorher ein tägSkleidllna zur' Kir< der Kirche auS , anderer Brauch ist, daß die Landleute zum ersten Getreide schnitt mit den Angehörigen im besten Sonntagsstaat und in einem würdevollen Auszug auf die Felder gehen, um mit dem Schnitt zu beginnen. In Hessen und auch noch in anderen Gegenden sollen die ersten Aehren von einem kleinen 5 oder 6 jährigen Mädchen abgeschnttten werden und besonderen Seg«, soll «» bringen. w«m da» Mädchen ein fast allen Gegenden noch sehr viele alt« Bräuche zusc Vielfach ist eS alter Brauch, daß an einem best Tage der Woche mit dem ersten Getreideschnitt be Gottesdienst abgehalten, der Erntebittag, wobei die Land leute jedoch nicht in FeiertagSkleidung, sondern in Werk- - -che kommen. Anderswo geht eS von dann , gleich aufS Feld. Ei»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder