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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192808177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-17
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1928
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W Ich M M« ßiriW »kmurrt? 8« Len letzten Jahren, namentlich auch wieder t» Liese« Sommer, hat jeder durch eigene Beobachtung ieftstelle» könne«, Latz Li« Temperatur wesentlich gesunken ist und «» früher einmal Würmer war als jetzt. Wen« e» auch gewiß einig« sehr Heide Lag« gegeben hat, so mutz man selbstver ständlich bi« DurchschntttStemperatur berechne» und ko«mt danach »« de« Ählutz, Latz Liese Lurchweg niedriger log als jene früherer Tag«, und Vergleich« mit alten Aufzeich nungen bestätigen Lies« Behauptung. So ist «S erklärlich gewesen, wen« geraL« in Le« letzte« Jahren immer wieLer Li« Krage untersucht wurde, ob Len» tatsächlich «in« allmähliche Erkaltung Europa» «tngetreten sei. Die rein« WitterungSkunde kann nun aber merkwür digerweise hierüber kein« Auskunft geben. Zwar hat sie einwandfrei festgeftrllt, Lab im Innern Afrika» Li« Ver wüstung durch von Jahrzehnt zu Jahrzehnt größere Hitze und Trockenheit zunimmt, so Latz jetzt grobe Strecke« Le» Sande», dem früheren Deutsch-Liidwestasrika, die noch vor M Jahren Grassteppen waren, in öd« Gandwüst«» ver- wandelt wurden. Ueber Las Klima Europa» kann jedoch unsere Wtffen- chaft noch kein abschließende» Urteil abgeben. Zwar hat ie ermittelt, daß gewisse Schwankungen deS Klimas wahr- cheinltch im Anschluß und unter dem Einfluß von entspre chenden Schwankungen der Sonnentätigkeit stattfinden, doch erstrecken sich diese Ermittlungen nur auf wenige Jahre oder Jahrzehnte und sind auch nicht so erheblich, daß man schon von einem Klimawechsel sprechen könnt«. ES kommt hinzu, daß die zuverlässige WitterungSbeobachtung kaum über ein Jahrhundert alt ist, und die Forschung für weiter zurückliegende Zeiten auf weniger zuverlässige Aufzeich nungen über den Ausfall von Ernten, den Eintritt der Weinlese, das Zufrieren und Auftauen von Flüssen, Land seen und MecrcStcilcn angewiesen bleibt. Hinzu kommen vielleicht noch Fingerzeige, die die Verbreitung einzelner Pflanzen geben, die aber berrüS weniger bedeutsam sind, da keine Gewähr hierfür besteht, das? die Pflanzen zu allen Zeiten die gleiche Temp:>"tnr beanspruch« haben müssen. Mehrere hervo ragen': Gelehrte haben in den letzten Jahren znsannncnsaö.-nde NnierGchnngcn über die Frage angcstcll«, ob erheblich- «limaschwanknngcn während der geschichtlichen Zei' in ch"r.': i sla'tgc?"iid:n haben, aber übereinstimmend siich k-e rn dem Zch'nh gelangt, daß zu» mindestens eine so N brr' end? Vervndernng im Sinn« der Zunahme od-r Abnat nre der L ärme ober der Niederschläge nicht feststellbar sei. ^i'^heseni-ere h-t der namhafte schwe dische Meteorologe t'i'debroichson ermittelt, daß die Insel Island heute n-cbt mebr n"d n-ct't häufiger unter dem Polarrise zu leiden habe als vor einem Jahrtausend. r. WsWeil Les AMW« „MlllMea" In M. Heute Freitag abend nehmen die Veranstaltungen an läßlich des S. GauschicßenS mit der Paroleausgabe der hie sigen Schützen-Gesellschaft ihren Anfang. Morgen Sonnabend findet bekanntlich abends 0 Uhr Zapfenstreich statt, zu welchem am „Goldenen Löwen" <Schützenstrabes gestellt wird. Er wird folgende Straßen und Plätze berühren: Bismarckstraße — Schloßstraße recht» — Goethestraße links — Schillerstraße links — Lindenstraße rechts — Pausitzcr Straße rechts — Bismarckstraße links — Rosenplatz recht» — Hauptstraße rechts — Schützenstrabe rechts — Poppitzer Straße — Felgenhanerstraße link» — Altmarkt. Nach Beendigung des Zapfenstreiche» vereinigen sich die hiesigen Schützcnbrüdcr mit den auswärtigen Kameraden zu einem gemeinsamen Bierabend im Hotel „Stern" Die festlichen Veranstaltungen der folgenden Tage wer den sich wie folgt abwickel»: Sonntag, de« IS. August Krüh 6 Uhr: Weckruf (Stellen 5 Uhr bei Aamerad Sern „Stadt Hamburg"). Nach Beendigung Abholen der auswärtigen Gilden vom Bahnhof. v Uhr vorm.: Gauvorstandssitzung im Hotel „Höpsner". 10 Uhr vorm.: Gauversammlung im Hotel „Höpfner" 1 Uhr: Stellen zum Festzug auf dem Altmarkt IM Uhr: Festzug,- Begrüßung aus dem RathauSplatz Der Festzug wird seinen Weg durch folgende Straßen und Plätze nehmen: Felgenhauerstraße — Poppitzer Straße recht» — Schützen straße rechts — Großenhain« Straße link» — RathauS platz, Hierselbst Begrüßung — Hauptstraße recht» — bi» Kiosk, Bahnhofstraße, dort Gegenzug — Klötzerstraße — Bismarckstraße links — Rosenplatz links — Goethestraße recht» — Freiligrathstraße recht» — Bismarckstraße link» — Pausitzer Straße link» — Goethestraße recht» — Schiller straß« rechts — Bismarckstraße links — Schloßstraße link» — Goethestraße recht» — Schützenstrabe rechts — Schützen platz. 4 Uhr: Beginn des Schießen» auf allen Scheiben 7 Uhr: Ende des Schießen». Nachdem gemütliches Bei- sammensein in den Lokalitäten Riesaer Schützen brüder. Montag, de« 2». August 8—12 Uhr vorm.: Schießen auf allen Scheiben l2 Uhr: Große Festtafel im Saale Le» SchützcnhauseS IM Uhr »achm. bi» 7 Uhr abend»: Schießen. DienStag, den 21. Angnft Schieben wie am Montag l2 Uhr: Mittagstafel im Schützeuhau», Mittwoch, de« 22. Angnft Schieben wie am Montag 12 Uhr: Mittagstafel im Gchützenhau». Donnerstag, den 28. Angnft 8—1 Uhr: Schiebe» Abends 7 Uhr: Preisverteilung und Verkündung der erste» Sieger im Gchützenhau». Gesellige» Beisam mensein im Schützenhau». OertllcheS n«d Sächsisches. Niesa, den 17. August 1928. —* Wetter» »rßersoa« fftr den 18. V«a«ft. Mit geteilt von der Eächf. Landeswetterwarte »u Dresden Antmig» noch unerbeblich« Artliche Niederschlage, «olkia, da»» allmählich« v«wSlkung«ab»abme. Wärmer. an Stärk« abnehmend« westlich« Winde. —* Daten für den 18. Angnft 1888. Sonnen- anfgang 4,48 Uhr. Sonnenunt«rgana 18.17 Uhr. Mond- aufgang 7.L8 Udr. Monduntergana 20,47 Uhr. 1830: Geboren Kaiser Iran» Iolepb 1 von Oesterreich, König von Ungarn in Kien <g»st. ISIS). 1850: Der Schriftsteller Honor» d« Balzac in Pari« aeft. laeb. 17SS). 1870: Stea der Deutschen bei Travrlotte-St. Privat, Schlacht bei Meß. IS1L: Di« Deutschen erobern Kowno. Jagdkarten bet r. Auf di« im vorliegenden amtlichen Teil« abgedrnckt« Bekanntmachung der Amtshaupt- mannichaft Grohenhaiu wird hiermit besonder« aufmerksam gemacht. —*Au« dem Sächsischen Gesetzblatt. Da» Sächsisch« Gesetzblatt enthält in seiner soeben erschienene» Nr. 21 di« erst« Venderuna der Besoldunasbestimmunaen vom 4. August 1V28, di« FriedenSrichterordnung vom S. d. M. und eine Aenderung der AufzugSverordnuua. —*Neu«SKinder«rbolunaSbeim. In Gegen wart de» KreiSbanptmann» Buck, de» AmtshanptmannS Fellisch und mehrerer Vertreter der städtischen Behörden wurde aeftern da» von der Stadt Dresden errichtet« neu« Kinder«rholuna»b«im an den Wilichdorfer Wald teichen. welche« bist) Kindern Unterkunft gewährt, mit einer schlichten Feier seiner Bestimmung übergeben. Stadtrat Dr. Richter überwier da« Heim mit einer kurzen Ansprache der Obbn» und Fürsorge der Hetmmntter Frau Beine. —g. Autounfall. Auf der von Lauenstein nach Geising führenden Staatsstraße ereignete sich am Donnerstag kurz nach Mittag ein eigenartiger Unfall. Ein aus d?r Fahrt nach Dresden begriffener großer neuer Per on »wr-ie i Austra- ai vier , dn Mitteldeutsche» Stahl werten, Actiengesclljch.ft, Lauch Hammer werk Niesa gehörig, rannte nach Passieren der Kurv« an der Gasanstalt Lauenstein, in hoher Geschwindigkeit be findlich, Plötzlich nach links und stieß gegen einen Straßen bau:». Letzterer, eine etwa 30—40 Jahre alte Esche, wurde cnttvur-.elt und umgelegt. Der Vorderteil des wertvollen Fahrzeuges erlitt erhebliche Beschädigungen. Der Führer, ein jüngerer Mann, blieb unverletzt- Er bezeichnete das an geschlagene Tempo mit etwa 45 Stundenkilometer, wäh rend andere Personen die Geschwindigkeit als viel höher einschätzten. Ein neben ihm sitzender höherer Schüler aus Dresden stieß infolge des starken Anpralles gegen die Windschutzscheibe und erlitt dabei Schnittwunden im Ge sicht- Der Verunglückte wurde zunächst nach der Kranken stube in Geising zurückgebracht, dort mit Notverbänden ver sehen, worauf er später nach seiner Wohnung fuhr. Der beschädigte Kraftwagen wurde am Spätnachmittag abgc- schleppt und nach einer Dresdner Autowerkstätte transpor tiert. Wie das Fahrzeug so plötzlich nach der linken Seite gegen den Baum rennen konnte, vermochte sich dessen Lenker nicht zu erklären, der vormittags in der 11. Stunde erst in Dresden damit weggefahren war. —vdz. Reichspostfahrt zu den Schlachtfel dern von Verdun. Die Deutsche Reichspost veranstaltet am 25. und 26. August eine zweitägige Gesellschaftsfahrt von Heidelberg über Mannheim—Saarbrücken—Metz nach Verdun zu den Schlachtfeldern und Kriegsgräbern und zurück. Nähere Auskunft erteilt das Postamt Mannheim. —' Vorläufig keine Reichstagsbesich tigungen mehr. Wegen der Vorbereitungen für die in der letzten Woche des August im Reichstagsgebäude statt findende Tagung der Interparlamentarischen Union müssen die öffentlichen Führungen durch das Reichstagsgebäud« von jetzt ab bis Ende August eingestellt werden. —* Die sä ch s i schen Saaltnhaber auf der „Didega". Die Saalinhaber, die im Landesverband Sächsischer Saalinhaber zusammengeschlossen sind, besuch ten am Donnerstag nachmittag geschlossen die Ausstellung Didega in Leipzig und sanden hcer vieles, was für ihr Gewerbe von besonderer Bedeutung ist. Sie äußerten sich über das Gesehene in anerkennender Weise. Am Vor mittage wurde in den Rheingold-Festsälen eme außerordent liche Hauptversammlung abgehalten. Die Vorträge be trafen interne Verbandsangeleaenheiten. Herr Petzold behandelte die wichtige Frage „Konzessions- und Gewerbe- sreiheit". Es wurde zur gegenwärtigen Lage de» Saal- mhabergewerbes Stellung genommen. Aus allen Aus führungen war zu ersehen, daß der Verband bestrebt ist, alles zu tun, was für das Interesse seiner Mitglieder not wendig ist. > —g. Personenalnotiz. Die Abteilungsvorstände der Staatsanwaltschajt beim Landgericht Dresden, die Staatsanwälte Dr. Bücking, Kaumann und Dr. Meiß sühren zufolge einer Verfügung des Justiz ministeriums die Bezeichnung Erster Staatsanwalt. —* Au» dem Konsulatsdienst. Bon feiten de» Reiche» ist dem Bizekonsul der USA. in Leipzig, W. L. Dement, das Exequatur erteilt worden. —* Letzter Waldaottesdienst im Golk wald. Sonntag, den 19. August, nachmittags 3.30 Uhr, findet nun der letzte diesjährige Waldgottesdtenst am BiS- marckstein in Diesbar statt- Herr Pfarrer Kromayer aus Zadel hält die Predigt und Herr Kantor Möbius mit seinem Kirchenchor hat die gesangliche Begleitung über nommen. Bei Abschluß dieser gottesdienstlichen Waldfeicrn ist festzustellen, daß in diesem Jahre der Besuch überaus zahlreich war: über zweitausend Teilnehmern sind sie eine lautere Freude und Erhebung geworden. —" Fingerquetschung infolge Zuwer- fen» der Wagentür, auch wenn der Bahnschafsner nicht »Vorsicht" gerufen hat, ist eigenes Verschul den des Verletzten. Die Reichsbahn haftet in solchen Fällen nicht- Das Landgericht hat kürzlich in diesem Sinne entschieden: es hält den Nachweis, daß der Unfall lediglich durch eigenes Verschulden herbeigeführt ist, auch dann für erbracht, wenn die Verletzung unmittelbar nach dem Ein steigen durch Zuwersen der Tür seitens eines ^Bahnbe- amten entstanden ist, weil der Fahrgast mit dem Schließen der Tür jederzeit rechnen müsse. —* Vorsicht bei elektrische» Freileitun gen 1 Bei den Leitungskontrollen seitens de» Llektri- zttätSver Landes Gröba ist wiederholt festgestellt worden, daß die Bevölkerung die -en elektrischen Freileitungen gegenüber gevotene Vorsicht außer acht läßt. ES wird daher folgendes tu Erinnerung ge bracht: Die Berührung aller elektrische« Leitungen ist grundsätzlich zu vermeiden. Nicht nur die Berührung solcher Leitungen, deren Maste Lurch rote Blitzpfeile oder WarnungSschtlber gekennzeichnet sind, ist lebensgefährlich: auch nicht gekennzeichnete Leitungen können unter Um- ständen, die der Nichtfachmann nicht beurteilen kann. Ge fahren bringen. — Bei allen Arbeiten in der Nähe von elektrischen Leitungen, z. B. beim Fälle« «nb AuSästen von Bäumen, beim Aufstellen von Gerüsten für Bauten «nd Brunnenbohrungen, bet allen JnstandsctzungSarbeiten an Gebäuden. Lei» Fensterputzer«. »et» v». »nL EuttaLe» van ent« Erntewagen, Lei« Errichte« von Getretdemteten. Leim Aufrichter» von Letter» zum OLftpflücken und »um Feuer löschen, sowie Leim Bau von Lustleiter« tAntenne«) für Funkanlagen «. Lgl , ist die Berührung der Leitungen, der Isolatoren «nd der an Holzmasten angebrachten Etsenteile, auch der Ankerdrähte, zu vermeiden. Besonder» ist beim Fällen von Bäumen darauf zu achte«. Laß Liese nicht gegen Li« Seit««»«« oder Maste« stürzen. Besteht ein« derartige verstLrn»»»g«f«»Hr, so ist die nächste Betrieb» stelle der U«h«la<»M»trale sde« Slektrizitättwerke«) »,r Begin» der Arbeit«, so rechtzeitig ,« verständige«. »«her Lt« Seit««« «hschalteq »Le, sonst g, Maßnahme» treffe« kann. —* Um die Elberegulierung Nachdem erst kürzlich über die Bestrebungen de» Oberelbeverein» zur Regulierung per Elbe berichtet wurde, hat nunmehr auch der Elbetalverband in Aussig eine Denkschrift herauSge- geben, mr» der hervorgeht, daß auch in der Tschechoslowa kei starke» Interesse für eine Regulierung der Elbe besteht. Die Wasserführung der Elbe ist bekanntlich großen Schwan, kunaen unterworfen. Während die Elb« noch im Juni 1028 Hochwasser führte, mußte Mitte Juli die Schiffahrt bi» auf den Personendampferverkehr wegen Tiefwasser- standeS eingestellt werden. So fallen immer wieder zwei schwerwiegende-Schädigungen in» Gewicht: Tausende von Hektar Land sind zu allen Jahreszeiten der Ueberschwem- mung ausgesetzt, andererseits aber mutz bet Trockenheit, jo wie Leute, die Schiffahrt, die Grundlage de» Handels und Wandel» im Elbctal, längere Zeit, oft monatelang, unterbrochen werden. Dazu kommt die Bealetterschetnung, daß der Grundwasserspiegel sinkt und datz die Bodenkultu ren an den Elbufern verdorren. Alle bisher angewendeten Mittel zur Schisfbarerhaltung der Elbe, namentlich die Staustufen im Strombett, versagen. Da» wirkliche Mittel zur Gesundung der Elbeschisfahrt besteht nach Ansicht her vorragender Fachmänner in der Erbauung großer Stau seen in Böhmen. Da nicht nur die Tschechoslowakei, son dern auch Deutschland an der Lösung der Fragen in hohem Maße interessiert ist, so mutz eine zwischenstaatliche Ver einbarung angestrebt werden. ES mutz eine 700 bi» 800 Kilometer lange, 320 Tage im Jahre brauchbare Wasser straße geschaffen werden. Der Schlüssel für die Lösung dieses Problems liegt in Böhmen. Nach Ansicht der Fach leute ist man mit 300 Millionen Kubikmeter Wasservorrat jeder Dürreperwde gewachsen. Man braucht aber auch leeren Staurauin, um die schlimmsten Hochfluten abzu halten. Diese haben beim stärksten Hochwasser im Jahre 1890 868 Millionen Kubikmeter betragen. Nach diesen Be rechnungen würde ein Gesarntstauraum von 900 Millionen Kubikmeter genügen. Das sür die Stauseen benötigte Ge biet beträgt nur 3 v. H. der auf 2i)0000 Hektar berech neten, znin Ueberschwemmnngsgebiet gehörigen Elbewiesen. Zusammen fassend kann man sagen, daß beide Staaten — Deutschland und die Tsthecho lvwakei — ein Interesse an der Regulierung der Elke haben. Es müssen nun die Mittel und Wege gesunden werden, die zu einem gemein samen Enischluß sühren —' Aus dem Gemeinsamen Ministerial blatt- Das Gemeinsame Ministerialblatt Nr 14 vom 14. August enthält Mitteilungen und Verordnungen über den Umlauf von Hartgeld, über Gesahrenschilder und Ber- kehrsjchilder, über Priefumlch'äge und Postanschriften, über die Bestellung von Ämtsschnbloneu, Dienststempel, Dienst siegel usw. sowie über das Postkraftsahrwcsen. —* Das Ende der Wiener Sängerhalle. Aus Wien wird uns berichtet: N ^'de'n alle Projekte, die Rkksensängerhalle im Prater, die der Etou des 10. Deut schen SängerbundeSlestes war, luc andere Zwecke zu er halten, gescheitert sind, ist die Halle, die das größte Holz bauwerk der Erde ist und über eine Million Schilling gekostet hat, nunmehr zum Abbruch verurteilt. Der Mim- sterrat hat jedoch seine Bewilligung erteilt, daß mit der Abtragung der Sängerhalle bis zum Ende der Messewoche gewartet werden kann. Inzwischen werden in der Sänger balle noch eine Reihe von großen Veranstaltungen statt- sinden. Die Annahme, vatz die Halle für das nächste Deutsche Sängerbundessest in Frankfurt a. M. Verwendung finden werde, dürfte sich kaum bewahrheiten, da der Exvort mit Rücksicht auf den hohen Holzzoll sich kaum lohnen wivd. —* Keine Herbsttagung der Landessynode. Die Evangelisch-lutherische Landessynode hatte in ihre« Sitzung am 19. März beschlossen, an das Landeskonsi storium das Ersuchen zu richten, ihr zu einer Herbst tagung im September oder Oktober d. Js. den Entwurf eines Kirchengesetzes über die Regelung der gesamten Pa tronatsverhältnisse vorzulegen. Da das Evangelisch-luthe rische Landeskoiisistocium erklärt hat, die hierfür not wendigen umfangreichen Vorarbeiten bis zu diesem Zeit punkte nicht bewältigen zu können, aber hoffe, sie bis zum Frühjahr 1929 zum Abschluß zu bringen, hat der unter dem Vorsitz des Synodalpräsidenten Grafen Vitzthum von Eckstädt tagende ständige Synodalausschuß in seiner Sitzung am 16. August beschlossen, das Verlangen zu einer Ein berufung der Synode im Herbst dieses Jahres auf Grund deS 8 15 Ads. 2 der Kirchenversassung nicht zu stellen. Die nächste Tagung der Synode findet daher rm Frühjahr 1929, voraussichtlich nach Ostern, statt. —* Tod eines verdienten Stenographen. Im Alter von 50 Jahren starb in Dresden der Re gierungsrat Dr. Gustav Adolf Wauer. Er war seit mehreren Jahrzehnten Mitglied deS stenographischen Lan- deSamtes und während dieser Zett bei Ausnahme der Ver handlungen de» sächsischen und Thüringischen Landtage» sowie deS Stadtverordnetenkollegiums tätig. Zabeltitz. Am Mittwoch vormittag geriet der in der Mühle beschäftigte Arbeiter Busch in eme Maschine. Er erlitt eine sehr schwere Oberarmverletzung. Durch schnelles Eingreifen eine» dortigen Einwohner» wurde klu gerweise dem Verletzten eine Knebelpresse angelegt Herr Dr. med. Scheumann leistete die wettere Hilfe. Ein Trans port mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus machte, sich jedoch notwendig. Durch sofortigen operativen Ein griff konnte dem Bedauernswerten der Arm erhalten blei ben. Döbeln. Eine Weltreise vermittels Esperanto. Paul Posern-Döbeln beabsichtigt, eine Weltreise per Rad anzu- treten. Sein Weg, führt nach der Tschechoslowakei, Oester, reich, Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Türket, Persien, Indien, Australien, Japan, Amerika, Europa. Er beabsich tigt, die Reise in 8 Jahren zu vollenden und überall die Esperantosprache zu verwenden und für diese zu werben. Nossen. Wir entnehmen den „Nossener Anzeiger": Eine eigenartige Ferienreise unternahmen, wie aus einem uns aus Hamburg zugegangenen Kartengrutz hervorgeht, zwei junge Nossener, die Herren Herbert Hofmann uns Albert Sohr. Sie machten eine Elbfahrt mit dem Paddel boot von Riesa bi» Hamburg und legten diese über Torgau —Wittenberg—Magdeburg—Wittenberge führende, zirka 500 Kilometer lange Strecke in neun Tagen zurück. Wir freuen un» mit ihnen über die glücklich gelungene Fahrt und beglückwünschen die wagemutigen Paddler zu dieser schönen sportlichen Leistung mit dem Wunsche auf srohe Heimkehr. Mügeln. Feueralarm ertönte am Mittwoch abend 7M Uhr durch die Alarmsirrne. Val- war die F. F. mit zwei Motorspritzen am Brandherde, in der Ofen-, Porzel- lan- und Tonwarenfabrik, etngetrofsen, wo ein Dachüberbau über einem Rundofen in Brand serate« war. Der Rund-
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