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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192808255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-25
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1928
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SMWMk«. 12. Sonntag »ach Trlnitatt». E». Matth. 11, 2«: «Jesu» sprach: Lernt von mir!* Da» rtt» gesti»»t« Justrument. Wer ein Musikinstrument spielt, «uh aus rein« Stim mung halten, sonst hat er keine recht« Freud« am Spt«l und verdirbt sich sei« Sehör. Nun trägt teder, au» ieder Unmusikalisch«, «in sei««» Instrument in sich, da» ebenso sorgfältig behandelt «erden muh, wie ein Musikinstrument, da» tst -te Seel«. Sie ant- «ortet auf jede noch so leise Berührung. Mer st« tst «in Instrument, bad sich leicht verstimmt. Der stark«, reine christliche Grundakkord klingt nicht mehr so hell durch da» Leben, der und jener Ton gibt nicht mehr an, h. h., die Seele antwortet bet einer Versuchung etwa zur Lüge, zur Unehrlichkeit nicht mit sofortigem entschiedenen Wider- stand. Ach, wie hell und rein klang bei vielen da- Instru ment früher, in der Kindheit, in der Konfirmation»,ttt, und jetzt — man erkennt eS gar nicht wieder! Wie kann man da Abhilse schaffen? Man muh da» Jnstrument stimmen. Aber wie ist da- möglich? Nun, ganz ähnlich wie bei einem Musikinstrument. Diese- wird nach einem Normalton und einem sich darauf bauenden Akkord gestimmt. Der Akkord, nach dem die Seel« gestimmt wer den muh, ist ber grobe heilig« Grundakkord von Reinheit, Siebe, Glaube, EwtgkeitSstnn, der durch da» Leben be» Herrn Christus klingt. Da tönt der zarte Klang ber Mild« und Güte, da erklingt der tiefe Ton de» Ernste», der freu- dig« Ton de» Geborgensetn» in Gott, da weht ei« geheim- ni»voll«r Klang au» ewigen Welten durch all« anderen Klänge. Man kann sich nicht satt daran hören. Lerne von ihm die reinen, vollen, «eichen und mäch tige« Klänge, dann wirb Deine Seele wie bi« sein« zu klingen beginnen, und Du wirft Deine Freude daran haben Und Gott und Mensche« dazu. wörtliches und Sächsisches. Riesa, den 24. August 1928. —* Vettervorberiaoe i ti r den 26. S « aust. Mitaeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden, vorabergehend« Verschlechterung de« Wetter«. Weiterhin Vea»ölkuna«tunahmr, stark« iSewittertätigkeit, zeitweise Niederschläge, dann «ieder rasch, Vrsterung des Wetter«. Sonntag nachmittag schön, wolkig bi« heiter. —* Date» für de« 26. und 27. August 1S2S. Sonnenaufgang 5,02 <5.04) Uhr. Sonnenuntergang 19,00 <18,58) Uhr. Mondaukaang 16,54 (17,42) Uhr. Mond- Untergang — (24,10) Ubr. 26. August: 1818: Sieg Blücher- über di« Franzosen an der Hohbach. Theodor Körner (geb. 1791) fällt bei Gadebusch. 1828: Der Kulturhtstoriker Otto Henn« am Rbyn geb. 1 (aest. 1914). 1921: Der volitiker Matthia« Triberger auf dem Kniebi« ermordet (geb. 1875). Der Dichter Ludwig Thoma in Rottach gift, (geb. 1867). - 27. August: 1576: Der Italienische Maler Tizian in Venedig gest. (aeb. 1477). 1770: Der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Stuttgart geb. (grtt. 1831). 1916: Kriegserklärung Italien« an Deutschland. —* Unser Riesaer Heimatmuseum ist an diesem Sonntag zum ersten Mal nach den Sommerferien und »war nachmittag» von 2—V-4 Ubr geöffnet. —"VerfassungsfeierderDolkSschulxn bett- Zu der gestern gebrachten Notiz wird uns mitgeteilt, daß die Feier leider nicht in vollem Umfange öffentlich sein kann, da die Plätze im Capitol dafür nicht ausreichen würden. Es können daher lediglich nur einige Plätze für den Schul- bezirkSvorstand, den Schulausschutz und die Presse freigehal ten werden. —' Platzmusik. Der Posaunenchor Gröba veran staltet am morgigen Sonntag mittags V»12 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz eine Platzmufik. Geboten werden Kir chen-, Volks- und Vaterlandslteder. —* Parksingen. Auf das morgen Sonntag 10/10 Uhr von der Pestalozzischule veranstaltete Parksingen sei nochmals aufmerksam gemacht. —* Unsere Heimat. Inder heute erscheine«-«» Nummer unserer Heimatbeilage befindet sich auher dem Schluß von „Gvozdek" ein Artikel aus der Feder von Kon rad Haumann: „Meißen, di« tausendjährig« Stadt". Di« Abhandlung beansprucht im Hinblick auf die bevorstehend« Tausendjahrfeier unserer Nachbarstadt allgemeine» Inter este. Außerdem sind einige kurze Notizen au» vergangenen Zeiten zu verzeichnen. — Sonderdrucke auf besserem Papier werden wie bisher weiter abgegeben. —* Filmaufnahmen »um Damenwettbe werb in Riesa. Im Capitol wird am Donnerstag, den 30. August in »wei Vorstellungen dem Publikum Gelegen heit geboten, atelicrgemätze Filmaufnahmen, silmtechnischeS Schminken und Borbereiten, sowie einen Lamvenpark von 5,00000 Kerzenstärken zu sehen. Jeder Besucher kann einen Blick hinter die Kulissen der Filmwelt werfen und schauen, wie cS in einem Filmatelier zugeht. Filmregisseur Last mann vollendet seine Filmaufnahmen auf der Bühne. Da- Publikum wird ebenfalls gefilmt. Zu dem Filmwettbewerb sind verschiedene Preise gestiftet worden. Als Künstler treten auf die Spitzentänzerin Käte Damm-Berlin und die Rundfunksängerin Käthe Köhler. Außer dem Damen wettbewerb findet eine Herbst-Modellschau statt, woran sich eine Anzahl Riesaer Firmen beteiligen. Auch die Bühncndekorationen stellen Riesaer Firmen. —* Während de« Markte« in Loren»» kirch vom 28. bi« 81. August veranstaltet die Sächsisch» Vöhmiiche Dampfschiffahrt - Aktiengesellschaft mehrer« Sonder-Damplerfahrten nach Lorenznrch. Di« Schift« per» »ehren ab Riesa wie folgt: Täglich: 9,45, 11,00, 13,80, 15,45. 18,30; außer den täglichen Fahrten: am Mittwoch: 6,80 7,80; am Mittwoch uadDo»«er«tag: 8,80, 12,15 14,45, 16,80 17,30, 19,15. Di« Schifte landen unmittelbar am Marktplatz. —* Straßensperrung. Wegen Munition»ver- nichtung auf dem früheren Truppenplatz Zeithain sind am Dienstag von ü—1 Uhr der Lager- und Gohlt--Licht«nseer- Weg gesperrt. —' Sächsischer Leben-Haltungsinder. Nach der Berechnung des Statistischen Landesamts be trägt die sächsische Gesamtindexzahl der Lebenshaltung», kosten auf erweiterter Grundlage (Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung, Bekleidung, Verkehr, Körperpflege, Reiniguna usw.) im Durchschnitt des Monat» August 157,4. Sie ist demnach gegen die für den Monat Juli be- rechnete Indexzahl von 155,S um '1 v. H. gestiegen. Im AugUst 1824 betrug die Indexzahl 131,1; im August 1925 145,8. im August 1896 145L. jm Auauk 1937 148.1 —'«ahntariferhähungwahrschetnlichlln- rer dieser Ueberschrtft teilt der ,^v. B. C." mit: Wie wir hören, steht die Entscheidung de- Reich-bahngertcht» in dem von der Retch-regierung abgelebnten und ihm über wiesenen Tartferhöhung-antrag der Reichsbahn-Gesellschaft dicht bevor. Da» Gericht scheint etnsttmmig zu der Auf fassung gelangt zu fein, da» «tue Tariferhöhung nicht mehr zu umgehen ist. Dagegen ist eS noch nicht sicher, ob der Tariserhöhung in dem beantragten Umfange »ugestimmt wird oder ob von dem aufzubringenden Betrag von S50 Millionen Reichsmark Abstriche gemacht werden. — Nach einem heute nachmittag vorliegenden Funksvruch hat, wie da» Nachrichtenbüro oe» Bdz. hört, da- von der deutschen «etchsbahngesellschaft und dem Reich»verkehr-m1ntstertum angerufene Reich-bahngertcht die Notwendigkeit der Er höhung der Eisenbahntarife mit einer gewifseu Be grenzung nach oben anerkannt. Zu diesem Beschluß d«S Reich»bahnschiedSgerichte», der die Notwendigkeit einer Er- Höhung der ReichSbahntarise anerkennt, erfährt die „Bos- fische Zeitung", daß die erhöhten Güter- und Per- sonentartse ab 1. Oktober zu erwarten sind. Im Güterverkehr soll nach den ursprünglichen Plä nen der ReichSbahngesellschait eine Erhöhung von 10—11 v. H. eintreten, wobei allerding» die bisher ermäßigten Tarrs« für Leben-mittel ufw. auch weiterhin betbehalten werden. Im Personenverkehr soll ein« Tariferhö hung, wenn Irgend möglich, mit der Einführung de» Zwei- Klassenshstem», da- heißt, de- Uebergange- zu einer Pol ster. und Holzklasse verbunden werden. Daraus ergäbe sich die Notwendigkeit, den Fahrplan zu ändern, weil das System der Eil- und beschleunigten Personenzüge nach den trüberen Plänen der Reich-bahngesellschaft eine starke Ein schränkung erfahren soll. Glaser-Innung Großenhain-Riesa. Einen recht interessanten Ausflug zur Beiichtigung der „Maschinengla-fabrik Torgau" unternahm in der vergan genen Woche die Glaserinnung Großenhain-Riesa. Früh 7 Uhr trafen sich die teilnehmenden Mitglieder — Männ lein und Weiblein — auf dem Großenhainer Marktplatz«. Hier wartete ihrer schon der für solche Zwecke wohlge eignete GesellschaftSautobuS de» Herrn Krebs. In fröhlicher Stimmung ging» zunächst nach Mesa, wo die dortigen Mitglieder und drei Gäste in Empfang genommen wur den, und dann weiter über Strehla nach Belgern. Nach kurzer Rast (Besichtigung dek Marktplatzes mit Rathau- und Roland) traf man dann gegen 11 Uhr in der alten FestungSstadt Torgau ein. Sogleich wurde nach der an der Peripherie der Stadt gelegenen Glasfabrik gefahren, wo die Teilnehmer von dec Werksleitung begrüßt wurden. Die Führung durch da» Werk war für all« Teilnehmer äußerst interessant und lehrreich. Die Fabrik ist erst einige Jahre alt und dementsprechend mrt den neuesten Einrichtungen versehen, bei denen die Erfahrungen einer modernen Fabrikorganisation (Fließarbeit!) weitgehendst angewendet wurden. Da» Verfahren der Herstellung des sog. gezogenen Maschinenglases ist ebenso neuzeitlich und beruht darauf, daß das teigig-flüssige GlaS durch eine Düse aus Chamotte senkrecht nach oben „gezogen" wird. Der sachkundige Führer, Herr Direktor Brauniger, erläu terte jede Einrichtung und jeden Vorgang aufs beste und ermöglichte erst so ein volles Verständnis der Herstellung-- technik durch die wißbegierigen Zuhörer. — Lin gemein same», von der Werksleitung gespendete» Mittagsmahl vereinigte alle Teilnehmer im Hotel „GoldneS Schiss" zu einer frohen Stunde, die bet Rede und Gegenrede allzu rasch verging. Nach einem kurzen Rundgange durch die Stadt (Besichtigung de» alten Schlosse» Hartenstein!) ging eS an den Aufbruch, lieber Sttzenroda, vorüber am alten Schildau, durch Dahlen und seine Heide ging eS auf herr lichsten Waldstraßen zunächst nach Oschatz, wo Kaffeevause abgehalten wurde. Um 7 Uhr gelangte man wohlbehalten in Riesa und um 8 Uhr in Großenhain an. Alle» in allem: Eine Fahrt, die viel Lehrreiche» bot, die aber auch in edler Geselligekit und harmloser Fröhlichkeit die Jn- nungSmttglieder näher zusammenbrachte. Und diese Drei heit: Handwerkliches Wissen und Können, Zusammenhalt und frohen Lebensmut braucht das Handwerk in seinem schweren Existenzkämpfe heute mehr al- je. Der Dank aber dasür, daß diese herrliche Fahrt zustande kam, gebührt vor allem dem geistigen Urheber derselben, dem allezeit rührigen Obermeister der Innung, Arno Man«, Naun dorf. (—rg.) —* Gewährung von Stenervergünftigun» gen. Im Anschluß an Leu Nunderlaß vom 7. 7. 19S8 über Befreiung von der Wertzuwach-fteuer und unter Hinweis auf de« Runder laß vom 17. 7. 19S8 über den Erlaß von GerichtSkosteu bei einem bi» zum St. 12. 1928 getätigten Rückkauf von Grundstücken, die tn Len Jahren 1922—1924 aus Gründen persönlicher Not veräußert worden sind, macht der Preußische Minister de» Innern weiter darauf aufmerksam, daß der Reichsfinanzminister Lurch eisen Er laß an bi« Präsidenten der Landesfinanzämter vom 18. 7. 1928 für gleichaelagerte Grunderwerb-steuerfälle die Ge währung von Steuervergünstigungen augeordnet hat. —» Schubert-Feiern der Mtraa. In» Herbst diese» Jahre» jährt sich »um 109. Mal der Tode-tag Schn- bert», de- großen Wiener Meister». Die gesamte Mnstkwelt rüstet sich, diese Feier würdig zu begehen. Auch der Mittel deutsche Sender, in dem so ost Schubert» wundervolle Har monien erklingen, wird sich au Lieser Feier betetltgen. Schon jetzt bereitet er darauf vor, indem er alle 2 Woche« an einem Abend Lieber deutscher Dichter tu der Vertonung Schubert» bringt. Nachdem vor kurze« Schube rische Ver tonungen Goethe» geboten wnrben, ist der 2. Abend am Montag, den 37. August, abend-29,15 Uhr, Schiller gewidmet. -Regiment-Verein ehem. Faldart -Rat. 64. Anfang September findet in Pirna die 6. Wiedersehens feier statt. Für Sonnabend, den 1. September, tst ein Festkommer» um 19 Uhr in den Tannensälen, für Sonntag, den 2. Sevtember, 12P0 Uhr eine Gedenkfeier am Ehren mal, und für 17 Uhr ein Festball in den Tannensälen vor- gefehen. —* Schadenersatzansprüche -egen de« Staat bet Pfändungen durch den Gericht-. Vollzieher. Die Pfändung der im Gewahrsam de» Schuldner» befindlichen Sache» wirb dadurch bewirkt, daß der Gerichtsvollzieher st« in Besttz nimmt. Da» Gesetz for dert, daß der Gerichtsvollzieher, um wirksam zu pfänden, sich ein« di« Verfügung-Macht de» Schuldner» ausschließenbe tatsächliche Gewalt über di« Sachen be» Schuldner» per- schaffen muß. Selbst wenn er diese im Gewahrsam de» Schuldner- beläßt, muß er sie zunächst tn seinen unmittel baren Besitz bringen,- bl« Belastung tst nur eine Wieder einräumung be» Vrsttze» an den Schuldner. Danach genügt cs nicht, wenn der Gerichtsvollzieher die Sachen etwa in einem Zimmer einschließt, da» von einer andern, nicht „ge sicherten" Tür noch betreten werben kann. Selbst wenn dies« zweit, Tür zur Zelt der Pfändung »erschlossen war «n» der Schlüssel verloren neaanaen ist. ergibt sich nicht die schaukeln laste«. Di« Georgine ist auf der Hochebene Mexiko zu Haus«, woselbst sie auf sandigem Bodeu w Wann der Mensch Lott an läßt sich nicht bestimme«. ? ernt« Cervantes, Professor — . . Garten» zu Mexiko, drei Sorten au de« ALbä Joseph LantlleS, -er damals Le« Botanischen Garten in Madrid Voraussetzung für «in« wirksame Pfändung. Da» wär« vielmehr eine mangelhaft« Pfändung, di« et«. Beiseite, schaffuna ber Pfandftück« ermögliche», würde. Fu einem solche» Fall« «Grd« et« Schadenersatzanspruch gegen de» Staat entstehe«. ktkcher Automob^rbe^itzer^E. ^r^öen ^hat ^dÄ^Ätni- »«Mm de- JPnern ekne .Eingabe gerichtet, tn der die Bitt« au-gesprochen wird, di« Radfahrer zu veranlassen au-nahmdlo» am Hinteren Ende de» Rade» ein sogenanntes Katzenauge zu führen. In den letzten Monaten haben sich die^Unfäll« gehäuft, die darauf zurückzuführen sind, baß Radfahrer, die nur mit schwacher Beleuchtung nach vorn iyre» Wege» zygen, von Automobilisten »u spät erkannt und so Überrannt wurden. Denn die Radfahrer auf der Landstraße ausnahmslos ein sogenannte» Katzenauge füh ren würden, dann werde der Automobilist durch den Wider schein rechtzeitig aufmerksam gemacht. Dann könnten der artige Unfälle, wie sie letzthin in erschreckender Zahl vor kamen, nicht mehr geschehen. — Da» Katzenauge, dessen An- schasfungSpreiS nicht in- Gewicht falle, erfordere keinerlei UnterhaltSkosten. Au» diesem Grunde ersuchte der ver band sächsischer Automobilbesitzer da» Ministerium, fer ner darauf hinzuwtrken, daß auch Handwagen und andere Transportfahrzeuge mit einem derartigen Blinklicht au-ge- stattet werden. —* Wichtig für .Ausländsdeutsche. Auf Grund de» KriegSschädenschlutzgejetze» vom SO. Mär» 1998 beginnen jetzt die Barauszahlungen an die Au«land-deut- schien. Verdrängten und vertriebenen; e» werden auch die Eintragungen in» Reichsschuldbuch vorgenommen. Bet der Riesenzahl der vorliegenden EntschädigungSanträg« wird deren Erledigung mehrere Jahre tn Anspruch nehmen, ganz besonder« tn Anbetracht der schon oft öffentlich al» zu lang sam gerügten Arbeitsweise de» ReichSentschädtgungSamte« Die m den Kreisen der Geschädigten darüber lautwerden den Klagen erhalten noch dadurch eine Verschärfung, daß selbst die Empfänger der roten Bar-AuSzahlungSscheine wochenlang auf Auszahlung des Geldes warten müssen. Für alle Geschädigten wird e» deshalb von Interesse sein zu erfahren, daß der Jnteressenschutzverband der Reichs- entschädigung-gläubiger in Berlin W 30, Hohenstaufen straße 23, fast unbeschränkte Mittel zur Verfügung gestellt erhalten hat, mit denen er die sofortige Bareinlösung dieser vom R. E. A. ausgestellten Scheine vornehmen kann. Die gleiche Organisation warnt übrigen» alle Ausländs deutschen und Verdrängten, die eingetragenen Dchuldbuch- forderungen mit hohen Verlusten zu verkaufen. E» tst jeder zeit eine hohe Beleihung solcher Reichsschuldbuchforderungen ohne Verlust zu erreichen, worüber die genannte Organ,- sation jedem Interessenten kostenlose AuSmnft erteilt. —* Arbeitslosenunterstützung für „Frie den-blind e". Um über die Frage der Arbeitslosen- Unterstützung für „Frieden-blinde" Klarheit zu schaffen, hat der Verband der deutschen Blindenanstalten und Für- sorgeveretne eine Aeußerung de» ReichSarbettSmintsters er- wirkt. Danach hat ein Blinder auf Grund de» A A. v. G. vom 16. Juli 1827 st 69 Z. 1, 2 und stß 87, 88 Abs. 1, soweit er in einer kranken- oder angestelltenversicherungS- pflichtigen Beschäftigung gestanden und die Anwartschaft», zeit sowie die sonstigen Voraussetzungen erfüllt hat, An spruch auf ArbeltSloienunterstÜtzung nach den besonderen Bestimmungen de» st 88 Abs. 3. Die Neutzeruna de» Reichs- arbeit-mtnisterS geht dahin, daß die Frage, ob ein Blinder al» arbeitsfähig im Sinne des st 87 nach st 88 Abs. 1. anzusehen ist, in vielen Fällen zu bejahen sein wird. —* Die Aussicht für die Rebhuhn- und Fasanenjagd. Aus Jägerkreisen wird uns geschrieben: In kurzer Zeit beginnt die Rebhuhnsagd und bald darauf auch die Jagd auf Fasanen. Im lebten Jahre war das Ergebnis bei den Jagden schlecht. Werden wir auch nicht wieder Borkriegsjagdergebnisse erzielen, so scheinen die Aussichten doch für dieses Jahr nicht schlecht. Der fort- schreitenden Intensivierung der Landwirtschaft und der zunehmenden Maschinenarbeit sind allerdings viele Ge lege zum Opfer gefallen. Die Hoffnung für die kommende Jagd gründet sich auf die Tatsache, daß das Wetter zur Brutzeit der Hennen weit besser als dce Wetterlage im vorigen Jahr zu dieser Zeit war; damals sind dce Ge- lege auf weiten Strecken ersoffen. Man trifft jetzt schon recht gute Völker. Bei den Fasanen dürsten die Dinge ebenso liegen wie bei den Rebhühnern. —* Wasser auf Gurkensalat. In Gorma hatte die 24 jährige Frau Voigt Wasser auf Gurkensalat ge- trunken. Unter heftigen -schmerzen starb sie bald darauf. —'Fallobst auflesen. In den abgefallenen Früchten sind meist noch Obstmaden, die bei längerem Ltegenlassen auskriechen und sich verpuppen. Diesem kommt man zuvor, wenn man alle zwei bis drei Tage alles, wa» abfiel, aufliest, um es entweder in der Küche zu verwerten oder abzukochen und dann auf den Kompost zu bringen, sofern man nicht Vieh damit füttern kann. —* Kakt«S-Dahlien. Die schönsten Hochsom. mer- und Herbstblume» sind wohl die aus einfachen Geor gine« hervorgegangenen Kaktus-Dahlien, die ihr« oft ent zückend geformte» und gefärbten Prachtrosetteu im Winde wächst, fangen hat, sie zu kultivieren, n Jahre 1789 aber sandte Bin- «td Direktor de- Botanischen Vorstand' "Hier"bllcht«"bie Georgine^zum^ersten'Male im Jahre 1799. Durch die Marquise Bäte kam die Pflanze tm Jahre 1789 schon au» Spanien nach England. Ferner schickte die Lady Holland Samen von der Dahlia (nachher so benannten Georgine, zu Ehre» Le» schwedischen Botani ker» Dahl) gleichfalls nach England. Im Jahre 1802 er hielt solche Decandolle in Pari». Im Jahre 1804 kam di« Georgine durch den Naturforscher A. v. Humboldt nach Deutschland. Ihren -wetten Namen erhielt die Dahlia durch Georgi Georgine in Petersburg. Bald wurde die damals «och für emfache Zierblume de» Garten» unter der Hand Le» Gärtner- -u einer ganzen Anzahl von Ab arten vervielfältigt und al» eleganteste Modeblume be- trachtet. Zu hoben Preisen würden Neuheiten ««gelaust. Man erinnert sich au Li« Tulpomanie de» 17. Jahrhun dert» und au unsere Orchfdeenltebhaberei, wenn man hört, daß im Jahr« 1888 ei« Veorgtnenbeet tu Frankreich für die horrente Summe von 79000 Franken verkauft worden ist! Noch heute ist btt Dahlie eine sehr beltebte Gartenzter- pflanz«, di« nebenbei auch tu Töpfen gezogen wird, um da» Zimmer »« schmücke«. Sobald der Hochsommer gekommen ist, nicke» «n» die hochaestielten und eleganten — wenn auch duftlosen --- Veorgiuenrofette» in alle« leuchtenden Farben über die Mauern und Geländer ber Gärten zu. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die prunkvollen Kak- tu»-Dahlie«. Et« Beet solcher Blume« bietet eine wahre Augenweide, einen Farbenransch. vom reinsten Weiß bi» »um Gchwarzvurpur, tm schönste» Lila, Rosa, Blutrot, Cha- mot», Vlauviolett, Scharlachrot und Orange lachen un» dies« Blume« entgegen, bi» ste der erste Frost «1t seiner eisige« Hand erfaßt und in schwarze Trauerfahnen »um Zeichen de» beginnenden Winter» verwandelt. Die Ge- orgtne ist «in Knollengewächs, da» Lurch Stecklinge, Knol lenzerteilung uyd Samen (um neue Spittarten zu erzie len) vermehrt wird. Im April oder Mat nimmt man die in trocken?« Sqnd aufbewahrten Knoll«« heraus und pflanzt st« t« de» Garte»
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