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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192809032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-03
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1928
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W« M MU. MmMV M MMil «II UktMiM ku «nßkibiiM Amwelr-WrlMdiiiim. Ak mm. Im Hose de» städtischen Feuerwehrdepot» an der Pau- sitzer Straße begann »ach dem Anmarsch einzelner au»wär- tiger Wehren gestern vormittag >1 Uhr die Prüsung de» tzreiw. Rettungskorps Riesa. Die Prüfungskommission setzt« sich zusammen aus den Herren Brand-Direktor Nitschc-Grohenhai», Brandmeister Göhler, Brandmeister Würdig und Brandmeister Luck. Anher dem Vertreter de» städtischen Feuerwehrausschusses, Herrn Stadtrat Matthäus waren zugegen Herr AmtShauptmann Feilisch-Grohenhatn, Herr Baurat Niebel von der Landcsbrandkammer in Dres den, Vertreter des StadtratcS, der Stadtverordneten und des StadtbauamteS. Abgeordnete aus allen Wehren des BezirkSverbandcS waren in stärkerer Anzahl vertreten. Eine große Menschenmenge wohnte dem Schauspiel bei. Die Prüsung nahm ihren Ansang mit einer Durchsicht der AusrüstungSgcgcnstände der Mannschaft, der auch die Weldaer Wehr augcschlosscn war, durch den PrüsungSauS» schuß. Gegen KD Feuerwehrleute waren dazu angctretcn. Die Leitung unterstand Herrn Brandmeister Böhnl. ES folgte dann der Fnhdienst unter Kommando deS Herrn Hauptmann Steinbach. Marschübunacn und Schwenkungen, auch im Laufschritt, wurden vorgesührt. Nach Besichtigung der Geräte ging cs an die Einzclvorführnngen. Nacheinan der wurden Ucbuimen vorgeuommcn: Antolöschzug (Zng- sührer Schreiber), Motorspritze (Zugsülncr Strecker», Hand- druckspritzc (Hauptmann Winkler», mechanische Leiter (Zug- führer Lehmann», Balanceleiter »Obersteiger Müller», Hakenleiter (Obersteiger Kehler», Stntzcvleiter (Zugführer Streubel», Hndrantenwagen (Zngführcr Tternberger». AlS letzte Vorführung kam daS Tvrnnglncl, in Anwendung, in das einige Feuerwehrleute anS dem eri'en Stock deS Stei- tzerturmeS herabsprangen. Anschließend erfolgte r'n Sturmangriff aus das Rathaus, ta» alS Brandobjekt angenommen wurde. Dem Angriff lag folgende Idee zu Grunde: Am 2. September mittags geht ein schwere» Gewitter über Riesa nieder. Durch Blitzschlag in das RathauSge» bäude, welcher zündet, wird der Dachstuhl im linken Flügel in Brand gefetzt. Da das Telephon gesperrt ist, bringt ein Polizeibeamter die Fcuermeldung nach Hauptstraße Nr. 1k und von dort a»S wird sofort alarmiert. Der Antolöschzug trifft nach kurzer Zeit ein «nd wirb eine 75er Leitung vom Hydranten RathanSplatz 5 nach dem Brandherd gelegt. Der Dachstuhlbrand ist inzwischen zum Großfcuer geworden und hat bereits den gesamten Dachstuhl und daS linke oberste Stockwerk erfaßt. ES treffen weiter ein die mechanische Leiter und die 2. Motorspritze. Letztere besetzt 2 Hydranten — Klosterstraße und Schlvßhos und gibt Wasser nach der mechanischen Leiter. Weiter treffen ein die Balance-Letter und die Abteilung Weida. Letztere besetzt einen Hydranten Parkschnle und gibt mittels Handdruckspritze nach der Ba- lanceleitcr Wasier. Durch einen Hilferuf wird bemerkt, daß 'ich noch Personen im oberen Stockwerk befinden. Zur Rct- iung werden Feuerwehrleute auSgcschickt. Nachdem diese den Treppcnansgang pasiiert haben, bricht dieser im oberen Stockwerk zusammen. ES müssen nun die Fcucrwehrmän- ier mit der gesnndcncn, hilferufendcn Person icS ist der HauSmann, welcher durch Schreck ohnmächtig wurde» den Weg durch den RettungSschlanch nehmen. Zuletzt wird mit U Strahlrohren gearbeitet und nachdem die größte Gefahr beseitigt ist, wird unter Zurücklassung des AngrisfswagcnS und einer Brandwache wieder cingcrückt. Zehn Minnicn vor 1 Uhr erscholl das Hornsignal zum Alarm. Nur wenige Minuten vergingen, biS die Geräte am RaihanSvlav erschienen und die Löscharbeiten beginnen konnten. '»2 Uhr wurde die Uebung alS beendet angesehen und abgebrochen. Als nachträgliches Geschenk zur Weibe des FcucrwchrdepotS erhielt dos Freiw. Met- inngskorvs Riesa ein kostbares großes Bild, daS die Feuerwehr Gröba in ihrer Tätigkeit vor Augen führt, aus. genommen von Jos. Faltcrmaur in Gröba. Weiter wurde dem Versammlungsraum einverlcibt ein Bild der Riesaer Wehr, auf dem sämtliche noch lebende Ehrenmitglieder, ein schließlich deS kürzlich verstorbenen Branddirektor» Keßler, und alle -em Korps heute noch angehörcndcn Kameraden in ^i-uppiernng zu sehen sind. Ak MblMWW. Die Sitzung fand im Wettiner Hof statt. Nach einer vorangcgangcnen Verbands-Ausschußsitzung nahm die Ber» bandStagung nachmittags kurz nach S Uhr ihren Anfang. Herr Branddirektor Ritsche, ber Leiter der Tagung, eröff nete sie mit einem herzlichen Willkommengruß an die Ka meraden. Einen besonderen Gruß widmete er Herrn Bür- germeister Hans als Vertreter der Stadt, Herrn Stadtrat Matthäus, Herrn Baurat Niebel, den Vertretern der städ tischen Kürverschaften im Kameradenrock und der Presse, der Anerkennung und Dankbarkeit gezollt wurde. Auch dem Vertreter der mit der Feuerwehr in engster Verbindung stehenden Polizei, Herrn Polizeioberinspektor Pätzold, wurden Begrüßungsworte ausgesprochen, desgleichen dem neuen Hauptmann von der Wehr der Niethammer-Betriebe in Gröditz, Kam. Michel. Namens des Rates ber Stadt Riesa entbot Herr Bürger meister HauS aufrichtigste, herzlichste Grüße und Wünsche in der Hoffnung, daß die Prüfung zur Zufriedenheit ausge fallen sei und daß die Tagung einen guten Verlauf nehme. Den fremden Kameraden wünschte er vergnügte Stunden. Kam. Brandmeister Böhnl hoffte gleichfalls auf ein zufriedenes Ergebnis der Prüfung. Die Feststellung der Anwesenheitsliste ergab die An- Wesenheit von Delegierten der Wehren aus Riesa, Gröba- Ricsa, Gröditz, Nünchritz, Gröba-Hüttenwerk, Röderau, Glaubitz, Weißig-Chem. Fabrik, Gröba-Hetneco, Zeithain- Lager und ^vrt. Lichtens««, Wülknitz, Großraschütz, Grbditz. Niethammer. Großdittmannsdorf fehlt«, da die Wehr «rst neu hinzugekommen ist. , Da» Ergebui« der Prüfung der Riesaer «ehr konnte noch nicht endgültig bekanntgegeben werden, da sich erst der Ausschuß damit besaßen muß. Zu konstatieren sei aber, wie ber Vorsitzende bemerkte, baß sie in allen Teilen den lanbe»- gesetzlichen und den Bestimmungen de» Sächsischen Feuer, wehrverbandes entsprochen habe und in jeder Beziehung bestanden worden sei. Der Jahresbericht de» Vorsitzenden erwähnte al» zwei 'ehr wichtige Ereignisse den 20. Deutschen Feuerwehrta« in Breslau und den 2». Sächsischen Feuerwrhrtag in Pirna. 20 000 Kameraden seien in Breslau und K—10000 in Pirna zusammengeströmt. In beiden Fällen wurde ein schönes Bekenntnis zur selbstlosen Tätigkeit abgelegt. Ferner wur den im Bezirke abgchalten ein BerbandStag in Aeithatn- Laaer mit Prüsung der Wehr, bei Heine u. So. eine Dor führung über kohlens. Gchneelüschvcrfahren, eine Herbst- führerversammlung in Großenhain mit Prüfung ber bor- tigen Wehr und eine Führerversammlung in Gröditz mit Prüfung der Werksseuerwehr. In allen Fällen genügten die Prüfungen den Vorschriften. Als neue Wehr ist Groß- btttmannSdorf zu verzeichnen, deren Prüfung im Beisein de» Landesverbandes erfolgte. Ihre Aufnahin« werde im Laufe der Tagung vollzogen Schwere SchicksalSschläae er- litt der Bezirk durch das Hinscheiden de» Kassierer» Kam. Wilhelm Weise in Großenhain und des 2. Vorsitzenden Kam. Gustav Keßler in Riesa. Auch der Landesverband Sachsen beklage den Verlust de» gestorbenen Vorsitzenden Branddirektor Reinhold in Meerane. Die Namen der Ver storbenen wie auch alle'- dahingeschiedencn Kameraden im Bezirke werden in Ehren gehalten. iDi« Versammelten erheben stch von den Plätzen.» Der Bezirk zählt 810 Mit glieder ohne Großdittmannsdorf Abaehalten wurden 810 Uebungen von den 10 Wehivn des Bezirkes. Vorhanden sind 10 Motorspritzen. Der gesamte Schlauchbestand beträgt 11495 Meter 45 Millimeter, 1500 Meter 52 Millimeter und 2751 Meter 75 Millimeter stark Ausgezeichnet wurden 122 Kameraden mit dem Diplom für 20jährige Dienstzeit, »0 mit dem Ehrenzeichen für 26jährige. 11 für 40jährige nnd 8 biS 50jährige Dienstzeit. AnSrückten die Wehren 51,nal zum Großfeirer, 41mal zum Mittelsener und IKOmal zum Kleinseuer. Im Schlüsse seine» Geschäftsberichte» dankte der Vorsitzende allen Kameraden und den Vorgesetzten der Werksfenerwehren für uneigennütziae Tätigkeit und Förde rung des WehrwesenS. Der Bericht klang aus in dem Spruche: Nicht am Alten kleben — Nach Vollendung streben Ist der Menschheit höchstes Lebensziel. Darum muß man stützen, was erprobt und Neue» nützen, DaS zum vorgestreckten Ziel« führe» will. Der Kaffenbericht bot infolge Wechsels im Amte de» Kassierers noch kein abschließendes Bild, sondern nur ein UebergangSstadium. Gewählt wurden zwei Rechnungs prüfer, die die Prüfung inzwischen vornahmen. Der nächste Punkt der Tagesordnung war ein Bericht über de« Feuerwehrtag iu Pirna. Der Vorsitzende erzählte von dem schönen Verlauf des Festes und der Tagung selbst, in der u. a. die Herstellung eines Untersttitzungsfonds durch 1 Mark Beitrag von jedem Kameraden beschlossen worden ist. Die besondere Tagung in Dresden, welche in Aussicht genommen wurde, fand nicht statt. Die Wahl des Landes- ausschnßvorsitzenden fiel auf Kam. Willy Müller in Schmiedebcrg, die ber beiden Stellvertreter auf Ortloff- Dresden und Frank-Leipzig. Eine bedauerliche Erscheinung war der Ausschluß zweier Feuerwehren rm Bautzner Be zirke wegen vorgekommener Unregelmäßigkeiten. Der Vorsitzende warnte vor den Kohleuoxybgase« i» Autogarage«, di« äußerst gefährlich und todbringend feien. Ein Oeffnen der Fenster und namentlich der Türen sei un bedingt notwendig beim Motorlaufenlassen, wobei sich die Gase bilden. Die behördlichen Vorschriften seien unbedingt zu beachten. Erste Hilfe bei derartigen Vergiftungen sei, den Betreffenden sofort in frische Luft bringen und künst liche Atmungen vorzunehmen. Hierzu gab Herr Stadtrat Matthäus noch einige Aufklärungen au» eigener Erfahrung. Di« Wehr Großdittmannsdorf wurde sodann offiziell al» 17. BeztrkSw«hr ausgenommen. Gegründet worben ist ber Bezirksvcrband mit 8 Wehren im Jahre IVOS. Mit den Wahle« zum Bezirksvorstand hat stch der Aus schuß bereits besaßt. Seine Vorschläge fanden einstimmige Annahme. Es wurden gewählt die Kameraden Brand- direktor Nitsche al» 1. Vorsitzender, Brandmeister Würdig al» 2. Vorsitzender, Brandmeister Luck als Schriftführer, Hauptmann Weichelt als Kassierer. AuS der Statistik d«S Landesverband«» ging hervor, baß er 68194 Feuerwehrmänner zählt, die sich aus 1180 Feuerwehren verteilen. Der stärkste Bezirk ist Annaberg mit 4191 Mitgliedern. Nach der Mitteilung, daß die Herbstsührerversammlung am 81. Oktober in Lichtensee stattfindet, sprach die Bersamm- lung auf Antrag der Prüfer die JahreSrechuuug richtig nnd erteilt« dem provisorischen Kassierer und dem Vorstand Entlastung. Bei dem Punkte »Allgemeines- wurde empfohlen, sich beim Ueberlandfahren zum Feuer eine schriftliche Beschei nigung vom Bürgermeister d«S Orte» geben zu lasten, um Differenzen bet Auszahlungen zu vermeiden. Hierzu riet Herr Bürgermeister Ha«S di« Beschaffung von vorgebruck- ten Blocks zwecks schneller und einheitlicher Regelung ber Meldungen. Die Angelegenheit wurde Kam. Luck zur Be arbeitung für eine Vorlage an den Ausschuß übertragen. Der Vorsitzende schloß die Tamrng mit Dank«Sworten, mit der Hoffnung auf allseitig«» Wiedersehen zur nächste» Zusammenkunft und mit dem Feuerwehrspruch: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr! Einer für all«, alle für einen! Bei musikalischer Unterhaltung der Feuerwehrkapelle Zeithain blieben die Kameraden noch kurze Zeit beisammen. ^ertliches und Sächsisches. Riesa, den 3. September 1928. —'Wettervorbersage'sirden 4. September Mitgeteilt von der Sächs. Landesweiterwarte zu Dresden. Meist ßeit«r. Nacht« ziemlich kühl, tag« mäßig warm. Schwach« Wind« au« wistlicheu Richtung«». —* Daten für den 4. September 1928. Sonn«n«ufgang b,17 Ubr. Sonnenuntergang 18,40 Uhr. Moudausgang 20,40 Uhr. Monduntrrgang 10,33 Uhr. 1768: D«r französisch« Schriftsteller Franco!« Men» Vicomte d« Thateaubriand tn St. Malo a«b. (a«st. 1848). 1824: D«r Komponist Anton Brucknir tn vn«feldrn tn Oberöstrrritch grb. <g«st. 1896). 1868: D«r vsrtkasorschir H. v. Wißmann tn Frankfurt a. d. Oder grb. (g«ft. 1908). «870 r Broklamierun« drr dritten franzdsischtn Republik. 1907: Der Komponist Sdvard Drirg auf Lroldhougen bet Bergen gest. (geb. 184S>. 1918: Drr Dichter Max Daulhendey in Malung auf Java aest. (grb. 1867». 1922: Der Tbeolog, Trust v. Dryander in Berlin gift, (geb. 1843). * —* Polizeibericht. Am 1. September gegen 10 Uhc nachmittags sind vom Wasserbehälter deS Heiz hauses der Reichsbahn an dem sogenannten Schwarzen Wege »wer LüstungS-Betonröbren gewaltsam abgebrochen und die Böschung nach dem Chemnitzer BahnglnS hinab- gerollt worden. Von einem am genannten Wege entlang führenden Drahtzaun ist eine Säule mit den daran befind lichen Drähten aus der Erde gewuchtet und damit der Fußweg gesperrt worden. Gegen 9 Uhr nachmittags ist von der betreffenden Stelle au» Schreien und Johlen vov jungen Burschen gehört worden. Offenbar kommen diese Ruhestörer in Frage. Sachdienliche Mitteilungen, die aut ein den vollständigen Entwurf des Zc.., für die Zustellung erforderlichen Zahl von Abschriften und r die Akten, sowie den und des Benachrich- -:e erfolgte Zustellung mit ein. die Entwürfe zu prüfen und den - ' — bis- - es Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet der Kri minalposten. —'DerGchwimmklub ,L tt e r", Riesa, hatte gestern abend feine Mitglieder und Gönner de« Vereins nach Pausitz geladen. Dam eigentlichen Abschwimmen gestern nachmittag im hiesigen „Elbbade", dem letzten kn dieser Saison, folgte die Feier de» Abschwim men«. Recht frohe und gemütliche Stunden verlebten die Mitglieder mit ihren Gästen. Hauptsächlich wurde dem Tanze dt« Zeit geweiht und alt und iung drehte sich nach dem Takte der Musik. Der rege Zuspruch der Beranstal- tung bewies, daß der S.C „Otter" sich die Herzen vieler erobert hat. In vorgerückter Stund« traten alle den Heimweg an in dem Bewußtsein, einige Stunden tn bester Harmonie verbracht zu haben. Der Schwimmsport ist eine der gesündesten Sportarten, und allen, die Interesse daran haben, sich aber mit ihm noch nicht vertraut machten, sei »»gerufen: Tretet ein in die Reihen de» G. L. l —* Ballon-Wettfahrt. Am gestrigen Sonn tage früh 9 Uhr starteten iu Nünchritz aus dem Ballon- Füllvlatz der Chemischen Fabrik von Heyden Aktiengesell schaft vier Ballone zu einer Wettfahrt um den Wanderpreis deS Deutschen Luftfahrverband«» und zwar für Wasserstoff. Ballone: 1. Der Ballon „Chemnitz" unter Führung von Herrn Krehß, Chemnitz: der Ballon landete nach einer 9' '« stünd. Fahrt um 1-8V» Uhr bei Mitt- Weida. 2. Ballon „Schwarzenberg lk" unter Führung von Herrn Prohn, Chemnitz: dieser landete um 19.25 Uhr bet Lengenfeld im Vogtland. Er dürfte Aussicht auf den ersten Peel» haben. 3. Ballon „Maurton" unter Führung von Herrn Rudolph, Nünchritz, der um 15.25 Uhr bei Kaltosen in der Nähe von Hainichen ge landet ist. 4. Ballon ,D r. R i ch a rd Gradewitz" unter Führung von .Herrn Thomas, Berlin: er landete um 18 Uhr bei Rabenstein, in der Nähe von Chemnitz und dürfte für seine Fahrt den zweiten Preis zuerkannt erhalten. Der geringen Luftbewegung ist es zuzuschvciben, daß län- gere Strecken unerreichbar bl'eben. — Ein freudiges Ereignis auf dem Lorenzmarkt Dieser Tage wurde nachts in Lorenz- kirch aus osfencr Straße eine Zigeunerin von der Geburt eines schwarzäugigen Zigeuneckindes überrascht. Den Neu geborenen vertraute sie der Obhut von Frau Pfarrer Ruppe! an uns machte sich bald daraus aus den Weg, um dem Wohnwagen entgegen iugchen, der noch nicht einge- trosien war. Nunmehr ist das Kind wiod«r abgeholt worden. —kg. Geborgen: Leichen. In Flur Kötitz wur den der Leichnam eines 20 jährigen Hausmädchens aus Dresden, und am gegenüberliegenden Ufer der Leichnam eines etwa in der Mitte der 20 er Jahre stehenden, noch unbekannten Mädchens aus der C!bc geborgen und nach den Friedhöfen in CoSwig resp. Constappel gebracht- —* Aufbrauchfrist für Briefumschläge um IV« Jahre verlängert. Laut Lokal-Anzeiger hat daS Reichspostministerium verfügt, daß die Auf brauchsfrist für Briefumschläge und alle Briefsendungs umhüllungen, die der neuen, ab 1. Oktober gültigen Post ordnung nicht entsprechen, bis zum 31. Dezember 1929 verlängert wird. Diese Verfügung wird in dem am Diens tag, 4. September erscheinenden Amtsblatt der Post ver öffentlicht werden. —voz. Steuerrückstände der Sozialrent ner. Die Zentrums fraktion des Reichstags hat einen An trag eingebracht, in dem o-ie Reichsregierung ersucht wird, von einer Nacherhebung der Einkommensteuer bei Sozial rentnern für die Jahre 1924 bis 1927 einschließlich Ab stand zu nehmen, sofern die betreffenden Sozialrentner außer ihrer Rente keine erheblichen Einnahmen haben. —* Schnellmahnämter bei den Gerichten. Bei dem Amtsgericht Berlin-Mitte besteht seit einiger Zeit zur beschleunigten Bearbeitung der Mahnsachen ein sogenanntes Schnellmahnamt. Die dem Verfahren vor die sem Amt angeschlossenen Firmen, Rechtsanwälte usw. rei chen mit ihren Anträgen auf Erlaß von Zahlungsbefehlen den vollständigen Entwurf des Zahlungsbefehls nebst der für die Zustellung erforderlichen Zahl von Abschriften und einem vollständigen Ueberstück für die Akten, sowie den Entwurf der Zustellungsurkunde und des Benachrich tigungsschreibens Über die erfolgte Zustellung mit ein. DaS Gericht hat nur . Zahlungsbefehl zu vollziehen. Das Verfahren hat sich k her ausgezeichnet bewährt. In zahlreichen Fallen ist möglich gewesen, den Zahlungsbefehl bereits am Tage de» Eingangs des Mahngesuchs bet Gerichte dem Schuldner zuzustellen. Die Zahl der an dem Verfahren teilnehmenden Gläubiger hat sich fortgesetzt erhöht. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der Justizminister da her die Provinzialjustizbehörden auf das Verfahren, das übrigen» auch bei einigen Amtsgerichten deS Oberlandes- gerichtsbezirkeS in Düsseldorf in ähnlicher Weise besteht, erneut hingewiesen und eine Prüfung anaeordnet, ob und inwieweit sich seine Verbreitung ermöglichen läßt. —- Der Verband der sächsischen gem nützigen Bauvereinigungen, e. B., Dresden, hält am 22. und 23. September 1928 seinen diesjährigen Ver bandstag unter dem Vorsitze des Stadtbaudirektor Oertel, Dresden, in Plauen i. V. ab. Während am Sonnabend der interne Teil stattsindet, in dem ein Vortrag des Bank- direktorS Fricke über die Anlegung von Spargeldern ge halten wird, findet am Sonntag vormittags 9Z0 Uhr in der Zentralhalle, Straßbergerstr., ein Vortrag mit Licht bildern über den Wohnungsbau der Nachkriegszeit statt. Al- Redner ist hierfür der Vorsitzende der kommunalen Vereinigung für Wohnungswesen, Stadtbaudirektor Dr. Gut, München, gewonnen worden. Die Tagung verdient allgemeine Beachtung, ist doch die gemeinnützige Bautätig keit heute der erste Faktor auf dem Gebiete der Wohnungs- neuerstelluna und der Verband mit seinem Finanzinstitut, der Sächsischen Bauvereinsbank, gerade in diesem Jahre hervorragend an der Finanzierung deS Kleinwohnungs baues tätig gewesen. Verschiedene Städte und Gemeinden haben durch Anleihen, die ihnen die beiden Stellen ver mittelt haben, größere Bauvorhaben unterstützen können. Auch in Plauen ist eine so finanzierte Gartenstadt im Ent stehen, die 240 Wohnungen umfassen wird. Insgesamt haben die im Verbände vereinigten Unternehmungen rund 40000 Wohnungen im Eigentum, in denen 150 MO Men- schen wohnen. —* Aufsehenerregende Ausgrabungen auS slawischer Vorzeit in Sachsen. Die schon seit längerer Zeit in der Nähe von Mutzschen bei Oschatz im Gange befindlichen archäologischen Ausgrabungen haben soeben zu überraschenden Entdeckungen geführt und die, mit Ausnahme der Ostlausttz, vielleicht bisher bedeutend sten vorgeschichtlichen Funde in ganz Sachsen gezeitigt. Es handelt stch bei den, von der Notgemeinschast der Deut- schen Wissenschaft und vom sächsischen Staat finanziell unterstützten Ausgrabungen um die alte slawische Ansied lung und Köntgsburg Köllmtchen, die in heidnischer Vor zeit, etwa im 10. Jahrhundert und — daS ist das ge schichtlich Bedeutsame — gleichzeitig mit der Gründung des BiStumS Meißen errichtet wurde. Die Funde, die die archäologische Wisienschaft bisher hier machte und noch täglich neu macht, — Kostbarkeiten aller Art, archaisch an mutend« Tierfriese alS künstlerisch« Verzierungen, Bronze reste, Geräte und Kultgegenstände — entwerfen ein eben- so anschauliches, wie aufsehenerregende» Bild sächsischer Früh- und DorgÄÄcht«, die noch der Enträtselung karrt.
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