Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192809079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-07
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
birken und die in keiner Weise gegen irgend jemand ge richtet seien. Tin Abweichen von dem ordnungsmäßigen Abftimmen für die RatSwahlen könnte für di« Zukunft zu -rohen Gefahren für die Stabilität der Instruktionen de» Völkerbundes führen. Nachdem da» chilenisch« RatSmitglted Bttlega» den An trag des Büro» verteidigt hatte, in der er der Anerkennung AuSdruck gab, daß die politischen Erwägungen von ISS« auch heute gelten müssen und daß e» sich lediglich um einen AuSnahmesall handle, lieh Präsident Zahle zur Abstimmnug schreite«. Der Antrag «nrd« mit SS Stimm«« gege« S Stimme« bei einer Stimmenthaltung angenommen. Dagegen stimm ten Norwegen, Schweden, Holland und Persien. Südafrika enthielt sich der Stimme. Aus diesem Ergebnis läßt sich jedoch noch kein bindender Schluß sür die Abstimmung über die Wiederwäblbarkeit ziehen. Nach der Abstimmung über den Antrag auf ausnahms weise nochmalige Anwendung der NebrrgangSbestimmunge» für die RatSwahlen auf die bevorstehenden Neuwahlen setzte die BölkerbundSversammlung die Generaldebatte fort. Nach dem indischen Delegierten Mohamed Khan, der insbesondere Hngiene. und Opiumfragen behandelte, und Adatzt-Japan, der das Eingreifen bc» Völkerbünde» zur Uebrrwindung wirtschaftlicher, aus dem Rassenkamps ent stehender Schwierigkeiten forderte, verbreitete sich der grie- chisch« Gesandte in Pari», Politis, über die Bedeutung de» Aellogg-Pakte». Der praktische Wert de» Pakte» von Pari», wie er den Kellogg-Pakt grundsätzlich bezeichnete, besteht nach seiner Auffassung vor allem darin, daß der Angriffs krieg auch in den Fällen, in denen der Völkerbund diese« »och al» legitim erscheinen lassen könnte, als ungesetzlich geächtet wird. Jeder Staat, der in Verkennung seiner eigenen Interessen verbrecherisch genug se«n sollte, zum Kriege zu schreiten, werde sich zukünftig der Verurteilung durch die öffentliche Meinung gegenüberftehea. Da dies« gleichzeitig Führer und Richter sei, gelte e». sie für diele» wichtige Amt zu erziehen und zu schärfen. Auf diesem Ge- biet sei durch den Völkerbund und insbesondere durch seine Organe für die internationale geistige Zusammenarbeit tine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Die nächste Sitzung, in der voraussichtlich Reichskanzler Müller bereits als erster Redner sprechen wird, ist auf heute Nachmittag 4 Uhr angesetzt. » Die Kanzlerrede in Genf. Berkin. tFunkspruch.i Die Rede des Reichskanzler», di« er heute nachmittag um S Uhr in Genf kalten wird, wird voraussichtlich durch den Rundfunk verbreitet. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 7. September 1928. —'Wettervorhersage '«eben 8. September. Mitgeteilt von der Sachs. Landcsweiterwarte zu Dresden. Fortbestand des schönen warmen Wetters. Nur gering« Wolkenbildung. Westliche Winde. —* Daten iür den 8. September 1fl28. Sonnenaufgang 5,23 Uhr. Sonnenuntergang 18.32 Uhr. Mondaulgaug 23,13 Ubr. Diouduntergang 15,52 Ubr. 1474: Der italienische Dichter Ludooico Ariosto in Reggio geb., «gell. 1533»: 1767: Ter Lichter August Wilhelm v. Schlegel in Hannover geb., (gell. 1845); 1778: Der Dichter Clemens Brentano in Ehrenbreiten- llcin geb., «gell. 1842); 1804: Ter Dichter Eduard Mörike in Ludwigsburg geb., (gell. 1875); 183l. Der Dichter Wilhelm Raabe in Eschershausen ged., «gell- 19 lO); 1841: Ter Komponist Anton Dvorak in Mühlhausen in Bödmen geb., «gell. 1904); 1926: Deutschlands Aufnahme in den Völkerbund. * —* Oefsenrliche SckulbezirkSvorstandS- «nd S ch u l a u s s ch u ß s i h u n g findet nächsten Diens tag, den 11. Sevtcmbcr, nachmittags Ubr im Rats sitzungszimmer statt. Tagesordnung hängt im Rathaus und in den Verwaltungsstellen aus. —' Sächsische Land es bühne. In den Schau fenstern der Buchhandlungen Hoffmann, Munkelt, Ziller und den Expeditionen des „Riesaer Tageblattes" und der „Riesaer Neuesten Nachrichten" liegen wohlgelungene Auf nahmen aus Aufführungen der „S. L" aus, die die hohe Jnszenierungskunst ihres Intendanten Maximus Rens zeigen. — Tie erste Vorstellung ist am Montag, den 10. September a. c. dem Gedenken Tolstoi'» gewidmet, zu dessen 100. Geburtstag „Die Macht der Finsternis" aufge- sührt wird. Alles Nähere Plakate und Inserate. —* Kirchliches. Der nächste JugendgotteS- dienst des Herrn Piarrer Friedrich, findet nicht am 9. Sep tember, sondern erst am 16. Septemb«rd. I nachmittag» 2 Ubr in der Klostrrkirche statt. —* 50jährige« Jubiläum. Am heutigen Tag« kann der Aufseher, Herr Gustav Beger, Goethestr. 33, aus eine ununterbrochene bOjährig« Tätigkeit bei der Firma C. C. Brandt, Dampssäge- und Hobelwerke, zurückblicken. Aus diesem Anlaß wurde ihm durch Herrn W. Braun« im Auftrage der Handelskammer Dresden, das silbern« Ehrenzeichen mit Diplom überreicht, nachdem Herr Beger bereits im Jahre 1910 mit der Medaille für Treu« in der Arbeit ausgezeichnet wurde. Auch der Herr Reichs präsident ehrte den Jubilar durch Aushändigung eine» Glückwunsch, und Anerkennungsschreibens. Ebenso wurden ihm vou Seiten der Firma sowie von seinen Kollegen unter Ueberreichuna von wertvollen Geschenken die besten Wünsche überbracht. Der Jubilar wurde am 8. Avril 1859 in Riesa aeboren, trat am 7. September 1878 bet dem damaligen Firmeninhaber Anton Unger seine Arbeit an und blieb auch den Nachfolgern, de» Herren Hynek sen. und jun. bis heut« treu. Unterbrochen wurde das Arbeit-Verhältnis durch die Militärdienstzeit, die der Jubilar beim Fußartillerie-Regt. 12 in Metz von 1880—1883 leistet«. In voller Rüstigkeit geht er noch seinem Berus« nach. Möchte ihm da« noch recht viele Jahr« möglich sein! Diesen Wunsch bringen wir Herrn Beger umsolieber, da er seit seiner Verheiratung »m Jahre 1884 Leser des Riesaer Tageblattes ist. —' Turner-Auszeichnung. Aus einem bayerischen Sauturnfest errang sich «in geborener Riesaer, Herr Georg Maff, y, dessen Eltern noch hier leben, und der in unserer Druckerei al« EchristsHer gelernt hat, den 3. Preis im Neuukamps. Herr Maffey lebt seit längeren Jahren mit i«mer Familie al« Redakteur im bayerischen Allgäu. Sein« erst« turnerisch« Ausbildung genoß er im Turnverein Riesa. —"Berichtigung. In der gestrigen Nachricht über di« Wegsprrrung zur Regatta am Sonntag muß e« heißen r gewerkt sind der Zugang »um Bootshaus, der Leinpfad von (nicht wie) der Promnttzer Fähre di» zum Ende. Die Börnerschr Fähre ist nicht gesperrt l —* Feueralarm. Von der Sirene der Mittel deutschen Stahlwerke Aktiengesellschaft ertönte gestern abend 7 Uhr Feueralarm. Soweit wir erfahren konnten, war ein Waldbrand bet Lauchhammer auSgebrochen, zu dem di, Werksseuerwehr auSgerückt ist. Erst heute mittaa kam —"Meteorkall. Sestern abend '/«8 Ubr wurde in der Richtung Mehltheuer—Lommatzsch da« Fallen eine großen helleuchtenden Meteor« beobachtet, lieber den Ort de« Nieversallen« läßt sich vorläufig etwa« Bestimmte» nicht sagen. —* Di« Wigman-Schul«. Dresden eröffnet am 19. September unter Leitung einer ihrer begabtesten Assistentinnen, Fräulein Erika Lindner (bipl.j, gymnastisch« UnterrtchtSkurse sür Laien (Männer, Frauen, Mädchen, Kinder!. Der Name Mary Wtgman garantiert sür «ine erst- klassiae Methode der KörperauSbtlduna. Den Erwachsenen vermittelt eine grundlegende Gymnastik bi« einheitliche Durchbildung de» gesamten Körper», da» Wtebererwachen de» natürlichen Kürperempstnden» regt die schöpferisch« Fantasie an und führt zum persönlichen Erlebui» der ve- wegungSsreube. In den Männerkurse« wird Kraft und Geschmeidigkeit gleichmäßig entwickelt. Bet Kindern ist eine Kürperbisziplin in der Gesamterztehung unentbehrlich. ES ist zu begrüben, baß auch in Riesa ein« Zweigstelle der «eit über Deutschland» Grenzen hinaus berühmten Wtgman. Schule eingerichtet wirb. —WK. Der 42. Kongreß für Inner« Mission findet vom 21.—25. September diese» Jahre» in Königsberg in Preußen statt. Der Kongreß beginnt am 21. September abend» mit einem SrüffnungSgotteSbienst im Dom. Er tagt vom 22.-25. September in 4 Hauptversammlungen, einer großen Frauenversammlung und in Gonberverfamm- lungen einer Reih« von Verbänden, wie z. B. de« Verbände» der evangelischen Wohlfahrt-Pflegerinnen, de» Verbände» der Stadtmissionen usw. Eine Fahrt nach Danzig schließt am 2S. September den Kongreß ab. —* Landwirtschaftliche Umschuldung», kreditaktion. Die Sächsische Staatsbank verösfentlicht in der Nr. 208 der Sächsischen StaatSzeitung eine Bekannt- machung über die UmschuldungShilse für landwirtschaftliche Betriebe. Die Vorarbeiten für die UmschuldungShilse ge mäß der Verordnung des Wirtschaft-Ministerium» vom IS. Juli sind nunmehr abgeschlossen. UmschulbungSkredite wer- den gewährt, um drückende schwebende Personalschulden, die durch Inanspruchnahme von erststelligem Hypothekarkredit nicht abgebeckt werden können, in niedrigere, verzinsliche langfristige Kredite umzuwanbeln. Die rationelle Fort- sührung de» Betriebe» muß nach Gewährung des Umschul. dungSkredit» gewährleistet sein. Die Gesuche, denen nach Maßgabe der vorhandenen Mittel, und soweit die Vorbe dingungen gegeben sind, entsprochen werden kann, können von den Interessenten nunmehr an die zuständigen Banken und Kreditinstitute eingereicht werden. —* KriegSaräber-Fürsorge. Der BolkSbund Deutsche KriegSgräber-Fürsorge gibt in dem neunten Heft seiner BundeSzeitschrist einen ausführlichen Bericht über seine Tätigkeit im Jahre 1927, weiter Berichte über Reisen zu deutschen Krtegerfriedhösen in Frankreich, Belgien, Lett- land und Norwegen und den Zustand der Friedhöfe. —* Der ev-luth. Diakonissenanstalt in Dresden ist auch in diesem Jahre wieder vom Arbeit-» und WohlsahrtSministerium eine Haussammlung bewilligt worden. Dieselbe wird in nächster Zeit auch in der hiesigen Gegend durchgesührt werden. Der Sammler ist mit den nötigen Ausweisen versehen. Die Diakonissenanstalt in Dresden hat nicht nur in viele Gemeinden unseres Vater landes Schwestern auSgesanbt, die im Dienste der Liebe stehen und in Anstalten und in den Gemeinden allerlei Not lindern Helsen, sondern sie unterhält auch selbst mehrere An stalten, in denen allerlei HilfSbedürstige-Alte, Sieche, Krüp pel, heimatlose Kinder usw. von treuen Schwesternhäuden gepslegt werben. Sie bedarf, um alle Ausgaben erfüllen zu können, dringend der Unterstützung derer, die ein Herz für die Not anderer haben. So seien denn auch die Leser dieses Blattes herzlich gebeten, ihre Hand aufzutun, wenn der Sammelbote bei ihnen anklopft. —* Die Haftpflicht der Gemeinden. Mancherlei Beobachtungen deuten darauf hin, daß man, zumal in den Landgemeinden, noch nicht überall stets daran denkt, daß die Gemeinden für ihre Einrichtungen eine große Haftpflicht tragen. So las man kürzlich in einer Tageszeitung folgen- den Bericht: »Der Gemeindestier, der zum Verkauf auf den Markt geführt und von einem Manne, der zur Sicherheit den Strick um die Hand gewickelt hatte, gehalten wurde, scheute plötzlich und riß sich mit Gewalt lo». Dem bedauern», werten Mann wurden alle Finger von der Hand abgerissen." Die Gemeinde ist nun sür diesen Schaden haftbar, ihre Ver sicherung muß für sie eintreten. Hätte der Leiter de» Stieres diesen, wie eS Vorschrift ist, mittels Nasenringes und Leitstange vorgesührt, so hätte sich der Schaben nicht er- eignen können. Der Fall lehrt, baß die genaue Befolgung der Unfallverhütungsvorschriften im Interesse der Gemein- den selbst liegt. . —" Auswertung. Eine Aufwertung au» Anlaß der nach der Währungsbefestigung im Herbst 1923 erneut gesunkenen Kaufkraft des deutschen Geldes ist grundsätzlich abzulehnen, da die Reich-Währung noch al» befestigt zu gelten hat. Deshalb hat der Gläubiger einer in der In flationszeit entstanoenen, von der JnflationSgeldentwer- tung getroffenen Werklohnforderung keinen Anspruch auf, Umrechnung der Papiermarksorderung nach dem Reichs index der heutigen Indexzahl. Sonst würde zu seinen Gunsten auch die Kaufkraftminderung ausgeglichen sem, die die Reichsmark nach der Währungsbefestigung erlit ten hat. —* Geringe Obsternte im nördlichen Böh men. Di« Obsternte ist im nördlichsten Böhmen diese» Jahr sehr gering. Birnen gibt «» so mrt wie gär keine, nur Aepfel tragen teilweise besser. In Schlucken«» sollte für Len Bezirk eine Obstausstellung stattfinden. Der An- pflanzungSverein, der sie durchführen wollt«, mußte aber wegen der schlechten Ernte davon Abstand nehmen. —" JahreStagung der Vela in Dresden. Die Vereinigung der leitenden Angestellten E. B. (Bela) hält die diesjährig« Tagung ihre» Hauptvorstandes zum ersten Male seit dem Bestehen de» BerbandeS in Sachsen ab, und zwar vom 14. bis 16. dS. Mt». in Dresden. Am Freitag rst großer BegrützungS- und Vortragsabend im Hause der Kaufmannschaft in Gegenwart der Spitzen der Behörden. Die letzte Nummer der Zeitschrift „Der leitende Angestellte" erscheint aus diesem Anlaß al» Sachsen nummer und enthält u. a. Beiträge des sächsischen Wirt» schastSininister- und des Dresdner Oberbürgermeister». —* Wirtschaftsspionage. Dem Telunion-Sach- sendtenst wird au» Prag berichtet: Agenten der Ostrauer Polizeidirektion hielten an einer schlesischen nach Deutsch- . land führenden Grenzstation einen gut gekleideten Mann an, der bei der Polizeidirektion schon feit längerer Zeit unter dem Verbarg der Spionage zugunsten Deutschland stand und dessen Tätigkeit schon seit längerer Zeit beob achtet worden war. Es wurde bei seiner Verhaftung tat sächlich Material vorgefunden, durch das der Mann über führt werden konnte, Spionage wirtschaftlichen Charakter» sür Deutschland getrieben zu haben. Der Mann soll früyer in einem dortigen Industriebetrieb eingestellt gewesen sein und richtete sein Augenmerk hauptsächlich auf die Betriebs geheimnisse des Werke». Er yar auch bereits ein umfassen de» Geständnis abgelegt und mehrere Komplizen namhaft gemacht, die nun in Unter,uchungshast gezogen werden. —" Da» Kugelhau» der JahreSschau fin det seine Nachahmung. Als die Jahresschau zu ihrer diesjährigen Ausstellung „Die Technische Stadt" das erste Kugelhaus der Welt baute, war sie von dem Ge danken beseelt, ein« zunächst literarische Idee in die Wtrk- ltchkeü umzusetzerr, um damit deutscher Bau- und In- aenieurtechnik eine neue re»,volle Aufgabe zu bieten. E, bestand nicht die Absicht, nnt diesem ersten Kugelhau« der Welt dafür einzutreten, daß sich die Menschen nun t» Kugelhausern ansiedeln sollten. Nachdem nun aber da» Kugelhau» fast in allen Ländern der Welt durch Abbil- düngen bekannt geworden ist. scheint sich die sensationelle Idee nun doch zu einer ernsthaften Angelegenheit zu ge- stalten. Go wird bet,piel»weise au» Lleveland (USA I ge meldet, daß dort «in Kugelkrankenhau» au» Stahl gebaut werden soll. , - Die kommunistischen Uebungen in Ein- siedel. Aus Chemnitz läßt sich der „Berliner Lokal anzeiger" mitteilen, daß bei den kommunistischen Feld lagerübungen auf der Dtttersdorfer Höhe in Einsiedel die Roten Frontkämpfer da» Gelände durch Postenketten abaesverrt hatten. Gerüchte wollen sogar davon wissen, daß die Gegend verschiedentlich durch ungiftige Gase ver- schleiert worden sei. — Gründüngung unterpflügen soll man erst im Spätwinter oder im Frühjahr! Man hat die Beob achtung gemacht, daß frische, das heißt unverrottete orga nische Massen, wie Stroh, unverrotteter Mist usw., in den Boden gebracht, dort nicht düngend, sondern Dünger entziehend wirken. Wenigstens soweit die» den wertvollen Dünger anbelangt. Gelangen nämlich solche un,ersetzte, organische Massen mit ihrem großen Kohlenstoifvorrat in die Erde, so bilden sie eine all-gezeichnete „Futterkrippe" gerade für jene Bakterien, welche den Salpeter de» Boden nicht vermehren, sondern Im Gegenteil verzehren. Der Salpeter ist aber bekanntlich gerade diejenige Form de» Stickstoffes, den die Pflanzenwurzeln ausnehmen können und aufnehmen müssen. — Auch große, unzersetzte Grün- dttnaungSmasscn, zum Beispiel im Herbst untergepflügte Lupinen, vermehren salpeterverzehrcnbe Bakterien. Je nasser der Boden, um so schlimmer die Salpetervernich tung. — Gründüngung ,oll man daher bis in den Winter hinein wachsen und dann abfrieren lassen. Erst »m Spät winter wird sie untergepslügt. Auch die Bodenbedecküng durch die Gründüngung wirkt sehr günstig. —vdz. Schwarzerund grünerTee. Da» frische Teeblait besitzt noch kein Aroma. Zur Bereitung de» schwar zen TeeS laßt man d»e Blätter auf Gestellen welken und läßt sie nach längerem Schütteln dann einige Stunden aus einem Haufen liegen, wobei sich da- Aroma entwickelt. Darauf werden die Blätter in Psannen über Holzkohlen feuer geröstet und getrocknet, schließlich gesiebt, In Indien, auf Ceylon und Java ist da» Verfahren durch Anwendung von Maschinen verbessert. — Zur Bereitung des grünen TeeS werden die Blätter kurze Zeit mit Wasserdampf be handelt, dann unter fleißigem Umrühren erhitzt und schließ lich auf einem Rohrgeslecht zu Kügelchen geformt. Der Tee muß eine mattgrüne Farbe haben. In China bereitet man schwarzen und grünen Tee, in Japan nur grünen, in Indien, aus Ceylon und Java nur schwarzen. Für den europäischen Geschmack wird der Tee mitunter mit Jas min- oder Orangeblüten parfümiert. Die Teeblätter ent halten Thein, Gerbsäure, Oxalsäure, Farbstoff, ätherische» Oel, Eiweitzstoff usw. Nährwert besitzt der Tee nicht, aber er wirkt anregend auf die Nerven und das Hirn. Mäßig genossen erzeugt er Wohlbehagen und Munterkeit. Im Uebermaß genossen bewirkt er Schlaflosigkeit, erschwerte» Atmen, Angstgefühl in der Herzgegend und krampfartige Zufälle. Bei grünem Tee sind die Wirkungen stärker als bei schwarzem. Der grüne Tee ist auch reicher an Gerb säure. In Deutschland wurde der Tee erst AuSgang de» 17. Jahrhunderts in weiteren Kreisen bekannt- —* Die Tschechoslowakei streicht die Mit- tel für die deutsche Schule. Der Telunion-Sach- sendieust berichtet: Der Bezirksausschuß Teplitz-Schönau hat in seiner letzten Sitzung folgenden Antrag einstimmig angenommen: „Die Bezirksverwaltungskommission Teplitz hatte durch viele Jahre den schulärztlichen Dienst im Be zirk eingerichtet, der von 21 Schulärzten und neun Fach ärzten ausaeübt wurde. Weiterhin waren sieben fest angestellte Schulschwestern und vier im Nebenamt tätige Schulschwestern bemüht, die Verbindung zwischen Schul ärzten und Familien herzustellen. Durch das Gemeinde- finanzgesetz veranlaßt, sind dem Bezirke Teplitz alle Be träge für den schulärztlichen Dienst gestrichen worden, und wurde dieser Schularztmeirst mit Ende Juni 1928 ein gestellt. Im Jahre 1927 hat der Bezirk Teplitz eine Bezirk-» ,'chulzahnklimt eingerichtet, in der allen Kindern unent geltlich die Zahnschäden behoben wurden. Auch diese Ein richtung wurde infolge der Streichung der Mittel ge schlossen. Ebenfalls im Jahre 1927 wurde vom Bezirk eine Berufsberatungsstelle geschaffen. Auch diese Stelle mußte aufgelassen werden, da die dazu nötigen Mittel nicht mehr vorhanden sind. — Der Bezirksschulausschuß erachtet es für seine Pflicht, im Interesse der Gesundheit von 9000 deutschen Schulkindern gegen diese Streichung im Voranschlags de» Bezirks Teplitz Stellung zu nehmen und verlangt vom Landesschulrat das Eingreifen an geeigneter Stelle, damit alle diese Einrichtungen sobald als möglich wieder in Tätigkeit treten können. * Prausitz. Am Erntedankseft de« vergangenen Sonntag« konnte die Orgel, deren im Kriege enteigneten und abgelieferten Prosprktpsei sen bisher noch nicht wieder ersetzt werden konnten, nach erfolgter Wiederherstellung in vollem Umsang wieder in Gebrauch genommen werden. Da umfangreiche Werk bildet nun, nachdem 59 neue Pfeifen Lurch di« Orgelbaufirma Gebr. Jehmlich-DreSden eingesetzt worden sind, auch in seiner äußeren Gestalt erneut einen Schmuck des Gotteshaus«». Nossen. Ihr 25jährige» BerufSjubilSum al» Bezirks- Hebamme konnte am Mittwoch Frau Emma Klemt, hier, begehen. Sie wirkt seit IS Jahren beruflich in Nossen und war vorher über v Jahr« lang Hebamme in Diera bei Meißen. In den 25 Jahren ihre« verantwortungsvollen Schassen» hat sie insgesamt 1902 kleinen Erdenbürgern -um Leden mit Verbots,n. Seiten« ihrer vorgesetzten Be- Hörden wurden Frau Klemt in Würdigung ihrer Verdienste besondere Ehrungen »»teil, desgl. wurde sie auch von viele» anderen Eenen mit Geschenken, Glückwünschen und schönen Blumenspenden erfreut. — Ter Stadtrat Stoffen siebt sich genötigt, abermals -um sparsamen Waffrrgebrauch auf- -Mardern de-w. das Vaden. Bleiche». Reinigen der Kraft wagen. Sprengen der Gärten und der Weg« mit Leitung«» wasser ,u vervirtrn. Infolge der Trockenheit der lehren Wowen ist der Zulaus an Trinkwaffer aus den Quell- grdieten erneut -urückgegangen. so daß sich dies« Vor- bruguugsmadnabm« gegen drohenden Wassermangel notig macht. * Grumbach. Beim Schleppen auf Le« Felde ist der 25 Jahre alte WirtschastSgehilse Seibt dadurch schwer ver- unglückt, daß das Pferd plötzlich anzog, der Zügel ritz, und Seibt rücklings vom Schlepprechen stürzte. Er nahm an der Wirbelsäule schweren Schaden und mußte besinnungs los ins Meißner Krankenhaus geschafft werden. Dresden. Englischer Besuch in Dresden. Vorgestern nachmittag traf auf einer Studienreise Lurch Deutschland eine Gesellschaft von etwa 5V Volkshoch-schul-Lehrern und Schülern aus England in Dresden «in. Ihne» -u Ehren veranstalteten die städtischen Körperschaften einen Empfang im Neuen Rathaufe, wo Bürgermeister Dr. Bührer die eng- lisch«» Gäste namens -er Stadt Dresden willkommen hieß, worauf der Führer der Reisegesellschaft, Fullwood, in herz lichen Worten den Dank aussprach. Später wurde «ine Autobusfahrt in die Sächsische Schweiz unternommen. Sm Freitag wirb die Weiterreis« über Eisenach und Köln na« «ralanb anaetretem «ll» Lweck Lra» be„,sn»-M»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder