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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192809123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-12
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1928
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Oertliches «nd Sachfisches. Riesa, den 12. September 1V28. —* SächfifcheLande-bühn«. Die sommerliche» Vorarbeiien sind beendet, d e Werkstätten peschiossen, di« Bübnen abaebaut, di« Krattwaaenzüae rollen über Frelbera, Noffen. Lommatzsch nach den« nächsten Quartierort — Riesa. 22 Darsteller, 10 technisch» Angestellte und 12 Hilktzarbeiter waren im Verlauf» de» Sommer« am Werk. In S Spiel, orten de« Bezirk« der Amt«ba»ptmannschast Marienberg wurden 33 Vorstellungen aeaebe», 8 neu in den Spielplan ausgenommen« Werk« tztnitndiert, »eiter« vorbereitet. 20 Werke neu «instndiert und gespielt — wohl eine mebr al« beachtlich« Leistung der Künktlerschar und ihrer Helfer. Ueber di« Art de« Gebotenen waren di« Zeitungen d-s Lobe« voll. Sonntag, den S. September, wurde di« Winter- lpielzeit de« 10. Epie lsa b r « « in Großenhain mit der Erttauffvbrnng von »Di« Macht der Finsternis" zur Frier oon Leo N Tolstoi« 100. Geburtstag eröffnet, am 10. wurde die Frier bekanntlich in Rieia wiederholt, am 11- erfolgt« hier dir Erstaufführung von Shakespeare« -Othello" und am 18. die Uraufführung der Tragikomödie - S p irttu « " oon Rudolf Brix. Der Reise-, Spiel- und Arbeitsplan ist vorläufig bi« 21. Januar festarleat, al« neu« Verband«- aemeind« bat sich Lichtenstein-Lallnberg der.S. L." ange schloffen. in Pirna werdrn im Februar Versuchgoorftellungen gegeben, auch für Marienberg sind solche in Aussicht ge- nommen, damit hätte di« „E. L." im Verlaufe der Winter- reis« 20 Svielorte mit Vorstellungen zu versorgen, 12 davon in 3 bi« 4 Spielsolgen. —* Der kaufmännische Stellenmarkt. Der Monat August zeigte verstärkte Personalanforberungen im Groß- und Kleinhandel und im Bersicherungsgewerbe. Auch in -er Textilindustrie, in der bas Stellenangebot sehr ge sunken war, war eine geringe Belebung zu verzeichnen. In gewisser Hinsicht dürften diese Beobachtungen Rückschlüsse aus die Gestaltung der wirtschaftliche» Lage zulassen, die in einzelnen Zweigen eine saisvnmätzige Belebung verzeichnen kann, im allgemeinen aber stagniert und nur in wenigen Spezialgruppen sich weiter verschlechtert hat. Dazu gehören besonders Schuh, und Lederindustrie, die gegen billige Aus landskonkurrenz zu kämpfen haben. Der Zugang an neuen Stellenlosen bewegte sich im August nach den Beobachtungen der Kaufmännischen Stellenvermittlung des Deutschnatio nalen Handlungsgehilfen-BerbandeS in normalen Grenzen, obwohl der August QuartalSkündigungSmonat ist. Umfang reichere Kündigungen wurden im -wesentlichen nur in Be trieben der Metallindustrie wegen schlechten Beschäftigungs standes bezw. aus organisatorischen Gründen ausgesprochen, während eS in den sonstigen Geschäftszweigen bei Einzel- kündigungen blieb. Bon verschiedenen Plätzen verlautet andererseits aber, dab besonders Maschinenfabriken gut be schäftigt sind. AuS der Textilindustrie in Aachen und Mün chen-Gladbach wurden erneut Kündigungen gemeldet. In Berlin sind umfangreiche Kündigungen bei städtischen Be trieben zu verzeichnen. Aber selbst die Neuzugänge an ge kündigten Bewerbern konnten den Bedarf an jungen Steno- tqpistcn und BuchhaltungSkrästen, besonders in größeren Städten nicht decken, so z. B. in Frankfurt a. M., Dresden, Düsseldorf, Köln, Magdeburg sobgleich die Stellenmarkts, läge für kaufm. Angestellte in M. an sich ziemlich ungünstig ist), Stuttgart usw. Auch Verkaufskräfte fehlten und zwar sür Herrenkonfektion in Frankfurt a. M., für Kleineisen- und Kolonialwaren in Koblenz und einigen anderen Plätzen. Das Alter der verlangten Kräfte lag im Durchschnitt etwas höher als im Bormonat, was auf die stärkere Nachfrage nach erfahrenen Reisenden und Buchhaltern zurückzuführen ist. Trotzdem ist die Zahl der über 40 Jahre alten Stellen losen im August weiter etwas gestiegen. Die Gesamtzahl der Stellenlosen blieb unverändert. —" Kind und O b st. Daß Kinder Obst gern essen, weiß jeder. Was sagt nun die Wissenschaft dazu ? Noch vor gar nickt langer Zeit nur sehr wenig und Unbestimmtes. Heute aber wissen wir, daß Obst wertvollste unersetzliche Nahrung ist. Öbstgenuß ist darum nicht Luxus, sondern Lebensnotwendigkeit! Enthalten die üblichen Nahrungs mittel hauptsächlich Bau- und Brennstoffe für die Körper- maschine, so kann man die im Obst vorhandenen Ergän zungsstoffe (Vitamine und Mineralstoffe) als den Funken bezeichnen, der wie im Benzinmotor den Brennstoff zur Entzündung bringt. Ohne dieie Ergänzungsstosfe nutzt die reichlichste Nahrungszufuhr nichts, gibts kein Wachs tum, keine Gesundl>cit, keine gefunden Knochen und Nerven, keine normale Tätigkeit der Drüsen, wird der Körper von Skorbut, Rachitis u .a. Krankheiten befallen. Kinder brau chen deshalb Obst dringlicher als die Erwachsenen. Schon dem Säugling, zumal dem künstlich ernährten, gibt man vom 3. bis 4. Monat täglich einige Teelöffel frischen Obstsast. Später treten die Früchte selbst, Aepfel, Birnen, Pflaumen, Weintrauben und Beeren hinzu. Im Anfang entsprechend geschält, entkernt, zerkleinert, oder geschabt. Roh ist das Obst stets Ivertvoller als gekocht oder ge trocknet. Im Winter und im Frühjahr leiden wir in unserem Klima leicht Mangel an Ergänzunasstoffen, des halb erforoern gerade diese Jahreszeiten besonders reich lichen Öbstgenuß. — Gebt Euren Kindern Obst am Mor gen, Obst zum Frühstück» Obst nach dem Mittagessen Obst am Nachmittag, Obst nach dem Abendbrot, das ganze Jahr hindurch, und Ihr werdet Freude an ihrem Blühen und Gedeihen erleben. Verzichtet in der Kinderernährung lieber aus etwas Milch, ein Ei, ein Stück Brot, als auf Obst! —* Kommunale Ehebera tu ngs stellen u»td Geburtenprävention. Prof. Dr. med. A. Grotjahn- Berlin hielt auf der Tagung der „Bereinigung der Ehe beratungsstellen' einen Vortrag, sn dem er u. a. folgende« ausführte: „Aerzte, die an kommunalen oder auS öffent lichen Mitteln der Länder, Gemeinden und Versicherungs träger unterstützten Eheberatungsstellen tätig sind, müssen sich stets der Tatsache bewußt bleiben, daß die bisherige Volksvermehrung in Deutschland einem Bevölkerungsstill stand Platz gemacht hat, der binnen kurzem in einen Be völkerungsschwund überzugehen droht. Die Zahl der Lebendgeburten ist in Deutschland in den letzten 50 Jahren von 42 aus 18,3 auf das Tausend der Bevölkerung ge sunken, also noch unter 20, eine Zahl, die bei normaler Altersklassenbesetzung nicht dauernd unterschritten werden darf, wenn auch nur der Bevölkerungsstand erhalten bleiben soll. Da die Geburtenziffer noch nicht zum Stehen ge kommen, sondern bisher von Jahr zu Jahr gesunken ist, kann mit Sicherheit angenommen werden, daß sie noch weiter sinkt, zumal die Großstädte bereits nur noch 14, Berlin gar nur noch elf Lebenogeburten auf das Tausend zählen und erfahrungsgemäß die Bevölkerung der Mittel und Kleinstädte sonne des Landes diesem Beispiel nach einiger Zeit zu folgen Pflegt. Ob das Wachsen unserer Bevölkerung wünschenswert ist oder nicht, mag Gegenstand des Streites sein. Einstimmigkeit wird aber darüber herr schen, daß sie mcht abnehmen darf, namentlich nicht in einem Jnoustrielande, das auf eine gewisse Dichte "der Bevölkerung angewiesen ist, wenn es nicht gezwungen sem will, Ausländer niederer Kulturstufe und geringerer Lebensansprüche als Lohndrücker ins Land zu ziehen. Der Geburtenrückgang ist großenteils auf die Verbreitung der geburtenverhütenden Mittel zurückzusühren. Die Rücksicht auf die Bestandserhaltung der Bevölkerung macht es den ärztlichen Ehebcratcrn zur Pflicht, die Neigung der Ehe paare zur Anwendung geburtenverhütender Mittel an un rechter Stelle und in übertriebenem Ausmaße hintenan- »»halten. Die Fälle, in denen.den ärztlichen.Ehekmatero r« Hürnen—Sport—Spiel— Wandern s dem zu bl befoli suche, tton kanzb W Fran weite u nd I auch komni gleich Ihabe »Ihr k den, verst« liche Der druts werd tiger für einer Er l delSr Lag« zu l Spii stell« Geh mar »ich: Reil lich bekä Web hab« mast der wür mur de» hat, maö ziell daß ein kom weis mar stigs »er« geb« so I wer in 1 Heu - Die! und Reich lange Fran KL An in t etwai L dazu Argu wort richte lichke der 3 und malS Deut setzur «eher füllu stellt, Weser Zone ß geger R Habei D durch T Berti M- . Mur , Mrnde »Bert Dlugc A>aß »Eini> WVelt Abteilung für Jugendpflege. Riesaer Sportverein e. B. Di« 2. Jugend erledigt« am Sonntag ihr 8. Per- bandsfpiel in Gröditz und mußt« den körperlich kräftigen Gröditzern Stea und Punkt« überlassen. Leider hatten die Riesaer «ine« schwarzen Tag; hätten st, di« Leistung o«»<iat, wie gegen Nauwalde, so «ar« bestimmt «in Sieg heraus, gesprungen. Gs muß bestimmt «in« Umstellung vor- genommen werden. 0:8 war das Ergebnis. Di« Knaben spielen Sonntag vor dem Pokalspiel gegen Gröditz Knaben. Anstoß '/,8 Uhr. Lll« Knaben Donner», tag '/.6 Uhr Schwarzer Platz. —r. UM-RkWW Einen schöneren Verlauf seiner Ballon-Verfolaung am Sonntag konnte sich der Motorsportklub Nünchritz gar nicht wünsche«. Schon rei» zahlenmäßig war di« Veteili- auna an dem Wettbewerb hervorragend: SO Motorräder, 8S Wagen sammelten sich am Gasthof Nünchritz bet herr lichstem Wetter (da« nur den Nachteil batte, daß der wind fast vollständig schlief), um den Ballon „Mauxionzu fangen, der sich um 12,30 Uhr vom Füllplatz der Chemischen Fabrik von Heyden iu sein Element erhob. Die Führung des Aeroftaten lag in de« Händen «ine» der ältesten und er- fahrenften Führer, in den de« alten Gordon-Bennett-Fahrer« Oberst Dr. v. Abereron. Mit außerordentlichem Geschick nützte er di« l«is«ftrn Luftströmungen in verschied«u«u Höhen bi» 1200 Meter au«, um sich feinen Verfolgern prentjuehen. Kreuz und quer, über Feldweg«, la über Wiesen und Felder hinweg lockte er di« verfolgeude .Meute" und manch« gab da« aussichtslos« Jagen auf. Der„Mauxion* flüchtet« über die Elb«. Ueber di« Brücken van Riesa und Meißen, auch mittel» der Fähre bet Kletn-Zadel folgten Wagen und Motorräder seiner Vahn. Al« die vorgeschrieben« Fahrzeit abg,lausen war, setzte Oberst v. Abereron den vallon (ohne ihn zu reißen) auf «in Feld bei dem Dors« Karcha unweit oon Nassem Kaum halt« da» Schleppseil den Boden be- rührt, waren schon etliche Verfolger heran. Wie e« bet Ballonversol-ungen so ast geschieht: nicht diejenigen Fahrer, die mit ihren Vehikeln zuerst am Ballon waren, sondern die mit den schnellsten Beinen konnten sich di« an der Gondel hängenden Preismarten erobern. Mancher, der durch seine geschickte Taktik bet der Verfolgung «inen Preis verdient hätte, ging leer au« und mußt« sich mit der (übrigen» sehr geschmackvollen) Plakette begnügen, di« den die Fahrt durch- haltend«» Fahrern gegeben wurde. Der erste Preis ,ür wagen fiel au Tillich (Glaubt») auf Breunador. der »weit« an Wolf (Freiberg) auf Presto, der dritte an Dr. Funsack (Dresden) aut Studebaker. Den ersten Preis für Motorradfahrer sichert« sich Haack« (Grödet) auf SOO «un Viktoria vor Schulze (Gröditz) auf BMW. (er erhielt auch den von de« Vayertichen Motorenwerken gestifteten Sonderpreis) und v. Schwerbtner (Lirbertwolk- witz) auf 2S0 Triumph. Al« erstes Motorrad mit Seitenwagen war die Ardt» von Günther (Dresden) am vallon. Der Ardie-Sonderprets wurde Ft-b, (Nünchritz), VOO «na Ardie-Sülo-Ptaschine, zuerkannt, und der Letz- bewertet« Fahrer der Marke bekam den DKW.-G»nd«r- preis. BemerkenSwectqut fanden sich di« kleinsten 4rädrtg«n Vehikel, im Wettbewerb di« drei 748 oom Dirt-Wagen, mit den Schwierigkeiten de« Gelände« ab. Ihr« Führer, Dr. Pähler, Wendt und Müller, waren mit unter den Erste« an dem gelaudeten Ballon und Dr. Pähler wurde konnte«. Dt« in Frage kommende summe ist vervältni». mäßig gering. Dem Beamten wurden die Wettbüro« zum verhängut«. Rossen. Seinen 8K Geburtstag konnte am aeftrtaen Laa« Herr Zollasfiktent a. D. Haubbld, bin, wohnhaft Ober« Bahnhosttroß, besehe«. Er ist der älteste Noffener Veteran von 1868 «nd 1870.71 und hat «i« rttckrs mili tärisch«« Erleben hinter sich. Alioeteran Haubold ist ge bürtig au« Siebenlehn und lag schon vor 1870 in Noffen mit in Garniio». ANS Anlaß seins« 8K. Geburtstages wurde ibn» «in« besonder« Freud« dadurch zuteil, daß ihm au« dem Büro de« Reichspräsidenten ei« Glückwunsch schreiben nebst einem mit «iaeuhändtger Unterschritt ver leb,neu Bild de« Reichspräsidenten zuaing. Auch der Präsident des Sächsischen MilitäroeresnSdunde« hat dem Hochbelag««» GrburtStagSvetrran die herzlichsten Glück wünsche schriftlich zum Ausdruck gebracht. Ehe« nid. Schwer bestraft«, KInderunverftand. Gut dem htefigen Zöllnervlatz dreht« «tu vierjähriger Knabe an dem Hahn, «ine« für Tiefbauarbeiter, ausge stellten Lrerkeffels, so daß der hetß« Leer auSliif. Di« siedende Masi« stoh dem Kleinen über beide Unterschenkel, so daß er mit schwere» Brandwunde» vom Platz« getragen werden muht«. Hall«. Der Epileptiker al« Motorradfahrer. Auf der Straß« vou Salzmünde wurde ein Motorradfahrer, der Epileptiker ist, oon Krämpfe« belasten. Der Sozius, der es bemerkte, wrang ««fort ab, brach aber dabei beide Vein«. Der Motorradfahrer fuhr gegen einen Vaum. ES wurde ihm pei dem Stur» ein« GesichtShälste abgerissen. Man brachte i-to Schwerverletzten zum Arzt. * Schlucke nau. Die böhmisch-sächsische „Salzstraße". Luch St ßen h-ben ihre Schicksale. Nicht nur in den Be zeichnung:« up« Bergen, alten Gasthöfen und Plätzen, son dern auch tu -en Straßenbezetchnungen lebt ein Stück aller Geschichte Heimat weiter. Um eine alle, schon in Ver gessenheit geratene Straßenbezeichnung, die für Nordbüh- men und die sächsische Lausitz von Bedeutung ist, wieder auf leben zu lasse.-, h-ben jetzt uordbühmtsch« GebtrgSveretne ans die WegemoukierungStafeln den Namen der allen Salz» ftraß: ,-^er eingesetzt. Bekanntlich hat Böhmen kein Salz, und sch-- tu den ältesten Zetten wurde dieses notwendige Gewürz auL Deutschland etngeführt. Bon Halle an der Saal- gingen wie vcn einem Zentrum di« Stränge nach allen Hlrunelsrichtungeu, auf denen da» Gal» abtranspor- ttert wurde. Eine -er wichtigsten Straßen war die alle Salzstraße mm Halle über Leipzig, Oschatz, Riesa, Meißen, Moritzburg, Stolpen, Neustadt und über -en Raupenbera nach Schlucken«« und von hier weiter über da» Gebirge nach Bühmisch-Letpa und in» Landinnere. Neustadt besaß ein Salzamt. Hier Leckten die uordbühmtsche» Nachbarorte, wie Einsiedel, Hatnspach «sw., ihren Bedarf,- denn damals waren, die Lausitz und Rorbböhmen noch verbunden. Bon de» Salzämter» führte» die Orte da- Salz dann auf kürzere« Wegen irr die Gemeinden,- und auch diese Straßen hatte« daher de« Namen Salzstraße«. Bon Sebnitz und den Grenzorten aus wird nun die Erinnerung an diese alten Straße« in der oben angedeuteten Weise wieder wach ge-( halten. ES wäre zu wünschen, daß diese Lnregung Nach ahmung fände. > * Ssptg i. V. In da» Gehöft LeS Landwirtes OerteL schlug bet Le« Gewitter am Sonntag der Blitz ein. Stal lungen «nd Scheune mit reichen ErntevorrSten wurden ei» Raub der Flammen. Der Schade» ist bedeutend. die Benutzung von emvsanan,»verhütenden velfaren brtn- aenb ange eisit erscheint, sollen den praktischen Aerzten zur Verordnung, Ltnieguna und Kontrolle »ugewiesen werden, da diese Obliegenheiten nicht zu den Aufgaben d-r kommu nalen oder mit öffentlichen Mittel« unterstützten Ehe- beratung-steilen gehören." —DK EtnheirSfürsorae in Sachs«». Wie die Wohlfahrts-Korrespondenz erfährt, weist in einer für die künftige Entwicklung der Wohlfahrtspflege bedeutsamen Verordnung da» Täcks. Arbeit»- und Dohlfabrt-mtntfte- rium soeben darauf hin, daß für die Bezirk-sÜrsorgever- bänd« durchaus die Möglichkeit bestünde, im Rahmen der geltenden reich», und landeSrecktllchen Bestimmungen die EinheitSsürsorge und zwar aus dem Stand der sogen, „gehobenen Fürsorge" zu verwirklichen. Zwingende» Reckt ist, daß feiten» der BezirksfürsorgeverbLnde Sätze für allgemeine Fürsorge und Sätze sür gehobene Fürsorge fest- aestellt werben. Dabet müssen die Sätze sür Sozial- und Kleinrentner und der ihnen Gleichstehenden so bemessen sein, daß diese Gruppen gegenüber der allgemeinen Für sorge eine angemessene Mehrleistung erhalten. Nicht- siebt aber dem im Wege, daß auch noch weitere Personenkreiie in die allgemeine Fürsorge aufgenommen werben. Die» ist in Sachsen bereit» hinsichtlich tzer Personen geschehen, die au» Alter oder körperlichen oder geistigen Gebrechen erwerbsunfähig geworden und trotz wirtschaftlicher Lebens führung aus die öffentliche Fürsorge angewiesen sind. Ferner ist zu beachten, daß über diese lande-rechtliche Regelung hinaus die Bezirksfürsorgeverbänd« überhaupt berechtigt sind, den Hilfsbedürftigen eine über die all gemeine Fürsorge hinausgehende Hilfe zu gewähren. In- solgedessen können auch andere Gruppen nach den Sätzen der gehobenen Fiirsorge unterstützt werden. Eine Aus nahme ist nur bei Arbeitsscheue» und bei denjenigen Per sonen zu machen, die wegen offenbar unwirtschaftlichen Verhalten» gesondert zu behandeln siud. Bei allen anderen Hilfsbedürftigen bestehen nach Ansicht de» Sachs. ArbeitS- und WohlfahrtsmimsteriumS keine Bedenken, sie gleich' falls in die gehobene Fürsorge auszunehmen. Die Be- zirkSfürsorgeverbände haben also rechtlich durchaus die Möglichkeit, auf dem Stand der gehobenen Fürsorge die Einheitsfürsorge zu verwirklichen. —* Tagung der leitenden Angestellten. Die Dela, Bereinigung der leitenden Angestellten, hat auf den 14 —16. September 1028 eine Sitzung ihres Gesamt vorstande» nach Dresden einberusen. Diese Tagung ge winnt dadurch besondere Bedeutung, daß bei ihr ver schiedene Fragen behandelt werden sollen, die gerade jetzt cm Mittelpunkt der sozialpolitischen Gesetzgebung stehen und im besonderen Maße die leitenden Angestellten be treffen. Zunächst wirb in Dresden eine endgültige Stel lungnahme der leitenden Angestellten zur PensionSversor- gung der leitenden Angestellten erfolgen, wobei e» sich um die Entscheidung handeln wird, ob eine solche PenswnS- versorgung durch Ausdehnung der Angestelltenversicherung erreicht werden kann. Ferner wird auf der Bela-Tagung zu den beim Reichstag eingegangenen Anträgen über die Ausdehnung der Gehalrsgrenze in der Krankenversicherung Stellung genommen werden. Da gerade bei einer Aus dehnung der Versicherungspflicht ausschließlich die leitenden Angestellten betroffen werden, ist das Urteil dieser Schicht, die versicherung-pflichtig werden soll, von besonderer Be deutung. Führende Persönlichkeiten de» Wirtschaftslebens, darunter der sächsische Wirtschaftsminister, haben ihr Er scheinen zugesagt. * Heidenau. Ein Opfer der Wettletdenschaft. Et« hiesiger städtischer Beamter wurde seine» Dienste» ent hoben, weil ihm Unregelmäßigkeiten nachgewtesen werden der Drei- der Dixi-Werke zuteil. Vei der PreiSoerteilung wurde auch dem Ballonführer, Oberst v. Abereron, «in« goldene Plakette überreicht. Besonder» verdient bat sich um da» Gelingen de» schönen Wettbewerb« der Borfitende und Sportleiter des Nünchritzer Klub», Paul Sauer, gemach^ Dr. K. Sie Ak 8Wk der NMA» s« M Mr« MM Welle». Die Chinesen bestätige» durch ihre uralte Kultur gern -en LuSspruch Bem Akibas, daß alle» schon dagewese« ist. In ihren Chroniken, die viele Jahrtausende zurückreichen« finden sich Mitteilungen über merkwürdige Erfindungen, di« in Europa erst in verhältnismäßig junger Zeit gemacht wur de«. Go ist denn auch -er Fußball ein uralter chinesischer Sport, der dort für die Erfindung eine» mythischen Kaiser« angesehen wird, -er vor mehr als 4000 Jahren lebte. Jeden falls steht aber fest, daß zur Zett der Han-Dynastie, also etwa umS Jahr 200 v. Ehr. die Söhne des Himmel» bereit» eifrige Fußballspieler waren, den» der englische. Sinolog« Pros. Herbert Gtle» hat au» Lieser Epoche ein „Handbuch de» Fußballs" veröffentlicht, in dem daS Spiel in 25 Kapi- tel« beschrieben wird. Er glaubt, daß dieser Sport ursprüng. lich zur militärischen Ausbildung gehörte und eine Probz auf die Kräfte und Geschicklichkeit der Krieger sein sollte. Wie gern die Soldaten Fußball spielten, geht au» dem Be richt etner Chronik hervor, demzufolge General Ho Chu- Ping, als seine Armee Hunger litt, eine« Platz zum Fußball spiele» abstecke« ließ und sie dadurch über die Pein des kuur- rende« Magens hinwegtäuschte. Bald aber war da» Spiel «rch unter de» Zivilisten sehr beliebt, und e» scheint, als ob gerade di« gelehrten Kreise sich von ihm besonders angezogen fühltest. ES gab selbst leidenschaftliche Spieler unter de» Kaisern, und von de« Herrscher Cheng-Tt wird berichtet, er habe so eifrig Fußball gespielt, daß seine Minister dies für „unvereinbar mit der kaiserliche« Würde" erklärten. Aber als sie bet -em Herrscher vorstellig wurden» sagte er: „Vir lieben daS Spiel, «ud was ein Kaiser liebt, ist seiner nicht unwürdig." Ma« steckte sich dann hinter die Kaiserin, aber «S wird unS nicht vermeldet, wa» st« auSrichtete und was er ihr erwiderte. Der chinesisch« Fußball war ursprünglich «in runder, mit Haaren gefüllter Lebersack, de« ein Dichter als» beschreibt: „Acht spitz zulaufeude Lederstreifen zu einem Ball gefügt." Später wurde der Ball dann mit Lüft gefüllt und «S heißt in dem Handbuch: „Eine« Fußball zu fülle«, scheint leicht, ist aber sehr schwierig. Der Ball darf nicht zu hart sein, weil er sonst ,« stramm wird. Er darf aber auch nicht zu weich sei«, am beste« ist «S, wen« er zu neu« Zehnt«! mit Luft gefüllt ist." DaS Spiel selbst wird folgendermaßen geschildert: Zwei «roße Bambusstäbe wurde» ausgestellt und mit eine« seidenen Netz verbünde«, übe« da» der Ball ge- stoßen werde« mußte. Die Spieler bildete« zwei Parteien, und da- Svi«! «mrde nach Punkte« entschieden." «et fest, liche« Spiele«, wie bet dem zu Kaiser» Geburtstag vor be« kaiserliche« Pavillon, waren die Tore «U bunter Seide geschmückt. ES gab 76 verschiedene Arle« von Stößen, und die richtige Haltung de» SUteler» Mrd spl»enb«r«aßen an- gegeben: „Der Körper soll -«rate fett» wie et« Schreibrobr, di« Hände solle« stiederhängen, al» ob fie etwa» trügen; die Bewegungen müssen sehr elastisch fest» «nd die Füße falle« sein wie beim Springe« und Hüpfen." Di« Gewinner er- hielten Gaben an Blumen, Früchten, Wein, VtSweUen auch vrokatstoffe «nd filberu« Gefäße. Der Führ«, der unter, legenen Partei aber erhielt Stockschläge. Di« Namen ver- fchte-euer berühmter Fx-baüspieler find überliefert.
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