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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192809112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-11
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1928
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<18. ljorljetzung.) Graf Eckartstein überlegte: .Das ist richtig. Nur — glauben Sie nicht, daß es sich da um ein und dasselbe Individuum handelt?" .Ja, davon bin ich sogar fest überzeugt Derjenige, welcher die Selbstschüsse legte, schrieb auch das Menetekel unter Ihr Fenstersims feuerte vermutlich den tödlichen Schuß auf den ermordeten Forstmeister ab. aber — der reotor «pirrto». di« treibende Kraft, ist ein anderer, der wiederum nur al« Werk zeug der eigentlichen Drahtzieher benutzt wird " Eine Weile lang war es still. — Der Iagdherr blickte zu Loden, und seine Stimme klang seltsam ernst, al» er jetzt fragte: „Ich glaube mir dämmert allmählich der Zusammenhang dessen auf. was Sie meinen. Es handelt sich um «in feit tanaem vorbereitetes Komplott?" .Ja!" .Das sich nicht allein gegen mich richtet?" .Auch das stimmt nach meiner Ansicht." .Soll Ich -. " unwillkürlich dämpfte Graf Eckartsteln kein« Stimme, .soll ich nicht lieber den geplanten Besuch de» Fürsten absagen?" Mein Freund blickte auf. .Nein, unter keinen Umständen! Ich sehe, Derr Graf, daß Ihr Verdacht eine ganz bestimmte Richtung angenommen hat und — ich will offen sein — was Sie furchten, siegt in» Bereich der Möglichkeit, ein Attentat au» politischen Gründen." .Um Himmelswillen l" sagte ich unwillkürlich, aber Peter Geächtete den Einwurf gar nicht, sondern fuhr fort: .Darüber war ich mir schon klar als Sie mich in Neustadt konsultierten." , , .Aber wieso?!" fragte ich. während mir jeder Nen» vor Erregung zitterte. — Klien trat sorgsam den Stummel seiner Zigarette au». »Diese Frage könntest du dir eigentlich selbst beantworten, mein Junge; denn die Leute haben die ganz unglaubliche Dummheit begangen, unter ihr Geschreibsel da» anarchistisch« Wappen zu leken. den lünfzackigen Stern."' .Herrgott!" Wie Schuppen siel es mir von den Augen. .Und du meinst . . .?!" .Ich meine gar nichts, sondern ich weiß es. Anfang» frei lich glaubte ich, daß es sich auch hierbei um eine wohl überlegte Finte handele, um uns irre zu führen . . .", er brach ab und zuckte die Achseln, .gibt es hier in der Näh« einen »Luchsstein". Herr Graf?" »Ja. da drüben, die Felswand, gleich vor dem »verzauber ten Wald " Einst soll ein Durgturm dort gestanden haben, — soll, wie halt die Leute reden, aber — warum kragen Sie, wollen wir uns die Sache mal in der Nähe ansehen?" «Nein, heute nicht. Und nun. es wird schon reichlich dunkel, ich glaube, wir können uns allmählich auf den Heimweg mach««-" — Keiner von uns sprach ein Wort, bis der Dorfausgang er reicht war — Mein Freund blieb stehen und deckt« die Hand Über die Augen. .Sagen Sie, Herr Graf, ist das da drüben nicht Ihr Gärtner?" vor einem blitzsauberen, mit wildem Wein umrankten Häuschen standen zwei junge Männer und unterhielten sich über den Zaun hinweg Graf Eckartstein sah schärfer hin: »Freilich, das ist der Wilhelm." .Und der andere?" .Unser Ährer " »Lechpointner heißt er, nicht wahr?" «Ja. ein lehr ordentlicher Mensch: er stammt au» Me dingen, hat alle seine Prüfungen mit .vorzüglich" bestanden, und ich Hobe Ihn selbst mal — ehe er die Anstellung erhielt — al» Bibliothekar und Sekretär beschäftigt."' .So -- ta". Die beiden grüßten al» wir näher kamen. »Grüß Gott, Herr Lechpointner." tagte Graf Eckartsteln freundlich, »lmmer noch fleißig?" und er deutet» auf da» Grabscheit, das der junge Mann in der Hand hielt. — .Gewiß, Herr Graf, ich muß die Abendstunden ausnutzen, aber es lohnt sich auch, die Roten stehen prachtvoll, gelt?" »Ick Wollt« ma eben ein paar Senta holen." meint« Neu bauer, «von den »Etoile de France" und „Gloire de Dijon." «Ach. da» wäre schön, vielleicht helfen Sie uns mal au», Herr Lechpointner!" »Aber gewiß, Herr Graf! Aber gern!" .Ein netter, bescheidener Mensch " iagte Graf Eckartstein, al« wir weitergingen, »finden Sie nicht auch. Herr Müller?" »v ja, er macht einen ganz sympathischen Eindruck, nur — darauf gebe ich nicht viel. Der häßlichste Mann meiner Bekanntschaft war ein vbilantrop größten Stil» und da» An dem Eucharistische« Kongrest, der vom 3. bis 8. September in Sydnen lAustratten! stattsand, nahm als Vertreter des deutschen Episko pats Bischof Dr. Berning von Osnabrück teil. Geheimrat Ludwig Kastl. Präsidialmitgltcd des Neichöverbandcs der deutschen Industrie, wird am 17. September 50 Jahre alt. Früher stellvertretender Gouverneur von Windhuk <Deutsch-Südwcst-Asrikas, wurde er EU verantwort licher Leiter der Reparattonsabtetlnng des ReichS- finanzministeriumS. 1Ü25 wurde er in das Präsidium des ReichsverbandcS der deutschen Industrie berufen. Das Ehrenzeichen deS deutsche» Roten LreuzeS wurde der französischen Krankenschwester Suzanne Simmonct, die ihr Blut zur Transfusion an einen deut schen Kranken zweimal zur Verfügung gestellt hat. ver liehen und ihr durch den deutschen Botschafter in Paris überreicht. Die letzte Sunde von Amnndse«, der seinen Versuch, der „Italia" Mannschaft im Flug zeug zu Hilfe zn eilen, aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Leben bezahlt hat, ist ein von einem Fischdampfer aufgefischter, hark beschädigter Schwimmer des Wasser flugzeuges »Latham", mit dem er den Unglücksjlug an getreten batte. Enttäuschung in Genf: Der französische Außenminister «riand hat am 1V. Gey- tember in der Vülkcrbundstagung eine Rede gehalten, deren unverhohlene Ablehnung jeder Abrüstung außer ordentliches Befremden geweckt hat Die erste deutsche Ballonführeri» ist die Berlinerin, Frau Adelheid Noel, die bei der Bit terfelder Wettfahrt mit der erfolgreichen Führung eines Ballons ihre praktische Prüfung bestand. Ihr Ballon landete nach fast -'«stündiger Fahrt in der Rhön und legte damit die weiteste Strecke von allen in Bit terfeld aufgestiegcncn Ballons zurück. schönste Frauenzimmer, das ich je sah, eine doppelte Kindes mörderin ..." Vir schritten über den von zwei über dem Portal hängenden, fünfhundertkerzigen Bogenlampen fast taghell er leuchteten Schloßhof und traten in die Halle. — ätzest, meine Herren, meiner Tochter sagen wir aber nichts von all' den Sachen!" Da kam das junge Mädchen auch schon wie ein Wirbel wind die Treppe herab. .Gott lei Dank, weil du nur wieder da bist, Papa, und so arg hab' ich mich schon gesorgt!" »Lieb«, kleine Maus!" Lachend nahm Graf Eckartsteln sein« Tochter in die Arme und küßte ihr die Wangen dann wandte er sich um. .Also, auf Wiedersehen meine Herren, in einer Stunde essen wir zu Abend ........ S. »Ja, Himmel noch einmal, was ist denn?!" Schlaftrunken richtete ich mich auf und blinzelte, weil das^arelle Licht der kleinen, elektrischen Nachttischlampe meine Augen blendete. .Ist etwa» passiert?!" -i Mein Freund, der fix und fertig angezogen vor mir stand, hockte sich avf den Bettrand .Schrei doch nicht io wie eln Iochgeier! Und passiert ist gar nix, ich wollte dich nur fragen, ob du mttkommst." jetzt, mitten in der Nacht?!" »Erlaube mal, mein Kerlchen, e» «st genau «tn halb fünf Uhr In Neustadt mußt du manchmal noch zeitiger au» der Baba kriechen." < .Ach was," ich drehte mich ärgerlich um. Ust»» tst Dienst!" .Hter auch, mein Lieber! Welkt du, Ernst, mir läßt di« Geschichte mit dem »verzauberten Wald" keine Rühe." .Und da hoffst du, jetzt etwa» zu finden?" jedenfalls möchte ich noch mal die Dickung absuchen, also nur keine Müdigkeit verschätzen! Wohl oder übel mußte ich da» warme Rest verlassen, und meinr Stimmung besserte sich erst, al» Ksien auf dem Spirituskocher Kaffee kochte, ein paar Keks berelPellt« und al» Seelenwärmer zwei Weingläser halb voll Kognak schenkt«. — .Verrückt, total plemplem! Die Lumpen fangen wlr beut' morgen doch nicht!" Peter griente. .Ne«, aber wir wollen den Herrschaften mal «kn bissel i» die Karten gucken. Wenn e» einem braven Hirsch oder guten Bock gilt, würd-tt du nicht so viel Klamauk machen." — lSortsetzung fotgtt
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