Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-03
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Wohin wollt Ihr Leim wandern?* fragte Fra« Ermin- trud und stand auf, dem hochbetagten, geistliche» Herr« sie Hand pr küsse». Bruder SbboS dunkle Augen bekamen etwas Ferne md Schwärmerisch«-. „Ulrich Umfelder und ich wolle» «ach Eiebweller Hin enter. Tort find die Hospitäler überfüll- und die from men Schwestern können nimmer fertig werde« mit der Pflege der Pestkranke».* Frau Lrmintrud wich zurück und wurde blaft, „Mitten hinein 1« die Pest, Bruder Ebbo? Lie Hei- -gen seien mtt dir und schütze» dicht* Jetzt war der alle Pater Luka- herangekommen. Er wußte sich schwer auf den Sichen stock stützen, und seine Hände zitterten ohne Unterlast. Bi- -um Gürtel fiel ihm der lauge, weiße Bart herab, und seine Hellen, blauen stinderauge» blickte» «ur Güte und Erbarmen. „Fürchte dich nicht, meine Tochter, »en« unser Bruder Ebbo hinau-zieht, wo Krankheit und Lod wüten. Wo er auch sei, er steht unter dem Schutze de- Hochgelobten. Sieh Ulrich Umfelder au, der dort au- der Schmiede kommt. Er war e-, der den Pestkranken auf seine» Arme« In die Stadl getragen hat. Da» ist »im schon viele Lage her Und er schreitet noch gesund und aufrecht wie da- flöhende Leben selber. Srankheit »nd Lod stehen in Gottes Hand* Da hatte Frau Srmintrud anfgeschrien und war zu rückgewichen gegen die Mauer, den Schlitten der Sinder mit sich reißend. j „Heilige Mutter Sötte», habe Erbarmen I Nun flieh« ich mit de« Kindern stundenweit in die Berge hinauf, daß sie fortkomMen vom Sifthauch der Pest. Und da must inst 1» Sloster Murdach der wohnen, -er rm- die Seuche zebracht hati" Und sie stand mit starre« Augen «nd wußte nicht auS »och ei». Der alte Pater nickte begütigend mit der Hand „Geht ihr beide» nur immer den Waldweg vorauf. Last sich Fra« Srmintrud nicht unnötig ängstige vor de» Umfelder Näherkommen. Und du, meine Lochter, sei stark «nd mutig und last alle Furcht. S» ist der Waffen schmied niemals in die Slosterfchule kommen, wohin wir deine Studer gleich bringen werden. Rein «nd stark weht die Bergluft hier oben über Murbach, die tätet, wa» da keinem will an Seuchen und Gebrechen." So tröstete er sorglich die Mutter, die weinend ihre schlafende« Sinder au» dem Schlitte« hob «nd mit dem Knecht zusammen zur warme« Sache trug — Immer noch ziehen die schwarzen Züge durch die Straßen, aber keiner fleht mehr nach ihnen hin Rohe, schmucklose Särge sind e», ohne Sranz und ohne Zier. Und immer »och läuten die Glocken klagend über der trauernden Stadt. Man fleht niemand mehr auf den Straße«, scheu huscht manchmal ein Bürger von einem Hau» zum andern, alle Läden und Srambuden sind gv- schlossen. Mit sedem Sarge, der hinau-getragen wird, geht hoch «nd bleich ein junger Priester ES ist Bruder^ Ebbo vom Herrenkloster zu Murbach Ter Stadtkaplan,! der 1» der letzte« Weihnacht die Pep kommen sah mit belll-derischem Ange, ist anch schon gestorben an der Seuche. An seine Stelle trat freiwillig Bruder Ebbo, da keiner! sonst den Posten übernehmen wollte in dieser furchtbaren Zeit. Hagerer und bleicher noch ist der junge Herrenmönch geworden. Aber seine Augen strahlen in stillem, glück-, lichem Feuer, denn er weiß jetzt gewiß, baß er seinem Gott dient bis in den Tod. Al» er hier hinabglng nach Gebweiler, bat er Heiko mitzukommen. Tenn er wußte, der fürchtete sich ebensowenig vorm Tode wie er. Aber Heiko hatte sich vor Entsetzen geschüttelt und seine sehnigen Fäuste gegen die Stirn gedrückt. „Alle» kannst du von mir verlangen, Ebbo, nur da- nicht. Ich habe niemals Furcht vor dem Tode gehabt. Ich gehe durch Feuer und Wasser, wenn du eS willst, und ringe mit den Wölfen und Bären in einsamer Winter nacht. La kommt der Tod wild und rasch, und «S ist rin stolze», starke» Sterben, unserer Ahnen würdig, die für Kaiser und Reich geblutet. Aber so? Diese langsame, furchtbare Qual — und da» aflmäblick« RäherlrleLeu de» Atauchmen yrmve», ver auf deiner Mrust kniet und Ar die Gurgel abwürgt, ohne bah du dich wehren kannst. Net« Ebbo — mit der Pest lass« ich mich nicht ein!* Und er hatte dem Bruder die Hand geschüttelt und war bavongegangen, in den verschneiten Winterwald hinauf, wo über den Felsen die Adler ihre killen Sreise zogen. Aber der Waffenschmied war mit dem ernsten, stillen Mönch gegangen. E» war oben in der Schmiede nicht diel zu tun jetzt in der Winterszeit, da wollte er sehen, wo^.er da unten Hilfe leisten mochte. Nicht bei den jiuch keiner den Sterbenden so guten wie Bruder Ebbo. Da» war Priesteraml. Waffenschmiede» «nd Srieg»mann» Sache. Aber bei den wilden Wassern wollt« er Land an- legen zum Schutze der Stadt. Denn um die Lauch kümmerte sich jetzt keiner mehr — nun — wo die Seuch» 'les Denken und Sinnen in Anspruch «ahm. Niemand ichte daran, am Stauwerk der alten Mühle zu arbeite», der natürliche Abfluß durch Stämme und Geröll vev- war «nd die brausenden Geblrg-wasser nicht ßten, wohin und alle Teiche und Dämme sprengte». tief in die Straßen der Stadt stand schon da» Wasser, nsemand kümmerte sich darum. Tenn der Bürgen Weister Srantner war seit Tagen nickt mehr gesehen ivorden, und man munkelte, er sei geflohen vor der Pes- , wie so viele hohe Ratsherren. Aber wohin wüßte niemand, Im Krauenkloster zu Engelparthen sah die jüngste Nonne in ihrer Zelle und nähte an einem schwarzen Tuch für die Pestbahre. Ihr wurde die Zelt lang, und sie iam» mit leiser Stimme ein Martenlied vor sich hin» „Maria fitzt im Rosen Hag Und wiegt ihr Jesuskind Lurch die Blätter leise Weht der warme Sommerwind. Zu ihren Füßen Singt ein bunte- BSgeletn, Ecklak, Kindlein. süße». Schlaf nur ein. Süß ist dein Lächeln, Süßer deines Schlummer- Lust, Birg dein müdes Köpfchen Fest an deiner Mut er 4,rua. Schlaf, Kindkekn, süße», . Schlaf nun ein." Aus dem steinernen Gang draußen, hart vor ihre? Zellentür, stockte ein Schritt. Tie junge Nonne hörte ei ntcht über ihrem Singen nnd nähte emsig weiter. Ganf sttll stand Schwester Kordula, die Aebttsstn, draußen voi der Tür und lauschte. E- trat plöhltch eine große Weich Lett 1« thr harte», vergilbte» Gesicht, als sie da» Wiegen sied hörte. Und sie lauschte, bi- die Verse verklungei waren, und atmete tief und schwer dabet. Wa» kam der gestrengen Aebtissin in den Sinn, das ie sich so beherrschen ließ von einer Stimmung? Dacht« ie zurück an serne, ferne Jugendtage, da sie noch ei» unge», heiße» Mädchenherz besessen, da- goldene Zu unstSpläne spann und süße Träum« hegte? Ta sie bet ve» vielen Angrether Geschwistern Mutterstelle vertreten uni die Jüngsten auf ihren Armen gewiegt, al- seien eS thrt eigenen Kinder? Oder gab e» noch ein andere-, ein tiefere» Etwa- in Schwester Kordulas Seele, da- unge ahnt von der Welt dort schlummerte und in stillen, «iw samen Stunden vor Sehnsucht krankte und bangte? Niemand wußte eS. Und die schmalen, herben Lippez der Aebtissin blieben ernst und fest zusammengepreßt unk würden keinem Menschen ein Geheimnis kundtun, das ihrs Seel« unter Qualen begraben hatte. Schwester Kordul- reckte sich und strich mit der Hand über das breite goldene Ehrenkreuz auf der Brust. Ten Kreuzgang schrill Ne hinunter, gerade und aufrecht, mit strengem, herrschen dem Blick, vor dem alle Nonnen zitternd zur Seite wichen, In den großen Saal hinüber ging sie, wo man die Pest kranken auf sauberes Stroh auf der Erde gebettet. Bon Lager zu Lager schritt sie und sah den Kranken prüfend in- Gesicht. Als sie alle Rethen entlang gegangen atmete si« tief, wie erleichtert aus. „Ten Heiligen sei Dank, er ist nimmer Labet P» DaN «->»» kaü> una«wollt «ou Idee» llivven. Viel z« tun jetzt in der Winterszeit, da wollte er sehen. Pestkranken, denn ^as verstand er nicht. Und er konnte Trost zusprechen t, und ntcht etne» Wtzlsch^ fuhr sikWftmtinen uno saMiM der Wegs- -innen hart an die Schuller. „Eduka, um Gott, wa» tust du hier?* Edula Grantner im schlichten, dunklen Sleiv, rnst großer, weißer Schürze, stand in gebückter Haltung, üb« nnen der Kranken geneigt. Si« wandtt sich mn, «lä sie die Stimme der Aebtissin erkannte «nd lächelte. „Wa» ich hier tue, Schwester Kordula»? Dasselbe- joas ihr alle hier tut. Ein wenig Dienst an den armen Pestkranken. Ich hördh die frommen Schlößern reichte«! kaum au- bet der viele» Pfleg« Lag sind Nach- da hin ich hergekommen, um ein wenig zu Heyen. Schwester Margretb war todmüde, di« habe ich verweile zum Schlafe« geschickt.* Lie Aebttsstn sah streng au». - „Warum hast du mich nimmer vorher um Erlaubnis 2 s „Eüeil Ihr eS doch nicht erlaubt hätte- Schweiber Kordula. Aber mein Gewisse» sagt mir, Lh soll da hüfin- wo Hilfe am nötigsten ist. Und da» ist t« «es« Zett in Gebweiler bei den Bestkranken.* „Und dein Later? Was sagt 8er Bürgermeister dazu?" Edula zuckt« traurig di« Achseln. , > „Das weiß ich «immer, Schwester Kordula. Dieweil Mein Later auf und davon ist, niemand weist, wohin.' Da bin ich aller Pflichten ledig gegen ihn, nnd mein eigener Herr. Unsere alt« Magd betreut dis Heide» Fischerflnoer, di« Euer Bruder Heiko puh Ulrich Umfelder! retteten. Mich braucht niemarw. Da kam ich hierher.^ Und wieder beugte sw sich über einen Sra»ken, dessen bürstende Lippen «ach Wasser lechze«. Still und ruhig waltete sie Ihre» Amte», und den Kranke« war es wohl-, tuend, wen« sie si« betreuw. < Schwester Kordula aber, die die Grantnertochter liebte wie ihr eigene» Kind imd st» hatte mit eyiehen und? Unterweisen helfen i« de, Kkosterschul- gab sich noch nicht zufrieden. r> - „Du bist noch so jung, Edula, «nd könntest viel«,; «in Licht und ei«« Freud« sein- Weißt 8«, daß die Krank heit sehr ansteckt und fast immer zum Tode führt?" „Ich weist e», Schwester Kordula. AVer warum, sagj Ihr mir da» alles? Kann ich nicht auch weine Pflicht tu« Vie Ihr und di« andern alle? Seht Euren Bruder Lbvä »n, der als Priester Trost bringt vön Haus zu HauSi er ist auch noch jung, «nd so schlank und gelehrt. Es wäre sicher auch lieber oben in Murbach bei seinen Bücherv geblieben, aber die Pflicht ries ihn, di« höher war." . „Er hat sich freiwillig gemeldet," sagte die Aebtissin stolz, „denn wir Kinder von Angreth kennen keine Furcht.^ „Die Grantnertochter auch nicht", sagte Edula leise. „Und wenn ich schließlich abgerufen würde durch den Lob, wer sollte mich missen?" Da kam Schwester Margreth wieder in den Saal, wohl ausgeruht und mit neuer Kraft. Die Aebttsstn faßte Edula bet der Hand. „Nun komm aber hinaus, Kind. Und wenn eS nur für ein Weilchen sst. Du siehst so weiß aus, baß eS einen erbarmen kLknte. Du bist die furchtbare Lust nicht gewöhnt." Und sie zog die Widerstrebende in den stillen, ver schneiten Klostergarten und band ihr da» weiß« Tuck ab, das alle Bestpslegenden um Mund und Nase binde» mußten. Edula holte tief Atem und strich sich ein paarmal! über die Stirn. „O, du barmherziger Gott, wie furchtbar ist e» bis drinnen I O, Schwester Kordula, warum must e» solch grenzenloses Elend geben in der Welt?" Und sie sank vor der Aebtissin in die Knie und barg ihren Kopf in den dunklen Kletderfalten. Ein Schütter» ging durch ihren jungen Körper, und sie zwang sich um sonst, ihre große Erregung zu meistern. Weich strich thr die ernste Frau über da» dunkle Haar. „Tu bist eS noch nicht gewohnt, Edula, darum packt eS dich so. Wenn du un» wirklich helfen willst bet den Kranken, so mußt du all« Tage dazwischen an die frisch« Luft. Meinen Nonnen habe ich es auch also geboten. Tenn die Lust ist verpestet im Krankensaal drinnen unds nimmt einem Atem und Sinne. Zieh« die rein«, kalt« WiNlerlust tief Hinei», Kl^ so tSirsk du rühiger Mä stiller werden.« ! Edula nickt« und richtete sich wieder hoch an dez "anderen, sich an Ihr haltend wie an einem starken Schutz und Stab. , „Wie macht Ihr da» nru^ Schwede Kordula, da- Ihr allweü so kühl un» beherrscht sein wnn- und Eure Seele AVer dem allen schweb- al» ging« «» st« kaum etwa» an?* j Da sah Schwester Kordula über sie fach und ihr» -Uppen zitterten kaum merklich ! „vielleicht sind manch« schon durch da» tiefste HM dieser Erd«'gewandert. Da erscheint ihnen alle» and««» nachher s» Net« und gering. Und e» kann ihnen nicht» mehr etwa« «mhaben, well ihre Seel« da» Beste herge- geben hat.« Unverwandt und ernfi hatte Edula sie angesehen. j Sie nahm leise die schmale, weiße Hand der Aebttsstn und küßte fie. ! E» war heute ein schwerer Lag gewesen. Die Pest Ürlfs immer weiter um sich und raffte ein blühende» Menschenleben «ach dem andern dahin. Die Glocken hörte« nicht anf zu läuten, und die schwatzen Züge wollten kein End« nehme«: Immer bleicher und schmaler wurde Tdula -ei der schwere« Krankenpflege. Und abend», wenn si» todmüde nach Hause kam, war alleS^so leer und lietzlo», io still und toteneinsam. Die alte Magd hatte thr da» Men warm gestellt «nd ihr Stübletn gerichtet. Aber fte selber war verschwunden und hockte unten bei den Rindern, ängstlich jede Berührung meidend mit der Pest pflegenden. So war Edula die knarrenden Stiegen hin- 'amgRkomme», hatte ihr Näpfletn Essen allein vom Herbe tzebolt und sich müd« in den großen Lehnstuhl de» vater gefitzt, der am warmen Ofen stand. Eie wußte nicht, wo der Later war, und er hatte niemals Kund« gesandt. Li« ulte Magd hatte die Kinder z« Bett gebracht und aing nun selbst zur Ruhe. Türen schlugen zu, Schlüssel knarrten im Schloß — dann wurde alle» still. Run war keiner «ehr wach im Grantnerhaus«, al« Edula ganz Mein. Aber sie mochte noch ntcht »ur Ruhe gehen. Ihr !Herz war waL und alle ihre einsamen Gedanke«. Rv- äunaslo» saß sie in dem -roßen Lehnstuhl, den dunklen Kopf zurückgelehnt, die Hande im Schoß gefaltet. Und Ko sah unverwandt in die rote Glut im Kamin, indes her Lauwind klagend um den Giebel ging «nd an de« hölzernen Fensterläden rüttelte. An die Mutte, dachte fie Und an thr« kurz«, schöne Kindheit. Ach, daß da» alle» so schnell vorübergegangen warl Wa» war ihr nun noch geblieben vom Lunn? Wer kümmerte sich um sie und krate für sie? Beide Hände legte Edula vor da» blasse Gesicht, und Tränen tropften unaufhaltsam aus thr dunkle» Kleid. Sie war sich noch nie so einsam vorgekommen, wie in dieser killen Nachtstunde. Und e» war ein« große, tiefe Sehnsucht in ihr. Nach einer Hand, die sich innig ist ihre legte -- nach einer Hand, die ihr weich über den Scheitel strich, wenn ihr weh nm» Herz war — nach einer Hand, an die sie sich flammen» konnte, wenn der Sturm vder die Einsamkeit de» Leben» si« faßte. Ach, Einsam keit ist noch schlimmer als Sturm. Einsamkeit — tiefste Seelenetnsamkeit kann noch bitterer sein als der bitterste Wermut. Da schreit da» Herz nach einer Seele, die sich gegen einen austut — die sich einem gelobt hat bi» in die Ewigkeit und nie mehr von einem läßt in Freuj und Leid. ES ist so totenstill im Grantnerhausel Nur auf des Treppen knackt es, als ginge» Gespenster auf lautkosen Sohlen ruhelo» durch die Mitternacht. Sind eS die Ge spenster der Vergangenheit, die einst mit der Grantnev- tochter getanzt und gelacht? Feine, junge Kaufherren steht sie, Li« mit höflichen Sitten und zierlichen Gebärde» um ihre Hand angehalten haben. Die thr Glück und Reichtum, Wohlleben und Ruhe versprochen haben. Edulq hat sie all« nicht gelvoll- Denn sie hat gefühlt, ihre Seel» wäre immer einsam geblieben Lei jedem von ihnen. IHM arme Seele hatte so großen Hunger, und den konnte keine» der geschniegelten Herren oder stolzen Gildemeister stille» Ach nein, keiner. — St« sah die glänzenden, rauschenden Feste, auf denen sic her Bürgermeister» schöne, vieliunworbene Loch«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite