Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-05
- Monat1928-11
- Jahr1928
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1928
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OertlicheS »nd SLchfischeS. Riesa, den S. November 1928. —'RSetlervvrbersaaeii eben 6. November. Mitgeteilt von der Sächs. Lande«wetterwarte »u Ererben. LemperaturvrrbäUniss« nicht wesentiich verändert. Wolkig in wechselnder Stärke, besonder« in den Morgenstunden Art lich neblig. Machland schwach» bi« mäßige, «iedtrge an- fang« noch frisch« Wind« an« südlichen bi« »estlichen Richtungen. —* Daten für den S. November 1928. Sannen» aufgan» 7.01 Ubr. Sonnenuntergang I6.2S Ubr. Moud- »ufgang —Uhr. Monduntergang 14,88 Ubr. 1771: Aloi« Wenelelder. Erfinder de« Steindruck«, in Prag geb. igest. I884>. 186S: Der Schriftsteller Karl Alexander von Gleichen» Rußwurm aut Schlod Greiienüein ged. 18SS: Der Komponist Peter I. Dichatkowety in St. Peter«burg gelt. (geb. 1840-. SrMwliksWvllli LoMWM-M. M. b. D. S.'«., tzerbstkovzert am Sounabcud im Hotel Höpfaer Bor einem zahlreich erschienenen Konzertpubltkum voll» brachte obtger Verein unter dem Taktstock seines Chor» meister« H. Reinert in diesem Konzert eine Leistung, die sich den künstlerischen Aufführungen in den letzten Jahren würdig anschloh Die Früchte der rastlosen Tätigkeit zeigen sich schon heute reichlich und werden gewiß auch in Zukunft reiche Ernte an Ehren und Erfolgen aus künstlerischem Ge biete bringen. Im Mittelpunkte der BortragSfolge stand der „Sang an Riesa", Geb. v. D r. Pack, Riesa. Komp. H. Schuiken, Berlin. Wenngleich unsere Heimat von der Natur aus stiefmütterlich behandelt worden ist. so hat es doch der Dichter verstanden, die „kargen" Reize unserer Stadt Riesa, von -er „kein Lied im weiten Land klingt, das Schönheit preist und stolzer Städte Glanz", in eoetOchem Schwung auSkltngen zu lassen in den Berszetlen „Doch schmückt dich leuchtend deiner Arbeit Kranz, Und wie sie schasst und wie sie strebt und ringt Sieghaft durchs ganze deutsche Land hin klingt!" lind ein vortrefflicher musikalischer Wurf ist dem Tonsetzer mit diesem durchkomponiertcn Chor gelungen. In charak teristischer Tonmalerei mit fcstbestimmtcn Themen, um die die anderen Stimmen ihre kunstvollen kontrapunktischcn Ranken winden, in guter Harmonik und schöner Melodik, in eigenartiger Interpretation des Textes und seiner Nuancierung erklingt das Werk in reichem rhythmischen Wechsel und vielerlei dynamischen Schattierungen bis zum wuchtigen Höhepunkt am Schluß „Sieghaft, sieghaft durchs ganze deutsche Land!" Manche schwierigen Einsätze der teilweise rein fugcttischcn Komposition, manch komplizierter Dtssonanzakkord und manche dem Texte entsprechend malende Tonkunst war zu überwinden. Mit großer Liebe zur Sache hatte der Chorleiter das herrliche Werk vorbe reitet, und mit der gleichen Begeisterung hatte die mackere Sängerschar seiner exakten Führung Folge geleistet. Alles kam, wie cs kommen mußte, namentlich verdienen die prächtigen Tenöre Anerkennung und der ganze Chor nach der Sette der Tonbildung hin. Alles war dynamisch fein ausgearbcitct, allen Stimmen war Gelegenheit gegeben, einmal Führer eines neuen Themas zu sein, und als sie sich zum großen mächtigen Schlußakkord einten, waren die äußerst aufmerksamen Zuhörer mit -en Sängern in Be geisterung hingerissen. Langer und starker Beifall lohnte die prachtvolle Leistung, den anwesenden Dichter ehrte man mit einem Blumenangebinde, eine Wiederholung folgte. Möge die Tondichtung baldigst in anderen Jnteressenkrciscn festen Fuß fassen zunächst in unserer doch eben auch geliebten Heimatstadt, sic verdient es. Aus der BortragSfolge seien besonders neben einigen Volksliedern noch „Vaterland" v. Wohlgemuth und der schwierige, aber gut zu Gehör gebrachte Chor „Der Frem- denlcgionür" v. Ncngcrt heroorgehobcn. Die Wiedergabe dieser Chöre bewiesen das Einfühlungsvermögen der Sänger in derselben Weise wie die Musikalität des Diri genten. Ter Vercinssolist, W. Dornseiffer, sang mit seinem sympathischen Bariton „Gralserzählung" a. Lohen- grin v. Wagner <sür Bariton tiefer gesetzt, weil ja im Ori ginal Tenorsolo) und „Tom der Reimer" v. Löwe, von H. Reinert jr. technisch gut am Flügel begleitet. Den instrumentalen Teil bestritten 12 Mann der Mühl berger Stadtkapclle mit viel Geschick unter Gläsers Leitung. Der überaus rührige 1. Vorsitzende, H. Schurtcht, versäumte nicht, alle Erschienenen aufs herzlichste will kommen zu heißen, begrüßte und bankte dem Dichter für den herrlichen „Lang an Riesa" und wünschte einen glück» lichen Verlauf des Festabends. DaS war auch der Fall. In guter Stimmung blieben die Anwesenden beim Tanz noch lange mit ihren Sängerfreunben zusammen, hochbefrie digt von dem hohen Kunstgenuß und dem segensreichen Wirken an -en köstlichen Kulturgütern unseres deutschen Volkes. W. Lg. —* Der Verband Sächsischer Industrieller, Hezirksgruppe Norbsachsen, hielt am Sonnabend, den S. November, im Hotel Sächsischer Hof eine Mttglteder- Bersammlung ab, welche zahlreich besucht war. Mit kurzen vegrüßungsworten eröffnete der Vorsitzende, Herr Direktor Gerbes, die Versammlung und widmete dem verstor benen Mttgltede, Herrn Fabrikant Schulze, Riesa, einen ehrenden Nachruf. Die Versammlung ehrte den Verstor benen durch Erheben von den Plätzen. Sodann begrüßt« Herr Direktor GerbeS die Herren Dr. Schneider, M. d. R-, Dresden, und Herrn Kapitänleutnant a. D. Pretzell, Dresden, welcher als Mitglied der Geschäfts führung Les Verbandes Sächsischer Industrieller an -er Versammlung teilnahm. — Wetter dankte er Herrn Kom merzienrat Schönherr für die bisherige aufopferungs volle Arbeit im VerbandStntereise. Die folgende Ersatz wahl für zwei ausgeschiedene Vorstandsmitglieder ergab die Wahl der Herren Caspari, Tuchfabrik Großenhain, Dr. Barth in Fa. Barth u. Sohn, Riesa und Direktor Näser in Fa. I. G. Fischer, Oschatz. Darauf folgte ein interessanter und lehrreicher Vortrag de» Herrn ReichS- tagsabg. Dr. Schneider, Dresden, über Wirtschafts lage und Wirtschaftspolitik. Herr Redner ging aus von den traurigen Tagen und Verhältnissen, die in unserem Vaterlande 1918 geherrscht haben, wo die Wirt schaft schwer darntederlag, der eS aber fetzt beschteben ist, einen einigermaßen guten Aufbau zu verzeichnen. Redner fuhr bann fort: Deutschland biete zwar nach außen ein gutes Aussehen, aber im Innern des Landes sei noch lange nicht alles so, wir es wünschenswert sei. Das Ausland be komme somit einen ganz falschen Eindruck von unserem Lande. Deutschland sei im Aufstieg begriffen, bas beweisen die letzthin vollführten Taten, wie Bau de» Zeppelin, Schnelldampfer usw., aber der Schein trügt, denn die Mittel, die wir zu unserem Ausstieg verwenden, seien Kredite vom AuSlande, und wir somit immer neue Schulden auf uns laden. Der Aufstieg Deutschlands ist «in äußerst mühe voller und opferooller. Schwere Reparationslasten liegen auf uns, die auf den kleineren und mittleren Be- trieben als schwere Last liegen. DaS Sozia liste- xungSbe streben des Staates und der Gemeinden sei ablolut zurück««weilen. Außerdem sei der Zusammenschluß großer Unternehmungen in Trust» und Kartell« zu ver- werfen, den» sie machen die kleine« Betriebe lebensunfähig. Mit zahlreiche« Beispielen diente der Herr Redner, welche al« Beweise seiner Behauptungen galten. Sodann streift« Herr Dr. Schneider mit einigen «orten die dentsche Ein- »nd Au »suhr. Deutschland führt setzt bedeutend mehr Waren in sein Sand ein, al» vor dem Kriege und di« AuS- fuhrztssern find fett dem Kriege auch mächtig »«fallen. Um diesem Uebel abzuhelfen, wird «» gut sein, den Deutschen dazu zu bewegen, erst mal seine eigene Ware, die er in seinem Lande produziert, zu kaufen «nd erst bet Bedarf zur au»ländtsch«n Ware zu greifen. Weiterhin müsse in der Steuerfrage eine Aenderung eintreten. Der Aufbür- bung neuer Steuerlasten müsse «nergtsch entgegengetreten und eine Herabsetzung verschiedener Steuern gefordert werden. Auf die schweren Kämpfe, di« jetzt in Rheinland- Westfalen herrschen, übergehend, endete der interessant« Vortrag nach Streifung einiger zoll- und handelspolitischen Fragen. — Zahlreicher Beifall belohnte Herr« Dr. Schnei der für seine Worte. Ihm wurde der besondere Dank de» Herrn Vorsitzenden zuteil, welcher mit dem Wunsche endete, Herrn Dr. Schneider in Riesa recht bald wieder zu hören. — Sine rege Aussprache bewies, -aß die Zuhörer mit größtem Interesse dem Bortrage gefolgt waren. Nach kurzem Schlußwort de» Herrn Redner» ergingen noch einige kleine Mitteilungen des Herrn Kapitänleutnant a. D. Pretzell, und gegen SO Uhr fand die Versammlung ihr Ende. ES schloß sich ein gemeinsames Abendessen an. —* Der Christliche Elternverein veranstaltet kommenden Mittwoch abends nn Jugendh-im (Hohe Straße) einen Ltchtbilder-Vortrag. (S- VereinSnachr ). —* Ein Frauenvortrag wird morgen Dienstag abend in der Elbterrasse und am Mittwoch abend in Gröba im Gasthaus zum Anker von E. Machlitt, Dresden, abgehal- tcn. Eine Reihe wichtiger, für Frauen lehrreicher Themen werden behandelt und geklärt. Auf da» Inserat in vorlie gender Nummer sei hiermit aufmerksam gemacht. —* Der Gewcrbeverein, welcher bisher da» Andenken aller bedeutenden Männer geehrt hat, wird seinen Mitgliedern nebst Angehörigen und Gästen auch einen „S ch u b ert-Ab en d" bieten. Derselbe wird am Diens tag, den 13. ds. Mts. abends 8 llhr in Höpfncrs kl Saal abgehalten. Als Mitwirkcndc hat man .Herrn Kirchen musikdirektor Tb. Fischer, sowie unsere beliebte heimische Sängerin Frau Rass, gewonnen. Der Abend „Franz Schu bert als Mensch und Tondichter", wird musikalische, ge sangliche und rezitatorische Darbietungen bringen. Die Mitglieder nebst Angehörigen des Vereins werden auch hierdurch aus die Veranstaltung aufmerksam gemacht und gebeten den Lchubert-Abcnd, zu welchem auch Gäste ge laden sind, zu besuchen. —* Ehrung im Männergesangvcrein Gröba. Unserem Bericht in der Frcitaa-Nr. sei noch nachgetragen, daß die beiden Jubilarc >strehle und Weymann aus folgenden Anlass n zu Ehrenmit gliedern ernannt worden sind: SangeSbruder Fürchte gott Str eh le in dankbarer Anerkennung sür seine wäh rend einer Dauer von 25 Jahren in seltener Pflichttreue geübte Tätigkeit als erster Schriftführer und Sanges- b.udcr Ernst Weymann in Würdigung seiner Liebe zum deutschen Liede und in Anerkennung seiner vorbildlichen über 40 Jahre lang geübten Sängcrtreue. —* Der M. - G. - B. ,,O rpheus" beging am Sonn abend im Saale des „Wettiner Hof" sein diesjähriges Herbstkonzert, welches unter der Devise „Am Rhein und beim Wein" stand. Der gesamte Männerchor, so wie das Orpheus-Orchester vermittelten den Anwesenden genußreiche Stunden. Sie waren wirklich bestrebt, in Musik und Gesang den Festteilnehmern einen Abend ungetrübter Freude und Lebenslustigkeit zu bereiten, waS auch voll und ganz gelungen ist. Musik wre Gesang waren gleich gut. Ein besonderes Lob verdient Herr Max Salz mann welcher mit einem Xylophon-Solo auswartete und durch stürmischen Applaus zu einer Zugabe genötigt wurde. Ein Tänzchen beschloß den so harmonisch verlaufenen Abend. — Erwähnt sei noch, daß ein Ttschbanner, von den Damen der 1. Tenor-Sänger gestiftet, zur Zeit im Hutgeschäst Böhnl, Hauptstraße, ausgestellt ist. Es hat historischen Wert insofern, als der Sockel des Tisch banners mit den vor der Inflation gültigen Geldmünzen ausgestattet ist und im Innern des Sockels das gesamte Jnslaiionsgeld ruht. —* Familienabend deS DoppelguartetteS „Liedertafel", Gröba. Unter Leltung feines tüch tigen Dirigenten Herrn Lehrer Fickler und seines umsich tigen Vorstandes Herrn Werkmeister Rüdiger veranstaltete das Doppelguartett „Liedertafel", Gröba, im Saale des „Sächsischen Hofes" Riesa am 3. November einen Familien abend. Was geboten wurde an Gesängen, waren Glanz leistungen sowohl in Stimmenreinheit als auch im Vor trag. Die tapfere, kleine Sängerschar, zwar quantitativ in der Besetzung nicht einwandfrei, kann sich gewiß mit jedem anderen Gesangverein messen. Wers nicht glaubt, der überzeuge sich selbst! Eine hervorragende Künstlerin von der «taatsoper Dresden Frl. Christa Diethe, bezau berte durch ihre vollendete Tanzkunst, die ein Kapitel für sich ist. Der gemischte Chor Merzdorf, ebenfalls unter Leitung des. Herrn Lehrer Fickler, gab herrliche Gaben des gemischten Gesanges. Reicher Beifall lohnte all das Herrliche, Vollendete. Ein Ball, der jung und alt in unge trübtester Stimmung lange beisammen hielt, gab reichlich Gelegenheit, die Harmonie des Ganzen zu halten. — Nur etwas war unharmonisch — der sehr verstimmte ver brauchte Flügel, der eS dem Begleiter sehr schwer machte. Doch, eS ist ja nie etwa- vollkommen auf der Welt. Keßler, Lager Zeithain. —* Unhaltbare Strakenverhältnifse! Man berichtet uns: „Die von Röderau nach dem Dorfe und Wetter nach dem Lager Zeithain zu führende Straße befindet sich in einem Zustande, der aller Beschreibung spottet. DaS Befahren dieser Straße bedeutet eine ernste Gefahr für alle Fahrzeuge, insbeson dere für Automobile und Motorradfahrer. Eigenartiger weise sit auch das Straßenstück zwischen dem Bahnüber gang Röderau und dem Reichshof Zeithain als „nicht öffentlicher Weg" gekennzeichnet und geschieht die Be nutzung desselben auf eigene Gefahr des Benutzers. Eigen tümer dieser ganzen Straße ist das Reich. Während bis vor kurzem die Omnibusse des Städtischen Kraftverkehrs Riesa auf ihren Fahrten nach dem Lager Zeithain noch diese Straße benutzten, ist nunmehr wahrscheinlich infolge der unglaublichen Straßcnbeschaffcnheit der gesamte Ver kehr über das Dorf Zeithain umgeleitet worden. Die Ge meinde Zeithain hat jetzt daS immerhin zweifelhafte Ver gnügen, sich ihre Straßen erst recht kaputtfahren zu lassen, weil das leistungsfähige Reich seine ZuganaSstraßen zu dem ihm gehörigen Lager Zeithain nicht m Ordnung hält. Ein Zustand, der unbedingt sofortige Abhilfe fordert- Wenn eine leistungsschwache Gemeinde nicht gleich ihren Verpflichtungen in bezug auf die Straßeninstandhaliung nachkommt, dann wird sofort von der Aufsichtsbehöro« mit einer entsprechenden Anweisung operiert. Es müssen also auch in diesem Falle im Interesse aller Fahrzeugvc- sitzer einschließlich Radfahrern sofort schritte unternommen werden, um diesem Zustande endlich ei» Ende zu be reiten." —* Sarrasanis Premiere in Meißen be ginnt heute Montag, den ö. November, abends 7.30 Uhr mit der berühmten, oft nachgeahmten, aber nie erreichten „Sarralani-Parrde", dem keterlichen Aufmarsch vou 2ö0 Vertretern der mit Garrasanl reisenden Völker. Dem viel fach geäußerten Wunsche, bei dieser Feftouvertür« auch die 21 indisclxn Elefanten durch die Manege zu führen, kann leider nicht stattgegeben werden, da die Vorstellung schon fast vier Stunden dauert und um keine einzige Nummer gekürzt werden darf. Die» eben ist da» Eigen artige und Einzigartige de» Sarrasani-Programm»: daßl e« »ine in sich geschlossene Einheit ist, «in Kaleidoskop der Wunder aller Weltteile. Kein Geringerer als Max Reinhardt hat Sarrasanis Vorstellungen, die er erst kürz lich wieder unmittelbar nach Inner Rückkehr au» Amerika besuchte, vollste Anerkennung gezollt. Auch Professor! Jeßner-Berltn wohnte neben vielen namhaften Theater männern des Inland» und des Auslandes mit regstem In teresse Sarrasanis Vorstellungen bei. Sarrasant wird in seinen wenigen Meißner Vorstellungen und einer Nach mittagsvorstellung am Mittwoch völlig gleichwertige Pro- «ramme bieten. In der Nachmittagsvorstellung zahlen Kinder auf allen Plätzen von 2 Mark aufwärts nur halbe Preise Sarrasanis Tierpark ist nur Mittwoch, 7. No vember, von 11—1 Uhr zu besichtigen: gleichzeitig findet dann ein Massenkouzert statt, und die Indianer sowie die tscherkessischen Teufelsreiter werden amtreten. * Sächsischer Arbeit-Minister a. D Jäckel gestorben. Wie au» Berlin gemeldet wird, starb am Freitag abend der Vorsitzende ve» Deutschen Terttlarbetterverbande», Hermann Jäckel, im 60. Lebens jahre. Der Verstorbene war u. a. von 1920 bi» 1922 säch sischer Arbeitsminister. —«Esperanto in Merken. In Gegenwart vo« Vertretern des Wirtschaft»- und VolkSbiidungSmintstekiumi sowie zahlreicher Gäste hielt gestern der Sächs. Esperanto- Landesverband unter dem Vorsitz des Direktor» Keder- Chemnitz seine Jahreshauptversammlung ab. Nach Ent gegennahme des Jahresberichts sprach Dr. Wolf-Riesa über den internationalen Esperanto-Kongreß in Amster«' dam. Verbunden mit der Tagung war die Hauptversamm lung der Espcrantovereinigung sächsischer Lehrer. AIS Ort der nächstjährigen Tagung wurde Zittau vorgeschla gen. Zum ersten Vorsitzenden d-S Landesverbandes wurde der Gewerbelehrer Naumann in Großenhain gewählt. —* Stedlertagung. Unter dem Vorsitz von Dr. W. Müller-DreSden hielt gestern der Allgemeine Sachs. Siedlerverband aus Anlaß seines 10 jährigen Bestehen» eine Festsitzung im Landtagsäebäude in Dresden ab, zu der auch eine Anzahl Ehrengäste, Vertreter der staatlichen und kommunalen Behörden au» ganz Sachse» sowie meh rere Abgeordnete erschienen waren. Minister laldirektor Dr. Kittel übermittelte dem Verband die Glückwünsche der säch- fischen Regierung. Weiter sprachen Bürgermeister Dr. Bührer namens der Stadt Dresden, Stadtrat Dr- Fischer- Werdau für den Sächsischen Gcmeindetag sowie die Ver treter mehrerer Organisationen. Die Hauptvorträge über die Entstehung, Entwickelung und Ziele der SiedelungS- bewegung in sachsen und im Reiche hielten Oberregie- rungsrat Dr. Rusch-Dresden und Rcichstagsabgeordneier Peus-Dessau. Zum Schlüsse gelangte eine Entschließung zur Annahme, in der die Wünsche und Forderungen des Verbandes zusammengef'aßt weü>en. Insbesondere wurden die baldige Schaffung eines Wohnhermstättengesebes und die Umwandlung der Mictzinssteuer in eine Wohnungs bau-Abgabe verlangt. —* VerufSbezetchnung de» StallpersonalS. Das sächsische Ministerium des Innern ist von der Reichs- regierung, aus Wunsch des schweizerischen Gesandten in Ber lin, ersucht worben, dem Vorgehen Preußen» entsprechend auch in Sachsen an Stelle dcS Ausdrucks „Schweizer" di« Bezeichnung „Kühmeister" für geprüftes leitendes Personal, „Kuhwärter" ober „Melker" für gelernte», nicht leitende» Personal und „Stallgehilse" für Hilfspersonal ohne beson- der« Ausbildung zur Anwendung zu bringen. DaS Mini sterium hält eS für geboten, baß im ganzen Reiche einheit liche Ersatzbezeichnungen gebraucht werden, und hat die Nachgeordneten Behörden angewiesen, im amtlichen Verkehr nach Möglichkeit die neuen Bezeichnungen zu verwenden. —* Backverbot für den 9. November. Bisher durften die Bäckereien an dem in Sachsen al» Feiertag gel tenden 9. November genau wie werktags Backware Herstel len. In diesem Jahre aber ist eine Bestimmung de» Arbeit», und WohlsahrtSmtnisteriumS herauSgegeben worden, die auch für Bäckereien die völlige Sonntagsruhe vor- steht. LS darf also nicht gebacken werden. Die Geschäfte sind wie Sonntags geöffnet. Im übrigen finden die für die Sonn, «nd Feiertage aeltenden Bestimmungen hinsichtlich der Sonntagsruhe im Handels- und Gewerbebetriebe auch auf diesen Tag Anwendung. —* WetnachtSpaketnachsendung für den Schulkreuzer „Berlin". Nachsendemöglichkett von privaten WethnachtSpaketen für die Besatzung des Kreuzer» „Berlin" nach Alexandrien ist mit einem Dampfer der deut schen Levantelinie ab Hamburg ca. 15. November 1928 ge geben. Die Pakete müssen bis spätesten» 18. November 1923 bet Matthias Rhode u. Co., Hamburg, Freihafen Lager Santorquat, mit der Post befördert eintresfen. Höchstgewicht 10 Kilogramm. Kosten für di« Beförderung bis Hamburg sind vom Absender zu tragen. Mit der Fretgebühr muß bet der annehmenden Postanstalt für Verpackung und Verladung im Seehafen 1 M. durch Aufkleben von Freimarken aus die Paketkarte» entrichtet werden. Weiterbeförderung der Pakete ab Hamburg auf dem Seewege erfolgt kostenlos. Nähere Auskunft erteilt Matthias Rhode u. Co., Stadtadresse: Ham. bürg 8, Groß« Reichenstraße 19—28. —* Zunahme der Arbeitslosigkeit imsäch- fischen Baugewerbe. Nach einer am 29. Oktober vorgenommenen Erhebung, die sich auf 69868 Personen erstreckte, waren zu dem genannten Zeitpunkte 3711 Bau arbeiter arbeitslos. Die» entspricht einer Arbeitslosigkeit von S,3 Prozent gegenüber einer Arbeitslosigkeit von 2,7—2,8 Prozent zu Anfang Oktober, —* WeihnachtSpaket« nach Uebersee. DaS ReichSpostmtntsterium macht darauf aufmerksam, daß eS sich empfiehlt, WeihnachtSpakete nach überseeischen Ländern schon Anfang November bet der Post einzultesern, damit die recht- zeitige Aushändigung an di« Empfänger gesichert ist. Strehla. Wt«d«r «in schwere» Motorradunglnck. — Nicht ohne Licht fahren! Freitag abend in der siebente» Stund» ereignet« sich auf der Staatsstraße Strehla—Borna in Flur Borna rin folgenschwer«» BerkehrSunglück, das wieder einmal, wie f» ost. auf Nichtbeachtung bestehende: Berkehrtbeftimmungen zurückzusühren ist. Herr Walter Schmort von hier befand sich mlt feinem Motorrad, datz vorschrift«mäßia beleuchtet war. aus der Fahrt von Borne nach Etrrhla. Auf dem Soziussitz batt« Hrrr Martin Hoff mann von hier Platz genommen. Kur» biuter Borna kam ibn»» der Lastkraftwagen de» Gut«brfttzrr« Theile an« Kirinragewitz, der unbeleuchtet und mit Brettern belade» war, entgegen. Da« Motorrad fuhr »orschrist«mäßig recht« vorbei und steuerte dann, wie an»un«bmen ist. in der An- nähme, die Straß« fei frei, mehr der Straß,«mitt« zu. Die beiden Fahrer batten aber da« kur» hinter dem Laftkrajt- wagen fahrende, ebrnfall« nicht beleuchtet« Einfpännttg«. fchtrr des Bäckermeister« Lie»k« au« Bornitz nicht bemerkt, in da« st« hineiniuhren. Schmort erlitt erhebliche Per- irtzungen und wurde sofort mtttel« Krankenwagen« in da» Oichatzer «ranteuhaa« übrrgesührt. während der Mitfahrer Hoffmann, der einen Eiblüffelbeindruch bavonnetraaen bat, seiner Brbaulnng »ug,führt wurde. Herr Schmort hat u.» eitien ich«,reu. komplizierten Unterschenkelbruch davon, -«traaea. <StL TgblU
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