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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-05
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1928
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WS I. veilege zum Riesaer Tageblatt. Monk««, S «obemver 1SS8, ave«»». 81. Jahr«. SM-Usk MW«. -Da« Bild des Manne«, aut dessen Dqut -in vor zehn Fahren die Mittelmächte die Waffen niedeNegten und auf den alle Büller wie aus den Propheten einer neuen Welt- ordnuna geblickt haben, ist durch zahlreiche Enthüllungen und Bekenntnisse in, den entscheidenden Zügen so festge legt, daß auch die Erinnerungen de» Obersten House, eine» Manne», der in jahrelanger freundschaftlicher Zusammen arbeit mit dem Präsidenten Wilson wirkte, nichts wesent lich Neues beitragen können. Der dritte und vierte Band der soeben in einem englischen Berlage erschienenen Doku mente de» Obersten House schließt mit dem Gesundhcit»- zusammenbruch Wilsons und der Weigerung des Senates der Bereinigten Staaten ab, dem Völkerbünde beizutreten. Mir aller Deutlichkeit heben die Erinnerungsbände noch einmal die Tatsache hervor, daß Wilson sein Programm einfach nicht durchführen konnte, da die Ententemächte sich bereits in gegenseitigen Verträgen über die Kriegs- ziele geeinigt hatten. Bereits vor Unterzeichnung des WaffensttllstandsvertrageS begannen die grundsätzlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Präsidenten Wilson und den Alliierten. Die Ententemächte haben sich zunächst ge- weigert, das Programm der 14 Punkte anzuerkennen, weil es zu viele explosive uno gefährliche Stoffe enthalten habe. Damals wurde von House bereits mit einem ameri kanischen Sonderfrieden, allerdings nicht ernsthaft, ge droht. Die Alliierten legten ihre „Vorbehalte" vor. Die in Aussicht genommene Erörterung der „Freiheit der Meere" ist praktisch nicht durchgeführt worden. Im Ver laufe der eigentlichen Friedensverhandlungen, von denen bekanntlich die unterlegenen Staaten ausgeschlossen waren, ergaben sich für Wilson eine solche Fülle realer Schwierig keiten in der Verwirklichung seines Jdealprogrammes, daß er Punkt für Punkt abgedrängt wurde und schließlich nur noch um die Verwirklichung seiner Lieblingsidee, um die Schaffung des Völkerbundes, kämpfte. Er glaubte an scheinend, daß dieser Völkerbund dann sich im Sinne keiner ursprünglichen Frtedensforderungen durchsetzen würde. Da aber auch die Konstruktion dieses Völkerbundes geradezu auf den Schuh des durch die Frredensdiktate geschaffenen Zu standes abgestellt war, und auf der anderen Seite alle die Siegerforderungen, gegen die Wilson sich gestemmt hatte, machtpolitisch unerschütterlich verankert wurden, kann man kaum annehmen, daß auch ein Wilson ernsthaft an die Möglichkeit der Schaffung eines wirklichen Friedenszu standes geglaubt hat. In Amerika sah man die Verhält nisse erheblich klarer als in dem Dunstkreis der Pariser Intrigen. House glaubt, daß Wilson den Völkerbund auch in Amerika hätte zur Annahme verhelfen können, wenn er gewissen Vorbehalten zugesttmmt hätte. Hier zeigte er sich bedeutend hartnäckiger als in Paris, und fern politi sches Lebenswerk brach öffentlich vor aller Welt ausein ander. In politischen Kreisen Englands hat diese Ver öffentlichung naturgemäß großes Aufsehen erregt. Lord Birkenhead gibt offen zu, daß Deutschland unter Berufung aus die 14 Punkte den Waffenstillstand abgeschlossen habe, und daß Wilson sich bei seinem Kampfe um die Ausge staltung des Völkerbundes völlig von den realen Tatsachen habe abdrängen lassen. Er hat nicht Unrecht, wenn er die Urteilslosigkeit Wilsons aus seinem kranken Gehirn erklärt, zumal aus den Veröffentlichungen hervorgeht, das; Wilson den Senat irregesührt hat, als er die Kenntnis der Geheiniverrräge der Alliierten vor Abfassung der 14 Punkte leugnete. Nicht unberechtigt ist Macdonalds End urteil, daß diese Kriegsdokumente für die Alliierten er niedrigend seien. Wann wird die Welt befreit aus Betrug und Erniedrigung? SkMNM MWkt Kl Mekk-WenilM qu. Berlin. Wie wir von einer dem Reparation», «menten nahestehenden Seite erfahren, find die alliierten Kabinette über die ihnen von der deutsche« Regier»»« bezüglich der Einberufung de» Eachvrrftäodigeukomitres gemachten Mitteilungen in einem gemeinsamen MeiunngS- auStausch eingetreten, der zur Zeit insbesondere »wischen Paris und London außerordentlich aktiv geführt wird. Die Initiativ« dazu scheint von der französischen Regierung ouSgegangen zu sein, di« den begreiflichen Wunsch hat, di« Kabinett« der verschiedene« Gläubigerstaaten in der in L«r jüngsten deutschen Demarche angeschnittenen Frage der Prozedur auf einer einheitlichen Linie zu einigen. Wie weit dieser Wunsch der französischen Regierung in London geteilt wird, läßt sich au» den hier vorliegenden Informationen nicht mit Sicherheit seftftellen. Immerhin ist anzuuehmen, daß man alle» versuchen wird, di« deutsche Verbalnote, wenn auch nicht gleichlautend, so doch wenigsten» dem In- halt nach konform zu beantworten. Barker Gilbert» neu« Besuch in Bart», der selbst de« hiesig« «ständig« Regie- rungsttellen etwa« überraschend gekommen zu fein scheint, wird im unterrichteten Kreis« al» «in verstech ausgelegt, di« alliierten Kabinett« zu Gunst« der von Deutschland vorgrschlagenen Besetzung der neu« ReparatiouStommission mit unabhängigen Sachverständigen zu bestimmen, «in« Lösung, die vor allem den Vorteil hätte, daß st« den ver einigten Staaten di« Teilnahme an den Verhandlungen unbedingt ermöglichen würde. SMslekM MmßW der Mknileodeo MMMeMm. X London. Pertw« meldet dem Latste Telegraph au» Paris, der holländische Gesandte in Vari« und Bor- sitzende der vorbereitenden Kommission für di« Abrüstung«, konferenz Loudon stehe im Begriff, eine Ginladung zu «in« Zusammenkunft der Komneisflon, die spätesten» geg« Ende Januar stattsinde« faste, ergeh« zu lasten. Pertinax meint, di« Wirkung ditse« Schritte« wmde sein, daß die Leit, di, den interessierten Mächten «r gegenseitigen ve- ratung und mögliche» B«etnh«nmg übrig g,lasten wird, verkürzt werde. Während der letzten Laa, sind, wie Nertinax beichtet, Sir Erie Drnmmond auf dem Weg, von London nach Senf und der Direktor der Abrüstung«- abteilnng de« Völkerbünde« Eolba» tu Vari« zusammen gekommen und haben di« Laa« erörtert, di« durch di« Ab- lehnuug dearnglisch.franzö fischen Kompromisse« von Seiten Rom» und Washington« geschaff« worden ist. Aut den Vorschlag Tolban«. d« ft» anscheinend mit Washington in Verbindung gesetzt hatte, seien sie zu dem Schluß ge- kommen, daß der beste zu »erfolgende Weg sein würde, di« in Betracht kommenden Mächte zu zwingen, ihr« Kart« Ak »M» » WOWksN Io WkN. Ak SeMeMfilm mk die StkliMM der dMwn öedmsr. v-z. In dem von den Spitzenverbänben von Handel, Banken, Handwerk und Industrie herausgegebenen Werk über die zahlenmäßigen Grundlage« für die Durchführung einer Reform der dentschen Verwaltung «nd Verfassung wirb die gewaltige Steigerung deS öffentliche« Aufwand» i« Reich, Länder« «ud Gemeinden seit der Inflation, die allein in den beiden Jahren von ES aus E7 anuäherub S.« Milliarde« RM. betragen hat, u. a. mit der Behörden- iuflatio« begründet. Abgesehen von den Reparationsverpflichtungen Deutsch lands ist die Aufwanbsstetgerung hauptsächlich dnrch de» AufgabeuzuwachS im Innern, der auf Krieg und Inflation zurückzuführen ist, und durch die unzulängliche staatspoli tische, finanzpolitische und verwaltungspolttische Lösung deS Verhältnisses von Reich und Ländern verursacht worden. Der sachliche Anfgabenkreis der öffentlichen Verwaltung hat eine starke Ausdehnung erfahren durch die neuen Anforde rungen der Nachkriegszeit, insbesondere die inneren Kricgs- und Krtegsversorgungslasten und die Sozial, und Wohl- fahrtSlasten bei Reich, Ländern und Gemeinden. Eine ganze Reihe «euer Behörde« mußte geschaffen werden, um die Wohnungs- und Sicdlungssiirsorge, die Armen-, Wohlfahrts- und Jugendfürsorge, die Fürsorge für die Klein- und Sozialrentner und die Erwerbslosenfürsorge zu bearbeiten. Beispielsweise waren nach den Berechnungen des Neichstagsabgeorbneten Lucke für die Wohnnngszwangs- wirtschast S8 4NÜ Beamte erforderlich, und zwar Aiüttü Be amte für die Wohnungsämter selbst, IVOOü Beamte für die Bearbeitung von Wohnungsangelegenheiten bei Gerichten und 8NVV Stenerbeamte für die mit der Wvhnungszwangs- fürsvrge zusammenhängenden Stenern. Dieses Beamten beer kostete jährlich L3Ü Millionen NM., wozn noch etwa IW Millionen RM. für sachliche Geschästsbedürfuiffe hinzutreten. Die im Zusammenhang mit der Wohnnngszwangswirtschast geführten Prozesse haben dem Staat 122,4 Millionen RM. gekostet und bei den Beteiligten einen Berdienstansfall von über vl Millionen RM. verursacht. Insgesamt berechnet Lucke die Kosten der Wohnnngszwangswirtschast ohne den gesamten öffentlichen Aufwand für die eigentliche Förde rung des Wohnungsbaues, für das Jahr 1SS7 allein auf S8S.4 Millionen NM. Für die unmittelbare Förderung des Wohnungsbaues gaben 1ll27 das Reich 2S,S Millionen, die Länder 814,7 Millionen, die Gemeinden l1S25) 776ch Millio nen RM. aus. Der öffentliche Aufwand sirr die allgemeine« Wohl, fahrtSmatznahmen. die Erwerbslosensiirsorge, die Woh nungsfürsorge usw. wird zweifellos durch die Kosten der Organisation weit über bas notwendige Maß hinaus ge steigert. Der Aufwand für das gesamt« Wohlfahrtswese« einschließlich der Erwerbslosensiirsorge, des Wohnungs wesens und der gemeinnützigen Anstalten erforderte in Reich, Ländern und Gemeinden im Jahre 1SL7 eine Ausgabe von S.S Milliarden RM., woran das Reich mit rund einer Milliarde, die Länder mit 4L Milliarde und die Gemeinde« mit Milliarden beteiligt waren. Infolge der Zersplitterung der Staatsgewalt, die neben der Reichsregierung und dem Reichstag noch von 18 Länder regierungen und 17 Landesparlamenten ausgeübt wirb, fallen auf den wichtigsten Gebieten des inneren Staats wesens Gesetzgebung und Verwaltung nicht nur organisato risch, sondern auch politisch auseinander und erschweren eine zielbewußte Politik «ach einheitlichen Richtlinie«. Die Konkurrenz ,wische« Reichs, «nb Länderbehörde« führt zu einer Unmenge von Doppelarbeit, die die öffent- lichen Berwaltungskosten in wirtschaftlicher Weise erhöht und die wirtschaftliche Entwicklung hemmt. Das Fi«a«M«sgleichss,stem, bei dem der Reichsfinauz. Minister den Ländern und Gemeinden jährlich nahezu drei Milliarden NM. überweist, ohne einen Einfluß auf die Ver wendung dieser Mittel zu haben, und bei dem die Länder wohl eine Mindestgarantie haben, aber keine Höchstgrenze festgelegt ist, zerstört die Selbständigkeit und das Verant wortungsgefühl der Landesfinanzminister und führt oft Mr Befriedigung lokaler Bedürfnisse von geringerer Bedeutung. Alles in allem zeigt sich bei der Betrachtung ber wesent liche« Ursache» der öffentliche» Auswandssteigernng, baß nur burch eine Berwaltungs- »nd Berfaffnngsreform Erspare niste möglich gemacht werden und eine wirtschaftlichere Ber« Wendung der öffentlichen Mittel und damit eine Stabilisier rung deS heutige» Steuerniveaus und leine allmählich« Senkung erreicht werde« kau«. In jeder gut funktionierenden Volkswirtschaft muß, so wird weiter ausgcführt, zwischen de« verwaltenden Funktivt neu der ösfentlichen Körperschaften und dem Umfang und der Leistungsfähigkeit der private« Wirtschaststätigkeit ei« har monisches Verhältnis bestehe«. Der Wiederaufbau des Wohlstands im Innern und die Erfüllung der auswärtigen Verpflichtungen haben die Frage der Kapitalbildnng zu« Zcntralproblem der gesamten Wirtschaftspolitik Deutschlands gemacht. Der Anfbanbedarf mußte mangels eigener Kapital reserven in erheblichem Maße mit ausländischen Kapitalien gedeckt werden: innerhalb der letzten Jahre sind von Deutsch land ausländische Kapitalien in Höhe von rund sieben Milliarde» RM. anfgenommen worden. Für jede wirt- schasts- und staatspolitische Realpolitik kann der einzige Weg zu sesten Grundlagen sür einen neue« Wohlstand nuferes Volkes nur über eine Senkung unserer Gestehungskosten eine Steigerung der Fertigwaren-Aussuhr und eine Hebung der Eigenkapitalbildung führen. Die innere Sapitalbildung der letzten drei Jahre von zu sammen 20 Milliarden kann die erlittenen Substanzverlustr nicht im entferntesten ausgleichen. Tie wirtschaftliche Ver wendung der in die öffentlichen Kaffen fließenden Mittel der Steuerzahler durch die Verwaltung mutz durch eine um- fassende Kontrolle der gesamten öffentlichen Finanz, «ud Berwaltungswirtschast gesickert werden. Eine Einsparnng von «osten in der ösfentlichen Verwaltung durch eine Natio nalisierung dieser Verwaltung ist von höchster volkswirt schaftlicher und staatspolitischer Bedeutung. Ohne eine grundlegende Neuorientierung der ösfentlichen Ausgaben wirtschaft mutz ein weiteres Steigen der ösfentlichen Aus gaben und damit der Steuerbelastung unseres Volkes zwangsläusig eintreten. Nur eine Reform der Besteuerung, eine Neuorientierung der öffentliche» AusgabeugestaltNng «ud össeutliche« Berwaltnngsführnng wird eine Seukmlg der volkswirtschaftlichen Gestehungskosten ermögliche«, di« die Voraussetzung für den Wiederaufstieg der Wirtschaft und aller Teile unseres Volkes ist. Ein umfassendes statistisches Material gibt einen Ueber- blick über die Staatsausgaben des Reichs und aller einzel nen Länder nach VerwaltunqSzwecken und VerwendungS- artcn im Jahre 1V27 unter besonderer Berücksichtigung de» Verhältnisses von Steuerkraft und Verwaltungsaufwand. vsr ksmpf im kukrgsdiEt. Wie der Vorwärts erfährt, tst bis zum Sonnabend fei- des Tarifgedankens. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sii HW. reue, uno rampfen gegen ore «sraatsautorttat, um die Be- i düngen mit irgendwelche» settigung des Schlichtungswesens, der Gewerkschaften und j gesucht. sondern bat sich völlig neutral perUtttte» Kampsmaßnahmen ergriffen, wodurch eine Million deutscher Volksgenossen dem Elend überliefert werben. Es wird von der Reichsregierung erwartet, datz sie ihre Ltaatsautorrtat geltend macht »nd die Arbeitgeber von Nordweit zur Aner kennung von Gesetz und Recht zwingt. . Die Leitung des Christlichen Metallarbeiterverbanöes warnt ihre Mitglieder vor Demonstrationen und Provoka tionen politisch liukseingestellter Kreise, fordert sie aus, sich von Stratzen und Plätzen fern zu halten, nicht die WirtK Häuser zu besuchen und volje Ruhe und Besonnenheit -st wahre». Zum Besuch Stegerwald» i« rheinisch.westfälischen Judnstrieaebiet. Um« im Eisrnkonflikt bei-utraaen. verlautet hie«, daß fft'6«wald am Freitag in da« Industriegebiet gekouuneu ist, um an einer schon vor drei Woche» eiuderufeuen Sitzung ,S°uk teiüunehmen. Sr ist am Sonnabend vonnfttag über Köln nach Nürnberg weiter ««reist und tat während seines Aufenthalte« Im Industriegebiet keinerlei Vevttu, Urbeitg^er« v.h.htRdA Stegerwald im AAss-errmtgSgevlet. Nach Meldungen au« Bochum ist Stegerwald in» AuH tzwerunslgrbirt eingetroffen. Wie verlautet, beabsichtigt Stegerwald »in« Bermittlungsaktio« »ia-uleiten. Auf Anfrage in Unternehmerkreisru wurde mitgeteilt, daß zu, Zeit «s« Stellungnahme »u der Mission Stegerwald« nicht möglich sei. Ja diese« Zusammenhang wurde daraus hin gewiesen, daß auf Arbeitgrbersritr stet» di« Bereitschaft »ur Wiederaufnahme von Verbandluagen vorhanden sei. Die Bochumer Stadtverordnetenversammlung bat beschloßen die dedtrsti,,» AuSgefperrten »u unterstütz«. WAM-«MMWerM« X Dassel» Vies. Dte Sewmrksqmfte» gestrige» Sonntag i« Da»-«« RHein-R«hi fammlunge« ab, um zur augenblicklichen Lage Stellung zu nehmen und Entschließungen zu fassen. In etner in Düsseldorf abgehaltencn Versammlung der christlich arg«, nisierteu «nd christlich gesinnten Metallarbeiterfchast wurde nach längeren Ausführungen des Beztrksleiters Graß aus Duisburg ohne Aussprache einstimmig eine Entschließung angenommen, die im wesentlichen besagt: Zu den rechtlichen Bedenken, öle von feiten der Arbeitgeber gegen den Schieds spruch erhoben werden, wird erklärt: Seit Bestehen des Schlichtungswesens in Deutschland sind tausend Schieds sprüche unter »en gleichen Bedingungen gefällt worden. Lurch dt« BerbindltchkettserklSrung des LohnschiebsspruchS ist ber Schiedsspruch Gesetz geworben und als tarifliche Ab machung zu betrachten. Eine Nichtbeachtung dessen tst ein Verstoß gegen die StaatSautorttät. Hätte die Arbeiter schaft sich gegen den verbindlich erklärten Schiedsspruch auf gelehnt und wäre in einen Streik getreten, wäre ihr be stimmt von fetten der Arbeitgeber ber Vorwurf des Tarif bruchs und deS Verstoßes gegen die Staatsautorttät ge macht worben. Denselben Vorwurf machen die Versammel ten dem Arbeitgeberverband Nordwest. Die Arbeitgeber führen den Kampf nicht aus Anlaß der geringen Lohner höhung, sie haben diesen Kampf von langer Hand vorbe reitet und kämpfen gegen -te Staatsautorttät, um die Be- Wie der Vorwärts erfährt, tst bis zum Sonnabend sei tens des Arbeitgeberverbandes Nordwest noch keine Fefi- ftellmrgSklage beim ReichSarbettSgericht oder bet den sonsti gen in Frage kommenden Amtsgerichte in Essen oder Düs seldorf darüber eingeretcht worden, »b der SchiedSsprnch vom S7. Oktober rechtsgültig ist oder nicht. — Die Frage der Wohlfahrtspflege n«d Unterstützung der nicht orgaui- sterte« Arbeiter wird dem genannten Blatt zufolge im gan zen Ruhrrevier einheitlich geregelt werde». Zu diesem Zweck wird in der nächsten Woche eine Versammlung der Oberbürgermeister, der Finanz- und Wohlfahrtsdezernenten stattfinden. — Die freie« Gewerkschaften veröffentlichen einen Aufruf, in dem die Arbeiterschaft z« strengster Diszi plin ermahnt wird. In dem Aufruf heißt es «. a.: Ver sammlungen und Demonstrationen, die mcht von der Orga nisationsleitung veranstaltet sind, sind von den Mitgliedern des Deutschen Metallarbetterverbandes und den übrigen freie» Gewerkschaften entschiede» zu meide«. Wie lehnen jede Verantwortung für Schäden, dte aus solchen Veranstal tungen entstehen, ab. — Der Stiüegungsprozeß nimmt, wie berichtet wird, feinen Fortgang. Während die Hochöfen der Alttenwerke noch nicht ausgeblasen find, sonder« vor läufig noch unter Dampf gehalten werden, find bei de» «ei sten Hütteuwerken inzwischen die MartinSfe» erkaltet. Sie stehen vor dem Zusammenbruch. Der Neuaufbau -er Mar- tinüsen wird mindestens sechs Tage tu Anspruch nehme«. SemiMMN I« MW * Berlin. <Tel.) Wie na» einer M-ldnua bW Montag« au« Bochum verlautet, steht da» Sreich-arbettS» miuMerirm, sowie da» ReichSwirtschastsministrrium in enger Fiihl«»g mit de» Gewerkschaften und den Unter nehmer». Daneben sollen inoffizielle Besprechungen »wischest Führern au« dem Bewerkschafttlager de« Zentruu»« uv- mehrer«» der ZentrumSvartri nahe stehende« Arbeitgeberfl laufen. Auf welcher DrrhandluagSbasiS di« -uständigest Berliner Instanzen ihre NermittlungSaktion zu führen ge denken, steh« noch nicht fest. Gerüchtweise verlautet, daß di« ÄrdelUteitrWrlung al« Brrharü>lüugSoSt«A dstnrst joEU,
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