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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-08
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1928
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Urteil im Prozetz Winter. Letpzi«. (FunkfpruM In dem Vetrug«pro»eß gegen de» „vetrieblanwalt" Gustav Winter, der durch sein» An- griff« gegen den ReichSbankpräfidente« und eine lärmend« Aktion für die Aufwertung von Vorkriegtbanknotrn von sich reden gemacht bat. wurde der Angeklagte beut« wrgrn fortgesetzten Betrüge« zu 1 Jahr ttz Monat« Gefängnis nnd »0000 Mark «elvstrnfe verurteilt. An Stell« der Geldstrafe tr«ten bei Nichtbeibringung 200 Lag« GefLngnl«. Auf Antrag de« KtaatSanwalte« wurde Winter w«a«n be stehender Fluchtgefabr sofort verhaftet und au« dem Gericht«, saal abgeführt. Di« Vegründnn« de« Urteil« nahm über «in« Stund« in Anspruch. Sie führt u. a. au«, daß Winter sein« »ahl- reichen Anhänger jahrelang auf« schwerst« betrogen hat. indem er ihnen voripiegelte, dank seiner Verbindungen mit der Reichsbank, die Aufwertung der Borkrieg«banknotrn erreichen »u können. Sine grobe Anzahl Leute sei durch ibn auf da« schwerst« geschädigt worden. I» den Versammlungen de« von ihm oegründeten verbände« sei Winter mit Arteg«. auSzeichnungen aufgetreten, obwohl er niemal« den Schützen- graben gesehen hab,. Di« Dreistigkeit und Skruoellosigkeit. mit der er vorgegangen sei, um sich und keiner Familie «in« sorgenfreie Existenz zu schaffen, müsse al« strafverschärfend angesehen werden. glieder fleißig weiterbilden müssen, um bei dem Erreichten . 2 lauch größere) sollten diesen noch fol ¬ gen. Nicht nur ihre Sühne sollten die Besitzer schicken, auch ihre Angestellten! Unseren jungen Landleuten fehlt die Schule der berittenen Truppenteile. Wertvolles Ma terial muß unkundigen Händen anvertraut werden. Nur der gute, passionierte Reiter wird ein guter Pferdepfleger. Auch zum Fahren gehört vor allem Verständnis der Pferdeseele. Nur wer dieses sich zu eigen macht, und mr- ab Riela 12.40 in Meißen 14.02 ab Meißen 19.22 in Riesa 20.V9 in Tlaubitz. Weißt«, Vrieftewitz, Niederau S» gelten die Fahrkarten de« öffentlichen —* Goldenes Ehejubiläum. Wiederum kön nen wir heute von einer bevorstehenden seltenen, schönen Familienfestlichkeit berichten. Morgen, am v. November, ist «S dem Eisenbahn-Pensionär Herrn Conrad Franke und seiner Gattin, den Eltern und Schwiegereltern de» Emil Barth'schcn Ehepaares (Cafs Barth), vergönnt, da» goldene Ehejubiläum in körperlicher und geistiger Frische zu begehen. Das Jubelpaar, das seit nunmehr 24 Jahren in Riesa seinen Wohnsitz hat, teilt seit jener Zeit die Häus lichkeit seiner Kinder. — Wir nehmen gern Gelegenheit, dem lieben, betagten Paare auch an dieser Stelle die herz lichsten Segenswünsche darznbringrn. Möge beide» ein ungetrübter Lebensabend bescbieden sein. —* Polizeibericht. Am Mittwoch, den 7. 11. 1SS8, nachmittags in der 8. Stunde ist ans dem Borgarten des Grundstücks Ecke Bismarck- »nd Schühenstraße in Riesa «in Herrenfahrrad, Marke Allright, schwarzer Rah menbau, aufwärts gebogene Lenkstange, mit schwarzen Felgen, mit elektrischer Laterne, grauer Gummibereifung und ausnahmsweise großem Kettenrad, gestohlen worden. Sachdienliche Wahrnehmungen über den Verbleib des Rabes erbittet der Kriminalposten. —* Bolkstrauertag ISN. Der BolkSbund Deut scher KriegSaräber-Fttrsorge e. B. gibt bekannt, daß der BolkStranertag im kommenden Jahre wiederum am 8. Sonn tag vor Ostern, Reminiscere, begangen werden soll. Dieser Tag fällt im Jahre 192« auf den 24. Februar Die Ausge staltung «er Feier des Tages wird in ähnlicher Weise wie in den Vorjahren im Benehmen mit den Behörden, Reli gionsgemeinschaften und größeren Verbänden vorbereitet und durch die Verbände und Ortsgruppen des Volksbundes in die Hand genommen werden. —* Der Privatdtskont wurde für beide Sichten um je Prozent ermäßigt auf 6X Prozent. —* Sonntagsfahrkarten am 9. November. Am Freitag, dem 9. November, als einem in Sachsen gesetzlichen Feiertag, werden von den sächsischen Fahrkarten schaltern der Reichsbahn Sonntagssabrkarten auch, soweit solche ausliegen, nach preußischen Stationen ausgegeben. —* verwaltungssonderzua nach Meißen. Sonnabend, den 10. November 1928, verkehrt zum Besuch« Le« Zirku« Earrasani in Meißen «in Verwaltung«, fvnderzug Oertliches «nd Sächsisches. Nies«, den 8. November 1928. -—"Wettervorbewlnae'ürden 9. November. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Wolkig bis trüb,, verbreitet, besonder« im Gebirge, neblig. Niederschlag. Temperaturen schwankend. Im Flachland« Und mittleren Gebirgslagen etwa zwischen Null »nd 6 Grad. Flachland mäßige, höher« Lagen, lebhaft« Wind« aus West bi« Nord. —* Daten für den 9. November 1928. Sonnen- «»fgang 7,6 Ubr. Sonnenuntergang 16,21 Uhr. Mvnd- tznfgang ».SS Ubr. Monduntergang 18,86 Ubr. 1818: Der Dichter Iwan Turgenew in Orel geboren, (gestorben 188S); 1896: Der Tbeoloae und BolkSschriftfteller Emil Frommel in Plön gestorben, (geboren 1828). Der Zug hält und EoSwig. Verkehr«. —* Vortragsabend im Verein weidgerechter Jäger Riesa Am DonnerStaa, den 6. Dezember, spricht im -Sächs. Hof- der bekannt, Kriminal-Kommiffar Vuldorf-Verlin über .Wilddieberei und Förster morde". Der Vortrag, der in vielen Städten Deutsch land« bereit« gehalten wurde, ist einzig in seiner Art und wird durch Lichtbilder illustriert. Der Nam« Bu«dorf allein verbürgt, daß an diesem Abend «twa« besondere« geboten wird. —"DerTuruvereinRiesa veranstaltet kommen- den Sonnabend im „Stern" sein diesjährige» Herbstver gnügen in Gestalt eines Oktobersestes. —»Der Turnverein Gröba (D.T.) begeht Sonnabend, 10. November, im .Anker" die Feier seine» 18. Stiftungsfestes. Unter Bezugnahme auf oaS Inserat in vorliegender Nummer sei hierauf besonders verwiesen. —* Kaufmännische Uebungskontore. An dieser Stelle wurde vor einiger Zeit auf die Uebungs kontore des Deutschnationalen Handlungsaehilfen-Verban- deS hingewiesen, die eine bedeutungsvolle Erscheinung deS kaufmännischen Bildungswescns find, weil sie eine wert volle, heute sehr notwendige Ergänzung der praktischen Ausbildung im Kaufmannsberuf darstellen. Diese dem Streben nach beruflicher Vervollkommimng neuen Boden bietenden Schetnftrmen — die z. Zt. in über 300 Jugend gruppen des-genannten VerbanoeS arbeiten — ermöglichen, da» in der Berufsschule, in Abendkursen und im Selbst studium bearbeitete theoretische Wissen in noch den Ablauf eine» Geschäftsvorganges sichtbar lassenden Kleinbetrieben »raktisch anzuwenden. Dadurch geben sie — waS in den drotzbetrteben der heutigen Wirtschaft fast durchweg nicht kehr möglich ist — schon dem Jungkaufmann Gelegenheit Wi SÄtwbVung der eigentlich kaufmännischen Kräfte: dem au» ein« Festlegung de» Osterfeste« und de» hiervon ad- hängigen Psinaftfeste» einen wichtig«« Fortschritt gegenüber den -roßen zeitlichen Schwankung«, ihre» jeweiligen Da- tum» bedeuten würbe und baß solch«» i« Wea« tvternatto- nal«r Vereinbarungen für all« Lander ang«str«dt werd«« könne. ES möchte daraus btugewtrkt werbe», bah der Völ kerbund, dessen Organe mit der Frag« besaht fett», dieselbe t« Aug« behalte und einer beschleunigt«, Beschlußfassung »«führe. Auch lass« sich htermtt die Frag« de» immerwäh- renden Kalender» t« Verbindung bringe«, bet de« Jahr für Jahr bi« Kaleudertate» auf dieselbe« Wochentage fiele». —»Augführung von AuSbesserungSauf- trägen unter Nachnahmeerhebung. Di« Handels kammer zu Dresden gab dem BeztrkSgertcht Gchlmkenau ein Gutachten dahin ab, daß e» nicht handelsüblich fei, «inen ausgebesserten Gegenstand dem Besteller allgemein unter Nachnahme der entstandenen Koste» »»»«senden. Ob der Besteller im In- ober «»»lande wohn«, s« hier nebensächlich. Di« Entgegennahme eine» Ausbesserungsauftrage» ohne Vereinbarung über die Ausbesserung»kosten fei «„gewöhn- ltch. Ueblich sei vielmehr, baß der Unternehmer des «uS. besierungSaustrage» diese«, fall» nicht schon vorher über di« Kosten «ine Vereinbarung getroffen wurde, unter Angabe der voraussichtlichen Kosten dem Besteller schriftlich bestätigt Di« audgebesiert« War« werd« in der Regel dem Besteller nur bann unter Nachnahme »«gesandt, «en» an der Zah- lungSfähtakett de« letzteren begründet« Zweifel bestanden oder der Besteller dem Unternehmen unbekannt fei. —* Neuordnung de» Wahlverfahren« »u» Gewerbekammer. Wie verlautet, wird die sächsische Regierung dem Landtag demnächst ein« Vorlage über die Abänderung de» GewervekammergesetzeS zugehe« lasten, in der u. a. auch eine Neuordnung deS Wahlverfahren» vor gesehen ist. Da» bisher geübt« System der Wahlmänner- wählen soll durch Urwahlen ersetzt werden. Wetter wirb bi, Vorlage neue Bestimmungen darüber enthalten, welche Kreise der Gewerbetreibenden zugehörig und wahlberechtigt zur Gewerbekammer oder zur Handelskammer sind. —* Zum Befinden deS LandtagSprästden- t e n. Die Dresdner BolkSzettung dementiert die in der Presse verbreiteten Nachrichten von einer angeblichen Ver schlechterung imt Befinden deS Landtag-Präsidenten Schwarz. Landtagspräsident Schwarz habe sich nicht infolge Verschlech terung seines Gesundheitszustände» in» Krankenhau» be> geben, sondern zu dem Zweck, damit dort die notwendige Röntgenbehandlung zur Beschleunigung seiner Heilung fach- gemäß durchgeführt werden könne. Der Landtag-Präsident habe da» LandtagSvräsibtum tn diesem Sinne verständigt. Alle weitergehenden Kombinationen über einen etwa beab sichtigten Rücktritt de» LanbtagSpräsibenten seien hinfällig. —* Da» Ergebnis der Deutschen Erdbeben hilfe. Die von den deutschen Spttzenverbänden der sreie» Wohlfahrtspflege zusammen mit der Deutschen Bulgaren- Hilfe etngelettete Sammlung .Deutsche Erdbebenhtlfc" für die bet der im Mat d. I. erfolgten Erdbebenkatastrophe aus dem Balkan und tn Kleinasien Geschädigten hat mit etnew Reinerträge von rund 102000 RM. abgeschlossen. Die Summe ist ohne Abzug irgendwelcher, Unkosten, die von privater Sette übernommen wurden, nach Bulgarien, Griechenland und der Türkei zur Ueberweisung gelangt. Außerhalb der Sammlung „Deutsche Erbbebenhtlfe" sind aus anderen deutschen Sondersammlungen nach Bulgarien und Griechenland noch zusammen 87 000 RM. überwiesen worben, so daß als Gesamtbetrag der Spenden aus Deutsch land für die in den drei Ländern vom Erdbeben Hetmge- suchten die Summe von rund 140 000 RM. anzusehen ist. --»* Deutschlands erstes Hunde st adton. Di« Ortsgruppe Chemnitz im Deutschen Schäferhundverband hat auf einem von der Stabt Chemnitz im OrtStetl Ebers dorf zur Verfügung gestellten 42 000 Quadratmeter groben Gelände Deutschlands erstes Hunbestadion errichtet, da» einen großen Exerzierplatz für Wach-, Polizei- und Vltn- denführerhunbe, Wannenbäder und ein Freibad, Kranken zwinger, Futterküche und sogar eine Entbindungsstation umfaßt. Daneben ist ein Asyl für Hunde, deren Besitzer verreist sind, eingerichtet, wie auch für die erforderlich« Veterinärkunst gesorgt ist. —»DteArbeitsmarktlage im Reich. Die saisonmäßige Abschwächung deS Beschäftigungsgrades tn den Aubenberufen hat sich nach den Berichten der LanbeSarbeitS- ämter tn der Zeit vom 29. Oktober bi» 8. November langsam weiter verstärkt. Auch das Slbbröckeln deS Beschäftigungs grade» tn der Metallwirtschaft seht sich fort. Dagegen war die saisonübliche Belebung einiger Berbrauchsgüterindu- strien in der BertchtSwoche nur noch von geringer Bedeu tung. — DaS Ereignis auf dem ArbeitSmarkt ist der ArbettS. kampf tn der nordwestbeutschenEisen» und Stahlindustrie, der unmittelbar etwa 220 000 Arbeiter betrifft. * Rüderau. Evangelischer Bund. Am ver gangenen Sonntag trat der Zweigverein Rüderau de» Evangelischen Bundes zum ersten Male an die Oeffentlich- kett tn einem Famtltenabend, der sehr gut besucht war. Sehr viele Mitglieder, sowie zahlreiche Gäste au» Rüderau und Promnttz hatten sich etngefunden. Den Abend eröffnete der freiwillige Ktrchenchor Rüderau unter der be währte» Leitung von Herr« Santor Btenert mit dem Vor- trag von drei geistlichen Liebern, die klangschön und in guter Aussprache gesungen wurden. Hierauf begrüßte der Vorsitzende deS ZweigvereinS, Herr Pfarrer Ludwig, die Erschienenen, wie- auf die Bedeutung und den Zweck des Abends, der vor allem ein Werbeabend für den Evangeli schen Bund sein solle, hin, und dankte allen, die so bereit willig ihr Können für LaS Gelingen des Abends zur Der- füguug gestellt hätten. Nach zwei weiteren Chorgesängen deS KtrchenchoreS ergrtsf Pfarrer Ludwig daS Wort zu seinem Vortrage: Luther, Reformation — und Evangelischer Bund, in welchem er die überragende Bedeutung diese» großen GotteSmanneS und seine» Werke», der Reformation, für un» heutige Menschen erueut t»S Licht stellte. Freilich seien nun durch die römische Strche, da» Freidenker- und da» Gektentum, durch die Gleichgültigkeit und Lauheit vieler Glieder -er eigenen Kirche alle die kostbaren und unersetzbaren Werte und Güter, die die Reformation uns gebracht, tn ihrem Bestand bedroht. E» sei daher Pflicht jede» ernsten evangelischen Christen, gegen diese von so verschiedenen Seiten drohenden Gefahren aufzustehen und in Gemeinschaft mtt gleichgesinnten Männern und Frauen mutig und sieaeSgewtß Len Kampf dagegen aufzunehmen Der Evangelische Bund sei diese Zusammenfassung aller Lerer, denen ihr «v. Glaube, ihre ev. Kirche noch wert sei, freudig sich mit tn di« Kampffront zu stellen zu ihrer Ver. teidtauna. Darum: Hinein tn Len Ev. Bund! In Rüderau bestehe seit einem Jahre ein Zwetaveret« diese» Bunde», der über 89 Mitglieder umfasse und immer mehr wachse Möchten viele mtthelfen, Laß sein« Zahl weiter zunehme, vor allem auch au» den Nachbaraemetnben Zeithain und Lager Zeithain, damit er für die Zukunft eine recht starke Sturmtruppe unserer ev. Kirche «erbe. Stehend wurden hierauf zwei Verse de» lutherischen Schutz, und Trutzltede» gesungen „Ein feste Burg ist unser Gott". Nach einer kurzen Einführung durch Herrn Pfarrer Ludwig folgt« da» Schauspiel „Dorothea" in 4 Akten, da» in der Zeit de» röm. Kaisers Diokletian beim AuSbruch der Christenver- folgunatn Kleinasien (t. Jahre 287) in der Stadt Caesarea spielt. WaS die Mitglieder de» «v.»luth. Jungfrauenverein» und Jungmännerverein» Rüderau in ihrer Darstellung boten, darf bewunderungswürdig genannt werben. Daß die Darstellerinnen t« ihren Rollen wirklich lebte« «nd mtt ganzer innerer Wärm« «nd Ueber,eugung spielte«, vewie« die tiefe Ergriffenheit aller Zuhörer. Wir daukeu den selbständigen Urteil. Entscheiden und Handeln. Durch tue organisatorische Zusammenfassung der unter Leitung älterer, berusSersahrener Kausmann«gebilfen stehenden Scheinfirmen ist zudem die Emwicklung «ine» eigenen Wirtschaftsleben« mit all den in einem solchen bestehenden Einrichtungen und austommenden Ereignissen möglich ge worden, wodurch die Arbeit noch anregender wird. Der Letter de« hiesigen Uebung«kontove» de« D. H V wird am 9 November 1928 im Hetme de« Bunde« der Sauf- mann«jugend im D. H v., Bahnhofstraße 11, einen Ein- blick in den Ausbau der hiesigen Schetnftrma und *in die Gesamtentwicklung der Schein firmenarbeit geben. —"Hubertusjagd! Welche« alt« Reiterherr schlägt nicht höher bei diesem Wort? Und nun gar die Herzen der Jungmannen unseres Riesaer Rettverein «, die bei diesem herrlichen Herbstwetter am 31. 10. 1928 »um Teil im ersten Mal zum frohen Geleid In den Sattel stiegen. Ein Feld von 16 jungen frischen Reitern wollte es er härten, daß sie in der Reitstunde de» Retterverein« etwa» gelernt batten, daß sie fähig wurden, im scharfen Galopp über unbekanntes Gelände ein ihnen gesteckte» Ziel zu erreichen und damit ihrem verehrten ehemaligen Reit- lehren Herrn Pol. Ob. Lt. Schwer« ihren Dank abstatten. Am Pionierschießstand begann um 10 Ubr vorm. die fröh liche Jagd und ging unter Führung de» Master», Herrn Gutsbesitzer Uebigau, über die Gohliser Wielen, den Bober- sener Weg, die Röderauer Wiesen, durch den Wassertümpei am Uebigautschen Gut, über den Wegdamm der Riesaer Straße zur Brauerei Rüderau. Wie recht bat unser heimat licher Dichter, Georg von Ompteda, der alte Großenhainer Husar, der davon singt, daß e» nichts Köstlichere» gibt, al» eine« Ritt über die Heide. Das heißt leben und Mensch sein. Da wird da» Herz weit, die L>eele groß und frei, tief der Atem. Da ist e», als habe man alle TageSlast von sich geworfen, die einen bedrückt und die Stirn in Sorgenfalten zwängt. Der Boden scheint unter dem Pferd« fortzuschießen, fortzugleiten, wenn e» langsamer wird und dann mittler tn rasendem Fluge zu fliehen, wenn der Sprung sich weitet. Recht» starrt der Hochwald. Dort geht es hinein in die Schneiße. Immer in langausgrci- fendem Galopp. Ueber raschelndes Laub huscht da- Pferd wie ein Schatten durch den Waldweg, der so wunderkübl und erfrischend. Der Wald ist zu Ende, tsse Heide streckt sich vor den Blicken. Eine Stange versperrt den Psad. Der Gaul ist hinüber. Und nun auf der Fläche, auf dem kur» geschnittenen Grase den Kopf frei und eme kleine Aufmunterung. Die Pferde prusten und schnauben fröhlich. Lang die Zügel, den Hals und Rücken gestreckt. Heidi fliegen sie über das Grün, wie Gummibälle in fröhlichen Sätzen. Vorwärts, immer vorwärts. .Hurra! Gottver- dammich, ist das schön! — Jetzt an der Brauerei unter bricht der Master die Betrachtungen. Er gibt das Feld frei. Nun gilt es den Fuchs zu greifen, den Sieg zu er ringen. Ueber 600 Meter geht der Kampf vor den Augen der zahlreichen, ihrer Freude über den gebotenen Sport kund gebenden Zufchauer. Herr Oehmichen jun. aus Lorenzkirchen erringt die Trophäe, den Fuchsschwanz. Ein Ehrenpreis und Eichenkranz sind sein verdienter Lohn. AuS 16 jungenirischen, begeisterten Kehlen ertönt daS drei fache Hallali. 16 Brüche konnte der Master verteilen. Keiner fehlte am Ziel! Lehrer und Schüler können auf diese Probe des Erlernten stolz sein. — Der Riesaer Reit verein zählt z. Zt- 50 Mitglieder. Möge der schöne Erfolg dieser Reitjagd dazu beitragen, ihm viele neue Mitglieder zu werben, die an den allsonntäglich stattsindenden Reit stunden teilnehmen, bei denen sich auch die älteren Mit- glieder fleißig weiterbilden müssen, um bei dem Erreichten nicht stehen zu bleiben. Viele kleine Besitzer gehören ihm an. Biele andere (auch größere) sollten diesen noch fol gen. Nicht nur ihre Sühne sollten die Besitzer schicken, auch ihre Angestellten! Unseren jungen Landleuten fehlt die Schule der berittenen Truppenteile. Wertvolles Ma terial muß unkundigen Händen anvertraut werden. Nur Auch zum Pferdeseele. .... gends kann er es besser lernen als auf dem Pferderücken, wird ein brauchbarer Kutscher werden, der sein Gespann sicher durch die Gefahren des Straßenverkehrs steuert, die tn Stadt und Land durch den immer mehr um sich greifen den Autoverkehr täglich größer werden. Darum heißt es vor allem eine Reitbahn für den Winter suchen. Sie ist da! Es handelt sich nur um die Miete. Reitervätcr, ver schließt euch nicht der Erkenntnis, daß der Reitsport zwar Ausgaben fordert, die sich aber völlig wieder einbringen, da sie euer teures Material vor Schaden bewahren. Seid nicht engherzig. Ermöglicht der Jugend den Beitritt und gewährt ihr auch die Lernmöglichkeit in geschlossener Reit- bahn. — Pro patria est, dum ludere vwemur! Für das Vaterland geschieht eS, wenn wir zu spielen scheinen. —* Die wirtschaftliche, soziale und kul turelle Hebung der Körperbehinderten — rentenlose Verkrüppelte — erstrebt der Selbsthilfe bund der Körperbehinderten für die von Jugend an Verkrüppelten. Äon einigen Schwerverkrüppel- ten mit gesunden Freunden im Jahre 1919 gegründet, gehören zu dem Bunde KSrperbehim>erte aus allen- Volks« chichten. Erfahrungsaustausch unter den SchicksalSge- ährten, kostenlose Beratung der Mitglieder, Vertretung ihrer Anliegen vor den Behörden, wenn möglich Ver mittlung einer Beschäftigung, Einrichtung eigener Be triebe, Weiterbildung und allgemeine kulturelle Hebung für die Körperbehinderten, das sind die Aufgaben deS Bunde«. Ortsgruppen bestehen in den meisten größeren Städten Deutschlands und auch eine Anzahl Betriebe sind schon unter anderen in Berlin, Dresden und Braunschweig eingerichtet. So bestehen vom Bunde geleitet folgend« Unternehmungen, tn denen Körperbehinderte, zum Teil Schwerverkrüppelte beschäftigt werden: Buchdruckerei — Buchbinderei — Vervielfältigung — Weitznäherei — diese in Berlin und Dresden — und Handarbeitsabtetlung. Der sächsische Landesverband de» Bunde», DreSden-A., Band straße 8, veranstaltet nun eine größere Werbung und der Bundesgeschäftsführer Malikowski-Berlin befindet sich auf einer Werbereise durch ganz Sachsen. Auch in unserer St<ü>t soll eine Ortsgruppe gegründet werden. Zu diesem Zwecke findet am «onnabend, den 10. Nov. 1928, abends 7 Uhr, im UebungSlokal der Arbeiter- Samariter Siedlung „Neue Hoffnung" eine Versamm lung statt, in der der Bundesgeschäftsführer MalikowSki, selbst ern Schwerbehinderter, über die Aufgaben und Ziele deS Bundes spricht. Wir weisen empfehlend auf diese Veranstaltung hin. —* Bon der Sächsischen WohlfahrtSlotterte. Die Sächsischen WohlfahrtSlotterten, von denen die 21. am 17. November mit einem Gesamtgewinnplan von 80000 M. gezogen wird, erfreuen sich beim Publikum einer steigenden Beliebtheit. Die Nachfrage nach Liesen Einmarklose« war so stark, daß diese im Hauptvertriebe bereits seit Mitte Oktober ausverkauft sind. Di« letzten Lose sind bet den StaatSlotterte-Einnehmern und de« durch Plakate gekenn zeichneten Geschäften zu haben. —* Neue Landragsvorlaaen der Regie rung. Di« Regierung hat dem Landtage ein Ermächti gungsgesetz zum Gesetz über Zwangsvollstreckung wegen Geldleistungen in Verwaltungssachen sowie eine Novelle zum Gesetz über die VerwaltungSrechtSpslege zügel,en lassen. —* Internationale Festlegung de» Oster- feste«. Dem WirtschaftSmintstertum berichten die sächsischen Handelskammern, baß vom wirtschaftlichen Standpunkte
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