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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-15
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1928
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? 1 W N U« r. i deutschen Chor alt I r.c t. Am 22. und 23. November hält der Verband der säch- » kilchen Schutzpolizei 1» Süuülerbau» tu Dredbeu kein« V- / al lu Be ges vei un Gr V rui kle sei sei so, b« ük se ba ba K ke> Ck un Kl A, N <Z ä g l, b a u is e si S f< f. d u h A jc ir sl Die MtetzinSsteuer im Die Pressestelle des Verbandes und Hausbesttzerveretne schreibt: Woynung»- der Sächsischen Das Statistische de R B zti Le vi h' u A T B kt d« n ir ai ui N A V< —* Poltzetbertcht. In der Nacht vom 15. 11. ISN, gegen Kl Uhr vormittags ist aus einem vor der Gucklttz- Schänke stehenden Personenkraftwagen eine Kamelhaarretse» decke mit gelben, braunen und weißen Karree» gestohlen worden. Sachdienliche Mitteilungen erbittet der Kriminal posten. —* Sckädelfunbe. Gestern vormittag in der 10. Stunde fanden Arbeiter bei KabellegunaSarbetten vor dem Rathause zwei noch gut erhaltene menschliche Schädel und je einen Unter- und Oberkiefer, die noch fast alle Zähne enthalten. Weiterhin sind die Arbeiter auf ein ganze» Skelett gestoßen, welche» aber wegen der umständlichen Ausschachtung nicht ausgcgraben und infolgedessen in der Erde liegen gelassen wurde. —* Leichte Gasvergiftungen zogen sich am Dienstag nachmittag zwei Arbeiter in der Oststraße in Gröba zu. Die Arbeiter waren damit beschäftigt, GaS- leitunasrohre zu legen. Sie wurden in ihre Wohnungen geschafft. Auf Nachfrage wird uns mitgeteilt, daß eine Ge fahr für die beiden Arbeiter nicht besteht. —* Filmvorführung: »Das erwachende Geschlecht". Morgen Freitag, den 10. November, findet im Hotel Höpsncr eine höchstinteressante medizinische Film vorführung statt und zwar: „Das erwachende Geschlecht* von Professor Dr. Driml. 6 Akte. Spieldauer 2 Stunden. Die ser fabelhafte Sexuol-Großsilm ist. so berichtet man uns, eine ernst zu nehmende Angelegenheit und der Mediziner, der VolkShygienikcr, der Acsthet und das Publikum können zufrieden sei». Dem Zuschauer sind unter anderem in ein fachster volkstümlichster Weise die ganze Wichtigkeit der Ge schlechtskrankheiten, der Strecken der Krankheit, alles dar. auS resultierende menschliche Elend, aber auch die Möglich keit völliger Heilung bei rechtzeitiger und gründlicher Be handlung vor Augen gekühlt. Zeigt unter anderem auch Schwangerschaft, Wochenbett nsw. In rein sachlich-wissen schaftlicher Weise mit dem Vortrag eines Arztes fDr. med. G. Gebser, Riesas nird hier durch Filmbilder Auf klärung geschaffen über die Entstehung und Gefahr der Volksseuchen, über ihre Heilung und Borbeugnng. (Wir haben in Deutschland sechs Millionen Geschlechtskranke). Wünschenswert wäre cs, wenn der Staat Mittel znr Ver fügung stellen würde, um dieser Aufklärung durch den Film weiteste Verbreitung zu sichern,- auch Krankenkassen und Lehranstalten fänden hier ein gutes Propagandamittel zur Aufklärung über so gefährliche Krankheiten. Es ist natür lich, daß infolge der Materien nicht schöne und ästhetische Bilder zu sehen sind, aber die Aufnahmen sind derart, daß auch an keiner Stelle von irgendwelchen verletzenden oder gar aufreizenden Ausnahmen gesprochen werden kann. Ver säume niemand in eigenem Interesse Freitag im Hotel Hopfner die Filmvorführung, die aus Empfehlung der All- gemeinen Ortskrankenkasse Nicsa u. Umgegend stattfinbet. —* Der Gewcrkschaftsbnnd der Angestell ten (GDA), Ortsgruppe Riesa, veranstaltet, wie aus dem Anzeigenteil zu ersehen ist, im Nahmen seiner MonatSver- sammlung am Freitag, den 16. dieses Monats abend» 8 Uhr im Saale der „Elbterrane" einen Vortragsabend mit dem Thema „Die gebundene Wirtschaft auf dem Marsche". Als Redner ist der Gaugcschüftsführer Kollege Rodig, Leip- zig, gewonnen worden, der ein genauer Kenner deS Wirt schaftslebens ist. Im Hinblick auf die gerade jetzt sehr ge spannte wirtschaftliche Lage und die fast das ganze Jahr über tobenden Wirtschaftskämpfe dürfte eine diesbezügliche Auf- klärung sehr am Platze sein. Für den im Wirtschaftsleben stehenden Kaufmann, Techniker, Werkmeister hat ein solcher Vortrag doppelte Äcdeutung und Interesse, indem diese Kategorien einmal über die derzeitige wirtschaftliche Lage und zum anderen über bevorstehende Maßnahmen Infor mation bekommen. —* Chormeisterkurse. Das neueste Heft -es Zentralorgans des Deutschen Sängerbünde-, die »Deutsche Sängerbundeszeitung", gibt einen ausführlichen Bericht über Len im Oktober veranstalteten Lhormetsterkursu», der, wie alljährlich, in Berlin stattfand. In ihm vereinigten sich über vierzig Chormeister des Deutschen Sängerbundes und des Arbeiter-Sängerbundes. Zweck des Kursus ist, auSgewählten Dirigenten, die bereits über Kenntnisse de» Chorwesens in Praxis und Theorie verfügen, durch aner kannte Dozenten Anregungen geben zu lasten, die die Kur- sisten in ihren Setmatbezirken ausbauen und weiter ver werten sollen. Man erhofft von dieser Einrichtung eine segensreiche Wirkung aus die Arbeit der ' " meister. 1 verbandst«« ad, bet dem u. a Poltteirat »r. Kom-Fena über da» Thema „Der Polireigedank« de» modernen Volk», staate»" referiere« wird. —* Gut sortierte Kartoffel«. „Die Zeiten, in denen die Berbrauchcrjchaft sie Ablieferung nicht ein- wantzsret« Speisekartoffeln hinnetznen mußt«, sind end- MrSL KL vernehme« mit dem Deutschen Landwirt schäft» rat, der Kar- tosfelbaugesellfchaft und der HauvtlandwtrtschaltSkammer herausgegebenen Aufruf an die kartoffelbauenden Land wirte ein. ES wird empfohlen, die Kartoffeln so weitgehend al» möglich auSzusortteren, und »war nach der Größe, möglichst nach der Sorte, nach äußeren Kennzeichen von Krankheiten usw. Bei der Verladung ist die Benutzung scharfer Geräte unbedingt zu vermeiden. Sorgfältige Prü fung der Eisenbahnwagen, zeitgemäße Verpackung, Lüf tung usw. sind drtpaerrd notwendig —»Der Rodewischer Protest vor dem Landtag. Der Prüfungsausschuß de» Sandtage» be schäftigt« sich gestern mit dem Protest der Rodewischer Be- vüllerung gegen den Plan, tu der Heil- und Psleaeanstal« Untergvltzsch die tuberkulösen Geisteskranken Sachsen» zu- sammenzulegen. Man beschloß, baß die Au-schußmttglte-er am nächsten Dienstag ein« gemeinsam« Besichtigung der Anstalt vornehme«. — Der Sächsisch« Landtag wird wahr scheinlich in der nächsten Woche wegen de» Bußtage» nur eine Bollsitzung am Donnerstag abhalten. —* Sofortige Zahlung von Berke-,sstra- fen. Da» Anfchwellen be» Automobilverkehr» hat zu einer bedenklichen Ueverlastung der Behörden geführt, die von den KraftwagenVesttzern selbst recht ost störend empfunden wirb. Um den behördlichen Leerlauf zu steuern und den «rast- wagrnbesttzern Zett und Laufereien z« erspare«, hat der Verband Sächsischer Automobtlbesttzer e. B., Dresden, in einer Eingabe an zuständiger Stell« den Vorschlag gemacht, nach bewährtem anSkändtfchen Muster eine Verordnung zu erlassen, wonach die Verkehrsschutzleute sofort an Ort und Stell« die Zahlung von Poltzetstrafen für Berkehr»ver- gehen erheben können, auch wenn «in höherer Betrag al» 1.— RM. in Frage kommt. Die Zahlungen solle» natür lich nicht obligatorisch sein und dürfen «nr dann verlangt werden, wen« da» vergehen nicht bestritten wird. Mn der sofortigen Zahlung würde sich der schuldige Fahrer dann jeder gerichtlichen Weiterung entziehen. Im Ausland hat man mit diesem abgekürzten Verfahren, da» vor wenigen Wochen übrigen» auch in Frankreich etngeführt «mrde, auf beiden Seiten gute Erfahrungen gemacht. Strehla. Sin Jlti«, der in der Siedlung an der alten Riesaer Straße länger« Zeit Hühnern nachftellte «nd ein, groß« Aneahl diese« Federvieb« „aus dem Gewissen* bat, konnte gestern ««schädlich gemocht werde«. Da« Tie» wurde in einem Schuppen von einem Hund aufgeftöbert und sprang noch, «he e« getötet wurde, «kn Kind an. Da« einzig wertvoll« an dem Raubtier ist der Del», deffen Erlös aber durch den Schaden, den der Jlti» augerichtet hat, wie der wrttaemacht werden dürfte. Oschatz. Gchubert-Ebrung. Auf Anregung der hiesigen Ortsgruppe vom Sängerbund Meißner Land wird am Sonntag, dem 18. d. M., »um bleibenden Gedenken an,den größten Meister de» deutschen Liede», Fran, Schubert, dessen 100. Lode«1aa am IS. November von der gesamte« musikalischen Welt begangen wird, «in lauschige« Plätzchen im Hinteren Stadtpark, mit einem herrlichen »»«blick auf unsere Stadt, geweiht. Vormittag« '/«II Ubr werden di« Sänger durch den Vortrag einiger Schubertlieder d« Feie, di« würdig« Weibe geben. »Großenhain. Gl« seltener Fall. Da« Lau« Meißner Straß« S8, hlerselbft, ist von svnf ältere« Versoneu bewohnt, di« zusammen da« respektable Leben«att«e von 375 Jahren repräsentiere». G« sind r Ofensetzmeister i. R. Hermann Funke (77 Jahre), Frau Elisabeth veredel. Femke (72 Jabre), Frau Emilie Jakob <73 Jabr«), Amalie verw. Meßner (78 Jahre) und Rosine verw. Michael (75 Jahr,). ^Lommatzsch. An drei Stellen wurde i« der Dien«- tag-Nacht in Lommatzsch etngebrochen. Heimaesucht wur den di« Inhaberin der Bahnhofswirtschaft. Frau VSHm«, Herr Schubmachermeister Berger in der Königstraße «nd Herr Gärtnereibesitzer Rotbhardt in der Promenade. Er beutet wurden Geld, Zigarette», Schokolade, Wein «nd einige Büchsen mit eingelegten Früchten. Nach der Arbeit»« metoode kommt al« Täter der Spitzbube in Frag», der auch di« Einbrüche in Leuben und Wahnitz verübt bat. Da er vermutlich sein unsauberer Handwerk fortzusetzen versuche» wird, sei zur Vorsicht gemahut. 'Rauba Ehrung «ine» langjährigen Bürgermeister«. Am 15. Oktober diese« Jahre« ist Herr Bürgermeister Guido Zschoch« in Rauba in den Ruhestand getreten, nachdem er 37 Jahr« an der Spitze seiner Gemeinde gestanden und di« ihm obliegenden Geschäfte in der gewissenhaftesten Weise geführt hat. Di« Gemeinde Rauba erkennt selbstoerftänd- lich di, Verdienst«, di« sich Herr Zschoch« um deu Ort er worben hat, dankbar-au und hat, al« er in de» Ruhestand trat, kür sein« Venftonierung Sora« getragen. Such di« Amtshauptmannschaft Meißen hat Herrn Zschoch« für seine langjährige und sorgfältige Wahrnehmung der Bürger-- meistergeschäfte Dank und Anerkennung zum Ausdruck brin gen lassen und das Ct geschehen in einer Urkunde, die Herrn Zschoch« in einer Sitzung der Gememdeverordneten von Rauba am Montage im Auttrage der Amtshauptmaunschast überreicht worden ist. Dahlen. Di« RechnunzSvorlage über da« Heimatfest in Dahle« erfolgt« in einer Sitzung de« Hauptau«schusie« am letzten Sonnabend, Hiernach ergibt sich eine Einnahme von 17 215.88 Mark und «in« «»«gab» von 16871.86 Mark, so daß zunächst zahlenmäßig ,i« Ueberschuß vou 344.02 Mark verbleibt. Durch weiter« nachträglich« Zah lungen hat sich der Ueberschuß inzwischen aus 265 Mart gesenkt. Zu diesem Ueberschuß find aber dinzuzurechneu 200 Mart für Geschenk« anläßlich der Jubiläen der Laude- manuschast Dahlen zu Leipzig un» Dresden, ferner 150 Mark al« Zuschuß zum Hitüeverrm, so daß aiio em lieber- schütz von 615 Mart Vorhände« war. Der jetzig« Kaffen- bestand ist aber auch noch nicht al« endgültiger anzusrhrn, da noch Zu- und Abgänge zu erwarten sind. —g. Radebeul. Schwerer Unfall beim Florett fechten. Ein gauz ungewöhnlicher und zugleich auch sehr ernster Unfall ereignete sich in Radebeul in der Turnhalle an der Pestalozztstraße. Rach Beendigung de» Turnens übten sich zwei jüngere Mitglieder de» Turnverein» «och ein wenig im Florettfechten. Dabet löste sich an der eine» Stoßwaffe der Gummischuh. Die nunmehr blanke Spitze der betreffenden Fechtwaffe drang dem Gegner — e» war die» der ISjährtge Drogtstenlehrltng Richter au» Kötzschen- broda, etn Sohn des früheren Radeburger Bürgermeisters — durch deffen Maske ßwtschen Augen und Nase t» den Kopf. Der junge Drogistenlehrltng wurde auf Liese Weise sehr schwer vertetzt. Er mußte «ach dem Johannstäbter Krankenhaus in Dresden überführt werden. 'Dresden. Austritt eme» Dresdner Stadtrat» an der KPD. In einem Schreiben an den Dresdner Oberbür germeister un» in einer persönlichen Erklärung in der DtenStagsttzung de» Gefamtrate» teilte der Dresdner kom munistische Stadtrat Lehrer Zinke seinen Austritt au» der KPL), mit. Er wird vorläufig sein Mandat al» Gtadtrat Wetter behalten. 'Dresden. Festnahme Münchener Einbrecher. Am Sonnabend nacht war in München etn dreister Schaufenster einbruch verübt worden, wobei den Tätern wertvoll« Sportmäntel und Pelze ta die Hände fiele». Si« waren Oertliches ««d Sächsisches. Riesa, den 15. November 1V28. ^—'Wettervorbersageürden 16. November. Nttgeteilt von der Gächf. Landeswetterwarte zu Dre»de«. vorwiegend stark« Bewölkung. Im späteren verlanf« strichweise auch etwa« Gegen. Flachland mild. Auch im Gebirge noch Wärme. Südlich« bi» westlich« Wind«, im Gebirge ziemlich lebhaft. —'Gatenfüeden 16. November 1V2S. Go»»««- a»f«a»g 7,1V Uhr. Sonnenuntergang 16,10 Uhr. Mond- eufgan» 11,26 Uhr. Mouduntergan, 18,83 Ubr. 1632: Lod Gustav Adolf» »o« Vchweden bei Lützen, (geboren 15V4); 1717: Der französische Vhilosovb Jean Lerond d'Alem- dert i» Vari« geboren, (gestorben 1788): 1766: Der Komponist Rudolf Kreutzer i» Versailles geboren, (gestorben 1831). i n d e x. Grund- ... Reichsamt, Abteilung III Sozialftattstik, teilt mit, daß e» die sogenannte RetchSindexziffcr für Wohnungsausgaben auf der Grundlage der Realmtete und der HauSzinSfteuer berechnet, ohne zwischen diesen beiden Leistungen be» Mie ters die im Sinns der Gesamtmeßzahl notwendige Tren nung vorzunehmen. Diese» Verfahren erscheint nicht halt bar,- denn eS muß den Eindruck erwecken, als ob die un mittelbaren Wohnungsausgaben -er Bevölkerung gegen über der Vorkriegszeit erheblich gestiegen wären. So stellt sich die Wohnungsmeßzisfer des Statistischen Reichsamt» denn auch seit längerer Zett auf mehr als 125 Einheiten. In Wirklichkeit sind aber die Ausgaben für Wohnung und Unterkunft gegenüber dem Vorkriegsstand erheblich zurück gegangen, wie es sich ja auch aus dem gegenwärtig im ReichSdurchschnttt auf 70 Prozent -er gesetzlichen Miet« normierten Betrag ergibt, Len -er Hauseigentümer als Miete erhält. Die MtetzinSsteuer stellt eine indirekte Ein kommens- ober Vermögensabgabe bar, die nur von denen erhoben wirb, die nach Ansicht der Steuerbehörden zu ihrer Leistung in der Lage sind. Sie dürfte demnach statistisch auch nicht anders behandelt werden, wie die übrigen öffent lichen Abgaben, die bet Festsitzung der RetchStndexziffer für die Lebenshaltungskosten nach Maßgabe der Mittei lungen de» Statistischen Reichsamt» über die Reform der ÄeichSinbexztffer im 5. Heft be» 5. Jahrgangs 1S25 der gcttschrtft „Wirtschaft und Statistik" nicht in Erscheinung steten. Di« durch die statistische Sonderbehanblung der NietztnSsteuer erfolgende, zu irrtümlichen Schlüffen Anlaß lebende künstliche Hinauffchraubung der Gesamtmeßzahl »er Lebenshaltungskosten kann schwerlich im Interesse weitester BevölkerungSkretse und vor allem der Wirtschaft —' Ungerechtfertigte Beanstandung der Buchführung eine« Gewerbetreibenden. Da» Organ de» Deutschen Jndustrieschutzverba»de- veröffent licht nachstehende Entscheidung de» ReichSsinanzhofe», die für alle Gewerbetreibenden von größter Bedeutung ist: Nach 8 208 der Abgabenordnung haben Bücher und Auf zeichnungen, die den Vorschriften diese» 4 gemäß ge führt sind, die Vermutung »ronunaSnen Führung für sich und sind, wenn nach den Umstand Falle» kein Anlaß vorltegt, ihre sachliche Richtigkeit zu beanstanden, der Besteuerung zugrundezuleaen. Die Steuerbehörde -alle die Bücher eine» Gewerbetrewerrden für seine Besteuerung au» dem Grunde nicht gelten lassen, sondern sein steuer- pflichtiges Einkommen geschätzt, weil er bei höherem Um sätze al» im Jahre zuvor einen geringeren Gewinn heraus- gerechnet hatte. Gestützt wurde dir Annahme der Steuer behörde, da» Ergebnis sei ein unrichtige», durch das Gut achten eine» Sachverständigen. Trotzdem hat der Reichs- sinanzhof zugunsten de» Steuerpflichtigen erkannt. Aller dings fei e» zutreffend, daß da« Ergebnis einer Buchfüh rung verworfen und da« Einkommen geschätzt werden kann, wenn die Unrichtigkeit der Buchführung nach den Gelamt umständen anzunehmen ist. Die Steuerbehörde hat jedoch die Unrichtigkeit einwandfrei nachzuweisen. Eine ordnungs gemäße Buchführung kann auch nicht deshalb verworfen werden, weil ein oder mehrere Sachverständige l vl Be- trtebSergrbniS höher schätzen. Denn die Bonnstanz sich darauf stützt, daß im Vorjahr bei geringerem Umsatz ein höherer Nutzen erzielt sei, so ist zu bemerken, daß die» doch sehr wohl möglich ist. E» wäre da» lediglich ein Anlaß zur Anstellung weiterer Ermittlungen gewesen. Der Steuer pflichtige hat änaegeben, daß er keine Kalkulation der Ge stehungskosten aufgestellt und daher in vielen Fällen unter den Gestehungskosten verkauft habe. Damit batte er tat sächlich eine genügende Erklärung dafür gegeben, weshalb trotz besseren Umsatz«» in dem fraglichen Jahr «in Ver lust entstehen konnte. Zum Nachweis der Unrichtigkeit de» Bucherarbnisse» hätte die Borinstanz nachweisen müssen, daß die Behauptungen des Steuerpflichtigen nicht zu treffen. —'Frauen sind vorsichtiger al» Männer. In der gegenwärtigen Zeit gewaltiger Zunahme deS Ver kehrs werden an die Vorsichtigkeit der Fußgänger zuweilen große Amorderungen aeitellt. Interessant ist fest- zustcllcn, daß im allgemeinen die weiblichen Fußgänger sich einer größeren Vorsicht befleißigen al» ihre männlichen Kollegen. Wenigstens geht da» auch au» einer Statistik hervor über die Berkehrsunfälle in Berlin. Dort wurden infolge Unachtsamkeit im Monatsdurchschnitt 161 Personen Opfer des Verkehrs, und zwar 95 männliche und 66 weib liche Personen. Auch eine andere Statistik kann als Beweis hcrangezogen werden: Durch Auf- und Abspringen ver- nnglückten monatlich 29 männliche und 13 weibliche Per sonen. —'Aus dem Landtage. Am Mittwoch beriet der RechtsauSschutz über einen sozialdemokratischen Antrag betr. die Aufhebung eines Beschlusses deS ärztlichen Bezirksver- eins Chemnitz zur Frage der Schwangerschaftsunterbre chung. Der Antrag wurde gegen die Summen der Sozial demokraten und Kommunisten abgelehnt. — Ebenfall» ab gelehnt wurde ein kommunistischer Antrag auf Senkung der Lohnsteuer und ein weiterer sozialdemokratischer Antrag betr. das Notprogramm der wirtschaftlichen Svitzcnver- bände der deutschen Industrie. — Ein sozialdemokrallscher Antrag, der die einheitliche Regelung der verschiedenen in Sachsen geltenden Bauarbetterschutzbestimmungen verlangt, wurde angenommen. Die Beratung über Fragen der- Woy- nungszwangSwirtschaft und der Mieterschutzgcsctzgebung wurde vertagt. —' Die Handwerksnovelle ist da. Dem Reichstag ist nunmehr der „Entwurf zur Äenderung der Gewerbeordnung", wie die Handwerksnovelle amtlich ftr. miert, nach Zustimmung aes ReichsrateS zugegangen. Der Entwurf bringt nach drei Richtungen grundsavlich Neue». — Während die ursprünglichen Bestimmungen nur den Handwerksmeistern und seinen eigenen Betrieb kannten, wird heute ost ein Handwerksbetrieb von einer juristi schen Persönlichkeit sei eS in Form der G. m. b. H oder anderer Zusammensetzung betrieben. Der Entwurf regelt die Eingliederung dieser Betriebe, ihre Beitrag»- pflicht und das Wahlrecht. — Die Staatsaufsicht wt2» neu geregelt und gegenüber den bisherigen Bestimmungen gelockert; Wahlrecht und Wahlpflicht wird auf alle Hand werker unter Beseitigung der bisherigen Vorzugsstellung der Innungen und Gewerbevereine ausgedehnt. Aus diesem Grunde und zur Erleichterung statistischer Er hebungen und rechtlicher Streitfragen soll ein alphabetbi- sches Verzeichnung aller Handwerkstreibenden geschaffen werden. In anderen Bestimmungen werden schließlich Fra gen der Zugehörigkeit und Wählbarkeit innerlich der In nungen und Zwangstnnunaen geregelt, soweit die bis her geltenden Vorschriften Zweifel gelassen oder fich als unzweckmäßig erwiesen haben. —g. Rücksichtslose Kraftwagen- «nd Mo torradfahrer. Im Stadtteil SStzscheiebroda-Zitzschewig wurde ein in den 50 er Jahren stehender Arbeiter, der mit feinem Rade von der Arbeitsstelle heimkehrte, von einem entgegenkommenden Kraftradfahrer angesabren, zur Seite geschleudert und erhebluh verlebt. Der rücksichtSloje Kraftradfahrer raste unbekümmert weuer und entkam auch unerkannt. Der in Kötzschenbroda wohnhafte Arbeiter ver mochte sich noch bis zum nächsten Arzt zu schleppen. Don dort au» wuroe er nach Empfang erster Hilfe heimbe fördert. — Bor dem Rittergut Lungkwitz wurde am 5. November eine sechsjährige SchweizerStochter von einem unbekannten Kraftwagen angefahren und mit einem schweren Schädelbruch am Straßengraben liegen gelassen. Nach dem gewissenlosen Kraftwagenführer wurde bisher vergeblich gefahndet. Hoffentlich,gelingt e» in beiden vor- ife' zuzuführen. Rauchverbot in den Eisenbahn zügen. In der früheren 4. Waaenklasse ist bekanntlich gegen das Rauchverbot am meisten verstoßen worden. Es wird befürchtet, daß wegen Wegfalls der 4. Klasse sich die Klagen über Mangel an Nichtraucher-Abteilen sowie über Nichtbeachtung des Rauchverbots vermehren dürsten. ES ist deshalb angebracht, auf die bestehenden Vorschriften erneut hmzuweisen. Nach 8 17 der seit dem 1. Oktober gültigen Eisenbahnverkehrsordnung ist eine an gemessene Anzahl Nichtraucherabteile in jeder Waaenklasse bcreirzuhalten. Ohne Einrechnung der Frauenabteile ist die Halste der Wagen oder Abteilungen der Polster- wie auch der Holzklasse für Nichtraucher zu bestimmen. Ist nur em Abteil der betreffenden Dagenklasfe vorhanden, darf nur mit Zustimmung aller Mitreisenden geraucht wer den. Nach dem gleichen Paragraphen darf in den Krauen- und Nichtraucherabteilen und in den Triebwagen ohne Raucherabteil auch mit Zustimmung der Mitreisenden nicht geraucht werden. Wenn möglich, sind Wagen für Rau cher und Nichtraucher vorzusehen. — Ohne vorherige Ver warnung ist eine Geldbuße von 2 RM. bei Uebenretung deS Rauchverbots zu erheben. Hierüber ist eine Beschei nigung mit dem Vermerk „Rauchbuße" auszuftellen, zu locken und dem Reisenden auszuhändigen. Sollte der Rei- ende die Zahlung der Guße verweigern, so ist er auf dem nächsten Bahnhof vorzusühren. .—'BerbandStag der sächsischen Schutzvolt- vergeblich gefahndet. Hoffentlich gelingt e» in beiden vor genannten Fallen, die Tater noch zu ermitteln und ihrer verdienten Strafe zuzuführen. —' Zum 5" _ - _ " rügen. In der früheren 4. gegen das Rauchverbot am meis,-.. Es wird befürchtet, daß wegen Wegs« sich die Klagen über Mangel an Ni
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