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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-20
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1928
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MkllllW SIMkll. Der Strom Ker Revolution, der entscheidende Wand- lungen auf allen Gebieten Kes Lebens innerhalb Kes lebten Jahrzehnts vollzog. Utz nun auch jene altgeheiligten Pr,vi- lege mit sich, die sntJahrhunderten traditiensgetreu als un antastbar galten, llno so geschah cs, kas> Ker umstürzleri'che Geist unserer Tage auch gegen das scheinbar auf ehernen Grundfesten gerichtete Gebäude der Ehe anging unk de» ragenden Bau erschütterte unk wankend machte. Welcher Art auch immer die Einstellung sein mag, die Ker moderne Mensch zu der Ehefrage einnimnil, gcwitz ist, Katz die be stehende Form irgendwie morsch ist unk rciormbcdüistig, kenn nur innerlich kranke Dinge können so leicht einer Vernichtung verfallen Womit nicht etwa gesagt werken soll, das; die Einrichtung Ker Ehe als solche Überwunden ist, die Form ist es, die der Erneuerung bedarf. Diesen Motiven erwuchs die Idee der „Kameradschaftsehe", die gegenwärtig eines der meistkiskutierten Probleme Ker Gegenwart darstellt. Es sollen hier aber weder oie Vorzüge noch die Nachteile dieser Bindungsform erörtert werden, noch eine Polemik gegen eine allgemein anerkannte Form des Lebensbundes geführt werden, sondern es handelt sich, ganz einfach zu sagen, um oie Feststellung, dass zeitig die Ehefrage im Brennpunkt des Allgemeininteresses stehl, weil von verschiedenen Leiten heilige Attacken unternommen werden, um ihre Neurrstebuug in veränderter Form zu be wirken. Wieder ist Amerika die Heimat all dieser Umtriebe, vielleicht, weil der enorme Prozentsatz amerikanischer Ehe scheidungen indirekte Beranlaisung zu einer festeren oder mindest andersgearteten Knüvinng eines Lebcnsbundes gab. Uno wenn der Richter Linkia», ein genauer Kenner der wirtschaftlichen unk sozialen Zustänkc des Landes, endlich eine neue Lösung in Kem llniammenleben junger Menschen, d. h. in der Gemeinsamkeit Berufstätiger sieht, als Ausweg für so'iale und eroti'che Not, so kennzeichnet er damit schon die zerrissenen Zustände diese» reichsten Lande» der Welt. Weyn man diele Anregungen weiter versolgt oder auf ihre praktische Möglichkeit Prust, so mutz trotz gewisser Unmöglichkeiten der Durchführung das ernste Mühen eine» Volkvreformators anerkannt werden, dem sckon welkenden Lebcnsbaum der amerikanischen Ehe neue Zweige aufzu- propren. Doch nicht umsonst nennt man Amerika va» Land der unbegrenzten Möglichkeiten, neben a otzangeiegten Ideen zur Neugestaltung eines Problems stehen aus der anderen Seite grotesk« uno frivole Auswüchse. Do ward in diesen Togen erstmalig eine Trauung im Mino voll- zogen. Lvringfield hecht der Ort, in dem dieses Schauspiel zu sehen wär, unter Wahrung aller Zeremonien, verstellt sich Die Begebeüheik klingt wie ein schlechter Senkations- kitsch, eben einem der vielen amerikanischen Magazine ent nommen: die feierliche Annonce eines Kinos,.da» zu einer Hochzeit einlädt und die Lcnsaüonsgier der Bürger aus einen Höhepunkt steigert. Der Vorhang hebt sich, auf dem Podium erscheint ein Manager, der.die näheren Personalien der Ehegewillten bekauntgibt, eine Orgel spielt v«n Braut- marsch — seltsamerweise ist es innner der au» Wagners „Lohcngrin", in der Neuen Welt besonders beliebt —, dpnn geht der Vorhang zum zweiten Male aus, und »wischen grellen Bnhnentulissen und pomphaften Blumenarrange ments erscheint das Brautpaar, von blumenstreuenden Kin dern geleitet Sie trägt ein Konsektionshütchen zu einem Hellen Kleid, das bunt jst und nicht aus Weitzer Seide, er aber fühlt sich, »vieles scheint, in den etwas zu engen weistgelben Handschuhen und Kem schlechtsihenden dunklen Soniitagsanzug nicht sehr Wohl, aber schon erscheint der Friedensrichter, brummelt den üblichen Spruch, di« Hände der beiden werden geeint, Tusch der Musik, sic tüsien sich lange, unter Publikumsapplaus, und dann fällt der Vorhang wieder. Worauf die eigentliche Vorstellung beginnt. Im Zu- schauerraum Die Boshaften und die Erfahrenen, die Nei ¬ dischen und die Witzigen, sie alle -eben nun ihre Pjeinunq zum B«sten, bi« da» Vrautauto, mit rosa und gelben Bändern versehen, die eben Getrauten entführt. Die» vor- kominnt« ist zunächst ein einzigartiger Fall, abek »» wird aewitz nicht lange dauern, bi» andere Kino« Vie gleiche Sensation ankiiudcn, schon au» Konkurrenzgründen. Und e« scheint ja wirklich junge Men chen zu geben, der sich nicht scheuen, eine Hanswursttade au» ihrer Eheschließung zu machen, vielleicht, weil sie e» interessant sind«», einmal im Mittelpunkt de» öffentlichen Interesse» zu stehen. Selt sam ist nur, daß die ernsten Kreise Amerika» und vor allem di- Polizei nicht gegen solche Audwüchs« «tnschrettrt. die eine Schändung bedeuten für die Ehe und all,, die wirklich bestrebt sind, die» Problem auf würdige Art zu löse«. Marktberichte. Amtlich »eftgesestte Preise en der VretzekttnUrke »» Berit» am 20 Nooember. «»treibe und Lelsaaten »r, l000 d«. saust pro 100 tzg in Reichsmark. Wetzeu, märkischer 2l0—2ltz pamm. —. Uoggeu, märkischer 201—20», märkischer, neu pomm. —. Merkte, neue Tominergerst« —, Wintergerste — — Vtzker. märttsckier 200—20», schlensch. —. Mat« lojco Berlin 2l7—219. Waggon frei Hamburg —. Wetze», «»bl, »ro 1<X) kg frei Berlin brutto inkt. Lack (feinste Marke» über Notizi 26,25—20,75. Äagge»««bl pro >00 tz- frei Brrli» brutto inkl. Sack 25,50- 28,75. Weizrnttei«, fr. Berlin 14,6Ü -14,^0. Ae„e»«eir, fr. Berlin 14,»10-14,70. «er» 3,40-3,50 Leiusaa« —. vtNerta-Drtzkra 43,00-52,00. U. Ltzris». «rtzseu — — —. Kuttererbke» — Peluschke» — — — Ackerbob»«» —. Wicke» 27,00- 29,50. Luvt»«», bleu» — — — —. gelbe — — — —. Serradella, neu —. A,d«l»che» vast« 3^'. 19,80-20,20. Leiuku tze l Saii4 37 »/, 24.60 b. 24,KO. rreckenschnitze« 18,70—14,00. reva-Ertractie»«. jchre 1 Bast« «5»/. 22.00-22,70 Eaetoffelstocke» 19,20-19,70. Wei,«», kleie-Meleffe 15,00-15,15 Braugerste 225-241. Futter. u«tz . Iidustri«,erste 200-208. keklsme Böser Husten Str^l. In (jualität uaci Quantität H Meli»« »a <isr 8pitrs »takt. Din ksktor Im afIrt»«k»NrIsd«n. « .»»stz.rLv VVsbsr fskk oeilch bkmrwllungpstaem. ckiStekstcha» psvckutzw v« kissDsr VsssdlD« virck Iknsn krkolg bnngsn. Leer. od.möbl.Zimm. frei. Zu erfr.im Tagebl. Riesa. Kleii itirsr Le6eutunx ru versotilisLeo, wär« kür «oeo 6ssekäktgw»lln eia groüvr k'vklsr. Ls! mväsrnen ILnuk- leutev ist 6iess Lrksovw!» rur Kslbst- vswtäo6iiedkvit zsvorclsn. Immer neue ^lÖFiiektcsitsv vt«r6sn rum Rsr- vordebsv 6er eigenen kropazno6» gesuekt. Lio orixioslles 8<üil»^vort, «ns ^kbi!6uvx, sollen 6as Xuxe ksssela uv6 als Lliekkavx ^virkea. Ls ist 6is älteste, xroüts vv6 verbreitetste Lvitaoz 6« Lerirlrs vv6 ist bsbor6lieberssits bestimmt rur Verokksvtliobuvx 6er «mtliobev Lsktuwtmaokuvßsa. Ivserat« iw Lissasr Isxvblutt Ln6«a illkolxs6o«ell allerxröütv Leaobtuvx uv6 brioxev sieberev Lrtolx. Ak« laurrln «... «»., tt u. suorv. von Ut»,a »ach Zetih«t» od. beschlagnahmrfr. Wohnung or-s Bimm.- grs. Oss. «rv. s 21.» «. d. Tagebl. Riem. rmu sk>. zi»M ab l.frei G»etheftr.E7,L irmr! kWiM»it! State püatzUiob riebt äa» Lee« »nk äem Drob, vsaa io äse Mob« «ia» 2llV8rU«rls» MekBlüür bllogt »or ä. Lllbre-Vbreobaa» S.iSiIrub,L"'^L Jung»» al» Hilf« für« Geschäft imm sofort, «»tritt gejucht. Drau» Vir»«r, Strumpf- u. Lrtkvtagenhau«. Tüaiurarwat -I. Zkerdner «ItzMIItlMtHl nach we»v»»>^rg V. cge- fuude u. geraum. 3 Zcuuu.) Mct ocieiu. Llreota oder Röderau erbittet i-etnr»ch Lunge, Mühlberg E„ aipss^riv äar »tül» Vmnob «o« iaäsa vawe. Saluanvke» Oeotaaa aaä iaärUors« Verb dietea Sarchbr ttr I. »«vKül-Wg zur Verkchrsordnnng der Stadt Riesa vom 10. August 1927. Hinter 8 53 ist folgender Paragraph einzu schalten : 8 53 a. 1. Im Stadtgebiet werden die Haupt- und Bahn- bofstrabe zu Berkehrtzstrahe» 1. Ordnung er klärt und an den Hauvtcingänaen durch rin Verkehrszeichen «ans ver Spike stehendes «eitzeS Quadrat mit rotem Rand» erkennbar armacht. 2. Die VrrkrhrSstrake 1. Ordnung unterliegt zu nächst folgenden Sonderbestimmungen: ») Das Einfahren in und au» Seitrnftrahen darf nur in Schrittgeschwindigkeit erfolgen. d) Für alle Fahrzeuge ist das Wenden und Rückwärtsfahren verboten. «) Alle Fahrzeuge Haden tunlichst rechts in der Fahrtrichtung anzuhaltrn. Anhalten und Anfahrt auf der linken Seite darf nur dann geschehen, wenn dadurch kein« Verkehrsbi hinderung eintritt. ä) Gleichartige in Fahrt befindliche Fahrzeug« dürfen einander nicht überholen. «) Personensahrzeug« dürfen »wischen 11 und 19 Uhr nicht länger haltrm al» das Ein- und Aus- (bezw. Ad- und Auf.) steigen er sordert. k) Lastiadrzeugen — mit Ausnahme derer der Reichspost — ist da» Hallen zum Zweck« de« Auf» und Abladen« während der Zeit von 11—19 Uhr auf 10 Minuten beschränkt, längere« Verweilen ist verboten. Für leichtverderblich« Waren und in anderen besonder«»! Fällen kann der dienst habend« Kommissar »der der den Stratzen- dienst ausübend« Beamte Ausnahmen von kurier Dauer, di« Polizeibehörde nach Be finden auch vou längerer Dauer aeftatten. soweit dadurch kein« V»krhr«ftockung «intritt. «) Da» Avladrn von Brenumaterial oder andere» Massengütern har di« 11 Uhr vor mittag« zu rrsolgrn, di« abgrladrn«n Massen sind schnellstens, spätestens aber bi« 11'/, Uhr, aus dem öffentliche» VerkehrSraum zu ent fernen. Da« Ausladen von Asche ist bis 11 Uhr zu beenden. b) Da» Parken der Fahrzeuge (Aufenthalt von längerer Lauer) hat auf den durch tret«- runde« Schild mit dem Buchstaben k und rotem Rand kenntliche» Parkpläj»«» zu er folgen, selbig« lind am Rathaus» und Rasen platz, östliche Seite und an der Ntederlag-, SreUtoratbirratz« und au der Ehemuitzer Stratze. i) Verboten ist daS.zwecklose Hin- und Her fahren sowie da» Probe- und UebungStahren. Verdate» ist seiner da« Aussteller» vou Ver kaufswagen und -ständen zum Zweck« dt« Stratzenhaudel« auf der Hauptstrave. 3. Di« strenge Ecnvaltun« der tztz 2S ff. der Ber- tevr» - Ordnung wird desonders zur Pflicht gemacht. Riesa, den 20. November 1S28. Der Rar »er »ratzt Riel» — Politeiamt —. VUIISKI Lte HÜbnerauaen sind »eg durch H iib»«ra»«,»-Lebewohl . und »etz«»ohl-Val>e»sch,ib«» Blech, dose (8 Pflaster) 4, Lebewohl - Sutztza» gegen empfindliche Füße u. Fußschweiß. Schachtel <8 Bäder) 50 Psg„ erhältlich in Apotheken und Drogerien. Sicher zu haben: Eentral-Dro«. O. Förster, Mediz.-Lrog. «. M. Hennicke. Dstzk. LS. Die ZeituugSrmzeiße übertrifft an Schnelligkeit alle übrigen Reklamearten nvbl. riwmer gesucht. Offerten unter L 2171 an da« Tageblatt Riekai Hausmägde, Feldmägde, Pferdeburschen, Oster- linder s. Neujahr ges. d. A. Seekig» Stellen» Vermittlung. RSdera«. Anstand., jung. Mädchen vom Lande sucht zum 1. Januar 29 Stella, al« tzcstolarln »rr > Landaui. Stadt Riesa vom 10. AillUlU 1927 zur öffentlichen i, Angebote nut. v r»Pakt- " - — lagernd Wurzen erbeten. -T I.SMW lmn, MtÄIwt ststik . WW». Daasrvä ia Loiäsusolürwsa mit loiodton Fodlsru dwouävrs DUIlU. in xrüötar ^uavadl unck »ar Saibstemkortixnvz vou Sdiäsoackirmov. Hoäaruisisrvv uack Tukarbaitsa aitor I»wp»u. LsmpeskMM «Hstr. U8tzt8.1«v8üd8Nl-VlüüdNr. f. Stenogr., Schreibmasch. und alle Büroarbeiten ver 1. 12. gesucht. Bewerdg. mit Gehaltsansprüchen n. k 21SV a d. Tagebl.Riesa. Tücht., sanb., ehrl. Ehe paar, welche« bei der in Frage kommend. Privat- kundschait schon eingesührt od. sehr beliebt ist, wird als Vsrmverteiler (für Marg.u. Kaffee» sofort für Riesa und Röderau gesucht. Interessenten, die über klein« Sicherheit und saub.Kellerraum verfügen, wollen Eilofferte «inreich. u. 12173 a. d. TageblNieio. Bäckergeselle nicht unter 20 Ihr., guter Brot- und Weitzbäcker, al« Erster für 2. Dezdr. Ls. I«. gesucht. Vorzu- stellen Sonntag, 25. 11. R.-Gräb», Mühlweg 1. iMlustiiMM Hal hles. 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November 1928 zur Versehrsordniing der Kenntnis. Druckstücke sind zum Selbsttostenpreise erhältlich. Der Rat der Stadt Riesa — Polizeiamt — am 20. November 1928. Gib.
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