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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-20
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1928
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WWMWtl». Da» Tempo unserer Zeit ist nicht aus Besinnlichkeit ein. gestellt. Kaum baß sich der moderne Mensch noch de» not- wendigsten ertnkcrt, wa» zur Erhaltung de» Körper» bient. Selbst der Abend und di« Nacht lasten ihn selten zu sich s«I»st kommen. Ein« unstnnig« Girr -«tzt ihn von Verdienst zu Verdienst und läßt ihn, immer heißhungrig, da» Vergnüg«» mit Augen und Ohren verschlingen. Und trotzdem bl«»bt bei allem «in schaler Geschmack zurück, «in Uudesrtrdtgtsetn, da» Gefühl tnnerer Leere. Sr vermeint Spieler zu sein und ist nur Sptelball in den verschiedensten Händen. Er hat viel leicht Reichtümer geschesfclt, aber er ist dabet tiefer und tie fer in seelische Armut geraten. Ein Schatten seiner selbst schleicht er, enttäuscht und ohne Ziel, durch den Rest seiner Tage. Rechtzeitig Einkehr halten! will un» der Bußtag gemah» nen. Nicht als Mucker verstaubten Idealen nachhängen, sondern mit klaren Augen in der tatsächlichen Welt stehen, wie sie täglich neu wirb und fortschreitet. Aber auch von Zett zu Zeit den BremShebcl treten. Eine Ruhepause «in. lege«. Alle» Materielle und Seelenlos« beumßt und reft» lo» auSschalten und dann eine kurze Spanne in sich hinein horchen. Die Dinge bet natürlichem Licht betrachten und nicht bei künstlichem, das sie uns angenehmer erscheinen läßt. Man braucht kein unmenschlicher Richter stiner selbst zu sein, aber auch kein alles entschuldigender Verteidiger. Rückschauen auf den Weg, den wir gingen. Niemand ist die personifizierte Vollkommenheit. Jeder geht einmal in die Irre. Aus begangenen Umwegen sich auf die richtige Fahrstraße zurechtfinben und zugefügte Schäden nach Kräf. ten wieder gutmachen wollen, das soll uns der Bußtag ver- anlasten. Er sei Gerichts- und Richttag! Textliches und Sächsisches. Riesa, den 20. November 1S28. —*Rvettrrvorf>rrsaae>rden21.November. Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Nach kühler Nacht im oberen und mittlere» Erzgebirge teil- weil« Nachtfrost. Tagsüber im Flachland w eder mild und auch im Gebirge Wärmegrade. In den Morgenstunden stellenweise neblig, im übrigen trocken und zeitweil« nnr gering, Regensälle. Schwache bi» mäßig, Winde an» Süd- oft bi« Südwest. —* Daten für den 21. und 22. November 1928. Eonnenausgana 7,27 7.28» Ubr. Sonnenunter gang 18,05 (16,04) Uhr. N sivaufgang 14,00 (14,16) Uhr. Monduntergang — (12,2s) Ubr. 21. November: 1682: Der Maler Elaud« Lorrain in Rom gest. (ged. 1600). 1694: Der Schriftsteller F. M. Arouet d« Holtair« in Paris geb. (gelt. 1778). 1768: Der Tveologr Friedrich Echleiermacher in Breslau geb. (gest. 1834). 1811: Der Dichter Heinrich von Kleist am Wanusee bei Potsdam gest. (geb. 1777). 1924: Der Philosoph Alms Riehl in NeubadrlSberg bei Potsdam gest. (geb. 1843). 22. November: 1767 : Andreas Ho er in St. Leonhard geb. (gest. 1810). 1849: Ter Schriiisteller Fritz Mauther in Horitz in Böhmen geb. (gelt. 1923). 1902: Ter Industriell, Friedrich Alired Krupp in Esten gelt. (geb. 1854). * —" Haupt, und Bahnhofstraße — Der» kehrsstraße 1. Ordnung. (Ls fei hiermit aus die diesbezügl. Bekanntmachung im vorliegenden amtlichen Teile aufmerksam gemacht. —* Schubert-Feier. In der vorliegenden Num. mer veröffentlichen wir eine allgemeinverständliche Erläu» terung der in der S ch u b e r t - F e i e r tFreitag, den 28. November a. c., nachm. und abends 8 Uhr im Capitol) auszusührenden Werke. Es empfiehlt sich, diese auszuschnei- den und während des Konzertes nachzuleien. —- 40jährige Dienstjuöiläen. In diesen Tagen war es nachstehenden Beamten der Reichseisenbahn. Gesellschaft vergönnt, das 40 jährige Dienstjubiläum zu begehen: Hilfszugschaffner Oswald Weser, Stadtteil Werda, Zugtontrolleur Gustav Schönert, Friedrich- List-Llraße, und Fahrmeister (Oberzugführer) Fran- Antrag Lommatzscher Straße. Den Judilarcn wur.de je ein Diplom des Herrn Reichspräsidenten und des Hertn Generaldirektor Dr. Torpmüller überreicht- Die Glück- wünsche der Generaldireknon wurden mündlich durch Herrn Reichsbahn-Amtmann Rentzsch in Gegenwart von Vertretern des Bahnhofs Riesa übermittelt. —* Geschäfts-Neueröfsnung. Im Anzeigen- teil der vorliegenden Ausgabe kündigt der Inhaber de» bekannten Schuh hause» Wiederhol», Herr Karl Wiederhold, die Neueröffnung seine» Geschäftes an, da» nach erfolgtem Umbau in das Enderletn'sche Grundstück sNteberlagstrahe — neben Restaurant „Elbterrasse") verlegt worden ist. Die neuerstellten Geschäftsräume entsprechen in jeder Hinsicht den Anforderungen, die an ein moderne» Unternehmen gestellt werben können. Die Geschäfts- Wiedereröffnung erfolgt Donnerstag, den 22. November, nachmittags 4 Uhr. — Wir wünschen dem Inhaber, Herr» Karl Wtederholb, baß er auch in den neuen Geschäftsräumen reichen Zuspruch un- Unterstützung findet. —* Riese Roland in Riefa! Wieder Haven wir Gelegenheit, einen Menschen von außergewöhnlichem Wachstum zu bewundern. — Das Gastspiel des Riesen im „U. T."«Reslaurant bietet Gelegenheit, diesen wirk lichen Riesen kennen zu lernen und zu bewundern. Der Jüngling ist keine schnell emporgeschossene Gestalt. Er ist auch in der Brette hünenhaft gebaut. Seine Schuhnummer beträgt 56. Er ist. ein Mensch, wie man ihm in unseren Zeiten wohl höchst leiten begegnen wird. Man beachte da» Inserat in vorliegender Tageblatt-AuSgabe. —* Die Altersversorgung der Staatsan. gestellten. Zwischen der sächsischen Regierung und den am Staatsangestelltentarifvertrag beteiligten Organisati- onen ist wegen einer Zusätzlichen Alters- und Hinterblie- benenversoraung eine Vereinbarung auf der Grundlage der für die Reichsangestellten abgeschlossenen Zusatzversicherung zustande gekommen, die am 1. Dezember in Kraft tritt. Aehnliche Vereinbarungen sind auch für die Angestellten bei den Gemeinde, un» BezirkSverbänven in Aussicht ge nommen. —-Tarifverhanblungen in ber Textil industrie OstsachsenS. In ber Frage ber Verlänge rung de» Tarifvertrages bet der ostsächsischen Textilindustrie werden am Donnerstag, den 22. November, Verhandlungen «wischen dem Arbeitgeberverband und den beteiligten Ge- nS- —Saudert-Gedenksefer der vorkschul,. Zu einer stimmungsvollen Feier gestaltet« sich die Abend stunde, di, den Manen Schubert« »alt. Im Mittelpunkt der Feier, »u der sich »eben den vßerklaffen auch lebr viel« Eltern »inoelünden batten, stand di» Gedächtnisrede de« Herrn L,br»r Kr» der, der in anschaulicher und «indrucks- voller W,«s» Leden und.«Serk d^ großen Meister» »ar Anaen führt«. Mn» reichhaltig« vartraosfolg«. di» - üb- gesehen van »ine« L«»d — «In« «««wähl seiner volketllw- litßsten W,rk< lür medrstimmigen «der. Sopran- und Alt- solie, vio'in« und Klavier »u Gehör bracht», ließ den genial,,! «»«st de« Klassiker« Im «eich, der Töne l^endig werden. Zu Höhepunkt«» gestaltet« sich die «irderaabr de« Marsch«» in O-Vnr. de»Lind<nßaume», dr« Im. prompt»« in Ile-Vor (mit seinem char«kt»ristilch«n Hauvt- motio und der reizvollen Rbvtbmtsterung). de« frischen vunschltede« und der Nnaeduld. Mit Hingabe waren vor gilene auch all» Kinder am Werk. Nm den «sirdioen Verlaus der Feier batte sich neben dem unermüd lichen Eborleit»» Herrn Läßt«, auch Herr Hager ver- dient aemacht. T». —*Gchußerts»s«rderH»id«b»raschule. Die Hridebrrgichnle veranstaltete ibr« Schnbertkeier am IS. No vember abend« im Saal« de« Gasthof Srvdewi». Herr Schulleiter Albert begrüßte die erfreulicherweise so zahlreich erschienenen Freunde der Schul« und Eltern der Kinder. Mit dem immer wieder ansprechenden Heidenröslein, ge sungen vom Schulchor, wurde di« Feier «lugeleitet. Darauf folgt, da« wundervoll voraetragene Lied »Da« Leben ist «in Traum". In volkstümlicher Weis» macht« Herr Lehrer Krieg die ZubSrer mit dem Leben Schubert« bekannt. Sin- arflochten in diesen Vortrag wurden Sola- und Lboraesäng« und Jnftrumentaloorträge. Au» Schubert« Fngendwerken wurde von einigen Knaben Le« 7. und 8. Schuljahr,« der Ungarische Marsch und Kommas, «nur Solls, Visoviis«, (Menschen au« dem schönen Wien) zweistimmig für Violine mit Klavierbegleitung »u Gehör gebracht. Herr Schwab- Häuser sana den Erlkönig, au« den Müllerliedern Ungeduld, au« der Winterreise den Lindenbanm und al« Beispiel dafür, daß Schubert auch lustig« Weisen anstimmen konnte, den Mulensobn. von den einzelnen Klassen wurden Da« Wandern, Schweizerlied, Der Fischer, Wiegenlied und vom Schulchor Die Forelle gelungen. Auch feine« Schaffen« anl dem Gebiete ber Over wurde gedacht und da« Ballett au« Rosamunde von dem Streichquartett varaetragrn. Di« Frier wurde wirkungsvoll beschlösse» durch den Vortrag der h-moU-svinphonl« zu acht Händen, aesplelt von Frau Winkler nnd de» Herren Mentber. Krieg und Schwabbäuser. .,-77 Die Volksschule Gröba in Riesa ver anstaltet wreder wre in den Vorjahren eine WeihnachtS- auSstellung guter Bücher im DitzungSsaale der Schule Umgang Altrockstratze). Die Ausstellung ist ge öffnet Sonnabend, 24. 11., 15—19 Uhr; Sonntag, 25. 14, 10—12 und 14—18 Uhr; Montag, 26. 11., 15-19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es ist damit jedermann Gelegenheit gegeben, gute Jugendschrrstcn kennen zu lernen. —*DerEv.-luth. LanbeSfchulverein für einen Dtaatsvertragund für Schulfrteden durch Schulfreiheit! Der Ev.-luth. LandeSschulverein für wachsen hat auf feiner diesjährigen Haupttagung An fang dieses Monats in Chemnitz in nachfolgenden Ent- 'chlteß ungen zur kirchen- und schulpolitischen Lage Stellung genommen: »Der gegenwärtig religiös-neutral« Staat kann noch immer nicht durch ein gerechte» ReichSschul- gesetz der Kirche uud dem christlichen Elternhaus« die Siche rung der christlichen Erziehung in einer Schule mit Bibel, Katechismus und Gesangbuch verbürgen. Wir sind vielmehr noch immer von der wechselnden Parlamentsmehrhett ab hängig. Darum fordert der Ev.-luth. Landesschulverein für Sachsen einen zwischen Kirch« und Staat auf der Grundlage der Gleichberechtigung der Konfessionen zu schließenden Staatsvertrag". — „Noch haben wir kein Reichs schulgesetz. Eine wesentliche Zusage der Reichsverfassung ist noch immer nicht verwirklicht! Darum fordern wir für Sachsen freie Schulen ösfentlichen Rechtes mit einheitlichem Lehrerkollegium. Darüber hinaus rufe» wir ohne Unterlaß: Gebt dem christlichen Hause durch» ReichSschulgesetz den ersehnten Schulfrieden!" —* Tagung der Notarmeinschaft ber Deut- scheu Wissenschaft. Die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft hält am 1. und 2. Dezember in Dresden ihre diesjährige JahreStagung ab. Am 1. Dezember wird im Rathause ein Empfang, und am 2. Dezember eine öffentliche Kundgebung im Capitol stattstnben. Es sprechen u. a. Geh. Regterungsrat Pros. Dr. Planck über da» Thema „Aus ber neuen Physik", Prof. Dr. Hübner-Berlin über „Ein Atla» ber deutschen Volkskunde" un- Prof. Dr. Schmaus-München über „Weltall und Wetter". —* Zur PretSschleuderei im Zigaretten, ge werbe. Wie gemeldet, war vor einiger Zeit eine Ab satzvereinbarung im Zigarettengewerbe getroffen worden, die sich gegen die PretSschleuderei wendet. Nunmehr hat ber berufsmäßige Handel sich in einer Kundgebung dagegen ge- wendet, daß durch Liese Regelung auch der Rabatt bezw. bi« Rückvergütung, die der Händler seinen Kunden gewähre, al» PreiSschleuderei verboten werben solle. Dadurch würbe der berufsmäßige Handel empfindlich geschädigt. Tatsächlich lasse sich ber Rabatt mit der an sich abzulehnenden PreiS- schleuberei nicht vergleichen. —* Reichsbahn und Schwerkriegsbeschä digte. Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten «ahm in einer au» allen Teilen Le» Reiche» von 75 Delegierten be suchten Reichskonferenz am 17. und 18. November in Berlin Stellung zu den Forderungen der KriegSopser an de« Reichstag und di« Reich-regierung. Die Konferenz billigte die diesen Stellen am 22. Oktober unterbreitet« größere Ein- gab«, in welcher di« Anpassung -er BersorgungSgesetzaebung an die gegenwärtigen Verhältnisse gefordert wird. In Er ledigung mehrerer Verhandlung-Punkte nahm die Konferenz einstimmig auch «ine Entschließung an, in ber gegen bi« von ber Reichöbahnhauptverwaltuna bei der Tarifumftrlluug verfügte vesettigung der besonderen Beförderungsbedin gungen für Schwerbeschädigt« protestiert uud der Bunde»- vorstand ersucht wird, erueut bei der Reichsbahn, dem ReichSverkehrSministerium, dem RetchSarbettSmintsterium und dem Reichstag vorstellig zu werden und die sinngemäße ber alten Tarifbeftimmungen bei Beförderung Schwerbeschä digter in der Lolz. und Polsterklasse zu verlangen. JnS- besondere sei Vorsorge zu treffen, daß die Schwerbeschädig tenabteil« in allen Zügen nach wie vor geführt werden. —" Mehr Selbstverwaltung für die Ange» stellten-Versicherung. VollSparteilich« 'deutsch nationale und Zentrumsabgeordnete verlangen in einem Antrag im Reichstag die Vorlegung eine» Gesetzentwurfs, worin die Selbstverwaltung der Angestellten-Dersicherung auSgcbaut werden soll. Dabet sollen die beteiligten Ar- beitgeber und Versicherten insofern zu vermehrter Mitwir kung herangezogen werden, al» die beamteten Direktions mitglieder usw. durch den Verwaltungsrat der Versicherung gestellt werden sollen. Die Regierung macht Vorschläge, nach denen ein« Mitwirkung der Organe der Selbstverwaltung bei der Beitrag»- und Leistungsbemes sung möglich Ware. —" Landestagung der christlichen Gewerk schaften. Am Sonntag tagte in Dresden der Landesver band Sachse» im Gesamtverband der christlichen Gewerk schaften Deutschland. In der Vormittagssitzung wurden sin den LandeSauSschutz der bisherige LandeSverbandSvor- sitzende Giertz/vreSben zum Vorsitzenden und Picker-DreS- den zum geschäftsführenden Vorsitzenden wiäergvvählt. säch- _'ilft- Nach übeu- au» Sach- S^entl chen Tagung amNachmtttag wurden im Anschluß an die Referate zwei Entschließungen angenom- men. in denen u. » .. sischen ArbettSmin! rung der Kartells Herabsetzung geforl Schlachten und Eerpfund«« du Landwirt,. Gastwirt« usw. Nach ^nee Bet«! machung de» virtschaftSmintsterium» wirst vom Meist gewerbe Md haft darüber Mage geführt, sta- besonder! den ländlichen Gegenden da» Schlachte» und Verpfur a. die gefordert, BesMiun, »ü» säch- tzerium» abge ehnt uS ein, EVvette- Gesetzgebung mit dem Ziele st« Breis- wrt wird. und B «r Pf und, du r ch Irischer es in — ^..-sunden durch Landwitte, vvr allem aber durch Gastwirte Grün waren-, Gemischwaren- und dergleichen Händler immer mehr überhand nehm,». Die Erörterungen Haden ergeben, daß in der Tat in vielen LandeStetlen die Schlachtungen erheblich zugenommen haben. Da» Wtrtschaftsministerium weist deshalb darauf hin, daß gewerbsmäßig« Schlack), rungen nur in Schlächtereien stattfinden dürfen, die nach der Gewerbeordnung genehmigt sind. Luch de« nichtge- werblichen Schlachtungen und Berpfundungen haben die werblichen Schlachtungen und Verpfundungen haben die Polizeibehörden »um schuhe der Allgemeinheit gegen Miß stände ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. —" Bon de» sächsischen Sparkassen. Der Spareinlageiibestand bei den ösfentlichen Sparkassen Sach- sen« belief sich am Ende de» dritten Vierteljahve« 1928 auf 425 7 Millionen RM. Der Zuwachs betrug im September 12,6 Millionen Reichsmark (imAugust 14,3) gegenüber 10,3 Millionen im September vorigen JahreS. Die Ci» lagen bei den Kassen de» sächsischen Gironetzes betrugen Ende September 301,7 Millionen, hier war im August eine Abnahme von 3^7 und im September eine Zunahme um 1,4 Millionen RM. (September 1927: 0,1) zu verzeichnen. — Die ersten neun Monate dieses JahreS brachten bei den Sparkassen eine Steigerung um 133.7 Millionen gegen über 1080 im gleichen Zeitraum de» Vorjahre», im säch sischen Gironeh betrugaleichzeitia die Zunahme 88,6 Milli- onen gegenüber 35,3 Millionen un Jahre 1927. Die sächsische Auswanderung. Nachübeu- seetschen Ländern wanderten im Monat August au» Sach sen 167 Personen au» gegenüber 157 im Juli. Die dreS- lähriae Augustzahl blieb gegenüber der de» vorigen JahreS um 41 zurück. Auch die Gesamtzahl der in diesem Jahre bi» Ende August nach Uebersee Ausgewanderten blieb er heblich unter der de» gleichen Zeiträume» im Jahre 1927; sie betrug 1773 gegenüber 2103 im Vorjahre, von den im ersten Halbjahr 1928 auSgewanderten 1449 Personen kamen au» der Industrie 615 oder 43,2 v. H-, hier waren die Berufsabteilungen Eise«. Metall, Elektrotechnik, und Fern mechanik mit 287 Angehörigen am stärksten vertreten Han del und Verkehr stellten mit 265 AuSwandernden 18,3 Pro zent, die Landwirtschaft mit 188 Personen 13 Personen. ' —" Deutsche Lehrerversammlung in Dresden. In der Pjingstwoche nächsten Jahre» wird die allgemeine deutsche Lehrerversammlung in Dresden zu einer Tagung zusammentreten. In Dresden wurde vor 80 Jah ren im Jahre 1848 der Deutsch« Lehrerverein gegründet. Auf der Tagung werden zur Verhandlung stehen: „Die Schule isir Dienste der Volks- und Äölkerversöhnung" und „Schule und Wirtschaft". ES wird mit einer Teilnehmer zahl von 8 bi» 10000 gerechnet. —* Bemerkungen zur Berufswahl. Obgleich der Schulentlassungstermin noch ziemlich fern ist, werden sich viele Eltern schon in diesen Tagen ernsthaft mit der Berufswahl für ihre Söhne beschäftigen. Die Krage: Goll unser Sohn Kaufmann werden? wird in Hinblick auf die noch immer große Stellenlosigkeit vielfach mit starkem Zweifel erhoben werden. Und dennoch-macht sich auch im KausmannSberuse immer stärker ein Mangel an Kräften, die nicht den Typ des „Kontoristen" mit allgemeinen Kenntnissen verkörpern, bemerkbar. ES bieten sich heute für junge Menschen, die die notwendigen Voraussetzungen mitbringen, wieder etwas bessere Aussichten bei »er Er lernung diese» Berufes. Entscheidend ist allerdings nicht nur, daß der junge Berufsanwärter eine Lehrstelle be kommt, sondern in noch höherem Maße, daß ihm seine Lehrfirma auch eine guke Ausbildung gewährleistet. — Es ist daher allen Eltern, die ihren Sohn Kaufmann werden lassen wollen, zu empfehlen, sich vorher genaue Auskunft über die Voraussetzungen, Anforderungen uns Aussichten de» Kaufmannsberufes einzuholen. Die Kaufmännische Stellenvermittlung des Deutschnationalen HandlungSaehil- fen-Derbandes unterhält hier Bahnhofstraße 11 täglich in der Zeit von 10 bis 2 Uhr nachm. besondere Sprech stunden für Eltern und Schüler, in denen sie über alle Kragen des Kaufmannsberufes und über die Lehrverhält- nisse Auskunft erteilt. Auch Lehrstellen bei gutberufenen Firmen werden von ihr vermittelt. Beratung und Lehr- stellenvermittluna sind vollkommen kostenfrei. —" Zum Abbau der Sächsischen Staats- -eitung. Bei den Verhandlungen über die vorgeschla gene DerwaltungSkeform in Sachsen spielt »er eventuelle Abbau der Sächsischen Staatszeitung eine erhebliche Rolle. Hierzu nimmt da» genannte Blatt gestern selbst an leiten der Stelle da» Wort unter der Ueberschrift „Da» finan zielle Ergebnis beim Abbau der Sächf. StaatSzeitung". Darnach betrugen die Einnahmen des Blatte» im Rech nungsjahr 1926/27 insgesamt 276000 Mark, davon etwa 161000 Mark Abonnentengelder und 101000 Mark Ein- rückungSgebühren. Von den 5500 zahlenden Abonnenten waren 18 Prozent staatliche Bezieher, 25 Prozent Private und 57 Prozent Gemeinde- und Reichsbehörden. Bei einem Abbau blieben für den Staat also als Ersparnis die Be- zugSgelder der etwa tausend Staatsbezieher mit 36000 Mart jährlich. Die EinrückungSgebühren von 101000 Mk. setzen sich zusammen au» 13574 Mark für Bekannt machungen der Ministerien, Kreishauptmannschaften, oberen und mittleren Behörden und 87 23b Mark für solche der Gerichte, Privaten usw.; hierin sind rund 55 Prozent private Inserat« mit enthalten. Die Gesamt ersparnis de» Staate» würde somit 49000 Mark betra gen, nämlich 36000 iWonnentengelder und rund 13000 Mark au- den erwähnten Bekanntmachungen der Staats behörden. Diesen Ersparnissen stehen aber erhebliche Aus gaben gegenüber. Kür die Herstellung der LandtagSbetlage, sofern sie beibehalten wird, sind 30000 Mark aufzuwen- deN, für die Beamten der StaatSzeitung, sofern sie nicht auf Warteaeld gesetzt werden, 50332 Mark jährlich. Wer den nur Darteaelder gezahlt, dann vermindert sich die Dumme auf 38160 Mark. Das ist also eine Gesamt ausgabe von 80332 bezw. 65160 Mark, die einer Ge- samkersparntS von 49000 Mark gegenüber stände. Der Staat würde also beim Eingehen der StaatSzeitung nicht nur nichts sparen, sondern sogar noch »»zahlen müssen. Da aber der Ueberschutz der StaatSzeitung in den letzten Jahren durchschnittlich 18000 Mark beträgt, erhöht sich der Verlust noch um diese Summ«. Der Staat würde also 48 758 bezw. 83586 Mark einbützen, wenn die Sächsische StaatSzeitung abgebaut würde. Sächsische Kinder in der Schwei». Nach telegraphischer Mitteilung auS Lugano ist der am IS. November 1928 erfolgt« sächsische Kindertransport gut in der Heilstätte Agra (Kanton Lessin) eingetrosfen. —" Die Frauen im Kampfe gegen Schmutz und Schund. Eine Reihe von Frauenvevbänden ver anstaltete gestern abend im Künstlerhause in Dresden eine große Kundgebung gegen Schund und Schmutz in Litera tur und Kunst. ES sprachen die Führerin de» Deutschen
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