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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-24
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1928
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I. u »f -b le d 8 274 Tonnadeud, 24. Novemver 1Ä28, abends. 81. Jahr-. ta» Meta« Tageblatt «kfchetttt tebm, Tag atmd« '/,« Uhr mtt »nenahm« der Sonw- und Festtage. Bez»^prri«, gegen vormwMhUmg, für et««, Monat S Mark » Pfttmi, ohne Zufttll- gebühr. Für den Fall de» Echtreem» von VrodukttonSverttnenmge«, Erhöhungen der Löhn« »nd Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für du Nummer hm nuSgabetaae» sind bi« v llbr vormittag« euszugeben und im vorau« zu bezahl«»; «in» Bewähr für da« Erscheinen an bestimmte» Lagen und Plätzen n>«d nicht übernommen. Grundpreis für di« öS «w brettt? t ww hoh««rundschrtft-Mntt (« viweu»,9k Eold-Pfamig«; die HS mm breit« Reklamezeile lüv GSld-Pf«mtg«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/. Aufschlag. Fest« Laris«, vewtlligter Nab an «lischt, wen» der Betrag versällt, durch Flage «ingezogen «erd«, »Gß oder d« Auftraggeber in Kon kur« ««St. Zahlung«- und Erfüllung«ort: Riesa. Achttägig« llnterhaltungdbmlag« -Erzähttr an d« Elbe". — Am Fall« höher« Gewalt — Krieg ob« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« her Druckerei, der Lieferanten oder der veförderungletnrichtungen — hat der Bezieher keine, Anspruch auf Lies«»», »der Nachlieferung der Zchtmrg oder auf Rückzahlung d«« Bezugtpreis««. Rotation«druck und Verlag: Langer t winterlich, Riesa. Geschäft«fdell«: Svtttzestrntze ö» Verantwortlich für Rehchstto«! Heinrich Uhlemann, Rt«sa: für Anzeigenteil» Wilhelm Dittrich, Riesa. M AMMWWW« N «Mit. handgreiflich« Gewähr für da« Wetterlebe« nach dem Lod« und für den Sinn unseres Lebens hätten. Aber Lte Ewig keit läßt sich nun einmal nicht so bequem In landläufig« kleine Münzen umschlagen. Rur vom Boden der Religio» auS können wir mit dem Problem des Todes fertig «erden. Rur auf diesem Boden kann erst die Menschenseele die Grütze beweisen und betätigen, zu der sie berufen ist. Die kleinlichen und engen Deutungen und Zwecksetzungen vom Standpunkte des Irdischen aus find de» wahren Menschen- wesens unwürdig. Letzte« Ende» ist e» die Unlösbarkeit de» Problems, wa» uns daran erinnert, dah unser Dasein au» begrenzten, überschaubare» und erkennbare» Berhättatsse» rung eme Doppelvorlaae au - - Der witrttembergische Gesandt«, Dr. BoSk settre Regierung da» Steuervereintzeitlich«« well eS nicht entsprechend der RetchSversassur msin« Grundsätze für die Veranlagung der Gemeindesteuern ausstelle, -en fingnztellen Bel der wirtschaftlichen Struktur der einzelnen Länder nicht Rechnung trage, die technische Durchführung de» Gesetze» in einem Lande mit vorwiegend Kleinbetriebe« kaum möglich sei und in Württemberg im Staat und »och «ehr tu den Gemeinden zu Lastenverschtebungen führe, die die Regie- rung nicht verantworten könne. Mit einer Angliederung -er Besteuerungsgrundlagen für die Realfteuer« würde Württemberg einverstanden sein. Die Unruhe« i« Afghnriftim. - XR en» Delhi. Rach de» letzten Nachrichten au» dem östlichen Afghanistan ist der Stamm der Sangukhel, der einen Teil de« Shinwari-Stamme« bildet, in die afghanen feindliche Bewegung verwickelt. Di« Regieatng tn Kabul bad jetzt den Beistand einiger Stämme erhalten, di« ihr frrtmdltch gesinnt find. G» werd«» «neratsch« Schritt« unter nommen, um di« Bewegung zu unterdrücken. Di« ring«, bannen feindlichen Streitkräfte und ihr« Dörfer wurden da» Fiu«,e»ae» mit Bvmben beworfen, wa» auf di« An, ««hörige» der aufständischen Stämme fierest« otntchiichtgrnd gewirkt hat: vdz. Berlin. Der Reichsrat hielt am Frettaa nach mittag unter dem Vorsitz de» Reichssinauzminister Dr. HU, serding eine Vollsitzung ab, deren wichtigster Punkt der Gesetzentwurf über die Ber«i»heitlich»ng des Stenerrechts (Steuervereiuheitlichungs-Gesetz) war. Zunächst erledigte aber der RetchSrat ei»tge kleine vor, läge«. Die Bereinigung von Waldeck mit Preußen und die Verlängerung des Steuermtlderungs-Gesetzes um ein wei teres Jahr wurden genehmigt. Bet dem Gesetzentwurf zur Ausführung -er Empfehlungen -er WeltwirtfchaftSkonferenz wurde der Art. 1 über dte Ratifikation -e» Abkommen» zur Abschaff««, »er Ei«, und AnsfnHrverbote für Knoche«, SLnte «nd Aelle einstimmig und der Art. 2 über autonome Senk««» vo« Zölle» gegen die bayerischen Stimmen äuge, «omme», nachdem der bayerische Gesandte, Dr. v. Preger, sich gegen die Herabsetzung zahlreicher Zollsätze erklärt hatte, von deren Zweckmäßigkeit die bayerische Regierung sich nicht überzeugen könne. In der Gesamtabsttmmung wurde dieVorlage gegen die Stimme angenommen. I« -em Entwurf eines Gesetzes über dte Erstatt«», »»« RechtSauwaltSgebÜhre» in Armensache« Haven die Reichs- ratS-AuSschüffe entgegen -er Vorlage eine» niedrigen Tarif für die Rechtsanwaltsgebühren sowie die Bestimmung be schlossen, daß den Ländern die erwachsenden Kosten vom Reiche erstattet werden. Da« Plenum eutschted sich für die Ausschutzbefchlüsie, infolgedessen erklärt« der Vertreter des RetchSjusttzmintstertums, -atz die Reichsregserung mtt den Aenderungen Les Reichsrats nicht einverstanden sei und da gegen Einspruch erhebe. Eine Verordnung zur Abänderung d« Vorschrift«» über die Saliwirtschnst wurde genehmigt; dabyrch wird -aS Ver bot der Abteufung vo» neuen Schächten um wettere drei Jahre verlängert. . Darauf folgte die SMtM K« StMNMMWlWMkKl. Der sächsische Vertreter, Ministerialdirektor v. Sichnrt, beantragte dte vertag»», der Vorlage bis da« siaauzielle Verhältnis zwischen Reich, Länder» und Gemeinden geklärt fein würbe; evtl, beantrage er die Absetzung von der Ta gesordnung. Nachdem ReichSfinanzmintster Dr. HUferdiu, dringend um die sofortige Beratung ersucht hatte, wurde der Bertaguugsantrag ab gelehnt. Ministerialdirektor ». Eichart erklärte darauf, die sich» fische Regier«», sei z»r Veh«»«« »er Schwierigkeit« voll» komme» bereit, könne aber die GesetzgSnng über die beide» wichtigste» Steuer», die de» Länder» »och verbliebe» feie», «icht qns der Hand gebe», ohne die Abfichte» der Reich»re» gier«»« über de« bevorsteh«»»«» Fiuanzassgleich ,« ken» ne«, da dte ReichSregieknvg keine »»eitere Anfklär»»« dar über gebe« könne, müsse die sächsische Regier««« gege« das asir-e ßtimmeu. Bayerischer Gesaudter v. Pre«er erklärte gleichfalls, die bayerische Regierung könne auS finanzpolitischen, ver fassungsrechtlichen «nd verfaffungSpolittkcheu Gründen dem Gesetz nicht zusttmmen, da der letzte Rest der Finanzhoheit und der steuerlichen Selbständigkeit der Länder beseitigt werde. Das Gesetz bedeute einen mächtigen Schritt »um Einheitsstaat, -en die bayerische Regierung grundsätzlich ab lehne. Die Verschiedenheit der Länder bedinge einen ver schiedenen Aufbau der Steuergesetze. Dte Angleichung der Realsteuern ließe sich durch freie Vereinbarung herbeifüh- ren, ein retchSgesetzltcher Zwang fei abzulehnen. RetchSfimrnzmiuiper Dr. Hilferding führte au», »atz dte RetchSregterung für die zur Vorlage gehörenden Gesetze über dte Gebäude-EntschulbungSstener und über den UeVer- trttt vo« Beamten in Len Retchsdienst den verfaffungSSn- Lernden Charakter anerkenn«, während bet -e« übrige« Gesetzen eine Verfassungsänderung nicht vorlteae. AallS der versaffungSändernde Charakter bei allen Gesetze« vo« Reichsrat beschlossen werden sollte, würde die RetchSregie- rung eine Doppelvorlaze an den Reichstag bringen. g »ur allge- SaüdeS- «nd ürfniffen und Totensouutag. Da kamen wir neulich einmal auf einer Wanderung, in > das Pfarrhaus unseres Großvaters. »Wie interessierte uns seine einstige Wirkungsstätte, über M wir aus setnem Munde persönlich noch so manches gehW. Und wir fragten dte jetzigen Bewohner nach ihm, aber sie kannten feinen Namen »icht mehr. Zuviel andere Seelsorger waren in der Zwischenzeit schon durch die Türe L«S Hauses auS- und ein- gegangen. Im Kirchenbuch erst mußte festgestellt werden, wer der Großvater war und wie lange er in der dortigen Gemeinde amtiert hatte. Sv schnell war Las Anbenke» eines tätigen Menschen erloschen. An Stelle der lebendigem persönlichen Eindrücke treten die papierneu Feststellungen einer ayttlicheu Registratur. Wie kurze Zett, und auch um dies« papternen Erinnerungen wird sich niemand mehr kümmern. Wie unauslöschlich prägt sich uns allen der Eindruck deS wächsernen Gesichtes eines lieben Verstorbene« ei», Len wir Mw letzten Mal vor uns haben, ehe wir ihn dem irdische« Verfall überantworten. Wie spricht a«S einem solchen Totenantlitz immer wieder das ganze unerbittlich« Rätsel des Sterbens und Vergehens zu uns. Eine Fülle von Leben, die auS diese» Augen, die auS diesen Zügen tagtäglich zu uns sprach, ist plötzlich für immer verschlossen. Der Krieg hat uns an viel junges schreckliches Sterben gewöhnt. Wir haben dieses große Sterben fast schon zu sehr wieder vergessen. Aber an einem der ersten Gedenktage wie am Totensonntage, ersteht eS mtt voller Wucht neu. Wir sollen es auch nicht vergessen. Die Mahnung des TodeS gehört zum Leben, damit wir dessen ganze Ernsthaftigkeit begreifen. Wir würben uns weniger anstrengen, dem Lebe» einen wertvollen Inhalt zu geben, wenn wir nicht au seine Vergänglichkeit dächte». Immer wird der Tod als geheimnisvolle Frage, alS nachdenkliches Rätsel vor »Hl»stehen. Wir suchen Antworten auf diese Fragen und.S'tz Äffen für dieses Rätsel, aber un sere Antworten >' ^.Äigen werden immer menschlich sein, Dtqckefit^'LHSZge Antwort kann der sterbliche Mensch nicht'M m-^itzd>agen von den Toten des Krieges, sie seien für Sache gefallen. Wir hofften, der Krieg würde mit i mer>. ^Erfolge für unser Vaterland enden, und dann hätten wir in diesem Erfolge die Lösung gesucht. Was aber nun, da dieser Erfolg auSblieb? So ist eS in der Welt geschichte schon oft gewesen. Wa* wir erlebten, hat auch der alte Cato schon erlebt, als er den Siegen CäsarS gegenüber den berühmten Ausspruch tat: „Den Göttern hat die sieg- reiche Sache gefallen, mir aber die besiegte." So waren die Christen des Mittelalters enttäuscht, als dte Kreuzzüge zu keinem positiven Ergebnis führten. War «S denn etwa keine gute und heilige Sache gewesen, das Geburtsland de« Christentums wieder unter die Herrschaft der christlichen Völker zu bringen? , Und es ist mit den Schicksalen der einzelnen nicht anders als mit den Schicksalen der Völker. Auch da so vieles Stre- ben und Mühen, Kämpfen und Sorgen um Ziele, die uns selbstverständlich und gut erscheinen, an deren Sinn und Wert wir keinen Zweifel haben. Und dann der Tod vor der Erreichung des Zieles! Womöglich gar der Tod nicht nur inmitten der Arbeit, sondern auch nach vollendetem Mißerfolge! Aber selbst wenn e» anders wäre, selbst wenn Deutsch, land im letzten Kriege gesiegt hätte? Wenn di« Christenheit baS heilige Land erobert hätte? Wenn Cato den Sieg seiner Partei erlebt hätte? Wo ist heute das Römerreich hin? Was ist heute von der mittelalterlichen Welt übrig geblie ben? Was wird in Jahrhunderte» und Jahrtausenden noch von unserem Volk und Staat übrig sein? Wer wäre so ver messen, daß er eine bestimmte Antwort auf solch« Fragen geben möchte? Aach der schönste Zweck, ben sich Menschen denken, kann immer nur ein menschlicher Zweck sein, und auch der schönste menschliche Zweck wird immer LäS menschlich« Wesen der Vergänglichkeit tn sich tragen. Wie aber sollte man au» vergänglichem Zwecke die endgültige Lösung für daS Rätsel des Todes ableiten? Und was hätte der heute lebend« Mensch von dem schönsten Zweck der menschlichen Gesellschaft, der etwa in Jahrhunderten und Jahrtausenden verwtrkttcht würde? Wa» nützt eS den Sklaven deS Altertum», daß heute die Sklaverei abgeschafft ist? WaS nützt e« den ver folgten Ketzern und Hexen de» Mittelälter», -ab es heute keine Folterkammern und keine Scheiterhaufen mehr gibt? Wo wir mtt vollem Ernste tn da» Antlitz de» Tode» schauen, da verfliege» zuletzt alle, «uch di« großherzigsten und großzügigsten Lösungen, dte der Menschengeist erfindet. Vom engen Standpunkte unserer Sterblichkeit werden wir mit dem Problem des Tode» nie ganz fertig werden. Uns das ofsen einzugestehen, ift einfach «in« Pflicht der Ehrlichkeit. Aber sollen wir nun etwa verzagen? Sollen wir au» der Tatsache des TodeS, di« wir nicht restlos deuten könne», die Sinnlosigkeit de» Leben» ableite«- Auch das wäre über- eilt. Haben wir keine positive Antwort aus die Frage de» TodeS, so doch auch kein« negativ« Sasse« wir un» daran genügen, im Angesicht de» Tode» den Ernst dieser ganze« Frage zu erleben. Für dte Praxis de» Dasein» genügt schon dieses Erlebnis. „O lieb' so lang' d« liebe» kannst" singt der Dichter. Wir werden innig«, lieben, wir werden mehr au» unserer Liebe heraus tu«, wenn wir «n» darauf besinnen, daß auch unserer Liebe einmal unüberbrückbare Schranken gesetzt find. Und wenn un» gerade die Liebe LaS Scheiben äuS dem Leben schwer macht, dann erblüht an» ihr Glaube und Hoffnung. Nur der Glaube kann un» tra gen in bas schöne Wunderland. Was uns die Philosoph«» nicht -««erraten vermöge»,da» sagen yns auS ihren Ahnun. gen und Osfenbarunge« heraus dte Dichter und. Propheten. W"Kl wär« «» bequem fiir un» Menschen; wenn wir di« Hessischer Gesandter Nuß stimmte der Vorlage unter der Voraussetzung zu, daß die dadurch entstehenden Steueraus fälle bei der Regelung des allgemeinen Finanzausgleichs Berücksichtigung finden. Ministerialdirektor Dr. Tischbein lehnte namens der Regierung von Mecklenburg-Schwerin das Grundsteuer- Rahmengesetz, da» Gewerbesteuer-Rahmengesetz und daS Gesetz über die Gebäude-Entschuldungssteuer ab. Oldeuburgischer Gesandter Ahlhorn erklärte sich gegen den ganzen Entwurf, weil er gegen die Reichsverfassung verstoße. Als Berichterstatter -er Ausschüsse wies Ministerial direktor Hog darauf hin, daß die Ausschüsse die richtige Mitte gesunden hätten zwischen dem Ziel der Steuerverein heitlichung un- der Bewegungsfreiheit der Länder und Ge meinden im Interesse ihrer finanziellen Selbstverantwor» tung. Bei den Umlagesätzen zur Gewerbesteuer und Grund steuer würden die Länder nicht gebunden, wohl aber bei der Gebäude-Entschuldungssteuer. Länder und Gemeinden hät ten die Bewegungsfreiheit, Sie Gewerbesteuer und Grund steuer mit verschiedenen Steuersätzen gegeneinander zu be messen; auch dürften die Gemeinden bei den Gewerbehilfs steuern in den Steuersätzen differenzieren. Durch das Steneraupassungs-Gefetz solle» die Reichs- sinanzbehörde« tu Gemeinschaftsarbeit mit Vertreter» der Länder «ad Gemeinde» alles Einheitliche sesisetzen. Der Be richterstatter erläuterte sodann eine große Reihe technischer Einzelheiten der Gesetzentwürfe. Beim Gebäude-Entschul- dungssteuer-Gesetz haben die Ausschüsse das Kompromiß be schlossen, daß dte Landwirtschaft grundsätzlich einbezogey werden soll, aber der Zeitpunkt -er Einführung dieser Steuerpflicht «nd -er Umfang derselben einem späteren Retchsgesetz Vorbehalten bleiben soll. Tas Steuerverein heitlichungs-Gesetz, das die Regierungsvorlage als Mantel gesetz vorsah, sei tn ein reines Einführungs-Gesetz umge- wandelt worden. Der versaffungSändernde Charakter fei von den Ausschüssen bejaht bei dem Grundsteuer- und Ge werbesteuer-Rahmengesetz, bei dem Gebäubeentschuldungs- steuergesetz sin Uebereinstimnmng mit der Reichsregierung); beim Gteueraupaffungs-Gesetz (entgegen der ReichSregie- tung) und bei -em Gesetz über die Uebernahme von Beam ten tu den Reichsdtenst aus Anlaß des Steuervereinheit- lichungs-Gesetzes sin Uebereinstimmung mit der Reichsre- aierung). DaS EtnführungS-Gesetz sei nach Ansicht der Aus schüsse nicht verfaffungSäudernd. In der St»zelberat»«g wurde «ach einem preußischen Abänderungsantrag beschlossen, daß die Steuerbefreiungen von den Länder» nicht subsidär, sondern nach einem be stimmten Katalog festzusetzen find. Für bas ganze Reich Wierde et» einheitlicher Zahl»ngstermin festgesetzt, nur kön nen nach einem Hamburgischen Antrag für Gemeinden über 1MV0V Einwohner Abweichungen davon durch den Finanz- Minister zugelaffen werden. Dieses Gesetz «mrde nicht für verfass»ugSä«dernd erklärt »nd in der Gesamtabstttmnung mtt 4» gegeu SS Stimme« (Bayern, Sachsen, Württemberg, Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg und Braunschweig) nu- genommen. Beim Gewerbesteuer-Rahmengesetz behielt sich die Reichsregierung eine Doppelvorlage an ben Reichstag vor, weil ihr Antrag, der sich auf den Sraftwagenverkehr der ReichSpost bezieht, abgelehnt wurde. Der verfaffungsän- -ernde Charakter dieses Gesetzes wurde abgelehnt, das Ge le- an sich mit Mehrheit «»geuvmme». Ueber da» Sebande-EntschnldnugSstener-Sese- wurde «amentltch abgestimmt. Für das Gesetz stimmten S4, da gegen 31 Vertreter; dagegen stimmten Bayern, Sachse», Württemberg, Baden, Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg, Braunschweig und Lippe. Thüringen enthielt sich der Stimme. Dte versaffungSändernde Zwetdrittel - Mehrheit wurde also nicht erreicht, das Gesetz als» «bgelehnt. Staatssekretär Pvpftj kündigte eine Doppelvorlage znr Wtederetnfügung an den Reichstag an. DaS Steneraupas- snngSf^etz wurde mtt 42 gegen 26 Stimmen (Bayer«, Sach se«, Württemberg, Mecklenburg-Schwert», Oldenburg, Braunschweig und Bremen) augenomme«. Da» Gesetz üb« de» Nebertritt vvn Beamte» tn de« Retchsdienst wurde mit 49 gegeu 19 Stimmen (Bayern, , Sachse« und Oldenburg) angenommen, also mit -er für Ver- faflungSäuderungen erforderliche« Mehrheit. DaS zum Einführungs-Gesetz umgewanbelte Mantel- Gesetz wurde, nachdem daS Gebäube-Entschuldungssteuer- Geketz wegen der mangelnden Zwetdrtttel-Mehrheit ausge fallen war, mtt 42 gegen 26 Stimmen (Bayern, Sachse«, Württemberg, Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg, Braun schweig un- Bremen) angmw»««,. Riesaer H Tageblatt Poftscheckkontee Dratden 158». Girokaff« RttsaNr.LT Drahtanschrift, Lageblatt Rttsa. Fernruf Nr. W. Kstfach Na 5L «nd AuzeigFr (Llbebtttt mtt T-stiger). Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain. Le» Amtsgericht» und de» Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesch de» Finanzamts Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen dehördlichersttt» bestimmte Blatt.
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