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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-24
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1928
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Lotenfett. Da» Totenfest ist da» ernsteste Fett de» ganzen Jahre», ist der Tag, oer un» maynr, der teuren Entschlafenen zu gedenken, alle haben wohl schon «inen oder gar meh rere unserer Lebentgenossen »ort liegen, wo wir die ewige Ruhe ahnen, wo da» größte Rätsel der Menschheit un täglich vor Augen schwrot und niemals gelöst werden wird, solange,wir auf Erden wandern. Heilt- ist un» die stille Ruhestätte der Toten: oenn dort schläft da» Edelste, da» Köstlichste de» Menschen, das Kleinod seiner Liebe. Wir nennen diese Ruhestätte oen Gottesacker: denn heilig ist der Booen, in dem die Toten ruhen, heilig ist die Erde, die sich am Tage des jüngsten Gerichtes durch den Posaunenschall der göttlichen .Heerscharen auftun wir». Totensonntag! Wir eilen hinaus, um die Gräber unserer entschlafenen Angehörigen mit Blumen und Krän zen zu schmücken. Nur wenige Kinder aus »em Reiche der herrlichen Flora können wir auf die efeuumrankten Hügel legen: denn der Herbst und die Dorboten des Winter haben alle Farbenpracht duftender Blüten in der wetten Natur vernichtet. Ehrysanthemen, Winterastern und wohl auch eine letzte Rose winden wir in den dunkelgrünen Tannenkranz. Es sind Opfer der Liebe und treuen Ge- denken», wie wir zum Friedhof tragen. Ernst und feierlich stehen wir am Totensonntag zwischen den Gräberreihen. Unser Blick gleitet über die Hügel, und so mancher gute Bekannte steigt vor unserer Seele lebendig aus dem Reiche der Toten empor. Wir sehen, wie er zur Arbeit geht; wir erleben mit ihm Freud' und Leid der Vergangenheit. Alle hab?» sich im Garten der Gräbcrkreuze eingefunsen, und alle beweinen den Ver lust eines teuren Toten. Da steht die einsame Waise, die den allzu frühen Tos des sorgenden Vaters und der lie benden Mutter betrauert: die gebeugte Witwe weiht dem entschlafenen Gatten il,re Tränen; das Muttcrherz blutet um den Tod eines holden Kindes. Doch die Trauer um unsere Toten soll unS nicht die Pflichten der Liebe gegen sie Lebenden vergessen lassen. Nach dem Totenfest kommt die Zeit des lebendigsten Lebens: Advent und Weihnachten, eine Zeit, die den Lebenden gehörr, die Pflichten von uns fordert und uns den Tag der Wehmut und Trauer vergessen läßt. AM MMlll MI Heute, am 2s. November, vollenden sich 20 Jahre, seit die Welthilfssprache Esperanto auch in unserem Riesa festen Fuß faßte, indem sich seine hiesigen Freunde und Anhänger zu einer Ortsgruppe zusammenschlossen. Das Esperanto verdankt sein Entstehe» dem russischen Augenärzte Dr. Samenhof in Warschau, der im Jahre 1887 unter dem Titel: »Lingvo Jnternacia, De Dro. Esperanto" eine kleine Broschüre in die Welt hinauSgehen ließ: in die ser unterbreitete er, zuerst in russischer, bald darauf auch in polnischer, französischer und deutscher Sprache, den Kultur völkern der Erde seinen Gedanken, wie man durch Anwen dung einer leicht erlernbaren, aus Elementen der National sprachen zusammengesetzten künstlichen Hilfssprache zur Ueberbrückung der die Völker trennenden sprachlichen Gegen- sätze gelangen könne. Diese Idee hatte schon seit Jahrhun derten viele grobe Geister beschäftigt — genannt seien nur EomeninS, Leibniz, Deöeartes —, jedoch ohne dah es jemand gelungen wäre, einen wirklich brauchbaren Vorschlag zu machen. Der einzige praktische Versuch, das »Volapük", war als untauglich erkannt worden! So gewann denn da- Esperanto alSbald nach seinem Erscheinen, dank seiner Ein- sachheit, seiner unbeirrbaren Folgerichtigkeit und seine- WohlklangS, rasch zahlreiche Anhänger, namentlich in Frank reich, Eimland und der Schweiz. In Deutschland freilich waren die Erfolge In den ersten 15 Jahren nnr mäßig, obwohl einzelne Männer, wie Leopold Einstein in Nürnberg, W. H. Trompeter in Westfalen und andere, sich lebhaft um die Ausbreitung deS Esperanto be mühten. Erst die Gründung des »Deutschen Esperanto- Bundes" 1M6 und die Herausgabe Les »Germana Esperan- tisto" durch I. Borel in Berlin seit IMS gaben den Anstoß zu einem kräftigen Aufschwung der Espcranto-Bewegung in Deutschland. Auch in Sachsen entstanden damals, 1906 und 1907, die ersten Esperantistenvcreinigungen sLetpzig, Dres den, Chemnitz, Pirna, Zittau, Plauen u. a.) Ein« besonder kräftige Entwicklung aber trat ein, als im August 1908 in Dresden der 4. Esperanto-Weltkongreß abgehalten wurde. Man sah, wie die aus allen Teilen der gesamten Erd« her beigeströmten Esperantisten sich ohne Zwischenverständigung ohne Müh« unmittelbar verstehen konnten, man vernahm bei den Verhandlungen deS Kongresses, bei Konzerten und Theateraufführungen den Wohlklang der Hilfssprache: man bemerkte, wie der bescheidene »Meister" Dr. Gamenhof und seine Anhänger von allen Seiten auf- höchste geehrt wurden und wie auch der König Friedrich August sich sogar mit in den Dienst der Sache stellte, indem er bas Protektorat des Kongresses übernahm. Da wurde da- Interesse für die »Welthilfssprache" im ganzen Lande rege und führte aller- orten zu Lehrkursen und zur Bildung von mehr alS 80 Orts gruppen in allen größeren Orten. Go auch in Riesa. Am 2. Oktober 1908 begann im da maligen »Kaiserhos" «in UebungSkursuS, den die Herren Redakteur PlaSnick vom »Riesaer Tageblatt" und Realschul oberlehrer Böttcher aus Großenhain in- Leben gerufen hat te« und in welchem sich unter Leitung von Herrn Bürger. MMWkllMt. MM ffMIM - WtMM. L«r gestern abend im Lapitol abgehaltenr viert« Kunst abend war ,«gleich eine großzügig angelegt« Schub« rt- feier unserer Stadt, «er verdienstvoll« Veranstalter, Studienrat JwanSchönrbaum, hatte «in vortreffliche» Schubertvrogramm au» der überreichen Schaffen-süll« de» großen Meister» »usammengrstellt. In erster Linie kamen di« Orchefterwerk« zur Geltung, die durch di« hirftg« Orvsteuskapelleund da» Dre-dner Kaufmann- or «bester ein« schöne Wiedergabe erführe». Doch auch vakalweek« mit Orchesterbeglettuna wurden geboten. Di« S.apranpartt« lag in den bewahrten Händen von Maria Thieme, deren volltönender Sopra» namentlich in der Schlußnummer sieghaft über Chor und Orchester schwebt«. Im Lhorverrtn stand dem Leiter di« recht« Stüh« >ur Seite, der auch dtemual Win« nicht leicht« Aus. and« tonrein und klangschön löste. — Li« Einleitung bildet» die ,Üt a lteuisch, Ouvertüre" lin Ovar), rin Jugend- «mHchubew«. da» er unter be« Einfluß seine» itaitent- sch« Ho«»o1ltson»leßrir- Salieri geschaftt» hat. Lana s fchulkehrer Mühlberg au» Großenhain etwa « Dame« und Herren der Erlernung de» Esperanto befleißigten. Nach Be- . ... -«M,» der Teil- rrn Prof. Dr. Göhl zusammen. Da» ge- tft also der Geburt», iretntauva. Seitdem an» mtt ge«. Chor, iesa» Durste «» ^Winzer- , ... ._. ebenso schöne Operette in S Ikttn „Walbv0glein", Text und Musik v. G. chen Gottes reicher Natur, liegt die Waldsrieden", /«in LieHkingAausflugsvu. und Ausenthält ihre» Freunde»,"«»«» tu Erwin v. Mengen, der sich tn di« Pslegatocht, da» »Waldvügletu", unsterblich verliebst Hai wie , V. im Andante, würde» der »art« Streichkörper und di« Holzbläser noch besser «ur Wirkung kommen. — Den triumpbalen Schluß bildet, »M trjam« Stege»»«-* (Gedicht von Grillparzer).für Sopran«. Thor und Orchester (Jnstrumtntation von F. Mottl), ein Werk, da« «n» Schubert auch realistisch in der Tonmalerei zeigt. Hier zeigte sich, wie schon erwähnt, Li« Solistin auch all dramatisch« Sängerin. Der Thor gab sein Beste«, wenn er auch manchmal in den fugierte» Stellen stark berau«a«ben mußt«, um mit dem Orchester zu konkurrieren. Sticken wir auf den Abend zurück, io können wir zunächst dem Letter, der Serie de» Ganzen, der auch die-mal al» Orchesterdirigent ein« groß« Leistung bot, nur danken und nochmal» dankbar die Hand drücke». Danken müssen wir auch dem O rch«ft « r, deren Mitglieder größt,»teil» uneigennütig, nur au« Knnftbrgetsterung Mitwirken, Besonderen Dank aber auch dem Chorvere^i, durch den «» möglich wird, große Werk« tür gemischten Lbor in unserer Stadt »ur Aus- iührung zu bringen. — Zum Schluß noch einig« Aeuberlich. »eiten: E» würbe von mehrere« Zuhörern gewünscht, da« Programm möchte ohne Gaus« durchgesührt werden. So dann könnt« wohl in den Garderoben bei starkem vesuche di« Bedienung vermrhrt und «in Anschlag angebracht «erden: Eingang — »«--an-, um da» vordräng«« nbinstello» A Herren der Erlernung be» Espen rndigung be» Kursu» schloffen sich d nehme« (SO) unter dem Vorsitz öet zu einer -Esperantistengruppe Ni«! schab am Ni. November 1908; dieser tag der hiesig«» ersten Esperantist» hat da» Esperanto 1« Riesa vielseitia« Fortschritte gemacht, «» ist in allen hiesigen Schule« seutheuommen bi« Berus», schul«) al» wahlfreie» Unterrtcht-fach «ingeführt, alljährlich wirb Gelegenheit »ur Erlernung in Uedung-kursen geboten, bi« Esperanto-rvppen (seit 199t besteht hier auch ein« Ar- better-k-Grupp«) bieten ständig Anregungen »ur Fortvil- düng nnb zum Briefwechsel mit au»lä«oisch«n Esperantisten. Und eS bars bestimmt erwartet «erben, baß die Esperanto- fache auch in Zukunft immer in Riesa «ine Stätte sorgsamer Pfleg« finde« wird. Di« Esperantogrnvv« wirb am 8. Dezember kn ihrem VeretnSbause, dem „Sächsischen Hof", ein« schlichte Feier ihre» rojäbrtgen Bestehen» veranstalten. Hierbei wird sie auch ein« kleine Festschrift erscheine« kaffen, in der neben einem Geleitwort ikre» jetzigen rührigen Vorsitzenden, Herrn GtudiiNrat Dr. Döbler, ein geschichtlicher Abriß über die Entwicklung be» Esperanto in Riesa enthalten sein wirb. Möge bi« Grnw auch tn Zuku«st allezeit blühen und ge» beiden und da» Esperanto in ihr Pfleg« und Fv'-erung finden. N. H. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 24 November 1S28 —*Weff»r«nrtzer»gg» "»ven 25. November Mttgeteilt von der Sächs. Lande»wetterwarte zu Dresden . Wolkin von wechselnder Stärke. Anfänglich noch »ur Nn- beständiakeit neiaend. vereinest«« Regenschauer. Geringer Temveratnrrückgang. Allmähll-e» Abstauen der au« Westen wehende» Wind». —* Dnten ksir de " 25. und 28 Novembers 928. s»nn»na«sgann 7,88 17,84« Nbr. Soiinenunternana 18.1 <18> Nbr. "' n danfgang 15,S (15,29) Uhr. Mondunter- gang 4,82 t6,2) Uhr. 25. November: 1814: Der Naturforscher Robert Mayer in Heilbronn geboren, (gett. 1878); 1887: Der amerikanisch« Großindustrielle Andrew Car negie in Dunferltn« geb., inest.ISIS); 1878: Der Dramatiker Georg Kaiser in Grünheide, Mecklenburg geboren. 26. November: 1822: Der preußisch« Sknat«mann Karl Aiiaust Fürst v. vardenberg in Genna gest., igeb. 1750); 1857 r Der Dichter Joseph Freiherr v. Eichendorfs in Neiße gest^ (geb. 1788). —o Lichtbild« »«»«trag. Am kommend«« Dien», tag, den 27. 11., veranstaltet der Volks-Feuerbestattungs- verein, B. v. a. G. abend» 8 Uhr t» .Wettiner Has" einen Ltchtbtldervortra- Über da» Thema: »Totenbeßattung im Wandel der Zetten*. Diesem intexeffauten vor- trag, der vor alle« Dingen «ufkllinrug über die Art'und da» Wes«, der Feuerbestattung -eben soll, darf niemand ferndleibe«. —* E. v. Säugertraa» mtt a< Riesa, Overetttnaoend tm Hotel Höpfner, Ri man vor Fahren den herrlichen Melodien d< ltesel" lauschen, so war «» diesmal die fast e Operette in 8 Akten „Waldvügletn", Text uud Musik v. G. Mtelke. Im Neckarlande, einem ausgesucht schöne« Fleck chen Gottes reicher Natur, liegt die Waldschänke .Zum Waldsrieden", ^etn LtebltugSauSflugSont einiger Studenten und Aufenthalt ihres Freundes, eine» junge« Malers Erwin v. Mengen, der sich tn di« Pflegetochter de- Wirte«, da» ^Waldvügletn", «»sterblich verlieb« hat. Doch dessen Mären und reicher Onkel, der Kommergtenrat » Mengen, hat feinem Neffen da» Versprechen abgenommen, beim Er- greifen de» Künstlerberufes auch Junggaselle zu bleiben, andernfalls er ihn enterbt. Al» sich nun dar Onkel zmn Be such anmelbet, beschließt die fröhliche Corona -er Studenten, eine entsprechende Komödie zu inszenieren, durch die der gestrenge Herr überrumpelt werden soll. Lier Onkel kommt, ein Fest, der 55. Geburtstag de» Wirte-, wird gefeiert, durch besondere Umstände kann die einstuchiert« Komödie nicht steigen, der Zufall befördert die Tatsacha Le, Ltebe des Neffen an» Tageslicht. Der Neffe Erwin fall verzichten und tut e» tm Drang« der Verhältnisse auch, nachdem sein Onkel ihm seine tragifche Künstler«-« geschildert hatte. Es kommt aber zu einer dramatischen Wendung divrch da» Lied de» Waldvügletu»: ^Hast durchlebt du schwer« Stunden"...., wa» auch eiust vor Jahre« La» Lievlingslted Her Kitnstler- gatttn de» Onkels war. Der Knoten löst sich, Röschen, das Waltwögletn, ist da» Kind de» Onkel», bi« beiden Liebenden verloben sich. Zur Erhöhung der Freude und Les Jubels /verlobt sich noch der Kellner mtt seiner geliebte» Wirtschaf terin, und, nachdem die abgewtesene komische Freterstgur «ine» Schneider» da» Feld verlassen muß, eint man sich zu einer doppelten, fröhlichen VerlobungSfeter. Die Musik der Operette ist recht treffend, und viele schmeichelnde und »räch- ttge Melodien birgt sie tn sich, ähnlich und tn schon gehörter Qualität wie beim „Winzerltefel". In der Rollenbesetzung waren wirklich glückliche Griffe getätigt worbmi. Frau Schmtdtgen in der schwere» Titelrolle al» „Wawvügletn" bezauberte nicht nur durch ihren schönen Sopran, sondern auch Lurch da» charaktertsttfche Mienenspiel. ESenso ihr Partner al» Kunstmaler, Herr SchmtLtge», der du seiner Rolle aufatng und außerdem noch über ein prächtig«- Baß- Bartton-Organ verfügt Set guter textlicher Wiedergabe. Der „Onkel" fand durch seine besonnene Ruhe einen wür dige« Vertreter durch H. Pöschel, wie ebenso der etwa- be häbige Wirt von H. Katfer gut gefptelt wurde. Sirr recht komisches Paar war der Kellner (H. Hecker), der duvch seine urwüchsige un- manchmal etwa» ungelenke Art, sich zu geben, un- durch sein EtgentumSesperanto viel Hoiterkett erregte und die Wirtschafterin (Frl. Böttcher) tn ihrer derben Berltebthett. Bet ihrem GesangSbuett „Mein ge- ltebtes Mauseschwänzchen" mtt dem sich anschließenden grotesken Tanze war da- Beifallsklatschen groß. Der Führer und Sprecher -er Studenten, Stöpsel (H. Steglich), war recht geeignet un- elastisch genug, spielte lebensfroh und gestaltete mit seinen lebhaften Kommilitonen da» Ganze zu buntem Treiben. Au- -er Rolle -e» unglücklich ver liebten Schneider- hätte sich wohl noch mehr herausholen laffen. Der Chor der jungen Mädchen und Burschen um rahmte -a- herrliche Bühnenbild zur Vollständigkeit uud ließ im Zusammenspiel eine volle Wirkung erzielen. Be sonder- hervorgehoben sei die reizende Szene LeS Freuden feste- im „Waldsrieden", der Chor „Im Tanze sich drehn welch himmlische Lust", dann der EtnlettungSchor, ferner Rüschen» Lied „Welch herrlich schöner Morgen", die Duette Erwin—Röschen» „AlS ich zum erstenmal dich sah" und „Wenn wir erst vorm Altar stehn" und der Schlutzchor „Walbvöglein, goldiger Schatz". Der Erfolg der Operette wurde noch erhöht durch die herrlichen Kostüme der Fa. Mratzek, Lurch die prächtige vühnendekoratton und -ve- leuchtung. Herr K. Volle war den Solisten, dem Chor und dem fein und zurückhaltend begleitenden Orchester (Stabt orchester Oschatz) ein exakter und impulsiver Letter, während für die Gesamtregte -er nimmermüde 1. Vorsitzende, Herr Otto, zeichnete. Die Gesamtleistung war eine sehr gute, und der vollbesetzte Saal kargte nicht mit Beifall und war bochvefrtebigt von dem Gesehenen und Gehörten. Wie wir hören, soll die Operette voraussichtlich am 4. Dezember nochmals aufgeführt werden. Wir wünschen auch dafür wieder einen vollen Erfolg. W. Lg. —* Kraftpostltnie Dresden — Wilsdruff — Nossen — Roßwein —Döbeln. Am 28. Novem ber soll die Kraftpostlinie Dresden—Wilsdruff—Nossen- Roßwein—Döbeln in Betrieb genommen werden. Eine Probefahrt von Dresden bi» Dobeln findet am Dienstag —* „Die baskische DenuS" im Rundfunk. Bor wenig Tagen hat diese jüngste Oper Hermann WetzlerS ihre Uraufführung im Neuen Theater zu Leipzig erlebt. Wetzler ist ein Musiker von stärkstem Können, voll Charakter und Eigenart tn der Behandlung be- Orchestralen. AlS alter Theaterprakttker strebt er auf seine besondere Weise mit grobem Finderglück neue Jnstrumentalwirkungen an, und wer genauer htnhürt, wird feststellen, baß hier ein Musiker am Werke ist, der sich immer mehr um Vertiefung seine künstlerischen Wesen» bemüht. Seine neueste Oper wird ihren Weg machen, weil st« so viel echte-, dramatisches Leben und musikalische Schönheit in sich birgt, wie kaum «tu« Oper der letzten Jahre. Da» Textbuch hat Wetzler» Gattin, Ltni Wetzler, der aletchnamtgen Novelle von Prosper Merimee frei nachgebtldet, die die unheilbringende Wirkung de- heidnischen Götzenbildes tm katholischen Baskenlande schildert, aber zu versöhnendem Schluß au-kltngt, denn nicht nur vernichtend, sondern auch segnend tut die Statue, die —* Alldeutscher Abend. Am kommenden Dien«, tag, dem 27. Nov., wird 8 Uhr abends tn Höpfner» Gaal tn öffentlicher Veranstaltung ter Abgeordnete de» Deutschen Reichstage» C. G. Gok au» Hamburg über „Deutsche Gegenwart»- und Zukunftsfragen" sprechen. Der Redner gehört dem deutschen Schiffbau an und ist einer unserer hervorragendsten Wtrtfchastskenner. Es bedarf keiner Be tonung, wa» der Abend zu bedeuten hat. Wer so die Hand am Pulaschlage der Zett hat wie Gok, der muß notwendig gehört werden und ist beruf:», Wege in die deutsche Zukunft zu weisen. Im Rahmen de» Abend» liegen außerdem Dar bietungen der Schauspielerin und BortragSmetstertn Fra« Dora Max au» Dresden und de» OrpheuS-Vrchester». —* Ankunft der Zipfer Gruppe. Ein bunte- Bild zeigte sich heute nachmittag gegen 4 Uhr.auf dem Bahn hofe. Etwa 24 Burschen und Mädels aus dem Karpathen land waren als Gäste des Vereins für Deutschtum im Aus land angekommen und wurden von ber^ Wandergruppe der Oberrealschule nach bteser geleitet. Dort wurden sie durch den Schulchor mit dem Deutschen Bittgebet (niederländisches Dankgebet in neuer Fassung) empfangen und von Herrn Rektor Dr. Streit auf- herzlichste begrüßt. Mtt dem Lied« „Das treue deutsche Herz" von Julius Otto schloß die schlichte Feier. Auf dem Harmonium begleitete Gunther Langer UI. — Heute abend um 8 Uhr werben dir Zipfer Deutschen tm Höpfnersaal einiges von ihrer Heimat berichten, ihre Tanz- und Volkslieder uud Volksspiele zeigen. — Karten hierzu sind für 1 Mark noch an der Abenbkaffe zu haben. —* Schubertfeier tu der Pestalozztschule. Zum Gedächtnis der hundertjährigen Wiederkehr des Todes tages Franz Schubert» vereinigte -er Gesangslehrer der Oberklaffen der Pestalozztschule, Horst Krauße, die Schüle- rinnen zu einer eindrucksvollen Feier, in deren Mittelpunkt ein Abriß de» Lebens und Schaffen- des Wiener Meister stand. In verständlicher und anschaulicher Weis« wußte Herr Krauß« den jugendlichen Zuhörerinnen die Welt der T-ne zu erschließe«, in der Schubert lebt« «ub webte. Herr Krauß«, auch außerhalb der Schule al- trefflicher varttoutst bekannt, Lot selbst am Flügel Perlen Gchubertscher Ton kunst, worauf auch -er Chor der Mädchen, sichtlich erfreut über da» eigen« Können, Schubertsche Lieder sang: Len Ltndenbaum, da» Wandern, Het-erü-lein, -en Fischer, die Forelle und Wiegenlied. E» zeigte sich fühlbar, wie Herz- erhebend solche Feier werben kann, nur eingestellt auf die Freude an der Musik tm geschloffenen Kreise. —* „Unsere Heimat". In der heutigen Heimatbei lage gedenkt Walter Schellhas -um Totensonntag unserer Gefallenen, die für Li« Heimat starben. — Konrad Haumann schildert tn einem wetteren Artikel eine interes sante Fahrt in die erzaebirgischen Spielzeug- macherdLrfer. — Ein Beitrag de- Lande-verein- Säch sischer Heimatschutz: „Heimatschutz tn Moritzburg und seinen Waldungen", sowie da» Gedichtchen „Mein Riesa" schließe« die vorliegende Hetmatbeilage ab. — ES «erden auch von der neuesten Su-gabe „Unsere Heimat" Sonder, brucke auf hefferem Papier angefertigt. MMMWWUWNWWDMUMMWEMMWMWSSSSSNWWWWM folgten drei Lieder für Sopran mit Orchefterbegleitung r da» voettfch.»art« ^Du bist di« RUH" (Dichtung von Fr. Rückert), von Ma-Reger instrumentiert: sodann »wei Su lei kn lieber (Dichtungen von Goethe), von Felix Mottl, namentlich im »«eiten Gesang», äußerst wirksam instrumentiert. Di« Solistin erzielte hiermit einen großen Erfolg, da di« Stimm« sehr traasähtg ist und vom Orchester nickt erdrückt wird. .De» Toae» Weibe", «tn ernster Chor (Instrumentation von ErnstNauman«), der die feierlich« Stimmung zur Andacht erhöht«, schloß den ersten Teil. — Im »weiten Teil kam dn« Hauptwerk der Feier: di« groß, Sinfonie in 6-var zur AnffÜdrung. Durch Weglassung der Wiederholungen uud einig« be- rtcktiatrn Kürzungen konnte man sich Nicht über die .htwwlijch« Länge" beklagen. E» würde »u weit führen aui ast' di« Schönheiten dr« großen LLerke« »in- »ugetzen. Noch klingt die dejelfgende Melodie di» Andante-Satze» in L-Koll, di« dann nach d-vur hinüber- geht, «ährend wir hier schreiben, in un» fort. Roch hören wir da» einzig schöne Scherzo, da» Io recht di« Freuden des sonnigen Wien» schildert, tn un» Wettlingen. Für dieie Wiedergabe gebührt dem Orchester, da« vollständig da« Werk ded« rscktt, unsre vollst« Anerkennung. Fügen wir «inen Wunich an. so »olle» wir damit keinen Tadel au»- sgre-enr Bei etwa» größerer Zurückhaltung der Blechbläser,
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