Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-29
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M «WtM Ml DI» Winterftürm« toben und h«nl»n «nd schanerlich klinat ihr Lied In da« nächtlich NM« Han«, Früb ISllt di« Nacht bernieder, di« Straßen vereinsam«» raich. alle« Leden zieht sich zurück in den Schuh der Manern und^Dächer. denn meist um dies« Zeit iN «« nicht aut sei» in der stnrm- a«v«itschten. kalt«», reaneri chen Landschaft. Sonn« iN m«IN wenig, N« kommt nur zu ««such. Sie blribt nicht, sie hat ,« eilia, auch ihr aeföllt »« nicht m«be in unseren Breitrn. Der Mensch lieht sich zurück in srin« Stube, in di« strahlende Wärm, de« Vien«, in de» sauite« Lichtkrei« der La»v». Diele« Sich ZurÜckzjeben IN da« Symbol für di» Advents- leit, di« Zeit der Still«, heimlicher Freud« und innerlichen Leben«. Da erwachen wie »arte WInterdlumrn weich« liebe volle Sedankrn an andere, denen man Freude bereiten möchte. Heimliche Arbeiten beainne», karaen Muhestunden abaektohlen und wie Dieb»«war« raich verborgen, wenn -unberufen«- Schritt« naben. Ta liraen plötzlich Weihnacht«- lirder ans den Lippen, bald lauter und lauter ertönend. Der Duit von Lannenzweiaen und Misteln dringt sankt onrch dir Räum« und im Advrnt«klana leuchten sieareich di« ersten Kerzen der Wribnacht»zeit. Immer ötter findet ieht die Seel« vom rauschende» Leben der Außenwelt he m »u den Gebauten und Grlüblen der Innenwelt, zu dem Fried«, der Advent«»«it, um bereit zu sein sür den schönste» aller Lage, den Wethna»t«tag. kMüeii wir lom M«... I Sprechen wir vom Wetter, nicht weil wir keinen ande ren UnterhaltungSsrofs haben, nein, weil bas Wetter heute gewissermaßen aktuell ist. Wir lesen ja jetzt tätlich von Stürmen auf der See, von SchifsSuntergängen. Mehr al- loo Schiffe sollen in den letzten Tauen dem Sturm »um Opfer gefallen sein. Darunter besand sich auch das Schul schiff „Pommern". Man macht nicht viel Wesens von diesem alten «asten. Er ist halt Wrack geworben und die Schiffs jungen und Kadetten sind gerettet. Schon immer krachte er in allen Fugen und es ist kein Wunder, daß er diesmal einem Sturm, der gröberes Unheil anrichtcte, zum Opfer siel. Wir könnten hier gleich die Frage untersuchen, wes halb wir kein besseres Schulschiff haben. Aber wir wvllcn ja nur vom Wetter sprechen. Das Wetter überrascht näm lich in seiner ganzen Art. Es ist ein November-, kein De- zemberwcticr, eS macht uns gewissermaßen Sorge. ES ist nämlich eine Abart von Wetter, ein Wetter, das eS gewiß im Lause der Jahrhunderte im November schon gegeben hat, ein Wetter, von dem ähnlich die Ebronisten zu erzählen wis sen. 1877 war'S genau so, 19C3 glich der November dem dies- jährigen usw. Aber kein Ebronist stellt dabei fest, daß unser jetziges Wetter den seltsamen niedrigen Luftdruck von 719 Millimeter hatte. Vielleicht und wahrscheinlich hat man da mals, als die Ehronisten lebten und ihre Beobachtungen der Nachwelt aufschrieben, noch nicht die Lnsimessungen in der heutigen Präzision gekannti Jedenfalls stehen wir mit die sem niedrigen Luftdruck einzig da. Man hat nämlich zu berücksichtigen, dasi unserer mittlerer Barometerstand 756 Millimeter beträgt. Verglichen diese Zahl mit der jetzigen Messung, kommt man leicht zu der Nebcrzcugung, etwas müsie nicht in Ordnung sein. Diese Unordnung zeiat sich durch den tobenden Sturm, der nicht nur auf dem Wasser in seinem vollen Element ist, sondern auch über das deutsche Land fegt und Schaden anrichtct. Obwohl es nicht immer zntrisft, datz bei fallendem Barometer auch eine Wetterver schlechterung oder umgekehrt bei steigendem Barometer auch eine Besserung eintritt, so müssen wir es diesmal erleben, daß mit dem so außerordentlich niedrigen Lnstdruck alles Schlechte verbunden ist, was wir vom Wetter überhaupt er warten können. Aber alles gebt einmal vorüber. DaS Barometer steigt schon. Der Lnitdrnck ist wieder normal. ES wird weiter regnen, aber der Stnrm lästt nach. In Ame rika ist eine F-rostw'lle ausgetreten. Liest man dies, so denkt man. wir werden auch gnf kurz oder lasig von ihr erreicht. O, nicht doch! Die Wctterknndigen kaaen, wir sollen nur ruhig unS damit absinden, dah mir weiter gar- stigcs Wetter behalten und der November uns noch nicht den Gefallen tut, EiS und Schnee zu senden, Schnee, baß eS Wintersport geben kann. Diese Wetterkundigen prophezeien unS überhanvt einen Winter des Mißvergnügen-. Aber wir haben schließlich auch schon so viel gelernt, um zu wis sen, daß wir ihnen nicht immer zu glauben brauchen. Sie haben sich ,u ost geirrt.. Vielleicht dauert eS nicht einmal mehr sehr lange, daun haben wir trockenes Wetter mit Frost, vielleicht den schönsten Schnee und dann freilich, dann spre chen wir nicht vom Wetter, bas wäre banal, da«" sprechen -vir vom Wintersport. Prebi. Oertlichcs mid Sächsisches. Riesa, den 29 November 1928. —'Wettern or 8,r lag» neben 30. November. Mitgeteilt von der sächs. Landerwetterwarte zu Dresden. Zunächst Bemölkungsabuabme und damit Nachtfrost bi« zur Ebene hinab. Anhaltend leichter Nachtfrost nur in Len böchsten Lagen de« Erzge-'iraeS, später Temperaturen an steigend «Flachland über 5 Gradl bei allmählicher Bewöl kungszunahme. Anfänglich nördliche später westliche Wind« sehr arrinaer Stärke. —* Daten für den 30. November 1928. Sonnrnausgan« 7.41 Ubr. Sonnenuntergang 18,86 Uhr. Biondausoang 18,25 Uhr. Monduutttgaug 11,25 Uhr. 30. November: 1667: Der englische Satiriker Jonathan Swift in Dublin geboren «gestorben 1748); 1796: Der Balladenkomponist Karl Löwe in Löbejün «eb. (grft. 1869); 1817: Ter Geschicht«fchr«iber Theodor Mommsen zu Garbing in Schleswig geb. lgest. 1903,; 1835: Der amerikanische Humorist Mark Twain in Florida geb. lgest. 1910). —* Rützeleien. In der Zeit von Sonnabend bis beute sind an der Straße Merzdorf — Canitz von vier jungen Bäumchen, die vor zwei Jahren gepflanzt worden sind, die Kronen vollständig abgebrochen und bei weiteren 25 Bäumen sind die Bindungen zwischen Baum und Baumpfahl durchschnitten worden. Desgleichen sind an der Staatsstraße Gr öba —Strehla verschie dene Bäumchen durch Abbruch der Kronen beschädigt wor den. — Irgendwelche Wahrnehmungen wolle man der nächsten Polizeistelle mitteilen. —* E/tnstellung der Personendampfschiff, fahrt. Die Sächstsch-Böhmische Dampfschtffahrt stellt ihren Betrieb auf der gesamten Strecke aus betriebstechnischen Gründen mit Sonnabend, den 1. Dezember dieses Jahre- ein. — Interessenten sür Frachtgut müßten daher die Fracht güter bis Freitag abend 5 Uhr aufgeben. —* Schwerkriegsbeschädigte und Reichs bahntarif. Wie bereits gemeldet wurde, hat die ständige Tartfkommission der Reichsbahnhauptverwaltung bi« von den Verbänden der Kriegsbeschädigten beantragte und so wohl vom Reichsarbeitsmtntsterium alS auch vom RetchS- verkehrsmintsterium befürwortete Fahrpreisermäßigung für Schwerkriegsbeschädigte, di« diesen nach den alten Tarifen «eit Jahren gewährt wurde, abgelehnt. Diese Nachricht hat »sitzt nur »ei den Betroffenen, sondern in wett«« Kreisen schmerzlich»» Erstaune« »erursacht. Vt« der Landesverband der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen de» Säch sische» MtlttärvereinSbundcS mitteilt, hat der am 26. Nov. im Neichsarbeitsmtntfterium zusammengetretene Reichsaus- fchuß der Krie-sdeschädigten. und Kriegshinterbliebenen. Fürsorge beschlossen: .Der Retchsausschnß nimmt mit Be- dauern davv« Kenntnis, daß die Reichsbahngesellschaft dem Ersuchen der Krtegsopferorgantsattone« vom 17. September 1028 auf Gewähr««« von Fahrtvergstnsttgungen für Schwer- beschädigte di« Erfüllung versagt hat. Der RetchSauSschuß richtet daher unter Bezugnahme auf »en dem Reichstage vorliegenden Antrag an den Reichstag das ergeben« Er suchen, über die Reichsregterung aus die Deutsch« Reichs- bahngesellschaft dahin ein,«wirke«, daß die vor der Tarif. Umstellung geltende Regelung weiter sinngemäß Anwendung findet, und baß insbesondere senen Schwerbeschädigte«, denen bi« Folgen ihrer Dtenstbeschäbignn-e« beim Reisen in »er Holzkkasse Veschwerden verursache«, di« venntzuna der Polsterklasse gegen Lösung einer Fahrkarte sür die Holz klasse gestattet wird.' —* VolkS-FeuerbestattunaS-Verein V B. a. G. Der Bezirk Sachsen hielt am 27. November 1928 im „Wettiner Hof" einen östentlichen Vortrag über die Erd- uno Feuerbestattung ab. A'S Bor- tragender war der vezirksleiter »es Bezirkes Sachse» er schienen. Der Redner verstand es, in fesselnoer Weike über die verschiedenen Bestattungsarten bi» zur Neuzeit zu berichten. Er führte etwa folgende» auS: „Die alten Aegyvter haben die Leichname einbalsamiert, wodurch sie vor dem Verfall geschützt wurden. In heißen Gegenoen, wie Südamerika und Afrika, bestattete man dte Leichname in der Weise, daß man sie in ein Tierfell nähte, auf hohen Bäumen oder auf einer Plattform au-le-te und von der Luft auSdörren ließ. Die Parsen in Bombay schaff ten sich die Türme des Schweigen». Hier wurden in offenen Muloen die Leichen niedergclegt, wo sie von den Geiern verzehrt wurden. Diese BestattunaSart galt als besonders heilig. Man stellte sich vor, daß hierbei weder die reine Flamme noch tue reine Erve verunreinigt werde und hierbei Arm uno Reich im Tode zusammen kämen. Die HauptbLstattungSarten waren und sind auch heute noch Erde und Feuer. Die Geschichtsforscher baden fest gestellt, daß schon in der Steinzeit, welche über 1000 Jahre zurückliegt, durch Feuer bestattet wurde. AuS ver späteren, der Bronzezeit, hat man in recht hohem Maße Neste von Lcichenbrändcn vorgesunden. Bei den Griechen und Römern galt die Feuerbestattung als eine besondere Eine, bei unseren Vorfahren, den Germanen, war die Feuerbestattung die Regel. Dieses wird durch das Vor finden vieler Urnenfelder im deutschen Reiche bewiesen. Bis zum Jahre 785 war so di: Feuerbestattung überall verbreitet. In diesem Jahre gab Kaiser Karl d. Gr. eine» Erlaß heraus, welcher die Feuerbestattung bei Todes strafe verbot. Durch diesen drakonischen Erlaß wurde zwar die Feuerbestattung um 1000 Jahre verdrängt. Die Gelehrten später waren eS, welche die Feuerbestattung doch wieder zu hohem Ansehen führten. Die erste ge schichtlich nachgewiesene Feuerbestattung in neuerer Zeit wurde im Jahre 1752 in Rokwald vorgenommen. Hier ließ der Reichsgras Albert Hoditz seine Gemahlin Sophie, eine Prinzessin von Sachsen-WeißenselS, eine Tante Fried richs d. Gr., durch Feuer bestatten. Friedrich der Gr. selbst war auch ein Anhänger der Feuerbestattung. Wäh rend des 1. Schles. Krieges (1741) bestimmte er, daß, falls man ihn töte, er nach römischer Art verbrannt werden will und man ihn in seinem Jugendsitz Reinsberg beisetzen solle. Nachdem die Wissenschaft erkannt hatte, dah durch hochgradige Hitze die Kran-Heitserreaer zu töten sind, trug man sich im Kreise der Feuerbestattung mit dem Geoanten, eine Einäscherungsanlage zu finden, tu welcher dec Leichnam nicht mehr durch die direkte Flamme, sonoern durch die heiße Luft eingeäschert werde. Auf Drängen »cs Prof. Dr. Reklam sand sich dann der Glas« Fabrikant Siegfried Siemens zu Dresden bereit, einen Versuchsapparat zu bauen. In diesem Versuchsapparat wurden dann mehrere Einäscherungen mit gutem Erfolge vorgenomme», die ganz den Anforderungen entsprachen, welche an eine solche Anlage gestellt werden. So wurden unter anderen die Gattin eines Staatssekretärs Dilke uno eine Frau SanitätSrat TileniuS in diesem DersuchSapparat eingeäschert. Da die Anlage behördlich nicht genehmigt war, wurde sie von der Sachs. Regierung verboten. Für die Anhänger der Feuerbestattung war dadurch die Frage der Errichtung moderner Einäscherungsanlagen gelöst. Die Genehmigung moderner Emäjcherungsanlagen zu er langen, war allerdings zu jener Zeit nicht leicht. So ist zu sagen, daß, obgleich Deutschland auch mit dieser Frage voranmarschierte, nicht Deutschland, sondern die stark katy. Gegend Mailand das erste moderne Krematorium erhielt. Dasselbe wurde auf Kosten des großen Fabrikanten Keller auS Zürich am 22. 1. 1876 eröffnet und dem Wunsche des Erbauers entsprechend, sein Leichnam als erster ein geäschert. In Deutschland gestattete dann die kleine hec- ! zogtiche Regierung von Sachsen-Coburg-Gotha, daß in Gotha das erste Krematorium erbaut werde. Dasselbe wurde dann am 10. 12. 1878 eröffnet. Dem folgte dann erst jetzt, mehr als 10 Jahre später, Heidelberg und Ham burg. Bis zum Jahre 1914 zählten wir im deutschen Reiche mehr als oO Krematorien. Jetzt sind mehr als 90 Krematorien im deutschen Reime im Betrieb. In Städten, auch kleineren unter 20000 Einwohnern, sind die Vorbereitungen für die Erbauung von Krematorien ge troffen. Dec Redner behandelte dann später die Vor züge der Feuerbestattung im Vergleich zur Erdbestattung' vor allen Dingen in hygienischen, ästhetischen und Volts« wirtschaftlichen Beziehungen. Er warf dann die Frage auf, wie komme ich al» Anhänger der Feuerbestattung am besten zu einer dereinstigen Feuerbestattung. Hier haben es sich die Feuerbestattung-Vereine zur Ausgabe gemacht, für die zur Feuerbestattung angemeloeten Mitglieder zu sorgen. Der Redner beleuchtet dann die Einrichtungen und Lei- stunaen »es.großen BoltSseuerbestattungs-VereinS, worin die Mitglieder ein klagbares Anrecht auf die pietätvolle, kostenlose Feuerbestattung haben. Der Verein ist politisch und religiös im höchsten Grade tolerant. Ganz den Wün schen der Mitglieder entsprechend, übernimmt er auch die evtl. Kosten für die Mitwirkung eines Geistlichen oder Redners. Dieser Verein hat auch in der großen Not der Inflation alle feine Verpflichtungen erfüllt. Durch seine Vermögen, welche-in -roßen Sachwerten, eigenen Grund stücken, Industrieanlagen (Sägewerk) bestehen, ist sür dte Mitglieder die größte Garantie gegeben, daß für ihre deremstige kostenlose Bestattung auch gesorgt ist." Der Vortrag spiegelte sich im Lichtbild wieder und wurde mit grvtzem Interesse vom Publikum ausgenommen. — Dte Ortsgeschaftsstelle für Riesa befindet sich Brettestraße 8, wo Neuaufnahme-Anträge jeder Zett entgegengenommen werden und jede Auskunft erteilt wird. —* Immer wieder die Fremdenlegibn. Aus Landau wird gemeldet: In den letzten Tagen wurden hier wieder vier junge Leute, die zur Fremdenlegion wollten, von der Polizei, sestgenommen und dem Amtsgericht wegen Patzvergehens ^geführt. Unter ihnen befand sich ein steck- brieflich Wegs« Unterschlagung mehrerer tausend Mark gesuchter 1906 in Dresden geborener Kaufmann namens Richard Fröbel. —* DaS moderne KaufhauS. Hier können Kin derwagen abgegeben werden. Ein Leipziger Kaufhaus, da» kürzlich vergrößert und mit allen möglichen luxuriösen Einrichtungen ausgestattet wurde, hat u. a etne praktische Neuerung ein-efttbrt. Frauen, dte mit ihren Kleinen im Kinderwagen erscheinen, können den Wagen, sowie da« lebende Inventar -egen eine Marke zur kostenlosen Auf- bewahrung übergeben. Genen Rückgabe der Marke schält Mama iür Kindchen zurück. —vdz. Natürliche Grenzen Zur Einrahmung von Gärt«, und Grundstücken eignet sich ganz varzüMch di« natürlich« Hecke. Die Anlage solcher Hecke« ist billig und bietet einen ebenso sicheren wie schönen Schutz. Be sonders beliebt ist die Wc^ornhecke, dte bei aller An- spruchSlost-keit doch dicht und breit wird. Um etne Weib dornhecke anzulegen, besorge man sich verpflanzte zwei- bis vierjährige Pflänzlinge, die in den tief rigolte« uno gereinigten Boden gesetzt werocn. Das Einsetzen geschieht längs einer Schnur, an der man spatenbreite Löcher aus- hebt. Die Pflänzlinge werden an »i« glatt« Grabenwan» gesetzt wobei sich für Weißdorn ein« Psianzbreite von etwa 10 Zentimeter nötig macht. Bet gar zu kümmerlichem Boden wird man zu Anfang etwa» düngen müssen, aber nach kurzer Zeit ist der Weißdorn an seinen Stand ort gewöhnt. Im ersten Jahre hat, nachdem dte Hecke kräftig angewachsen ist, ein- Zurückschneiden auf etwa 15 Zentimtr. Höhe zu erfolgen. In der »weiten Wachstums- Periode entwickeln sich zahlreiche neue Triebe, di« formen schön übereinander geflochten werden müssen. Im »ritten Jahre hat di« Hecke meistens schon die erforderliche Höhe und Dichte. Wo man etne ganz hohe Hecke braucht, wird man dte Rotbuche oder die Rottanne wählen, bei denen die Anpflanzung ähnlich wie beim Weißdorn geschieht. Zterhecken kann man mit Liguster, der schottischen Zaun- rose, mit Thuya und Taxus besetzen. Beim Beschneiden der Hecken achte man darauf, daß sie oben spitz und unten breit gehalten werden. —* Neue Landtagsanträge und Anfragen. Im Hinblick aus die Vorgänge bet der Verabschiedung des Steuervereinhettlichungsgesetzes im Retchsrat hat di« Wirt- schaftspartei im Landtage eine Anfrage an dte Regierung gerichtet, welche Gründe maß-ebcnd waren, daß dte sächsische Regierung ihre Zustimmung zum Gesetzgebung-Werk von einer befriedigenden Erklärung über Len Finanzausgleich abhängig machte. Ferner, wa» hat bi« sächsische Regierung unternommen, um Len im Entwurf de» Gewerbesteuer rahmengesetzes sür dte mtttelstänbtsche Wirtschaft unmög- lichen Dteuertarif zu bessern? — Ein kommunistischer An trag weist auf die auf den Staatsstraßen durchgeführten BerkehrSzähIungen hin und verlangt bei der rauhen Wit terung dte Ablösung der Zähler nach vier Stunde» sowie einmalige Entschädigungen. — Sin weiterer kommunistischer Antrag befaßt sich mit den Vorgänge» im Künstlerhaus am 28. d. M., wo ein Vortrag des DexualforscherS Magnu» Hirschfeld zu Skandalszenen führte. ES werden sofortig« Untersuchung und Vorkehrungen gegen «in« Wiederholung derartiger Terrorakte verlangt. — Eine kommunistische An frage verlangt Auskunft über dte beabsichtige Auslösung deS LandeSauSgleichSstockS für de« Wohnungsbau. — Endlich fragt dte sozialdemokratische Fraktion unter Hinweis auf de« Chemnitzer Bahnhofsfürsorgedienst an: Ist die Regierung bereit, auf die zuständigen RetchSbahndtenststellen etnzuwir- ken, um Anträgen der BahnhofSsürsorgebienste der Ar-ei- terwohlfahrt die Genehmigung zum Aufenthalt tu Bahn. Höfen und »um Betreten der Bahnsteige zu gebe» und i« Übrigen dieselbe allgemeine Unterstützung zu gewähren, di, bisher bereits der Innere» Mission eingeräumt worden ist? —* Tagung ehemaliger Gymnasiasten Der Landesverband von Bereinigungen ehemaliger Schüler sächsischer Gymnasien hielt kürzlich in Dresden seine dies jährige Mitgliederversammlung ab. In diesem Verband« sind zur Zeit 12 Vereinigungen zusammengeschloffen, und »war die ehemalige« Schüler des Wettiner-, Kreuz-, Staat«, de» Bttzthumschen Gymnasiums zu Dresden, der Fürsten, schulen zu Meißen und Grimma, der Gymnasien zu Bautzen Zittau und Freiberg, des Köntgin-Carola-GymnastnmS, del Thomas-Schule und des König-Albert-GymnastumS zu Leip zig. Zweck deS BerbanbeS ist Pflege und Erhaltung Huma, nitztscher Bildung, Förderung und Unterstützung aller aus Erhaltung und Errichtung humanistischer Gymnasien gerich teter Bestrebungen. Der erste Vorsitzende, General a. D Max Schmidt-Dresden erstattete den Geschäftsbericht. Di« Zahl ber Einzelmttglteber der zwölf Bereinigungen Hai 9600 bereit« überschritte». Di« Schneefälle im Schwarzwald. Dii Schneefälle im südlichen Schwarzwald haben am -estrigen Mtttwach weiterhin angehalten. Im Feldberggebwt lieg! bereit» ein« Schneedecke von 80 «>. Die Temperatur bv trägt 4 bi- 5 Grad unter Null. —* Dr. Bringe rals Nachfolger Dr. Kaisers. Wie wir von besonderer Seite erfahren, kann eS nunmehr als sicher gelten, »atz die Landtagsfrattion der Deutsche« Volksparter den früheren Justizminister Dr. Bünger als Nachfolger des im Januar zurücktretenden Bolksbildungs- Ministers Dr. Kaiser Vorschlägen wird. Dabei ist auch maß» gebend, daß Dr. Bünger durch seine Amtsführung als Justizminister sich die Achtung aller Parteien erworben hat, sodaß seine Berufung kaum großen Schwierigkeiten begeg nen vürfte. Die glänzende Laufbahn und umfassende Bil dung Dr. Dünger» geben im übrigen die Gewähr dafür, datz er das umfangreiche Gebiet des Kultusministeriums, da» nicht nur Schulfragen, sondern den ganzen Komplex der Kulturfragen umfaßt, in bester Weise betreuen wird. Für die Deutsche DolkSpartei spricht dabei auch eine Pflicht der Loyalität insofern mit, als Dr. Bünger seinerzeit frei willig zu Gunsten Dr. Kaiser- auf sein Ministeramt ver zichtete. — Wie unS mitgeteilt wird, hat die Fraktion ver Deutschen Volk-Partei im Landtag heute beschlossen dem Ministerpräsidenten al» Nachfolger für den aus- scheidenden BolkSbildungsminister Dr. Kaiser den Vize präsidenten des Landtag» Dr. Hickmann vorzuschlagen. —* Personalien rm Wehrkreis 4. Wie das Wehrkreiskommando 4 mttteilt ist der Oberstleutnant Osterroht bom Reichswehrministerium mit dem 1. De- zember 1928 zum Kommandanten de» Truppenübung-- Platzes Königsbrück ernannt worden. Mit dem 30. No vember 1928 scheidet au-: Oberst Zimmermann, Komman dant des Truppenübungsplatzes Altengrabow. Versetzt wird mit dem 1. Dezember 1928 Oberleutnant Voigtei vom J.-R. 2 in das J.-R. 12. —* DaS nächstjährige Dachfest. DaS 17 Dchrtsche Bachfest der Neuen Bachgesellschaft wird 1929 in den Tagen vom 8. bis 10. Juni in Leipzig statt- . finden. Es wird zugleich eine ErinnerungSfeirr an die vor 200 Jahren erfolgte erste Aufführung der MatthäuS- Passton sein und «n da» vor 25 Jahren in Leipzig statt- gefundene »wette Deutsche Bachfest. Die Leitung des Bach. wsteS liegt in den Händen deS ThomaSkantorS Professor D. Dr. Karl Straube. —- Parlamentarische Bestchti-ungS- fahrt. Am 10. d». Mts. fand eine Besichtigung land wirtschaftlicher Meliorationen in den Amt-Hauptmann- schäften Dresden und Großenhain durch Vertreter des Wirtschafts-, Finanz-, Avbetts- und Wohlsahrt-mini- stertumS. des Landesarbeitsamts, der Amtshauptmann- jchasten Großenhain und Kamenz, der Landwirtschafts- kammec sowie anderer Behörden und Bürgermeister der beteiligten Gemeinden statt. Die Fahrt hing zusammen mit einem Anträge deS Landtagsabgeordneten Voigt auf För derung der lanowirtschäftlichen Meliorationen durch Be reitstellung größerer Summen. Mit der Kultivierung der tu Sachsen noch etwa 200000 Hektar umfassende« «eltora-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder