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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192811305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-30
- Monat1928-11
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1928
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LertUches imd SSchfifcheS. Nies«, den SO. November 1028. —* Wettervorber«»«» -ür den 1. D«»««der Mitgeteilt von der Vächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Nach beut« «tnsedendem vorüderaang einer Nrder» schlagSzone, dl« in den höchsten Lagen de« Eezgedieges Schnee, tm übrigen aber Neaen bringen «Mrd, etwa» Temperaturanstieg in allen btberen Lagen und für das Flachland. Damit allmählicher Ueberaang »u mildem Wetter, vorwiegend stark wolkig. Mäßige, höher« Lagen frische Winde aus westliche» Richtungen. —* Daten kür den 1. Dezember Idllll, Eonnenanigang 7,42 Ubr. Vonnenuntergang 15,85 Uhr. Viondaufgang 20,l4 Uhr. Mondunteraang 12,8 Uhr. 1521: Bankt Leo X. (Giovanni di Mcdiet) in Rom gekt. (geb. 1475). 170V: Der Kanzelredner Abraham » Santa Clara in Wien h«st. (geb. 1S44>. 1S5V: Der Maler «lsred Retbel in Düsseldorf geft. (geb. 1816). der »atze, raße, , , —* Ueber Alkoholverbrauch. Das Wohl- sayrts- uno Jugendamt schreibt uns: Bor einiger Zeit ging durch die Preise die Nachricht, daß die Reichs monopolverwaltung im Betriebsjahre 1926/27 fast 200000 Hektoliter Trinkbranntwein mehr abgelebt hat, als im Vorjahre uno daß der Gelamtverbrauch an Trinkbrann-- wein 843872 .Hektoliter betragen hat. Hoffentlich hat sich jeder Leser dieser Nachricht ein Bild davon gemacht, welche Alkoholflut sich damit über das deutsche Land ergossen hat. Seit der Inflation imponieren uns große Zahlen nicht mehr so leicht. Es ist deshalb ganz dienlich, sic sich an einigen Beispielen zu veranschaulichen. 200000 Hektoliter sind 20 Millionen Literslaschen. Der Riesaer Wasserturm saßt 500 Kubikmeter oder ZHOO Hektoliter. Um 200000 Hertoliter unterznbringen, braucht man also -10 Behälter von der Große deS Riesaer Wasserturms! Das ist aber nur der Mebrabsatz von einem Jahre zum andern. Der gesamte Absab an Trintbranntwcin beträgt ja über 800000 Heksolt er oder 80 Millionen Literslaschen oder 170 Riesaer Wassertiirme voll! Dabei ist »u be achten, daß auch der deutsche Gesamtvcrbeauch an Bier in den Rechnungsjahren 1924 bis 1927 von 38 aus 48 Millionen Hektoliter stieg. (Anders in England, wo die Alkoholausgaben in »en Jahren 1924 bis 1927 von 316 auf 298,8 Millionen Pfund Sterling gesallen sind). Bei diesen Riesenincngen alkoholischer Getränke, die jährlich im deutschen Reiche getrunken werden, und bei denen der Wein noch gar nicht berücksichtigt ist, ist es auch ver ständlich. daß die Zeitungen Tag für Tag gefüllt sind mit Nachrichten über Auto- und Motorradunsälle, von denen ein sehr großer Prozentsatz aus vorhergegangenen Alkoholgenutz gesetzt werden muß, und auch mit Nach richten über Ehetragüdien, Gerichtsverhandlungen über Sittlichkeitsverbrechen. Kindermißhandlungen, Roheitsver sehen, Körperverletzungen, Mord und Totschlag. Ver ständlich ist es angeiichts dieser groben Zahlen auch, daß tm vergangenen Jahre in Deutschland 10000 Trin ker wegen einer alkoholischen Geisteskrankheit in Irren häuser gebracht worden sind. Diese Tatsachen stimmen so ganz und gar nicht mit der von allen Kreisen behaup teten und in weiten Kreisen auch sicher vorhandenen Notlage des deutschen Volkes, mit den aus ihm und seiner Wirtschaft liegenden Zahlungsverpflichtungen aus dem Friedensvertrag, mit der herrschenden Wohnungsnot und vielen anderen Notständen überein, daß sich ein jeder doch einmal sagen müßte, daß cs so auf die Dauer nicht weiter gehen kann und dein fortschreitenden Alkoholver brauch Einhalt getan werocn muß. Gute aufklärende Ar beit leistet seit vielen Jahren der deutsch Verein gegen den Alloholismus (früher Deutscher Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke). Er setzl sich aus Auge- hörigen der verichiedensten sozialen, religiösen u. politischen Kreise zusammen. Der Verein erhebt nichc die Forderung völliger Enthaltsamteit, überläßt vielmehr sie Entschei dung darüber dem Wissen und Gewissen des einzelnen und sucht nur das WiOen zu mehren und die Gewissen zu schärfen. Er erstrebt bessere Anschauungen, bessere «>itten, beil'cre Einrichrungen, bessere Gefetze. Der Mit- ßlicdsbeirrag beträgt jährlich 3 R:N. Tie Geschäftsstelle ist in Berlin-Dahlem. Werder Straße 16. —* Operette »-Aufführung. Die reizende Operette »Waldvöglein" gelangt nächsten Dienstag, 4. Dezember, zur öffentlichen Aufführung und zwar zum Besten der Wohlfahrtspflege Niefa. Man be-chte das diesbezügliche Inserat in vorliegender Nummer. —* Hans Reimann-Abend. Die Volks bühne Riesa hatte zu einem lustigen Hans Reimann- Abend eingcladcn, der gestern tm Höpsnerschen Saale statt sand. Man hatte einige genußreiche Stunden versprochen und so waren denn auch sehr viele gekommen, um auf kurze Zett des Alltags Sorgen zu vergeyen und an der heiteren Stimmung, die im Saale herrschte, tetlzunehmen. HanS. Reimann trug allerlei scherzhafte Gedichte und Geschichtchen (Märchen?!) vor. Er bot Bekanntes und Neues in froher Geberlaune und erzielte starken, zum Teil stürmischen Bet- fall. Man hörte ihm immer wieder gern zu: bereiten seine Gaben doch ein ungetrübtes Vergnügen. Die Art seines Vortrages wird ihm nicht so leicht jemand nachmachen. Durch Mienenspiel, Gesten und Körperbewegungen läßt er die Vorgänge sich fast in aller Deutlichkeit vor den Augen seiner Zuhörer abspielen. Hans Reimann ist ein prächtiger echt sächsischer Bortragskünstler. Sein ungekünsteltes Auftreten sicherte ihm die Sympathien seiner Gemeinde, welche er, wie gesagt, zwei Stunden bestens unterhalten hat. —* Gründungsfeier deS Stahlhelm. Anläß lich des 10jährigen Bestehens des GtahlhelmbundeS veran staltet die hiesige Stahlhelm-Bez.-Gruppe am kommenden Sonntag, den 2. 12., nachmittag» Wehrsportwettkämpfe und abends einen Fackelzug, verbunden mit grobem Zapfen streich und einer Ansprache des Hptm. a. D. Hauffs, Dresden, auf dem Rathausplatz. Stellen zum Fackelzug an ' Moltkestraße, bann Marsch in Richtung Bahnhofsti Rosenplatz, Bismarckstrabe, Schtllerstraße, Goethestt Rosenplatz, Harwtstraße, ÄathauSvlatz. —* Zum Münzenfund in Wülknitz, Über Len wir gestern berichteten, wird uns von geschätzter Sette noch folgendes ergänzend mttgeteilt: Am 21. November wurde im Garten des Gasthofes in Wülknitz beim Ausgräber« eines Loches für eine aufzustellende Schaukel ein Münzfnnb gemacht. Der Fund bestand aus 27 ganzen Talern, einem Halbtaler und 4 Vterteltalern, von denen da» älteste Stück von 1548, bas jüngste von 1629 war. Es waren 25 Sächsische und 7 Braunschweiger, Hessische, Mansfelder, Nürnberger und Oesterreichische Gepräge. Die Goldstücke lagen lose auf X Meter Tiefe im Erdboden und waren nicht sehr gut erhalten. Delt Fund wie» kein erkennbares Behältnis auf, doch kann angenommen werden, daß derselbe sich in einem Säckchen von Stoff befunden hat, welches der Zahn der Zeit restlos zerstört hat. Da der jüngst« Taler von 1629 Ist, so ist der Fund vor knapp 300 Jahren vergraben worden. Da Sachsen vor SOO Jahren ein HauptkrtegSschauplatz des Drei- bigjährtgen Krieges war und bauernd Truppenburchzüge erdulden mußt«, so könnte angenommen werben, baß der vorliegende Schatz der Gold eine» sächsischen Krieger» war. Diese Annahme wird bekräftigt durch den Umstand, daß all« «M»en Daker mit »er Jahreszahl 1616 bis 16» «och Der ljger Zett < ! i I r k t § r 3 > I s l r l f i t« G ir T w sö tu Si s Hausfrau stände klug und sorgsam > mehr über das Anbrennen —Lw. Gegen die Blutlaus wird jeU'tatkräf tigst eingeschritten! Bevor noch tue strengen Dtntertage eintreten wird der Wurzelhals der Apfelbaume freigelegt, ebenso die Wurzelschößlinge. Hier wird nun mit einer 7>/, Prozentigen Apyidonlüsung sorgfältig einqepinselt. — : ganze Wurzelhals noch mrt einer 10- n r g ß o « u d t. v r s, r b 8 r ü d » v r a< z> d sc 9 p< lr 8, st E gl gl bi L w » i, ft w R k: I kr S le « S hj di tl m «' u B kl d< U d< tr B le kl stempelfrtsch und kaum im Verkehr gewesen sind, als» als Soldgel» direkt au» der kursürftlfth-sächstschen Kaffe ge- kommen waren. — Der Fund wurde von Herrn Ritter- gutsbefltzer Rudolf tn Promnttz, welcher tu Münzsachen sachverständig Ist, »«stimmt. —* Jaabergebn«». Bet der Donnerstag auf «rotzeü seiner Flur abgehaltenen Treibjagd wurden 105 Haken und 2 Fafanenyähne zur Strecke g-dracki. La» SrievntS ist «m ein genüge» besser al» tm vor ahre. — Auf Paugnitzer Flur wurden von SO Schützen 265 Hasen und ein Kaninchen geschossen. —'Verbandst«» der landwirtschaftlichen Genossenschaften Sachsen» in Dresden. Wie die Pressestelle der Lanowirtscha'tSkammer mi teilt, findet am Freitag, den 7. Dezember 1928, vormittags V»12 Uhr tn Dresden, BereinshauS, Zinzcndorfstratze 17, ein außer- ordentlicher Verbandstag der landwirtschaftlichen Genossen schaften Sachsens statt. Auf der Tagesordnung steht die wichtige Frag« der „Einführung der Bezugs- und Liefer pflicht in der GenossenschastSorgantsation". — Gleichzeitig hält der Landessaatbauveretn e. V. am Freitag, oen 7. Dezember, vormittags 10 Uhr, eine Genossenschafts. Versammlung im VercinShauS zu Dresden, Zinzendors- straße 17, ab. — Unter Mitwirkung der Staatlichen Land wirtschaftlichen Versuchsanstalt, Dresden, und der Haupt- stelle für Pflanzenschutz wird tm Wandelgang ein« Saat- uno Pflanzengutausstellung gezeigt, zu der die Bevoll mächtigten der VerbandSgenossenschaften gegen Ausweis »utrtttsberecktigt sind. —* BerkehrSverbesserung auf der Bahn- strecke Belgern —Torgau. Schon seit langem wur- den Verhandlungen gepflogen zweck» besserer Verbindung auf der Strecke Belgern—Torgau, die jetzt von Srsolg ge krönt werben. Ab Sonnabend, den 1. Dezember dieses Iah. reS, werden werktags folgende neue Triebwagensahrten zwischen Torgau und Belgern eiimelegt: Früh 7.08 Uhr ab Torgau'lAnschluß von Leipzig, Pretzsch (Wittenberg) und Finsterwalde), Belgern an 7.41 Ubr: ab Belgern 7.45 Uhr, an Torgau 8.18 Uhr (Anschluß nach Gagan und Halle). —' Ab gelehnter Schiedsspruch. Zu dem Schiedsspruch für die Westsächsische Textilindustrie wurde cn einer gestern crb-nd im Chemnitzer BolkShause ver- anstalteten Betriebsrätevcrsammlung eine Entschließung ge faßt, in welcher der Schiedsspruch mit der 5prozenttgen Lohnerhöhung und Befristung bis 1930 als völlig Unzu reichend entschieden abgelehnt wird. —' Amtliches Ergebnis des Volksbe gehrens in Sachsen. Nach »er amtlichen Bekannt machung des Reichswahlleiters über das Ergebnis deS Einjragungsversahrcns zum Vottsbegch en Panzer r uzer- verbot betrug die Zahl der Stimmberechtigten in den drei sächsischen Wahlkreisen insgesamt 3 463 891, die Zahl der gültigen Eintragungen überhaupt 161180. Im 28. Wahlkreise DrcSdcn-Bauyen sind das 3,16 Prozent, im 29. Wahlkreise Leipzig 6,01 Prozent und im 30. Wahl kreise Chemnitz - Zwickau 5,21 Prozent der Stimmbe rechtigten. —' Aus dem Landtage. Auf eine deutschnatio- nale Anfrage wegen der Ueberlassung von Teilen des Großen Gareens an die JahreSschau erwiderte das Finanzministerium u. a.: ES handele sich nur um einen vorübergehenden Notbehelf. Es sei keineswegs be- abiichtigt, Ge Hergabe von Teilen des Großen Gartens zu einer gewohnheitsmäßigen Uebuna werden zu lassen. Die Jugendherberge werde nur für die Dauer der Aus stellung „Reisen und Wandern" im Großen Garten stehen. Auch für die im Jahre 1930 im Zusammenhang nnt der Einweihung de» Hygiene-Museums geplante Hygiene- Ausstellung werde nochmals Gelände des Großen Gar tens, etwa in dem Umfange wie im Jahre 1911, zur Verfügung gestellt werden müssen. — Auf der Tages ordnung der nächsten Vollsitzung des Landtages, die mit Rücksicht auf die Hauptversammlung des Sächsischen Ge- mcindetages erst am 6. Dezember stattfindet, stehen u. a. die Regierungsvorlage zur Aenderung deS Landeswahl. Gesetzes, sowie einer Reihe van Anfragen und Anträgen betreffend Polizeiangelegenheiten. -r'Was der Lanomann vom Dezember sagt. (Nach alten Bauernregeln.) Kalter Dezember und frucht bare- Jahr sind vereinigt Immerdar. — Dezember lind und naß. gibt leere Speicher und Faß. — Ist Dezember veränderlich uno lind, so ist der ganze Winter ein Kind. — Ist'» in der heiligen Nacht hell und klar, so g-ibt'S ein segensreiches Jahr. — Vom Eise eine Brücke muß zu Weihnacht haben Bach und Fluß. — Wenn eSum Weihnacht schneit, dann der Hopfen gut gedeiht. — Weihnachten im Schnee, Ostern im Klee: entsteiget Rauch den gefror'nen Flüssen, so ist auf lange Kälte zu schließen. — Dezember kalt mit Schnee niemand sagt: o Weh! —Dezember warm, daß Gott erbarm! — Im Dezember sollen Eisblumen blüh'«, Weihnachten sei nur auf dem Tische grün. — Kommen Hasen und Ammern in die Gärten, will der Winter sich verhärten. — Goldammern in den Straßes bringen Kälte über Matzen. Fließt jetzt noch oer Birkensaft, Dann kriegt oer Winter keine Kraft. Steckt d«e Krähe zu Weihnacht im Klee, Sitzt sie um Ostern oft im Schnee. Liegen Adam und Eva (24.) im Klee, feiern sie Ostern tm Schnee. — Siehst au noch Zippen tm Waldge- hege hat'» mit der Kälte noch gute Wege. — Dezember kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh'. — Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlichem Klee. — Grüne Weihnachten, Weitz« Ostern; weitze Weihnachten, grüne Ostern. — Hängt zu Weih nachten Eis an den Werden, kannst du Ostern Palmen schneiden. — Grünen am Christtag Feld und Wiesen, wird ,ie um Ostern Frost verschließen. — Klappern die Bäume von Eis tn den Weihnachtstagen, so werden sie im nächsten Jahr viel Früchte tragen. — Wenn'» um Weihnachten ist gelind, sich dann noch viel Kälte ernfind't. —»33 Milliarden Stück Zigaretten in einem Jahr verraucht. DaS lehrt uns die Statistik für das Rechnungsjahr 1927/28. Im lebten Vorkriegs- jahr verbrauchte Deutschland nur etwa ein Drittel jener gewaltigen Summe. Auf diese ungeheure Steigerung haben wir leine Veranlassung, stolz zu sein. Nicht nur die Nikotin gegner werden darob griesgrämig deS Gesicht verziehen, sondern auch die Volk-Wirtschaftler; gar nicht zu rüwn von den Reparationen heischenden Ländern, die daraus den Schluß ziehen werden: Deutschland ist wohlhabend. Deutschland kann zahlen! Demgegenüber freilich darf nicht verkannt werden, datz Tausende und Abertausende durch Zigarettenherstelluna und Verkauf ihren Lebensunterhalt verdienen. Am meisten geraucht werden 4 Pf.- und 5 Pf.- Zigaretten, deren Anteil am gesamten Verbrauch in den lebten vier Jahren von 36,6 auf 80 Prozent stieg. Die Verschiebung vollzog sich überwiegend auf Kosten der billigen Sorten bis zu 3 Pf., deren Anteil 1925 noch 55 Prozent, dagegen 1927/28 nur noch 8,2 Prozent betrug; wohl eine Folge der erhöhten Tabaksteuern und Zölle. —* Nachrichten über die Geschäftsver- HLlt nisse deS Arbeitgebers. Verbreitung ungün stiger, beunruhigender oder schädigender Nachrichten über die Geschäftsverhältnisse des Arbeitgeber- durch einen An gestellten berechtigt auch dann zur fristlosen Entlassung, wenn die Nachrichten nachweisbar wahr sind, der Ange- MUe jedoch kein b-rechttgte» Interesse an der Verbreitung . —' Wtnterkamvf gegen VchLdlin Dinterkampf gegen Schädlinge aller Art ist nich wirksam al« die Schädlingsbekämpfung zu and. ^... de» Jahres. So wird beispielsweise die »ielerort» Herr- schende Kantnchenplage am besten in den Wintermonaten, sobald Schnee gefallen ist, bekämpft. Auch gegen die Ratten, di« sich mit Beginn der kalten Jahreszeit auf den bebauten Grundstücken zusammrnzuztehen pflegen, wird jetzt zweckmäßig voräeaangen. Ferner sind die tn den kahlen Kronen der Obstbäume jetzt leicht aufzufindenden Misteln »u entfernen, lieber die» alle» geben die einschlägigen Flugblätter der Biologischen Reichsanstalt Mr Land- und Forstwirtschaft nähere Auskunft, die von dar Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dre»sen-A„ Stübelallee H, zum Preise von 10 Pf. je Stück zu beziehen sind. Mit einem Personenkraftwagen flüch- t t g. Aus Halle ist nach Unterschlagung eine» Personen kraftwagens, Mark« Brennabor, Erkenn-Zetch. IM 37 405 mit dunkelbraunem Anstrich, eines dunklen Winterüber- ltehcrS, einer silbernen Herrenuhr mit Kette und 40 Mark Bargeld flüchtig der Kraftwagenführer Willi Bateley. Beim Betreffen lasse man B. festnehmen und die unterschlagene» Gegenstände, insbesondere den Kraftwagen, sicherstellen. —Lw. Wie verhütet man da» «»brennen der Milch? Zunächst nur dadurch, datz man nur gute, einwandfreie Milch kauf». Dauerpasteuristerte und tiefge kühlte Fkaschenmilch ist die beste. Erne solche Milch braucht ja überhaupt nur selten gekocht zu werden; sie wird roh geno,sen. Alle andersartige Milch mutz man abkochen, ohne datz st« sich anlegen oder gar anbrennen darf. Wie verhütet man das also ? Erstens mutz die Milch sofort, nachdem man sie vom Händler gekauft hat, abgekocht wer- den. Man darf sie z. B. nicht erst eine Nacht über an einem warmen Ort stehen lassen. — Zweitens stellt man die kalte Milch nicht gleich aus ern großes Feuer, sondern erst auf ein schwache» Feuer, z. B. niedrig gehaltene Gas flamme. — Dritten- mutz das Gefäß, in der die Milch abge kocht wird, geeignet sein. Alummiumgefätzc z. B mit zu dünnen Wänden lassen die Milch zu leicht anbrennen. Emaillegefätze mit abgestoßeuen Stellen an der Innenseite haben dieselbe Wirkung. — Ebenso erlebt man ost, datz die Milch in Gefäßen anbrennt, in denen man vorher Kaffee, Tee oder gar Kakao gekocht hatte. Nur in eigentlich sau beren Gesäßen darf man die Milch abkochen! Wenn die Je diese kleinen, aber nicht unwesentlichen Um berücksichtigt, wird sie sich nicht der Milch zu beklagen Laben! 'M tatkräf ¬ tigst eingeschritten! Bevor noch die strengen Wtntertage eintreten wird der Wurzelhals der Apfelbaume freigelegt, 7>/, prozentigen A Darauf wird der , — prozenttgen Aphtdonlösung übersprüht- Auf die Weise wer den die am Wurzelhals überwinternden MutterlLuse getötet. Nach der Behandlung mutz der Wurzelhals wieder mit Erde sorgfältig bedeckt werden. Auch an Stämme«, Aesten und Zweigen sind die an dem weißen Wachspelz erkennt lichen verlausten Steilen mit 7Vr Prozentiger Aphidonlösung zu bestreichen. Man stellt diese Lösung her, indem mau 75 Gramm Aphtdoir in einem Liter Wasser auflöst. —w. Zwiebel zum Reinigen von Lack te derwaren. Es ist nicht überall bekannt, datz nicur mit einer halben Zwiebel Lackschuhe, lackierte Handtasche»^ kurz alle schwarzen und sogar farbigen Lackledertaschen sehr aut reinigen kann. Die Sachen werden mit der Schnittfläche einer halbierten Zwiebel kräftig eingerieben. Dann läßt man den feinen Zwiebelsaftüberzug an der Luft, aber im Schatten, eintrocknen. Darauf wird da» Lackleder mit einem wollenen Lappen oder auch einem Stück Flanell tüchtig blank gerieben. Der Stoff darf nicht fasern. Großenhain. Etnbruchsdiebstahl- In der Donner», tagnacht statteten Einbrecher dem Goldwarengeschäft von Reichert an der Berliner Straße einen Besuch ab. Obwohl sie am Tatort mit aller Raffiniertheit gearbeitet hatten, haben die Einbrecher doch nicht mit der elektrischen Alarm- glocke gerechnet, die den Inhaber rechtzeitig in Kenntnis setzte. Die Diebe wurde» bet ihrer Arbeit überrascht, worauf sie die Flucht ergriffen. Außer einem Fahrrad ist weiter nichts gestohlen worden. Durch die sofort tn Kenntnis ge setzte städtische Polizei, die nach den vom Geschäftsinhaber bezeichneten Unbekannten fahndete, wurde von einem Beam- ten unweit des Berliner Bahnhöfe» ein Unbekannter gestellt und feftgenommen. DaS gestohlene Fahrrad konnte eben- soll» wieder Herbetgeschafft werden. In dem Unbekannten wurde vorläufig ein Berliner festgestellt. Wahrscheinlich wird mit der Festnahme des Unbekannten denjenigen Ein- brechern da» Handwerk gelegt, die tn letzter Zeit hauptsäch lich Provinzstädt« heimsuchten. Die Kriminalpolizei ist mit der näheren Aufklärung deS Einbruchs, bezw. mit der Fest stellung der Persönlichkeiten beschäftigt. Oschatz. Zu tumultarischen Szene« kam eS in der Stadtverordnetenfitznng anläßlich eine» sozialdemokratischen Anträge», nach dem bei Ausschreibungen von Submissionen etnlaufende Preisangebote nur in Gegenwart von Ausschuß- Mitgliedern geöffnet werben dürfen. Im Berlanf einer er- regten Debatte wurde von kommunistischer Sette da» Ver halten de» KrankenhauSauSschuffeS bet AuftragSvergebun- gen al» Lug und Trug bezeichnet, von sozialdemokratischer Sette die Aeußerung eines bürgerlichen Abgeordneten mit der Bemerkung: Ungezogenheit, di« an Flegelet grenzt, ve- zeichnet, der betrefsende Abgeordnete »Gauner" benanüt, mit hocherhobenen Fäusten persönlich bedroht, dem demokratt- schen Stabtverorbnetenvorsteher der Borwurf parteiischer Geschäftsführung gemacht, die «in Skandal sei, OrbnungS- rufe, und wenn eS sechs Stück wären, kümmerten sie nicht. In die allgemeine Erregung mischte sich bi« Tribüne durch beleidigende Zwischenrufe gegen Len angegriffenen Stabt- verordneten «in. , . Mügeln. Inder letzte« Sitzung der Kirchgemeinde- Vertretung wurde davon Kenntnis genommen, daß die Wahl de» Herrn Liebschner zum Organisten zu St. Johanni» von der Obersten Kirchenbehürd« bestätigt worben ist. Herr Liebschner wirb sei» Amt nach dem Weggang des bisherigen Organisten Mäser antreten. Ferner wurde beschlossen, datz auch die hiesigen weltlichen GesangSchvre bei kirchliche» ve- gräbntSseiern mitwirken dürfe«. Die Erlaubnis dazu solle auch dann nicht versagt werben, wenn weaen der Kosten, frage von den Hinterbliebene» auf die gleichzeitige Mitwtr- kung de» kirchlichen VegräbniSchore» verzichtet wird. * Dresden. Ein Taschendieb feftgenommen. Am Mittwoch vormittag konnte tn der Grobmarkthalle «tn Taschendieb auf frischer Tat ertappt werden. ES handelt sich um einen SO Jahre alten Arbeiter aus Dresden, der erst vor wenigen Tagen au» der Hast entlasten worben war. Er hatte sich an ein« Händlerin herangemacht und versuchte, ihr aus einem Handkorb ihr Geldtäschchen zu stehlen. Dt« Frau bemerkte aber diese» Vorhaben und übergab mit Hilse an derer Personen den Dieb der Polizei. —g. Dresden. Unfall in DreSben-Albertstadt. Am Donnerstag gegen 12 Uhr mittag» stürzte hinter dem ehe- maligen KriegSgerichtSgebäud« in DreSden-Albertstadt ein erst seit mehreren Tagen an einer Sandgrube ausgestellter Trocken-sSand)-Bagger um, wobei der am 24. April 1878 geborene Arbeiter Alfred Patzsch vielseitige und schwere Verletzungen erlitt und tn hossnungSlosem Zustande nach dem JohannftSbter Krankenhaus übersührt wnben mußte. Dieser Bagger war erst kett einigen Tage« t« Betrieb. E» wird angenommen, daß bi« «leise, auf denen er ausgestellt war, vermutltch nachgegeben Labe«. I» de» spät« Abend.
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