Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-04
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
slowaki'ctzcn Grenzgebiet eine Zunahme der Wilddieberei zu beobachten ist. ES konnten auch in den allerletzten Tagen in der Lausitz und ferner in der Umgebung Wilderer ge stellt und festaenommcn betraf eS die Person »es tionsmalers und Gelegenheitsarbeiters Emil Ulbrich aus Dresden, der als ein gewerbs- und gewohnheits mäßiger Wilddieb anzusprechen ist. Wie teilweise kur» be richtet worden ist, war Ulbrich am 28. November nach mittag? vom Fvrstwart Wunderlich aus Obernaundorf beim Wildern im Poisenwald betroffen und festgenommen worden. Im Handgemenge entlud sich dessen Lesching. Da bei wurde der Wilddieb leicht verletzt. Er konnte zunächst der Kriminalabteilung Freital und später dem dortigen Amtsgericht zugeführt werden. Die kriminellen Erörte rungen haben inzwischen ergeben, daß Ulbrich auch in anderen Gegenden in der letzten Zett gewildert hat. Gegen überstellungen bestätigten, daß er beispielsweise bestimmt int Weißiger Revier ebenfalls unbefugt die Jagd auSgeübt hat. Was dessen Person anlangt, so ist er wegen der ver- schiedensten Delikte, insbesondere auch wegen Jagdver gehens erheblich vorbestraft. Erst vor wenigen Wochen beschäftigte sich das Landgericht Dresden mit einer der artigen Geschichte. Es handelte sich hier um folgende»: Ulbrich war im Forstrevier Oberau mit einem Lesching beim Wildern ertappt worden. Betreffs dieser Waffe gab er dec Kriminalpolizei und Gendarmerie gegen- öb-r an, er habe diese von einem Arbeitskollegen ge liehen, den er nicht mit Namen angeben könne. Wegen der Untreue eines Mädchens wolle er sich im Walde er schießen Er sei auf der Suche gewesen, sich einen geeig neten Plan zu dieser Tat auszuwählen. Auf der anderen Leite stand aber fest, daß gerade jene» Tesching mittel» Einbruchs einem Krastwagenführer zuvor gestohlen worden war und daß Ulbrich nur als Dieb in Betracht kommen konnte. Das Amtsgericht Kötzschenbroda hatte ihn wegen verbotenen Waisenbesitzes und schweren Diebstahls zu acht Monaten Gefängnis und drei Jahren EhrenrecktSverlust verurteilt. In der kürzlich stattgefundenen BerusunqSver- Handlung vor dem Landgericht Dresden erzielte Ulbrich eine Milderung der Strafe um drei Monate Da» dieser Wilderer in den allerletzten Wochen alles anderweit be gangen, wird gegenwärtig noch erörtert. —* Um die Sächsische Staatszeitung. Wie mehrere Blätter melden, hat dir Regierung den Vertrag mit der Druckerei Teubner über den Druck der Sächsischen Staatszeitung mit Rücksicht auf di« etwaiae Bekeitiauna der Zeitung vorsorglich gekündigt. L-rtliches «nv Sächsisches. Riesa, de« 4. Dezember 1VS8. ,^^?'"er»orb»rsaa» 'Orden 8. Dezember. Nitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden, retls ausklärend, teil« nebelig-g,trübt,» rubtaes Wetter, Nachtfrost örtlich bi« zur Eben« berat», lagsüber Tempe- raturen über Null. Obere« Erzgebirge einig» Gred Nacht- 'rost und Lagesiemveraturen vorwiegend »rost (später in iwchften Verglagen zufolge Temperatnrumkeyr mit der Höbe Wärmegrad« möglich». Gebirge schwache bis mäßige Wind« veränderlicher Richtungen. . — Daten für de» 5. Dezember 1S28. Gönnen- ansgana 7,47 Ubr. Sonnenuntergang 15,58 Uhr. Niond- «ufgano 12,11. Monduntergang 18,81 Udr. 1585: Der franeösische Staatsmann Herzog von Richelieu . j» Vari« geb. lgeft. 1842». 17S1: Wolfgang vmadeu« Mozart in Wien gest. (geb. 1758). 1825: Die Schriftstellerin Engen!« Iohn-Marlitt in Arnstadt grb. (gest. 1887». 1835: Ter Dichter Gras August v. Vlaten in Syrakus gest. (ged. 17S6). «> Kurze Tage. Daß wir wieder einmal den kürzesten Tagen entgegenaehen, wird aller Welt nachdrück lich zum Bewußtsein gebracht. Spät erst reckelt sich der Morgen lo» von dein tiefen Dunkel der Dezembernacht. Und wenn er endlich oa ist, der grauende Morgen, dann hat der junge Tag noch einen langen und schweren Kamps »r kämpfen mit den Schatten der Finsternis, die düsige Luft und tiefschleppendes Gewölk über Stadt und Land gebreitet halten. —* Auf der staatlichen Kraftwagenlinte Meißen — Rreka wird vom 9. 12. ab an allen Sonn- und Festtagen eine wettere Fahrt eingelegt: Ab Meißen 20.50 (Zuganschluß von Dresden 20.43 Ilhr) an Riesa 22 Uhr Ab Riesa 22.45 Uhr (Zuganschluß von DreSoen 22.38 Uhr) an Meißen 23.55 (Zuganschluß nach Dresden 0.22 Uhr). Mit diesen Fahrten will die Kraftwagenver waltung den Fahrgästen Gelegenheit geben, auch noch spätere Zuganschlüsse von Meisten und Riesa zu erreichen. * 40 Jahre treue Dienste. Der Telegraphen- assistent Herr Oswald Neubert vom Telegraphenbau- amt 2 Dresden in Riesa begeht heute sein 40 jähriges TlmtS- und Dtenstjubiläum. Vom Vorstand des Bauamts wurde ihm die Anerkennungsurkunde deS Reichspräsidenten Über reicht und ihm gleichzeitig die Glückwünsche der Direktion und der Beamten- und Angestelltenschaft dargebracht. — Auch wir entbieten dem geschätzten Jubilar die besten Dünsche. —'Auszeichnung für Treue in der Arbeit. Dem seit 37 Jahren bei der Deutsch-Amerikanischen Petro leum-Gesellschaft (Stadtteil Gröba) beschäftigten Böttcher Herrn Wilhelm Fürstenau wurde heute da» von der Handelskammer Dresden verliehene tragbare Ehren zeichen in Bronze durch das Kammermitglied Herrn Kaufmann Braune auSgehändigt. Seitens der Direktion und des Personals wurden dem Jubilar ebenfalls Ehrungen zuteil. — Auch wir gratulieren' herzlichst. —* Tie Allgemeine Ortskrankenkasse Rteka und Umgegend zählte am 1. Oktober 1927 10406 Versicherte. Die Beitragseinnahmen für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. September 1928 betragen 758 548 Reichsmark. Tie Unterstützungsausgaben: Für ärztliche Behandlung 161819 RM.. Zahnbehandlung 26 439 RM., Arzneien und Heilmittel aller Art IM 429 RM., Kranken- hausbchandlung 63030 RM., Krankengeld 249 196 RM., .Hausgeld 9871 RM., Dochenhilse 46188 RM. Fürsorge im allgemeinen 1136 RM., Sterbegelder 5162 RM., Son stiges 4776 RM. Zahl »er am 1. Oktober vorhandenen er werbsunfähigen .Krankengeldempfänger 490. Zahl Ser ver sicherten Arbeitslosen 231. —' Erlaß von Vergnügungssteuer betr. Das Ministerium des Innern hat die Veranstaltungen der dem Sächsischen Sängerbund und dem Deutschen Arbeiter sängerbund Sachsen angeschlossenen Gesangvereine alS ge meinnützig im Sinne der NcichSratsbestimmungen über di« Vergnügungssteuer anerkannt. Ausgeschlossen von der An erkennung sind jedoch solche Veranstaltungen, mit denen Tanzvergnügungen oder andere vergnügungssteuerpflich tige Veranstaltungen verbunden sind. —g. Festnahme eines gefährlichen Wil derers. <»n den letzten Tagen und Wochen sind mehrfach Pressenotizen erschienen, aus denen zu entnehmen war, daß in den verschiedensten Teilen SachsenS und un tschccho- slowaki'chcn Grenzgebiet eine Zunahme der Wilddieberei zu beobachten ist. Es konnten auch in den allerletzten Tagen in der Lausitz un» ferner in der Umgebung Wilderer gv- . .." .'genommen werden. Im letztgenannten Kalle betraf es die Perfon »es 1881 geborenen früheren Dekora tionsmalers und Gelegenheitsarbeiters Emil Ulbrich Dienstbeflissenheit ohne Aufdringlichkeit, gute Kenntnis de» Fahrplan» der Zugstrecke und der Anschlüske, sichere ve- herrsch»«« der Dienstvorschriften und Tarife, angemessene und klar« sachliche ÄuSdruckswelse. Auch soll der D-Zug- Schaffner möglichst imstande sein, in einer der gebräuch lichsten Fremdsprachen die Übliche« Auskünfte erteilen zu können. Für die letzt vorhandene« D-Zug-Schaffner und die zugehörigen Rekecvekräfte soll alsbald ein besondere» Anlern-Verfahren eingeführt werde«, da» mit einer form- losen Prüfung abschl testen soll, die in Gegenwart eine» Verkehrsamtsvorstandes abgenommen wird. Beamte, die in der Abschlußprüfung den Anforderungen nicht genügt haben öder trotz Teilnahme an dem Anlern-Kursu- bei der praktischen Dienstausübung noch Mängel erkennen lassen, sollen nicht als D-Zug-Schaffner verwendet werden. Oschatz. Noch ein Schwindler, vor einem »weiten Gauner, der in der Umgebung von Oschatz sein Unwesen treibt, sei hiermit nachdrücklichst gewarnt. Ueber sein bisherige» Austreten weiß der „Mutzschener Anzeiger" fol gende» »u berichten: In den Orten, wo er sein« Gastrollen gibt, spricht er zunächst bei irgend einer Familie vor und erkundigt sich dort nach kranken Personen. Hat er solche Erfahrungen gemacht, so sucht er diese auf und alot sich unter Vorlegung eine» LichtbilvauSwetse» als Felix HermSdorf au», der vom Gesundheitsamt Leipzig beauf tragt sei, sich nach dem Patienten zu erkundigen, worauf er Teekuren verordnet und dafür Beträge von 44—24 Mk. al» Honorar fordert. Die Rezepte unterstempelt er mit Hermsdorf. Halle-Leipzig. Da» Honorar ist, um sich vor weiteren Koste:«, die sehr hoch feien, zu schützen, sofort zu entrichten. Etwaige Bedenken, die den beteiligten Per- sonen auskommcn, weiß der sehr sicher auftretende Gauner mit der Bemerkung zu zerstreuen, man möge'sich beim Bürgermeister oder HZ der Gendarmerie erkundigen, so daß eS ihm in verschiedenen Fällen gelungen ist, Geld zu erhalten. Der Betrüger ist etwa 30 bis 35 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 Meter groß, untersetzt, hat runde» Gesicht und trägt dunklen Anzug, grauen Mantel und eine Brille. * DöSeln. Unberechtigter Handel der Döbelner Reichswehrkantine. Der Beztrk»au»schub für Handwerk, Handel und Gewerbe tn der Amtshauptmannschaft Döbeln hatte Veranlassung, sich wegen des Handels der Reichs- wehrkanttne Döbeln mit Handkoffern, Lackkoppelm und Seitengewehren an das Wehrkreiskommando 4 tn Dres den zu wenden. Da» Wehrkreiskommando teilte daraufhin mit. daß die Reichswehrkantine Döbeln angewiesen war, die noch vorhandenen Bestände in den genannten Waren auszuverkaufen, daß Mir tn Zukunft von dem Verkauf solcher Waren Abstand genommen werden soll. Kkosterhäuser. Ein Motorradunfall ereignete sich am Sonntag am Kloster »um Heiligen Kreuz. Sin Kraftrad fahrer mtt Goztu» kam tn nicht übermäßiger Fahrt aus Richtung Zehren und begegnete in der leichten Kurv« einem Personenwagen. Da» Kraftrad geriet beim Ausweichen aus den ««gepflasterten» an der UngkückSstelle recht klitschigen Straßentetl und fuhr mit großer Wucht gegen die Mauer gegenüber dem Kloftertor. Beide Motorradfahrer stürzten und gerteten unter da» Kraftrad, mit dem Straßenschmutz üble vekanntschaft machend. Betde klagten über Schmerzen, erhebliche Verletzungen schienen die zwei UnglückSritter glücklicherweise trotz des schweren Anpralls nicht erlitten zu haben. Am staatlichen Steinbruch soll an der Stelle, wo seinerzeit der verstorbene Herr Thieme durch die Barrier« fuhr, ein neue» ähnliche» Unglück geschehen sein. Die eiserne Barriere ist jedenfalls wieder umgeknickt. Näheres war «och nicht tn Erfahrung zu bringen. —g. Dresden. Schwerer Unfall beim Anfspringen auf die fahrend« Straßenbahn. Am Montag mittag sprang et» lljährtger Quintaner de» Bitzthumschen Gymnasiums, Ernst Heinrich Christoffer», Sohn eines Kaufmanns, tn der Prager Straße auf einen fahrenden Straßenbahn»««. Der Gymnasiast rutschte hierbei ab und geriet unter die Räber des Anhänger», wobei ihm da» linke Betnlzermalmt wurde. Der verunglückt« fand Ausnahme im Krankenhaus DreS» ben-Frtedrichstaüt, -ort mußte da» betreffeu-e Bet« abgesetzt werden. —g. Dresden. Et« BetrugSprozeß. Da» Amtsgericht Dresden verhandelte gegen «tue tu der Kattzer Straße »4 wohnhafte JnaenteurSwitwe Marie Elisabeth Wackwttz aeb. Kühn wegen Betrug». Di« in der Mitt« der vierziger Jahre stehende Angeklagte, deren Manu vor mehreren Jahren töd- sich verunglückt war, hatte im Sommer 1S28 beim Lürsorge- amt et« Unterstützungsgesuch eingeretcht und auch die er beten« Hilf« gewährt bekommen. Im Jahre 1927 war ihr «tue Rentenerhvhung »«gebilligt worden, auch hatte man ihr über 2000 Mark auf die zurückliegende Zeit nachgezahlt. Nach -en geltenden Bestimmungen war Frau Wackwitz aber ver pflichtet, diese nicht unwesentliche Veränderung ihrer wirt- schaflliche« Lage dem Fürsorgeamt mitzittetlen. Kn Gegen, teil verheimlichte sie bet späteren Nachprüfungen die» «och. In der Verhandlung erklärt« die Angeklagte, der RechtSan- walt Giese al» vertedtger zur Sette stand, st« hätte geglaubt, erst zur Meldung verpflichtet gewesen zu fei«, wen« sie wie- der m solch« Berhältutfie gekommen, wie sie früher bet Lev- -eite« ihre» Manne» gewohnt war, z« leben. Diese Auf- fafsnug vermocht« da» Gericht nicht z« teile«. Fra« Wack- wttz, die au» der Fürsorge über 2000 Mark Unterstützung be- zogen hatte, wurde wegen Betrug» zu zwei Monate« Ge- fängn» verurteilt, »och soll ihr, fall» die VtaatSanwaltschast keinerlei Widerspruch erhebt, ein« Bewährungsfrist ,«ge billigt «erden. —g. Dresden. EinRetchSwehrfoldatindte Elb« geworfen. A« Sonnabend früh in der dritten Stunde ging ein ReichSwehrobergefretter, der von einer Geburtstagsfeier kam, tn Uniform über die Tarolabrücke nach der Kaserne. AlS er ungefähr ei« Drittel -er vrücke -asstert hatte, kamen ihm von der NeuftLdter Sette her etwa zehn anscheinend betrunkene vauhandwerker, nach Art der Hamburger Zimmerleute gekleidet, entgegen. Sie Satte» einander untergefaßt und fange« die Internationale. Bevvr der Soldat den Vurschen auSwetchen konnte, sah er sich von dtesen umringt. Plötzlich zog einer der Arbeiter ohne jeden Anlaß et« Messer, erfaßte den Soldaten an der Brust und beleidigte ihn. In der Annahme, e» handele sich um einen Scherz, stellte der Ueberfallen« da» Ansinnen, nun auch ein- mal La» Deutschlandlied zu fingen. Hierauf erhielt er einen heftigen Stoß gegen die Küß«, so daß er auf die Straße stürzte. Dann wurde er sofort von den vurschen gepackt, fortaeschleift und über da» Brückengeländer tn die Elbe ge worfen. Unter Aufbietung keiner ganzen Kräfte gelang e« ihm, schwimmend da» Altstädter Ufer zu erreichen. Unter, dessen waren die Täter nach dem Rathenauplatz zu geflüchtet. In den Abendstunden de» Montag war die Krmtnalpoltzet noch lebhaft mit der Aufklärung diese» mysteriösen Vor fälle» beschäftigt. * Freital. Unfall «ine» Versvnenautotz. Auf der voiftnstraß« fuhr «in Personenauto gegen «inen, auf et» Lastauto geladenen Eisenträger, deffrn End« wett über do« Laustauto -inausraat«. D«r Führer d«S Personenwagen« und zwei mttsahttnd« Damen wurden verletzt. Eine der beiden Damen mußte in« Krankenhaus gebracht werden. * Pirna. Rechtzeitig dem Tode entronnen. Am Sonntag mittag kam in der Tchtfftorvorstadt ein Familien vater nach Hause und wollte sich in Abwesenheit seiner auf Aufwartediensten befindlichen Ehefrau das Mittag- es en auf dem Gasherd wärmen. Er ließ jedoch nachher aus Unachtsamkeit den GaShahn offen stehen und legt« sich dann auf den Diwan, um zu schlafen. Drei tn der Küche spielende Kinder wurden durch da» auSströmend« Ga« von Unwohlsein befallen und fiele» um. Die größere Tochter —* Versammlung der köryeedeßknberte», rent.nlofen Krüppel. An einer am 10. Novemder statteekyudenen Werd,Versammlung de« Selbfthllfebunde» der Körperbehinderten wnrbr detanntltch «In aeschäft«. führender Ausschuß aewäblt, der di« zur Gründung der OrtSanwo« Riesa lätla «ar. Am 1. Dezember folgt« di« Gründung»vers«mml»na. Ein AnSschußmitgllrd hielt, wie man nn» berichte», «inen Vortrag, in dem er u. a, a»S- fübrte: Krüppel, da« Wort bat 1« volk«mund noch immer einen herabsetzenden veiarichmack, denn der Glaub», daß der Mensch mtt gesnnden Gliedern ded äußerlt» nernnstaltetrii, körperlich Verkrüppelten auch in den inneren Werten geistig und aefühlsmäßia überlegen fei, ist immer noch weit ver breitet. Die» führt» vor 10 Jahren zur Gründung de« Selbftbllsedunde« der Körperbedindertrn. Sein vrogrami» ist di, wirtschaftlich«, sozial» und kulturelle Hebung aller Volksschichten. Dt« fchon zu allen Seiten van «tllenSnarken und lebenstüchtigen Körperbehinderten geübt« Selbsthilfe tollt« durch Erfahrungsaustausch und Rat allen Schicksal, gekäbrten zuteil «erden. Eben« wurde durch den Bund auf die Jürioraegesetzgebring, Krüppelfürsorae, besonders di« schwierig« ArdettSvermittlung und Arbeitsbeichaffung im allgemeinen ein großer Einfluß auSgeübt. ES wurde noch über dt« Ausgaben de« Reichstags berichtet, der auch den Körperbehindert»» endlich al» Mensch betrachten und ihn wirtschaftlich und sozial «in« Besserstellung ermöglichen möchte. — Hieraus erfolgt« dieWahl des Vorstand«». Als Vorsitzender wurde Tuet Martin. Riesa-Weida, dl in Anger 38, gewählt. In seinem Schlußwort «rmabnte der Vorsitzende, nun Sorg« dafür zu tragen, daß in di« nächst« Versammlung all« Körperbebmderten von Riesa u. Umg. kommen, den» nur durch de» Zusammenschluß aller Körper behinderten sei es möglich, deren Lag« zu verbessern. —' Tagung de» Landesverbandes säch sischer Viehhändler. Am Mittwoch, dem 12. Dezbr. findet in Dresden die Tagung des Landesverbandes Säch sischer Viehhändler statt. Borträge werden halten: Bundes direktor Scholz-Berlin über „Der Biehhandel und das landwirtschaftliche Notprogramm", verbandsoirektor Letz. nert-Dresden über „Wichtige Tage-frage des Biehhandets", Viehhändler Ernst Kebbel-Schöntngen, der Berbandesvor- sitzenoe deS Verbände» Mitteldeutscher Viehhändler en Magdeburg, über „Sorgen und Segen" und Staatsmtnister a. D. Dr. Wilhelm-DreSden über einzelne allgemein« wich- tige Wirtschaftsfragen. —' Umfangreiche Entlassungen von ve- Höroen-Angestellten geplant? Wie der „Gewerk schaftliche Pressedienst" erfährt, hat der Vertreter des Zen trums im HauShaltSauSschuß de» Reichstag- gefordert, daß zur Entlastung des Etat» 17000 auf Wartegeld gesetzte Beamte wieder eingestellt und dafür jetzt tätige Behördcn-Anaestellte entlassen werden sollen. Nach Mit teilung de» Gewerkschaftsbundes der Angestellten will sich dessen Leitung mit einem scharfen Protest an den Reichs- ftnanzminister wenden und die Aufnahme von Verhand lungen fordern. Auch die Verbindung mit den Partei leitungen wird sofort ausgenommen werden. Die Reichs fachgruppe für Behördenangestellte deS G. D. A. will alle» tun, um die geplanten Maksenentlassungen zu verhindern und erwartet dabei Unterstützung des Reichstags. —* Au» dem Landtage. Dem Lanvüaqe ist ein kommunistischer Antrag zugegangen, bei der ReichSregie- rung gegen den dem Reichstage vorliegenden Gesetzentwurf zur sogenannten Sondersürsorge „berufsüblicher Arbeits losigkeit" und gegen weitere verschlechternde Maßnahmen Einspruch zu erheben. — Der außerordentliche LandtagS- cmSschuß für Besoldung»- und Beamtenfragen hat be schlossen, die Eingaben deS Landesbundes Sachsen deS Deutschen Beamtenbunde» und deS Verbände» Sächsischer Polizeibeomter betr. Krankenkassenzuschüsse durch die mit den Kassen vereinbarten Maßnahmen der Regierung für erledigt zu erNären. —* Alumnatstellen an sächsischen höhe ren Schulen. Mtt End« des laufenden Schuljahre» wird durch den Abgang der Oberprimaner an den zur Reife eine» Gymnasium» führenden bilden Fürsten- und Landesschulen zu Meißen und Grimma wieder eine Anzahl staatlicher Freistellen und sonstiger Stellen frei. St« sind stiftung-gemäß für Knaben evangelischer Konfession und sächsischer Staatsangehörigkeit bestimmt, die entschiedene Fähigkeiten und Neigung zu den höheren Wissenschaften, insbesondere in sprachlick-geschichtlicher Rich- tuns, zeige«. Für den Eintritt in die Untertertia (unterste Klasse) ist in der Regel die Erfüllung de» 13. Lebensjahre» Voraussetzung. Als Vorbildung sind für Meißen G« Kenntnisse erforderlich, wie sie ein humanistisches Gymna sium älterer Ordnung in den Klassen Sexta bi» Quarta vermittelt (Lateinisch al» erste Fremdsprache). In Grimma werden dagegen solche Knaben ausgenommen, die au» höhe ren Schulen mit Englisch al» erster Fremdsprache kommen. Wetter können dort auch ganz besonder» gut begabte VolkS- schüler nach mindestens siebenjährigem Schulbesuch ein treten. — Weiter werden auch in den Schülerheime« der LandeSschule Dresden in Klotzsche (Reformrealgym- nasium mtt Oberrealschule und Förderklassen für beson der» gut begabte BolkSschüler, von Untertertia ab), der Staatsrealgymnasien zu Borna und Schneeberg sowie den ebenfalls zur Hochschulreife führenden Deutschen Ober- und Aufbauschulen de» Lande» Stellen frei. An der Lander schule Dresden besteht eine Anzahl staatlicher Freistellen, während an "den genannten beiden StaatSrealgymnaste» sowie den Ober- und Aufbauschulen staatliche Mittel zur Ermäßigung oder zum Erlaß de» Kostgeldes usw. bereit gestellt sind. An der FürHIlch-Schönburgischen Deutschen Oberschule zu Lichtenstein-Lallnberg besteht ein besondere» Schüterinnenheim für Mädchen, in dem zu Ostern 1S2S ebenfalls Alumnatstellen fret werden. Hinsichtlich de» Kost gelde» gilt hier da» gleiche wie für die übrigen Oberschillen Die Gesuch« um Aufnahme tn die vorgenannten höheren Schulen sind ebenfalls an die Direktionen zu richten, die auch berettwilligst jede gewünschte Auskunft erteilen. Für Gemeinden, BezirkSveroande un» sonstige Körperschaften besteht die Möglichkeit, besonder» gut. begabten, bevürfttgen Schülern und Schülerinnen den Besuch einer höheren Schule durch Errichtung von Freistellen zu ermöglichen. —sek. Eine Volk-au-gabe de» LandeSge- sangbuche». Da» Evangelisch-lutherische LandeSkonji- storium hat sich aus vielfachen Wunsch entschlossen, «ne Taschenausgabe des Landesäesanabuches ohne Noten in einen: guten, geschmackvollen Ganzleinenetnband zu ermög lichen. Unter Herabsetzung deS RohtextpreiseS ist Her stellung und Vertrieb den Firmen H. Ftckentscher und B. G Teubner in Leipzig übertragen worden mit der Maß gabe, daß diese Firmen, wie auch die Wiederverkäufer, sich im Hinblick auf den gemeinnützigen Zweck nur mit einem geringen Nutzen begnügen, so daß diese Ausgabe zum Ladenpreis von RM. 3.40 verkauft werden kann. E» ist zu begrüßen, daß durch diese Maßnahme e» minderbemittel ten Kreisen möglich sein wird, sich diese Taschenausgabe zu beschaffen. vdz. Knigge für D-Zua-Schaffner. In einer besonderen Verfügung betont dt« Reichsbahn-Verwal tung die Notwendigkeit, daß die Schaffner der D-Züge Kenntnisse und Eigenschaften haben müßten, die über die DurchschnittSbefähiaung eines Personmzug - Schaffners hinauSgehen und die tn den Besonderheiten des D-Zug- Dienstes bezüglich der Ansprüche der Reuenden, deS Durch fahren» längerer Strecken, der Benutzung durch Au», länder usw. begründet seien. Es handle sich namentlich um aut« UmganSformen, rubtae» und sicheres Auftreten,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder