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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-10
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1928
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i M. ! U ,r P U Lertliches und Sächsisches. Riesa, den 10. Dezember 1928. —*rs«ttervorberkaae'krden11. Dezember. Mitgeteilt von der Sächs. Landerwetterwarte zu Dresden. Zunächst noch Anbalten d«S teils tlaren, teil« nebeligen, vorwiegend trockenen Wetters. Nacht« im Flachland leichter, im Gebirge mäßiger Frost. Tagsüber im Flach, land zeitweise Temperaturen über Null, später wolkige» Wetter und im weiteren Berkaus« Schneefall bei geringem Temperaturanstieg. Anfänglich noch schwache Luktbe. wegung, spater zunehmende Wind« au« südlichen Rich tungen. —«Daten für den 11. D ezember 1928. Ganne«. anfgan« 7,84 Ubr. Sonnenuntergang 18,82 Uhr. Mond» ansgana 7,12 Uhr. vionduntergang 18,13 Uhr. (Erdferne). 1882: Der spanische Feldherr Herzog von Alba in Lissa bon gest. (geb. 1807). 1783: Der Dichter Max v. Schenkendorf in Tilsit ged. (gest. 1817). 1801: Der Dramatiker Christian Dietrich Grabbe in Detmold geb. loest. 183S). 1843: Der Bakteriologe Robert Koch in Klangthal g«b. (gest. 1910). » -* Der „kupferne Sonntag«. Nach allem Ge schäftsbrauch heißt der -wette Adventssonntag der „kupferne Sonntag", ist er doch meistens der Auftakt zum Weihnachts geschäft. Schon der gestrige erste für den Verkauf freigege bene Sonntag zeigte, daß sich vielfach eine regeKanslust bemerkbar machte. Nicht alle warten mit ihren Weihnachts einkäufen bis auf den letzten Termin. Wer klug ist, tut desgleichen. Ersten« ist die Auswahl jetzt größer, als kurz vor dem Feste. Dann drängt sich aber auch der Verkehr noch nicht so sehr zusammen, so daß man mit mehr. Ruhe und Sorgfalt suchen kann. Und letzten Endes tut man ein gutes Werk, denn Geschäftsinhaber und Personal sind eben auch nur Menschen, die bet großem Andrang nicht so bedie ne« können, wie Lei normalem Betrieb. Wenn auch am «e gen Sonntag nicht alle« Käufer waren — viele sehen erst um, «he sie kaufen — so schien es »och, al» wenn er Umfütz im allgemeinen ein guter gewesen sei. Man ah viele Pakete und Päkchen nach Hause tragen. — Auf >en «traheu der inneren Stadt bot sich in »e« Nachmittag»- «nd auch »och am Abe«», wo sich ««ter »er Pracht »er Lichtfülle bi« weihnachtlich geschmückte« Schaufenster besonder» gut au«nahmen, «in bunte» vtl». Der „kupfern« Sonntag", »er durch da» trocken» Wtnterwetter stark be günstigt «Michch so »ab auch »er Zustrom von auswärts et« recht guter war, dürfte sich somit »«lohnt haben. —* To» a«s den Schiene». Übermal« müssen mir leider von einen» tragische» Schtcksallschlage berichte«, von de« «ine Urbare Familie betroffen -vor»««. ist. Heute morgen in der 7. Stunde ward« tii der Näh« »e» recht», fettigen Au«gange» der Slbbrück« a»k de« Bahndamm« di« Leiche de» am «. Oktober 191» i« Sahli»^t Riesa ge borenen Schmiedelehrling» Erich «roh», Sohn »es 1« Sohlt» wohnenden EisenwerkSarbetter» Mrah», agsge- funden. Er hat flch vermutltch von dem ö-S Uhr hier etn- treffenden Dresdner Personen-»«« überfahren lassen. Wa» den jungen Mann zu dem furchtbare« Schritt bewogen hat, entzieht sich unsere, kenntnt». Lr war bet Herr« Schmteüe- aiesite. Grüble, hier, t« »er Sehr«. —* Poltzetbertcht. In der Verwahrung de» Krtminalpaften» befindet sich et« ältere» Herren- und «tn ältere» Damenfabrrad. Die Glocken habe» die Aufschrift A. Schmidt, Rödehau und Earl Wetmann, Seerhausen. Sachdienlich« Mißlungen erbittet der krimtnalposte«. —* Advent» ASendseter i« der Trinttatt». ktrche. Mit dem AbventSwochengotteSdtrnst wtrd Mitt- woch, Len 12. d. Mpabenv» 8 Uhr eine Abendfeter ver bunden, tn der Fra« Dr. Human (Sopran) und der Trinttatti»cho»tm besonderen älter« Kirchenmusik weih, nächtlichen Lharak>rr» zur Aufführung bringen werden. Im Mittelpunkte der Veranstaltung stehen Gotte» Wort, Gebet und Segen, di« miedernm vom Gemeindegesana (Choräle au» dem 17. Jah-hundert) umrahmt werden. Freiwillige Spenden, die an dg.« AuSgängen b«S Gotteshaus«» entgegen, genommen werde», dienen der Erhaltung unserer Kirchen« musik. (Liehe den Anzeigenteil der morgigen Rr^ —* Schlußstunde von Richter» Kinder- Ballett.Unterricht. Ein« klein«, muntere Gesell schaft — 22 reizend gekleidete Mädchen und 2 liebe Kerlchen — belebten gestern nachmittag den Saal de» „Wettiner Hose»", um den Ellern und zahlreich erschienenen Freunden und Gönnern zu zeigen, was ihnen ihre Lehrerin, Frau Mtlda Rühr, während de» neunmonatigen Unter» richte» gelernt hat Sehr reichhaltig war die Vorführungs folge, aber auch s^br abwechslungsreich, so daß man nicht müde wurde, all den schönen, körperbildenden Bewegungen der kleinen Prüfltrg«, von denen das jüngste Mädchen 45L Jahre, da» älteste etwa 11 Jahre alt ist, zu folgen. Nach dem gemeinsamen Einmarsch der Kinder begannen di« Uebungen aus dem Parkett ES wurden unter Einhaltung kleiner Ruhepausen gezeigt: Gehübungen, Laufschritt Wechselschritt, Polka, Gymnastische Uebungen (flott), Gym. nastische Uebungen mit Ttefatmen, Uebungen an Stühlen, Rheinländerschrttft Walzerschritt, Walzer, Rheinländer, Ballett-Uebungen km Stehen, Ballett-Uebungen im Sitzen, Mazurka-Schrttt, Pvlka-Mazurka, Ländler, zusammengesetzte Ballett-Uebungen (Sirenenwalzer), Graztana, Cavotte« schritt, Gnomentanz, Menuett-Walzer und Feodora-Walzer. Nach einer längerem Pause folgte» auf der Bühne mehrere Tanzszenen und Spiele der kleinen Unterrichtstetlmehmer, die, sehr wirkungsvoll kostümiert, gar liebliche Bilder schu- sen. AuS all dem Borgeführte» war zu ersehen, daß die Kinder aufmerksam -en Bewegungen ihrer Lehrerin, welche mit viel Liebe uw) Hingebung um ihre Zöglinge bemüht rvar, folgten und ihre Aufgaben bestens lösten. Einem fröhlichen Kappenmarsch folgt« ein gemeinsames Kaffee, trinken, wonach aKp Beteiligten hochbefrtedtgt »ach Hause gingen. —g. Berur-etlte Schuletnbrecher. In der Zeit von April bi» Mitte Juli wurden in den verschieben, sten Gegenden Sachsens eine ganze Anzahl Einbrüche in Schulen verübt und dabei oft recht erhebliche Beute gemacht. Neben anderen Se-chen aller Art erlangte» die anfänglich unbekannten Spitzbuben Geldbeträge btS zu 7- und auch 800 Mark. Derartige Schuleinbrüche wurden u. a. tn Thalheim, EoSwtg, Weiubö-li-, Riesa-Gröba, Mühlberg (Elbe) in Lhemnitz-Bornn, Lößnitz (Erzgeb.), Siegmar-Reichen brand, Grüna, Altmittweida, Rüßdorf bet Simbach, Einsiedel, Aue und anderwärts verübt. In der Nacht »um 17. Juli gelang eS die Einbrecher festzunehmen und tu der Gemeinde zelle in Erfenschlag vorläufig unterzubringen. Es waren dies der am S. M<tt IVOS in Kötzschenbroda-Zitzschewig geb. Arbeiter und Artist Paul Jakob Schwittaua und der Gelegenheitsarbeiter Mar Emil Ockert, geboren am 21. November 1002 zu Mühlberg, beide wiederholt vorbestraft. Schwittaua wurde letztmalig Anfang Januar 1V2S wegen verübter Einbrüche in Haft genommen rnd vom Schöf- fenaericht Dresden am 4. März gleichen JahreS zu längerer Gefängnisstrafe verurteilt, die er btS zum 12. August vorigen JahreS verbüßte. In der Folgezeit verbüßte er noch zwei kleinere Strafe«. Seine artistische Betätigung als Schlangenmensch ermöglichte es ihm, noch in derselben Nacht aus der Gemeindezelle in Erfenschlag auszubrechen. Bereits acht Tag« später konnte er tn Grobwartenberge (Bezirk OelS) erneut festgenomme» werden. Beide Schul einbrecher standen jetzt vor dem Gemeinsame« Schöffen, gericht Chemnitz. Schwittaua wurde zu S Jahren Zuchthaus und zum Verluste der bürgerlichen Ehren- recht« auf gleichfalls fünf Jahre verurteilt. Der biSher geringer vorbestrafte Mitangeklagte Ockert kam mit einem Jahr sechs Monate» Gefängnis davon. —* Weihnacht»-- und Neuj ahrSverkeh-r bei der Post. Die Deutsche Retchspost richtet an die Bevöl kerung die Bitte mit der Versendung der WeihnachtSpakete möglichst frühzeitig zu beginnen, damit die Paketmassen sich nicht in den letzten Lagen vor dem Fest zusammen- drängen und Verkehrsstockungen vermieden werden. Wird die» beachtet, dann wickelt sich der Weihnachtsverkehr glatt ab und die Pakete «langen ohne Verzögerung tn die Lände der Empfänger. ES wird gebeten, die Pakete unter Verwendung guter VerpackungSstoffe recht dauerhaft her zustellen, die Aufschrift haltbar anzubringen und de» Namen des Bestimmungsort» unter näherer Bezeichnung der Lage besonder» groß und kräftig niederzufchreiben. Ferner darf nicht unterlassen werden, auf dem Paket dw vollständige Anschrift de» Absender» anzugeben und in Paket obenauf ein Doppel der Aufschrift zu legen. Ebenso find die Päckchen recht haltbar zu verpacken und zu verschnüren; «lwatge Hohlräume sind mtt Holzwolle oder anderem Füllstoff au-zufüllem damit die Sendungen nicht eingedrückt werden kSnnen. Die Bezeichnung „Brief päckchen" oder „Päckchen" ist deutlich anzubringen. — Sdn Montag, den 24. Dezember, werden bet den Postanstalten wie in den Vorjahren Dtenstbeschränkungen im Verkehr mit dem Publikum vorgenommen. U. a. werden die Post- sch'alter im allgemeinen nur hi» 16 Uhr ausaehalten wer den. Im Telegrammannahme- und Fernsprechoeenst treten Beschränkungen nicht ein. — Auch der Verkehr am Jahres wechsel wickelt sich glatte» ab, wenn die Neujahrsbrief sendungen möglichst frühzeitig aufgeliesert und mrt voll ständiger Anschrift de» Empfänger» (Straße und Hau», nummer mit Gebäudeteil und Stockwerk, Postbezirk und Lustellpostanstalt auf den vrtefsendungen nach Berlin Zustellpostamt) versehen werden. Durch die Angabe der Zustellpostanstalt auf den Briefsendungen nach Berlin und andern Großstädten wtrd deren Ueberkunft wesent lich erleichtert und beschleunigt. E» wird auch dringen empfohlen, die Freimarken für NeujahrSbrtese nicht erst am 80. und 31. Dezember, sondern schon früher einzu kaufen, damit im Schalterverkehr keine Stockungen eui- treten. Zur Verjährung vo« Ansprüchen. Da» herannahende Jahresende läßt e» g«R>teu «rschxtuen, an die Verjährungsfrist zu erinnern. Nach 8 19S BGB. ver- jähren m S Jahren die Ansprüche der rvNzfteützt Fabri kanten Handwerker und derjenige«, wach« ein Kunstaewerbe betreiben für Lieferung vo» Waren, ckZ-,L.!7M-" NW H-KW» L Tagelöhner und Handarbeiter wegen de» Lohne» und anderer a« Melle oder al» Teil de» Lohne» vereinbarter Lastungep, mtt Einschluß der Auslagen, fotvi« her Arbeit- aever weaeu der auf solche Ansprüche gewährten Vor schüsse; schließlich noch Ansprüche der Lehrherren unp Lehr meister wegen des Lehrgeldes und anderer im Lehrvertrage vereinbarter Leistungen sowie wegen der für die Lehrlinge bestrittenen Auslagen. Es verjähren die gen. Ansprüche am 31. Dezbr. d. I., deren Entstehung tn da» Jahr 1986 fällt. Insbesondere fallen unter die erste Gruppe alle Lieferungen und Leistungen de» Meister- an die Kund schaft. Sind Lieferungen und Leistungen für den Gewerbe betrieb de» Schuldners erfolgt, so verjähren diese Ansprüche erst in vier Jahren. Um am 31. Dezember d. I. zu ver jähren. müssen letztere Ansprüche also Up Jahre 1W4 ent standen sein. Hierzu rechnen in erster Linie die Forde rungen der Lieferanten. Nach ii 197 BGB. veyähren in vier Jahren die Ansprüche auf Rückstände von Zinsen, mit Einschluß der al» Zuschlag zu den Zinse» »um Zwecke allmählicher Tilgung des Kapital» zu entrichtenden Be träge. die Ansprüche aus Rückstände von Mied, und Pacht zinsen, soweit e» sich nicht um MietzinS gewerbsmäßig ver mieteter beweglicher Dachen handelt; schließlich noch di« Ansprüche aus Nückstü!dr von Renten, Auszugsletstungen, Besodngei, Wertegeld rn, Ruhrgehaltcn, Unterhaltung»- b.rträgen m>d allen anderen regelmäßig wiederkehvenben Leistungen. Ansprüche, deren Verjährung am 31. Dezember d. I. abläuft, müssen bis zum 81. Dezember 1928 durch Einreichung der Klage oder Zustellung eines Zahlungs- befehl» geltend gemacht werden. Das Aussteller; eines Zah- lungsbefehls dürste sich der geringeren Kosten und der Beschleunigung halber eher empfehlen. Anerkennung der Schuld durch Abschlagszahlung, Sicherheitsleistung usw. unterbricht die Dauer der Verjährung. Einfache Er innerung, selbst Einschreibebrief, kann nicht * Forderungen de» deutschen Reichs- kriegerbundeS „Kyffhäuser". Der Verband der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen des Deutschen RetchSkriegerb nndeS „Khsfhauser" hielt kürzlich eine Ge samtvorstandssitzung in der das Forderung-Programm des Verbandes bezgl. der Verbesserung zur GersoräungSgesetz- gebung besprochen wurde. Dieses Forderungsprogramm liegt nunmehr gedruckt vor und ist in diesen Tagen dem Reichstage und den Reichsbehörden übermittelt worden. ES enthalt u. a. folgende Punkte: 1. Erhöhung der Renten sätze mit Abbau des BedürftigkeitSprtnzips, 2. Verbesserung der Hinterbltebenenversorgung, 3. Rechtsanspruch Ser Hin terbliebenen auf freie Heilbehandlung, 4. Zusatzversorgung für alternde Kriegsbeschädigte, 5. Entschädigung der ab gefundenen Kriegsbeschädigten, 6. Erleichterte Gewährung der Pflegezulage, besonder» für tuberkulös« Kriegsbeschä digte, 7. Verbesserung der Lage der Inhaber von Beamten schemen, 8. Wiedergewährung der Rente bei Kapitalabfin dung nach Tilgung der Abfindungssumme, 9. Verbesserung der Bestnnmungen über die Heilbehandlung der Kriegs- beschädigten, 10. Aufhebung von AnrechnungSbestiin- mungen. Der genannte Verband hat insbesondere die de» 16. Ausschuß angehörenden Reichstagsabaeordneten ersucht seine Wünsche bei der kommenden Arbeit diese» Aus schusses zu berücksichtigen. —* VolkSktrchlicher Laienbund. Der DolkS- kirchliche Laienbund beging am 8. und 9. d». MtS. di« Feier seine» 10 jährigen Bestehen». Nachdem am Sonn abend eine Sitzung de» LanoeSauSschusses stattgefunden hatte, wurde am «wnntag eine große öffentliche Kund gebung veranstalte^ tn der eine Entschließung, für den ö-Uhr-Lad«nschlub am Heiligen Abend gefaßt wurde, um den Geschäftsinhabern und Angestell ten mehr Zeit für weihnachtliche Familienfeier zu ge währen. Den Schluß der Veranstaltungen bildete eine kirchliche Mendfeier in der Kreuzkirche, wo der Oberkon- sistvrialrat D. Scholz-Berlin und Landesbischos D- Jhmel» sprachen. —* GenossenschaftSverfammluug de» LandeSsaatbau-Dereins für Sachsen. Vor dem außerordentlichen DerbandStag de» Verbände» der landwirtschaftlichen Genossenschaften hatte der LandeSsaat- bau-Verein am 7. Dezember die in Dresden anwesenden 900 Vertreter von etwa 5000 sächsischen Landwirtschaft lichen Genossenschaften zu einer Versammlung eingeladen, die der Vorsitzende de» Landessaatbau-Vereins Ritterguts- besitze« von Byern-Borna mit dem Wunsche einer weiter hin regen Zusammenarbeit der Genossenschaften mit dem LaNdessaatbau-Verein eröffnete. Direktor Maennel be richtet« über die Tätigkeit der landwirtschaftlichen Ge nossenschaften ah» Vertrauensstelle de» Staatliche« Pflan- zenschutzoienstes und über die Aufgabe», die die Verord nung de» Wirtschaftsministerrums vom 3. Juli 1928 zur Verhütung der Ausbreitung de» KartoffelkrebseS stellt. Direktor Jokusch machte Ausführungen über die Arbeiten des Landessaatbau-Bereins und der Arbeitsgemeinschaft für Grünlandwirtschast zur Versorgung der sächsischen Landwirtschaft nur den für sächsische Verhältnisse beson ders geeigneten Grünlandsächereien. Den Schluß bildete die Vorführung von' Lichtbildern, die in anschaulicher Weise die sachgemäße Verladung von Kartoffeln zeigten u^> dazu beitrugen, das Verständnis für sorgfältigere Herrichtung der den Gebrauch -ugeführten Kartoffeln zu föchern. —* Demokratisch« Entschließung »nm Fall Htckmann. Die Dresdner Mitgliederversammlung der Deutschen Demokratische« Partei nahm im Anschluß an einen Vortrag deS Retchvmtntster» a. D. Dr. Külz über die politische Lage im Reiche auch »ur Krage -er Neubesetzung des sächsischen BolkSVildungSmtntstertnmS Stellung. Hierzu wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in der die Haltung der demokratischen Lanbtagsfraktion und des LanbeSvorstanbeS der Partei im Falle Hickman« gebilligt und die Fraktton gebeten wir», auch weiterhin alle Vorstöße -er kulturellen Reaktion mtt Entschiedenheit abzuweisen. —* LändeSpartettag der SPD. Sachsens. Der LandeSparteitag der Sozialdemokratischen Partei Sachsens ist aus den 12. und 18. Januar 1S29 festgesetzt worden. Er findet in Leipzig im BolkShause statt. E» sprechen u. a. über die Reichöpoltttk RetchStagSabgeordneter Ströbel, über die sächsische Politik LandtagSabgeordneter Sdel, für die LandtagSfraktton °"bg. Nebrig, Über Kommunalpolitik Stadtverordneter Rösch. —vd». Für das Gericht sind auch Posthelfer Beamte. Der 2. Strafsenat de» Reichsgerichts hat nun mehr dre Frage, ob auch Posthelfer Beamte seien, bejaht. Der Angeklagte war als Postau-Helfer bei der Reichspost eingestellt und verpflichtet. Zu seinen Dienstobliegenheiten gehörte u. a., die Hausbriefkästen de» Postamtes zu leeren und die ihnen entnommenen Briefe nach der Abferttgungs- stelle, wo sie sortiert und abgestempelt werden, zur bringen. Hiernach Wae er „Beamter" im Sinne de» Strafgesetz- buchs. Die Post ist nach oeutschem Verfassung»- und Ber- waltungSrecht eine Einrichtung de» Reiche», ihr Betrieb U Me KIpkMli ls Ws. Am Sonnabend abend mW Gonnta» vormittag begtng km Festsaal de» Hotels Sächsischer Hof die Esperanto-Gruppe Riesa bte Feter des zwanzigjährigen Bestehen». Den künstlerischen Teil de» Abends hatten Konzert- und Vrato- rtenlängert« Hilde Lauqusre, Leipzig und Here Kurt Hofmann, Riesa, übernommen. Der klangretn« Gopra« von Frl. Lauqusre sprach bet allen Anwesenden sehr gut an. Reicher vetfall und «in Rtesenblumenstranß gatten al» Zeichen b«S Danke», de» man der geschätzten Läuaertn eut- aegenbrachte. Ebenfalls lobend sei da» tadellofe Klavterfpiel des Herrn Kurt Hofmann erwähnt. Auch er erntete starken Beifall. Nach launigen BeärttßungSworte» des OrtSgruppenvorsttzenben, Herrn Dr. Döhler, war da» offizielle Programm abgeschlossen und man gab sich den Freuden de» Tanze» hi«. Köstliche Weisen ließ die Rund» funkkapell« «gurrte au» Dresden erklingen. Zu schnell verflogen die schönen Stunden der Geselligkeit. Sonntag vormittag 10 Uhr 80 fand ebenfalls im Saale des Hotels Sächsischer Hos eine gut besucht« Kesiverskmmluns statt. Der. Vorsitzende der Esperanto-Gruppe, Herr Dr. Döbler, begrüßte die erschienenen Damen und Her ren tm Namen der Riesaer Ortsgruppe. Besondere Grübe aalten dem Herrn Stadto.-Borsteher Günther und Herrn Bezirksschulrat Dr. Trüget, Großenhain. Sodann schritt Herr Dr. Döhler zur Verlesung der schriftlich «tngegan- genen Glückwünsche. ES waren Schreiben vezw. Tele gramm« etngegangen vom Sächsischen WtrtschaftSmtniste- rtum, von srüheren und jetzigen Mitgliedern, von befreun deten Einzelesperanttsten, von den Esperanto-Gruppen: Esperanto-Gesellschaft Leipzig, Chemnitzer Esperanto-Gesell schaft, Esperanto-Bereinigung Dresden, Esperanto-Gruppe Weinböhla, Esperanto-Gruppe Meißen, von den Esperanto- Körperschaften: Oberstub.-Rat Prof. Dr. Dietterle al» Direktor des Esperanto-Instituts für das Deutsche Reich, Deutscher Esperanto-Bund e. B. (Berlin), sowie von Pri vatpersonen als Freunde der Bewegung. Mündliche Glück wünsche überbrachten folgende Herren: Direktor t. R. Ltn- dtenrat Prof. Dr. Göhl, Neugersdorf, Schulleiter Hanbolb s. -. BezirkSlehrer-Verein Riesa und die Riesaer Volks schulen, Studiendirektor Mühlmann f. d. Oberrealschule, Studiendirektor Oehme f. d. Ocffentliche Höhere Handel»- lehranstalt, Schulleiter Landwirtschaftsrat Dr. Wolf f. -. Landwirtschaftliche Schule, Lehrer Schmidt f. d. Landesver band Sachsen im Bund entschiedener Schulreformer, Schul letter Frohberg (Großenhain) vom Vorstand de» Mittel deutschen Funk-Verbands, Lehrer Kröver f. -. Sächsischen Esperanto-Verband, Herr Seurig f. d. Arbeiter-Esperanto- Gruppe Riesa, Lehrer Schröder (Marbach) f. d. Esperanto- Gruppe Nossen u. d. Mittelsächsischen Esp.-Verband, Lehrer Merkel (Oschatz) f. ö. Esperanto-Gruppe Oschatz, Herr Hecht (Oschatz) f. ü. Arbeiter-Esperanto-Gruppe Oschatz, Studien direktor Dr. Rosenhauer (Großenhain) f. Esperanto-Club Großenhain. Alsdann gab Herr Dr. Döhler bekannt, baß die Ortsgruppe Riesa beschlossen habe, den Vorkämpfer der Riesaer Esperanto-Bewegung, das Ehrenmitglied Herrn Prof. Dr. Göhl, Neugersdorf t. Sa., zum Ehrenvor- kttzenden Ser Riesaer Ortsgruppe zu ernennen. Worte des Dankes und der Anerkennung wurden Herrn Prof. Dr. Göhl zuteil, welcher, sichtlich erfreut, die Versicherung abgab, weiter wie bisher der Welthilfssprache Esperanto seine ganze Kraft zu widmen, damit sie später als Weltsprache gelten werde. Eine weitere Ehrung wurde dem Mitbe gründer der Ortsgruppe, Herrn Wilhelm Dtttrtch (Riesaer Tageblatt), zuteil, indem er als Ehren mitglied ernannt wurde. Beiden Herren wurden in ehrenden Worten gehaltene Urkunden ausgehänbtgt. Nach Beendigung dieser Ehrungen ergriff Herr Be zirksschulrat Trögcl, Großenhain, das Wort zu seinem hochinteressanten Festvort.ra g. Der Herr Redner wür digte die Pionierarbeit des eigentlichen Begründers deS Esperanto, Samenhof, welcher von sich selbst au» zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß nur eine WelthtlfSsvrache die Völker einander näher bringen könne und somit zur Verstänüiaung der ganzen Menschheit führe. Eine große Tat des Völkerbundes sei eS gewesen, das Esperanto als Welthilfssprache anzuerkennen. Die Technik schreite unauf haltsam vorwärts und Radio und Esperanto seien heute zwei unzertrennliche Begriffe. Sodann ging der Redner auf die tieferen Ursachen der ganzen Sprachenbewegung ei« und betonte, Esperanto sei der Ausdruck einer neuen Er- lebnisgemeinschast. Es müßten bald Grundlagen geschaffen werben für eine sprachliche Verständigung der ganze« Menschheit. Es sei die Krönung unserer Arbeit, baß in nicht zu weiter Zukunft diese hohe Aufgabe dem Esperanto zufallen möge! Herr Dr. Döhler dankte herzlichst für diesen Vortrag und schloß gegen ^1 Uhr die gut verlaufene Festsitzung.
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