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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-27
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1928
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Oertliches und Sächsisches. Riesa. den 27. Dezember 1928. den 28. De»,«»er. Mitgeteilt von der Sächs. Landerwetterwarte zu Dresden, remoeraturverbültntff« wenig geändert. Flachland etwa bis 4 Grad Warm«. Von mittleren Gebirgslagen Temve- raturen um Null und darunter. Wolkig, später ouch Nieder, schlägt. Mäßige, bsbrre Lagen lebhafte Winde, ankangs au« westlichen bi» nordwestlichen, später aus südlichen Richtung««. —*H«t«n fiir den28.De»««b,r1»2S. Tonne«. 0«fga«g 8.4 Uhr. Sonnenuntergang 15,KV Uhr. Mond, gnsgang 17.44 Uhr. Monduntrrgang S,K8 Uhr. 18LS: Woodrow Wilson. Präsident der Vereinigte« Staaten, in Staunton geb. laekt. 1024). 1872: Der Forschungsreise«»» John Mae Kinlay in Gawiertown gest. <g«b. 181V). 1S2S: Der sranrösisch« Ingenieur Alerandr« Gustav« Eiffel, Erbauer de» Eiffelturm«, in Paris gest. (geb. 1882). 1S25: D«r Maler Ludwig Keller in Düffeldors gift, (geb. 1865). —* Der Sammelbüchse «nterm Weih. aachtSbaum aus dem Rathausplatz konnten in«, gesamt 100.06 RM. entnommen und dem städtische« Hilfs- werk -»geführt werden. Alle» Gebern sei herzltcher Dank -um Ausdruck gebracht. WJ.L. —*WethnachtSfest bet Schnee und Regen, vorüber sind nun auch die 1028er WethnachtSseiertage, ver rauscht ist der Jubel, dahin das Singen und Klingen der heiligen Nacht. Die WethnachtSfesttage habe» ihr ver sprechen, ein echtes Schneechrtstfest -u werden, doch nicht ganz gehalten! Zwar begannen sie mit verheißungsvollem Winterwetter, dem aber Tau und am -wetten Tage sogar Regen folgte. Am Morgen des ersten Feiertages konnte man sich noch an der schönsten Wtnterlandschaft erfreuen, gegen Mittag stieg die Temperatur etwa» an, nachmittag» wirbelten zeitweise erneut die Schneeflocken hernieder und e» schien, als wollten sie ein neue» weihnachtliche» Bild schaffen. Aber schon nach Mitternacht stand das Thermo meter über dem Gefrierpunkte. Am Morgen des zweiten Feiertages hatte sich echte» Tauwetter eingestellt, zu dem sich noch im Laufe beS Tage» Regengüsse gesellten und da» Verschwinden der winterlichen Herrlichkeit stark förderten. Das Tauwettcr erstreckte sich auch auf die höheren Lagen, so daß mancher Sportsmann von der Weihnachtsfahrt in» Gebirge etwas enttäuscht zurückgekehrt sein dürfte. — Am Heiligabend herrschte in den Straßen der Stadt und in den Geschäften nochmals regster Verkehr. Der Schwarm »erlief sich erst in der 7. Abendstunde. Die Kirchenglocken läuteten feierlich bas Fest ein und riefen die Gemeinde glieder zum Gottesdienst. In zahlreichen Häusern bemerkte man, wie durch die Fenster der brennende Wethnachtsbaum leuchtete. An Sen beiden Feiertagen hatten die Gast- und Vergnügungsstätten guten Besuch aufzuwetsen. Biele Familien zogen e» vor, tn engerem Kreis« oder mit Freunden und Bekannten die Stunden zu verbringen. Ueberall versöhnten die brennenden Chrtstbäume mit dem teilweise verregneten Festausklang und sorgten in der Familie wie tn öffentlichen Gaststätten für weihnachtliche Stimmung. In Dresden gab e» am ersten WethnachtSseiertage früh noch ein lustiges Schneetreiben, das sich im Osterz gebirge zum Schneesturm gestaltete. Bei Lauenstetn, Geising und Altenberg, wohin sich zahlreiche Wintersportler begeben hatten, blieben mehrere Auto» im Schnee stecken. Am Abend trat plötzlich ein Witterungsumschlag «in. Ein heftiger Sturm brachte Tauwetter, und am 2. Feiertag reg nete es fast ununterbrochen. Auch auf den Bergen de» Erzgebirges fiel Regen und erschwerte den Wintersport. *— Weihnacht».Morgenfeier de« Chor verein s. Cbarlott« Friedrich und Earl Zim mermann (f>über Mitglieder der.Sachs. LandeSbühne", jetzt am Alberttheater zu Dresden), bereiteten den Mit gliedern des Cborverein« am 2. WeihnachtSfeiertag« im Saale der Elbterraffe einige köstliche Stunden. Ihr« Vor träge zeichneten sich durch prächtige GeftaltungSkunft, nicht minder diuch eine sorgfältige, in jeder Beziehung gediegen« Auswahl aus. So erzählten sie .Bon deutscher Weihnacht-, .Mit einem heiler», einem nassen Aua«-, .Ein Sträußletn Lieb", .Allerlei Schalkheit-, .MeuicklicheS — Allzumensch, liches-, .Von Kinderland-, Reizend« lyrische Zwiegespräche von Lessing, Goethe, Epitteler. Julius Wolff, Rudolf Brum» dach und .Aus de» Knabe» Wunderborn- lin farbiger Tracht) waren in die reichhaltige VortragSfola« «inoestreut. Dine recht willkommen« Abwechslung boten die reisen, mit feinem Verständnis oesvielten Klaviervorträg« von H « rb « rt Boden. Tie Künstler wurdr» mit reichem, »um Teil stürmischem Beifall bedacht. —* Ruhegehaltsauszahlung. Die Zahlung der Ruhegehälter und Htnterbliebenenbezüge für Januar 1929 durch die Kassen der Retchsbahndtrektto« Dresden er folgt bereits am 29. -. M. von 8 bis 18 Uhr. —*Etne große Gemeinheit ist im Riesaer Stadtpark am Kinderspielplatz (Neupark) verübt worden, indem die Futterhäuser des Tierschutzveretu» mit Vogel- leim beschmiert worben sind. Unter einem der Häuser hat man noch einen großen Klumpen Feder» vorgesunben, woraus zu ersehen ist, daß sich tatsächlich Vögel gefangen hatten. Es ist eine große Schande, die unetgermützige Arbeit vieler Riesaer Bürger Lurch solch verwerfliches Treiben zu untergraben. —* Gold-Pfandbriefe. Wir machen auf die An zeige der Deutschen Hypothekenbank (Meiningen), Berlin, in unserer heutigen Ausgabe aufmerksam, mit der dt« ge nannte Bank achtprozentige Gold-Pfandbriefe und achtpro- zenttge Gold-Schuldverschreibungen al» vorteilhafte un sichere Kapitalanlage empfiehlt. —* Verwendet zu Nenjahr Glückwunsch- Postkarten und WohlfahrtSbrtefmatk«». Bet der Uebermtttlung von Neujahrsglückwünschen bietet dt« hübsche GlückSpostkarte der RetchSpost für die Deutsche Not hilfe jedem Gelegenheit, zugleich den notleidenden kinder reichen Familien, alten Leuten und Erwerbsunfähige« tn allen BevölkerungSschichten eine kleine Neujahrögabe zu spenden. Die Karte kostet mit eingedruckter 8-PH.-Wohl- fahrtSbriesmarke nur 15 Pfg. und ist bet allen Wohlfahrts stellen und Postämtern erhältlich. Wer zum Jahreswechsel Glückwunschsrtefe schreibt, möge Wohlfahrtsbrtefmarken verwenden, deren Ertrag ebenfalls der Deutsche» Nothtlfe zuflteßt. —* Arbeitskonflikt im sächsische» Tra«S- portgewerbe. Wie die Leipziger Volkszeitung meldet, beurteilt man in Arbettnehmerkreise« die Aussichten für die Herbeiführung «ine» Vergleichs im sächsischen Transport- gewerb« durch de» am 28. Dezember zusammentretenbe» SchltchtungSausschuß für Sachsen pesstmisttsch. Die Arbeit nehmer »er Großstädte hätten daher Vorbereitungen für die Arbeitsniederlegung, die vir de» 2. Januar vorgesehen sei, der geräumig« .«trrn -> aufzuwetsen, wt« e» am der Wethnachtsfest-Yl ehem. Ungehörig, 102, Riesa, der Fall war. der Veranstaltung «ar der —* Wethnachtsfest-Fetrr. Wohl selten hatte geräumige „Stern*-Saal einen derartige» Massenbesuch .1 erste« Wethnachtsseiertag anläßlich ieter der Freie« Vereinigung Zer de» «es -Ins -Regt». Nr. Fast zwei Stunden vor Beginn Zutritt »«stattet, und es währte gar nicht lange, «ar der Saal besetzt und bald eine beäng stigende Fülle aufwtes. Wett über 1000 Personen waren anwesend. Nicht nur der untere Teil de» Saale» «ar bis auf den letzten Platz besetzt, auch auf der Galerie saß oder stand Koos an Kopf. Und Immer «och kamen viele Einlaß- begehrende, die aber infolge Mangel» an Platz zurück- gewiesen werden mußten. Die Beretn»l«ttu«g hatte «inen außerordentlich genußreichen Abend versprochen. I« bezug auf da» Dargebotene ist es ihr gelungen, da» versprechen «tnzulösen, denkt man aber an die außerordentlich« Fülle de» Hause», die allerdings dt« Erwartungen bet weitem übertraf, so mußte man notgedrungen da» außerordentlich genußreiche* einen großen Teil zurückstellen. E» wäre wirklich viel angenehmer gewesen, «en» man den Kret» der ««»gegebenen Einladungen nicht allzuwett gezogen hätte, dann wär« der Feier, die — da» soll gern anerkannt werben — mit großer Umsicht Vesten» vorbereitet war, et« voller Erfolg für alle gewesen. Zwar war dt« Festleitung in dem Bestreben, Gute» «nd Biele» zu bieten, dem alten Fehler verfallen, dt« Vortragsreihe allzu reichlich aus zugestalten. Selbst das Interessanteste ermüdet, wenn reich lich 4 Stunden ohne nennenswert« Pausen die Aufmerksam keit de» Publikum» tn Anspruch genommen wird. Dann werden bi« «Künstlerischen Leckerbissen*, wie solche tn der Einladung zu Recht angebeutet wurden, für viele zu einem weniger hervorragenden Genuß, es wirb nur genippt, weil man schließlich gesättigt tst. Dazu kam noch, baß die Aufmerksamkeit de» groben Teile» der Anwesenden durch da» unruhige Verhalten de» kleineren Teile» gestört wurde, so daß e» erst eine» energischen Appell» de» Vorsitzenden bedurfte, um die nötige Ruhe im Saale herzustellen. Diese Mahnung aber hätte sich sicherlich erübrigt, wenn — wie gesagt — vermieden worden wäre, daß der Saal fast über füllt war. E» tst andererseits verständlich, daß Zurück weisungen erst erfolgten, nachdem auch der letzte Platz besetzt war; man wollte eben möglichst allen, dte gekommen waren, Gelegenheit geben, an der Festlichkeit teilzunehmen. Der gute Wille der Leitung soll nicht verkannt werden, und t« diesem Sinne wird sich gewiß jeder Besucher mit der Tat sache, daß »kein Apfel zur Erde konnte*, abgefunben haben, um so mehr, al» da» Geboten« allen denen, die e» aufmerk sam entgegengenommen haben, einige Stunden schönster Unterhaltung bereitet hat. Die Ausführung de» Fest konzerts war der Stadtmustkkapelle Mühl berg übertragen worben, die unter der Leitung des Stabt- musikbirektorS Wilhelm Gläser den unterhaltenden Teil mit dem begeistert aufgenommenen Festmarsch von Golle eröffnete, dem die stimmungsvolle Weihnachtsfest-Ouvertüre von Nehl folgte. Anschließend kam der Weihnachtsmann, begleitet von sechs reizenden Zwergen, den unvermeidlichen großen Sack auf dem Rücken, enthaltend zwei wohlgenährte „Waldhasen* (Peter und Mieze), die zum Gaudium d«S Publikums sehr bald das Wette suchten. Der Weihnachts mann (der Vorsitzende -er Bereinigung, Kamerad Küve) richtete herzliche BegrüßungSworte an die Erschienenen, er hieß besonders dte anwesenden Kameraden der Bruder vereine willkommen und bat alle ehemaligen Angehörigen des Ref.-Jnf.-RegtS. Nr. 102, soweit sie der hiesigen Ber einigung noch nicht angehören, der Bereinigung, dte al» politisch neutrale Organisation Kameradschaft und Gesellig keit pflege, beizutreten. Er schloß feine Ansprache, indem er allen Festtetlnehmern einige frohe Stunden im Kreise -er ehemaligen 102er wünschte. Dann nahm das Festprogramm seinen wetteren Verlauf. WaS auf musikalischem Gebiete von der starkbesetzten Mühlberger Stabtkapelle zu Gehör gebracht wurde, verdient volle Anerkennung. Die Kapelle, zum größten Teile au» in ihrem Berufe fortgeschritteneren Schülern bestehend, ist gut diszipliniert. ES wäre allerdings vorteilhafter, wenn Herr Stadtmustkdirektor Gläser die Mitwirkung als 1. Geiger einer anderen gleichartigen Kraft überließ und mit straffer Hand nur den Taktstock führte. Dte Musikstücke waren fast ausschließlich auf da» Weih- nachtssest zugesttmmt, so daß -er Charakter beS Feste» auch hierbei in hohem Matze gewahrt worben war. Mit viel 1 sehr umfangreichen älteren und Anforderungen an da» Orchester hierbei in hohem Matze gewahrt worben war. Mit viel Fleiß waren die zum Teil sehr umfangreichen älteren und neueren Werke, die hohe Anforderungen an da» Orchester stellen, geübt worden, so daß sie wirkungsvoll wiebergegeven wurden. Besonders waren e» die Glocken-Serenade von Kockert, sowie dte Weihnachtsglocken au» der Kinder Christ nacht von Gabe, ferner der Etlenbergsche Galopp „Schlitten fahrt*, die sehr gut gefielen. Einen würdigen Abschluß des Konzertes bildete da» grobe Tongemälde „Fröhliche Weih nachten* von Kordel, da» Hellen Jubel auSlöste und stürmi schen Beifall hervorrief. — Gehr willkommene Abwechslung boten mehrere Ballett-Aufführungen durch Frl. Herta Ehrhardt und Frl. Dora Präkelt, zwei hiesige jung« Mädchen, dte gemeinsam mehrere Kunsttänze zeigte« nachdem Frl. Ehrhardt mit -er Solovorführung „Der Sektrausch* gute Fortschritte tn -er Kunst de» Tanze» erkennen ließ. Dte beiden Tänzerinnen, deren Auffüh rungen Kam. Martin Wetchelt mit musikalischem Feingefühl am Flügel begleitete, ernteten ebenfalls wohl verdienten Beifall. — 6 Schülerinnen -er Ballettschule Schütze, Dresden, kleinere und größere Mädchen, vervoll ständigten die Tanzaufführunge« in anerkennenswerter Weise. Dte «tedltchen Figürchen bereiteten den dankbaren Zuschauern viel Freuds dte, wie auch die vorgenannten Tänzerinnen, durch ihre elastischen Bewegungen, durch reizend« Kostüme im Glanze Le» wechselfarbtgen Schein werfer» gar liebliche Bilder schufen. — Nachdem e« endlich gelungen war, einen Teil der Saalfläch« zu räumen, harrte man mit größter Spannung Le» Erscheinen» de» Roll- schuhkunstlSuferpaare» Frl. Krause und Herr« Boß, Dresden. Die beide«, al» erstklassige Vertreter ihrer Kunst bestens bekannt, wurden schon bet ihrem Erscheinen stürmisch begrüßt. Dte Erwartungen, dte man an die Künstler stellt«, wurden von beiden restlos erfüllt. Ihrer vollendeten Kunst zuzufchauen, war ein wirklicher Genuß. Mit erstaunlicher Sicherheit rollten sie, teils einzeln, teils gemeinsam, auf dem Parkett dahin, wozu die Kapelle lieb liche Weisen spielte. Immer wieder regten sich die Hände -e» begeisterten PuLlinrm» zu stürmischem Beifall, das «ach ZtrkuSart etagenwetse Aufstellung genommen hatte. Nach- -em sich di« beiden Kunstläufer ihrer Sufgabe entledigt hat ten, verabschiedeten sie sich mit je einem großen Blumen strauß tn -er Hand. Blumensträuße — bezw. Süßigkeiten wurden auch den Tänzerinnen und den Schülerinnen der Ballettschule gespendet. — Go waren etwa XII Uhr dte Vorführungen beendet. Dann begann der F estball. Ob und inwieweit der Ausdruck „Genuß* hier Anspruch auf Be rechtigung hat, das »« beurteilen, muß ich allerdings den Beteiligten überlassen. Der Berichterstatter hat «s vorge- »oaem sich durch den Menschenknäuel zu schlängeln, um schließlich, wen» auch mühsam, so »och sicher, »en AuSgang zu erreichen. —* Dt« Einzahlungen bei de« sächsischen Sparkassen. Nach der Feststellung de» statistischen Lan-eSamteS betragen bet den 851 sächsischen Sparkassen im Monat November die Einzahlungen 24112427 ÄM. «nd dt« Rückzahlungen 18 788«» RM. «» ergibt sich somit «tn EinzablungSüberschuß von 10 824 087 RM. Da» Einleger guthaben einschließlich der bisher berechneten Zinsen tn Höhe von 240 912 RM. war End« November aus 451071666 RM. auaewachse» —* I« den Landeseisenvahnrar »erureN Wie aemeloet wird, ist der L.indtagsabgeordn-te Professor Dr. Kastner zum Mitglied de» LandesetsenbahnrateS be rufen worden. —* Bachs .Leivnachtsoratorlum* in der Mtrag. Da» Id. Jahrhundert hat Joh. Sebastian Bach wieder entdeckt als den großen Meister, dessen gewaltige Bedeutung in der Zmammensassung aller musikalischen Elemente »u einer Einheit beruht. Seine fundamentale Stellung in dem Musikleben der Gegenwart hat ihren Grund nicht zum wenigsten darin, daß seine Kunst in ihrer Universalität der innerlichen Zerrissenheit unserer Zeit widerstrebt und ihr etwa» geschlossene», positive» ent gegensetzt, daß sein Schaffen aber innerhalb stärkster Ge bundenheit dock die höchste persönliche Freiheit enthielt. Man hat I. S. Bach den „Urvater der Harmonie" genannt, aber er ist zugleich auch der größte Meister der Polyphonie, feine Größe wächst weit über die Abhängigkeit von dem Stil seiner Zeit hinaus und bleibt lebendig für alle Zu kunft. Am stärksten empfindet man die zeitlose Große Bach» tn seinem wundervollen Weihnachtsoratorium, einem Werk, oaS sechs Kantaten umfaßt und in seiner Kraft und Eindringlichkeit die stärkste mtttikalische Ausdeutung de» WeihnachtSgedankenS bleibt. — Die Mtrag bringt am Sonntag, den 30. Dezember, 19.30 Uhr, den 2. wertvollsten Teil diese» gewaltigen Werkes zu Gehör, der dte 4., 5. und 6. Kantate umfaßt. Die Solisten de» Abend» sind Lotte Mäder-Wohlgemurh (Sopran), Martha Adam (Alt), Han» Libmann (Tenor) und Kurt Wichmann (Baß). ES wirken ferner mit da» Leipziger Sinfonieorchester und die Leipziger Orarortenveremigung. Dirigent: Alfred Szendrei. —* Krisi» im sächsischen Lokomotivbau. Die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann hat da» letzte Geschäftsjahr mit einem Verlust von 4 735134 Mart abgeschlossen. Hierzu teilt der Vorstand im soeben veröffentlichten Geschäftsbericht u. a. mit: Auch in diesem Jahre hat wieder der Lokomotivbau den größten Anteil am Verlust. Durch die geringen Aufträge, die von der Reichsbahn erteilt wurden, war eS nicht möglich, auch nur annähernd dte Unkosten dieser Abteilung zu decken. Die in der deutschen Lokomotivindustrie in Vorbereitung befindlichen Konzentrationsbestrebungen zeigen deutlich dl« Lage diese» vor dem Kriege blühenden überaus wichtigen Industriezweige». Die Deutsche Reichsbahn erklärte neuer dings, daß an größere Loiomotivbestellungen für die näch sten zwei bi» drei Jahre nicht gedacht werden könne, da genügend überzählige Lokomotiven vorhanden seien. Daher kann die Zukunft des sächsischen Lokomotivdaue» nicht günstig beurteilt werden. — Wie die Verwaltung der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann den Blättern weiter mitteilte» hat sie mit der Berliner Ma- schinenbau-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff eine Vereinbarung getroffen, wonach die sächsischen Hartmannwerke den Lokomotivbau aufgeben. Damit dürfte der sächsische Lokomotivenbau überhaupt vor seinem Ende stehen. —g. Ein gefährliche» BettwärmungS- mittel. Schon öfter ist in oec Preise darüber berichtet worden — auch Warnungen sind genug erfolgt — daß Brände verursacht wurden, deren EntstchungSursache auf zu heiß gemachte Ziegelsteine »ucückzufübren war, die man al» sogenannte Bettwärmer verwendete. In Wies«, AmtShauptmannschaft Kamenz, hatte eine 20jährige land wirtschaftliche Arbeiterin des Gutsbesitzers Richard Zier- holdr einen viel zu heiß gemachten Ziegelstein in ihr Bett gelegt, wodurch zunächst der Strohsack und bald dar auf da» ganze Wohnhaus mit angebautem Schuppenge- bäude tn Brand gerieten. Obgleich sämtliche Feuerwehren der Umgebung, darunter auch die Kamenzer Motorspritze an der Brandstelle eintrafen, wurden die von den Flammen einmal ergriffenen Gebäude vollständig eingeäschert. Fast da» gesamte Mobiliar und auch die Sachen des Gutsper sonals verbrannten. Insoweit wurde außer dem Gebäude schaden ein solch« von rund 7000 Mark angerichtet. Drei Kinder des ZierholdtS, die bereits schlafen gegangen waren, gerieten wegen eingetretener Verqualmung in Gefahr zu ersticken. Das Wohnhaus war mit Schiefer gedeckt, ebcrüo die Wände des ersten Stockwerke» damit verkleidet. M galt als eines der typischen Bauernhäuser der Lausitz. —* Klagen au» den Wintersportgebieten de» Erzgebirges. Aus den Wintersportgebieten de» Erzgebirges gehen folgeiwe Klagen ein: Wenn jetzt im allgemeinen auch das Verbot des Ein- und AuSsteigens, solange sich ein Zug in Bewegung befindet, beachtet wird, so läßt au Wintersporttagen da» Verhalten des rersenden Publikum» noch mancherlei zu wünschen übrig. Kaum hält der Zug in einer Station, so stürzen die Sportler aus den Wagen, um sich mit Schneeball zu werfen und der gleichen zu belustigen. Die Rufe „Ernsteigen" usw. wer den geflissentlich Überhört. Belehrungen werden im gün stigsten Falle mit einem Lächeln abgetan. Aehnlich liegt e» mit der Sorge um dte Heizung. Die Schaffner be mühen sich, die Oefen warm zu Hal««, aber bei der Berg fahrt wewen Türen und Fenster ausgerissen und offen gelassen. Auf der Rückfahrt dagegen wird über kalte Wagen geklagt, weil da die Sportler ihre nassen Kleider und Strümpfe trocknen wollen. —g. Wtntergäfte im Elbtal. Mit, Eintritt stär- kere» FrostwetterS treffe« auch im ElVtale besondere Win- tergäste ein. E» find dte» verschiedene Arten Wildenten, wie solch« beispielsweise die Moritzburger Teiche und die Sumpfgegenden de» flachen Lande» in der übrigen Jahres- zett beleben. Dte jederzeit sehr munteren und äußerst be- wegltchen Wildente« kann mau oft tn recht beträchtlicher Zahl »wischen -en Eisschollen -eS ElbstromeS beobachten, der dadurch gewissermaßen et» belebtes Bild bietet. Es tst erstaunlich, wte lange Zett sich diese Tierchen oftmals unter Wasser aufhalterr. Steht man Wildenten an einer bestimm ten Stelle untertauchen, dann kommen selbige erst tn großer Entfernung wieder a» die Oberfläche -e» Wassers. Dte Abwanderung au» Le« Teich- und Gumpfgebteten erfolgt, weil mit Zufrtereu de» Wasser» die LeSenSbebtngungen dieser Ttergattung nicht mehr gegeben find. —* Personalveräuderunge» beim Reichs gericht. SenatSpräsident beim Reichsgericht Dr. Strecker tritt am 1. Januar 1920 in den Ruhestand. — Reichsgerichts- rat Dr. David tst »mn GeuatSprästbenten beim Reichsgericht ernannt worden. —» Zur Durchführung -e» LandeSlehr- planS. Im Hinblick auf LaS vor einiger Zett ergangene Rundschreiben Les bischöflichen Ordinariats Meißen über den Lehrplan für Len katholischen Religionsunterricht in de« Volksschule« hat nach einer Mitteilung LeS Deutschen LehrerveretnS da» BolkSbtldungSmtntftertum neuerlich eine Verordnung erlassen. Danach habe» alle Lehrpersonen bet Aufstellung «nd Genehmigung der Lehrpläne, sowie Er- tetlnng -e» Religionsunterrichts sich lediglich an die Be stimmungen -es von -er obersten Schulbehörde aufgestellten und veröffentlichte« LandeSlehrplanS zu hatten. —* Tauwetter tm Taunus, Odenwald, Har» und Stt-westdeutschland. Nachdem am ersten WethnachtStag noch Im Tau««», Odenwald und Len südwest- ltchen Gebirgen strenge Kält« herrschte, flaute dtese tm Laufe »es Tage» ab und ging tn »er Nacht »um Mittwoch tn Rege» über. In ganz Südwestdeutschland regnet« «S in den Bor- mtttaaSstunde« stark, so »aß dte «tntersportmügltchkeiten allenthalben stark beschränkt wurden. Tag» »«vor noch hatten Skier «nd Rodler beste Sportmögltchketten. Auch Li« Aussichten für dte nächste« Tage lasse» nur auf milderes Wttrer Mt Niederschläge»» L-r»».
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