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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192902279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-02
- Tag1929-02-27
- Monat1929-02
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1929
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Riesaer K Tageblatt «nd (Llbeblatt und Ilmeiaer). 27. Fedmar ISSS, «be«»S US 8S. Jetzrz Dr-lxn l5»a. Sttokaff« Riesa Nr. LL Fernruf Ar. BO. Postfach Nr. »2. anS zu . Lande uud ««d Anseiger (SlbedlM vad ÄPtiger). Da« Mesa« TagSkatt tst da« zur Veröffentlichung d« amtlichen Bekanntmachungen der «mtshauptmamischast Großenhain, de« Amtsgerichts und d« Amttanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rate« der Stadt Riesa, de« Fdranzamtt Rtela und de« Hauptzollamtt Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. « M MiklW «Nist U IkM MM ffMMWWk WlMIIMWe. Bizepräfideut des ReichsstitdtebuudeS Kr. Schreiber )< Brenzlau. Gestern nacht verstarb in Lugano, wo er Srbolung suchte, der Erft, Bürgermeister der Stadt Brei,»lau, Lr. Schreiber. Er «ar Vt»evrasid«nt dtt» Reicht» städtebunde«. «1«. »ege» Bereu»»ahlm«g, für «in«» Manat S Mark «5 Psenmig ah« Zuftoll- behalle» wir Mw bao Sttchl der VratSerhöhnaa »»d Nachfordermeg »ar. «luzetaa» , . » . . . Erschein«« an bestimmt«» Lagen mW Plätzen »nd nicht llb«»o»»m. Genndprito sä« eil« (« StSem ttz Gald-Pfrnnig«; bi« Ä mm beeil« RrllamezeÜ« IOO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sach SO'/, Aufschlag. Fest« Laris«, verfällt, durch Klag« «ingezoar» werde» mutz «der der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahluua»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage Ermatt — Krieg »der sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSetnrichtungen — hat der Bezieher mg der L«ttnng »der auf tzttchzahttmg d«S PchugSpreisr«. Rotationsdruck und Berlag: Sanger b winterltch, Riesa. GeschästSsWtl«: SachtzeWraßi tb vmnntmartttch für Redaktion: Heinrich Ableman», Riesa: tilr Anmioenieil: Wilhelm Dittrich. Riesa. üdv G^ÜÜÜÜDTGTsÜUÜffA öl^S E vdz. Der Abgeordnete Dantzen hat mit Unterstützung der demokratische» ReichStagSfraktion «in« Jatervellation eingebracht, worin «S beißt, daß di« Landwirtschaft Vrr- mögrnSfteuer »um großen Teil au« der Substanz zahl«. Die Regierung wird gefragt, ob S« ihr bekannt sei. Haß di« jetzt geltenden SinheitSwerte für den unbebaute« Grund besitz meist über den Ertrag«' und Verkaufspreisen liegen? weiter wird die Reaieruaa gefragt, ob sie bereit sei, daraus binzuwirken. daß die EinbeitSwert« ftir den gesamten Grundbesitz beraboesrtzt werdeii und damit auch die gerechte Grundlage für die Lande«- und KommunalbefteuerUng ge schaffen werd«? Dabet sei »u beachten, daß der landwirt schaftliche Grundbesitz »um großen Teil Reinerträge zurzeit nicht «inbrtng« und daher lebe Vermögenssteuer au« der Substanz gezahlt werden müsse. Dadurch müßt« di« Land- wirtschaft «etter« Anleihen aufnehmen. Jeder werde an erkennen müssen, daß vom Grundvermögen nur dl« Steuer al« Vermögenssteuer zu zahlen sei, die der Summe ent spreche. di« bei einem Verkauf d«s Grundbesitze« herauskäme. Sofort nach Veröffentlichung der Paiizerkrcuzer-Teuk- schriften deutete die Leutschnattonale Presse an, sie könnte nur von den Sozialdemokraten verraten worden sei». (Abg. Graf Westarp (Dnat.): Lesen Sie manchmal de« »Klaffeu- kampf"?) Die Vernehmungen haben ergeben, Latz die Be hörden wieder einmal auf eins falsche Spur gebracht wor den sind durch deutschnationale Partciagttatio», (Hört! Hört! bei den Soz.) die in Magdeburg sogar falsche Mör der fabriziert hat. Alle Lügen und allen Schwindel appor tierte Herr v. Lindeiner dem Oberrcichsanwalt, obwohl wir gerade von Lindeiner bisher glaubten, feine politische Intelligenz reiche auS, den Lamps anständig zu führen. (Große Unruhe bet den Dnat.) UebrigenS tst Lindeiner Mitglied, die angebliche Verräterin Frau Vallentin aber Geschäftsführerin des Komitees für internationale Ver ständigung. Aber unter der Acre Hugcnberg entwickeln die Deutschuationaleu die Verleumdung zum Handwerk lLSrm bet den Deutsch»., Zuruf: Unverschämter Patron!» Mit Ihnen (nach recht-) rechten wir nicht über Landesverrat. Sie haben ja sogar Ebert Landesverrat vorgeworfen! Ohne die Mitarbeit der Sozialdemokratie würde die deutsche Republik überhaupt nicht bestehen. TaS deutsche Volk wünscht, der Reichstag möge sich zurücksinden z« ernster sachlicher Arbeit (Beifall bei -en Soz.). Abg. ». Lettow-Borbeck (Dn): An nuferer Öftere»»« ftehe» S p»l»ische Armeekorps, mir hoben dort nur ei» Infanterie- «ad z««k Kavallerie regimenter. fHört! Hört! rechts j Eine Sriegöabsicht liegt in der Denkschrift keinesfalls. Eine solche Denkschrift ent hält aber wertvolles Material für den Gegner. Desha.b ist ihre Auslieferung Landesverrat. (Lehr wahr! bei den Tn.) Da ist eS Pflicht jedes vaterlandsliebenden Manne» (Zuruf bei den Soz.: Zu verleumden!), Verdächtigungen, die ihm zu Ohren kommen, an die zuständige Steile weirer- zuleitcn. ES ist unerhört, wenn das Blatt des Vorredners das als Schurkenstreich bezeichnet. Ter Reichskanzler hat zu dem Panzerkreuzer zuerst Nein gesagt, jetzt sagt er Ja, denn er stellt sich hinter den Wehrminister. Wir fürchten nur, daß die Taten diesem Ja-Wort nicht entsprechen wer den. Severing hat ja auch die Gründe der Tenkschrisr nickt anerkannt. Sie szu den Soz.) wollen eben die Reichswehr unter parteipolitische» Einfluß bringen gegen den Staat. Tie Broschüre Levis «Wehrmacht und Sozialdemokratie* spricht offen auS, Latz eS für de» deutschen Arbeiter kein Vaterland gebe, sie verlangt offen den Landesverrat. Sie (nach links) wollen die Disziplinargewalt zerstören. Ist der Reichskanzler zur Bekämpfung dieser Widerstände bereit? jLachen bet den Soz.) Die Reichswehr rst uns zu schade für Experimente in einem Augenblick, wo poli tisches Rowdytum einen jungen Manu auf offener Strasse ntederstreckt. (Große Unruhe bei den Komm); Präsident Löbe: Durch Le« Ausdruck »politische« Rowdytum* kann sich doch hier niemand getroffen fühlen! (Heiterkeit.) Eine Gewährung -es Gastrechts für Trotzki darf überhaupt nicht erörtert werden; wir wollen nicht in Len Bolsche wismus hineinschltLLern. (Huhul-Rnfe links.) Wir brau chen eine zuverlässige Wehrmacht nach außen, aber mehr vielleicht noch nach innen (Aha!-Ruse links) auf den be währten Grundlagen der Disziplin, der Treue und des Gehorsams. (Lebhafter Beifall bet Le» Du.) Abg. Brüningha»« (DVp.): I« Pole« spricht «an »fte» von »em Kriege gegen Deutschland. Sollen wir uns da nicht bedroht fühlen? Es war gerade,« die Pflicht de« WehrmintsterS, zu prüfen, wie Liese Gefahr abzuwenden tst. Stampfer selbst erkennt an, Latz Lte Frage, ob wettere Panzerkreuzer gebaut wer den sollen, davon abhängig tst. ob die andern abrüsten, die ander» rüsten aber nicht ab. Stampfer mutz also folge richtig für den Bau weiterer Kreuzer etutreten. Wer emp fiehlt, daß wir mit unserer Wehrmacht htnabgehen unter das, wa» uns LaS FriedenSdtktat gelassen hat, versündigt sich an unserem Volke (Sehr wahr! bet der DVp». Wir dagegen wollen Len Sehrwillen aufrechterhalten. (Beifall bet der DVp.) Reichskanzler Müler verweist den Abg. v. Lettow-Borbeck auf die Regierungs erklärung vom Juli vorigen Jahres. Die Regierung, die von der Wehrmacht verlangt, daß sie ein« treue, zuverlässig« Stütze der Republik sei, wirb ihrerseits dafür sorgen, daß die Wehrmacht im Rahmen der bestehenden Verträge un ser finanziellen Kräfte mit allem Notwendigen auSgestatte» wird. Irgend eine grundsätzliche Ablehnung des Wehr etat» könne sich also mit der Auffassung der Regierung nicht vertragen. Ab«. Ritter ». fNat.«S»z.) verurteilt den Verrat der Denkschrift, wundert sich aber nicht darüber, weil die altväterischen Sitten aufgegeben seien. Auf den Zuruf einer Abgeordneten erwidert er unter großer Heiterkeit: Das ist eine Angelegenheit vou Männern, nicht von Frauen. Inzwischen sind zwei Mißtranensantr«»« der Komm«» uiften gegen da» Gesamtkadinett »nd gege» Leu Reichs, wehrmintfter etugegangen. Litt Hau» »ertast Ach auf Mittwoch, S Uür. vdz. Berlin, den 2«. Februar, S Uhr. Auf der Tagesordnung steht die kommunistische Inter pellation über die JeolWsl dkl MMu Armer «Mi! der Pmerkrmkr-zme. Diese wird begründet von dem Abg. Stöcker (Komm.): Die Denkschrift GroenerS spricht im Gegensatz zu der offi ziellen Friedensheuchelei unserer Regierung die klare Sprache imperialistischer Politik; sie zeigt das KriegSpro- gramm der Bourgeoisie. Darum hatte auch die Sozial- -emokratte alle Veranlassung, für die Geheimhaltung die ser Denkschrift zu stimmen. Die Denkschrift gibt zu, -aß der Panzerkreuzer gebaut werden soll, damit Deutschland sich au dem nächsten imperialistischen Krieg beteiligen kann. Groener erörtert die KriegSmöglichketteu mit Pole», natürlich nur um die SrtegSabstchten gegen Rußland zu verschleiern. (Lachen bei der Mehrheit.) Aber die Arbei terschaft wird den Krieg gegen Sowjet-Rußland verhin dern, sie wird dann den Bürgerkrieg entfesseln. (Hände klatschen bet den Kommunisten.) — Nunmehr hat das Wort -er Angeklagte! (Große anhaltende Heiterkeit.) Mrlm'er MM beantwortet die Interpellation: Trotz der letzten Worte des Abg. Stöcker will ich ernst antworten Die Denkschrift wurde lediglich ,«« Zwecke »er Unterricht»«« d«S Reichs kabinetts abgefaßt und sollte deshalb nicht verösseutlicht werde«. Wie sie der englischen Zeitschrift zugänglich wurde, wird vom Oberreichsanwalt untersucht. (Zuruf bet den Komm.: Immer noch?) Die Behaupt»«» der Interpella tion findet in der Denkschrift kein« Stütze. Es ist auch im Ausland weitgehcckb anerkannt worden, -aß die Denkschrift bet Erörterung von Krtegsmöglichkctten von vornherein jede militärische Verwicklung als für Deutschland verhäng nisvoll -arstellt. Die Denkschrift weift »ach, »atz Deutsch» land imperialistische Abfichte» gar nicht habe« kann. Zu -en Fragen des Grenzschutzes und der Wahrung der Neu tralität im Falle kriegerischer Verwicklungen anderer Staa ten sich gutachtlich zu äußern, gehört zur Pflicht des NetchS- wehrmtntsters. Nirgends läßt di« Denkschrift di« Absicht eines Krieges gege» Sowjet-RntzlanL erke»u«». Von irgendwelcher Aufrüstungspolitik kann überhaupt nicht die Rede sein, denn beim Bau des Panzerschiffes handelt es sich bekanntlich nur um einen Ersatzbau. Wenn Ser Wehr minister in einer solchen Denkschrift den Fall der Notwehr als Fachmtnister behandelt, so kann das wirklich nur als feine Pflicht bezeichnet werden. Der Abg. Stöcker habe versucht, eS so barzustellen, als ob die Denkschrift RüstungSpläne gegen Sowjet-Rußland enthalte. ES sei demgegenüber festzusteüen, daß Rußland in der Denkschrift nur im Zusammenhang mit der Wah rung -er deutschen Neutralität «u- ferner noch an einer anderen Stelle bet einem Zitat der englischen Press« ge nannt werd«. ES werde dem Abg. Stöcker nicht gelingen, Lte guten Beziehungen -wischen der deutschen Regierung und -er Sowjet-Union zu trüben. (Heiterkeit. — Lebhafte Zurufe -er Komm.) Sie scheinen Ihre (zu Len Komm.) Literatur schlecht zu lesen. Kalinin habe beim Empfang LeS deutschen Botschafter» kürzlich ausdrücklich erklärt, die Sowjet-Uuto« und die dentsche Republik seien viele Jahre hindurch Lurch enge Freundschaftsbande verknüpft. In Moskau werb« mau Lte Ausführungen de» Abg. Stöcker ttttbesondere über die Umstellung der Feldbahngletfe aus die russische Spnrwette zweifellos nicht ernst nehme». Die Besprechung de» Wehrhaushaltes werde noch Ge legenheit bieten, Lte darauf bezüglichen einzelnen Frage» Le» Abg. Stöcker ,« beantworten. Er wolle an Lieser Stelle nur wiederholen, baß vo« Le» 7öü Milwae» Le» W^hretatS allein 5«0 Milli,««» z««ngSlä»fig seien. Spie lerische Zahlenvergletche bewiesen nicht», gerade mit Polen könnten solche Vergleiche nicht angestellt werden. Im üb rigen hab« sich ja der Abg. Stöcker meist mit den Herren Löbe «nd Künstler beschäftigt, so ddß er — der Kanzler -7- ja nicht auf sie etnzugehen brauche. Da» Wort „Panzerschiff* sei ja in der ganzen Rede'des Abg. Stöcker nicht ein ein zige» Mal vorgekommen. Abg. Stampfer (Soz.) fragt, ob Abg. Stöcker seine Ausführungen über die Um stellung von deutschen Eisenbahnwagen auf die russische Spurweite nicht vielleicht in dem Sinne gemeint habe, daß diese erfolge, damit die deutsche Reichswehr desto beque mer der Raren Armee zur Hilfe kommen könnte. Wen» Herr Stöcker sich über La» Hochwasser entrüstet habe, so könne man i« Bezug auf die komnmntsttsche Partei nur »0« etner politischen Ebbe reden. (Heiterkeit, Zuruf der Komm.: Vergessen Sie nicht Ihr Gründet».) Bezüglich de» Panzerkreuzers halte die SoztalLemokratte an ihrem Standpunkt fest. Ob die anderen Schisse auch gebaut würben, könne man heute noch nicht wissen. Jede» geheime Mtlttärabkommen, wie da» soevm enthüllte Abkommen der Westmächte, sei ein Verbrechen an der Menschheit, am Böl- kersrteben. ES mutz den internationalen Sozialisten ge linge«, da» noch bestehende Netz geheimer Mtlttärkonven- ttonen zu zerreiße». «iniülie MWssWMlvm. Da» politische Leben unsever Zeit krankt mehr noch als alle vorangegangenen Zettalter an der Ducht, mit schönen Worten und Reden sehr wenig schöne Absichten und Zu stände zu verdecken. Auf Schritt und Tritt stoßen wir auf derartige Programme und Formulierungen, die in kras sestem Widerspruch zu den Tatsachen stehen. Die Einkrei sung-Propaganda gegen Deutschlaich, bet der sich Deutsch land» Gegner au» sehr egoistischen Motiven zur Vernich tung diese» unbequemen Landes der Mitte zusammenge sunden hatten, wurde selbstverständlich ebenso wie der aus der Einkreisung sich ergebende Weltkrieg nur zur Der- ntchtung de» deutschen MilttariSmu» geführt. Da» hin derte die Sieger nicht, nach Kriegsende den Militarismus in gigantischen Formen auszubauen. Für die Neutra lität Belgiens und die Freiheit der kleinen Völker kämpfte man angeblich und vergewaltigte durch die Handels blockade auf» brutalste die neutralen Staaten und zwang Griechenland wider seinen Willen in den Krieg hinein. Den besiegten Völkern legte man keine Kriegskontribu tionen sondern „Reparationen" auf. Die Kolonien annek tierte man nicht, sondern stellte sie unter Mandatsherr schaft. Man schuf einen Völkerbund, der in seiner gegen wärtigen Form durchaus nicht ein Instrument der Frie dens- und Abrüstungspolitik, sondern ein Mittel zur Auf rechterhaltung des gegenwärtigen Machtzustandes in Europa sein^ll. Locarnoabmachungen und Kelloggpakie hindern die Mächte nicht, geheime Krtegspakte unterein ander zu schließen. Bon französischer Seite hat man dem Staatssekretär Kellogg einen Füllfederhalter überreicht mit man dies- und jenseits des Atlant. Özeo . zu Wasser die Kriegsbereitschaft in Vollemde Es ist kein Wunder, daß bei dieser grundsä lichkeit der Worte und Begriffe eine Versti „ schen den Völkern so gut wie ausgeschlssseft ist. Es wun dert heute niemanden, daß ein Mann wie Seydoux, ehe maliger politischer Direktor de» Quai d'Orsay, dem der Verständigung dienenden deutsch-französischen Studien komitee als Mitbegründer angehört und in einer natio nalistischen Zeitung einen geradezu sich Überschlagenden Hetzaufsatz gegen Deutschland schreibt- Seydoux faßt die Aufgabe des Derständiaungskomitee», „die Hindernisse vor allem psychologischer Art aus dem Wege zu schaffen, welche die objektive Betrachtung vieler zwischen Deutschland und Frankreich schwebender Fragen hemmen, und cme beiderseits tragbare Lösung dieser Probleme verhindern", folgendermaßen auf. Er teilt als Ergebnis seiner „histori schen" Studien mit, daß nicht nur die Korridorfragx ein sür allemal geregelt sei, sondern daß Deutschland auf den Besitz Ostpreußens kernerlei Anspruch erheben könne. Ostpreußen sei eine preußische Ordenskolonie aber niemals preußisches Staatsgebiet gewesen. Schon aus der Frie denskonferenz wurde Clömenceau auf seine historischen Be weisführungen zugunsten der von Polen verlangten Ge biete von Lloyd George erwidert, daß diese Gebiete immer hin seit sechs Jahrhunderten zu Deutschland gehört hät ten, während Elsaß-Lothringen erst vor knapp zwer Jahrhunderten Frankreich «inverleibt Wörden sei. Man erinnert sich daran, daß auf der letzten Tagung des deutsch-französischen Studienkomitees ein anderes fran zösisches Mitglied der Grupp« verlangt hat, daß jeder Journalist strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden solle, der die guten Beziehungen zwischen den Völkern gefährdet. Herr Seydoux, der DerständtgungSpolittter Frankreich», wäre er« Musterfall für die Anwendung die ser Forderung. der Aufschrift „Sie vis pacem, para pacem". Dabei bereitet rm vor. . . l Unehr- ündigung zwi-
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