Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190411131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19041113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19041113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-13
- Monat1904-11
- Jahr1904
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
BezugS-PreiS in der hauvtexpeditton oder deren Anraabe stellen ab geholt: vierteljährlich ^il 3.—, bei zweimaliger täglicher Zustellung in» Han« ^l 8.78. Durch die Post bezogen sur Deutsch land u. Oesterreich vierteljährlich ^l 4.80, für die übrigen Länder laut ZeitunqspreiSliste. Diese Rümmer kostet j itt 7 auf allen BahnhSsrn und III I bei den Zeitungs-Verkäufern ^1- Re»aktto« und Erstehttio« Ib3 Fernsprecher 222 Johan niogass« S. Ailtalerpetztttone«: Alfred Hahn, Buchhandlg., Universttät»str.8 sFernspr. Nr. 4046), L. Löscht, statharinen« ttraße 14 (Fernsprecher Nr. 2938) u. Kbuigt- platz 7 (Fernsprecher Nr. 750b). Haupt-Filiale Drelde«. Marienstrab» 34 (Fernsprecher Amt I Nr. 1713). Haupt-Filiale Berlin: karlDuncker, Herzgl.Bayr.Hofbuchhandlg., Lüyowslraßr 10(FernsprecherAmtVI Nr.4603). MpMerItlMÄ Anzeiger. Nmtsvratt des ÄönigNche« Land- «nd des Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, des Aales «nd des Aolizeiamtes der Stadt Leipzig. Anzeigen-Preis die «gespaltene Petitzeile 2S Reklamen unter dem Redaktion«str1ch (ügespalteu) 78 nach den Famtlieunach- rtchteu (6 gespalten) 80 Dabellarifcher und Zifsernsatz werden ent- sprechend höher berechnet. Gebühren für Nachweisungen und Offerten- annahme 28 Uuuahmeschlutz für Anzeigen: Abe ad-Ausgabe: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Au-gabr: nachmittag» 4 Uhr. Anzeigen sind stet» an die Expedition zu richten. Ertra-Beilage« (nur mit der Morgen- Ausgabe) nach besonderer Bereinbarung. Die Expedition ist Wochentag» ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi» abeud» 7 Uhr. Druck und Verlag von E. Pol» in Leipzig (Inh. l)r. V., R. L W. KlinkhardtX Str. 57S Sonntag den 13. November 1904. 88. Jahrgang. Var Aiedtigrte vom lagt. * Ter Rücktritt Leut weink vom Gouverneur posten in Südwestafrika wird nunmehr amtlich be stätigt. (Siehe Aufstand in Südwestafrika.) * Der Reichstag wird am 29. d. M. wieder zusammentreten und sich mit P e t it i on e n und Wahlprüfungen beschäftigen. (Siehe Deutsches Reich.) * Der deutsch-schweizerische Handels, vertrag ist gestern in Bern unterzeichnet worden. . * In der WienerUniversität fanden Demon. strationen der deutschen Studenten gegen slawische und italienische Studenten, so- wie gegen den Senat statt. Die slawischen und italieni- schen Studenten wurden d u r chg e p r üg el t und aus der Aula hinausgeworfen. G. Ausland.) * Im ungarischen Abgeordnetenhause hat zu all- gemeiner Sensation der Ministerpräsident TtSza er klärt, daß der langjährige Wunsch der Opposition nach Errichtung einer Artillerietruppe für daS unga- rischeLandheerin Erfüllung gehen soll. (S. Ausl.) * Der New Parker „Sun" zufolge steht die Er nennung Cornelius Van der Kilts, des vom deut schen Kaiser ausgezeichneten reichen Amerikaners, zum ersten Botschaftssekretär in Berlin unmittelbar be- vor. (S. Ausland.) politirche lllochenicdau. Nationale Gegensätze haben ein zähes Leben. Wie der Ruf „Hie Welf — Hie Waiblingen" durch lange Jahr- Hunderte der deutschen Geschichte schallte und auch heute noch gelegentlich aus den politischen Debatten hervor klingt, so hallte die lebte Woche wieder von dem Lärm zwischen W c l s ch e n u n ü D e u t s ch en auf dem Tiroler Boden. Es war ursprünglich nichts als eine Studenten prügelei gewesen, die sich vor dom Innsbrucker Gasthause „Zum weißen Kreuz" abgespielt hatte. Aber wie der Funke das Pulverfaß, so genügte dieser Zusammenstoß, die nationalen Leidenschaften zu entzünden, eben weil sich eine Unmasse von Zündstoff gerade in Tirol angesammelt hatte. Die Geschichte der italienischen Rechtsfakultät an der Innsbrucker Universität ist ja typisch für die öster reichische Regierungsmethode, die es mit allen Nationali täten des buntscheckigen Landes halten möchte, uni es mit allen zu verderben. Daß dabei die Deutschen als die Allerweltsprügelknaben Verwendung finden, ist leider in Oesterreich gleichfalls alter, schlechter Brauch. Der Zu sammenstoß zwischen Welschen und Deutschen hätte wohl trotzdem nicht einen so großen Umfang angenommen, wenn nicht der Statthalter Schwarzenau durch die Alarmierung der Garnison Oel in das Feuer gegossen hätte. Erst als der Maler Pezzcy unter dem Bajonett- stoß des Unterjägers Luigi Mattio verblutete, war das Band zwischen Deutschen und Italienern in Tirol zer rissen. Daß unter solchen Umständen die italienische Rechtssakultät .in Innsbruck wieder eröffnet werden könnte, ist selbst in der österreichischen Monarchie kaum möglich. Man wird nun doch zu dem Auswege greifen müssen, der von vornherein geboten schien, die Fakultät in eine italienische Stadt zu verlegen, wo sie ihren Zweck erfüllen kann, ohne die nationalen Gegensätze zu schüren. Unterdessen aber ziehen die Innsbrucker Unruhen weitere Kreise, als es dem Freunde des verbündeten Oesterreich lieb sein kann. Man braucht den Gegendemonstrationen in Mailand und an anderen Orten Italiens nicht einmal besonderes Gewicht beizulcgen, um sich doch sagen zu müssen, daß der Dreibund nicht gerade eine Festigung er fährt, wenn, die Volksleidenschaft dort einen Feind er- blickt, wo die offizielle Diplomatie einen Freund sehen möchte. Ebenso liegt es auf der Hand, daß der öster reichische Ministerpräsident, obgleich ihn gewiß keine per sönliche Schuld an dem Innsbrucker Vorgänge trifft, doch unter der Rivalität der Nationalitäten zu leiden haben wird. Die österreichische Regierung sieht sich wieder ein mal in einer Sackgasse, ohne daß man ihr den Mut zu trauen könnte, sich mit männlicher Entschlossenheit eine neue Bahn zu schaffen. Auch bei den Verhandlungen über einen Handels vertrag mit Deutschland bedurfte es erst eines Anstoßes von außen, nämlich der Reise des Grafen Posa- dowsky nach Wien, um den verfahrenen Karren wieder auf das richtige Geleise zu schieben. Und wie in Wien, so scheint auch die persönliche Anwesenheit Posadowskys in Pest Wunder gewirkt zu haben. Das ungarische Abgeordnetenhaus, so sehr es sich auch zur Zeit mit dem Grafen Tisza in den Haaren liegt, nahm doch keinen Anstand, die Verhandlungen mit Deutschland zu billigen. Man darf deshalb wohl auch annehmen, daß die 24 Stunden, die Graf PosadowSky in Pest weilte, genügt haben, um wenigstens die prinzipiellen Schwierigkeiten, die dem deutsch-österrcichisck'eu Handelsverträge von ungarischer Seite gemacht werden könnten, zu über winden. An dem baldigen Abschluß des Vertrages ist I deshalb kaum noch zu zweifeln, wenngleich es der öster reichischen Regierung überlassen bleiben muß, durch die Schaffung des Ausgleiches mit Ungarn dem Vertrage seine dauernde Gültigkeit zu sichern. Vielleicht hätten die Innsbrucker Vorgänge in Italien noch ein stärkeres Echo geweckt, wenn man dort nicht mit den Kammerwahlen lebhaft beschäf tigt gewesen wäre. So hatten die Parteien Arbeit ge nug, um erst einmal sich selbst zu behaupten. Und ob gleich man bei italienischen Wahlen nicht auf jene allge meine Teilnahme rechnen darf, die beispielsweise die Wahlen zum deutschen Reichstage zu erwecken pflegen, so ist es doch diesmal im italienischen Parteileben nicht ohne Verschiebungen abgegangen. Auf >die große Mehr- heit zwar, die das Ministerium Giolitti um sich gesam melt hat, braucht man nicht viel zu geben. Diese Mehr heit ist nur so lange treu, als sie sich von dem Mini sterium Vorteile verspricht. Bieten sich anderswo bessere Aussichten, dann schwindet sie erfahrungsgemäß dahin, wie die Butter an der Sonne. Dafür haben aber die Wahlen den extrem sozialistischen Parteien eine starke Niederlage gebracht, wohl als eine Folge der letzten Auf- stände, bei denen der radikale Bogen allzu sehr über spannt wurde. Und nicht weniger bemerkenswert er scheint das Auflauchen einer klerikalen Partei. Noch hat ja der neue Papst das Wahlverbot seiner Vorgänger nicht rückgängig gemacht, wenigstens nicht offiziell. Er sieht nur durch die Finger. Tas hat bereits genügt, um auch dem Klerikalismus Eingang in die italienische Teputier- tenkammer zu verschaffen. Und da der Appetit beim Essen zu /ommen pflegt, so liegt hier vielleicht die Grundlage einer klerikalen Partei auch in Italien, genau wie sie nicht bloß das Deutsche Reich, sondern auch die franzö sische Republik aufweist. Gerade in Frankreich waren ja die mit den Nationa listen verbündeten Klerikalen in der letzten Woche wieder geschäftig dabei, dem verhaßten Ministerium Combes den Todesstoß zu versetzen. Vielleicht wäre es ihnen ge lungen, wenn nicht die b e i d e n O h r f e i g e n, die der Rüpel Syveton dem Kriegsminister Andrö applizierte, den Ekel aller anständigen Menschen geweckt hätten. So kann Herr Combes wenigstens noch seine Vorlage über die Trennung von Staat und Kirche der Kammer über reichen. Ob er sie aber auch durchsetzen kann, das ist eine andere Frage. Zeigen sich doch immer neue Merkmale, die auf einen nahen Umschwung in der Stimmung Les französischen Volkes, das nicht gern lange bei der Stange bleibt, hindrängen. Besonders der negative Ausgang des Prozesses gegen die Offiziere Dautriche und Ge nossen beweist, daß die Säuberung der französischen Armee von klerikalen Elementen dem jetzigen Kriegs- Minister noch längst nicht gelungen ist. Unter diesen Um- ständen muß man damit rechnen, daß die Tage der Ministerherrlichkeit Andres trotz jener Ohrfeigen gezählt sind, und daß er auch den größten Teil seiner Kollegen, Herrn Combes voran, mit in seinen Sturz zieht. Die Vereinigten Staaten haben wieder auf vier Jahre Ruhe. Die Präsidentenwahlen bedeute- ten für Herrn Roosevelt ein glänzendes Vertrauens votum. Nie zuvor ist ein Präsident der Vereinigten Staaten mit einer so überwältigenden Mehrheit gewählt worden, wie sie diesmal Roosevelt erhalten hat, nie hat die demokratische Partei eine so vernichtende Niederlage erlitten. Indessen wäre es falsch, der demokratischen Partei allein in die Schuhe schieben zu wollen, was in erster Reihe der Persönlichkeit Roosevelts zu verdanken ist. Denn Herr Parker mag immer hin ein ehrenwerter Mann sein, aber in seiner Gegenüberstellung zu Roosevelt mußte er verblassen. Nur durch einen Zufall ist Roosevelt vor drei Jahren zur Würde eines Präsidenten gekommen. Umsomehr muß anerkannt werden, daß er sich in dem Sattel ausgezeichnet festzusetzen wußte. Der Ainerikaner sieht in ihm, und nicht mit Unrecht, eine Verkörperung aller jener Tugenden, die jenseits des großen Teiches am höchsten geschätzt werden, des Wagemutes vor allem und der rücksichtslosen Tatkraft. Er weiß auch, daß Roosevelt dem imperialistischen ExpansionSbedürfnis des amerika- nischen Volkes cntgegenkommen wird. Für uns Deutsche ist diese Wiederwahl Roosevelts, die ihm natürlich ein er höhte? Prestige verleiht, insofern nicht ohne Gefahr, als wir drüben als besonders ernst zu nehmende Konkur renten gelten. Mer abgesehen von diesen sachlichen Gegen- sätzen, die auch unter Parker nicht kleiner gewesen wären, darf man doch von Roosevelt erwarten, daß er nicht gewaltsam einen Konflikt an den Haaren hcrbeiziehen wird. Mehr von dem Präsidenten eines fremden Staates zu fordern, wäre unklug und läge nicht einmal im natio nalen Interesse. Im englisch-russischen Streitfall hat ! die letzte Woche einen weiteren Ausgleich der Gegensätze I gebracht. Tie Rede des Lord Lansdowne in Guildhall kann sogar als ein direkter Rückzug Englands angesehen werden. Sie triefte förmlich von Friedensliebe, obgleich man sagen muß, daß Rußland bisher so gut wie gar keine Zugeständnisse gemacht hat. Noch vor dem Ausgange der internationalen Untersuchungskommission erkannte der englische Minister des Aeußern an, daß der russische An griff kein überlegter gewesen sei; er suchte sogar Honig aus der etwas blamablen Tatsache zu saugen, daß die baltische Flotte ruhig weitergefahren ist und nur vier Offiziere zurückgelassen hat. Herr Lansdowne meinte, die russische Regierung trage allein die Verantwortung für die Auswahl dieser Offiziere. Das will dem gesunden Menschenverstände schwer einleuchten, da es doch den Engländern darauf ankommen muß, die wirklich Schuldigen zu fassen. Daß aber Rußland gerade diese Offiziere zurückgelassen haben sollte, ist mehr als un wahrscheinlich. Vielleicht findet man die Lösung für diese auffällige Nachgiebigkeit der englischen Regierung, wenn man in Betracht zieht, daß Herr Delcassö am Donnerstag in der französischen Kammer mit besonderem Nachdruck auf das französisch-russische Bündnis als eins der mächtigsten Werkzeuge des europäischen Gleich- qewichtes hingewiesen hat. Dieses demonstrative Be kenntnis des französischen Leiters der auswärtigen An- gelegenheiten dürfte das englische Ministerium überzeugt haben, daß es im Interesse eines gesunden Schlafes geraten sei, die Flotte des Admirals Rcschdjestwensky ruhig ihres Weges ziehen zu lassen; man hofft wohl auch, daß sie trotzdem ihr Ziel nicht erreichen wird. Jedenfalls wird sie Port Arthur kaum noch in den Händen ihrer Landsleute finden. General Stößel hat an sich selbst die Wahrheit deS Wortes erfahren, daß man niemals Niemals sagen soll. Als ihn im Sommer die Japaner mit Kapitulationsanerbietungen drängten, drohte er, die japanischen Unterhändler erschießen zu lassen. Jetzt hat er selbst um einen Waffenstillstand bitten müssen. Tas läßt darauf schließen, daß die Zeit nicht mehr fern ist, wo die japanische Flagge auf den Ruinen von Port Arthur wehen wird. Huicknm. Innzbntckl. Exzesse Her wiener KtrrHentenschaft. Auf die Petition der Wiener deutschen Studentenschaft um Relegierung der italionischen Stu denten der Wiener Universität, die sich an den Inns brucker Kundgebungen beteiligt haben, hat der akade mische Senat, eine durchaus gerechte Erklärung abge- geben. Er hat erwidert, gegen die beteiligten italieni- scl>en Studenten werde mit schweren akademischen Strafen vorgegangen werden. Wegen der Innsbrucker Ausschrei tungen anderswo relegierte italienische Studenten wür den an der Wiener Universität nicht aufgenom- m e n werden. Die deutsche Studentenschaft, die sich im Universitätsgebäude angesammelt hatte, zeigte sich von der Antwort des Rektorats nicht befriedigt und stimmte Studentenlieder und die „Wacht am Rhein" an. Mehrere nichtdeutsche Studenten, die dec Aufforderung, dieKop f- bedeckung abz unehmen, nicht folgten, wurden aus der Aula hinausgedrängt, worauf es auf der Rampe der Universität zu einer Schlägerei mit Schirmen und Stöcken kam. Zwei Südslaven sollen leicht ver letzt worden sein. Die deutschen Studenten besetzten die Rampe der deutschen Universität, die slavischen Studenten oie gegenüberliegende Seite des Franzensringes. Die Wache hatte keinen Anlaß einzuschreiten. Die italie - nischen Studenten waren nur in geringer Zahl erschie nen; einer von ihnen soll tätlich insultiert wor- den sein. Es beginnt da die Periode des FaustrechtS; schmählich und traurig wäre es, wenn die große nationale Angelegenheit mit Prügeleien enden sollte. Italienisch-jlavische Vun-ergenoffeirfchaft. Von südslavischer Seite wird nach den „H. N." gel tend gemacht, die in Triest eventuell zu errichtende Uni versität müsse utraquistisch sein, denn in Triest seien auch Slovenen und die Umgebung sei slovenisch Die Südslaven erinnern Herrn von Koeber an die seinerzeit überreichte Denkschrift mit einer Reihe slavi- scher Schulfordcrungen für Triest, Istrien und Görz, deren Berücksichtigung Körber zugesichert Habs. Line italienische -nbventien. Ter istrianische Landtag spendete, wie den ,H. N." aus Triest gemeldet wird, für die in Innsbruck verhaft, teteu Italiener tausend Kronen. ver r»5ri§ch-japa«l5cde Krieg. Japan «nH Hie baltische Flett«. Nach einer Londoner Meldung betreibt die japanische Regierung mit großer Beschleunigung die Vor- bereitungen zur Bekämpfung der baltischen Flotte. Alle Flottenoffiziere, die nicht an aktiven Ope- rationen beteiligt sind, wurden nach Japan berufen, um von dort aus an gehermgehaltene Bestimmungsorte ab- -»gehen. Wie der allezeit informierte „Daily Expreß" hört, soll die russische Regierung 'darauf aufmerksam ge macht worden sein, die baltische Flotte werde von den Japanern im Suezkanal angegriffen werden. Die ägyptischen Behörden haben angeblich beschlossen, wäh rend der Durchfahrt der Flotte beide Kanalu-fer sorgfältig bewachen zu lassen. Japan nnd Areta. Bei der Unterredung, die der japanische Ge- sandte Motono nut TelcassS hatte, handelte es sich nach einem Pariser Telegramm des „B. T." um die Tat- sache, daß das russische Geschwader sich in einem Hafen der Insel Kreta verproviantiert habe. Kreta steht bekanntlich unter der Protektion Englands, Frankreichs. Rußlands und Italiens, und des- halb haben die japanischen Gesandten in London und Rom (also nicht in Berlin und Madrid) die gleiche Beschwerde erhoben, wie Motono in Paris. Der General Aanlbar» hat sich, wie über Paris dem „Hamb. Karr." gemeldet, wird, in einem Interview geäußert: „Ich werde mich anfangs Dezember nach dem Kriegsschauplatz begeben. Schon 1900 machte ich dort Studien und durchsteche 7000 Werst des mantschurischen Gebiets. Der Winter . wird die militärischen Operationen nicht unterbrechen. Das Vertrauen unserer Armee in Kuro- patkin gibt sowohl dem guten Organisator wie dem beherzten Chef. Sein persönlicher Heldenmut an der Spitze des Petrcwskschen Regiments, das er so erfolg reich gegen den Feind führte, enthusiasmierte Offiziere und Mannschaften, und gewiß ch nicht der geringste seiner Ruhmestitel die möglichste Schonung der Trup pen. Alexejew brachte ein sehr umfangreiche- Dos sier mit, aus dem, falls der Kaiser eS gestattet, Doku mente publiziert werden sollen, bestimmt, die Tätigkeit des Viezekönigs im vorteilhaften Licht erscheinen zu lassen." Von den Schwierigkeiten, die Alexejew bekämpfen mußte, habe die Welt kaum eine Ahnung. Alexejew denke nicht daran, seine Kraft dem Kaukasus und den Polen zu widmen. Er bleibe der Berater des Kaisers in allen den fernen Osten betreffenden Angelegenheiten, sowohl in militä rischen, Marine- und diplomatischen Angelegenheiten. ver Statthalter Alexejew hatte, wie das „Berl. Tagcbl." meldet, eine längere Be sprechung mit dem Minister des Aeußern, Grafen Lambsdorff , und konferierte sodann mit dem Kriegs- und dem Marinemmister. Nach der Rückkehr des Zaren wird der Statthalter in besonderer Audienz empfangen werden, um über die Lage auf dem Kriegs schauplätze Bericht zu erstatten. Wie in Marinekreisen — jliulnmfkrlelle Ser „Leipziger ssgedklk" für Lctiiffskrk - -ugelegenkeilev. Die alljährlich steigende Beteiligung des deutschen Bändels am überseeischen Verkehr hat naturgemäß zur Folge, daß auch Angehörige unseres engeren Vaterlandes nnd damit der Leser vom „Leipziger Lageblatt" in immer größerer und stetig wachsender Zahl sich dem Seemannsbcruse widmen. In vielen Fällen ist die Mit teilung „ich gehe zur See" die letzte, die von diesen an ihre Angehörigen gelangt. Zwar geben die Agenturen der größten Bremer und Hamburger Reedereien Aus kunft über den augenblicklichen Standort ihrer Dampfer aber sie versagen in allen übrigen Fällen, speziell, wenn es sich um Segelschiffe oder gar um Schiffe unter anderer als deutscher Flagge handelt. Aber gerade in diesen Fällen liegt den Angehörigen am meisten daran, über den Verbleib des Sohnes oder Bruders zuverlässige Aus kunft zu erhalten. Line Anfrage an das deutsche Kon sulat des letzten Hafenplatzes scheut mancher wegen der Umständlichkeit und der langen Zeit, die bis zum Lin- treffen der Antwort vergeht, auch ist oft der letzte An laufhafen eines Schiffes dem betr. Konsulat nicht bekannt. Das „Leipzig«» Lageblatt" glaubt daher einen zeitgemäßen Schritt zu tun, wenn es, gestützt auf durchaus zuverlässiges, neuestes Nachrichtenmaterial, al» errter dmnenlsnckiredtt Aalt eine -I«5lr«»N55teIIe kür ZckMadrtr-klngelegenbeiten errichtet und diese seinen Lesern und Freunden zur rrnentgeltllchen Venrrtzrrng freistellt. von dieser Auskunftsstelle wird jede» Seeschiff, welcher Nationalität es auch sei, fortlaufend kontrolliert und über sein verbleiben kostenlos Aaoknnst «»teilt. Dringend notwendig ist aber zu einer korrekten Auskunstserteilung die genaue Angabe de» Oehisf». namens und der Nationalität, womöglich auch der AapitSn» und der »eederei, da auch die Schiffs namen sich wiederholen (es gibt z. B. drei trans- atlantische Dampfer „Deutschland".) Vie Antmarte« erfolgen im Briefkasten der Redaktion, wo direkte Antwort gewünscht wird, bediene man sich der Postkarte oder des Telegramm» mit bezahlter »ntmart. Al» Adresse genügt. Tageblatt, Leipzig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite