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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192904124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-04
- Tag1929-04-12
- Monat1929-04
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1929
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Riesaer M Tageblatt and Anreise» iLlbeblatt Mld Aoreiaer). «««.«.« I. 8S M«« MÜMkl IM MUMM te« Sambia« Nirs«. Pvslsach Ar. SL Poftschrckkonts: Dresden IL3L Biro kaff« Riesa Nr. «L sich ebenfalls M einige« Opfern bereit erklärt. Das Blatt gibt bann als »ermntliche Ansangsannuität die Gesamt- s«M«e »an 1700 Millionen «nd als Höchstannuität 2800 Mil» lione« Goldmark am M>M> Srikmim I« mini MW. Berlin. (Funksprnch.) Da der Reichsminister der Justiz Hoch »Weser am morgigen Lage i« besondere» Ans» trag des Reichspräsidenten »nd der Reichsregiernng den uenernanate« Reicksgerichtspräfidente» Dr. Bumke in sein Amt eiaführe« wird, wird die Umbesetzung des Reichssuftiz, Ministeriums »nd die Ernennung der anderen ne» in das Kabinett eingetretenr» Minister erst im Lasse des morgige« Tages erfolge«. Atm d» MeMMmM. — M MLklHei I« MLmWm MM«. ff Berlin. Das Reichskabinett tagte gestern «aö^rit- tag znm letzte« Male in seiner bisherige« Zusammensetzung. Rach Erledig«»« der Tagesordnung, die «nr lansen-e» An- aad Anzeiger lLlbedlatt mü> AaMger). Das Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Großenhain, de» Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. gelegenheite» «alt, wandle sich Reichskanzler MSIer mit herzliche« Worte« a« den nunmehr auSicheideude« Reich»« Minister der Jnfti, Koch-Weser. I« Rome« der Reichs« regier«»« «nv seinem eigene» Rame« dankte der Reichs« kanzler de« scheide«-«, Reichsminister für sein« «mfaffe»de «nd wertvolle Mitarbeit im NcichSkabinett im Lause de» »ergangeue« Jahres, sowie für sein verdienstvolles Wirke« al» Reichsminister »er Justiz zum Beste» deS de«tsche« Rechtslebens. Der Reichskanzler gab »er Erwart««« AnS, druck, daß das reiche Können des Neichsminifter» stoch« Weser unserem Baterlande noch sür lange Zeit erhalte» bleib« Ak »kllW IklMtiM NM M Miel bMchrWgk. Paris. (Funkipruch.) Einige Moraenblätter ve- Haupte», die deutsche Delegation habe offiziell Kenntnis erhalte» von de» Ergebnis der Arbeiten, di« die Delega tion«, der vier reparationsberechtigt«, Länder im Lause dieser Woche burchgesiihrt habe«. „Avcnir" und „Victoirc" behaupten, daß Dr. Schacht die Ziffern, zn denen die vier Delegationen gelangt find, als eine annehmbare Diskus- siouSbast» bezeichnet hab«. Hierzu ist nach Anfrage bei der zuständigen deutschen Stelle z« erklären: Die deutsche Dele gation hat Kenntnis von dem Stand ober dem Ergebnis der Arbeiten der Delegationen der rcparationöberechtigten Länder nur durch die Prefie erhalten. Sie kann als» erst daz« Stellung nehme», »achdem ihr das Ergebnis der Be ratungen offiziell zur Kenntnis gebracht worden ist, was bisher nicht geschehe« ist. Dr. Joseph Wirth Theodor v. Gnsrard Dr. Ada« Stegertoald (Besetzte Gebiete). (Justiz). (Verkehr). Buttrig d» WMiirlttt beim AelLMMeitm. ff Berlin. Reichspräsident von Si«denb»r« empsin« heute de« Reichskanzler zum Bortra«. Der Reichskanzler berichtete über die innerpolitische Lage »nd schlug die Ent bind»«« des Reichsministers Koch-Weser »»« seine« Amte als ReichSmiuifter der Justiz gemäß seine« Antrag sowie die Erweiterung der Reichsregiernng durch drei dem Zen trum zugehörige Reichsminister »or. Der Herr Reichs präsident erklärt« sei» EinoerftäuduiS «, den Vorschläge« des Kanzlers. — Die formelle Entlass«,« deS Reichsmini, fterS der Justiz «nd die Erne««««« der «ene« Reichsminister ist im Laufe des heutigen Tages z« erwarte«. M MllMUlWlNW I« PM. Der Vorschlag der re-arationsberechtigten Staaten )s Paris, 12. April. Die Morgenpreffe berichtet über- l einstimmend, daß die Delegierte« der reparationsberechtig te« Staate« sich im große« und ganze« auf eine» Borschlag geeinigt habe«, de« sie im Laufe des heutige« oder des mor gig«« Tages der deutsche« Delegation unterbreite« wolle«. Rach ei«er Meldung des Mati« besteht «nr «och »wi sche« de» Delegierte» und des Vorsitzende« der Repara- tiouskonferenz ei«e Differenz »o« SO» Milli»««, M-rL die «an evtl, dadurch ausgleiche« will, daß ma» die eigentliche« Reparationszahlungen über »7 Jahre hi«a«S ausdehnt «nd die reine« Schwldeuzahlungen, also diejenige», die nach An sicht der Delegierte« S8 Jahre andaner» sollen, später be ginne« läßt. Ueber die angestellte» Berechnung«« glaubt der Mali« berichte« z» könne«, daß sich der Kapitalwert der eigentliche« Reparattoxsforderxuge« ans etwa 1» Milliarde« belasse» Bemerk«»ge« Graf Beruftorffs zur Tagung des Abrüstungsausschusses. )l Gens. Wie verlautet, bat das deutsch« Mitglied des VorbereitungSauSschuffeS kür die Abrüstungskonferenz, Graf Bernstorfs, an den Präsidenten dieses Ausschuss«» ein Schriftstück gerichtet, betitelt: „Vemerkuugru zu der sechste« Tagung »es Vorbereitenden AbrüftnnUsansschnfles . Das Schriftstück wird an die einzelnen Mitglieder des Vorbereitenden Abrüstungsausschusses weiteroeleitet und, iobald diese Versendung erfolgt ist, in den nächsten Lagen in Senf vrrLffentlicht werden. s« SWUkttllkW Wer die BewnitimMwdliwei. )( PariS. HavaS erklärt zu dem Stand der Verband lungen unter den Delegierten der reparationSberechtigten Länder: In unterrichteten Kreisen sei man gestern abend der Ansicht gewesen, daß ein merklicher Fortschritt aus dem Wege der Verständigung zwischen den Delegierten der revarationsbrrechtigten Länder erzielt worden sei. Man erwarte, daß die Diskussion mit der deutschen Dele gation morgen oder spätestens übermorgen wieder aufge- nommen werden könne. Hervorzuheben sei, daß diese Ver ständigung, die erzielt worden zu sein scheine, in keiner Weis« gegen die deutsche Delegation gerichtet sei und nicht in einer Art Ultimatum zum Ausdruck kommen werde, das die dentschen Vertreter an,«nehmen oder abzulehnen hätten. Der MrinnngSauStausch unter den Delegierten der ehemals alliierten Länder habe lediglich bezweckt, die Modalitätei, iestzusetze», nach denen der Annuitätenteil, der zur Deckung der eigentlichen Reparationen dienen werde, an die Repa- rationsberechtigten »erteilt werden känne. Der allgemeine Eindruck sei, daß man etwa Mitt« nächster Woche über di« Ergebnisse der Konferenz Klarheit hab«, könne- Zinsfuß »on S Prozent eine Jahreszahl«»« von etwa 1H Milliarde« eigentlicher Reparativ«,« ergebe«. Zuzüglich der veränderliche« Jahreszahl««gen für die Schuldem die sich fcho« im erste« JaAe auf 870 Milli»««« belasse«, hist die dentschen Gesamts ahreszahlnnge« mit 2SS0 Milli»» begi«««« müsse«, «m «ach 10 Jahre« ans mehr als 0 Mi arde« -« steigen, «nd «ach 87 Jahre« a«f 1700 Milli»»«,, Die Ansicht der amerikanische» Sachverständige« scheine z« sei«, daß man niemals di« Milliarde« Rormalanmtttat deS DaweSplaus überschreite« dürfe. Sie hätte« insolge- beffe« Ermäßigungen gesorbert «nd durchgesetzt. Jede» Land habe solch« bewilligt, und zwar in eine» sehr weiten Aus maße. Die genannte «apitalsnmme von 10 Milliarde« sei ans etwa 18 Milliarde« gesunken. Jetzt sei«« «och die An- ««itäte« z« errechne«. Ueber die Nachlässe, di« die einzelne« Staate« bewilligt habe« solle«, berichtet „Petit Parisi««": „Frankreich habe sei»« Forderungen a«s Rückerst«ttn«g der Wiederaufbau kost«« »o« »»ruhe rein a«s die Hälfte herabgesetzt, habe aber diese Ziffer «icht anfrechterhalt«« kö««««. Die gemachte« Zngeftändniffe dürfte« jedoch 80-28 Prozent nicht überstei ge«. Di« andern Delegierte«, die bis ans de« letzte« Ange», blick mit Zugeständnissen zur«»hielten, hätte« verhältnis mäßig größere Nachläße bewillige« müßen. So begnüge sich Belgien mit 1400 Millionen für die Reparation«» «nd sür die Rückerstattung des Wertes der in Belgien während deS Krieges ausgegebenen Marknote». England, dessen An- spräche sich anfänglich ans 4 Milliarden bela«fe» hätten, werde «nr «och >1 dieser Summe fordern. Auch Italien habe i« eine Ermäßigung seiner Forderung so« anfänglich 000 Million«« eingewilligt, ««» die kleine« Mächte hätte« IkMWiSMM-WklW. ES sind die Gegner der Deutschen Republik, die ange- sstht» der endlich erreichten Lösung der ewtge« RegierungS- krtse geringschätzig von einer Sommer-Regierung spreche». Nun, wenn diese neue bentsche Regierung über -en Som mer hinaus stäudhalten wirb, dürfte sie die schwerste Probe nck ihre Existenzfähigkett bestanden haben. Wird doch ge rade ter kommende Sommer, nicht «nr Mr Deutschland, sonder« «nch für die übrige Welt, -te wichtigsten Entschei- dunge« bringen. Gewiß treten eigentlich alle Parteien, die sich an dieser Regierung beteiligen, mit Vorbehalten in die Koalition ei». Mau hat sich zunächst nur ans das Sparpro gramm bezüglich des RetchShauShaltS geeintgt. Was nach Erledigung dieser Aufgabe kommen soll, darüber schweigt zunächst noch des Sängers Höflichkeit. Wenn aber diese dornenvolle Aufgabe wirklich von der Sommer-Regierung gelöst wird, wer würde ihr dann nicht auch Gutes -»trauer, für die wetteren bevorstehenden Schwierigkeiten? Im Sommer mutz autzerbem -te Entscheidung in -er Repara- tionSfrage fallen. Also auch diese Sache wir- die jetzt zn- staudegekommene Grotze Koalition nun auf ihre starken Schultern nehmen. Könnte man trgen-wo stärkere Schul der« find? Parlamentarisch gesehen, gewiß «icht! Un vorläufig ist -ie Krise des Parlamentarismus in Deutsch land noch nicht so weit, daß irgendein verantwortungsbe wußter Politiker an außerparlamentarische Lösungen den ken möchte. Nach den vorauSgegangenen parteipolitischen Wirren «nd Bedenken find die Vorbehalte, -ie noch als Fragezeichen hinter der Sommerregterung stehen, wohl ver ständlich. Besser, aber -ie Vorbehalte sind in die zweite Linie gerückt, und die praktische Zusammenarbeit iu die erst« Lt«ie als umgekehrt. Der Fortschritt in dieser Entwicklung ist nicht zu verkennen. Letzten Endes ist es in Deutschland ähnlich wie in Frank reich: der Zwang der Tatsachen hält diejenigen Parteien zu sammen, die schließlich allein in -er Lage sind, eine vernünf tige Lösung der nationalen Ftnanzfrage ebenso wie der großen internationalen Finanzfrage, des Reparationspro blems, herbetzuführen. Auch Herrn Poincars hätten viele Nichts-als-Partcipolitiker gern gestürzt. Aber was hätte nach Poincars kommen sollen? Man kann -en jetzigen deutschen Reichskanzler gewiß nicht mit Poincars verglei chen, aus den verschiedensten Gründen nicht, die wir dem Leser selbst zu finden, getrost ttbe'rlassen können. Aber -ie Aehnlichkeit der Situation links wie rechts des Rheines ist ««verkennbar. Poincarö trug die Stabilisierung des Franken, Hermann Müller verkörpert das Sparprogramm der Großen Koalition,- Poincars ist der einzige, der Abstriche von den sranzösischen Reparattonsträumen zu verantwor ten riskieren kann, Hermann Müller ist in Deutschland der einzige, der als Träger eines Kabinetts -er Grobe» Koalition -ie Kräfte zu binden vermag, die für die schließ liche Lösung -es Reparationsproblems und seiner unver meidbaren schweren Lasten vor dem deutschen Volke die Verantwortung tragen könne. Ohne -te Sozialdemokratie würde diese Last nicht zu tragen sein; ohne das Zentrum freilich ebensowenig; und letzten Endes müssen noch einige von Len übrigen bürgerlichen Mittelparteien mittun, wenn nicht über Reichshaushalt und Reparationen ein bis auf die Wurzeln gehender Niß das deutsche Volk wieder partei politisch spalten sollte. Außer -er zwingenden Notlage steht auch «och die Per sönlichkeit des Reichspräsidenten hinter -em deutschen Reichskanzler. Auch wenn seine Erkrankung Herrn von Hindenburg in -er letzte« Zeit von -er Teilnahme an poli tischen Sorgen und Geschäften etwas ferngehalte« hat, so ist eS doch kein Geheimnis, -aß er gerade -te Beendigung der Regierungskrise auch seinerseits für dringlich ansah und in diesem Sinne dem Reichskanzler de» Rücken stärkte. Auch der deutsche Reichspräsident ist in diesem Fall« -te Verkörperung einer LebenSnotwendtgkett für da- deutsche Volk. Und zuletzt hat ganz Europa diese Lösung der deut schen Regierungskrise nötig gehabt. Man wird in Pari» zu keiner Lösung kommen, die nicht alle Schattenseite« einet» Kompromisses au sich hätte. Um dieses Kompromiß »« trage«, braucht man Geduld, Opserwilligkett «nd nüchterne Vernunft auf allen Setten. Deutschland hat den richtigen Weg beschritte«. Man scheint sich auch ttr Frankreich all mählich zu besinnen. Auf die Alliierte» tn Pari» werden die gegenwärtigen gegenseitige« Auseinandersetzungen über die Höhe der Reparationen und ihre Verteilung hoffentlich den gleichen erzieherischen Einfluß üben, wie die innerdeut schen Auseinandersetzungen auf di« jetzt zur großen Koa lition zusammengetretenen Parteien. Also »«nächst einmal Lommer-Regterung, mag sein. Hoffen wir, daß Deutsch land gnt hindnrchkommt, dann wirb sich auch alle» «eitere schon finden. Ein« einigermaßen gefestigte -enffche Regie rung im Herzen Europa» wird den gesamten internatio nalen Verhanblnnge« der nächsten Zeit Holt «nd Richtung zu geben vermögen. Freitag, 12. April 1S2S, abenvs. 82.Jahrg. «nd Festtage. GemasprttS, ^«t »»rauszahl«»«, für «tuen Monat 8 Mark Ai Pfeuxig -h« Zahl >n« und Materialienpreis« behalten mir UN« das Recht d« Preiserhöhung and Nachforberung »ar. Anzeigen len; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tag« und Plätzen wird »icht übernommen. Grnndpoei« für reit« Reklamezeile ISO Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz SO*/, Aufschlag. Fest« Taris«, e der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlten«»- nud Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« lttUerhalMngSbeilag« itbrnnoen bas Getriebe« der Druckerei, der Lieferant« »dar der Besbrdenäigseiurichtungen — hat der Bezieher mg dar Zeitung oder «es Rückzahlung da» Bezugspreis««. Rotationsdruck und Garlag: Langer ä Winterlich, Riesa. SefchöftSstelle: Gaetdestrnße bst Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Nhlemann. Riesa: sür Nnieiaenteil: Wilhelm Dittrich, Ries».
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