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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192905240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-05
- Tag1929-05-24
- Monat1929-05
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1929
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" «?rs^^,s5-rr>.'.-Lr ^»8S,s?i»r I SLLSrrNez^Z?LS?K I S-3?3r?LS LL^ZLZ.TdsSx^ffG-LLrAML^ZL^LsZ ?8LL§LZ?H^ Riesaer H Tageblatt «B> nvd Anzeiger tLldedtttt «a T-yriger). «>»«— Tatzstzlatt Atef» Vkieden 1S»E Uieumf Nr. «l. Da» Riesaer Laßeblau ist da» zur veröffmüichung der amtlichen Bekanntmachungen der AnttShaupttnannschast Ntrekafi« PM>4 Nu » G-oWhat«. de» Amtsgericht« und der «mttanwalffchaft beim Amtsgericht Rtcha, de» Rate» der Stadt Ries«, »u » da» Atnaryaml» MUa und de» Hauptzollamt« Mettzen bchRchttchersett» bestimmt« Matt. Kreit«, 84. «et 1»2», «dem». 82. gehr«. „Aas Melk" k MckiWea glatt zelaa-et. Schweres Kflenbahnvnglssck -ei Md». U «IWI» MU MWIWN. Munn. von der «en« »an «Mrd WMU «iMchk dtk vam rüeMu alt Ul Mstrwi Orr tzlWWmM«!. )< Part«. Di« deutschen Delegierte« Dr. Schacht und Kastl haben mit den vter Vertretern der Gläubig ernatione« Addis, QueSney, Ptrellt und Gutt gestern nachmittag in An wesenheit amerikanischer Delegation-Mitglieder eine ein gehende, nahezu dreistündige Aussprache über di« Antwort der GlSubigerdelegationen gehabt, ohne daß trgendwolche Beschlüsse gefaßt worben sind. Die Gläubigervertreter wer den nunmehr ihre Delegationen über den deutschen Stand punkt unterrichten, erst dann werden die Besprechungen hierüber wettergehen. Inzwischen werden vorönRlchtlich zwischen Dr. Schacht, Owen Noung und Str Josiah Stamp Besprechungen über andere Fragen geführt werden. auch die Parteien a«S h«au» ihre Kraft «» leisten wollen. - . bei der Hal- Bemerkungen , „ i die Anden- dürften genügen, um daran zu erinnern, in welch Ak MtiMiMUIst I« MM. V Berlin. Die Denkschrift der »lilubiaerNertret« ist gestern abend durch «kurier in Berlin eingetraGe». Es bandelt sich um ein Schriftstück von 65 Seilen Umfang, da- nach einaebender Prüfung auch durch di« amtlichen deutschen Stellen unterzogen werden wird. stimmung zu dem alliierten Zahlungsplan mit der Ent- laffung aus der von ihm eingenommenen Position al» Generaldirektor der vereinigten Stahlwerke " " Entgegen dieser Darstellung wurde un« von i geblichen Ders- folgenschwere einer schwerin! weil wir in unseren Parlamenten heute leider soviel le«, te» Stroh gedroschen bekommen, tut e» wohl, von der ge- LMMl lMd Mil« MsiWMkU. X Paris. Londouer BlStter wisse» zn berichten, da», wesentliche Teile des Pariser SachverstSndigenberichts von der deutschen Delegation als völlig unannehmbar betrachtet würden. In französischen Kreisen habe gestern eine düstere Stimmung geherrscht. Dr. Schachts letzte Zuflucht werde darin bestehen, eine Vertagung bis Oktober zu beantragen. In der Pariser Bresse wird der Rücktritt Dr. Böglers ner- valtnISmätzig ruhig ausgenommen und die Ansicht aus- gesprochen. datz die Konferenz dadurch nicht in Gefahr komme. MU WM Nm den Rücktritt Generaldirektor Bögler« als Mitglied der deutschen Delegation in Part» geben in der Press« die verschiedenartigsten Gerüchte. Bon manchen Seiten wird behauptet, daß dieser aufsehenerregende Schritt Malen» auf den unmittelbaren Druck der schwerindustriellen Kreise der Ruhrgebiet«» zurückzufübren ist, die sogar nicht davor zurückgeschreckt seien, Herrn Bögler für den Fall seiner Zu- stimmung zu dem alliierten Zahlungsplan rgit der Ent- zu Kühen. — — «irr matz- —^chen Persönlichkeit versichert, datz der unter Umständen «schwere Entschluß Bögler» keinesfalls da» Resultat schwerindustriellen Einwirkung darstellt. Den Tat- fachen entspricht nur, daß bei den Besprechungen in Esse» von verschiedenen Industriellen «in« ablehnende Haltung gegenüber den da« ursprünglich« deutsch« Angebot üb«, schreitenden Zahlen b«k«udet wurde, wobei di« Auffassung zutagegttreten sein soll, datz mau sich auch nicht davor scheuen dürfe, «S aus das Schlimmste, also auch auf ein« Da«,»- Kris« ankommen ,u lassen. Soweit wir unterrichtet sind, erstand Böglers i« erster Linie gegen di« im vorgesehenen weitere» 81 JabreSzahluaaen gerichtet. Bögler kann sich, hauptsächlich au» moralischen Gründen, zu einer solch unerhirten Belastung von Tene- verftehen. Da» ist «in Standpunkt, gegen deSmäßig zweifellos nicht« sagen läßt. Es hier osfenstchtlich um ein« GefühlSsrag«, di« nur en de« Einzelnen zu beantworten ist. Wäre e« ich dieser «in« Bunkt. ko wär« immerhin noch «ine luSsicht aus «ine Verständigung vorhanden. Di« ... Bögler» betreffen jedoch auch di« von den Alliierten größtenteils abgeledntrn deutschen Vorbehalte, wie z. B. di« sogenannte Sicherheit»tta«s«l und da» Zahlungsmoratorium für sie HHlste des geschützten Teiles der Annuitäten. Die lGiere Forderung konnte bekanntlich deutscherseits mit einem Hinweis aus di« interalliierten Schuldrnabkommrn erhoben «erden, ohne aber bei den Gläubigern da» nötige Verständnis gesunden zu haben Die« hat natürlich auch dl« beide« anderen deutschen Delegierten, Dr. Schacht und Dr. Kastl, in «in« wenig hoffnungsvoll« Stimmung versetzt, südatz sie e» mit ihrem BerantwortungSbewutztsein schwerlich vereinbaren können, unter da« neue Gläubiger-Projekt ihren Namen zu setzen. Glücklicherweise haben die Alliierten ihren Vorschlägen keinen ultimativen Charakter verliehen, wodurch die Möglichkeit weiterer Berhaudtungen offen ge- blieben ist. Ob diese Verhandlungen unter de» durch Bögler» Rücktritt zumindest nicht erleichterten Umständen in letzter Stunde noch zu einem befriedigenden Ergebnis führen werden, vermag vielleicht nicht einmal der Beteiligte zu sagen. Eine« wissen wir nur, datz wir jetzt am allerkritischsten Punkt der Pariser Repnrationskouierenz auaelaugt sind. Die Bremer HüuDelSkammer a« Dr. BSgler. ss Bremen. Die Handelskammer Bremen sandte gestern an Herrn Generaldirektor Dr. Bögler vom Reichs verband der Deutschen Industrie-Berlin da» nachstehende Telegramm: Falls heutige Zeitungsnachrichten über Gegen. Vorschläge Alliierten in Reparationsfragen zutreffend sind, geben wir der znrverfichtlichen Erwartung Ausdruck, daß die deutsche Delegation Vorschläge dieser Art entschlossen zu- rückweisen wirb, da die Annahme unerfüllbarer Fordern», gen mit Grundsätzen kaufmännischer Ehrlichkeit völlig un- vereinbar ist. Handelskammer Bremen. höre». Es wäre nur zu wünschen, daß ein erweckender Ein- «e» -vr» vrivinmcn, ,«» r» von vrr «r- > sluß von ihr auf unser so zerrissene» und unfruchtbare» htdtzeuen politischen Gedankenarbeit der Kanigestllschaft zu s politische- Leben übergehen möge. Mille PlM Mftlv M MM. Paris. «Funkipruch.) Nach dem „Newport Herold" ist der Agent für Reparationszahlungen Parker Gilbert gestern von Pari« »och Berlin obg,reift. Ar Herker PM M Mtritt Dr. Mkr. Da» Scho, da- »er Rücktritt Dr. Bögler» von t att Reparation-sachverständiger in der Berlin« Ist sehr uneinheitlich. Der Stritt de» wird in der sozialdemokratischen und kritisiert mit dem Bemerken, datz der edntS von Vorgänge», di« sich im Ovefftz rindnstrie vollzogen hätten, sei. »danSgab« de» .Vorwärt», erklärt: die deutsche Delegation tu einem Augenblick ver dem sie gerade tu überaus schwierige» ch. Da» macht sei» noch wenig« t tonnt« er amtergebnt». um ... „ gerpug« seine Zustimmung vürmetger», er hat »4 - tt anSz-brechen. — Welch« Rückwirkung. Gang der Pariser Beparastoubkonserenz hab«» kmwk wird, ist U» Anaendltck schwer za übersehen Die oW MttMluug ««BügAsRScktritt Et ^eitflch W MN utiteLm VerschKftttg de- fachlich«, Segewstchech, >gt t»rch m« Antwort der Sachverständige» der Sllftp Mächte auf di« deutsch« Vorbehalte. ESist eine seh» ovvden, gerade a» man glaubte. gelaugt zu sei». Die noch kritisch« Tag« ania" wird auSgefnhrt: ist nicht nur eine persönliche Kund- vielmehr muß «an He ber deutsche» Delegatio» Gierung ernannt worden isk er einer der repräsentativsten Vertreter der unmittel. Wvbe schaffmtdal Wirtschaft ist. De»halb ist weiter sei» al- wichtiges Zeichen für die skeptische Beurteilung ft« Parts« Entwicklung durch bedeutende Kreise der Wirt schaft und ak» WarnungSfigual an alle Berhandlungspar- t«l« auf der ReparattonSkonferenz anzuseheu. — Di« ^Deutsche Allgemeine Zeitung", die die Beeinflussung Dr. Bögler- durch irgend eine deutsche Jndustriegruppe in Ab- rede stellt, betont, baß dasjenige, was als Forderung der Gläubiger heute aus Paris gemeldet wird, grundsätzlich Mr keinen einzigen mit diesen Fragen befaßten Menschen annehmbar sein kann, nicht nur für Dr. Bögler nicht. — Die „Deutsche TageSzeituug" sagt: Dr. Bögler glaubt eine Ent- Wicklung nicht weiter verantworten zu können, die Deutsch land aus den Weg untragbarer Lasten und Zugeständnisse zu drängen droht, die aber darüber hinaus, wie die letzte» Forderungen der Entente-Vertreter zeigen, den Berstän» vtgungSwillen Deutschlands mit geradezu zynischem Hob» zu mißbrauchen versucht. öMliss M In Halle feiert die Deutsche Kantgesellfchaft da» Jubi läum ihre» 28jährigen Bestehen». Der Ktstttg-berger Philosoph darf mit seinen grundlegende« Werken wohl al- höchster Ausdruck deutschen Philosophieren» gelten. Jedenfalls sind seine Ideen auch heute noch so lebendig, daß ste im Mittelpunkte lebhafter Erörterungen stehen. Hu ste haben deutschen Geist wett über die Grenzen Deutsch land» hinaus zu Einfluß gebracht. Daran- erklärt sich nicht «nr -te Bedeutung, sondern auch die aufsteige«-« Entwick lung der Kantgesellfchaft, in der sich Gelehrte und Gebildete zusammengefunden haben, um da» Erbe de» großen Den ker» in Borträgen,/ Zeitschriften und sonstigen Veröffent lichungen immer neu -urchzuarbeiten nach der bekannten Goetheschen Regel: Wa» Lu ererbt von deinen Vätern hast, erwirb e», um e» zu besitzen. Mehr al» andere wissen schaftliche Gesellschaften hat wohl diese unmittelbar prak tische Bedeutung für Denken und Politik der Gegenwart. Da» kam auch in der Ehrung zum Ausdruck, die bi« Stadt Halle ihren Gästen zuteil werden ließ. In Halle ist die Gesellschaft gegründet worden und dort lebt noch Professor Bathtnger, dessen Name mit -em Ursprung der Kantgesell- schäft eng verknüpft ist, und -essen viel zitierte Philosophie de» „Al» ob" seinerzeit einen besonders starken Anstotz zur Erneuerung der Kantischen Problemstellung gab. Im alten Rathause -er Stadt wurde der Gesellschaft ein feierlicher Empfang bereitet, bet welchem der Oberbürgermeister in einer wirklich fein durchdachten und von Kantischem Geist erfüllten Ansprache die Verbindung zwischen -er wissen schaftlichen Tätigkeit der Gesellschaft und der praktischen politischen Tätigkeit der Gegenwart zog. Er, -er nunmehr schon über zwanzig Jahre an der Spitze -er sehr schmiert- gen Kommunalverwaltung von Halle steht, wurde zum Ehrenmitglied der Kantgesellfchaft ernannt. An seiner Sette hatte sich -er amerikanische Botschafter Ghurman ein- gefunden, -er bekanntlich von seiner Studienzeit in Deutsch land her sich ein reges Interesse für die deutsche Philosophie bewahrt hat. Vor 25 Jahren betrat er zum ersten Mal den Boden Deutschlands und feierte gleichzeitig am EmpfangS- abend feinen Geburtstag. ES ist nicht gleichgültig, an diese «eutzerlichkeiten de» Jubiläums zu erinnern, weil ste zugleich ein Beweis dafür sind, wie starke Fäden ihre wissenschaftlich« Arbeit mit der praktisch politischen verbinden. Darauf deutete auch das Thema dieser Jubiläumstagung hin, da» -er Frage -eS Verhältnisses von Staat und Sittlichkeit gewidmet war. Man weiß, wie umstritten diese» Problem ist. Hegel sah Im Staat die verkörperte Sittlichkeit selbst. Spätere Staat»- Philosophen wollten La» Wesen de» Staate» nur noch in der Macht sühen un- die Sittlichkeit durch «tue unüber brückbare Kluft von -er Politik scheibe«. Letztere» ist natürlich im Geiste Kant» unmöglich. AVer auch die He- aelsche Auflassung läßt sich au» Kanttschen Gedaxkengängen Hera«» kritisieren. Die Begriffe Recht und Staat Lecken sich ebenso wenig, wie die Begriffe Sittlichkeit und Recht. Auf die mancherlei Ueberschneidnngen dieser BegrtflSkretfe wiese« -er Rostocker Professor Tarnbeyben und dar ver- ltner Professor Karl Schmitt in ihre« Vorträge« -tu. Der letztere steht im Recht eine soziale KriedexSordnuug, die anmckannt «erde« mutz, auch wen« sie nicht den An- ordermm« der Sittlichkeit in alle« Punkt rarnhevdeu zeigte an Beispiele«, wie an der Sophokles, di« Widersprüche, in die ein rett»«» mit den Forderungen de» Staates kommen kann. Demokratie befüvchtet er ein« Zerstäub»«« de» Staate» «nd sieht dessen Wesen letzten Sude» t» der ttlrellen uud religiösen Zufav, - - Er könnte sich einen Staat oh« nach seiner Ueberzeuauua -te einmal ans Gruud müffe überbrücken lasse«, der Kirche« skeptisch geg begreiflicherweise «mge danken einer « mehr dazu, der seren Aussichten Normen «nd den N ichSgotteSwe« Wvawe« m >d AlthauS-Erlangen. Der r. Professor -seren Quelle« chöpfen «rüßten, wenn ste wirklich Dte Fülle -er Probleme, vor -te um» sich lenser Tagung gestellt sah, kann durch diese st natürlich nur ««gedeutet werde». Aber schon lunaen großen stehen. Man sie di« politische« Taae»fraaen «nd oft so schwer bedrücken.
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